Manipura Chakra

Aus Yogawiki
(Weitergeleitet von Maṇipūracakra)
Künstlerische Darstellung des Manipura Chakras von Sharada Steffens

Manipura Chakra (Sanskrit: मणिपूरचक्र maṇipūra-cakra n.) ist das dritte der sieben Hauptchakras und wird in der Lendenwirbelsäule lokalisiert.

Manipura Chakra – Das Zentrum der inneren Kraft

Das Manipura Chakra, auch bekannt als Solarplexus Chakra, wird mit Begriffen wie „Edelsteinsee“, „Juwelensee“ oder „Juwelenflut“ in Verbindung gebracht. Der Name stammt aus dem Sanskrit: „Mani“ bedeutet Edelstein oder Juwel, während „Pura“ (mit langem „ū“) See oder Flut bedeutet. Mit kurzem „u“ kann Pura auch „Stadt“ bedeuten, weshalb das Manipura Chakra manchmal als „Stadt der Edelsteine“ oder „Region der Edelsteine“ bezeichnet wird. Zudem ist Manipur eine Region in Indien.

Das Kshetra, auch als Nabhi Chakra bekannt, strahlt über den gesamten Bauchraum aus. Deshalb wird das Manipura Chakra oft als innere Sonne oder Sonnengeflecht bezeichnet. In der yogischen Tradition wird es als Quelle von Energie, Selbstbewusstsein und innerer Kraft gesehen.

Dieses Chakra gilt als bedeutender Speicher von Sonnenenergie im menschlichen Körper und steht für Durchsetzungsvermögen, inneres Feuer, Leidenschaft und Begeisterung. Ein ausgeglichenes Solarplexus Chakra stärkt das Selbstbewusstsein, fördert Motivation und hilft dabei, Herausforderungen mit innerer Stabilität zu meistern.

Manipura Chakra मणिपूरचक्र maṇi-pūra-cakra Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Manipura Chakra, मणिपूरचक्र, maṇi-pūra-cakra ausgesprochen wird:

Sukadev über das Manipura Chakra

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Manipura Chakra

Manipura Chakra – Das Zentrum der Kraft und Transformation

Das Manipura Chakra, auch bekannt als Solarplexus Chakra, ist das Energiezentrum in der Nabelgegend, genauer gesagt in der Lendenwirbelsäule, mit einer Ausstrahlung in den gesamten Bauchraum bis hin zum Nabel. Der Begriff Chakra bedeutet wörtlich Rad (Rad), da die Chakras als kreisförmige Energiezentren wahrgenommen werden, die strahlen – ähnlich einem Lichtrad oder Feuerrad, von dem Licht ausgeht.

Mani“ steht für Edelstein, während „Pura“ je nach Ableitung Flut, See oder Stadt bedeuten kann. Daher wird das Manipura Chakra auch als „Flut von Edelsteinen“ oder „See der Edelsteine“ bezeichnet.

Warum heißt das Manipura Chakra „See der Edelsteine“?

Ein aktiviertes Manipura Chakra bringt besondere Fähigkeiten und Eigenschaften hervor. Während das Anahata Chakra für reine Liebe, das Vishuddha Chakra für die Liebe zu Gott und das Ajna Chakra für höchste Erkenntnis steht, verkörpert das Manipura Chakra Qualitäten wie:

Ist das Manipura Chakra offen, entfacht es das innere Feuer der Begeisterung und sorgt für Tatkraft. Dieses Chakra ist eng mit dem Feuer-Element verbunden und wird als Sitz von Agni, dem inneren Feuer, betrachtet. Daher ist es eine Quelle von Kraft, Energie und Schaffenskraft – voller „Edelsteine“, also wertvoller Potenziale.

Manipura Chakra und weltlicher Erfolg

Das Manipura Chakra spielt eine Schlüsselrolle im täglichen Leben. Wer Erfolg, Macht oder eine führende Position anstrebt, benötigt die Kraft dieses Chakras. Mut, Willenskraft, Ausstrahlung und Durchhaltevermögen sind essenzielle Eigenschaften für beruflichen und persönlichen Fortschritt.

Manipura Chakra im Yoga – Energie für das Gute nutzen

Im Yoga jedoch geht es nicht darum, das Manipura Chakra für egoistische Zwecke oder Konkurrenzdenken zu nutzen. Vielmehr soll es als Quelle für ein erfülltes, begeistertes Leben dienen – nicht nur für den eigenen Vorteil, sondern um Gutes zu tun.

