Bedauern

Aus Yogawiki

Bedauern ist ein Wort mit mehreren Bedeutungen:

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(1) Der Zustand, dass man wegen etwas traurig ist. Man kann z.B. mit großem Bedauern auf eine Reise verzichten.

(2) Man kann jemandem sein Bedauern ausdrücken wegen eines bestimmten Vorfalls. Hier bedeutet Bedauern so etwas wie Mitgefühl.

(3) Mit Bedauern kann man auch um Entschuldigung bitten: Man bedauert seine Worte, drückt sein Bedauern über seine Fehler aus. Das Wort Bedauern hängt vom Ursprung her mit dem Wort Beteuern zusammen. Bedauern drückt aus, dass einem etwas kostbar dünkt, dass einem etwas leid tut.

Meistens ist Bedauern ist ein Zustand der Enttäuschung oder auch des Mitgefühls. Man kann mit Bedauern etwas zur Kenntnis nehmen. Man kann jemandem sein Bedauern, sein Mitgefühl, über einen tragischen Vorfall ausdrücken. Man kann aber auch eine eigene Handlung, Vorgehensweise, Entscheidung bedauern und einem anderen gegenüber sein Bedauern ausdrücken, den anderen um Entschuldigung bitten.

Bedauern - eine Tugend. Was ist Bedauern? Woher stammt das Wort? Wozu ist Bedauern gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Bedauern? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps.

Vom Bedauern zur Vergebung

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Bedauern gehört zum Menschsein dazu

Bedauern gehört zum Menschen dazu. Es gehört zum Mensch dazu, dass er Fehler macht. Menschen bemühen sich, das Richtige zu tun und machen immer wieder Fehler. Fehler, die sie anschließend bedauern mögen. Es gibt ja verschiedene Formen von Fehlern, die zu Bedauern führen.

  • Es gibt Fehler, die du machst, weil du nicht das Richtige wusstest, aus Unwissenheit. Du bedauerst, dass du etwas getan hast, was du nicht gewusst hast. Das ist eine Möglichkeit.
  • Eine zweite Möglichkeit ist, du bist in eine Emotion hineingerutscht, du warst ärgerlich, voller Angst, vielleicht irgendwo persönlich gekränkt. Dann hast du vielleicht Dinge getan, gesagt, Entscheidungen getroffen, die du nachher bedauerst.
  • Es kann sein, dass du eine Fehleinschätzung gemacht hast und du bedauerst das. Vielleicht hast du zu früh aufgegeben, vielleicht bedauerst du das. Es kann sein, dass du sagst: "Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte es besser wissen müssen.".
  • Oder es gab eine Chance, die sich dir aufgetan hat und du bedauerst, dass du diese Chance nicht ergriffen hast.
  • Oder du warst etwas voreilig, eine Beziehung zu beenden. Oder du warst etwas voreilig, deine Beziehung in Gefahr zu bringen. So viele Möglichkeiten wie du Fehler machst, was du anschließend bedauerst.

Wie kommt man vom Bedauern zur Vergebung?

Wie kommst du aus einem Bedauern zu einer Vergebung? Dass du dir selbst vergeben kannst und andere dir vergeben können? Am wichtigsten: Das Gott dir vergeben kann? Da gibt es unterschiedliche Strategien und unterschiedliche Kulturen und auch Religionen haben dort unterschiedliche Strategien.

Eine Möglichkeit wäre erst einmal, du sagst dir ganz klar: "Ich habe hier einen Fehler gemacht, ich habe etwas getan, was nicht richtig war. Ich bedauere es. Ich bereue es". Du könntest auch sagen: "Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Ich hätte anders entscheiden können. Es wäre vielleicht besser ausgegangen. Ich bedauere, dass ich es nicht anders getan habe". Eventuell, wenn du hörst: "Ich bedauere, dass ich es nicht anders getan habe.", weißt du vielleicht schon, "Ich habe es nach bestem Wissen und Gewissen getan. Es war in Ordnung. Nach meinem Wissensstand habe ich das Richtige getan. Es hat nicht sein sollen.". Wenn du diese innere Stimme hörst, dann fällt es dir jetzt leicht, zu sagen: "Ich vergebe mir.".

Vielleicht stellt sich diese Frage auch nicht, aber es kann auch sein, dass du innerlich sagst: "Ja, ich bedauere es wirklich.". Was ist der nächste Schritt? Wenn es möglich ist, bitte um Vergebung oder mindestens um Entschuldigung. Du könntest zu dem Menschen hingehen und kannst sagen: "Du, gestern habe ich etwas aus einer Emotion heraus gesagt. Ich habe dich damit gekränkt, das war nicht richtig. Es tut mir Leid. Ich bitte um Entschuldigung".

