Dämon: Unterschied zwischen den Versionen
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===Überwindung der inneren Dämonen - Sukadev im Podcast=== | ===Überwindung der inneren Dämonen - Sukadev im Podcast=== |
Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:43 Uhr
Dämon (vom Griechischen δαίμων daimon). In der indischen Mythologie werden Dämonen als Unruhe stiftende Geister (Rakshasas) und Gegenspieler Gottes (Asuras) beschrieben. Rakshasas sind Astralwesen mit negativen Schwingungen, die sich als Chaos ausdrücken und Asuras bezeichnen die Gegenspieler der Götter (Devas), die durch intensives Praktizieren zu großer Macht gelangten und diese Macht nun zu ihrem eigenen Vorteil nutzen.
Was ist ein Dämon?
Dämon ist heute die Bezeichnung für negative Geistwesen. Negative Geistwesen, die einen in eine negative Richtung hineinbringen. Innere Dämonen können aber auch mit etwas bezeichnet werden, was im Inneren schlummert. Dieses wird als bedrohlich angesehen.
Das Wort Dämon kommt ursprünglich aus dem Griechischen daimon. Daimon ist zunächst ein Geist, ein Feinstoffwesen, eine Schicksalsmacht. Dämonen im alten Griechenland waren Naturwesenheiten, die im späteren Christentum als Engelswesen bezeichnet wurden. Dies waren auch Quellgeister, Nixen, Nyphen und Undinen. All diese Wesen sind auch Dämonen im Sinne von Geistwesen wie dies auch Verstorbene, Engel, Schutzgeister und Schutzengel sind.
Sokrates hat von einem Daimonion gesprochen. Daimonion ist etwas göttliches. Dies war die mahnenden oder auch warnende Stimme des Gewissens. Ein Dämon kann auch das Verhängnis sein.
Bei den Christen gab es Unterschiede. Es gibt Gott selbst, der drei Aspekte hat. Diese drei Aspekte von Gott sind: Gott Vater, Gott Sohn und Gott heiliger Geist. Zudem finden wir im Christentum die Engel, die Boten von Gott. Es gibt die gefallenen Engel, welche dann zu Dämonen werden. Ebenso trifft dies auch alle Geschöpfe von Lucifer zu. Lucifers Geschöpfe beziehunsgweise Satans Geschöpfe, werden als Dämonen bezeichnet. In diesem Sinne hat der Ausdruck Dämon verschiedene Bedeutungen.
In der modernen Psychologie werden Dämonen oft angesehen als innere Kräfte. Dämonen sind etwas, wovor wir Angst haben. Es sind negative Tendenzen in uns. Wir müssen auch nicht eigene innere Anteile als Dämonen bezeichnen, letztlich brauchen wir vor nichts Angst zu haben.
C.G. Jung hat gesagt, dass wir lernen sollen, unseren Schatten zu integrieren. Wir sollen lernen, mit unserem Schatten umzugehen. Letztlich bedeutet dies, dass wir lernen sollen, mit unseren Dämon umzugehen.
Dämonen in der indischen Mythologie
In der indischen Mythologie gibt es die sogenannten Asuras. Die Asuras sind die Gegenpoole der Devas. Devas sind die Lichtwesen. Übersetzt heißt Devas der Leuchtende, der Strahlende. Als Gegenpol zu den Devas stehen die Asuras. Sura heißt gut. Asuras bedeutet demnach, dass es sich hier um die nicht so Guten handelt. In der indischen Mythologie wird gesagt, dass die Asuras, die Dämonen, sind. Ursprünglich waren sie Devas. Aus Gier oder aus Egoismus heraus haben sie dann ihre Fähigkeiten und Kräfte zum Negativen gebracht.
Die Dämonen sind nicht dauerhaft schlecht. Die Dämonen können wiederum zum Guten zurückkommen. Wir finden verschiedene Mythen über die Dämonen. Diese besagen, wie die Dämonen durch eine Inkarnation Gottes durch einen Avatar gerettet wurden.
Krishna Lila: "Die Rettung vor dem Dämonen Vatsasura"
Eines Tages hüteten Krishna und Balarama zusammen mit den anderen Hirtenjungen die Kälber am Ufer der Yamuna. Ein Asura hatte die Gestalt eines Kälbchens angenommen und sich unter die Herde gemischt in der Absicht, Krishna und Balarama umzubringen. Krishna erkannte den verkleideten Dämon, schlich sich an ihn heran und packte ihn an den Hinterbeinen und am Schwanz. Er wirbelte ihn durch die Luft, bis er ihn schließlich an einem Baumstamm zerschmetterte. Die Hirtenjungen priesen Shri Krishnas Tat und die Götter ließen Blütenblättern vom Himmel über Krishna herabregnen.
Krishna Lila: "Die Rettung vor dem Dämonen Bakasura"
Als die Hirtenjungen eines Tages an einen Teich gingen, um die Kälbchen zu tränken, entdeckten sie ein Ungeheuer in Gestalt eines riesigen Kranichs (Baka). Dieser Dämon, ein Gefährte Kamsas, schnellte plötzlich hervor, um Krishna mit seinem harten Schnabel zu erschlagen. Krishna aber ergriff beide Teile des Schnabel und riss sie auseinander als wäre es nur ein Grashalm. Der Dämon starb.
Krishna Lila: "Die Rettung vor dem Dämonen Aghasura"
Eines Tages spielten Krishna und die anderen Hirtenjungen im Wald von Vrindavan. Da kam im Auftrag von Kamsa ein mächtiger Asura namens Agha herbei, der jüngere Bruder von Putana und Bakasura. Selbst die unsterblichen Götter fürchteten ihn. Aghasura sagte zu sich: „Da ist er, der meinen Bruder und meine Schwester getötet hat. Jetzt werde ich sie rächen und Krishna und Balarama mitsamt der anderen umbringen!“ Er nahm die Gestalt einer riesigen Königsboa (Schlange) an. Ihr Leib war viele Meilen lang und hoch wie ein Berg; ihr aufgerissener Mund reichte von der Erde bis zum Himmel. Mit offenem Maul legte sich die Riesenschlange auf dem Weg auf die Lauer. Die Hirtenjungen kamen lachend und singend mit ihrer Herde des Wegs und gerieten in den Schlund der Schlange. Sie hielt ihr Maul weiter geöffnet, weil sie noch auf Krishna wartete. Krishna glitt ebenfalls hinein und machte sich innerhalb der Schlange immer größer, bis sie platzte. Krishna gab den Jungen und Kälbern das Leben zurück und führte sie heraus. In dem Moment trat ein strahlendes Licht aus dem Körper der Köngisboa aus und trat in Krishna ein.
