Sattva
Sattva, (Sanskrit: सत्त्व sattva n.) ist die Eigenschaft der Reinheit, des Lichtes, der Freude. Sattva, auch Sattwa geschrieben, ist das, was aus der Höchsten Wahrheit (Sattva) stammt und zur Höchsten Wahrheit führt. In der Philosophie des Samkhya ist Sattva einer der drei Gunas bzw. Eigenschaften der Natur (Prakriti). Es entspricht Reinheit, Licht, Gleichgewicht, Harmonie. Das bedeutet rhythmische Übereinstimmung mit der reinen Existenz; entspricht dem "intellektuellen Licht", der intelligenten Substanz. Ein spiritueller Aspirant bemüht sich, ein sattviges, also ein reines Leben zu führen.
Es gibt keinen reinen Zustand des Sattva ohne die beiden anderen Gunas Rajas und Tamas, da sich diese Welt der Manifestation Maya aus den drei Gunas zusammensetzt. Solange ein Mensch an Maya und damit an irgendeine der Gunas verhaftet ist, bleibt er gefangen. Er soll letztlich auch Sattva überwinden, um zur völligen Befreiung (Mukti, Moksha) zu gelangen.
Das Sanskritwort Sattva
1. Sattva, (Sanskrit: सत्त्व sattva n.): Sein, Dasein, Existenz, Realität; Wesen, Charakter; ein fester Charakter, Festigkeit, Entschlossenheit, Energie, Mut; das absolut gute Wesen, die erste der drei Qualitäten der Prakriti; geistiges Wesen, Geist; der menschliche Geist (in ayurvedischen Texten im Sinne von Manas oder Chetas verwendet); Lebensatem (Prana); ein reales Wesen, Gegenstand, Ding (Vastu); ein Lebewesen, vernunftbegabtes Wesen; Gespenst, Geist, Kobold.
Sattviges Leben
Als Lebensregel aus dem Ayurveda gilt, dass alle Menschen einen sattwigen (reinen) Lebensstil folgen sollten, der Frieden und geistige Klarheit vermittelt. Zur körperlichen Reinheit gehören eine reine Ernährung mit rohen oder frisch gekochten vegetarischen Nahrungsmitteln, reine Luft und sauberes Wasser, angemessene körperliche Übungen, die beruhigend wirken, sowie körperliche Sauberkeit. Der Geist wird durch Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Mitgefühl mit allen Lebewesen rein gehalten. Emotionale Unreinheiten wir Ärger, Hass, Stolz, Begierde oder Furcht sollten aufgegeben werden. Auch auf Klatsch und Sorgen sollte verzichtet werden. Diese schlechte Gewohnheiten zerstören unsere natürliche Geistesklarheit und unser geistiges Gleichgewicht.
Zu einem reinen Lebenstil gehören auch ein angemessener Lebensunterhalt, eine angenehme Art zu sprechen, eine harmonische Umgebung und das Vermeiden von Ablenkung, Lärm, gewaltätigen oder entwürdigenden Unterhaltungen. Die Hingabe an das Göttliche, Wahrheit, Mitgefühl, Dienst an den Mitmenschen, Studium spiritueller Lehren und Schriften, Ehrfurcht vor spirituellen Lehrern, das Praktizieren von Yoga und Meditation gehören ebenfalls zu einem sattwigen Lebensstil.
Allerdings sollte dieses Ziel nicht durch Selbstgerechtigkeit, Übersensibilität oder Fanatismus zu einem Fehler werden. Gute Laune und Mäßigung sind hier sehr wichtig. Hier sind natürliche Harmonie und Toleranz gefragt.
Sukadev über Sattva
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sattva
Sattva heißt zunächst einmal "das Essenzielle“, "das in der Wahrheit wurzelnde“, "das zur Wahrheit führende“. Sattva ist auch eine der drei Gunas und die reine, lichtvolle, freudevolle Eigenschaft. Sattva stammt von "Sat". Sat heißt Sein, Essenz, Wirklichkeit. Sattva ist die Quintessenz, Sattva ist das, was in der Wahrheit ruht, was aus der Wahrheit kommt, ist das, was zur Wahrheit führt. Sattva ist im Kontext der drei Gunas die höchste der drei Gunas. Drei Gunas sind die drei Eigenschaften der Natur. Es gibt Sattva, Rajas und Tamas.
Sattva ist das, was aus der höchsten Wahrheit kommt und zurückführt zur höchsten Wahrheit. Sattva ist das Reine, das Lichtvolle, das Freudevolle. Wenn du die höchste Wahrheit erfahren willst, dann gilt es, ein sattviges Leben zu führen. Das heißt, deine Ernährung darauf auszurichten, sattvig dich zu ernähren, auf Tamasiges zu verzichten - auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Tabak usw. Es gilt, das Rajasige zu reduzieren, wie die Menge an Kaffee, Schwarztee, Schokolade, weißer Zucker und zu scharfe Gewürze. Sattvige Ernährung heißt dann, dich mit Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse, Salate usw. zu ernähren.
Sattvig heißt auch, dass deine Sprache sattvig sein möge, freundlich, zuvorkommend, dass sie gefüllt ist mit freundlichen Worten. Keine tamasige Sprache mit Fluch-Ausdrücken und Fäkalien-Ausdrücken usw., keine rajasigen Ausdrücke, wo du dich über andere stellst. Mache deine Sprache so sattvig wie möglich. Mache deine Wohnung so sattvig wie möglich, was durchaus auch Helligkeit heißen kann, aber auch ökologisch, rein, gute Schwingung. Mache deine Kleidung sattvig. Umgib dich mit sattviger Umgebung, die deinen Geist erhebt und erhöht. Übe sattvige Körperübungen:Asanas und Pranayama. Singe Sattviges, wie z.B. Mantras. Habe sattvige Gedanken, und entwickle die sattvigen Eigenschaften, Wohlwollen, Mut, Begeisterung, Freude usw. All das sind Sattva-Eigenschaften.
So besteht also das spirituelle Leben zu einem Teil darin, dass du dein Leben auf Sattva ausrichtest. Wenn du nämlich dein Leben auf Sattva ausrichtest, dann bewegst du dich Richtung Sat, zur Wahrheit hin. Dann gilt es nur, dass du dich auf das Sattvige nicht zu sehr konzentrierst, dich nicht zu sehr damit identifizierst, es gilt nämlich auch, Sattva als Eigenschaft zu transzendieren, um zu Sat, zur höchsten Wahrheit, zu kommen.
Ideale Ernährung, sattwig, gesund, energetisierend Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev
Ideale Ernährung, sattwige Ernährung ist das Thema heute. Eine ideale Ernährung ist die Ernährung, die gesund ist für den Körper, Energie gibt, gut ist für den Geist, ethisch vertretbar und der Meditation förderlich. Eine ideale Ernährung gibt dem Körper alle Nährstoffe, die er braucht. Sie trägt zu freudiger und gelassener Gemütsverfassung bei. Sattwige Ernährung besteht dabei aus den vier sattwigen Nahrungsmittelkategorien. Vielleicht erinnerst du dich, Sattva heißt Reinheit, Sattva heißt Licht, Sattva heißt Freude.
