Kusha
Kusha (Sanskrit: कुश kuśa m.) 1. Name einer Grassorte (Poa cynosuroides), Gras; eine Grasart (Desmostachya bipinnata), die als Meditationsunterlage dient, aber auch bei Ritualen benutzt wird (auch Darbha genannt); Silberhaargras (Imperata cylindrica syn. Saccharum cylindricum); Name eines Sohnes von Rama. 2. Kusha ist einer der Zwillingssöhne von Rama und Sita. Nach dem Tod von Rama wurden seine zwei Söhne Kusha und Lava die Könige von Süd- und Nord-Kosala. Kusha errichtete Kushasthali oder Kushavati in den Vindhyas und machte es zu seiner Hauptstadt. 3. Kusa ist der Name des vierten großen Inselkontinentes. 4. Name des älteren von Rāmas Söhnen
Kusha कुश kuśa Aussprache
Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Kusha, कुश, kuśa ausgesprochen wird:
Sukadev über Kusha
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Kusha
Kusha heißt Gras, Kusha ist eine besondere Grassorte. Krishna empfiehlt in der Bhagavad Gita, dass man sich hinsetzen kann auf Kusha-Gras. Kusha-Gras gilt als ein besonders heiliges Gras, auf dem es besonders gut ist zu meditieren. Aus Kusha-Gras kannst du also einen Sitz machen. Gut, theoretisch kannst du das. Hier im Westen gibt es natürlich kein Kusha-Gras und auch in Indien ist Kusha-Gras nicht einfach zu bekommen. Ich habe eigentlich noch nie auf Kusha-Gras gesessen.
Aber Kusha-Gras steht auch dafür, dass Natur heilig sein kann. Es steht auch dafür, dass in der Natur auch Spiritualität besonders schön ist. Wir bieten ja auch bei Yoga Vidya Seminare zum Thema Naturspiritualität an. Und jedes Kraut und jedes Gras und jeder Baum hat eine besondere Energie. Und wenn du auf einer Wiese bist, das hat eine besondere Kraft. Wenn du dich an einem heiligen Ort hinsetzt oder vielleicht auf das Gras setzt oder auch auf einen Stein, auf einen heiligen Stein. Gut, auf einen heiligen Stein setzt du dich natürlich nicht, aber auf einen Stein, einen Felsen vor einem heiligen Ort, dann ist das ein besonderer Segen.
Kusha ist also eine besondere Grassorte. Und du kannst selbst überlegen, ob du mal in einem Park oder in einer Wiese oder in einem Wald oder auf einem Felsen meditieren willst. Es rentiert sich, in der Natur ist es besonders schön. Wenn du jetzt wenig Natur um dich herum hast, dann komme einfach mal zu Yoga Vidya und da kannst du dich erkundigen, wo sind besondere Orte, wo du gut meditieren kannst.
Kusha im Ramayana
Das Epos Ramayana erzählt, wie Kusha mit seinem Zwillingsbruder Lava in der Verbannung geboren wurde und anschließend vom Weisen Valmiki aufgezogen und unterrichtet wurde.
Kusha war in der indischen Mythologie einer der Zwillingssöhne von Rama und Sita. Der zweite Sohn hieß Lava. Nachdem Sita aus Ayodhya verbannt wurde, gebar sie die Söhne in einem Wald. Sie wurden in der Streitkunst unterrichtet und standen unter der Aufsicht des Weisen Valmiki. Als Rama das Pferdeopfer (Ashvamedha Yagya) vollzog, forderten sie ihren Vater, der bis dahin nichts von ihrer Existenz wusste, heraus, indem sie das Feueropfer hochhielten. Als Rama ihre Identität klar wurde, nahm er sie mit zurück nach Ayodhya.
Kusha wird er genannt, weil man glaubt, dass er der Regent eines Königreiches gewesen sei, das sich in alten Zeiten in Kasur bildete. In heutiger Zeit bezieht sich der Staat Pakistan auf ihn. Sein Bruder Lava gilt als der Gründer von Lahore. Die Linie der berühmten Könige von Kashi (heute Varanasi) und die Maurya Dynastie, die den indischen Subkontinent von 320 – 185 v. C. regierte, berufen sich beide in ihrem Ursprung auf Kusha.