Krishna Lila: Die Befreiung von dem Dämonen Dhenukasura" Eines Tages kamen Shridaman, Shubala, Stoka und andere Gefährten zu Krishna und Balarama und sagten: „Nicht weit von hier gibt es einen großen wunderschönen Palmenhain. Die Bäume hängen voller reifer Palmyra-Nüsse. Aber der Asura Dhenuka in Gestalt eines Esels und seine Gefolgschaft hindern alle daran, den Hain zu betreten. Sie haben schon viele Leute umgebracht, so dass sich niemand mehr hintraut. Man riecht ihren Duft bis hierher. Sie duften so verlockend. Wir würden so gern davon essen.“ Balarama begab sich mutig in den Palmenhain und schüttelte die Palmen so heftig, dass unzählige Früchte herabfielen. Als Dhenuka das Geräusch der herabfallenden Früchte hörte, stürmte er auf Balarama zu und versetzte ihm mit seinen Hinterbeinen harte Tritte gegen die Brust. Balarama aber bekam die Hinterbeine des Esels zu fassen und wirbelte ihn durch die Luft und gegen den Stamm einer Palme. Da starb der Dämon. Daraufhin griff seine ganze Gefolgschaft Balarama und Krishna an. Krishna und Balarama jedoch überwanden sie einen nach dem anderen. Die Hirtenjungen aßen sich an den Palmyra-Früchten satt. Von nun an konnten alle den Hain furchtlos betreten und auch das Vieh graste friedlich dort.
Verschiedene Dämonengruppen in der indischen Mythologie
Dämonen allgemein sind die sogenannten Asuras. Es gibt verschiedene Dämonengruppen, die Ditias, die Darnavas und die Rakshasas. Diese sollte nicht mit den Schutzwesen, den Rakshakas verwechselt werden. Rakshasas sind eine spezielle Form von Dämonengruppen.
Die psychologische Bedeutung von Dämon in der indischen und tibetischen Mythologie
In der indischen Mythologie gibt es die Asuras und die Rakshasas, die in Übersetzungen meist als "Dämonen" bezeichnet werden. Sowohl Rakshasas als auch Asuras lassen sich als die personifizierten negativen Eigenschaften im Menschen verstehen. Als Rakshasas könnte man die Eigenschaften beschreiben, die es eigentlich gut meinen aber nicht passend ausgedrückt werden können. Asuras sind sehr mächtige ursprünglich gute Eigenschaften, wie zum Beispiel Siddhis, die dann aber durch das Ego ins Negative verkehrt wurden.
Es ist elementar zu verstehen, dass "dämonisch" nicht schlechter ist als göttlich sondern vielmehr der natürliche ausgleichende Gegenpart. Das eine kann nicht ohne das andere existieren. Ein liebevoller bewertungsfreier Umgang mit den inneren und äußeren Dämonen fördert die Desidentifikation mit den Dämonen und hilft bei der Lossagung vom Ego.
Im tibetischen Buddhismus gibt es dafür die Technik der Damönen-Fütterung, die sogenannte "Chöd-Praxis". Die buddhistische Nonne Tsültrim Allione beschreibt diese über 900 Jahre alte Technik in dem Buch "Feeding your Demons", in welchem sie Dämonen als alles, was uns daran hindert frei zu sein definiert, dazu zählt auch die Anhaftung an Wünsche.
Stark vereinfacht begibt man sich für dieses Ritual erst einmal auf die Suche nach dem Dämon im eigenen Körper, danach visualisiert man ihn, um ihm drei Fragen zu stellen: Was willst du von mir? Was brauchst du von mir? Wie fühlst du dich, wenn du bekommst, was du brauchst? Nun identifiziert man sich mit dem Dämon, um die Fragen zu beantworten und danach wieder den Platz zurück zu wechseln. Jetzt wird der Dämon gefüttert und alle seine Bedürfnisse befriedigt, wodurch er sich in einen Verbündeten verwandelt. Der letzte Schritt besteht darin, der Transformation achtsam nachzuspüren.[1]
Videos zum Thema Dämonen
Dämonische Eigenschaften laut Bhagavad Gita
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Das 16. Kapitel der Bhagavad Gita beschreibt die Unterscheidung zwischen Daiva und Asura, zwischen dem Göttlichen und dem Dämonischen. Krishna will seinen Schüler Arjuna davor warnen, leichtfertig sich durch Gier und Zorn zu dämonischen Handlungen hinreißen zu lassen.
Hier drei Videos zum Thema Asura, Dämon und dämonische Eigenschaften laut Bhagavad Gita:
Dämonische Eigenschaften
Bhagavad Gita Kapitel 16, Verse 6-20
Was sind die Asura Eigenschaften? Die unguten Eigenschaften und oft übersetzt, als die dämonischen Eigenschaften. Wie kannst du erkennen, ob du diese Eigenschaften hast und sei dir bewusst, dass es in dieser Welt viele Menschen gibt, die von diesen Asura Eigenschaften geprägt sind. Es gilt zu erkennen, dass du so nicht sein willst, daher beschreibt Krishna diese Eigenschaften relativ ausführlich. Normalerweise beschreibt Krishna viel über die positiven Eigenschaften. Die Bhagavad Gita ist voll von Daiva Erzählungen, also von guten Eigenschaften. Von den Eigenschaften eines Selbstverwirklichten. Im 16. Kapitel beschreibt er die Asuras etwas ausführlicher, um dir Viveka, also Unterscheidungskraft, zu geben.
Beschreibung dämonischer Naturen
Kapitel 16 Vers 6:
„Es gibt zwei Arten von Naturen auf dieser Welt: Göttliche und dämonische. Daiva und asura. Die göttlichen wurden ausführlich beschrieben. Hör, oh Arjuna jetzt von mir über die dämonischen.“
In den vorherigen Versen, insbesondere ab Vers 1 bis Vers 3 hat Krishna ausführlich über die daiva sampati gesprochen, also die göttlichen Eigenschaften. Er hat es an mehreren anderen Stellen beschreiben und jetzt will er die Asura Eigenschaften beschrieben.
