Nahrung als Medikament

Aus Yogawiki

Der große Yogi und Weise Swami Sivananda war auch Arzt und wusste, dass die richtige Ernährung für die Gesundheit ausschlaggebend ist. Viele Krankheiten könnten durch richtige Ernährung, gelegentliches Fasten zur Entgiftung und das Umgehen ungünstiger Nahrungsmittelkombinationen, wie sie der Ayurveda nennt, vermieden werden. Die Tradition, Nahrungsmittel als Heilmittel einzusetzen, ist auch im Westen verankert; schon Hippokrates sagte, unsere Nahrung solle unsere Medizin sein (vgl. auch Hildegard von Bingen und Paracelsus).

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Nahrungsmittel und ihre Wirkungen

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.166-178. Divine Life Society

Gerste

Hildegard von Bingen empfängt die göttliche Inspiration
Hindi: Jau
Tamil: Valkothumai

Gerste ist besonders reich an Mineralstoffen und übertrifft darin sogar Weizen, aber ihr Eiweißgehalt ist niedriger als der von Weizen. Man kann aus Gerste ein nahrhaftes Gericht zubereiten. Gerste ist höchst effektiv bei Anämie und bei Nervosität, wegen dem hohen Gehalt an Eisen und Phosphor. Sie ist ein sattwiges Nahrungsmittel. Spirituelle Aspiranten essen aus Gerste gebackenes Brot. Gerste hat ungefähr denselben Nährwert wie Vollkornweizen, enthält aber weniger Gluten und kann so leicht zu Brot verarbeitet werden.

Gerstenwasser ist gut bei Verdauungsbeschwerden, Typhus, Fieber, Durchfall, bei Krankheiten der Harnwege und bei Nierenerkrankungen. Es hat einen geringen Nährwert, wirkt aber beruhigend und kühlend. Der Wert von Gerstenwasser liegt in seinen lindernden Wirkungen. Es wirkt gegen brennenden Urin und sorgt dafür, dass der Harnfluss sich normalisiert.

Perlengerste ist Vollkorngerste. Man kann aus 12 g Gerste und 450 g Wasser ein geschmackvolles, beruhigendes Getränk herstellen. Es kann mit Zitronensaft, Zucker oder Salz nach Geschmack gemischt werden. (...) Man kocht das Ganze 10 bis 15 Minuten.

Mit einem Teelöffel Pulver (Robinsons Gerste) kann man Gerstenwasser zubereiten.

Bittermelone (Momordica Charantia)

Bittermelone, Blätter und Frucht
Sanskrit: Karavally
Telugu: Kakara
Kannada: Hagala
Tamil: Pakal
Malayalam: Paval
Hindi: Karela

Die Bittermelone ist eine Kletterpflanze. Sie wird überall in Indien angebaut. Die Blätter töten Würmer im Darm ab. Sie mehren die Muttermilch. Der Saft der Blätter, gemischt mit gemahlenem Pfeffer, um die Augen herum aufgetragen, heilt Nachtblindheit. Die Frucht wirkt als Stärkungsmittel, Magentonikum, Stimulierungsmittel, Abführmittel und leitet Veränderungen ein. Die unreife Frucht wird wie ein Gewürz in der Behandlung von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) benutzt. Die Frucht ist nützlich bei Fieber, Husten, Hämorrhoiden, Lepra, Würmern, Tripper, Atemnot, Gicht, Rheuma, Gelbsucht, Erkrankungen von Milz und Leber. Sie reinigt das Blut.

Ein Teelöffel des ausgepressten Safts dieser Frucht ist gut bei Apathie und Dysmenorrhoe. Der Saft der Frucht, gemischt mit Zucker und als Paste aufgetragen, ist gut bei Geschwüren. Die ganze Pflanze zu Pulver gemahlen wird als Wundpuder bei Lepra und hartnäckigen Geschwüren benutzt.