Die vier sattwigen Nahrungsmittelkategorien sind erstens, Obst, zweitens, Gemüse, Salate, drittens, Vollkorngetreide, viertens, Hülsenfrüchte. Das sind also die vier sattwigen Nahrungsmittelkategorien. Und wenn du auf vieles verzichtest, was rajasig und tamasig ist, eröffnet sich dir plötzlich ein großes Universum von wohlschmeckenden, delikaten Zutaten. Es gibt so viele gute Obstsorten. Wenn du kein Fleisch isst, keinen Alkohol trinkst, keine Zigaretten rauchst, schmeckt dir Obst einfach viel besser und du schmeckst viel mehr Geschmacksnuancen. Dein Geschmackssinn wird reifen und wachsen. Du wirst die verschiedenen Apfelsorten besser unterscheiden können. Dir werden die unterschiedlichen Birnensorten unterschiedlich schmecken. Du kannst die verschiedenen Erdbeersorten anders genießen.
Und, da scheiden sich jetzt die Geister, ich meine, auch tropische Früchte, es gibt so viel zu entdecken. Andere sagen, man soll nichts aus den Tropen zu sich nehmen, wenn man in Deutschland ist. Aber das sind dann oft die Gleichen, die dann Fleisch zu sich nehmen, das von Tieren stammt, die mit Mais aus Amerika und Soja aus Südamerika ernährt wurden. Aber du kannst auch sehr konsequent sein und einfach nur das Obst essen, was aus dem eigenen Land kommt. Und es wird dir auch schon anders schmecken. Aber vielleicht magst du auch die exotischeren Obstsorten erkunden. So viel gibt es dort zu entdecken und so gut kann das schmecken. Das wissen Menschen gar nicht, die sich nur mit industriellen Nahrungsmitteln ernähren oder ihren Geschmackssinn getrübt haben mit Alkohol oder Zigaretten oder Fleischkonsum.
Zweite Nahrungsmittelkategorie ist Gemüse, Salate, wobei es dort wichtig ist, einen ausreichend hohen Rohkostanteil zu haben. Auch hier ist ein ganzes Universum von Gemüsen und Salaten und du wirst feststellen, es schmeckt dir sehr viel besser.
Als ich im Alter von fünfzehn, sechzehn mit Fleisch aufgehört hatte, hatte ich erst gedacht, ich muss da auf viel verzichten. Ich habe nämlich mit Fleisch aufgehört aus ethischen Gründen. Ich war Reiter gewesen und mein Pferd hat untergestanden im Dorf und da gab es einen Schlachtermeister und der hat mein Pferd zu Selbstkosten untergestellt. Ich habe mich dabei auch mit Landwirtschaft beschäftigt, habe gelernt, wie man Hafer anbaut, wie man Heu macht, wie man Gras mäht, wie man einen Traktor fährt, alles aufregende Sachen für einen Vierzehn-, Fünfzehn-, Sechzehnjährigen. Aber ich habe dort eben auch gesehen, wie Kühe leiden, wenn sie von den Hängern genommen werden. Das waren Kühe aus Freilandhaltung aus dem Hundsrück. Und wie sie dort runtergeprügelt werden mussten, mit Seilen hingezogen werden mussten, zum Teil mit Elektroschockern dorthin getrieben wurden.
Dann habe ich gesagt: "Nein, für mich soll kein Tier mehr getötet werden.“ So wurde ich von einen Tag auf den anderen Vegetarier. Vorher hatte ich Gemüse gar nicht gemocht. Eigentlich mochte ich nur Süßigkeiten, Fleisch und Milchprodukte. Und zu gesunden Sachen hat mich meine Mutter immer versucht, zu überreden oder zu zwingen, aber geschmeckt hat es mir überhaupt nicht. Sowie ich mit Fleisch aufgehört habe, hat mir plötzlich Gemüse geschmeckt, haben mir plötzlich Tomaten geschmeckt, haben mir Gurken geschmeckt, haben mir Kohlgerichte und vieles andere geschmeckt, alles, womit man mich vorher hätte jagen können. Einfach indem du auf diese ungesunden Sachen verzichtest, erwacht der natürliche Geschmackssinn und es schmeckt dir plötzlich ganz anders.
Ich höre immer wieder, dass Menschen mir sagen, "ja, wenn du auf all das verzichtest, dann hast du ja keinen Spaß mehr im Leben, keine Freude mehr im Leben.“ Das Gegenteil ist der Fall. Ich genieße ganz sicher sehr viel mehr, seitdem ich auf Fleisch verzichte, als vorher. Und vielen anderen geht es auch so. Daher brauchst du keine Angst zu haben vor Gemüse und Salaten. Sowie du aufhörst, ungesunde Sachen zu essen, fängt es plötzlich an, dass dir gesunde Sachen schmecken.
Dritte Nahrungsmittelkategorie waren Vollkorngetreide. Da gibt es auch ein großes Universum. Getreide ist eben nicht einfach nur Weizen und Roggen. Es gibt verschiedenste Formen auch von Vollkornweizen, von Roggen, es gibt auch Gerste, es gibt Hafer, es gibt Buchweizen, es gibt die neuen alten Getreide. Also neu, weil sie neu wieder in Mode kommen, alt, weil sie uralt sind, wie Dinkel oder Einkorn, Amaranth, Quinoa. Hirse wird auch populär. So vieles und so gut kann das alles schmecken. Im weiteren Sinne, kann man sagen, gehören auch Kartoffeln als Mischform – sie gehören eigentlich zum Gemüse, aber von ihren Kohlehydratteilen gehören Kartoffeln in eine ähnliche Kategorie wie Vollkorngetreide. Auch hier, wenn du dich wirklich natürlich ernährst, merkst du die Unterschiede zwischen verschiedenen Kartoffelsorten. Das ist vielen Menschen gar nicht so klar, wie unterschiedlich Kartoffeln schmecken können. Also ein ganzes Geschmacksuniversum, auch bezüglich Kartoffeln, kann sich dir öffnen, wenn du auf die ungesunden Sachen verzichtest und wenn du bewusst isst.
Die vierte Nahrungsmittelkategorie sind die Hülsenfrüchte. Dazu gehören Linsen, dazu gehören alle Arten von Erbsen, von Bohnen, von Mungbohnen, Sojabohnen, Sojaprodukte, wie Tofu, Tempeh usw. Manche Menschen, wenn sie das hören, sagen: "Oh je, muss ich dann Bohnen essen?“ Auch hier gilt wiederum, wenn du erst mal eine Weile auf Fleisch verzichtet hast, und da reichen schon zwei, drei Tage aus, wirst du merken, dass Hülsenfrüchte gut schmecken. Du wirst es genießen. Du musst natürlich lernen, wie du sie richtig kochst oder wo du gut gekochte Hülsenfrüchte zu dir nehmen kannst. So viele verschiedene Hülsenfrüchte haben einen so interessanten Geschmack. Es ist ein Abenteuer, das zu entdecken. Und es ist auch ein Abenteuer, zu lernen, wie du sie zubereitest. Also, ein schönes Abenteuer, ein interessantes Abenteuer. Und wie du sie würzen kannst, um herauszufinden, wie es für dich am besten ist. Es ist auch nicht so kompliziert, all das zuzubereiten.
Manche Menschen denken: "Da brauche ich dann sehr viel Zeit.“ Ja, du kannst Gourmet werden, du kannst vegetarischer oder veganer Gourmet werden und das dauert dann eine Weile. Oder du kannst auch vegetarische Fast-Food-Küche ausprobieren. Wie sieht vegetarische Fast-Food-Küche aus? Du isst das Obst so, wie du es kaufst. Du isst den ganzen Apfel, du isst eine ganze Mango, du isst eine ganze Papaya usw. Das geht sehr schnell. Du musst nur den Apfel waschen und das andere Obst irgendwie durchschneiden und dann kannst du das Innere essen. Genauso auch Fast Food bezüglich Gemüse, du isst einfach eine Karotte. Ja, einfach eine Karotte, abwaschen und essen. Oder eine Gurke, abwaschen und essen. Oder du kannst Kohlrabi essen. Durchschneiden, in Viertel schneiden und dann das Innere essen, dann brauchst du sie noch nicht mal schälen, vielleicht sogar in Achtel schneiden, das geht sehr, sehr schnell.
