Engagiert

Aus Yogawiki

Engagiert: Was ist engagiert? Was bedeutet es, engagiert zu sein? Woher stammt dieses Adjektiv? In diesem Artikel erfährst du einiges zur Eigenschaft engagiert, wie es gebraucht wird und wie es verwendet werden kann. Du bekommst auch viele Infos zu verwandten Wörtern, die mit engagiert in Verbindung stehen, gleichen Wortstamm haben, Synonyme zu engagiert. Interessant sind auch Gegenteile, Antonyme, von engagiert. Das Wort engagiert bezeichnet ein Charaktermerkmal, eine Eigenschaft, die man als Tugend sehen kann. Tugenden kann man kultivieren, zum Beispiel mit Meditation. Dafür findest du hier auch Affirmationen zu engagiert und einige Denkanstöße dazu.

Engagiert - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Engagiert

Engagiert zu sein bedeutet, mit vollem Einsatz und ganzer Kraft die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Dahinter steht auch eine Verpflichtung, nicht aufzugeben, selbst dann, wenn es schwierig wird. Engagiert zu sein macht glücklich. Überengagiert zu sein kann frustrieren. Heute geht darum, engagiert zu sein. Engagement bedeutet, dass man von Innen heraus bei der Sache ist. Engagiert zu sein heißt, dass du mit deinem ganzen Wesen hineingehst. "To engange" aus dem Englischen bedeutet: etwas hinein zugeben. Aus dem Französischen kommt der Begriff des Engagement. Man gibt Energie in etwas hinein.

Engagement mit ganzem Herzen

Man ist konzentriert und vom Herzen bei der Sache. Wenn du etwas mit Engagement macht, du engagiert bist, dann fließt Energie hinein. Es bereit dir Freude und Spaß. Etwas, was du nur halbherzig machst, kann dir nie Spaß machen. Engagiert zu sein ist etwas Gutes. Bevor du morgens zur Arbeit gehst, kannst du dir sagen: heute will ich besonders engagiert sein. Ich will mich engagiert für die gute Sache einsetzen. Ich will meine Aufgabe mit Herz, Energie und Freude machen. Wenn du das Gefühl hast, dies geht mit deiner Arbeit überhaupt nicht, dass diese mit Engagement zu machen ist und nur halbherzig zu machen ist, dann könntest du dir überlegen, ob dies langfristig gesehen der Ort ist, an dem du wirklich dauerhaft sein willst.

Dauerhaft Engagiert

Realistisch gesehen kannst du nicht dauerhaft und ständig engagiert sein. Aber du solltest schon etwas haben, wo du öfters mal mit großem Engagement dabei sein kannst.

  • Manchmal kannst du dich der Frage stellen: Wie kann ich das Engagiert machen? Angenommen, ich könnte es engagiert machen: Wie sehe dieses Engagement dann aus in der Umsetzung? Du könntest dir am Morgen sagen: Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut und ich freue mich auf den heutigen Tag. Ich freue mich darauf mit Engagement, mit Herz und Seele dabei zu sein. Diese Affirmation kannst du dir selbst sagen. Dann begebe dich hinein.
  • Wenn du mit einem Menschen sprichst, begegne ihm vom Herzen. Spüre in ihn hinein. Versuche sein Anliegen zu verstehen und du kannst mit deiner Intuition auf sein Anliegen entsprechend reagieren. Wenn etwas zu erledigen ist, mache dir bewusst, wozu diese Tätigkeit gut ist. Was ist das Ziel deiner Handlung? Wo soll deine Tätigkeit hinführen?

Warum ist es gut, dass du dich dafür engagierst? Mache deine Sache engagiert. Nicht immer kannst du alles so engagiert machen. Wenn die Arbeit nicht engagiert zu machen ist, dann solltest du dir in deiner Freizeit etwas in dieser Hinsicht suchen. Dies kann eine gemeinnützige Tätigkeit zum Beispiel sein. Du kannst dir auch überlegen eine Yogalehrerausbildung zu machen. Dann kannst du Yoga engagiert lehren. Erhöhe schrittweise die Dinge, die du engagiert machen kannst und reduziere die Dinge, welche du weniger engagiert machen kannst.

Überengagement

Überengagiert zu sein ist auch nicht gut. Manche Menschen sind überengagiert und sie setzen all ihr ganzes Sein und all ihre Sehnen in eine bestimmte Sache oder in eine bestimmte Tätigkeit hinein. Wenn bei dieser bestimmten Tätigkeit dann etwas schief geht, sind sie am Boden zerstört. Angenommen Jemand ist voll engagiert in dem Aufbau von einem gemeinnützigen Verein. Wenn er dann abgewählt wird oder er einer Intrige zum Opfer fällt, ist sein Leben zerschmettert. Wenn sich Jemand ganz in seiner Firma engagiert und im Nachhinein wird er bei der Beförderung innerhalb der Firma übergangen, dann ist das Leben irgendwo nicht mehr das Gleiche für dies Person. Es ist gut sich zu engagieren. Sei dir aber bewusst, dein Glück sollte nicht vollständig und dauerhaft von deinem Engagement abhängig sein. Es sollte nicht vollkommen von deinen Handlungen abhängig sein, von dem was du tust.