Flaschenkürbis (Lagenaria vulgaris)

Flaschenkürbisart
Tamil: Churaikai
Malayalam: Chura
Sanskrit: Alabu
Telugu: Sorakaya, Anapakaya
Kannada: Kahisore
Hindi: Lauki

Dieses Gemüse wird in ganz Indien angebaut. Es ist ein gutes harntreibendes Mittel und stimuliert die Leber. Es ist gut bei katarrhalischer Gelbsucht. Es enthält keine Vitamine. Es gibt zwei Sorten, die angebaute süße und die wilde bittere. Die Blätter wirken abführend. Gemüse und Samen sind kühlend, harntreibend, nahrhaft, gut für die Galle. Die wilde Form hilft bei Erbrechen und ist reinigend. Der süße Flaschenkürbis ist gut für Kranke und Genesende.

Die zarten Blätter wirken abführend. Sie fördern den freien Harnfluss. Das süße Gemüse kühlt den Körper und hilft gegen Husten. Ein Sud aus den Blättern wirkt gegen Gelbsucht. Füge dem Sud Zucker hinzu. Ein Sud aus dem Gemüse, den Blättern und der ganzen Pflanze ist gut bei Wassersucht, Aszites[1] und bei Harnverhaltung. Das Fruchtfleisch der angebauten Sorte ist nützlich bei Husten. Es kann äußerlich als kühlende Anwendung für den Kopf verwendet werden. Es kann bei Kopfschmerzen auf die Stirn aufgelegt werden und bei brennenden Füßen auf die Fußsohlen.

Der Saft der Frucht wird zusammen mit der gleichen Menge Sesamöl gekocht, bis der Saft völlig vom Öl absorbiert worden ist. Man kann dieses Öl bei Drüsenbeschwerden am Hals auftragen oder es bei Fieberwahn anwenden.

Kandang Kathri (Kalyant) – wilde Aubergine (Solanum Jacquini; Solanum Xathocarpum)

Englisch: wild egg plant; bitter sweet woosly nightshade
Telugu: Nela Mulakavakudu
Kannada: Nela-gulla
Arabisch: Hadaka
Sanskrit : Kantakatika;Nideghhika
Malayalam: Kantankaththiri
Hindi: Kateli, Bhatkatai
Persisch: Badinjan-i-bari

Das ist eine kleine dornige Sorte, bitter im Geschmack. Man kann eine gute Mahlzeit aus diesem Gemüse machen. Es ist sehr gut für den Magen und fördert die Verdauung. Sein Nährwert ist gering. Man gibt es Patienten, die Fieber haben. Die Blätter, Blüte, die unreife Frucht, die reife Frucht, Samen, Wurzeln und die gesamte Pflanze sind verwertbar. Sie sind wirksam bei Asthma, Bronchitis, Schwindsucht, Fieber, gedämpftem Verdauungsfeuer, Rheuma und Lähmung. Die Samen sind ein gutes Abführmittel.

Kocht man den Saft der Blätter mit Senfkörnern oder Sesamöl, kann das gut bei Kopfschmerzen, Rheuma und schlechtem Achselgeruch lokal angewendet werden. Der mit Leinsamenöl gekochte Saft der Blätter eignet sich für rissige Füße. Die in Mandelöl gekochten Blätter können lokal bei Hämorrhoiden angewandt werden.

Wenn man die Samen verbrennt und der Rauch die Zähne berührt, verschwinden Zahnschmerzen. Wenn man die Früchte gut kocht, rührt, den Saft siebt, einen Teil Flaschenkürbissamen mit vier Teilen Saft mischt, dann hilft dies bei Ohrenerkrankungen. Man gibt wenige Tropfen davon ins Ohr, und stopft die Ohren mit Watte aus.