Wie bittet man richtig um Entschuldigung und Vergebung?

Um Entschuldigung oder Vergebung zu bitten ist für viele nicht so einfach. Man kann es lernen. Die Schritte wären:

  • Erster Schritt: Du sagst, was du falsch gemacht hast.
  • Zweiter Schritt: Du sprichst über die Folgen, die es vielleicht gegeben hat.
  • Dritter Schritt: Du sprichst dein Bedauern aus.
  • Vierter Schritt: Du bittest um Vergebung.
  • Eventuell der fünfte Schritt: Du fragst, was du tun kannst, um es gut zu machen oder du versprichst, es soll nicht wieder vorkommen.

Also, zum Beispiel: "Gestern war das Meeting, jemand anders hat dich angegriffe. Ich habe nichts gesagt. Habe sogar so getan, als ob ich dem Anderen zustimme. Das hat dich sehr getroffen, das habe ich dann auch gemerkt. Es tut mir Leid, es war ein Fehler. Ich hätte dich unterstützen sollen. Ich hätte dir beistehen sollen. Ich bitte um Entschuldigung und das nächste Mal werde ich mich sicher anders verhalten. Gibt es etwas, wie ich das wieder gut machen kann?". Wenn du das so sagst, wird der Mensch, der Andere dir im Normalfall Entschuldigung geben. Sag jetzt nicht noch Ausreden! "Es war ja auch schwierig und die Situation war sehr angespannt und ich hatte auch Angst gehabt und ich war müde ...". Das sind Ausreden. Wenn du etwas bedauerst, gib keine Ausreden - Entschuldige dich nicht selbst. Sage, was du falsch gemacht hast und bitte den Anderen um Entschuldigung.

Man kann sich nicht immer entschuldigen

Nicht immer kannst du jemanden um Entschuldigung bitten. Dann kannst du mindestens Gott bitten. Du kannst zu Gott sagen: "Oh Gott, ich habe das und das getan und habe dabei etwas ethisch Falsches getan. Was soll ich tun? Ich bitte um Vergebung.". Eventuell kannst du das gut machen, indem du einer gemeinnützigen Organisation etwas spendest, gemeinnützige Arbeit tust, für andere etwas mehr da bist. Du kannst auch Gott darum bitten: "Gibt es etwas, das du mir zu tun gibst?".

Und manchmal musst du dir selbst vergeben. Manchmal kommt die Vergebung, du spürst, Gott hat dir vergeben. Manchmal musst du auch dir selbst sagen, du kannst dich selbst um Entschuldigung bitten. Angenommen du heißt Peter, kannst du sagen: "Lieber Peter, ich habe das und das getan, das war ein Fehler, es hat die und die Konsequenz gehabt, es war nicht richtig, ich bitte dich um Vergebung. Ich will mich bemühen, dass es nicht nochmals passiert.". Du kannst auch dich selbst um Vergebung bitten. Das kann sehr machtvoll sein. Und von innen heraus kannst du Vergebung spüren.

Das waren also einige Gedanken zum Thema "Vom Bedauern zur Vergebung". Ein Eintrag im Yoga Vidya Lexikon der "Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale". Ein Eintrag im "Umgang mit Depression" Podcast. Alles zu finden auf www.yoga-vidya.de

Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz:

Viveka Chudamani - Umgang mit Bedauern

Tu dein Bestes und dann lass los

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 458 von Sukadev Bretz -

Hast du etwas getan, was du im Nachhinein bedauerst? Oder hast du etwas getan, was du besser nicht getan hättest? Hast du das Gefühl etwas im Leben versäumt zu haben? Wie gehst du damit um?

Hören wir, was Shankara im 458. Vers des Viveka Chudamani sagt:

„Auf ähnliche Weise nimmt einer, der im Höchsten Absoluten ruht und in der ewigen Wirklichkeit des wahren Selbst existiert, nichts anderes als die Wirklichkeit wahr. Wie man sich an Dinge erinnert, die im Traum gesehen wurden, so erinnert sich der Weise an alltägliche Dinge wie Essen, Schlafen, Notdurft und so weiter.“

Handle nach besten Wissen und Gewissen

Mache dir keine Sorgen, wenn du das Gefühl hast, du hast etwas Falsches gemacht. Es ist nicht so erheblich. Du bist das unsterbliche Selbst und was du gemacht oder nicht gemacht hast, ist nicht so wichtig. Wenn es nicht das Richtige war, dann schaue, ob du es wieder richtig machen kannst. Wenn du nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hast, dann ist alles in Ordnung. Selbst wenn scheinbar etwas Schlechtes dabei herausgekommen ist. Die Korrektheit einer Handlung ermisst sich nicht daran, wie es ausgegangen ist. Es muss ja auf dem Scheitern basieren, wenn man daran wächst. Du selbst bist daran gewachsen, dass du öfters mal gescheitert bist. Und ähnlich werden du und andere daran wachsen. Wenn du dich bemüht hast das Richtige zu tun, dann wird letztlich das Herauskommen, was herauskommen soll.