Der Mensch hat einen freien Willen. Du kannst dich entscheiden den daiva oder den asura Eigenschaften zu folgen. Natürlich gibt es von einem anderen Standpunkt aus nichts absolut Gutes und nichts absolut Schlechtes. Alles was Menschen machen kann man irgendwo nachvollziehen und nicht nur von gut oder schlecht. Man könnte immer sagen, dass Ärger auch immer einen Sinn hat. Es gibt den gerechten Zorn. Es gibt auch einen Grund für gewisse Aggressivität, wenn du dich zum Beispiel zur Wehr setzen, oder etwas Neues beginnen willst.
Im Alltag muss man auch unterscheiden. Ich bin jemand der dazu neigt Menschen nicht verurteilen zu wollen und in jedem Menschen irgendwo das Gute zu sehen und ich gehe auch davon aus, dass die Grundmotivation hinter jedem Menschen irgendwo Liebe ist und dass in allen Menschen das Gute ist, aber trotzdem müssen wir manchmal unterscheiden.
Wir müssen in uns selbst unterscheiden und aufpassen welche Motive wir haben. Ob wir gerade dabei sind von einem Daiva zum Asura zu werden und manchmal müssen wir schauen, dass wenn ein Mensch Charisma und eine große Ausstrahlung hat nicht immer ein guter Mensch ist. Nicht ein Mensch der uns im Herzen berührt und wo wir denken, dass der großartig und toll ist und dass man ihm folgen will, ist tatsächlich ein daiva.
Auch die Asuras können großes Charisma und Ausstrahlung haben. Und wir finden es in der Welt ausreichend oft, dass Menschen irgendwelchen Leuten mit großer Ausstrahlung folgen. Im schlimmsten Fall gibt es asuras zum Beispiel ein Adolf Hitler. Er hatte eine große Ausstrahlung und ein großes Charisma, aber eigentlich war er in allem unethisch. Er hat in jeder seiner Reden gelogen und jeder Satz war letztlich eine Lüge.
Er hat vorgegeben Vegetarier zu sein, um seine Askese zu zeigen. Wir wissen, dass er Fleisch gegessen hat, denn die Speisepläne sind inzwischen von ihm bekannt. Er hat vorgegeben, dass das Schicksal irgendwo durch ihn hindurch wirkt und seine Gesten waren absolut einstudiert. Er hat sich fotografieren lassen und alles auf die Wirkung getrimmt. Er hat gesagt, dass er nur für das Deutsche Vaterland da ist und er hatte einige Geliebte gehabt. Er hatte sich asketisch gestellt, aber hat nach heutigem Wert vielleicht hunderte Millionen oder Milliarden von Euro korrupt zur Seite geschafft.
Das ist ein extremes Beispiel, aber es gibt auch noch viele andere und so gilt es sich bewusst zu machen, dass das was Menschen behaupten nicht stimmen muss. Menschen, die Charisma haben, sind nicht unbedingt gut. Das muss man unterscheiden.
Dämonen habe keine Reinheit, noch rechtes Verhalten
Kapitel 16 Vers 7:
„Die Asurer wissen nicht, was getan und was unterlassen werden muss. Weder Reinheit, noch Rechtes Verhalten, noch Wahrheit findet sich in Ihnen.“
Hier hat man drei Dinge, die relativ klar sind. Jemand der öfters lügt, kann kein daiva sein. Daher solltest du nicht die kleinen Lügen rechtfertigen. Das findet man auch unter politischen Führern und man sagt dann, dass es denen um eine Gute Sache geht und er will die schlimmen Sachen aufdecken. Und wir haben heutzutage alle möglichen Fake news, was ein Ausdruck dafür ist. Oder irgendwelche Richtungen sprechen von der sogenannten Lügenpresse und vergeben, dann alternative Wahrheiten.
Hier muss man aufpassen. Jemand, der öfters wissentlich, die Unwahrheit sagt, dem sollte man nicht folgen. Rechtes Verhalten, also guter Lebenswandel ist auch wichtig. Und das ist durchaus die Ethik und Jemand sollte nicht korrupt sein. Reinheit, ethisches Verhalten und Wahrheit, Wahrhaftigkeit, womit er anfängt.
Für Asuras ist Lust die Ursache des Universums
Kapitel 16 Vers 8:
„Die Asuras sagen, dass dieses Universum ohne Wahrheit, ohne eine moralische Grundlage und ohne Gott ist. Es ist einfach nur aus Vereinigung entstanden und Lust ist seine Ursache, was sonst?“
Hier nennt er zweite Eigenschaften von Asura. Letztlich die, die nicht spirituell sind. Ich muss zugeben, dass ich hier etwas zwiegespalten bin. Es wird manchmal gesagt, dass es ohne Religion keine Ethik gibt und ich glaube nicht, dass das stimmt. Es gibt mit Religion Ethik und es gibt mit Religion Verbrechen. Die Religionen sind mitverantwortlich für schlimmste Verbrechen in dieser Welt.
Es gibt absolut atheistische Menschen, die große Wohltäter sind. Aber es gilt auch zu beachten, dass das Leben ein höheres Ziel hat und letztlich musst du auch erkennen, dass es auch eine Art von Asura gibt, die wohlmeinend und vielleicht auch ethisch sind, aber sie können sich auch auf Abwege führen.
Gerade ist das Jahr 2017 und im letzten oder vorletzten Jahr gab es das Darwin Jahr und viele Versuche alles Mögliche über die Evolutions-Theorie zu erklären. Und vermutlich ist es so, dass sehr viel vom Leben über die Evolutionstheorie gut erklärt werden kann, aber Bewusstsein kann nicht damit erklärt werden. Gehirn schon. Es gilt sich dessen bewusst zu machen, dass das Einflüsse sind, welche dir auf dem spirituellen Weg nicht helfen.
Beschäftige dich nicht zu viel mit dem, was dich in einer relativen Welt hält. Natürlich gibt es das Universum, welches aus der Vereinigung entstanden ist. Man könnte auch sagen, dass das ganze Leben durch Evolutions Biologie entstanden ist. Es mag sein, dass da etwas dran ist, aber es gibt trotzdem dahinter göttliche Wirklichkeit. Dann gibt es aus dieser Form von Denkweise, den Nihilismus, im Sinne davon, dass es keine höhere Wirklichkeit gibt, um das Beste für einen selbst zu holen.