Daher sollte sich die Energie des Manipura Chakra durch das Anahata Chakra ausdrücken: Die Kraft dieses Chakras ermöglicht es, uneigennützig zu handeln. Die Liebe, die man spirituell empfindet, sollte in Aktivitäten umgesetzt werden, um positive Veränderungen in der Welt zu bewirken.

Es reicht nicht, nur in Glückseuphorie zu verweilen oder Gottesliebe zu empfinden – wahre spirituelle Entwicklung zeigt sich darin, diese Energie aktiv in der Welt einzusetzen. Genau dafür steht das Manipura Chakra.

Das Manipura Chakra als Nabelzentrum

Der Begriff „Manipura“ wird auch mit Nabel assoziiert. Daher wird das Manipura Chakra oft als Nabelzentrum bezeichnet, obwohl sein eigentlicher Sitz in der Lendenwirbelsäule liegt und es seine Energie über den gesamten Bauchraum ausstrahlt.

Swami Saradananda über das Manipura Chakra

"An den Wurzeln des Nabels gibt es einen Lotus mit zehn Blütenblättern und der Farbe von schweren Regenwolken. Meditiere dort auf den Bereich des Feuers, der die Form eines Dreiecks hat und wie eine aufgehende Sonne strahlt. Meditiere auf Ihn (Agni, den Gott des Feuers), der auf einem Widder sitzt." (Shat Chakra Nirupana, Verse 19-20)

Die Meditation auf das Manipura Chakra begleitet dich auf dem Weg der Meisterschaft in deine Sehkraft als auch deine Fähigkeit, dich in dieser Welt fortzubewegen. Dein Geist und dein Körper werden strahlend, was deiner Haut und Augen einen besonderen Glanz gibt. Manipura ist dein Energiezentrum, wo du feinere Energien in Materie transformieren kannst und Materie in Energie. Es erhöht das Energieniveau in all den anderen Chakren.

Deine Unfähigkeit, dich damit zu verbinden oder die Natur deiner eigenen Kraft zu verstehen, bewirkt ein Ungleichgewicht im Manipura Chakra und kann zur falschen Anwendung deiner Lebensenergie führen. Ärger, Wut, Groll und Verbitterung sind all die Ausdrücke des Ungleichgewichtes und Blockaden des Energieflusses im Manipura Chakra. Diese negativen Emotionen haben sich im Laufe von vielen Jahren in deinem Plexus-Bereich energetisch abgelagert. Es passiert unabhängig davon, ob du eine Person bist, die einfach verärgert und schon von Kleinigkeiten irritiert wird oder eine, die stoisch Widerstand zu jeder emotionalen Äußerung leisten kann.

Niederschrift eines Vortrages (2015) im Rahmen einer Weiterbildung zur Shiva Samhita

Das Manipura Chakra ist eine Energie des Feuers, der Transformation. Es ist ein Energiespeicher, wie eine Art Batterie, und gibt Feuer in die anderen Chakras. Daher ist es ein sehr wichtiges Chakra. Es bildet sich im Alter von etwa zweieinhalb Jahren. Kinder sind dann in der Trotzphase - sie merken, dass sie eine eigene Persönlichkeit sind und wollen das auch zeigen. Das Chakra steht auch im Zusammenhang mit den Augen. In der Zeit wollen die Kinder alles sehen und entdecken.

Es ist der wichtigste Sitz deines Selbstbewusstseins, Selbstvertrauens. Dort liegt auch deine Motivation, dein Charisma. Manche Menschen sind voller Charisma, sie können eine inspirierende Rede halten. Wenn man sich mit einem anderen Menschen energetisch verbindet, dann geschieht das über den Solarplexus. Wenn jemand von dir Energie saugt, dann erfolgt das auch über Manipura. Manche Menschen können das bewusst manipulieren - zum Beispiel ein Verkäufer der dir Dinge verkauft, die du gar nicht brauchst. Bei Manipura im Ungleichgewicht machst du dir außerdem zu viele Gedanken, was andere über dich denken. Mobbing, Opfermentalität, Burnout oder die Neigung zum Workaholic stehen auch in Verbindung hierzu.

