Soma

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Gerste könnte eine der ursprünglichen Somapflanzen sein

1. Soma (Sanskrit: सोम soma m.) bedeutet wörtlich "der Ausgepresste" (gebildet von der Verbalwurzel su "pressen"), der Nektar und Unsterblichkeitstrank. Bezeichnung der wichtigsten, bislang aber nicht identifizierten Pflanze im Veda und ihres Safts, der als göttlich angesehen und den Göttern geopfert wurde. Auch bezeichnet Soma ein Soma-Opfer sowie den Namen einer vedischen Gottheit, die auch "König Soma" genannt wird: der Mond, Mondgott (insbesondere in seinem Aspekt als Gott der Heilkräuter). Weitere Bedeutungen sind: Kampfer (Karpura), Wind, Wasser; eine Bezeichnung für den "Mondkanal" Ida.

2. Soma (Sanskrit: सोमा somā f.) Mondstrahl, Nektartrank. Im Ayurveda bezeichnet Soma mit langem ā die Somapflanze (Sarcostemma acidum, Somavalli); Name einer Apsaras und eines Flusses.

Das Sanskritwort Soma

Soma (Sanskrit: सोम soma m. u. n.) ausgepresster Saft, Soma; die Soma-Pflanze; ein Soma-Opfer; ein Kelterungstag; der Mond, der Mondgott; Montag (Somavara); Kampfer (Karpura); Wind; Wasser; Nektar; Name verschiedener Männer, eines Affen und eines Berges; Reisschleim; Himmel.


Sukadev über Soma

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Soma

Soma heißt zunächst mal "das Ausgepresste“. Soma kann man auch übersetzen als Presstrank oder man kann es sagen als ausgepresster Saft, das ist Soma. Was ist jetzt Soma konkret? Soma wird in den Veden immer wieder erwähnt und es wird gesagt, dass die Devas durch das Trinken von Soma immer wieder Gesundheit und Kraft bekommen haben, dass sie auch ihr Prana, ihre Energie, erhalten haben. Es gibt Amrita, den Trunk der Unsterblichkeit, und es gibt Soma, den Nektartrank.

Was ist jetzt tatsächlich Soma? Man weiß es nicht. Manche sagen, dass Soma ein Saft war aus bestimmten Heilkräutern, die den Menschen sehr gesund gehalten haben und ihm Kraft gegeben haben. Andere behaupten, dass im Soma-Trank irgendwelche bewusstseinsverändernde Substanzen waren, die den Menschen Zugang gegeben haben zu höheren Bewusstseinsebenen. Im Kundalini Yoga ist Soma der Ausdruck für eine innere Erfahrung. Wenn du intensiv praktizierst, dann erfährst du, dass von oben ein Segen in dich hinunterströmt. Und dieser Segen ist mit Kühle verbunden, mit Kraft und mit Freude.

So steht dann Soma eben für Segen, für Gnade, aber auch für ein inneres Prana, für diese Mondenergie, die auch als Amrita bezeichnet wird. Soma kann also viele Bedeutungen haben und bis heute wird in Indien häufig der Ausdruck "Soma“ verwendet für ein Getränk, das Kraft schenken soll.

Es gibt einige Ayurveda-Getränke, die als Soma bezeichnet werden, und es gibt auch im Hatha Yoga die verschiedenen Übungen, die Soma aktivieren sollen, unter anderem Kechari Mudra, auch die Umkehrstellungen, wie Kopfstand und Schulterstand. Das soll ja jetzt nur eine kurze Erläuterung des Sanskrit-Begriffes sein, du kannst sehr viel mehr über Soma und andere Sanskrit-Ausdrücke und Yogaübungen finden auf Yoga Vidya.

Dort findest du ein Suchfeld und da kannst du den Begriff "Soma“ eingeben oder auch jedes andere Wort, das für Yoga, Meditation oder Ayurveda von Relevanz ist. Du findest dort Texte mit mehr Informationen, sehr häufig auch Videos, manchmal Übungs-Videos, Fotos, Bilder und manchmal auch passende Seminare, Ausbildungen, Workshops. Nochmal eine Kurzzusammenfassung, Soma heißt Presstrank, Soma heißt ausgepresster Saft.

Soma im Ayurveda

Sarcostemma viminale wurde von indischen Priestern benutzt

Soma ist eine im Ayurveda verwendete Pflanze, jedoch ist die Identität dieser Pflanze ungewiss. Ayurveda Experten diskutieren schon seit Langem darüber. Es wurden verschiedene Pflanzen als ursprüngliche Somapflanze vorgeschlagen. So wird zum Beispiel gesagt, dass Soma die westafrikanische Kletterpflanze Sarcostemma viminale (auch Asclepias acida, eine Seidenpflanze) ist, deren Stängel (Amsu) von indischen Priestern mithilfe von Steinen (Asma) ausgepresst wurden, der Saft dann mit Wasser benetzt und mithilfe eines Siebes gereinigt wurde.

Auch das kriechende Meerträubel (Ephedra gerardiana) wurde erwähnt, das im Himalaya in 2000 bis 5000 Metern Höhe gefunden wird. Es ist ein Fieber- und Abführmittel, verdauungsfördernd und harntreibend, und leitet so Ama aus dem Körper aus. Außerdem verbessert es den Appetit. Seine abgekochten Blätter vermindert Schwellungen und Arthritisschmerzen. Bei Asthma hilft es bei Atemnot und Kurzatmigkeit.