Entscheidend ist, dass dein Motiv positiv ist

Mache dir keine Gedanken, wenn das, was du getan hast, keine positive Wirkung hat. Entscheidend ist, dass du das Positive tun wolltest. Entscheidend kann auch sein, dass du daraus Lektionen ziehst und es das nächste Mal vielleicht etwas anders machst. Aber die besten Absichten können trotzdem in die Katastrophe münden. Das ist nicht weiter tragisch. Denn hinter allem ist das eine und der unendliche Brahman.

Was in deinem Karma ist kommt wieder

Du brauchst dir auch keine Sorgen darüber zu machen, dass du etwas vielleicht nicht gemacht hast, eine Chance verpasst hast. Wenn es in deinem Karma ist, dann wird die Chance nochmal wiederkommen. Und es spielt auch keine Rolle, ob du vielleicht bedauerst, dass du vielleicht bestimmte Erfahrungen nicht gemacht hast. Es spielt nicht die ganz große Rolle. Denn, wenn du Brahman erfahren hast, ist alles in Ordnung.

Angenommen du wachst auf: Bedauerst du etwas, was du im Traum nicht gemacht hast? Nein, wenn du aufgewacht bist, bist du froh, dass der Traum vorbei ist. Es war ja nur ein Traum. In diesem Sinne gilt es der allgemeinen unreflektierten Weltanschauung etwas entgegenzusetzen. Was?

Verwirkliche Atman - das ist das Wichtigste

Menschen denken, dass es die Aufgabe ist viele Erfahrungen zu machen, vieles zu lernen und so weiter. Das stimmt überhaupt nicht. Es spielt nicht die große Rolle. Du bist das Unsterbliche Selbst, der Atman. Wichtig ist, dass du dieses Atman verwirklichst. Die ganzen anderen Erfahrungen sind schön, wenn sie kommen, aber sie sind nicht so erheblich.

Viveka Chudamani - Du hast jemand anderes nicht freundlich behandelt und du bedauerst es

Wenn du kannst entschuldige dich - tu was du kannst - dann lass los

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 504 von Sukadev Bretz -

Der Erleuchtete spricht:

Wie könnte es für mich verdienstvolle Taten und Sünden geben, für mich, der keine Sinne, keinen Verstand / Geist hat, unveränderlich und ohne Gestalt ist, der die Verwirklichung der absoluten Wonne ist? Auch in den Schriften steht „unberührt von Verdienst und Schuld“.

puṇyāni pāpāni nirindriyasya
niścetaso nirvikṛter nirākṛteḥ |
kuto mamākhaṇḍa-sukhānubhūter
brūte hy ananvāgatam ity api śrutiḥ || 504 ||

Dein Selbst ist von Handlungen unberührt

Mache dir keine Sorgen. Wenn du einen Fehler gemacht hast, ist dein Selbst davon unberührt. Wenn du einen anderen in Probleme gebracht hast, sage, sein Selbst ist unberührt. Wenn möglich, bitte um Entschuldigung. Wenn möglich, mache deinen Fehler wieder gut, aber wenn es nicht geht, dann lasse los. Du selbst bist jenseits von Punya und Papa, jenseits von Verdienst und Sünde. Löse dich vom Relativen!

Auf der tiefsten Ebene geschieht nichts

Vor allem gilt, wenn du das, was du getan hast, nach bestem Wissen und Gewissen getan hast, dann trifft dich sowieso kein Karma. Tue, was du tust, so gut du kannst, dann läuft Karma auf einer Ebene ab. Auf der tiefsten Ebene geschieht nichts.

Bedauern und Burnout

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Was hat Bedauern mit Burnout zu tun? Es gibt verschiedene Aspekte, die man dort sehen kann. Ein Aspekt ist, wenn du sehr stark etwas bedauerst und das so weit dazu führt, dass du den Sinnkontext von dem, was du bisher getan hast, in Frage stellst, dann kann das sehr schnell zum Burnout führen. Daher ist es gut, dir irgendwo bewusst zu machen, dass, was auch immer du getan hast, irgendwo auch gut ist, du musst es nicht bedauern.