Minze (Mentha Sativa, Mentha Arventis)

Ackerminze, Mentha arvensis
Tamil: Puthina
Malayalam: Putiyina
Hindi: Pudinah
Sanskrit: Pudina
Telugu: Pudina
Kannada: Chetnimaragu
Arabisch: Naanaaulhind

Die Pflanze ist eher klein; man unterscheidet die Arten Speerminze, Pfefferminze und Mentha Viridis. Minze ist zusammenziehend, erfrischend, magenstärkend, harntreibend, stimulierend, windtreibend und krampflösend. Sie wird üblicherweise in Form von Chutney bei Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Brechreiz verwendet. Sie ist gut bei Appetitlosigkeit und Durchfall. Sie regt den Appetit an. Die gesamte Pflanze kann getrocknet und zu Pulver zermahlen werden. Man kann das Pulver auch als Zahnpulver benutzen.

Eine Minzauflage auf der Stirn hilft gegen Kopfschmerzen. Eine Tasse Tee aus frischer Minze, morgens und abends, unterstützt die Verdauung. Minze ist hilfreich bei Fieber, Gelbsucht, Schluckauf, Magenschmerzen, Völlegefühl im Darm, Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Dysmenorrhoe und durch Dysmenorrhoe verursachte Bauchschmerzen. Sie verhilft zu gutem Schlaf und verstärkt den Urinfluss.

Das Pulver hat bei oben genannten Beschwerden die gleiche Wirkung. Nimm eine Prise täglich im Essen oder im Wasser. Minze (...) im Tee beseitigt Bauchschmerzen. Minzöl erhält man durch Destillation der frischen Blüte von Speerminze, Mentha Viridis oder Mentha Crispa. Es ist dem Pfefferminzöl ähnlich. Es kann äußerlich bei Kopfschmerzen angewendet werden. Bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Wind im Darm und Bauchschmerzen kann man einen bis drei Tropfen einnehmen.

Pfefferminzwasser besteht zu einem Teil aus Öl der Speerminze und Wasser (1500 ml, destilliert 1000 ml). Das ist gut bei Appetitverlust, Koliken oder Bauchschmerzen, Erbrechen, Blähungen usw.

Papaya (Carica Papaya)

Tamil: Pappai
Malayalam: Pappalam
Arabisch: Amba-hindi
Bengali: Papaya, Penpay
Punjabi: Aranda Kharbuja
Französisch: Papayer Commum
Telugu: Boppayi
Kannada: Pappaye
Persisch: Amba-hindi
Hindi: Popaiyah, Papita
Sindhi: Paputu

Dieser kleine Baum wird überall in Indien angepflanzt. Er ist ein nützliches Bäumchen, aus weichem Holz, kommt ursprünglich aus Papua Neuguinea. Seine grüne Frucht wird als gutes Gemüse in indischen Currys verwendet. Die reife Frucht ist süß und sehr schmackhaft. Beide benutzt man bei Krankheiten der Leber und bei Verdauungsstörungen. Die Frucht enthält weiches, gelbes Harz, Fett, Pektin, Zucker, Eiweiß, Zitronen-, Apfel-, Weinsäure, Dextrin usw. Papayaöl befindet sich in den Samen. Die Blätter enthalten ein Alkaloid namens Carperine. Die unreife Frucht, Milch und Samen besitzen menstruationsfördernde und wurmabtötende Eigenschaften. Die Frucht wirkt als Abführmittel, als Tonikum und ist harntreibend.

Die Papaya-Milch, die milchige Flüssigkeit, die herausläuft, wenn man die Oberfläche der rohen Papayafrucht einschneidet, enthält ein Enzym, das die Verdauung von Stärke, schleimreichen Membranen und tierischem Eiweiß unterstützt. Wenn man Papayamilch bei niedriger Temperatur trocknet, erhält man Paperin, ein Verdauungspulver. Eine Dosierung von zwei bis zehn Körnern ist gut bei Verdauungsstörungen und Leberbeschwerden. Es kann in ein Stück Borkenflechte gerieben werden. Das ist sehr wirkungsvoll in allen Fällen, in denen die Verdauung schwach ist, oder wenn die Leber nicht richtig funktioniert.

(...) Schneide die Frucht in kleine Stücke und koche sie in einer kleinen Menge Wasser. Filtere die Essenz durch ein sauberes Tuch. Gib (...) Palmzuckersirup hinzu. Das ist ein weiteres schmackhaftes Verdauungsgetränk.