Der Saftauszug der Somapflanze wird in Krüge und größere Gefäße gesprenkelt und mit Ghee und Mehl gemischt, damit es gärt. Später wird es als Trankopfer den Göttern dargebracht.

Zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten könnte es zwar jeweils eine Hauptpflanze gegeben haben, jedoch bezeichnet der Begriff Somapflanze nach den ayurvedischen Schriften nicht einfach nur eine bestimmte Pflanze. Er bezieht sich auf etliche Pflanzen bzw. eine Pflanzenmischung. Daneben wird Soma als in allen Pflanzen existierend erwähnt.

Arten von Soma

Es gibt viele verschiedene Sorten von Soma, je nach Art und Weise der Herstellung. Das Wasser selbst, insbesondere das Wasser der Flüsse des Himalayas, ist eine Art Soma. In vedischem Denken gibt es für jede Form von Agni auch eine Form von Soma. Diesbezüglich gibt es Somas im ganzen Universum. Agni und Soma sind die vedischen Äquivalente von Yin und Yang.

Der Begriff Soma besitzt eine weite und gewaltige Symbolik im Rig Veda. Das Rig Veda beschreibt Soma als eine Wasserpflanze, aus der sich, wenn man sie bricht, ein milchiger Saft ergießt. Jedoch ist Ephedra gerardiana (das kriechende Meerträubel), die als Somapflanze betrachtet wird, eine Trockenpflanze mit sehr wenig Saft.

Der Atharva Veda erwähnt insbesondere fünf großartige Pflanzen (unter ihnen Marihuana (Bhanga), Gerste (Yava), Darbha-Gras - auch Kusha-Gras genannt - und Durva-Gras), von denen Soma die Beste ist. Dies sollte wahrscheinlich zeigen, dass viele Pflanzen Qualitäten der Somapflanze besäßen. Außerdem wird Sahas erwähnt, deren Identität unbekannt ist.

Vishnu

Das Darbha-Gras gilt als heilig, da es als das Haar von Vishnu als Schildkröten-Avatar gilt. Das Darbha-Gras wird deshalb vor religiösen Zeremonien auf den Boden gestreut, um diesen zu reinigen. Auch das Durva-Gras ist eine heilige Pflanze und wird für Segnungen und Darbringungen benutzt. In Indien symbolisiert das aus dem Himalaya stammende Durva-Gras das Haar von Mutter Erde.

Auch Marihuana wurde als Somapflanze betrachtet, was zeigt, dass bewusstseinsverändernde Pflanzen als verschiedene Somaarten betrachtet wurden. Außerdem wird im Atharva Veda Soma mit dem Ashvattha Feigenbaum, der im Himalaya wachsen soll, in Verbindung gebracht.

Weitere Pflanzen, die mit Soma in Verbindung gebracht werden, sind der Lotus und die Wasserlilie, die an klaren Bergseen wachsen.

Die Somapflanze wird beschrieben, dass sie einen milchigen Saft enthält und ungewöhnliche Blätter und Fasern besitzt. Der Saft kann mithilfe von Steinen ausgepresst werden.

Zubereitung der Somapflanze

Der frische Saft der Somapflanze wurde nur selten getrunken. Meistens wurde der Saft aufwendig zubereitet. Gewöhnlich gab es drei Arten der Zubereitung:

  • gekocht mit Gerste oder anderem Getreide (Yava)
  • gekocht mit Milch (Go)
  • gekocht mit Quark (Dadhi)

Der Somasaft wurde oft mit Honig (Madhu) und Ghee (Ghrita) getrunken. In einigen Fällen wurde Soma auch einfach Madhu (Honig oder Met) genannt. Und obwohl der Prozess der Gärung für die Herstellung von einigen Somaarten angewandt wurde, so wird Soma doch von Alkohol (Wein oder Sura) unterschieden.

Soma bei Sushrut

Sushrut, der große Ayurveda Arzt, der wahrscheinlich um 350 n. Chr. die Sushruta Samhita verfasste, erwähnt 24 Somapflanzen, die hauptsächlich an Seen des Himalayas wachsen und nach vedischem Versmetrum benannt sind. Außerdem erwähnt er zusätzlich 18 Soma-ähnliche Pflanzen, die hauptsächlich nervenstärkende Kräuter sind. Auch anderen vedischen und ayurvedischen Schriften zufolge waren die Somas besonders kraftvolle Pflanzen, die an und in Bergseen und in Flussgebieten des Himalayas wuchsen.

Alles in allem war Soma wahrscheinlich Teil einer ganzen Wissenschaft der Zubereitung heiliger Pflanzen – und nicht einfach nur eine bestimmte Pflanze. Die Suche nach einer einzigen Somapflanze ist daher irreführend.

