Höchstes Selbst
Höchstes Selbst ist ein Ausdruck der im Yoga häufig verwendet wird. Höchstes Selbst ist die Übersetzung des Sanskritbegriffes Paramatman
Wer bin ich?
Atman ist das Selbst, Parama ist das Höchste und Paramatman ist das höchste Selbst. Man kann das relative Selbst sehen und das höchste Selbst. Das relative Selbst ist das was du als ich bezeichnest und was eine begrenzte Ausdehnung hat. Du kannst dich z. B. identifizieren mit deinem Körper, mit deiner Psyche, mit deiner Persönlichkeit, das ist dann das relative Selbst, aber dein höchstes Selbst ist das reine Bewusstsein. (Sein, Wissen und Glückseligkeit)
Im Yoga empfiehlt man, dass man sich nicht identifiziert mit dem relativen, sondern, dass man sein wahres, sein höchstes Selbst erfährt. Frage dich: "wer bin ich, erkenn dein Selbst und sei frei". Das ist die Aussage, die Empfehlung, der Ratschlag im Vedanta und damit Jnana Yoga. Wenn du mehr darüber wissen willst, dann gehe auch unsere Internetseite wiki.yoga-vidya.de und gib dort in das Suchfeld ein „Wer bin ich“ oder auch Atman. Und so erfährst du mehr darüber was ist das höchste Selbst, wie kannst du es erfahren und verwirklichen.
Einige Infos zum Thema Höchstes Selbst in diesem Vortragsvideo. Der Yogalehrer und spirituelle Lehrer Sukadev Bretz denkt laut nach über das Wort bzw. den Ausdruck Höchstes Selbst vom Yogastandpunkt aus. So kommt er zu einigen interessanten, auch diskussionswürdigen Gedanken.
Höchstes Selbst Audio Vortrag
Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Höchstes Selbst:
Viveka Chudamani - Wesensnatur des höchsten Selbst
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 124 von Sukadev Bretz -
Ich will dir jetzt die Wesensnatur des Höchsten Selbst, paramātman erklären. Wer diese erkennt, wird frei sein von Bindungen, Fesseln und Anhaftungen und erreicht die höchste Befreiung.
Erkenne das Höchste Selbst
Shankaracharya hat davon gesprochen, dass wir das höchste Selbst erkennen sollen. Wenn wir das höchste Selbst erkennen, dann sind wir frei. Er hat die letzten über 100 Verse vor allem davon gesprochen, was man nicht ist, was das Nichtselbst ist. Es ist besonders wichtig zu erkennen: Wer bin ich wirklich? Ist es wichtig zu verstehen: Was ist meine wahre Natur?
Shankaracharya sagt, wenn du deine wahre Natur erkannt hast, dann kommst du zur Befreiung. Du bist eben nicht der Körper. Der Körper ist der Veränderung unterworfen. Du bist auch nicht deine Persönlichkeit. Auch die Persönlichkeit ist der Veränderung unterworfen. Aber du bist das unsterbliche Selbst Sat Chit Ananda, Sein Wissen Glückseligkeit.
Du kannst mit allem gut umgehen
Wann immer du in Problemen bist, kannst du immer wieder sagen: Ja ich bin Sein Wissen und Glückseligkeit. Vieles mag nicht so gut funktionieren. Wenn du wirklich auf dem spirituellen Weg gehst, dann wirst du erkennen meine wahre Natur Sein-Wissen-Glückseligkeit. Ich bin das unsterbliche Selbst. Ich bin der Atman. Ich bin das Unendliche und das Ewige. Wenn du das erfahren hast, dann kannst du mit allem was kommt gut umgehen. Das nennt Shankaracharya: Dann bist du befreit.
- Befreit von Bindungen.
- Befreit von Verhaftungen.
- Befreit von Identifikationen.
Dann bist du wahrhaft glücklich.
Viveka Chudamani - Erfahre dein Höchstes Selbst die Essenz des Lebens
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 478 von Sukadev Bretz -
- svānubhūtyā svayaṃ jñātvā svam ātmānam akhaṇḍitam |
- saṃsiddhaḥ saṃmukhaṃ tiṣṭhen nirvikalpātmanātmani || 478 ||
- Erfahre dein höchstes Selbst.
- Erfahre dein wahres Selbst.
- Verwirkliche deine wahre Natur.
Ziel des Lebens ist die Gottverwirklichung
Darum geht es im Leben. Das ist Ziel und Essenz von allem. Dazu will dich Shankara immer wieder ermutigen, immer wieder inspirieren.