Die reife Frucht ist gut bei Verstopfung, Verdauungsstörungen, blutenden Hämorrhoiden und chronischem Durchfall. Die grüne Frucht ist abführend und harntreibend. Sie kann zu Curry verarbeitet werden. Sie mehrt die Muttermilch. Stücke der unreifen Frucht können in ein Stück Borkenflechte gerieben werden. Der Saft ist gut bei Geschwüren von Zunge und Hals.

Der frische, milchige Saft beseitigt Bandwürmer bei Kindern. Nimm einen Teelöffel frischen Saft und einen Teelöffel Honig. Gib 60 g gekochtes Wasser und 30 g Rizinusöl hinzu. Erwachsenen gibt man einen Teelöffel, Kindern einen halben und Kleinkindern unter drei Jahren 10 bis 15 Tropfen.

Der Saft der unreifen Frucht ist gut bei Dysmenorrhoe. Er sorgt für einen normalen Blutfluss bei der Menstruation. Lokal in Form eines Pessars aufgetragen kann er einen Schwangerschaftsabbruch herbeiführen. In großen Mengen löst er Wehen aus und wirkt anregend. Die lokale Anwendung des frischen, milchigen Safts ist gut bei Skorpionbissen.

Ein Teelöffel milchiger Saft der reifen Frucht und ein Teelöffel Zucker sind gut bei vergrößerter Milz. Die getrocknete oder gesalzene reife Frucht ist gut bei Vergrößerung von Milz und Leber. Die Blätter, die über einem Feuer in heißes Wasser getaucht wurden, legt man auf schmerzende Stellen bei Nervenschmerzen und Neuralgien.

Packungen aus zerkleinerten Blättern, die über einem Feuer gewärmt werden, können bei Beulen, Schwellungen, Elefantiasis usw. angewendet werden.

Ananas (Ananas Sativus)

Tamil: Annasipazham
Telugu: Anasa-pandu
Malayalam: Munthri-chakka
Kannada: Ananasu-hannu
Arabisch: Aainunnas
Persisch: Aainunnas
Hindi: Ananas
Dukhni: Anannas

Ananas wird in ganz Indien angebaut. Sie enthält viel Vitamin A und C, Kohlenhydrate und Spuren von Eiweiß. Die Blätter töten Keime und sind abführend. Die unreife Frucht ist schweißtreibend, verdauungsfördernd, abführend, harntreibend. Die Frucht tötet Keime, wirkt harntreibend, blutstillend und menstruationsfördernd. Sie wird eingesetzt bei Tripper, Vergrößerung der Milz, Halsentzündungen, Husten, Erbrechen, Reizbarkeit, Gelbsucht, Durst und Kopfschmerzen. Sie verleiht dem Körper Schönheit. Bei vergrößerter Milz isst man eine Ananas täglich. Das stimuliert auch die Leber auf sanfte Weise.

Rezept: Man mischt einen Teelöffel Saft aus den Blättern, einen Teelöffel Zucker, zwei Teelöffel Wasser. Das ist gut bei Schluckauf und Diphterie. Wenn man zwei Teelöffel davon nimmt, wirkt die Mischung abführend. Wenn man viel von der Frucht isst, kann das zu einem Schwangerschaftsabbruch führen. Deshalb sollte man während der Schwangerschaft nicht zu viel von dieser Frucht essen.

Warmer Obstsaft ist gut, um Erbrechen zu fördern, gut bei Ruhr und Gelbsucht und Gallenbeschwerden. Wenn man Ananasscheiben ein oder zwei Tage in Honig legt und dann isst, hilft das bei chronischer Schwindsucht. Es stellt die Darmaktivität und eine gute Verdauung wieder her.

Rettich (Raphanus Sativus)

Gartenrettich, Raphanus sativus
Tamil: Mullangi
Telugu: Mullangi
Kannada: Mullangi
Sanskrit: Mollaka
Persisch: Turbe
Hindi: Muli

Rettich wird in ganz Indien angebaut. Es gibt zwei Sorten, weiß und rot. Die Eigenschaften beider Sorten sind identisch. Blätter, Wurzel und Samen werden verwendet. Rettich steigert den Geschlechtstrieb, ist harntreibend, abführend, stimulierend und magenstärkend.