Soma aus yogischer Sicht

Das Kronenchakra ist das oberste der 7 Chakren des Körpers

Soma ist außerdem eine Gottheit, die kosmische Energie und ein geistiges Prinzip des vedischen Denkens. Da Soma die kosmische Kraft symbolisiert, steckt Soma in jedem von uns. Im Yoga wird Soma auch als eine Absonderung des Gehirns betrachtet, die durch spirituelle Praxis wie Pranayama, Mantra-Rezitation und Meditation ausgelöst wird. Soma bezieht sich im yogischen Denken auf das Kronenchakra (Sahasrara Chakra), das durch Indra (yogische Einsicht) geöffnet wird und den Fluss der Glückseligkeit durch den ganzen Körper freigibt. Dieses innere Soma ist das Hauptthema der vedischen Hymnen.

Soma - der Unsterblichkeitstrank

Soma ist der heilige Trank, der den Göttern dargebracht wird und ihnen Kraft und Unsterblichkeit verleiht. Er wurde oft als Rauschmittel oder Droge interpretiert. Sri Aurobindo legt jedoch in seinem Buch "Das Geheimnis des Veda" nahe, dass damit der "Wein der Unsterblichkeit" gemeint ist, was dem griechischen Ambrosia entspricht. Damit ist die göttliche Wonne gemeint, die allem zugrunde liegt. Soma ist folglich eine Erfahrungsdimension, die im Lauf der Bewusstseinsentwicklung erwachen kann. Er steht symbolisch für das ersetzen gewöhnlicher Sinnesfreuden durch göttliche Seligkeit (Ananda). Auch im Tantrismus steht Soma als Symbol für die spirituelle Erfahrung des Amrita.

Der Spirituelle Name Soma

Soma, Sanskrit सोमा somā f, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Mondstrahl, Nektartrank. Soma kann Aspirantinnen gegeben werden mit Gayatri Mantra, Om Mantra, Soham Mantra.

Soma ist diejenige, die selbst wie ein Mondstrahl ist. Der Mond hat ja kein eigenes Licht. Der Mond reflektiert das Licht der Sonne. So möchtest du werden wie der Mond. Der Mond gibt das Licht der Sonne weiter so willst du das Licht des Göttlichen weitergeben. Körper, Psyche, Emotionen, Prana ziehen alle ihr Licht aus dem höchsten Bewusstsein. Du möchtest dieses höchste Bewusstsein durch dich wirken lassen.

Wenn du weißt, dass du wie der Mond bist, und das Licht des Höchsten durch dich hindurch wirken lässt, dann kommst du auch zur Unsterblichkeit. Soma ist ja auch die Unsterblichkeitspflanze. In diesem Sinn möchtest du diese Unsterblichkeit erfahren und auch anderen zu der Unsterblichkeit verhelfen, indem du das göttliche Licht reflektierst und indem du dich immer wieder zum göttlichen Licht hinwendest.

Indische Astrologie und Astronomie (Jyotisha)

Der Mond (Soma m.) zählt zu den neun "Planeten" (Navagraha), er beherrscht den Montag (Somavara).

Soma in der Hatha Yoga Pradipika

Soma - Der Nektar der Unsterblichkeit

Soma, als Mondnektar, als innere Energie welche Jugendlichkeit beschert, ist ein Schlüsselbegriff in der Hatha Yoga Pradipika, einem Grundlagenwerk zum Hatha Yoga.

Soma und Khechari Mudra in der Hatha Yoga Pradipika

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Kommentar zum 3. Kapitel, Verse 44 - 54

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu einem Vortrag aus der Reihe Hatha Yoga Pradipika. Wir sind im 3. Kapitel, Swatmarama beschreibt die Khechari Mudra. Im meinem letzten Vortrag habe ich schon einiges darüber gesagt. Interessanterweise ist die Khechari Mudra die Übung, die in der Hatha Yoga Pradipika mit am ausführlichsten beschreiben wird. Er beschreibt es im 3. und sogar im 4. Kapitel wird sie nochmal erwähnt. Dass er letztlich über 20 Verse mit der Khechari Mudra verbringt, zeigt, dass diese für ihn besonders wichtig ist. Letztlich beschreibt er anhand der Khechari Mudra einiges von der Feinstoff- Physiologie. Du kennst inzwischen Prana (Lebensenergie), die Chakras (die Energiezentren), die Nadis (Energiekanäle). Jetzt beschreibt er etwas über Soma.

Vers 44:

Khechari Mudra

In der Übersetzung, der Swami Vishnu folgt: „Derjenige, der mit nach aufwärts gedrehter Zunge verharrt, trinkt den Soma Nektar mit konzentriertem Geist. Er, der Yoga kennt und erfahren hat, wird zweifellos den Tod in 15 Tagen überwinden.“

Sanskrit Bedeutung der Wörter:

Urdhva (nach oben) Jihva (Zunge) Sthira (unbeweglich) Buddhva (der Geist) – die Zunge nach hinten und oben und den Geist auch nach oben. So soll der Geist ganz unbeweglich sein. Dann trinkt man den Nektar. In den vorigen Versen, in denen Swatmarama über Khechari geschrieben hat, nämlich die Verse 32 – 43, hat er sich mehr auf die Aufwärtsbewegung konzentriert: die Zunge, der Geist und das Bewusstsein gehen nach oben. Khe hat etwas mit Himmel, Leere und oben zu tun. Aber wann immer man etwas in eine Richtung übt geschieht auch die andere Richtung. Indem du den Geist dann nach oben hin öffnest, strömt dann der Nektar des Mondes nach unten.