Geschichten aus der Ramayana
Die Legende um die Geburt
Sita ging in den nahegelegenen Fluss Tamsa, um ein Bad zu nehmen. Sie bat Valmiki, sich um ihren Sohn Lava zu kümmern. Valmiki nickte mit dem Kopf zur Bestätigung, während er emsig an etwas schrieb. Nachdem sie ein paar Schritte gegangen war, merkte sie, dass Valmiki immer noch ganz ins Schreiben vertieft war, so nahm sie Lava mit. Als Valmiki nun nach einiger Zeit nach dem Kind sehen wollte, konnte er es nirgends finden. Valmiki hatte nicht gemerkt, dass Sita Lava mitgenommen hatte. Nun war Valmiki besorgt, was sollte er Sita sagen, wenn sie zurückkam und nach ihrem Kind fragte. So schuf er aus Kushagras ein Kind. (Aus Kusha Gras wurden im alten Indien Matten geflochten und die Dächer der Häuser gedeckt.) Als Sita zurückkam, stellte Valmiki erstaunt fest, dass Lava bei ihr war. So bat er Sita sich um beide Kinder zu kümmern, als wären sie ihre eigenen. Ab dem Zeitpunkt, als Valmiki ein Kind aus Kushagras erschuf, wurde der Junge Kusha genannt. Obwohl Valmiki ein Geistgeborener Brahmas (der Schöpfergott) war, hatte er die Macht Leben zu erschaffen.
Kusha - Insel und Mythologie
Insel Kusa
Kusha, auch Kusa genannt, ist eine Insel oder Dwipa. In den Puranas wird erwähnt, dass Kusa der Name des vierten großen Inselkontinents ist. Die Insel ist 6.400.000 Meilen breit, oder – mit anderen Worten – doppelt so breit wie Salmali Dwipa. Sie wurde benannt nach einem Lager von Kusa-Gras (Poa), das dort wächst. Die Insel ist von einem Ozean von geklärter Butter (oder Ghrita) umgeben.
Hindu-Mythologie
Die Hindu-Mythologie sagt, dass das gesamte Universum in sieben konzentrische Inselnkontinente eingeteilt ist. Diese sieben Inseln sind durch sieben umgebende Ozeane voneinander getrennt, jede doppelt so groß, wie die vorhergehende. Die sieben Kontinente der Puranas sind: Jambudwipa umgeben von Salzwasser, Plaksadwipa umgeben von Zuckerrohrsaft, Salmalidwipa umgeben von Wein, Kusadwipa umgeben von Ghee, Krounchadwipa umgeben von Quark, Sakhadwipa umgeben von Milch und Pushkaradwipa umgeben von Wasser.
Die Einwohner dieser Insel verehren die höchste Persönlichkeit der Gottheit in Form von Agni, dem Feuer-Gott. Dort leben Menschen zusammen mit Daityas und Danavas, wie mit dem Geist von Himmel und Göttern.
Kusha im Ayurveda
In der Charaka Samhita (Sutra Sthana 4.12, 15 gilt (die Wurzel von) Kusha (Desmostachya bipinnata, Darbha oder Imperata cylindrica) im Rahmen der Aufzählung der 50 Mahakashayas als Stanyajanana und Mutravirechaniya.
Siehe auch
Literatur
Weblinks
- Swami Sivananda: Sadhana im Ramayana
- 11. Kapitel: Sita aus Götter und Göttinnen von Swami Sivananda
- Sita, die Göttin der Tugend, der Liebe und der Treue
Seminare
Indische Schriften
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Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
Kusha , Sanskrit कुश kuśa, Gras, bes. heiliges, zu religiösen Zeremonien verwendetes Gras. Kusha ist in der Sanskrit Sprache ein Substantiv männlichen Geschlechts und kann ins Deutsch übersetzt werden mit Gras, bes. heiliges, zu religiösen Zeremonien verwendetes Gras.
- Deutsch Gras, bes. heiliges, zu religiösen zeremonnien verwendetes Gras. Sanskrit Kusha
- Sanskrit Kusha Deutsch Gras, besonder das heilige, zu religiösen Zeremonien verwendete Gras.