Vollkorngetreide geht auch einfach. Du kannst ein Vollkornbrot kaufen, Vollkornwecken oder Vollkornbrötchen, schon hast du etwas aus Vollkorn. Ansonsten, Vollkorn ist schnell zubereitet, du musst nur ein bisschen experimentieren, dann weißt du, was es braucht, bis es heiß wird und wie lange die Kochzeit für jedes Getreide ist, und dann brauchst du ja in der Zeit nichts zu machen. Erst zum Kochen bringen, dann typischerweise die Herdplatte auf halbe Hitze stellen und dann köchelt das weiter vor sich hin. Und wenn du einmal das Grundrezept für die Getreide kennst und die Kochzeiten, geht alles schnell, ohne allzu viel Aufwand. Genauso ist es auch mit den Hülsenfrüchten. Du musst nur wissen, wie lange sie vor sich hin kochen müssen, ja, es dauert etwa dreißig Minuten bis vierzig Minuten, je nach Linsenart, es dauert fünfundvierzig Minuten für Mungbohen, es dauert für manche Erbsen und für manche Bohnen ein bis zwei Stunden, bis sie weicht sind. Aber das köchelt ja alles vor sich selbst hin. Du brauchst das ja nicht die ganze Zeit zu beobachten.
Tofu und Tempeh ist genauso schnell angebraten wie ein Schnitzel und du kannst es auch genauso würzen. Und wenn du es ganz schnell haben willst, notfalls gibt es ja auch all diese Fleischersatzprodukte im Naturkostladen, die sind zwar auch irgendwie industriell zubereitet, aber immerhin besser als anderes. Also, es gibt viele Möglichkeiten. Und natürlich könntest du auch sagen, wenn dir das mit dem Gemüseschälen zu kompliziert ist, dann notfalls Tiefkühlkost auf dem Naturkostsektor oder Tiefkühlpflanzennahrung, also Tiefkühlgemüse und da gibt es ja auch Bioqualität auch in Supermärkten. Notfalls geht das auch. Immer noch besser als Fleisch, immer noch besser als andere gewürzte Fertigprodukte, die mit vielen Aromastoffen und Konservierungsstoffen versetzt sind.
Aber ich würde dir eher empfehlen, lerne es einfach, gut zu kochen, das kann auch schnell gehen. Letztlich, um eine Mahlzeit zuzubereiten für eine bis vier Personen, brauchst du eigentlich nicht mehr als zwanzig bis dreißig Minuten, vielleicht sogar nur zehn bis fünfzehn Minuten, wo du selbst am Herd sein musst, und der Rest köchelt für sich selbst. Ich habe das schon sehr häufig gemacht, ich habe auch schon für zwanzig Personen innerhalb von dreißig Minuten gekocht. Das geht alles. Du kannst natürlich auch überlegen, willst du so schnell kochen? Du kannst ja auch sagen: "Es ist schön, etwas länger zu kochen. Es ist schön, etwas zu experimentieren. Es ist etwas Erfüllendes, etwas länger zu brauchen und etwas wirklich Außergewöhnliches zu zaubern.“
Ich will es nur sagen, du brauchst keine Angst zu haben, dass gesunde Ernährung so viel aufwendiger und zeitaufwendiger ist. Ich bin zwar jetzt kein Fan von Mikrowelle, aber notfalls ist es besser, gesunde Nahrung in der Mikrowelle zuzubereiten als ungesunde Nahrung in einem Backofen. Experimentiere und schaue, wie kannst du dich am besten gesund ernähren.
Noch ein paar weitere Worte zur idealen Ernährung: Verzicht auf rajasige und tamasige Nahrungsmittel, also ungesunde Nahrungsmittel, führt zum Erwachen der inneren natürlichen, gesunden Instinkte. In Verbindung mit regelmäßiger Konzentration auf die Bauchgegend und Achtsamkeit beim Einkaufen, beim Zubereiten und beim Essen, führt das dazu, dass du das magst, was für dich gut ist. Was genau für dich gut ist, kannst nämlich du am besten erfühlen. Denn es gibt eine gesunde und eine ungesunde Intuition. Eine gesunde Intuition sagt dir, was richtig für dich ist. Die ungesunde Intuition will dich dazu verleiten, das zu tun, was ungesund ist. Wenn du in deiner Mitte bist, wenn du verzichtest auf das, was dich aus deiner Mitte herausholt, dann bist du in deiner gesunden Intuition.
Und die gesunde Intuition wird dir sagen, was das Richtige ist. Und das kann sich auch je nach Lebensumständen und Jahreszeit durchaus ändern. Wenn du außerhalb deiner Mitte bist und wenn du körperlich erkrankt bist oder psychisch in Unruhe, dann kann es sein, dass du mit deinem Verstand überlegen musst: "Wie muss ich meine Ernährung ändern?“ Wenn du das eine Weile gemacht hast, erwachen wiederum die natürlichen Instinkte. Um es nochmal zusammenzufassen: Eine ideale Ernährung gibt dir neue Inspiration, gibt dir Energie, gibt dir Freude, hilft dir zur Gelassenheit und ist gesund. Eine ideale Ernährung, die sattvige Ernährung, verhilft dir, besser zu meditieren und sie schmeckt einfach besser.
Viveka Chudamani - Sattva - Makellose Reinheit
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 117 von Sukadev Bretz -
Makelose Reinheit, sattva ist klar wie Wasser. Aber wenn sie mit rajas und tamas vermisch wird, dann führt sie zum Kreislauf von Geburt und Tod. Wenn sich das Licht der Seele wiederspiegelt, erleuchtet es die ganze Welt, wie die Sonne.
Bring deinen Geist zur Ruhe
Er bezieht sich hier auf Raja Yoga, dort sagt Patanjali: "Yogas citta vritti nirodha". Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist. Sind die Gedanken zur Ruhe gebracht, dann ruht der Sehende in seinem wahren Wesen. Ist der Geist ganz klar, dann erfährst du dein wahres Selbst. Daher ist es wichtig deinen Geist zur Ruhe zu bringen. Wenn du deinen Geist wirklich zur Ruhe bringst, dann erfährst du dein wahres Wesen. Sattva ist etwas Ähnliches.
- Angenommen du hast einen See, der See ist trüb, dann siehst du nicht den Schatz am Grund des Sees. Es ist alles sehr morastig. Das ist tamas.
- Die zweite Möglichkeit ist der See, der ist sehr unruhig. Diese Unruhe des Sees ist rajas. Wenn der See sehr unruhig ist, siehst du den Schatz auf dem Grund nicht.
- Aber Wenn der See sehr klar und ruhig ist, dann siehst du den Schatz.