Es geschieht das Trinken (Pana) des Mondes (Soma). Wenn man dies einen halben Monat macht (Ardhamasa) dann besiegt (Jayati) man den Tod (Mrityu) und wird zu einem Kenner des Yoga. Er verspricht uns hier natürlich eine Menge. Nur die Zunge nach hinten und Mond trinken, aber da steckt natürlich mehr dahinter. Er sagt, es reicht auch nicht aus, ein einmaliges Erlebnis zu haben, sondern letztlich zwei Wochen intensives Praktizieren, dabei das Bewusstsein immer wieder nach oben bringen, dann bist du dauerhaft darin verankert.

Vers 45:

„Was den Yogi betrifft, der seinen Körper täglich mit dem Nektarfluß vom Mond stärkt, so mag er sogar von der Schlange Dakshakar gebissen werden, ohne dass das Gift sich in seinem Körper ausbreiten und ihm etwas anhaben kann.“

Hier beschreibt er jetzt subtilere Wirkungen. Wörtlich verstanden könnte man sagen, man muss nur Khechari Mudra üben und dann wird man nicht sterben, wenn einen Schlangen beißen. Ob dem so ist weiß ich jetzt nicht. In Deutschland gibt es heute weniger Schlangen und auch in Indien gibt es weniger Schlangen als früher. Normalerweise meidet man Gegenden, wo es Schlangen gibt. Das Gift ist nicht nur das physische Gift, wichtiger ist vor allem das geistige Gift. Zum Beispiel können Menschen etwas Schlechtes über einen anderen Menschen sagen, sie können einem die spirituelle Tradition mies machen in der man gerade praktiziert. Menschen können also Gift in seinen Kopf geben. Oder man hat gerade eine gute Beziehung zu einem anderen Menschen und jemand anders erzählt einem etwas und gibt einem Gift. Indem man Khechari Mudra übt und seinen Geist in die Unendlichkeit bringt, wird man immer wieder bedingungslos und man lässt sich nicht so einfach beeinflussen durch das Gift, was einem andere geben.

Natürlich auch im Ayurveda spricht man davon, dass der Soma, der Nektar, das sublimierte Kapha heilend und regenerierend ist. Khechari Mudra erhöht ein sublimiertes Kapha und welches die Regenerations-Prozesse des Körpers stärkt. Man kann sagen in der Feinstoff Physiologie der Hatha Yoga Pradipika gibt es eben zum einen das Prana, die Nadis, die Chakras, die Kundalini und Sonne und Mond.

Sonnen- und Mondenergie

Die Sonnenenergie ist im Bauch und hängt zusammen mit Agni dem Verdauungsfeuer, die Mondenergie ist letztlich im Kopf. Die Mondenergie hat an verschiedenen Stellen eine besondere Wirkung. Zum einen ist sie oberhalb vom Gaumen, zum zweiten ist sie an der Nasenspitze, zum dritten über der ganzen Stirn und zum vierten hinten am Bindu, so nennt es Swami Satyananda, also am Hinterkopf. Von der Seite gesehen bilden all diese Stellen eine Art Halbmond deshalb auch Mondzentrum. Manchmal wird auch Shiva mit einer Mondsichel oberhalb der rechten Augenbraue dargestellt. Die rechte Augenbraue hängt eben mit dem linken Nasenloch zusammen und damit mit Ida. Ida und Pingala werden ja auch als Sonne und Mond bezeichnet. Aber auch Regionen des Körpers sind Sonne und Mond.

Die Sonnenenergie im Bauch ist verantwortlich für Durchsetzungsvermögen, Gestalten, etwas tun, etwas bewirken, Mut zu haben und Willenskraft. Dies ist ein Aspekt des menschlichen Seins. Die Mondenergie entspricht dem Loslassen, dem Regenerieren, dem Vertrauen, der Gnade, dem Segen, dem Geschehen lassen, dem Lernen, der Offenheit, dem Zuhören, der Bereitschaft sich auf einen anderen Menschen einzulassen und auch seine Aufgaben anzunehmen.

Sonnen- und Mondenergie bei Kindern

Und so braucht es beides: Mond- und Sonnenergie. Es heißt, dass wenn du geboren wirst, kommst du mit einer intensiven Menge von Sonnen- und Mondenergie auf die Welt weshalb die kleinen Kinder zum einen gut wachsen und auch Krankheiten durchaus zügiger heilen, sich von kleinen Unfällen besser regenerieren. Das ist die Mondenergie. Sie lässt den Körper wachsen, das Kind lernen, das Kind heilen, lässt das Kind gute Beziehungen zu seiner Umgebung aufbauen. Dann hat aber das Kind auch große Sonnenenergie. Kinder haben Enthusiasmus, Begeisterung, sie rennen durch die Gegend, machen alles Mögliche, sie werfen mit Dingen usw.