Übersicht zum Manipura Chakra und seinen Entsprechungen

Yantra des Manipura Chakras

Manipura Chakra – Bedeutung, Symbolik und Aktivierung durch Meditation

Das Manipura Chakra, auch als Chakra Manipura bekannt, wird symbolisch als ein nach unten gerichtetes, orangefarbenes, gleichseitiges Dreieck dargestellt, das von einem Kreis aus zehn blauen Blütenblättern umgeben ist. Das Haupt-Bija Mantra „Ram“ befindet sich innerhalb des orangefarbenen Dreiecks. In den blauen Blütenblättern sind zehn weitere Bijas eingebettet: Dam, Dham, Nam, Tam, Tham, Dam, Dham, Nam, Pam, Pham. [[1]] Sie repräsentieren die Nadis und die verschiedenen Kräfte, die alle vom Chakra Manipura ausgehen.

Sind diese Nadis nicht geöffnet, wird der Mensch von zehn negativen Gedanken beherrscht: spirituelle Unwissenheit, Gier, Neid, Verrat, Schamlosigkeit, Angst, Ekel, Verwirrung, Dummheit und Traurigkeit. [[2]]

Die Bedeutung des Manipura Chakras und seine Verbindung zur Sonne

Trotz der symbolischen Darstellung in Orange und Blau können Menschen mit hellseherischen Fähigkeiten das Manipura Chakra in der Aura als leuchtend gelbe Sonne wahrnehmen. Als Sonnen-Chakra steuert es Pingala Nadi, den Sonnenenergie-Kanal, und dient als wichtigstes Speicherzentrum von Prana. [[3]] Ein starkes Manipura Chakra verleiht eine kraftvolle Ausstrahlung, Charisma und die Fähigkeit, Dinge zu bewirken. [[4]]

Manipura Chakra Symbolik: Der Widder als Krafttier

Jedes Chakra wird mit einem Tier in Verbindung gebracht, das seine Eigenschaften widerspiegelt. Beim Manipura Chakra ist dies der Widder, der für explosives Verhalten, Durchsetzungsvermögen und unaufhaltsame Energie steht. Seine massive Knochenplatte und starken Hörner machen ihn zum Symbol für Kraft und Widerstandsfähigkeit.

In alten Zeiten befestigten Menschen Widderköpfe auf Baumstämmen, um damit Burgtore zu durchbrechen – ein Sinnbild für die Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden. Der Widder steht für Durchsetzungsvermögen, inneres Feuer, Temperament, Leidenschaft, Begeisterung, Wahrhaftigkeit, Kreativität, Selbstvertrauen, Mut und Willenskraft. [[5]] Ein starkes Chakra Manipura befähigt uns, diese Kräfte positiv für uns und unsere Ziele zu nutzen.

Manipura Chakra Bedeutung in der Mythologie

Jedem Chakra sind ein Gott und eine Göttin zugeordnet. Beim Manipura Chakra sind dies Rudra-Shiva und Lakini.

  • Rudra-Shiva wird als „der Heulende oder Brüllende“ bezeichnet und entweder mit einer rot gefärbten, zornigen Haut oder mit weißer Haut und drei Augen dargestellt. Er sitzt meist auf einem Bullen und wird als Gott der Stürme betrachtet. Seine Kräfte sind zerstörerisch, können jedoch auch Heilung bewirken, indem sie Krankheiten oder negative Energien eliminieren.
  • Lakini erscheint in verschiedenen Farben wie Schwarz, Dunkelblau, Zinnoberrot oder Blassrot. Sie hat drei Gesichter mit jeweils drei Augen und hält in ihren vier Armen einen Donnerkeil, einen Pfeil oder einen Speer. Ihre übrigen Hände sind geöffnet, um Segnungen zu gewähren – darunter auch den Mut, Herausforderungen zu meistern. Sie sitzt auf einem roten Lotus und symbolisiert das Element Feuer, das eng mit dem Manipura Chakra verknüpft ist. [[6]]

Manipura Chakra und seine Verbindung zum Astralkörper

Das Nabelchakra steht in enger Beziehung zum Astralkörper, zur Sukshma Sharira und zur Manomaya Kosha, der geistig-emotionalen Hülle. Die wichtigsten Motivationen auf der Manipura-Ebene sind Selbstausdruck, Macht und Ansehen.