Im Yoga sagen wir, beziehungsweise Krishna sagt in der Bhagavad Gita: Tue das, was zu tun ist, so gut wie du kannst. Tue dies mit großem Engagement. Dann aber lasse los und übergebe alles an Gott. Etwas engagiert zu tun und dann loslassen zu können, ist ein Geheimnis des Glückes. Es ist ein Geheimnis für langfristige Lebensfreude.

Engagiert ist eines der Adjektive zu Engagement. Einige mehr Anregungen zu engagiert sind zu finden in einem umfangreicheren Artikel, Stichwort Engagement.

Video Engagiert

Hier findest du einen Videovortrag zum Thema Engagiert :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.

Engagiert Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Engagiert :

Engagiert leben in einer spirituellen Gemeinschaft – wie Swami Sivananda in Malaysia

Swami Sivananda vorher Dr. Kuppuswami in Malaysia

Auszug aus dem Buch "Entstehung von Yoga Vidya, Lebensgemeinschaft und Lehrsystem

Swami Sivananda in Malaysia

Wir sind bei Swami Sivananda. Swami Sivananda wanderte nach Malaysia aus, er wanderte aus, um zu helfen, um zu dienen als Arzt, später als Leiter eines Krankenhauses. Swami Sivananda übernahm die Leitung der Einrichtung, um frei zu sein für seine Mischung aus westlicher Schulmedizin, Hatha Yoga, Ayurveda, seine eigenen heilenden Fähigkeiten. Er merkte, dass er heilende Hände hatte, viele Menschen wurden durch sein Wirken geheilt, wenn die Medizin und die Naturheilkunde nichts gebracht hatten. Er war äußerst engagiert darin, Menschen kostenlos zu behandeln, er benutzte sein Ärztegehalt, um mittellosen Patienten Medikamente zu geben. Diejenigen, die nicht im Krankenhaus zugelassen wurden, einquartierte er zum Teil in seiner eigenen Wohnung. Er wollte Gutes für die Menschen bewirken.

Das ist bei Yoga Vidya ein wichtiges Prinzip, wir wollen helfen, dass die Heilwirkung des Yogas verbreitet wird. Wir verbinden das mit Schulmedizin, im Sinne von, dass Menschen ermutigt werden, zu einem normalen Arzt zu gehen, nicht nur auf Yogatherapie zu setzen. Diese Verbindung ist etwas Wichtiges. Swami Sivananda beschränkte sich nicht nur auf körperliche Heilung, Er studierte Yoga Psychologie, die westliche Psychologie, er beschäftigte sich insbesondere mit der sogenannten Neugeist-Bewegung, wo es um positives Denken geht. Manche der Dinge findet man im Thoughtpower, Kraft der Gedanken, wie in seinem berühmten Buch „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“, eine Verbindung von Raja-Yoga mit den Techniken der Neugeist-Bewegung, des positiven Denkens, welches gerade um 1900 im Westen besonders populär war. Er befasste sich auch mit der Psychoanalyse.

Das spielt wiederum bei Yoga Vidya eine Rolle. Wir kombinieren den klassischen Yoga mit Erkenntnissen der Psychologie und der Psychotherapie. Wir verbinden es mit den Ideen der systemischen Psychologie, der Gestalttherapie sowie vielem anderen. Es geht darum, zu heilen. Yoga kann einiges dazu beitragen, es braucht psychotherapeutisches Wissen dafür. Aber es geht nicht nur darum, zu heilen, sondern darum, Selbstbewusstsein zu bekommen. Swami Sivananda war jemand, der gesagt hatte, „Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung“. Der Guru war für ein engagiertes Dasein. Er war spirituell von der Kindheit an, aber das hieß nicht, dass er sich vom Leben zurückgezogen hat, im Gegenteil, er blieb weiter dynamisch und aktiv.

Sich nicht schonen

Wenn man es sich überlegt, was dieser Swami alles geleistet hat: Er war Leiter des Krankenhauses, er praktizierte zusätzlich gemeinnützig als Arzt. Er ließ Patienten in seiner Wohnung wohnen. Er war tätig als Vermittler zwischen dem Management der Kautschukplantage, wo das Krankenhaus lag, und den Arbeitern. Swami Sivananda etablierte eine Bibliothek. Alle Bücher, die er selbst hatte – Swami Sivananda las sehr viel – gab er den Arbeitern zur deren Lese-Bibliothek. Swami Sivananda veranstaltete öffentliche Kirtan-Veranstaltungen, Mantrasingen. Er studierte weiter spirituelle Werke. Zusätzlich wurde er wiederholt von Menschen gefragt, er war ein persönlicher Ratgeber. Es gab keine Seelsorge, würde man heute sagen. Es waren alles Hindus, die dort in der Kautschukplantage arbeiteten. Sie gingen zu Swami Sivananda hin, der ihnen helfen wollte.