Sonnen- und Mondenergie in späteren Lebensabschnitten

So heißt es, dass sich die Sonnen- und Mondenergie im Laufe des Lebens erstmal entfaltet. Jugendliche und junge Menschen in ihren Teenager und ihren 20iger Jahren wollen viel gestalten, viel tun und bewirken. Dies ist alles die Feuerenergie. Sie sind durchaus auch bereit, sich in Wettbewerb mit anderen zu begeben, wollen sich beweisen und besser sein. Gleichzeitig haben sie aber auch Mondenergie. Sie wollen lernen und ihr Körper hat auch eine gute Regenerationskraft. Menschen in ihren Teenager und 20iger Jahren vertragen es durchaus, wenn sie mal eine Nacht nicht schlafen und wenn sie sich sehr stark körperlich fordern. Es gibt eine Regenerationsfähigkeit. Irgendwann ab 30 nimmt das ganze etwas ab. Man hat weniger Sonnenenergie. Oft Menschen in ihren 50igern, 60igern und 70iger Jahren wollen nicht mehr soviel tun, nicht mehr so viel bewirken, sagen sich manchmal „was soll’s“. Manchmal verbrennt sich das als Altersweisheit. Man ist mehr ruhig und hat gleichzeitig auch weniger Mondenergie, was bedeutet, dass sich der Körper nicht so gut regeneriert. Hat man einen Unfall bleibt dann eher etwas, eine kleine Krankheit kann sich chronifizieren. Es entstehen Falten, Haare werden grau, Zähne fallen aus, Brillen sind notwendig usw. Das heißt der Körper hat weniger Regenerationsfähigkeit und der Geist hat weniger Lernwillen.

Hatha Yoga lädt beide Energien auf

Kobra - fortgeschrittene Asana

Im Hatha Yoga geht es darum, beide Energien aufzuladen. Letztlich nach der Hatha Yoga Pradipika heißt Alterungsprozess, dass Sonnen- und Mondenergie schwächer werden. Also weniger Gestaltungskraft (Sonne) und weniger Regenerationskraft (Mond). Und so gilt es beides zu stärken und dann bleibt man länger jung. Das ist etwas, was ich immer an den großen Yoga Meistern bewundere, die ich kenne oder gekannt habe und noch in ihren 90iger Jahren geistig sehr neugierig waren, geistig auch etwas über andere Menschen wissen wollten und ernsthaft interessiert waren und sind und gleichzeitig weiter auch gestalten wollten. Durchaus anders als wie man es oft in den Schriften liest, wo es heißt, dass in Vanaprastha, also im Alter von 50, 60 man sich langsam zurückzieht, um in Sannyasa, im Alter von 75 nur noch meditiert. Die großen Yoga Meister, die ich kenne, waren bis in ihre 90iger Jahre solche, die weiter merkten, es gibt noch einiges zu tun und zu bewirken. Mit einer gewissen Gelassenheit und als Diener Gottes natürlich.

In diesem Sinne geht es also hier darum, die Mondenergie zu stärken, und das ist eine der Wirkungen der Khechari Mudra. Man könnte auch sagen, dadurch, dass man Sonnen- und Mondenergie aktiviert, kann man länger im Leben lebendig sein und kann man auch mehr Karma in ein Leben hineinpacken. Menschen, die Yoga üben, werden zum einen länger leben und zum zweiten werden sie auch länger innerlich lebendig sein, können deshalb auch mehr Karma gestalten, werden deshalb weniger gelangweilt sein und werden auch mehr lernen. So heißt es auch, wer Hatha Yoga übt, kann das Karma von mehreren Leben in ein Leben hineinbringen, was zum einen das Leben interessanter macht und zum anderen helfen kann, in diesem Leben die Gottverwirklichung zu erreichen. Kehren wir zurück zu den Versen der Hatha Yoga Pradipika selbst.

Regeneration der Mondenergie hält jung

Vers 46:

„Ebenso wie ein Feuer nicht ausgeht, solange man Holz nachlegt, wie das Licht in der Lampe nicht ausgeht, solange es durch Öl und den Docht gespeist wird, verbleibt auch Jiva, die individuelle Seele im Körper solange sie durch die Strahlen des Mondes belebt wird.“

Was also heißen will, solange man die Mondenergie regeneriert, solange sind wir auch lebendig. Khechari Mudra ist eine der Mudras und Hatha Yoga Übungen, die die Mondenergie regenerieren und so einen geistig, energetisch und körperlich jünger hält.

Vers 47:

„Er mag täglich das Fleisch einer Kuh essen und Wein trinken, so betrachte ich ihn dennoch als Spross einer höchst vornehmen Familie.“

Vers 48:

„Das Wort Go bedeutet auch Zunge. Indem sie in die Öffnung im Gaumen eingeführt wird, isst er das Fleisch der Kuh. Das erlöst von großer Sünde.“

Hier gibt Swatmarama eine esoterische Interpretation einer rot-tantrischen Praxis oder auch einer linkshändischen Praxis, die sogenannten Pancha Makaras, die fünf M’s. Dazu gehört zum einen Fleisch essen, zum zweiten gehört dazu Wein trinken, zum dritten Geschlechtsverkehr mit anderen, mit dem man nicht verheiratet ist. Es gehören noch zwei weitere Dinge dazu. Insbesondere spricht er hier von Fleisch essen und Wein trinken. Dies ist aber nicht wörtlich zu verstehen. Er sagt, die Zunge nach hinten geben, ist das, was man als Fleisch essen bezeichnen kann. Er will letztlich sagen, dass diese linkshändige Tantra-Praxis heißt, dass man die Zunge nach hinten gibt. Go bedeutet eigentlich Kuh, aber er sagt hier: Go Shabdini Uddita Jihva (die Zunge ist letztlich Go). Man isst also nicht stets Kuh, sondern man gibt die Zunge nach hinten. Und das Wein trinken, ist eben nicht ein physischer Wein oder berauschende Getränke, sondern das bedeutet den Nektar (Soma) zu trinken. Also Amara Varuni - der Nektar der Unsterblichkeit - ist das, was er im nächsten Vers gebraucht.