Ein aktives Manipura Chakra verleiht Energie, Ausstrahlung und Enthusiasmus. Ist die innere Sonnenenergie stark, können große Erfolge erzielt werden. Die beschriebenen Kräfte der Götter und des Widders unterstützen diesen Prozess.

Wenn das Chakra Manipura jedoch blockiert ist, können folgende Probleme auftreten:

  • Mangelnde Energie und Gleichgültigkeit
  • Unsicherheit oder übertriebener Ehrgeiz
  • Rücksichtslosigkeit und mangelndes Selbstbewusstsein
  • Unkontrollierte Wutausbrüche oder Verbitterung
  • Unfähigkeit, sich durchzusetzen

Manipura Chakra Bedeutung für den Körper

Auf körperlicher Ebene beeinflusst das Manipura Chakra die Verdauungsorgane, den Verdauungsprozess sowie das vegetative Nervensystem. Es gilt als der Sitz des Verdauungsfeuers (Agni) und steuert zudem die Energie von Samana Vayu.

Ein unausgeglichenes Manipura Chakra kann sich durch körperliche Beschwerden äußern, darunter:

  • Verdauungsprobleme
  • Schmerzen in der Lendenwirbelsäule
  • Nervenerkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Gelbsucht

Meditation Manipura Chakra – Balance und Aktivierung

Eine gezielte Meditation Manipura Chakra kann helfen, das innere Feuer zu entfachen, Blockaden zu lösen und die eigene Willenskraft zu stärken. Regelmäßige Yoga-Übungen, Atemtechniken (Pranayama) und Affirmationen fördern ein starkes und harmonisiertes Chakra Manipura.

Aktivierung und Harmonisierung

Das Manipura Chakra kann auf vielfältige Weise aktiviert werden:

Um immer voller Energie zu sein und sich immer wieder zu regenerieren, ist es hilfreich, das innere Feuer zu entzünden. Das Manipura Chakra steht für das Feuer-Element. Daher hilft es, aktiv etwas dafür zu tun, dein Manipura Chakra zu aktivieren. Ein einfacher Tipp hierfür: Atme tief mit dem Bauch ein und aus und stelle dir eine Sonne vor, die immer stärker strahlt. Das Manipura Chakra ist auch der Sitz des Sonnengeflechts. Die Konzentration auf das Manipura Chakra kann helfen, Zugang zur inneren Sonne zu bekommen.

Sonnen- und Manipura-Chakra-Meditation – Für Energie und Tatkraft

Aktiviere deine Lebenskraft

- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 42, Frühjahr 2021, von Swami Nirgunananda -

Die Sonne, Surya, steht im Makrokosmos für Licht, Wärme, Energie und Kraft. Als Feuerenergie ist sie im Indischen auch ein Symbol für Formen und Sehen, denn sie enthüllt Gegenstände, die wir im Dunkeln nicht sehen können.

Daher hat die Sonne im Mikrokosmos, im Menschen, ihre Entsprechung einmal in den Augen, die Feuer, Prana (Lebensenergie) ausstrahlen und Sehen ermöglichen, und zum anderen im Manipura-Chakra, dem Energiezentrum im Bauchbereich/Solarplexus. Das Manipura-Chakra ist entsprechend auch dem Feuerelement zugeordnet. Du kannst die folgende Sonnen-/Manipura-Chakra-Meditation in mehreren Schritten ausprobieren, um Energie, Lebensfreude, Enthusiasmus und die Kraft, Dinge anzugehen und umzusetzen, in dir zu stärken.

1. Sitzhaltung, Atmung Setze dich bequem und aufrecht in deiner Meditationshaltung hin. Atme ein paar Mal tief in den Bauch ein und aus: Beim Einatmen hebt sich die Bauchdecke, beim Ausatmen senkt sie sich. Wenn du möchtest, behalte die tiefe Bauchatmung bei oder lasse den Atem nun fließen, wie er von selbst fließen möchte.

2. Sonne Dann konzentriere dich zunächst auf die Sonne. Denke an die Sonne – vielleicht siehst du sie oder ein strahlendes Licht vor deinem inneren Auge. Du kannst dir auch vorstellen, wie du wärmende Sonnenstrahlen auf deiner Haut spürst. Verbinde dich mit den Eigenschaften, für die die Sonne steht: Licht, Wärme, Energie, Lebenskraft.