Er wird als Gemüse verwendet. Die Blätter werden ebenfalls als Gemüse verwendet. Die Wurzel wird roh gegessen. Sie sorgt für guten Appetit. Sie unterstützt die Verdauung. Der Saft der frischen Wurzel ist harntreibend. Er vermehrt die Urinausscheidung und heilt Krankheiten der Harnwege. Nimm einen oder zwei Teelöffel des Safts mit 240 g kaltem Wasser und iss eine Hand voll zarter Blätter mit ein wenig Salz. Das beseitigt Stau in der Harnröhre bei Tripper und lindert Verstopfung.

Die Samen regen den Geschlechtstrieb an, verstärken die sexuelle Kraft. Sie sind abführend, harntreibend, lösen Steine in Nieren und Blase auf. Sie sind menstruationsfördernd und verstärken den Fluss bei schwieriger Menstruation und sind nützlich bei Tripper. Man kann einen Teelöffel Pulver einnehmen oder einen Aufguss (1 zu 10) zubereiten. Die Dosierung ist 15 g.

Die Blätter sind abführend. Sie erhöhen die Harnausscheidung, lösen Steine in Nieren und Blase und andere saure oder basische Ablagerungen auf. Die Blätter kann man roh essen oder den frischen Saft davon trinken, einen Teelöffel, zwei- bis dreimal am Tag.

Die Wurzel sollte man roh essen, wenn man alle guten Wirkungen erhalten möchte. Sie ist gut bei Gelbsucht. Man schält sie, bevor man sie isst.

Der Saft der frischen Frucht enthält Wirkstoffe gegen Skorbut. Er enthält Vitamin C in Fülle. Er ist nützlich bei Hämorrhoiden und Magenschmerzen. Man nimmt 30 bis 60 g täglich. Das lindert den schwierigen Durchfluss von Urin bei Tripper und ist gut bei Harnverhaltung. Ein Sirup aus dem Saft ist gut bei Rheuma, Husten, Bronchitis und Keuchhusten.

Sapota (Achras Sapota)

Sie ist bekannt als Chikku-Frucht. Sie ist süß und nahrhaft. Sie hat abführende und harntreibende Wirkung. Sie verbessert Qualität und Quantität des Blutes. Als Abführmittel löst sie eine oder zwei sanfte Bewegungen aus. Sie verstärkt den Harnfluss und vermindert dadurch Schwellungen im Körper.

Indischer Holzapfel (Feronia Elephantum)

Indischer Holzapfel oder Elefantenapfel
Sanskrit: Kapitha
Telugu: Velaga
Kannada: Baelada
Tamil: Vilampalam
Malayalam: Vilav
Hindi: Kaitha

Er schmeckt gut, ist nahrhaft und ein gutes Abführmittel. Er wird in ganz Indien angebaut. Die Blätter, die unreife Frucht, das reife Obst, die Schale, Baumrinde und das Harz - alles wird verwendet. Die Blätter sind aromatisch, zusammenziehend und wirken gut gegen Blähungen.

(...) Der Saft kann äußerlich bei Hautausschlägen und Beulen, die durch Gallenerkrankungen entstanden sind, oder bei Hautausschlag, der sich im Sommer durch übermäßiges Schwitzen bilden kann, angewendet werden. Ein Sud der zarten Blätter beseitigt Blähungen und sorgt für guten Appetit.