So sagt er also, indem wir die Zunge nach hinten geben und den Nektar der Unsterblichkeit erfahren, dadurch überwinden wir alle Papas (Sünden) und erfahren Unendlichkeit.

Vers 49:

„Tritt die Zunge in die Öffnung im Gaumen ein so entwickelt sich enorme Hitze im Körper, das bewirkt, dass der Nektar vom Mond zu fließen beginnt. Das nennt man Amara Varuni.“

Varuni wird oft als Wein oder berauschendes Getränk bezeichnet, aber Amara heißt der Nektar der Unsterblichkeit.

Wenn du also in der Khechari Mudra zunächst den Geist nach oben hin ausdehnst, also in Vyoma Chakra oder in Khe in den unendlichen Raum, dann bekommst du plötzlich die Erfahrung, dass von oben wie Gnade und Segen in dich hineinströmt und ein kühle Brise durch dich hindurch geht, wie die Ganga, der heilige Fluss durch dich hindurch geht, und du fühlst dich wie berauscht und gleichzeitig voller Freude und voller Energie in einem anderen Bewusstseinszustand.

Vers 50:

„Bleibt die Zunge, die die Nektarstrahlen des Mondes hervorzubringen vermag, welche salzig, scharf und sauer schmecken und auch der Milch, dem Honig und der gereinigten Butter im Geschmack ähnlich sind, in die Öffnung des Gaumens gepresst, so werden sämtliche Krankheiten und auch das Alter ausgelöscht. Diese Vorgehensweise befähigt ihn dazu, all die Veden und Wissenschaften hervorzubringen und Waffen jedweder Art abzuwehren. Es verleiht ihm Unsterblichkeit und auch die acht Siddhis und auch die Macht, die Jungfrauen der Siddhis für sich zu gewinnen.“

Erfahrungen durch Khechari Mudra

Erfahre die Einheit

Also in diesem Khechari steckt eine ganze Menge. Vom Khechari Mudra gibt es einfache Varianten. Die einfachste Interpretation ist, du gibst die Zunge nach hinten, du dehnst deinen Geist nach oben aus, du bist in der Unendlichkeit. Es kann dir aber auch passieren, dass du das Gefühl hast, dass Nektar und Segen von oben in dich und durch dich hindurchströmt. So sagt er, dass kann jetzt auch zu Geschmackserlebnissen führen, zu subtilen Geschmäckern. Es kann letztlich salzig, scharf und sauer sein. Es kann verschiedenen andere Geschmacksrichtungen haben und es hat diese harmonisierenden Wirkungen und hilft, dass der Körper sich regenerieren kann, Krankheiten heilen können, Alter verschwindet.

Was aber auch heißt, Bewusstsein geht in die Ewigkeit und in die Unendlichkeit und dann verstehst du auch das, was in den Veden steht. Letztlich geht es in den heiligen Schriften darum, Gott zu erfahren. Wenn du Gott erfährst, dann verstehst du worum es in den heiligen Schriften geht. Wenn du dich selbst als unendlich erfährst, dann werden dir auch Waffen nichts anhaben. Es gibt verschiedene sogenannte Astras. Natürlich glücklicherweise heutzutage leben wir in einer Gesellschaft, wo wenige Menschen andere mit physischen Waffen traktieren. Das war nicht immer so und ist auch nicht in allen Teilen der Welt so. Ist auch nicht in Deutschland immer so.

Aber es gibt natürlich auch die Waffen des Mundes, wo Menschen dich angreifen, auch vor versammelter Mannschaft angreifen. Es gibt solche, die hinter deinem Rücken sprechen, es gibt Menschen, die dir Gift einträufeln. Aber wenn du einmal in der Unendlichkeit bist, und weißt, du bist Sat Chid Ananda, dann kann dir all das nichts anhaben. Es gibt vielleicht auch Menschen, die mit irgendwelchen Prana Techniken und negativen Denken, dir negative Energie schicken. In Indien ist dies zum Teil etwas, wovor Menschen sehr viel Angst haben. Und hier sagt Swatmarama: kein Problem, übe Khechari Mudra, verbinde dich mit der Unendlichkeit und Ewigkeit, nichts wird dir etwas anhaben können.

Gut, dann sagt er die Jungfrauen der Siddhas (die kosmischen Kräfte, die du hast) für sich zu gewinnen. Siddha sind die Vollkommenen, die verschiedenen Kräfte haben, die sie aber nicht nutzen, deshalb sind sie weiter Jungfrauen. In diesem Sinne erwirbst du auch verschiedene Kräfte und Fähigkeiten.