Ein paar Momente lang

3. Manipura-Chakra Dann konzentriere dich auf das Manipura-Chakra – den gesamten Bereich von der Lendenwirbelsäule über den Bauchbereich bis zum Sonnengeflecht, dem Sitz der inneren Sonne und des Feuerelementes. Lasse den Atem mit deiner Achtsamkeit sanft durch diesen Bereich hindurchfließen.

Ein paar Momente lang

4. Verbindung von äußerer und innerer Sonne Ziehe nun die äußere Sonne in dein Manipura-Chakra hinein. Stelle dir eine strahlende Sonne, Licht oder Feuer im Bauchbereich vor oder fühle einfach, wie dieser ganze Bereich voller Wärme und Licht ist. Versuche, die subtile Verbindung zwischen der äußeren Sonne und deinem inneren Sonnenzentrum zu spüren und herzustellen. Stelle dir vor oder bitte darum, dass diese Sonnenkraft dich aufladen und erfüllen möge.

Ein paar Momente lang

5. Samyama – Gehe in die Essenz hinein Tauche nun ganz in das Gefühl der Sonnenenergie ein. Spüre, wie sich diese Sonnen- und Lichtkraft von deinem Bauchbereich aus in deinem gesamten Körper-Psyche-System verteilt und dich von innen heraus mit Licht, Energie und Tatkraft erfüllt. Werde selbst zur Sonne und zum Licht.

6. Stille Bleibe in der Stille und spüre einfach, was sich dabei in dir entwickelt. Oder denke an etwas, das du in nächster Zeit umsetzen möchtest –

--> Vielleicht ein Ziel, ein Projekt oder ein Vorsatz – und lenke diese Sonnen- und Feuerenergie bewusst dorthin.

Tauche es vollständig in Licht und Sonne und spüre, wie Vertrauen und Mut in dir stark werden. Vertraue darauf, dass du geführt wirst und sich alles gut entfalten und entwickeln wird, um dieses Ziel zu erreichen.

Zusätzliche Schritte für eine tiefere Erfahrung Falls du möchtest, kannst du zusätzliche Schritte einbauen:

Schaue das zugehörige Yantra (mystisches Diagramm), die symbolische Darstellung des Manipura-Chakras, eine Weile mit offenen Augen an:

Yantra Manipura-Chakra
  • Das Feuerdreieck im Inneren symbolisiert das Feuerelement und damit Energie und Tatkraft.
  • Das zugeordnete Chakra-Tier ist der Widder, der Mut und Durchsetzungskraft repräsentiert.
  • Das zugeordnete Bija (Same), der dem Feuer zugeordnete Klang, ist ram RAM.

Klangmeditation mit „RAM“ Du könntest ein paar Mal laut oder in Gedanken wiederholen: RAM-RAM-RAM …

Dann schließe die Augen, konzentriere dich auf den Bauchbereich und visualisiere das Feuerdreieck dort – vielleicht auch den Widder – oder spüre einfach die Aktivierung in diesem Bereich.

Diesen Prozess kannst du zwei- bis dreimal wiederholen: Augen öffnen und das Yantra anschauen, dann wieder die Augen schließen und nachspüren.

Heinz Grill über das Manipura Chakra und die Wirbelsäule

Die Energiezentren werden nach der anthroposophischen Lehre der Reihe nach, von unten nach oben, dem Erdelement (mūlādhāra-cakra), dem Wasserelement (svādhiṣṭhāna-cakra), dem Luftelement (maṇipūra-cakra) und dem Feuerelement (anāhata-cakra) zugeordnet.

Eine sanfte, bewusstseinsanregende Berührung markiert das Manipura-Cakra. Von diesem gleitet die Bewegung in die Länge nach vorne. Die Bewegung strömt in die Länge nach außen. Der untere Rücken wird gewissermaßen mit in die Länge gezogen, und die Bandscheiben erhalten wieder Raum.

Unterschiedliche Interpretationen gibt es in Bezug auf das maṇipūra-cakra, das in den meisten orientalischen Traditionen dem Feuer oder agni zugesprochen wird, und auf das Herzzentrum, das im Gegensatz dazu dem Luftelement entspricht. Diese Unterschiede entstehen, da die Erkenntnisse auf früheren Erfahrungen beruhen und mit dem Element der Luft oder mit dem Element des Feuers unterschiedliche Wahrnehmungsprozesse verbunden sind.