Asuras handeln mit unreinen Vorsätzen
Kapitel 16 Vers 9:
„An dieser Meinung festhaltend, treten die zerstörten Seelen mit begrenztem Verstand und fanatischem Handeln, als die Feinde der Welt auf, um sie zu zerstören. Sieh die Asuras in voll unstellbarer Wünsche, Falschheit, Stolz und Überheblichkeit, haben böse Vorstellungen aufgrund von Täuschung und Handeln mit unreinen Vorsätzen.“
Also aus einer materialistischen Weltsicht heraus kann es sein, dass Menschen letztlich nur etwas für sich selbst haben wollen und bereit sind alles Mögliche zu zerstören. Im Zwanzigsten Jahrhundert gab es die großen Menschheitsverführer, die ich gerne, als unheilige Trinität nenne, Hitler, Stalin und Mao. Jeder von denen hat vermutlich zwischen 30 und 80 Millionen Menschen auf dem Gewissen. Keiner von diesen dreien war spirituell. Diese drei haben nicht daran geglaubt, dass es eine höhere Wahrheit in diesem Universum gibt. Hitler hat von Vorsehung gesprochen und inwieweit er wirklich daran geglaubt hat, wissen wir nicht, jedenfalls war er nicht daran interessiert Gott in einem klassischen Sinne zu dienen.
Und so sehen wir aus einer rein materialistischen Anschauung, kommt dann vielleicht der Wunsch irgendwo selbst das Universum zu gestallten. Hitler, Stalin und Mao hatten alle eine materialistische Weltanschauung und wollten alles so umwandeln, dass es mit ihrer Einstellung übereinstimmt. Heute ist das 21. Jahrhundert und es scheint nicht solche Diktatoren zu geben, aber wir wissen nicht was in der Zukunft kommt.
Fanatisches Handeln gibt es auch. Feinde der bestehenden Welt. Man will die bestehende Welt zerstören. Hier musst du aufpassen, denn es gibt immer wieder solche Leute, die sagen, dass wir in einem korrupten System leben. Es muss zerstört und vernichtet werden. Das Gute entsteht normalerweise schrittweise und nicht dadurch, dass du das Alte zerstörst und vernichtest. Wenn du denkst, dass du die bisherige Welt vernichten willst, um etwas Besseres zu schaffen, ist das, das Charakteristikum der Asuras.
Asuras sind machthungrig und täuschen andere
16 Kapitel Vers 10:
„Die Asuras sind voll unstillbarer Wünsche und wollen immer mehr für sich haben, sind Machthungrig. Sieh haben Falschheit, sind bereit andere zu täuschen. Sie sind Stolz und Überheblichkeit. Sie haben böse Vorstellungen aufgrund von Täuschung und Handeln mit unreinen Vorsetzen.“
Das klingt erstmal so, dass du sagen würdest, dass du damit nichts zu tun hast, aber sei dir bewusst, dass du manchmal Stolz und Überheblichkeit hast und das kann der Same für Einiges sein. Du hast auch Wünsche und spätestens dann, wenn du denkst, dass das was jetzt ist zerstört werden muss, bist du auf der Seite der Asuras. Sie nehmen unermessliche Mühen auf sich, die doch nur im Tod enden. Diejenigen, die Asuras sind, sind nicht träge nur weil sie viele Wünsche haben. Ein echter Asura in diesem Sinne ist einer, der großes Engagement und große Energie hat und Tag und Nacht tätig ist. Aber diese Mühen enden doch nur im Tod.
Sie betrachten die Erfüllung von Lust, als ihr höchstes Ziel und sind sicher, dass das alles ist. Also man könnte Lust und Macht zu den Eigenschaften hinzufügen. Das wollen diese haben und dafür würden sie alles tun. Von hundert Stricken der Hoffnung gebunden und der Lust und dem Zorn anheim gestellt. Bemühen sie sich mit ungesetzlichen und unethischen Mitteln, Reichtum für ihre Sinnesvergnügen anzuhäufen.
Wollen selbst immer mehr für sich selbst haben und sind zornig, ärgerlich und wütend, wenn sie nicht das bekommen, was sie wollen. Auch das ist ein Zeichen eines Asura, er wird wütend und ärgerlich, wenn jemand sie nicht beachtet und wenn man sie irgendwo kritisiert. Ein einfaches Zeichen für Asura. Sie sind auch bereit die verschiedensten unethischen Mittel zu nutzten, um Reichtum und Macht anzuhäufen.
Unterschiedliche Manifestationen von Asuras
Kapitel 16 Vers 13:
„Das habe ich heute verdient, diesen Wunsch werde ich mir erfüllen, das gehört mir, dieser Reichtum wird mir später auch gehören, diesen Feind habe ich geschlagen und ich werde auch andere noch schlagen. Ich bin der Herrscher, ich genieße, ich bin vollkommen mächtig und glücklich. Ich bin reich und stamme aus vornehmer Familie. Wer gleicht mir? Ich bringe Opfer dar! Ich gebe Almosen! Groß wird meine Freude sein. So ist die Täuschung durch Unwissenheit.“
Krishna zeigt unterschiedliche Manifestationen von Asura. Vermutlich wird man niemanden finden, der das alles hat, aber einiges davon kann man in Menschen finden. In den Menschheitsverführern und vielleicht auch als einige Eigenschaften in dir. Zwar hat Krishna vorher gesagt, dass man sich keine Sorgen machen muss, denn man ist für den daiva Zustand geboren worden, hat er Arjuna und damit auch uns gesagt, aber trotzdem muss man sich wehren. Wann immer du jemanden siehst, der einige dieser Asura Eigenschaften hat, entschuldige sie nicht, sondern folge ihm nicht.
Also zum einen, wenn jemand protzt und sagt, dass er so viel erreicht hat, ist das auch ein Zeichen des Asuras. Und er sagt, dass ihr es schon sehen werdet und es ihm auch noch gelingen wird. Dies ist auch ein Zeichen eines Asuras. Wenn jemand aus einer vornehmen Familie kommt und das verheimlicht ist das auch Falschheit und falsch ist es auch mit seinen Almosen zu prahlen und zu zeigen, was man Gutes getan hat. Manchmal prahlen Menschen mit deren Religiosität. Das sind alles äußere Dinge und es heißt nicht, dass wenn jemand in die Kirche geht, gleich daiva ist.