Es gibt aber auch einen zweiten Aspekt. Es kann sein, dass du etwas bereust, was du getan hast und der Kram dann irgendwo an deiner Seele nagt. Dann wäre es durchaus gut, wenn du mal darüber sprichst, wenn du es ausdrückst und vielleicht auch dein Bedauern ausdrückst. Es kann ja sein, dass die Menschen, mit denen du zu tun hast, in Wahrheit gar nicht so das Bedauern spüren. Es kann sein, dass in Wahrheit das, was du machst und wie du es machst, eigentlich sogar gut war.

Also, es gibt zwei Aspekte, das eine wäre, aktiv dein Bedauern auszudrücken, wenn du wirklich meinst, du hast was falsch gemacht, vielleicht auch, um Entschuldigung zu bitten, und zum zweiten dir aber auch bewusst machen, was auch immer du getan hast, irgendwo war es gut und es war hilfreich und du hast davon gelernt.

Zu dem Aspekt des Akzeptierens und Annehmens was du getan hast. Es kann sein, dass du dich z.B. engagierst in einem gemeinnützigen Verein, es kann sein, dass du dich engagierst als Krankenschwester, es kann sein, dass du dich in einem Unternehmen dafür engagierst, dass die Dinge gut laufen, dass gute Produkte erstellt werden usw.

Und dann erlebst du etwas, was du wie einen Verrat auffasst. Die Geschäftsleitung verwirft deine Pläne, das, was du mühsam aufgebaut hast, wird plötzlich nicht mehr gemacht, der Mensch, auf den du gezählt hast, kündigt oder irgendwo hintenherum gelingt es ihm, in der Beförderung irgendwo vorgezogen zu werden, oder der Kunde, in den du so viel reingesetzt hast, kauft bei jemand anders. Das kann dann dazu führen, dass du sagst:

"Warum habe ich mich jetzt so bemüht? Warum habe ich mich so angestrengt? Es war alles umsonst." Und wenn man dann sagt: "Ich habe mich vollkommen umsonst so für alle aufgeopfert, keiner würdigt das." Diese Art von Gefühl von Verrat, diese Art von Gefühl der Unsinnigkeit, diese Art von Bedauern, die kann tatsächlich ins Burnout führen.

Es gibt so einige Forschungen, die sagen, dass ein Grund, ins Burnout zu geraten, ist, engagiert für etwas zu sein, wirklich auch sehr engagiert und einen großen Teil der Energie genau dort dafür verwenden und dann aber enttäuscht sein. Und diese Enttäuschung, nachdem man so viel dafür gemacht hat, die kann dann mit einem Schlag die Energie wegnehmen oder kann auch dazu führen, dass die Energie auch langfristig Schritt für Schritt verschwindet.

In diesem Sinne, ein Bedauern kann dort nicht so gut sein. Der Sinnkontext ist eine wichtige Frage: "Welchen Sinn macht etwas?" Also angenommen, du hast etwas gemacht, es ist schiefgegangen, jemand hat irgendwo dein Vertrauen missbraucht, Yogis würden sagen, es war trotzdem sinnvoll, es war trotzdem etwas Gutes.

Es ist gut, etwas Gutes zu tun und selbst wenn du nachher die Früchte deiner Handlungen nicht erntest, du hast Menschen berührt, du hast Erfahrungen gesammelt, du bist gewachsen, du hast die Früchte deines Handelns geerntet. Also, wenn du das Gefühl hast, dass du irgendwo überflüssigerweise und sinnloserweise etwas gemacht hast, dann beschäftige dich vielleicht mit dem Thema "Karma".

Ich habe ja auch ein Buch zum Thema geschrieben, "Karma und Reinkarnation" und dort findest du noch einige andere Gedanken. Oder auch mein Buch, "Der Königsweg zur Gelassenheit", das kann dir helfen, einen tiefen Sinn zu sehen. Also, wenn ein wichtiges Thema bei dir ist, dass du etwas bedauerst, was du getan hast und durch dieses Bedauern dir die Energie weggenommen wurde, dann denke etwas mehr darüber nach und lerne, einen positiven Sinn zu sehen in dem, was du gemacht hast.

Letztlich, kein Engagement ist umsonst. Ein zweiter Aspekt von Bedauern ist aber auch, es kann sein, dass du tatsächlich etwas gemacht hast, wo du nachher denkst: "Ja, es war ethisch nicht richtig." Du hättest so mit dem Menschen nicht umgehen sollen. Und da ist ja meine Empfehlung, bitte um Entschuldigung, sage dem Menschen: "Es tut mir leid, dass ich dir vorgestern das und das gesagt habe. Es war nicht richtig, ich habe dich dort so gekränkt, ich habe dich bloßgestellt. Das tut mir leid, ich bedauere es. Kannst du mir verzeihen? Oder, ich bitte um Entschuldigung."