In Sattva siehst du das Selbst überall
In diesem Sinne empfiehlt Shankaracharya: Mache deinen Geist so ruhig wie einen See. Wenn du deinen Geist so ruhig machst wie einen See und dabei nach innen gehst, dann erfährst du dein Selbst. Genauso wenn du ganz sattvig bist, siehst du auch das Selbst überall. Angenommen du bist unruhig, wird dich alles mögliche beunruhigen. Angenommen du bist niedergeschlagen. Dann wirst du ständig irgendwelche neue Gründe für Niedergeschlagenheit haben. Deshalb bringt es auch nichts, zu denken: Warum geht es mir nicht gut? Wenn du überlegst, warum es dir nicht gut geht, wirst du viele Gründe dafür finden. Wichtiger als neue Gründe zu finden ist es wichtiger: Wie kann ich mich darum kümmern, dass es mir wieder gut geht?
Praktiziere und erzeuge Sattva
In diesem Sinne empfiehlt Shankaracharya: Mache dein Leben sattvig. Wenn du dein Leben sattvig machst, erfährst du auch dein wahres Wesen. Wie machst du dein Leben sattvig? In dem du dich sattvig ernährst. Verzichte auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Zigaretten. Oder mach es noch sattviger. Verzichte auf zu viel Zucker, Weißmehlprodukte, Zwiebeln, Knoblauch, Pilze, industriell zubereitete Lebensmittel. All das macht den Geist entweder träge und grobstofflich oder zusätzlich unruhig.
- Sei sattvig in deinen Praktiken, wenn du Asanas und Pranayama machst, erzeugst du ein sattva in deinem eigenen Geist. In dem du dein Prana sattvig machst, die Nadis, die Energiekanäle und Chakras öffnest. All das hilft, dass du das Selbst sehen kannst.
- Sprich auf sattvige Weise. Gebrauche keine Schimpfwörter, schimpfe nicht über andere Menschen.
- Auch höre sattvige Musik. Keine melancholische Musik oder die Sinne aufpeitschende Musik sondern Musik die dich erhebt und den Geist leicht macht.
- Gestalte deine Wohnung sattvig. Erhebende Bilder, helle Farben, etwas wenn du in die Wohnung kommst und du dich irgendwie erhaben fühlst. Vielleicht ein Bild eines Meisters. Eine schöne Landschaft. Ein Bild eines Tempels, Heiligen, deines Gurus, ein Aspekt Gottes, ein Symbol.
All das hilft dir dort irgendwie sattvig zu sein. Mache deinen Geist sattvig. Dann fällt es dir einfacher das Selbst zu erfahren. Jetzt überlege selbst. Wo könnte ich mein Leben sattviger gestalten. Wo wäre es gut mit mir und anderen sattviger umzugehen.
Viveka Chudamani - Eigenschaften des reinen Sattva
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 119 von Sukadev Bretz -
Die Eigenschaften des unvermischten sattva sind tiefer Frieden. Die Wahrnehmung des Atman in uns. Erhabenste Ruhe, Zufriedenheit, Heiterkeit des Gemüts und die Versenkung der Seele in das Höchste selbst. Wodurch der Suchende die ewige immer währende, dauerhafte Wonne und Glückseligkeit erfährt.
In Sattva ist immerwährende Glückseligkeit
Ein wunderschöner Vers. Hier sagt Shankaracharya: Woran kannst du erkennen, dass du jetzt sattviger geworden bist? Was sind die Eigenschaften eines sattvigen Geistes? Wohin führt sattva? Er sagt: tiefer Frieden. Ein Friede, der wie Jesus sagen würde: Jenseits aller Vernunft ist. Jenseits des denken und fühlen. Ein innerer Frieden der nicht abhängt von äußeren Umständen. Die Wahrnehmung des Atman.
Ist dein Geist sattvig. Wird er wie ein See und der Schatz deines Selbst strahlt hindurch. Du kannst deinen Atman, dein wahres Selbst wahrnehmen. Erhabenste Ruhe. Du spürst diese tiefe Ruhe. Zufriedenheit. Du brauchst nichts mehr. Du bist vollkommen zufrieden. Vielleicht merkst du, das musst du noch tun.
Sattva heißt Zufriedenheit. Es ist keine abstrakte Zufriedenheit, sondern Heiterkeit. Das ist etwas, was ich in vielen Meistern entdeckt habe. Gerade in den Jnana Yoga Meistern die ich kennen gelernt habe. Sie haben diese Leichtigkeit, Heiterkeit, Zufriedenheit. Dann die Versenkung der Seele in das Höchste Selbst. Ein Zeichen für sattva ist die Fähigkeit in tiefe Meditation zu kommen. Eben diese Versenkung, die Fähigkeit im Selbst in der Meditation Freude zu erfahren. Das führt zur immerwährender dauerhafter Freude.
Mach dein Leben sattvig
Viśuddhasattvasya, das reine sattva. Es gibt sattva mit etwas rajas, es gibt sattva mit etwas tamas. Hier spricht er über das reine sattva. Die reine sattva Guna, die reine Eigenschaft. Was sind diese? Prasādaḥ, Klarheit und Reinheit. Svātmānubhūtiḥ, Erfahrung des eigenen Selbst. paramā praśāntih, höchster innerer Frieden. triptiḥ, Zufriedenheit. praharśhaḥ, große Freude. Paramātmaniśhṭhā, die Verankerung im höchsten Selbst. sadānandarasaṁ, Geschmack von höchster Wonne. Du kannst dich darauf freuen. Das ist deine Zukunft. Mache dein Leben sattvig und du wirst es erfahren.
Sattva und Assimilierung
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Für Befreiung werden keine bestimmten Erfahrungen vorausgesetzt, nur die richtige Balance zwischen den guṇas. Wenn der Verstand überwiegend sattvig ist, kann er Informationen sorgfältig aufnehmen und Erfahrungen schnell auflösen. Ein dauerndes „Thema“ zu haben bedeutet, dass du ein Assimilationsproblem hast und die Selbst-Erforschung sich schwierig gestalten wird.
Ich habe einen Freund, der adoptiert wurde. Seine Mutter gab ihn einer guten Familie zur Adoption frei, als er noch sehr jung war. Er wurde geliebt und es fehlte ihm an nichts. Doch als ihm gesagt wurde, dass er adoptiert worden war, entwickelte er einen schweren Komplex und war unfähig, die Informationen richtig zu verarbeiten. Wäre er zu dieser Zeit sattvig gewesen, hätte er verstanden, dass Īśvara großartig für ihn gesorgt hatte, weil eine ungeeignete Mutter durch eine geeignete ersetzt worden war. Aber sein Verstand war tamasig und er verstand es so, dass er nicht gut genug war. Diese Idee steckte mehr als fünfzig Jahre in seinem Kopf. Sie zerstörte mehrere Ehen und er fand keine Liebe, bis vedānta in sein Leben trat, was ihm erlaubte, sein Problem sachlich zu beurteilen.
Wenn rajas den Geist beherrscht, interpretiert das Verlangen deine Erfahrung. Wenn tamas dominiert, interpretiert Angst die Erfahrung. Beide verdecken die Wahrheit. Wenn jedoch sattva dominiert, interpretiert Wahrheit die Erfahrung.
Der physische Körper eines jeden Lebewesens wächst, erhält sich für einige Zeit, verfällt und stirbt. Wenn uns eine Offenbarung oder tiefe Lebenseinsicht zur Suche nach Befreiung führt, dann wird diese Suche problematisch und folgt stets den gleichen Mustern, wenn keine sattvige spirituelle Infrastruktur vorhanden ist, kein geeignetes Mittel, die guṇas, jene Kräfte, die uns bestimmen, zu verstehen und auch kein Lehrer zur Verfügung steht. Anfangs gibt es einen Wachstumsschub, danach, wenn die ursprüngliche Inspiration verblasst ist, kommt der Versuch, den Weg mit Willenskraft aufrechtzuerhalten, dann ein Verlust des Interesses und eine Rückkehr in die Welt. Das Geheimnis für kontinuierliches spirituelles Wachstum liegt in der kontinuierlichen Steigerung des sattva in Bezug auf rajas und tamas. Wenn unnötiges rajas und tamas nicht in sattva verwandelt werden, verkümmert die Selbst-Erforschung zu einem bloßen Ritual und das Wachstum endet.