Wir müssen das Gesamtkonzept sehen. Jemand der mit seiner Religiosität prallt und jemand der parallel lügt und angibt, hat Asura.
Asurahaftes Verhalten führt in die Hölle
Kapitel 16 Vers 16:
„Verwirrt von vielen Fantasie Vorstellungen. Verstrickt in den Fallstricken, der Täuschung und der Befriedigung. Der Gier verfallen, stürzen sie so in eine grauenhafte Hölle.“
Auf der einen Seite hat er vorher von Materialisten gesprochen und hier spricht er von scheinbar religiösen Menschen. Die davon sprechen, dass sie Opfer an Rituale machen. Und dass sie Almosen geben. Solche gibt es und es gibt solche, die sagen, dass es nur das Materielle gibt. Sieh nicht ob du Materialist oder religiös bist, sondern, die anderen Eigenschaften. Aber dann sagt er, wohin ein solches asurahaftes Verhalten führt: nämlich in die Hölle.
Fast alle Menschen, die solche Eigenschaften haben, entwickeln irgendwann eine Paranoia, eine Verfolgungsangst. Sie haben immer Angst, dass irgendwer ihnen etwas Böses will. Irgendjemand sie umbringen will und irgendjemand ihnen etwas Schlimmes will. Kein Diktator stirbt glücklich. Mindestens dann, wenn er dieser Asura Diktator ist, sehen wir, dass in so vielen Menschen, die scheinbar erfolgreich gewesen sind, dass sie zum Schluss unfassbar unglücklich sind. Asurahaft zu sein macht nicht glücklich. Es führt dich in tiefes Unglück und damit in eine innere Hölle.
Alle Menschen sind eine Manifestation des Göttlichen
Kapitel 16 Vers 17:
„Sie sind dünkelhaft, eigensinnig, von stolz geschwellt, voll des Giftes, des Reichtums und führen aus Prahlerei, so genannte Rituale und Opfer aus, die nicht den Vorschriften, der Schriften entsprechen. Diese böswilligen Menschen sind dem Egoismus der Macht, der Überheblichkeit, der Gier und dem Zorn anheim gegeben und hassen mich in ihrem eigenen Körper und ihm Körper anderer Menschen.“
Hier gibt es eine interessante Wendung dieser Verse. Bevor man sagt, dass das alles böse Leute sind, sagt Krishna: „diese Menschen hassen mich in ihrem eigenen Körper“, denn diejenigen, die dämonisches Verhalten zeigen, sind letztlich auch eine Manifestation Gottes. Sie handeln aber nicht danach. Es gibt daher keinen abgrundtief bösen Menschen, sondern alle sind letztlich Manifestationen des Göttlichen. Aber es gibt einige, die verblendet sind und unethisch handeln. Sie schaden sich selbst, denn sie sind tief im Inneren auch göttlich. Und sie schaden auch anderen Menschen.
Geh über das Dämonische hinaus
Kapitel 16 Vers 19:
„Diese grausamen Hasser, die Übelsten unter den Menschen auf der Erde. Diese Bösewichte stoße ich in den Schoss der Asuras.“
Das heißt auch, dass du erst einmal Asura gewesen bist, dann kann es sein, dass du im nächsten Leben in Familien geboren wirst, wo auch Asuras sind. Oder, dass du irgendwo hingeboren wirst, wo auch wieder Asuras sind. Die Aufgabe ist vom Karmischen her, irgendwann darüber hinaus zu gehen.
Asura Eigenschaften führen dich weiter nach unten
Kapitel 16 Vers 20:
„Wenn sie Geburt um Geburt in Asura Mutterschöße gehen, der Täuschung unterliegen und mich nicht erreichen, fallen sie oh Arjuna in einen noch tieferen Zustand.“
Asura zu sein bringt dir nichts Gutes, sondern führt dich immer weiter nach unten. Irgendwann kommt man natürlich Unten an und geht dann wieder nach Oben. Es geht einem in der Reinkarnationslehre darum, irgendwann zum Höchsten zu kommen. Und um irgendwann zum Höchsten zu kommen, hast du viele Inkarnationen Zeit.
Das waren schwierige Verse in der Bhagavad Gita, aber es ist gut sie zu lesen, denn es hilft im Umgang mit dir selbst, die Ansätze des Asurahaften zu erkennen und dem nicht zu folgen. Es hilft dir auch politischen und religiösen Führern nicht einfach so zu folgen. Und es hilft zu erkennen, dass es so etwas in der Welt gibt und dass die die Asuras auch nicht glücklich sind und sich irgendwann ändern müssen. Wenn du Unterdrückung durch einen Asura Menschen erfährst, musst du überlegen, was du tun musst.
Für Arjuna gab es auch diese Entscheidung, welche die Grundlage der Bhagavad Gita ist. Er und das ganze Land sind von einem namens Duryodhana unterdrückt worden. Der mit einer ganzen Gruppe asurerhafter Menschen das ganze Land, tyrannisiert hat. Und jetzt gilt es für Arjuna zu wissen, ob er sich wehren soll oder nicht.
Krishna rät ihm am Anfang, dass er sich gegen die Asuras wehren soll und mindestens nachdem Arjuna probiert hat das gewaltlos zu tun, soll er sich jetzt wirklich wehren. Zum Schluss sagt Krishna: „Tu was du denkst, was das Richtige ist.“. Da werden wir noch einmal drauf zu sprechen kommen. Und so musst du auch manchmal überlegen, ob du dich zu Wehr setzten willst, einem Menschen gegenüber, der dich unterdrückt. Ist es deine Aufgabe, dann solltest du dich darum bemühen.
Du solltest aufpassen, dass du selbst nicht zum Asura wirst. Viele machen im Namen des Guten, schlimmste Sachen. Und daher muss man auch aufpassen, dass man aus guten Motiven nicht selbst zum Asura wird. So haben sich in unseren Zeiten der gewaltlose Widerstand und das Prinzip der gewaltlosen Kommunikation entwickelt, sodass wir gute Methoden haben uns gegen Asuras gewaltlos zu Wehr zu setzten und uns für eine gute Sache zu engagieren.
Für das Gute sollen wir uns mit guten Mitteln einsetzten.