Wenn du es so machst, wird der Mensch vielleicht zum Teil sagen: "Oh, das habe ich gar nicht bemerkt, also war nicht weiter schlimm." Dann kannst du mit leichtem Herzen dort etwas annehmen. Ich muss jetzt gerade daran denken, gestern Abend habe ich eine Meditation geleitet und am Ende kam jemand zu mir und hat gesagt: "Kannst du mir vergeben?"

Da habe ich ihn irgendwie so komisch angeguckt. "Ja, normalerweise komme ich nicht zu spät zur Meditation, gestern kam ich zu spät in den Raum rein." Ich habe das noch nicht mal bemerkt. Ich sitze auf einer Bühne und da sind ein paar hundert Menschen, wenn dort jemand mal zwei oder drei Minuten zu spät kommt, das bemerke ich typischerweise nicht.

Es war gut, dass er mir das gesagt hat, er hat dann wieder angefangen, zu lächeln und ihm ist ein Stein vom Herzen gefallen. Wenn er es nicht gesagt hätte, hätte er vielleicht den ganzen nächsten Tag oder während der ganzen Woche irgendwo gedacht, er hätte was Schlimmes getan, was wird der Sukadev Bretz von ihm denken.

Daher, wenn du etwas getan hast, was du bedauerst, dann drücke dein Bedauern aus, bitte um Entschuldigung und dann ist die Sache schnell überstanden. Du brauchst dann nicht langfristig ständig darüber nachzudenken. Ich hoffe, etwas war dabei, was für dich oder für andere hilfreich ist.

Video zum Thema Bedauern

Angenommen du bist mit jemanden zusammen, der stark bedauert, was er getan hat, der immer wieder sagt: "Ach hätte ich es doch nicht getan.", der große Schuldgefühle hat, dann versuche ihn abzulenken, ihn auf etwas anderes zu bringen. Versuche ihm auch zu sagen, dass er jetzt versuchen kann, sein Leben neu zu gestalten.

Eventuell kannst du ihm oder ihr auch etwas über Karma erzählen. Letztlich lernen wir aus unseren Fehlern. Leben ist eine Schule, Schicksal ist eine Chance. Und wenn man mal einen Fehler gemacht hat, wird man immer wieder eine zweite Chance bekommen.

Der große Yogameister Swami Sivananda hat sogar gesagt: "Jeder Fehler ist ein Stein zum Erfolg." Man könnte auch sagen, die großen Erfolge von Menschen, sind durch Fehlschläge entstanden. Jeder Fehlschlag ist letztlich eine Stufe zum Erfolg. Große Fehlertoleranz ist hilfreich und so kann man eben auch mit Bedauern umgehen. Man mag es eine Weile betrauern und nachher geht man weiter.

Schwieriger ist ein Bedauern natürlich, wenn man damit auch anderen Menschen geschadet hat. Man kann um Entschuldigung bitten. Man kann schauen, ob man den Schaden wieder gut machen kann. Und man kann sagen: "Letztlich ist alles Karma." Man kann niemanden etwas antun, was nicht auch sein Karma ist. Man schafft sich vielleicht neues Karma. Von daher ist es schon gut, sich ethisch zu verhalten. Man sollte schauen, eventuell angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Letztlich gilt es loszulassen, alles Gott anzuvertrauen und auch das Bedauern Gott zu überlassen.

Hier ein Video zum Thema, wie du anderen helfen kannst, die übermäßig ihre Vergangenheit bedauern:

Bedauern in Beziehung zu anderen Eigenschaften

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In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Bedauern in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Bedauern

Ähnliche Eigenschaften wie Bedauern, also Synonyme zu Bedauern sind z.B. Reue, Leid tun, Mitgefühl empfinden, um Verzeihung bitten, sich entschuldigen, sich zu Herzen nehmen.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Bedauern übertrieben kann ausarten z.B. in zu Kreuze kriechen, einschmeicheln, katzbuckeln. Daher braucht Bedauern als Gegenpol die Kultivierung von Objektivität, Rationalität, Klarsicht.

Gegenteil von Bedauern

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Bedauern, Antonyme zu Bedauern :

Bedauern im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

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Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Bedauern

Eigenschaften im Alphabet nach Bedauern

Literatur

Weblinks

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