Ahimsa-Training
Ahimsa-Training: Ahimsa heißt „Nicht-Verletzen“. Du kannst dich selbst in Ahimsa ausbilden, und natürlich gibt es auch Ahimsa-Training für Kinder, Jugendliche oder auch Gewalttäter.
Was ist Ahimsa-Training?
Umgekehrt heißt Ahimsa „liebevoll mit anderen umgehen“. Ahimsa heißt, sich in Gedanken, Worten und Taten so zu verhalten, dass es andere nicht verletzt. Für manche Menschen ist Ahimsa ganz natürlich, aber es gibt andere Menschen, die von Natur aus eher jähzornig sind und aus Frust heraus andere verletzen. Es gibt Menschen, die eine Neigung zu physischer Gewalttätigkeit haben oder dazu, andere zu kränken. Und es gibt Menschen, die eine Neigung haben, innerlich gekränkt zu sein und letztlich selbst gewalttätige Gedanken zu haben.
Es ist möglich, dies umzuschalten, durch Ahimsa-Training für sich selbst und durch Ahimsa-Training für andere!
Ahimsa-Training für dich selbst
Angenommen, du selbst entdeckst Gewalttätigkeit (oder die Neigung dazu) in dir, dann kannst du das umwandeln. Du könntest dir zunächst einmal sagen: „Ich nehme mir vor, physisch nicht gewalttätig zu sein.“ Das ist zunächst einmal ein Vrata (ein Vorsatz). Du kannst dir sagen: „Was auch immer geschieht – ich werde nicht mit Gewalt reagieren.“ Dies ist der erste Schritt.
Der zweite Schritt wäre zu sagen: „Diese Woche (oder auch nur heute) werde ich andere nicht beschimpfen, keine Fäkalausdrücke verwenden.“ Das könntest du dir vornehmen und dir sagen: „Diese Woche ist mein persönliches Ahimsa-Training.“
Angenomnen, Beschimpfungen, Fäkalausdrücke oder physische Gewalt machst du sowieso nicht – dann kannst du auch sagen: „Diese Woche werde ich mich zynischer und sarkastischer Bemerkungen enthalten. Ich werde keine abwertenden Worte gebrauchen und andere nicht kritisieren.“ Du könntest dir sagen: „Das ist heute (diese Woche) mein Ahimsa-Training.“
Es ist wichtig, eine Strategie zu haben, deshalb könntest du dir überlegen: „Was mache ich stattdessen?“
Du könntest sagen: „Wenn ich einen Wunsch habe, dann drücke ich ihn aus.“ Angenommen, dein*e Partner*in kocht etwas, was dir nicht gefällt. Anstatt zu sagen „Warum hast du schon wieder diesen Unsinn gemacht, du weißt doch, dass mir das nicht schmeckt!“ könntest du dir vornehmen zu sagen: „Liebling, ich hätte heute gerne Tofu.Oder Tomaten.“
Drücke deine Wünsche aus! Anstatt den anderen zu beschimpfen für das, was er macht oder nicht macht, bitte ihn, das zu tun was du gerne hättest. Genauso gegenüber Kolleg*innen: Anstatt sie zu beschimpfen sage ihnen, was du gerne hättest. Auch gegenüber deinem*r Chef*in: Anstatt alles nur passiv in dich hinein zu fressen und Mordgedanken ihm*r gegenüber zu haben, könntest du ihn*sie auch fragen: „Herr*Frau XY, wäre es möglich, das und das zu tun?“
Eine andere Form wäre auch: „Was müsste ich tun, um das und das zu bekommen?“ Das ist übrigens ein kleiner Trick: Statt zu sagen „Kann ich das haben?“ kannst du sagen: „Was müsste ich tun, um an diesem Freitag Urlaub zu bekommen? Oder um nächste Woche am Mittwoch frei zu bekommen? Was müsste ich tun, um …?“ Also: Anstatt den anderen nur zu beschimpfen und einfach nur (wie ein kleines Kind) einen Wunsch zu äußern, frage: „Was müsste ich tun, um …?“ Oder: „Was müsste ich tun, damit du mir heute Abend eine Massage gibst?“
Du könntest dir auch überlegen, was du tun kannst in einer Situation, die dich normalerweise zu innerer Gewalttätigkeit bringt oder zum fluchen oder sogar zu physischer Gewalttätigkeit. Überlege: „Was könnte ich statt dessen tun?“
Dies sind nur einige Aspekte eines Ahimsa-Trainings, was du für dich selbst machen kannst:
- Triff einen Vorsatz.
- Überlege, wie du selbst diene Bedürfnisse besser ausdrücken kannst.
- Überlege, wie du mit Frust-Situationen anders umgehen kannst.
Ahimsa-Training für Andere
Es gilt nicht nur, dass du Ahimsa-Training für dich tust, sondern natürlich gibt es heutzutage auch Trainings für Gewaltlosigkeit, zum Beispiel die GfK (Gewaltfreie Kommunikation). Ahimsa-Training kann auch GFK-Training sein, aber es gibt auch andere Formen.
Marshall Rosenberg hat das große Verdienst, Konzepte entwickelt zu haben, wie man gewaltfrei kommuniziert, Ahimsa trainiert. Es gibt GfK-Anwendungen im persönlichen Bereich (also in Beziehungen) und in Betrieben, und es gibt GfK-Anwendungen auch als eine Art Psychotherapie. Es gibt GfK-Anwendungen in Gruppen, und es auch gibt GfK-(Ahimsa-)Trainings zwischen Nationen oder Bevölkerungsgruppen. Es ist durchaus möglich, Gewaltfreiheit zu trainieren. Solche Trainings gibt es auch für Kinder und Jugendliche.
Bei Yoga Vidya haben wir beispielsweise Ahimsa-Trainer-Ausbildungen und Trainings für Kinder und Jugendliche. Du kannst dort lernen, was du machen kannst oder auch, wie du Kurse für Kinder und Jugendliche anbieten kannst. Auch in Gefängnissen gibt es die Möglichkeit, Ahimsa-Trainings anzubieten. Auch in Bewährungsauflagen gibt es die Möglichkeit, Ahimsa-Trainings einzubringen. Man kann solche Trainings auch im Rahmen der Ganztagsschule (oder speziell für Schwerpunktschulen) anbieten.
Video Ahimsa-Training
Vortragsvideo zum Thema Ahimsa-Training :
Sprecher/Autor: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Ausbildungsleiter zu Yoga und Meditation.
Ahimsa-Training Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Ahimsa-Training :
Siehe auch
Weitere interessante Vorträge und Artikel zum Thema
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