Video - Dämonische Eigenschaften laut Bhagavad Gita
Asura - Dämonische Eigenschaften - Bhagavadgita XVI 6-20
Daiva und Asura - Das Göttliche und das Dämonische
Bhagavad Gita Kapitel 16, Verse 1-5
Krishna beschreibt im 16. Kapitel, was ethisch und was unethisch ist. Welche Motivation dir hilft Gott zu erfahren und welche Motivation dich in die Täuschung führt. Nach dem Krishna in den vorherigen Kapitel sagt, dass das Göttliche letztlich alles ist, was besonders im 15. Kapitel deutlich wird, will er Klarheit erzeugen. Er will erklären, wie man sich verhalten sollte, also sich ethisch entscheiden und das unethische meiden. Es ist dafür gut zwischen dem ethischen und dem unethischen, also dem daiva und asura, was übersetzt wird als das Göttliche und Dämonische, zu unterscheiden.
Kapitel 16, Verse 1-3 sind Aufzählungen von positiven Eigenschaften, die du entwickeln kannst. Es sind Aufzählungen, von Handlungen, die dir helfen Gott zu verwirklichen.
Entwickle positive Eigenschaften
Kapitel 16, Verse 1-3:
„Furchtlosigkeit, Reinheit des Herzens, Beständigkeit im Wissen und dem Yoga, Almosen geben, Sinnesbeherrschung, Opfer und Rituale, Studium der Schriften, Spirituelle Praktiken, Askese und Aufrichtigkeit. Nicht Verletzten, Wahrhaftigkeit, Abwesenheit von Zorn, Entsagung, Friedfertigkeit, Fehlen von Hinterlist, Mitgefühl mit den Wesen, Fehlen von Habgier, Freundlichkeit. Bescheidenheit, Fehlen von Wankelmut, Stärke, Persönlichkeit, Seelische Kraft, Reinheit, Fehlen von Hass, Fehlen von Stolz. Diese besitzt ein Mensch, der für den Göttlichen Zustand geboren ist. Oder diese entwickelt ein Mensch der den Göttlichen Zustand erreichen will.“
Das sind eine Menge Eigenschaften. Swami Sivananda erläutert in seinem Kommentar alle Eigenschaften und in seinem Buch, How to Cultivate Virtues and Eradicate Vices, die Kultivierung von Tugenden, geht er auf all diese Verse ein. Er widmet jeder Eigenschaft, die hier genannt ist ein eigenes Kapitel.
Du könntest dir sagen, dass du in deinem Leben ein paar Monate für die Kultivierung dieser Eigenschaften widmest. Vor einigen Vorträgen habe ich eine andere Aufzählung, der positiven Eigenschaften gemacht. Da haben wir festgestellt, dass es 22 Wochen dauert. Hier sind es aber noch mehr Eigenschaften, denen du 1 - 2 Jahre widmen kannst, um sie zu kultivieren.
Auf unserer Internetseite gibt es einen Vortrag, über die Kultivierung von Eigenschaften. Du kannst zum Beispiel Mut, Reinheit des Herzens und Beständigkeit entwickeln. Bestimmte Dinge gilt es einfach zu tun. Dana, wird hier übersetzt, als Almosen geben, aber es heißt auch gute Werke tun und anderen geben. Oder auch Yajna, was hier als Opfer übersetzt wird, aber Yajna sind auch alle Arten der Rituale der Gottesverehrung. Tapas kann man als Askese übersetzten, aber Tapas heißt auch alle Arten von spirituellen Praktiken.
Du kannst also bestimmte Dinge, die dort stehen tun und des Weiteren auch bestimmte Eigenschaften kultivieren. Überlege welche Eigenschaften und in wie weit du welche Eigenschaften hast und was du mehr kultivieren willst.
Dämonische Eigenschaften überwinden
16 Kapitel Vers 4:
„Heuchelei, Überheblichkeit, Eigendünkel, Zorn, Härte und Unwissenheit gehören zu einem Menschen, der im dämonischen Zustand verweilt, oh Arjuna.“
Das sind Eigenschaften, welche dich in der Unwissenheit erhalten. Asura heißt wörtlich ungut. Im Deutschen haben viele Menschen, bei dem Wort Dämon, Phantasiefilme im Kopf, aber das ist in der Bhagavad Gita nicht unbedingt so gemeint. Dämonen sind letztlich Menschen, die eine Power haben, aber diese für etwas Falsche verwenden. Es gibt auch die Tamasigen, die einfach träge sind, aber die Dämonischen haben auch eine Energie, Motivation, Power, Ausstrahlung und Charisma, aber sie machen das mit unrechten Mitteln.
Krishna hatte zuvor gesagt, dass er in allen Wesen ist, also letztlich sind die Dämonischen Wesen auch Manifestationen des Göttlichen. Es gibt im Yoga an sich nicht das Grundprinzip des Guten und des Bösen und es wird auch nicht gesagt, dass Gott und Teufel sich bekämpfen. Ein Individuum, das geprägt ist von Heuchelei, Überheblichkeit, Eigendünkel, Zorn und Härte, ist ein Asura.
Das gleiche Individuum welches sich bemüht das zu überwinden und stattdessen nicht Verletzten, Wahrhaftigkeit, Friedfertigkeit, Mitgefühl, Freundlichkeit, Bescheidenheit und Versöhnlichkeit entwickelt wird zum daiva.
Es ist gut sich zu überprüfen, ob man nicht doch etwas vorgibt, was man nicht ist.
- Ob man vielleicht Überheblichkeit hat und etwas Arrogantes sagt, wie: „Warte mal bis du so klug bist, wie ich!“. Oder dass man schon alles kennt und weiß.
- Und beim Eigendünkel, sind für einen alle so negative Menschen, weltliche und verwirrte. Man sagt, dass man dagegen so gut ist.
- Beim Zorn ärgerst du dich über das, was andere machen.
- Und bei Härte verdammst du Menschen. Manchmal muss man konsequent sein, sowie Eltern bei ihren Kindern konsequent sein müssen, aber manchmal bist du vielleicht zu hart.
Überprüfe ob du öfters Anzeichen von Asura Eigenschaften hast.