Vers 51:

„Derjenige, der mit nach oben gewandtem Gesicht und mit der Zunge die Öffnung im Gaumen geschlossen über Kundalini meditiert und die klaren Fluten des Nektarstromes trinkt, der vom Mond im Kopf in den 16-blättrigen Lotus herabfließt, der durch seine Hatha Yoga Pradipika Praktiken die Kontrolle über das Prana erlangt hat, wird zu einem wahren Yogi, frei von jeglicher Krankheit und lebt lange mit einem geschmeidigen, schönen Körper gleich den Fasern eines Lotusstammes.“

Durchführung der Große Khechari Mudra

Hier lässt er jetzt die große Khechari Mudra zu einer Meditationstechnik werden. Er sagt mit nach oben gewandtem Gesicht, also den Kopf nach hinten und Zunge nach hinten und dann zunächst über die Kundalini meditieren, also den Geist nach unten richten. Dann anschließend den Geist nach oben richten, sodass die Kundalini nach oben fließt. Dann wiederum die Mondenergie von oben nach unten strömen lassen. Dieser Prozess in diesen 3 Schritten, der hilft dann, dass der Nektarstrom alles regeneriert, du gesund wirst und den Geist klar hast.

Führe die Kundalini nach oben

Nochmal die 3 Schritte der Maha Khechari Mudra:

  • Kopf nach hinten, Gesicht nach oben, Zunge nach oben, dann den Geist nach oben bringen zum Unendlichen. Dort eine Weile verharren.
  • Der zweite Prozess ist dann die Energie von oben nach unten strömen lassen.
  • Der dritte Prozess wäre Kopf nach hinten, Zunge nach hinten, dann die Kundalini spüren eventuell das mit Mulabandha verbinden, die Energie nach oben strömen lassen, dann die Augen nach oben zum Unendlichen führen.

Wenn du merkst, dass die Kundalini aktiv geworden ist, bringe sie nach oben zum Unendlichen. Dann anschließend spürst du auf einmal Segen und Ströme der Freude von oben nach unten. Das ist der Nektar. Wenn das geschieht, dann fühlst du dich regeneriert.

Wirkungen des Khechari Mudra jenseits der physischen

Vers 52:

„Im Inneren des oberen Teiles von Meru, der Sushumna, ist der Nektar in der innen liegenden Öffnung verborgen. Der Mensch, dessen Intellekt von reiner, sattviger Art ist und nicht verdunkelt von Rajas und Tamas, wird darin die Wahrheit erkennen, seinen eigenen Atman. Es ist der Mund, durch den sich die Flüsse, die Nadis, entleeren können. Vom Mond aus strömt der Nektar, die Essenz des Körpers und die Folge ist der Tod des Sterblichen. Deshalb sollte man das segensreiche, wirksame Khechari Mudra ausführen. Nimmt man sich nicht die Mühe, es zu üben, wird man nie in den Genuss von Kaya Siddhi kommen, das den Körper mit Schönheit, Anmut, Kraft und unüberwindliche Festigkeit ausstattet.“

Hier beschreibt er eine Menge und er beschreibt natürlich auch, dass Khechari Mudra eben nicht etwas ist, das rein physisch ist. Also im inneren des oberen Teiles von Meru, der Sushumna ist der Nektar der innen liegenden Öffnung verborgen. Meru ist diese Mitte und ein anderer Name für die Sushumna. Durch Meru fließt die Energie nach oben. Dann sagt er, es gibt dort eine Öffnung in der Sushumna, Meru, und dort ist eben der Nektar.

Jetzt gilt es sich von Rajas und Tamas zu befreien. So gilt es natürlich auch einen yogischen Lebensweg zu führen, der sattvig ist. Was sowohl äußeres Sattva ist, Ernährung, Körperhygiene, Kriyas, spirituelle Praktiken, mit denen du dich reinigst, ethischer Lebensstil usw. Wenn man sattvig ist, kann man sich letztlich auf diese höheren Chakras Ajna und Sahasrara konzentrieren und dann strömt der Nektar nach unten.

Dann spricht er von Kaya Siddhi. Es gibt sowohl im Hatha Yoga wie auch im Ayurveda eine Technik, die sich Kaya Kalpa - dem Körper eine neue Lebensspanne geben - nennt. Da gibt es verschiedene Techniken und da spielt im Hatha Yoga eben auch die Khechari Mudra eine besondere Wichtigkeit. Khechari Mudra soll eben auch verjüngen.

Vers 53:

„In der Sushumna, vor allem in der Öffnung, treffen die fünf Flüsse zusammen, und übertragen göttliches Wissen. Im Hohlraum der Öffnung, die frei ist von Auswirkungen von Avidya - Leid und Täuschung, kann sich Khechari Mudra vervollkommnen.“

Die fünf Öffnungen Ida, Pingala, Sushumna, ich spreche erstmal von fünf Flüssen letzlich sind es sieben Flüsse Ganga, Yamuna, Godavari, Saraswati, Narmada, Sindu und Khaveri. Es gibt ja auch die Sapta Sindhava Mantra (Ganga, Yamuna, Godavari, Saraswati, Narmada, Sindu und Khaveri , Namasto Bhyam Namo Namah). Das sind sieben heilige Reinigungsenergien, die sieben besonders wichtigen Nadis entsprechen. Dann ist manchmal von zehn Nadis die Rede und manchmal von fünf Nadis. Es gibt ja auch in Nordindien eine Region, die sich Panjab nennt. Panjab von Pancha, das fünf Stromland. Die fünf äußeren Ströme entsprechen fünf inneren Nadis und fünf inneren Mudras. Die fünf Flüsse werden manchmal auch als diejenigen bezeichnet, die die fünf Elemente tragen. So ähnlich wie auch die drei Nadis manchmal als jene bezeichnet, die den drei Gunas oder den drei Doshas entsprechen. Wenn es fünf Flüsse sind, sind es fünf Elemente und wenn es sieben Flüsse sind, dann sind es die sieben Chakras, die damit in Verbindung sind.