Drei fundamentale Gedanken und Emotionen
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
- Sattva: Das Tor zur Nichtdualität
- Rajas: Reine Dualität
- Tamas: Die dunkle Energie
Sattva: Das Tor zur Nichtdualität
WENN DU DICH erinnerst, haben wir gesagt, dass Īśvara das ursprüngliche reine Bewusstsein plus sattva ist. In den christlichen Traditionen wird Īśvara „Gott“ genannt, ein Wort, das wahrscheinlich einmal „gut“ bedeutete, nicht das Gute, das dem Schlechten entgegengesetzt ist, sondern das absolute Gute, das, was immer glücksverheißend ist. Es ist immer glücksverheißend, dass wir existieren, dass wir bewusst sind und dass unsere Natur Glückseligkeit ist. Es ist praktisch unmöglich, ein schlechtes Wort über sattva, die reflektierende, enthüllende Kraft, zu sagen. Es erscheint zu Beginn der Schöpfung als „Spiegel der Materie“. Man nennt es einen Spiegel, weil es Existenz/Bewusstsein leuchtend widerspiegelt. Alles Gute, was wir hier auf Erden in diesen Körpern erleben, hat seinen Ursprung in sattva und spiegelt sich in unseren feinstofflichen Körpern wider.
Die Schöpfung ist eine Projektion, wie ein Traum; sie bedarf keiner Zeit. Ein Traum ist wie ein Film, weil er nicht wirklich ist, aber Träume werden nicht wie Filme langsam zusammengefügt. Sie erscheinen als Ganzes und enden abrupt. Man kann auch nicht sagen, dass ein Teil des Traums mehr oder weniger wichtig ist als ein anderer Teil. Ja, wenn man beginnt, den Traum zu interpretieren, kann man einem Ereignis mehr Wert beimessen als einem anderen, aber aus der Perspektive des Traums ist jedes Ereignis aus demselben Traumstoff.
Sattva, rajas und tamas sind der Stoff, aus dem der Traum des Lebens gemacht wird. Sie sind nur Existenz/Bewusstsein, das in drei Formen erscheint.
Außerdem kann man nicht wirklich jeden Aspekt jeden guṇas in der Realität aufschlüsseln, außer zum Zwecke des Verstehens, denn die guṇas haben keine Aspekte. Sie sind einfach das, was sie sind, ein nahtloses Ganzes. Gleichzeitig denken wir, dass das Leben eine Vielzahl einzelner Ereignisse ist, die sich aufeinander folgend entfalten, dass jedes unbewusste oder bewusste Objekt verschieden und getrennt ist und dass jedes nur durch seine Form und besonderen Eigenschaften definiert ist. Diese atomistische Sichtweise ist nicht real. Sie erscheint uns jedoch real und wir können sie nicht einfach mit einem leichtfertigen spirituellen Slogan wie „alles ist eins“ beiseiteschieben. Es ist alles eins, aber dieses Wissen ist bedeutungslos, es sei denn, es wird durch geduldige Untersuchung und Analyse aller Aspekte unserer Erfahrung gewonnen, um eine klare Vorstellung von unseren Stärken und Schwächen zu bekommen sowie den Werkzeugen, die unsere Stärken verstärken und unsere Schwächen vermindern sollen. In diesem Sinne sind die Eigenschaften von sattva ganzheitlich organisiert, nicht hierarchisch, wobei zu betonen ist, dass es sich bei ihnen allen nur um unterschiedliche Sichtweisen handelt und dass jeder Aspekt genauso wertvoll ist wie die anderen.
1. Ein Frühwarnsystem
In der in Kapitel III vorgestellten Schöpfungssequenz wurde herausgestellt, dass die erste Schöpfungsphase reines, nicht von rajas verunreinigtes sattva war. Diese Lehre weist uns auf einen der wunderbarsten Aspekte von sattva hin: die Introversion, die nach innen gerichtete Aufmerksamkeit.
In den darauffolgenden Phasen wird das reine sattva scheinbar durch rajas und tamas nacheinander gestört und verunreinigt, was die Vorstellung vermitteln kann, dass das sattva degeneriert. Das tut es nicht, obwohl es so scheint. Sattva ist immer rein. Ziehen wir stattdessen die Idee der Überlagerung heran. Sie beschreibt die Realität als übereinander gelagerte Schichten, die ihr alle gleichzeitig von Māyā auferlegt werden. Natürlich impliziert die Idee der Schichten auch Dualität, sodass wir in Bezug auf die Nichtdualität nicht viel gewonnen haben. Aber wir können uns die Beziehung zwischen sattva einerseits und rajas/tamas andererseits auf folgende Weise vorstellen: rajas/tamas, die über einen sattvigen Untergrund gelegt sind, wie zwei Farbschichten auf einem sauberen Holzboden. Wenn rajas und tamas die vorherrschenden Energien sind, verdecken sie mehr oder weniger das leuchtende sattva. Sie verdecken es nicht ganz, aber sie verbergen es auf unterschiedliche Weise. Ausgelöst durch makrokosmische vāsanās, lenkt rajas es zu vorbestimmten Objekten ab. Diese Objekte erscheinen attraktiv, weil sie im reflektierten Licht des sattva „strahlen“.
Der Geist wird extrovertiert, während er auf dem Strahlen verweilt und eine Bindung an das Objekt entwickelt, das die eigentliche Quelle, sattva, verbirgt. Tamas hingegen trübt den Geist ein, sodass sattva größtenteils bedeckt ist und bestenfalls ein mattes Leuchten erzeugt. Es ist also berechtigt, den yoga der guṇas nicht als sattva erzeugend zu sehen, obwohl es so scheint, sondern als enthüllend. Wenn der yoga voranschreitet, verstärkt sich das Leuchten von sattva und der Geist kehrt sich langsam nach innen und verliert das Interesse an weltlichen Dingen, er wird introvertiert.
Wenn dein Geist überwiegend sattvig ist, fließt dein Leben mühelos um Hindernisse herum, wie das Wasser um große Felsen, und so ist sattva ein Frühwarnsignal, weil es dich auf die warnenden Zeichen aufmerksam macht, die vor dem Ausbruch von rajasiger Energie erscheinen. Situationen sind nur dann schwierig, wenn man nicht auf sie vorbereitet ist. Sie beginnen im Kopf in Form von Gedanken, und wenn man die Gedanken im Lichte der Lehren durchdenken kann, hat rajas keine Chance, zu verwirrenden Emotionen zu reifen, die sich unweigerlich in karmische Probleme verwandeln, insbesondere in Konflikte mit anderen.
2. Freude
Das Selbst ist Glückseligkeit (ānanda). Es ist kein Glücksgefühl, das man in einem bestimmten Moment erfährt; es ist die Fülle, um nicht zu sagen die Majestät der Existenz selbst. Diese Glückseligkeit, die sich im feinstofflichen Körper, dem Geist/Herzen widerspiegelt, wird als Freude, Zufriedenheit und Frieden erlebt. Wir haben diese und auch noch andere Worte, um sie zu beschreiben, aber sie ist eine äußerst wünschenswerte, wortlose Erfahrung.