Entfalte die göttliche Natur
Kapitel 16 Vers 5:
„Es heißt die göttliche Natur sei der Befreiung förderlich und die dämonische der Bindung. Sorge dich nicht, oh Arjuna du wurdest mit göttlichen Begabungen geboren.“
Wenn du also zur Gottverwirklichung kommen willst, gilt es, die göttliche Natur zu entfalten. Lasse nicht deiner dämonischen Natur freien Lauf. Überwinde sie und wann immer du merkst, dass etwas Überheblichkeit, Heuchelei, Eigendünkel und wann immer du merkst, dass da Zorn ist, oder du Härte und Unwissenheit hast, dann halte einen Moment inne. Aber bitte benutzte diesen Vers nicht als Moralische Keule, um andere zu verdammen. Vielleicht sagst du, dass du das zum Beispiel schon bei deinem Lehrer gesehen hast und beschließt, dass das böse Leute sind.
Krishna will dir insbesondere sagen, dass du die daiva Eigenschaften kultivieren sollst. Die daiva sampati, die Göttlichen Eigenschaften. Löse dich von den anderen. Überlege in den nächsten Tage: „Wie sehr habe ich die göttlichen Eigenschaften kultiviert? Welche will ich kultivieren? Welche Asura Eigenschaften sehe ich manchmal in mir? Wie will ich sie überwinden?“.
Video - Daiva und Asura - Bhagavadgita XVI 1-5
Überwinde Sinneslust, Zorn und Gier
Bhagavad Gita Kapitel 16, Verse 21-24
Sinneslust Zorn und Gier sind die drei Tore zur Hölle. Wie kannst du dich selbst ins Unglück stürzen? Wie kannst du selbst vermeiden dich ins Unglück zu stürzen? Was sind Gründe, weshalb Menschen sich unethisch verhalten? Wie kann man vermeiden, sich unethisch zu verhalten? Darüber spricht Krishna, aber dem Vers 21, des 16 Kapitels.
Dreifach ist das Tör zur Hölle
Kapitel 16 Vers 21:
„Dreifach ist das Tor zu dieser sich selbst zerstören den Hölle. Sinneslust, Zorn und Gier, daher müssen diese drei aufgegeben werden.“
In den vorherigen Versen hat Krishna genauer beschrieben, was asurahaftes Verhalten ist. Er hat beschrieben, wie Menschheitsverführer sind und du hast in dir vielleicht den ein oder anderen Samen auch entdecken können. Wir selbst wissen nicht, ob wir in solche Richtungen gehen können. Es gibt mehrere Gründe für unethisches Verhalten. Zunächst kann man durch die Umstände dazu verleitet werden, aber letztlich sind es drei Dinge, die einen dazu verleiten. Das eine ist Karma, das zweite ist Krodha und das dritte ist Lobha. Das wird auch in einem Satz verwendet: „Karma, Krodha, Lobha.“
Karma heißt hier Sinneslust. Wenn Menschen sich zum Beispiel in irgendjemand anders verliebt haben und sie Menschen sehen, die denen im Wege stehen, dann können sie unethisch handeln oder wenn sie etwas sehen, was sie unbedingt brauchen. Krodha ist, dass man sich gekränkt fühlt, ärgert sich über etwas und ist zornig und das vielleicht sogar aus Rachsucht heraus. Aus diesem Ärger kann man schlimme Dinge machen. Dann gibt es schließlich Lobha, was jegliche Form von Gier ist. Man will von allem mehr haben. Das sind drei Dinge, die man aufgeben sollte.
Das soll nicht heißen, dass man kein gutes Essen genießen kann und auch nicht dass man keine gute Liebesbeziehung führen darf. Natürlich darfst du dass, aber du solltest aufpassen, dass du nicht davon beherrscht und dominiert wirst und dass du nicht zur Erfüllung von Karma zu unethischen Handlungen bereit bist. Die Grenze ist schnell überschritten.
Natürlich gibt es auch gerechten Zorn und es gilt andere auch manchmal in die Schranken zu verweisen. Aber sowie du merkst, dass in dir Zorn ist, solltest du dich genau kontrollieren, ob du dich auf dem Gebiet ethisch verhältst. Also aus Karma, Krodha und Lobha werden Menschen schnell unethisch. Nicht umsonst sagt Jesus, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als das ein Reicher in den Himmel kommt. Ich gehe davon aus, dass es reiche Menschen gibt, welche sehr ethisch sind, aber man erlebt es sehr oft, dass Menschen, welche die erste Million haben wollen, auch noch die zweite Million und auch die zehnte und zwanzigste Million haben wollen.
Menschen wollen immer mehr haben. Und dafür sind sie bereit Vieles auf sich zu nehmen. Viel zu betrügen und viel zu lügen. Es gibt immer wieder diese Skandale, wo Menschen sich unethisch verhalten haben, um noch mehr Macht und Geld zu bekommen. Und so sollte man sich nicht von ihnen beherrschen lassen. Vielleicht magst du kurz überlegen, ob du manchmal von Karma, Krodha oder Lobha getrieben bist. Hast du schon mal aus Karma, Krodha oder Lobha unethische Handlungen gemacht. Karma wären auch Süchte und Menschen machen viel Kriminalität, um ihre Süchte zu befriedigen.
Befreie dich davon und komme zum höchsten Ziel
Kapitel 16 Vers 22:
„Der Mensch, der von diesen drei Toren zur Dunkelheit befreit ist, oh Arjuna. Praktiziert das, was für ihn gut ist und gelangt so zum Höchsten Ziel.“
Also, wenn du wissen willst, ob du irgendwo Gutes tun kannst. Musst du erstmal überlegen, ob dein Verhalten durch Karma, Krodha oder Lobha motiviert ist. In einem anderen Vers hat er auch gesagt, dass man schauen muss, ob man in einem tamasigen oder rajasigen Zustand ist. Du solltest nicht aus Tamas oder Rajas heraus handeln und vor allem solltest du nicht aus Karma, Krodha und Lobha handeln. Daher solltest du die Motive deines Handelns überprüfen. Wenn es Karma Krodha oder Lobha ist, dann befreie dich von ihnen. Und wenn du dich im Rajas oder Tamas Zustand befindest, dann übe die Praktiken, die nötig sind, um zum Sattwigen zu kommen. Löse dich davon und du wirst deiner tiefen Intuition folgen können, welche dir sagen wird was gut ist. So kommst du zum höchsten Ziel.