Die unreife Frucht ist zusammenziehend. Die Frucht ist aromatisch und kühlend. Das Harz wirkt schmerzlindernd. Die Frucht ist nützlich bei Husten mit schleimigem Auswurf, bei Asthma und übermäßigem Durst bei Gallenerkrankungen. Sie schenkt guten Appetit und gute Gesundheit. Das Fruchtfleisch der unreifen Frucht wird bei Durchfall und Dysenterie verwendet. Sie kann allein gereicht werden oder gemischt mit dem Fruchtfleisch der reifen Bael-Frucht. Das Fruchtfleisch regt verstärkte Speichelbildung an, ist gut bei Halsweh und anderen Krankheiten von Zahnfleisch und Hals. Es regt den Appetit an. Das Fruchtfleisch kann mit Zucker und Wasser gemischt werden. Es kann mit ein wenig Salz und Tamarinde zu Chutney verarbeitet werden. Das hilft bei Verdauungsstörungen, Gallenkrankheiten, Schluckauf und Halsweh.

Äußerlich kann man das Fruchtfleisch bei Stichen giftiger Insekten auftragen. Die zu Pulver verarbeitete Schale kann auch verwendet werden.

Das Fruchtfleisch der unreifen Frucht (...) ist gut bei Geschwüren im Mund oder bei Mundfäule[2]. Die Rinde in Form von Pulver oder einem Sud hilft bei Gallenerkrankungen und Erbrechen, Magersucht oder Abneigung gegen das Essen aufgrund von Gallenerkrankungen.

Das Harz, das man dem Stamm entnehmen kann, ist wie Gummi arabicum. Es ist gut bei Darmbeschwerden und Tenesmus[3], ebenso bei Durchfall und Dysenterie. Man mischt das Pulver mit Honig und nimmt es ein. Es ist gut bei Tripper und Polyurie (wenn mehrmals große Mengen von Urin ohne Zucker ausgeschieden werden). Halte ein kleines Stück Harz im Mund und schlucke den Saft langsam. Das ist gut bei trockenem Husten und Brennen in der Brust.

Spinat (Spinacea Oleracea)

Spinatpflanze
Tamil: Pasala
Hindi: Palak

Grüne Blätter sind die Basis des Lebens und sorgen für langes Leben. Die Natur sorgt dafür, dass alles zum Leben Wichtige in grünem Blattgemüse vorhanden ist. Das grüne Blattgemüse enthält die durchorganisierte vitale Alchemie der Natur. Unter Experten steht Spinat auf Platz eins. Die Ernährung einer Familie sollte genug Spinat enthalten. Spinat ist auch preisgünstig.

Spinat ist ein Blattgemüse. Er enthält viel Eisen und ist gut bei Anämie. Spinat ist nahrhaft und ist medizinisch wertvoll. Er enthält viele Vitamine, viel Kalzium, pflanzliches Hämoglobin und eiweißbildende Aminosäuren. Er ist wie ein Schutzschild für den Körper. Spinat enthält eine große Menge basischer Mineralien und sorgt für effektive Widerstandskraft gegen Infektionen.

Spinat enthält eine kleine Menge Kleesäure, eine kleine Menge eiweißhaltiger Stoffe in Form von Muzinen, viel Vitamin A, B, und C und Kaliumsalze. Das Eisen im Spinat wird leicht aufgenommen.

Spinat ist leicht verdaulich und ist ein hervorragendes, kühlendes, nahrhaftes, schmerzlinderndes Gericht. Man sollte Spinat in wenig Wasser kochen und das Wasser nach dem Kochen nicht wegschütten, da es viele nahrhafte Wirkstoffe enthält.

Aus den jungen zarten Sprossen kann man rohe Salate zubereiten, die man mit zarten Kopfsalatblättern mischen kann. Sie regen den Appetit an. Grünes Blattgemüse, mit Hülsenfrüchten kombiniert, ist sehr gesund.

Spinat wirkt abführend und schmerzlindernd. Er verringert Abfallprodukte in den Geweben.

Er enthält bemerkenswerte Wirkstoffe, die Trockenheit, Beriberi und Skorbut mildern können. Die rohen Ranken sind sehr heilsam. Spinat ist gut bei Diabetes, Anämie und Gicht.

Den Saft der Blätter, gemischt mit Honig oder Zucker, kann man Kindern geben. Der Saft ist nützlich bei Steinen im Harnsystem. Er löst die Steine auf. Spinat hilft auch bei Nierenerkrankungen. Der Saft der Blätter kann bei Halsschmerzen zum Gurgeln benutzt werden.