Sie ist so wertvoll, dass niemand möchte, dass sie jemals endet, denn sie basiert auf einem absoluten Wert, der Glückseligkeit des Seins. Sie kommt und geht aber, weil kein feinstofflicher Körper 100% sattvig ist. Konsequentes sattva-Management kann den feinstofflichen Körper zu vielleicht 80% sattvig machen. Aber tamas und rajas werden ihren Auftritt haben; in kleinen Anteilen sind sie ja auch nützlich oder angenehm.
Die unmittelbare, greifbare, direkte, nachhaltige Erfahrung von sattva wirkt sich direkt auf den Handelnden aus. Sie eliminiert den Handelnden nicht, aber sie verändert die Beziehung des jīva zum Handeln. Während ich früher mit dem, was ich getan habe, Freude gesucht habe, mache ich jetzt das, was ich tue, mit Freude. Die Glückseligkeit des sattva spiegelt sich in all meinen Aktivitäten wider und mein Leben verläuft logisch und mühelos von einer befriedigenden Erfahrung zur nächsten. Ja, ich bin dynamisch, aber ich bin ebenso geduldig, umsichtig und zuversichtlich. Diese grenzenlose, ungeteilte Fülle wird vom jīva als ein Gefühl der allumfassenden und gnadenvollen Großzügigkeit der Seele erlebt.
Keine direkte Erfahrung des Selbst
Wenn die modernen spirituellen Lehrer von „direkter Erfahrung“ des Selbst oder der Nichtdualität sprechen, haben sie sattva mit sat, reinem Bewusstsein, verwechselt. Du kannst dein Selbst weder direkt noch indirekt erfahren, weil du dein Selbst bist. Beide Begriffe, „direkt“ und „indirekt“, implizieren Dualität. Was sie lehren ist verführerisch und auch grausam, denn die bedauernswerten Suchenden erwarten dauerhafte Glückseligkeit, erfahren aber nur vorübergehende Glückseligkeit, wenn das erfahrungsbasierte Instrument wieder einmal von rajas oder tamas dominiert wird. Nichtdualität bedeutet, dass du immer das Selbst erlebst, weil es keine andere Möglichkeit gibt.
3. Liebe, Vergnügen
Vorherrschendes rajas zwingt den jīva zum Handeln und vorherrschendes tamas zieht den jīva zu den schweren, narkotischen Freuden im Reich der Sinne hin, aber vorherrschendes sattva etabliert den jīva in der Liebe. Folglich sind Menschen mit sattviger Ausstrahlung attraktiv. Weil jeder die Liebe liebt, sind viele bereit, solchen Menschen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Infolgedessen neigt jemand, der überwiegend im sattva etabliert ist, aufgrund der vielen Möglichkeiten dazu, erfolgreich zu sein.
Das freundliche Gesicht von sattva ist dem Selbst zugewandt und lässt das Individuum zu edler, hoher Liebe neigen. Im Gegensatz dazu lässt uns tamas durch fleischliche, egoistische Augen auf die Welt starren und nach körperlicher Liebe Ausschau halten und rajas durch sentimentale Augen nach romantischer Liebe suchen. Anders als rajasige/tamasige Individuen, die nur an ihren eigenen Erfahrungen interessiert sind, sind sattvige Menschen anderen wohlgesonnen und fühlen mit ihnen.
Ein rajasiger/tamasiger Machertyp und Genießer glaubt, dass Freude und Genuss den Objekten und Aktivitäten innewohnen, während sie sich tatsächlich im sattva befinden. Wenn du bekommst, was du willst oder vermeiden kannst, was du nicht willst, löst sich das rajas, das dein Streben motiviert, auf und der Geist wird vorübergehend sattvig und liefert dem jīva reflektierte Glückseligkeit.
4. Schönheit
Aus individueller Sicht gibt es keinen Nachweis für Schönheit. Ein Objekt ist schön oder hässlich, je nach Vorliebe und Abneigung. Aber sattva spiegelt das Bewusstsein wider – die Schönheit, die Schönheit erst schön macht. Ein rein sattviger Geist sieht Schönheit in allem.
5. Freiheit
Wir könnten sagen, dass die Liebe zur Freiheit die Liste der sattvigen Werte anführen sollte, insofern als vedānta die Behauptung aufstellt, dass alles, was wir tun, ein Versuch ist, unser Gefühl der Einschränkung zu beseitigen. Gleichzeitig könnten wir sagen, dass jede Handlung ein Versuch ist, dem Selbst zu gefallen, insofern als niemand bewusst Handlungen ausführt, um sich selbst zu missfallen. Im Banne dieses guṇas sehnt sich der Geist nach Freiheit, denn das immer freie Selbst kann als Spiegelung im sattva deutlich gesehen werden. Er sehnt sich nach politischer, sozialer und existentieller Freiheit. Er sehnt sich nach Freiheit von Verlangen und Unwissenheit, und er sehnt sich danach, frei von sich selbst zu sein. Der Wunsch ist immer präsent, denn sattva ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Geistes, aber es steht mehr oder weniger im Hintergrund, wenn der Geist von rajas und tamas dominiert wird.
6. Wissen
Bewusstsein ist die Ursache von Wissen. Wir wissen nichts, wenn wir nicht bei Bewusstsein sind. Und sattva ist unser Mittel des Wissens. Rajas weiß nichts, weil es zu beschäftigt ist, die Welt in Bewegung zu halten. Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest: Die Dinge sind von einer Millisekunde zur nächsten nie gleich. Und tamas ist ein schwarzes Loch in Bezug auf Wissen; es absorbiert Licht und verdunkelt die Dinge. So wird die Angelegenheit des Wissens dem sattva überlassen. Wissen erscheint im sattva als Gedanken. Tiere haben keine Zivilisationen, weil sie nicht denken. Ja, Wissen wird von Īśvara in Form des makrokosmischen sattva in sie eingebaut, aber sie sind sich dessen als solches nicht bewusst. Es scheint, als würden sie es benutzen, aber tatsächlich benutzt es sie. Es sind nur intelligent gestaltete Programme. Aber wenn es um den Menschen geht – was auch immer wir an prächtigen Dingen hervorbringen, es ist auf unsere Fähigkeit zu denken zurückzuführen, wofür wir dem sattva danken können. Natürlich kann man ebenso mit Recht sagen, dass, wenn wir nicht bewusst denken könnten, uns eine ständig drohende, schlimme menschliche Erfindung erspart bliebe: der Krieg.
Die meisten unserer Gedanken beschäftigen sich mit samsarischen Angelegenheiten: zum Beispiel mit Überlegungen, wie wir das Leben manipulieren können, damit wir das bekommen, was wir wollen, und vermeiden, was wir nicht wollen. Es müsste aber nicht so sein. Wir können Wissen um seiner selbst willen erlangen oder um unseres höchsten Wertes willen: der Freiheit von der Abhängigkeit von Objekten. Im Falle von Erleuchtung ist Wissen der einzige Weg, weil wir bereits frei sind. Und da Selbst-Erkenntnis so subtil und kontraintuitiv ist, brauchen wir ein Übergewicht an sattva, sonst werden wir es nicht schaffen.