Wer die Gebote der Schriften missachtet verfehlt das Ziel
Kapitel 16 Vers 32:
„Wer die Gebote der Schriften missachtet und unter dem Eindruck von Wünschen handelt, erreicht weder Vollkommenheit, noch Glück, noch das höchste Ziel.
Das Wissen und die Intuition kommen, wenn du dich von Karma, Krodha und Lobha löst, so wie auch wenn du dich von Rajas und Tamas lösen musst, um das zu erreichen. Du solltest dich aber auch an den Schriften, wie zum Beispiel nach der Bhagavad Gita und oder den daiva sampati, den Göttlichen Eigenschaften und den Yamas von Patanjali: Ahimsa, Satya, Asteya, brahmacharya, aparigraha ausrichten.
Wenn du aber unter dem Eindruck von Wünschen handelst, um etwas zu erreichen, dann kommst du nicht an das höchste Ziel. Krishna gibt uns hier einen gewissen Trost, denn manchmal ist es, so dass die Asuras erfolgreich zu sein scheinen. Und vermutlich ist ein großer Teil der Mächtigen nicht allein mit rechtmäßigen Mitteln mächtig geworden. Und ein großer Teil der Vermögen sind nicht mit ethischen Mitteln erwirtschaftet worden. Wer aber sich so verhält, der wird erstmal sein Karma bekommen. Vielleicht ist es in diesem Leben, dass er sich unglücklich fühlt, oder vielleicht im nächsten, aber es hat natürlich karmische Konsequenzen.
Krishna sagt hier klar, dass man weder Glück, Vollkommenheit noch das höchste Ziel bekommt. Patanjali sagt auch im 2. Kapitel des Yoga Sutra, dass wer sich unethisch verhält, der in Unwissenheit und Leid gefangen beleibt. Menschen, die auf unethische Weise ein Vermögen oder Macht bekommen haben, sind nicht glücklich, denn Glück ist etwas anderes. Und sie haben nie das Gefühl, dass das was sie erreicht haben ausreichend ist, denn sie bleiben getrieben. Natürlich erreichen sie auch nicht das höchste Ziel, die Gottverwirklichung, die Selbstverwirklichung.
Wenn du jemand bist, der wegen der Ethik auch berufliche Einschränkungen in Kauf genommen hat und wenn dir etwas passiert ist, bei dem du eine Stelle nicht bekommen hast, die du gerne haben wolltest, sondern jemand anders hat sie mit unethischen Mitteln bekommen, dann solltest du es nicht zu lange bedauern. Wer letztlich ethisch konsequent ist, ist langfristig der glücklichere und wer ethisch konsequent ist, der begibt sich auf den Weg der Vollkommenheit und wird das Ziel des Lebens erlangen.
Handle nach den Geboten der Schriften
Kapitel 16 Vers 24:
„Daher müssen die Schriften maßgeblich sein, wenn es zu bestimmen gilt, was zu tun und was zu unterlassen ist. Nachdem du verstanden hast, was in den Geboten der Schriften festgehalten ist, musst du in dieser Welt entsprechend handeln.“
Gesellschaftliche Trends, politische Leitlinien ändern sich immer wieder und die Grundprinzipien findest du in den Schriften. Natürlich ist es unterschiedlich, wie es sich ausprägt, weshalb ist es mit den Schriften nicht so einfach ist. Auch Krishna gibt Arjuna keinen genauen Ratschlag oder Anweisung, was Arjuna tun muss. Arjuna will wissen, was er machen soll, weil er in einem ethischen Konflikt ist. Und Krishna erzählt ihm mehrere Stunden etwas über das Selbst und das Nicht-Selbst. Er erzählt über die Gunas, Meditation, Hingabe, Jnana und so weiter. Und zum Schluss sagt Krishna, das Arjuna das tun soll, was er für richtig hält.
So sind die Schriften auch, denn sie geben in den meisten Fällen keine ganz konkrete Handlungsanweisung. Es gibt dort viele wichtige Dinge, wie zum Beispiel, dass das Verhalten nicht durch Karma, Krodha oder Lobha motiviert sein soll. Also durch Gier, Sinneslust und durch Ärger und lass dein Verhalten durch die fünf Yamas bestimmen: Nicht-Verletzten, Wahrhaftig sein, nicht stehlen, Vermeidung Sexuellen Fehlverhaltens und Unbestechlichkeit. Das sind übergeordnete Leitlinien. Richte da dein Verhalten und dann wirst du das Richtige tun.
Zusammenfassung:
Lass daraus dein Leben gestalten und vielleicht heute oder morgen solltest du bewusst sein und ethisch handeln. Durch das ethische Handeln und spirituelle Praktiken erreichst du langfristig Glück, Vollkommenheit und das höchste Ziel. Lasse dich nicht durch scheinbare Erfolge von Menschen, die unethisch sind beeindrucken. Sie werden nicht glücklich sein und sie werden nicht das Gefühl haben, dass sie den Sinn ihres Lebens gefolgt sind. Also bleibe ethisch und korrekt und das gibt dir Glück und langfristig auch gutes Karma und die Erleuchtung.
Om Shanti Shanti Shanti
Video - Sinneslust, Zorn und Gier als Tore zur Hölle
Sinneslust, Zorn und Gier als Tore zur Hölle - Bhagavadgita XVI 21-24
Siehe auch
- Asura
- Shiva
- Teufel
- Asuri
- Mayasura
- Shakrasura
- Sura
- Parasu
- Böse Gedanken
- Jnana Yoga
- Schamanismus
- Spirituelle Entwicklung
- Karma
- Reinkarnation
Literatur
- Sukadev Bretz: Die Bhagavad Gita für Menschen von heute
- Swami Sivananda: Bhagavad Gita
- Swami Sivananda: Karma Yoga
- Sukadev Bretz: Karma und Reinkarnationauch als ebook oder Hörbuch
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
- Sukadev Bretz mit Ulrike Schöber: Der Königsweg zur Gelassenheit
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Kirtan Textheft
Weblinks
- Buchempfehlung: Den Dämonen Nahrung geben.
- Überwindung der inneren Dämonen - Sukadev im Blog
- Kamsa – der Name eines Dämonen, Kamsa – der Bruder der Devaki, Kamsa – letztlich der Onkel von Krishna
- Wie wir zwei große Dämonen besiegen - Sukadev im Blog
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