Ein Sud der Blätter (eins zu zehn) ist wirksam bei Fieber, Gallenbeschwerden, Entzündungen in Lunge und Darm, Kurzatmigkeit und zu schneller Atmung. Er wirkt schmerzlindernd, zusammenziehend und harntreibend. Die Dosierung ist 30 bis 60 g. Junge Mädchen sollten im Wachstum viel Spinat essen, da er viel Eisen enthält.

Sundakai (Solanum Torvum, Solanum Verbacifolim)

Telugu: Uste-kaya
Malayalam: Chundak-Kaya

Sundakai wird häufig in Tamil Nadu verwendet. Es ist ein Verdauungstonikum bei Schwäche und Anämie. Sundakai ist klein, rund und grün. Es enthält Kohlenhydrate, Eiweiß, Eisen, Kalzium, Phosphor und Vitamin A. Es wird als eingelegtes Gemüse verwendet. Gesalzen und getrocknet bereitet man Suppen damit. Die Suppe regt den Appetit bei Genesenden an und hilft bei Verdauungsstörungen usw.

Sundakai wirkt schleimlösend, keimtötend, magenstärkend. Es ist etwas bitter. Es ist gut bei schleimiger Bronchitis, Würmern im Darm und bei Rheuma.

Das gesalzene und getrocknete Sundakai (Vattral) ist gut bei Appetitlosigkeit aufgrund von Gallenerkrankungen, bei Würmern im Darm, bei chronischem Durchfall und Schleim im Anus. Es verhilft zu einem guten Appetit. Es ist gut bei Schleim in der Brust, bei Durchfall aufgrund von Verdauungsstörungen und bei Hämorrhoiden.

Frittiert in (...) Öl dient es als Appetitanreger. Es nimmt den Platz von Gemüse ein. (...)

Das Pulver aus der Schale der Rinde wird als Schnupftabak bei Schwere des Kopfes mit Erkältung, Migräne, einseitigem Kopfweh, Schnupfen, bohrendem Kopfschmerz, Ohnmacht und Kollaps benutzt.

Tomate (Lycopersicum esculentum)

Tomaten.jpg
Tamil: Seemai-thakkali
Hindi: Timatar

Die Tomate ist mehr eine Frucht als ein Gemüse. Sie ist reich an basischen Mineralien und den Vitaminen A, B, und C. Sie ist das vitaminreichste aller Nahrungsmittel. Tomaten enthalten Kalium, Natrium, Kalzium, Eisen, Zitronen- und Apfelsäure 0,5 Prozent und Kleesäure. Die Tomate ist reich an Mineralien, die das Blut basisch erhalten und so das Immunsystem stärken. Sie ist reich an Vitaminen A, B, und C. Bei den meisten Früchten fehlt eines der Vitamine oder mehrere.

Tomaten sind hilfreich bei einer trägen Leber und bei Verdauungsstörungen durch Erschlaffung. Sie wirken harntreibend und sind eine gute Nahrung für Nerven und Gehirn. Man kann Kindern und Kleinkindern nach jedem Essen etwas Tomatensaft geben, was Skorbut im Kindesalter vorbeugt.

Skorbut ist eine Krankheit, die durch Vitamin-C-Mangel verursacht wird. Die Symptome sind Energieverlust, Blässe, blutendes Zahnfleisch, Kurzatmigkeit usw. Wenn man Tomaten in ausreichender Menge isst, kann man Skorbut vorbeugen und heilen. Am Anfang gibt man dem Kind einen Löffel Tomatensaft und erhöht schrittweise die Dosierung auf vier bis fünf Teelöffel täglich. Das versorgt den Körper mit Vitaminen.