Folglich, wenn du dich erinnerst, haben wir den yoga der drei guṇas so definiert, dass wir die relativen Proportionen des sattva in Bezug auf rajas und tamas so anpassen, dass sattva den feinstofflichen Körper dominiert, was die Arbeit der Selbst-Erforschung erleichtert, vorausgesetzt es besteht eine starke innere Verpflichtung zur Selbst-Erkenntnis.
7. Leidenschaftslosigkeit, Unterscheidungskraft, Humor
Sattva ist die Mutter der Leidenschaftslosigkeit und der Unterscheidungskraft. Verlangen und Angst stören den Geist und verzerren die Wahrnehmung der Realität, aber sattva ist eine stetige, helle Reflexion des Bewusstseins, das die Dinge so sieht, wie sie sind. Das Sehen der Vor- und Nachteile ist Leidenschaftslosigkeit, und Leidenschaftslosigkeit macht Unterscheidungsfähigkeit effektiv. Das Bewusstsein für die ironischen Widersprüche des Lebens ist verantwortlich für Humor, eine der charakteristischen Eigenschaften von sattva.
8. Sicherheit
Rajas erzeugt einen Tunnelblick und tamas verschleiert die Realität und verdunkelt das Gesamtbild. Sattva bietet ein Panorama-Bewusstsein und die Fähigkeit, den Verstand wirksam einzusetzen. Wenn du verstehst, was vor sich geht, ist Sorge nicht nötig, weil du mit Bedacht reagieren kannst.
9. Offenbarungen
Einsicht, Intuition, Inspiration und Offenbarungen verdanken wir sattva, das uns die Fähigkeit verleiht, die Dinge klar zu sehen und tief in sie hineinzuschauen. Es ist verantwortlich für Wachsamkeit und geistige Kraft. Folglich ermöglicht es Unterscheidungskraft, Leidenschaftslosigkeit und anhaltenden Einsatz, drei Eckpfeiler der Selbst-Erforschung.
Sattva ist für eine Vielfalt spiritueller Erfahrungen verantwortlich, weil es das Selbst offenbart. Die Erfahrung des Selbst, wie es sich im feinstofflichen Körper widerspiegelt, ist indirektes Wissen, aber dennoch wertvoll, wenn sie durch die Schriften in den richtigen Zusammenhang gebracht wird.
10. Bewahrung von Werten
Sattva verleiht dem Geist Unterscheidungskraft. Dementsprechend versteht ein sattviger Geist den Wert von Werten und bringt den Geist dazu, Werte aufrechtzuerhalten, die der Selbst-Erforschung dienen, und diejenigen zu meiden, die es nicht tun. Rajasige und tamasige Werte benötigen keine Pflege, da sie den Handelnden unbewusst motivieren. Ein von schlechten Werten motivierter jīva, der den Zusammenhang zwischen seinem Leiden und seinen Werten erkennt, kann das nur, wenn rajas und/oder tamas für kurze Zeit von sattva dominiert werden.
11. Dinge zu Ende führen
Rajas produziert ein Leben voller unvollendeter Projekte und verpasster oder verpfuschter Möglichkeiten. Wenn ein starkes Verlangen den Geist mitten in einer Aktivität unterbricht, neigt rajas dazu, ein neues Projekt zu initiieren, ohne das vorliegende Projekt abzuschließen. Ein sattviger Geist ist jedoch friedlich und unbeeinflusst von der Zeit, sodass er in der Lage ist, ein Projekt abzuschließen oder ein Problem zu lösen, bevor er zum nächsten übergeht. Daher ist er zuverlässig und ausdauernd. Rajasige Menschen neigen dazu, unzuverlässig zu sein, weil ihr Verstand zerstreut und sehr zeitabhängig ist. Sie sind oft nicht in der Lage, Termine einzuhalten und Projekte termingerecht durchzuführen.
12. Kreativität, Ideenreichtum
Kreativität erlaubt es Īśvara im Grunde genommen, Ideen anzubieten, die der jīva sich nicht ausdenken kann, wenn sein Geist dumpf oder irritiert ist. Wenn sattva dominiert, wird der jīva kreativ und erfinderisch.
13. Selbstvertrauen
Beständiges Wissen ist nur möglich, wenn der Geist überwiegend sattvig ist. Wenn du dir im Klaren bist darüber, was du weißt und was nicht, dann bist du absolut selbstbewusst. Individuen mit dominantem sattva sind fröhlich und furchtlos.
14. Moral - Der Wert von Werten
Die moralische Dimension der Realität wird dharma genannt. Die Unfähigkeit, den Wert des dharma zu würdigen, ist eines der großen Defizite der modernen Spiritualität. In dieser Welt der Außenseiter und Rebellen sind die Regeln, was man soll und nicht soll, darf und nicht darf, irgendwie zu eng mit moralisierenden Eltern oder einfach gestrickten Religionen verbunden, um ernst genommen zu werden, also hat man das Kind mitsamt dem Bade ausgeschüttet. Egal ob spirituell oder weltlich, wer die moralische Dimension der Realität ignoriert, tut dies auf eigene Gefahr.
Es stimmt, dass das ursprüngliche reine Bewusstsein frei von Gut und Böse ist, aber es ist der einzige und ultimative moralische Wert, weil es, wie oben erwähnt, immer gut ist. Es ist „das Wissen, dessenthalben nichts anderes gewusst werden muss, das Lieben, dessenthalben nichts anderes geliebt werden muss“. Es ist die Grundlage des sāmānya-dharma, der universellen moralischen Werte, die sich im sattva widerspiegeln.
Dharma basiert auf sattva, nichtdualem Wissen, aber dharma ist das, was dharma tut. Als ich jung war, legte die Gesellschaft großen Wert auf richtiges Benehmen. Viele große Tageszeitungen beschäftigten landesweit bekannte Benimm-Experten, um über die Feinheiten zu diskutieren. Leider ist gutes Benehmen auf der Strecke geblieben. Gutes Benehmen verwandelt rajas und tamas in sattva, das als Puffer zwischen dir und den rohen Emotionen dient.
Wenn jemand dir gegenüber aggressiv ist und du in gleicher Weise reagierst, ist die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Ergebnisses praktisch bei Null. Wenn du aus einem tamasigen Geisteszustand heraus auf jemanden reagierst, ist die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Ergebnisses ebenfalls gering. Wenn du höflich und selbstbeherrscht bist, wird das sattva hervorrufen, eine annehmende Energie, die die Wahrscheinlichkeit günstiger Ergebnisse erhöht.
Um die folgenden sattvigen Werte noch einmal zu reflektieren, ziehe bitte Kapitel VIII heran: Lösung innerer Konflikte, Selbstvertrauen, Ausdauer, Gewaltlosigkeit, Furchtlosigkeit, Ehrlichkeit, Nichtstehlen, Sauberkeit, Reinheit, Ordnung, Einfachheit, Nachsicht, Großzügigkeit, Nächstenliebe, Dankbarkeit, Auflösung von Wut, Verzicht, Entsagung, Zurückhaltung, Selbstkontrolle, Zufriedenheit, Dienst für den Lehrer, Mitgefühl, Keuschheit, Demut, Bescheidenheit, Geduld, Geradlinigkeit, Wahrhaftigkeit, Abwesenheit von Besitzdenken, Liebe für das Alleinsein, Entschlossenheit, Wertschätzung der Zeit, Gleichmut gegenüber Sinnesobjekten und Emotionen und unerschütterliche Hingabe an Gott.