Vers 54:

„Die gesamte Evolution lässt sich auf einen Urlaut zurückführen, das Om. Es gibt nur eine wirklich wichtige Mudra, Khechari, nur eine wirklich wichtige Verpflichtung, Dharma, sich von nichts abhängig zu machen. Und letztlich gibt es nur einen wirklichen Avasta, spirituellen Zustand, eben Mano Mani.“

Wichtigkeit Khechari Mudra zu üben

Mit diesem letzten Vers über Khechari Mudra will er beschreiben, wie wichtig es ist, Khechari zu üben. Aus dem Urklang, dem Om, ist das ganze Universum entstanden. Es gibt ja auch im Westen eine Theorie, wie die Welt entstanden ist, ein Urknall. Knall ist ja letztlich ein Urlaut, eine Urschwingung, das ist das Om. Alles läuft letztlich auf das Om hinaus. Alle Mudras laufen letztlich auf Khechari hinaus, dass der Geist im unendlichen Raum verschmilzt und du die Einheit erfährst.

Dharma

Genauso gibt es Dharma, was unter anderem Verpflichtung heißt. Die wichtigste Verpflichtung ist zur Freiheit zu kommen. Dies darfst du nicht vergessen. Es gibt so viele Aufgaben, Verpflichtungen gegenüber Kindern, Partner, Haustieren, Haus und Garten, Gesellschaft, Arbeitgeber, Kunden und viele andere. Diese mögen alle wichtig sein. Man hat Verpflichtungen gegenüber seinem Körper, sich um ihn zu kümmern. Aber die wichtigste Verpflichtung ist Gott zu erfahren, zur Freiheit hinzukommen.

Manomani

Und dann natürlich unter allen Avastas, Zuständen, die du so erlebst, geht es letztlich um Manomani das heißt um Samadhi. Mach dir nicht so viele Sorgen um die Zustände deines Geistes, woher sie kommen und was sie zu bedeuten haben, sondern richte dich eher danach aus, Unsterblichkeit, Ewigkeit, Samadhi zu erfahren.

Das waren nochmals Verse über die Khechari Mudra, wo es insbesondere um Soma ging, den Nektar, der nach unten strömt und die tiefere Bedeutung der Khechari Mudra. Es ist bemerkenswert, dass letztlich Swatmarama 22 Verse über Khechari Mudra im 3. Kapitel geschrieben hat, was eine ganze Menge sind und er erwähnt es nochmals im 4. Kapitel, was zeigt wie wichtig dieses Khechari Mudra Swatmarama war. So kannst du dies zum Anlass nehmen vielleicht in deine Pranayama- und Meditationspraxis mindestens kleines und manchmal großes Khechari Mudra zu integrieren und so deine Meditation zu vertiefen.

Das war’s für heute. Mein Name Sukadev, hinter der Kamera Eduard, Schnitt Nanda, Videos hochgeladen und beschriftet von Andrea. Alles Gute und bis zum nächsten Mal. Dies ist ein Video aus der Reihe Hatha Yoga Pradipika, Teil der Yoga Vidya Schulungsreihe, Begleitmateriel zur Yoga Vidya Yogalehrerausbildung wie auch zu den Kundalini und Hatha Yoga Pradipika Seminaren. Du findest alle Verse der Hatha Yoga Pradipika zusammen mit Devanagari Transkription, IAST, Wort-für-Wort Übersetzung, verschiedenen Kommentaren, Audios, Videos und Rezitationen auf unserem Hatha Yoga Pradipika Portal – und du lernst alle Techniken, die in der Hatha Yoga Pradipika beschrieben werden in unseren Kundalini Yoga Intensiv Seminaren, während der Yogalehrer Aus- und Weiterbildungen, sowie auch in dem Videokurs „fortgeschrittenes Pranayama und Kundalini Yoga“ auch zu finden auf unseren Internetseiten. Gute Praxis und Om Shanti.

Video - Soma und Khechari Mudra

Hier ein Videovortrag über Khechari Mudra und Soma - Hatha Yoga Pradipika, 3. Kapitel, Verse 44-54

Video - Bandhas Chandra Soma und Amrita

Bandhas Chandra Soma und Amrita - Hatha Yoga Pradipika, 3. Kapitel, Verse 76-77

Video - Khechari Mudra, Soma, Sushumna und Turiya

Khechari Mudra, Soma, Sushumna und Turiya – Hatha Pradipika, 4. Kapitel, 43-50

Soma - der Körper

Das gleichlautende griechische Wort Soma (σωμα n.) bedeutet Körper, das Adjektiv somatisch bedeutet "den Körper betreffend". Psychosomatisch meint alle Beschwerden, die sich auf der körperlichen Ebene ausdrücken. (evtl. vgl. Wikipedia [1]

Siehe auch

Ähnliche Spirituelle Namen

Literatur

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