Die Tomate wirkt kühlend. Sie ist ein gutes Tonikum und reich an Eisen. Sie reinigt das Blut und reichert es an. Sie hält den Körper kühl. Die Tomate löst Blockaden. Sie beseitigt die kranken Partikel und öffnet die natürlichen Kanäle des Körpers. Die Frucht wird roh gegessen. Schäle die Frucht nicht, sondern esse sie ganz. Die unreife Tomate kann bei der Zubereitung von Curry verwendet werden. Mit der reifen Frucht kann man Pfefferwasser herstellen (Rasam) (...).

Eine Tomatenpackung ist gut bei eitrigen Geschwüren. Die Geschwüre werden gereinigt und die Heilung wird gefördert. Die Packung wird heiß aufgelegt und sollte oft erneuert werden.

Weißer Kürbis

Sanskrit: Kooshmanda
Telugu: Budida Gummadi
Tamil: Kalyana Pooshanikai
Hindi: Petha

Weißer Kürbis ist ein harntreibendes, kühlendes Gemüse. Im Norden Indiens machen die Menschen "Petha“, eine Art Süßfleisch, aus ihm. Er ist gut bei Wassersucht, Aszites (Bauchwassersucht), Nieren- und Gallenerkrankungen, Harnverhaltung, Trockenheit der Zunge, Verstopfung, Schwäche, Mangel an Kraft, Blutverlust, durch Steine blockierten Harnwegen, Diabetes, Fieber, Erbrechen von Blut, Dysenterie, Lebererkrankungen, Nierensteinen, Blasensteinen, Sprue (mit Durchfall verbundene Krankheit), chronischen Verdauungsstörungen. Er wird als Gemüse gegessen. Der Saft wird mit Glukose getrunken.

Kooshmanda Lehia, ein Konfekt, ist gut bei Verstopfung. Es macht den Urin basisch. Es reinigt das Blut.

Nahrungsmittel als Medikament für alle

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Hier sind einige gewöhnliche Krankheiten und ihre Behandlung durch Obst und Gemüse.

Krankheit und Heilmittel

Magenübersäuerung: Kohl
Asthma: Orangen-oder Zitronensaft mit Honig
Bluthochdruck: Orangen und anderes Obst
Verstopfung: Rosinen, Feigen, Datteln
Erkältung: Datteln; Zitronen
Husten: Zitronensaft oder Zwiebelsaft mit Honig
Diabetes: Spinat, Kopfsalat, Kohl, Trauben, Kokosnuss, Blattgemüse
Durchfall: Zitronensaft mit Wasser
Dysenterie: Kochbanane (...), Ingwer mit Zucker
Schuppen: Zitronen- oder Zwiebelsaft auftragen
Augenbeschwerden: Zitronensaft, verdünnt mit Wasser (1 zu 8), ein oder zwei Tropfen
Erkrankungen der Haare: Karotten, Zwiebelsaft, Zitronensaft, Joghurt
Herzbeschwerden: Tomaten
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Kopfschmerzen: Zitronensaft auftragen
Verdauungsstörungen: Ingwer, Gurke, Papaya, Ananas
Grippe: Zitronen
Jucken: Zitronensaft mit Honig
Leberbeschwerden: Tomaten, Äpfel, Feigen
Lepra: Brahmi (Blätter)
Psychische Störung: Trauben
Nervenschwäche: Äpfel
Hämorrhoiden: Rettich, Zitronen
Rheuma: Kartoffeln, Orangen, Zitronen
Schlaflosigkeit: Saft einer Zitrone mit Honig vor dem Schlafengehen
Hautkrankheiten: Zitronensaft
Mandelentzündung: Orangen- oder Zitronensaft. Trage Honig auf, gemischt mit Limetten
Steigerung der Vitalität: Datteln, (...) eingeweicht
Bandwürmer: Zitronen-, Orangen- oder Amlasaft mit Honig

Film über Swami Sivananda

Fußnoten

  1. Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle, Bauchwassersucht
  2. aphtöse Stomatitis, ausgelöst durch Herpes simplex, Typ 1
  3. schmerzhafter Stuhldrang

Siehe auch

Literatur

Weitere Bücher von Swami Sivananda:

Bücher zum Thema Ernährung:

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