Der Nachteil von Sattva
Rajas und tamas blockieren die Glückseligkeit, die die Natur des ewigen, allgegenwärtigen, allzeit erfahrbaren Selbst ist. Sattva auf der anderen Seite blockiert sie nicht, sondern lässt sie erlebbar werden. Wir können sattva, rajas und tamas nicht direkt als Gedanken bezeichnen, obwohl Gedanken sattvig, rajasig oder tamasig sind; es sind Geisteszustände, die viel länger dauern als einzelne Gedanken. Gelegentliche rajasige Gedanken können durch einen sattvigen Geist fließen, aber wenn es nicht zu viele sind, werden sie den Geist nicht beschleunigen und sattva in rajas verwandeln. Ein tamasiger Gedanke mag sich gemäß seiner Natur gemächlich in einen überwiegend sattvigen Geist einschleichen, kann aber leicht erkannt und ignoriert werden, zugunsten der kreativen Zufriedenheit von sattva. Weil die guṇas Geisteszustände sind, halten sie nicht lange an. Sie gehen ständig ineinander über. Wenn das Volumen von schnellen rajasigen Gedanken oder trägen tamasigen Gedanken bis zu einem bestimmten Punkt zunimmt, überwältigen sie sattva und der Geist wird überwiegend rajasig oder tamasig. Ein sattviger Gedanke kann vorübergehend in einem rajasigen oder tamasigen Geist erscheinen, aber er wird schnell von den Gedanken des jeweils dominanten guṇas überwältigt werden.
Wie bereits erwähnt, basiert die Idee, dass Erleuchtung – die wir als Freiheit vom Diktat des Geistes verstehen – eine Erfahrung sei, auf dem Unvermögen, sattva vom ursprünglichen reinen Bewusstsein zu unterscheiden.
Es ist ein nachvollziehbarer Fehler, denn reines sattva spiegelt die Glückseligkeit der Existenz/Bewusstsein perfekt wider. Menschen, die es erfahren, verwechseln es mit dem Selbst und versuchen, die Erfahrung festzuhalten, was unmöglich ist. Dieser Mangel an Unterscheidungskraft erklärt die große Zahl alternder, abgestumpfter Zyniker, die an den Rändern der spirituellen Welt herumlungern und deren Verstand, als sie jünger waren, einmal sattvig war. Leider hatten sie für vedānta nicht die nötigen Qualifikationen und fühlten sich zu gurus hingezogen, die ihnen zwar ihre Energie übertrugen, aber außer ihrer eigenen Erfahrung mit dem sattva keine weiterführende Lehre anzubieten hatten. Deswegen waren sie nicht in der Lage, ihre Erfahrungen richtig einzuordnen und daraus sattvige Lebensweisen zu entwickeln, auf deren Grundlage ihre inspirierenden Offenbarungen sie vielleicht zur Selbst-Erforschung geführt hätten. Aber ohne das richtige Verständnis wurden sie tamasig und es entwickelte sich keine Unterscheidungskraft, was sie daran hinderte, die Nichtdualität würdigen zu lernen. Sie sind nette Menschen, leben aber in der Erinnerung vergangener Offenbarungen und sie verherrlichen tote Erfahrungen und falsche gurus.
Wenn rajas dominant ist, wird der Intellekt zu einem Handelnden, aber wenn sattva anwesend ist, wird der Intellekt zu einem Wissenden und der Gedanke „ich weiß“ überlagert das Selbst. Wissen ist etwas Wunderbares, aber egal wieviel du weißt, du weißt sehr gut, dass du nicht allwissend bist, also gibt es bezüglich des Wissens immer ein Gefühl der Beschränktheit. Je mehr du weißt, desto mehr wirst du dir tatsächlich dessen bewusst, was du nicht weißt. Das ist die Natur der Dualität. Wenn also sattva vorherrschend ist, weißt du, dass du glücklich bist. Aber diesem Wissen wohnt auch das Wissen inne: „Ich werde bald unglücklich sein.“, denn sobald man sich glücklich fühlt, möchte man, dass es anhält. Ein erleuchteter Mensch, der weiß, was es bedeutet, das Selbst zu sein, wird sagen: „Ich selbst bin das Glück.“, aber nie: „Ich bin glücklich.“ Während Glück das Selbst ist, ist das Selbst nicht glücklich. Es ist seiner selbst bewusste, mühelos sich selbst erlebende Glückseligkeit, die nicht transaktional und auch kein Geisteszustand ist.
Erleuchtungskrankheit
Sattva hat keinen Nachteil an sich. Es ist nur reines reflektiertes Bewusstsein. Zu Recht würdigen Menschen Wissen, Tugendhaftigkeit, Schönheit, Freiheit, Liebe und Glück. Wenn der Geist sattvig ist, erleben wir eine oder alle dieser Qualitäten in uns selbst, und der Drang, uns mit ihnen zu identifizieren, ist überwältigend, weil sie Sicherheit, Freude, Ruhm, Respekt, Macht und Reichtum bringen. Doch die Einbildung, dass die sattvigen Eigenschaften dir gehören, obwohl sie tatsächlich zu Īśvara gehören, kann dein spirituelles Wachstum ein ganzes Leben lang behindern.
Wenn du denkst, dass du so wundervoll bist, weil du erleuchtet bist, dann kannst du sicher sein, dass während du im Wunder einer sattvigen Erfahrung gebadet hast, ob real oder eingebildet, tamoguṇa sich in deinen Geist geschlichen und dich getäuscht hat. Wenn du anfängst, karma im Namen der Idee „Ich bin erleuchtet.“ zu erzeugen, hört dein Wachstum auf, denn eine wichtige sattvige Eigenschaft, die Demut, zieht sich in dem Moment zurück, in dem die Idee auftaucht: „Ich habe es geschafft.“ Für dich bedeutet der Gedanke „Ich habe es geschafft.“, dass du den ultimativen Zustand erreicht hast, aber es bedeutet eigentlich, dass du ein eingefrorener, erleuchteter Automat geworden bist, ohne Kreativität und Spontaneität, und wahrscheinlich mit einer Vielzahl hässlicher Eitelkeiten infiziert bist, insbesondere Arroganz. Egal wie viel Bewunderung dir die Welt schenkt, dein rajasiger/tamasiger Verstand erzeugt weiterhin negatives karma, bis eines Tages Īśvara den Stecker zieht und nur noch du getäuscht wirst. Du bist nie fertig, weil du nie angefangen hast.
Verschiedene Schreibweisen für Sattva
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Sattva auf Devanagari wird geschrieben " सत्त्व ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " sattva ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " sattva ", in der Velthuis Transkription " sattva ", in der modernen Internet Itrans Transkription " sattva ".
Ähnliche Sanskrit Wörter wie Sattva
Shattva, (Sanskrit षट्त्व ṣaṭtva), die Sechszahl. sattva ist eine alternative Schreibweise für Shattva . Mehr Informationen zu dem Sanskrit Wort sattva findest du unter dem Hauptstichwort Shattva
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Quelle
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
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Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Deutsch Sein, Dasein, Wesen, (fester) Charakter, Entschlossenheit, Mut; das absolut gute Wesen, (ph.);, geistiges Wesen, Geist; reales Wesen, Ding; (auch m.), Lebewesen, Tier, seltener, Mensch; böser Geist, Gespenst. Sanskrit Sattva
- Sanskrit Sattva Deutsch Sein, Dasein, Wesen, (fester) Charakter, Entschlossenheit, Mut; das absolut gute Wesen, (ph.);, geistiges Wesen, Geist; reales Wesen, Ding; (auch m.), Lebewesen, Tier, seltener, Mensch; böser Geist, Gespenst.