Genauso will dich Swami Sivananda inspirieren. In seinen Büchern ist immer wieder die Rede von: „Frage: Wer bin ich? Erkenne dein Selbst und sei frei.“ Du bist das unsterbliche Selbst, erfahre und erkenne es. Gib dich nicht mit weniger zufrieden.
Und so sagt Shankara im 478. Vers des Viveka Chudamani:
„Wenn der Schüler aus Erfahrung das eigene ungeteilte Selbst (atman) selbst erkennt, ist er selbstverwirklicht und lebt in der Essenz mit dem Selbst im Selbst, das frei von jeglichem Konzept der Dualität ist.“
Du musst selbst die Erfahrung machen
svānubhūtyā : durch eigene (Sva) Erfahrung (Anubhuti). Es ist wichtig, dass du selbst erfährst. Es ist nicht wichtig daran zu glauben, obgleich Shraddha, ein gewisses Grundvertrauen hilfreich ist, dass du überhaupt mehr praktizierst und dich damit auseinandersetzt. Aber es soll die eigene Anubhuti sein und nicht die von anderen. Es nutzt nichts, wenn andere die große Erfahrung machen und du sie verehrst. Du musst selbst die Erfahrung machen. Und du musst svayam (selbst) jnatva (erkennen).
Aus der Erfahrung kommt das höchste Wissen
In anderen Werken von Shankara gibt es manchmal die Diskussion, was wichtiger ist: Die eigene Erfahrung oder die Erkenntnis. Im Viveka Chudamani sagt Shankara, dass beides wichtig ist. So wie Krishna in der Bhagavad Gita im 9. Kapitel davon spricht, dass es die höhere Erkenntnis mit Erfahrung und Verwirklichung gepaart braucht. Es gilt in Nirvikalpa Samadhi zu gehen, das ist die Verwirklichung. Daraus muss dann Jnana kommen, das höchste Wissen.
Verwirklichung ist dauerhafte Glückseligkeit
Wenn du nur in einem Verzückungszustand bist, dann reicht das nicht aus. Vielmehr ist es wichtig, dass du in Samadhi kommst und dabei die Einheit verwirklichst. Und die Erkenntnis bekommst, dass alles wahrhaftig Brahman ist. Und diese Erkenntnis bleibt selbst dann, wenn du wieder ins Normalbewusstsein zurückkommst. Und du erkennst durch diese Erkenntnis svam atmanam: sein eigenes Selbst (Atman) und dieses ist unzerbrechlich (Akhandita). Vielleicht kennst du Akhanda Kirtan, der ununterbrochene Kirtan. Und so ist auch akhandita, ununterbrochen und auch akhandita samsiddhah, das heißt die unverletzliche Glückseligkeit. Durch eigene Verwirklichung bekommst du die eigene Glückseligkeit dauerhaft. In diesem Vers sagt Shankara, in dieser Gegenwart (Sammukha) verweile (tishet) dort nirvikalpatmana, im Nirvikalpa Samadhi und erfahre dort Atman durch atmani, das Selbst in deinem eigenen Selbst.
Handle danach. Lebe danach. Verwirkliche es.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Höchstes Selbst
Einige Begriffe, die vielleicht nicht direkt zu tun haben mit Höchstes Selbst, aber vielleicht doch interessant sein können, sind unter anderem Höchste Erkenntnis, Hindu Kalender, Himmelsgegend, Hyderabad, Irdisch Bewusst Leben, Kailas.
- Geist
- Karma Buddhismus
- Ayurveda Reisen Deutschland
- Vegane Ernährung Seminare
- Yogalehrer Vorbereitung
Höchstes Selbst - weitere Infos
Hast du mehr Informationen zum diesem Artikel über Höchstes Selbst? Dann schicke doch eine Email an wiki(at)yoga-vidya.de. Vielen Dank!
Literatur
- Sukadev Bretz: Meditieren lernen in 10 Wochen - Übungsbuch mit MP3-CD
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- Sukadev Bretz: Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute
- Sri Shankaracharya: Das Kronjuwel der Unterscheidung
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
- Sri Sankaracharya: Das Herz des Vedanta
Seminare
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Zusammenfassung
Das Adjektiv Höchstes Selbst ist ein Wort, das etwas zu tun hat mit Jnana Yoga, Vedanta, Spiritualität, Philosophie, Psychologie.