Den Menschen dienen

Wir sind kein Ashram im Sinne von, dass Menschen als Retreat nur meditieren, ansonsten gemütlich durch den Wald gehen, hoffen, dass alles von selber passiert. Wir sind aktiv, aber jeder nach seinen eigenen Fähigkeiten. Bei Yoga Vidya haben wir eine Mindest-Sevazeit von 42 Stunden pro Woche, was Mantrasingen, Rituale, wenn du unterrichtest und so weiter einschließt. Effektiv bist du in deinem eigenen sogenannten Seva-Bereich, den zugeordneten Aufgaben, normalerweise 36 Stunden pro Woche. Man kann sagen, etwas weniger als Normalarbeitszeit im Alltag. Aber andere sind 70 Stunden pro Woche tätig, manche brauchen nur wenig Schlaf. Manche müssen es langsamer angehen, manche haben die Energie, sehr viel zu leisten. Bei Yoga Vidya ist dynamische Tätigkeit angesagt. Erfolg im Leben, Selbstverwirklichung heißt nicht nur außerhalb eines Ashrams, sondern sich im Ashram intensiv zu engagieren.

Was viele Menschen in der Yoga Vidya Lebensgemeinschaft schätzen lernen, dass man relativ zügig in Verantwortung und die Leitung hineinwachsen kann: Man bekommt schon bald Dinge anvertraut, sodass man seine eigenen kreativen Ideen umsetzen kann, wenn man in neue Herausforderungen kommt, neu gefordert wird. So entwickelst du dich in deiner Persönlichkeit, in deiner Ausstrahlung, in Selbstbewusstsein. Mit dieser Energie, Kraft, die du bekommst, dass du im Alltag intensiv tätig bist, kannst du zur Meditation gehen, du kannst dein Karma, deine Aufgaben, Lektionen, schneller ausarbeiten, du kannst zügiger zur höchsten Verwirklichung kommen.

Erwarte nicht, dass Leben in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft ein gemütliches Leben ist. Es ist vielleicht bequemer als vieles andere auf der Welt, das muss es aber nicht sein, es ist in jedem Fall engagiert und hilft dir, spirituell zu wachsen.

Engagiert - Verwandte Begriffe

Hier ein paar Wörter, die mit engagiert im Zusammenhang stehen. Zunächst ein paar Wörter, die den gleichen Wortstamm haben:

  • Das Substantiv zu engagiert ist Engagement.
  • Das Substantivus Agens, also das Wort, das den Handelnden bezeichnet, ist Engagierter.
  • Ein Verb dazu ist sich engagieren.

Gegenteil von engagiert - Antonyme

Ein Antonym ist ein Gegenteil. Manchmal versteht man Tugenden am besten, indem man sie in Verbindung setzt mit ihrem Gegenteil. Manchmal ist das Gegenteil einer Tugend auch eine Tugend, manchmal auch ein Laster bzw. eine Untugend. Hier also einige Gegenteile von engagiert, also Antonyme:

Ausgleichende Tugenden

Vieles, was ins Extrem geführt wird, wird zur Untugend. So braucht auch engagiert einen Gegenpol. Hier einige Gegenpole, also positive Antonyme zu engagiert:

Antonyme, negative Eigenschaften

Hier einige Beispiele von Gegenteilen, Antonymen, von engagiert, die man als Laster, beziehungsweise negative Eigenschaften ansehen kann:

Ähnliche Wörter wie engagiert - Synonyme

Synonyme sind Wörter mit ähnlicher Bedeutung. Hier einige Synonyme zu engagiert. Manche der Synonyme haben positive Bedeutung. Allerdings gilt auch: Eine Tugend in einem anderen Kontext, oder auch eine Tugend, die übertrieben wird, kann auch negative Bedeutung haben.

Positive Synonyme zu engagiert

Hier also einige Beispiele von positiven Synonymen zu engagiert:

Negative Synonyme zu engagiert

Eine eigentlich positive Eigenschaft übertrieben oder in einem anderen Kontext kann negativ sein. Man kann auch die gleiche Eigenschaft sowohl positiv als auch negativ sehen. Hier einige Beispiele von negativen Synonymen zu engagiert:

Engagement Affirmationen

Willst du die Eigenschaft Engagement in dir entwickeln, stärker werden lassen, kultivieren? Hier findest du ein paar Tipps dazu:

  • Klassische Autosuggestion: Ich bin engagiert.
  • Entwicklungsbezogene Affirmation: Ich entwickle Engagement.
  • Wunder-Affirmation: Angenommen, ich wäre engagiert, wie würde sich das anfühlen, was würde sich ändern, wie würde ich reagieren?

Hilfreich ist natürlich auch eine Meditation, in welcher du diese Eigenschaft in dir stärker werden lassen kannst. Mehr Infos findest du dazu unter dem Stichwort Eigenschaftsmeditation. Schaue auch nach unter dem Stichwort Kultivierung positiver Eigenschaften.

Hier ein Video mit Tipps zur Kultivierung von Tugenden, Eigenschaften:

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Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor und nach engagiert

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach engagiert kommen:

Hier einige Eigenschaften als Substantive mit ähnlichem Anfangsbuchstaben:

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Seminare zum Thema Umgang mit Burnout:

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