Die Hand wird im Gegensatz zum Manipura-Cakra nun auf das 2. Zentrum gelegt. Durch die in diesem Fall eher füllige Berührung der Hand wird das 2. Zentrum in seiner Charakteristik des Sammelns von Prana-Kräften ins Bewusstsein gerückt. Die Bandscheiben erhalten weniger weiten Raum, dafür sammeln sich die vegetativen Kräfte besser zur Beruhigung.

Allgemein können durch verschiedene Körperübungen (āsana), je nachdem, wie der Übende die Aufmerksamkeit, Spannkraft, Konzentration und das Bewusstsein lenkt, unterschiedliche Chakras angesprochen werden. Damit der Übende das maṇipūra-cakra zentral in seiner prāṇa-Energie erreicht, erscheint die Methode der Gliederung der Wirbelsäule in drei Abschnitte wertvoll.

  • Die Schulter- und Nackenregion sollte bei allen spannkräftigen Übungen, die die Wirbelsäule betreffen, entspannt bleiben.
  • In der Mitte, in der Lokalisation des Plexus Solaris, genauer gesagt des Plexus Coeliacus oder auch auf der Höhe der Nieren, erfolgt eine ausdehnende Spannung.
  • Im Becken- oder Beinbereich verbleibt eine ruhende Basis.

Die Dreiecksstellung (trikoṇāsana), die Kopf-Knie-Stellung (paścimottānāsana), das Kamel (uṣtrāsana), das Rad (cakrāsana) und vor allem auch das Sonnengebet (sūrya namaskāra) können diese Ausdehnung aus der Mitte bei gleichzeitiger Bewahrung eines stabilen Ruhepols sowie eines entspannten Kopf-, Schulter- und Nackenbereichs veranschaulichen.

Wird das maṇipūra-cakra angesprochen, entsteht eine außerordentlich gute Versorgung der Wirbelsäule mit prāṇa-Energie. Indem Sivananda das prāṇa als Verbindung zwischen Astralleib und physischem Leib bezeichnet, nimmt das maṇipūra-cakra eine Art Mittlerrolle zwischen dem Bewusstsein und dem physischen Körper ein.

Tatsächlich zeigen Erfahrungen im Aufbau der Spannungsbezüge der Wirbelsäule, dass der Übende – wenn er dieses Zentrum gezielt anspricht – einerseits ein gutes Körpergefühl mit intensiverer Dynamik erlebt und andererseits eine Weitung des Bewusstseins. Sobald das Zentrum in der āsana günstig erreicht und akzentuiert wird, steigt die Kraft zu Interesse und schenkt im Nachhinein ein aufbauendes Lebensgefühl. Das maṇipūra-cakra setzt lichte Kräfte frei, die als Ätherkräfte des Lichts bezeichnet werden können. Diese führen im Allgemeinen zum Erleben einer Weite im Bewusstsein und zu einer wachsenden Begeisterungsfähigkeit.

Das prāṇa fließt vom maṇipūra-cakra nach oben zum Herzen und in die Gliedmaßen mit vyāna vayu sowie nach unten in die Verdauung mit samāna vayu. Das Cakra befindet sich auf der Höhe der aktiven Stoffwechselorgane – von Pankreas, Galle, Leber, Magen bis hin zu den Nieren.

Von diesen Organen aus spendet es Stoffwechselwärme und Feuer. Es ist wichtig, dieses Zentrum heute gezielt durch Übungen zu aktivieren, da viele degenerative Erscheinungen, die die Wirbelsäule betreffen, eine Wärmeentwicklung aus diesem Zentrum benötigen.

Im Allgemeinen wirkt jede Aktivierung des maṇipūra-cakra Erschöpfungszuständen und den häufig auftretenden Wirbelsäulenproblemen entgegen.

Heinz Grill über Paschimottanasana und die spezifische Anregung des dritten Zentrums

Im Allgemeinen interpretiert man diese Stellung so, dass sie günstig auf die oberen und auch unteren Verdauungsorgane wirkt, da diese kräftig massiert und belebt werden. Stellt man jedoch die möglichen Wirkungen der prāṇa-Energie neben die mechanische Einwirkung in den Mittelpunkt der Ausführung, gewinnt diese klassische Grundstellung eine außerordentlich wertvolle Bereicherung mit tragenden, aufbauenden Heilwirkungen.

Der Übende begibt sich in eine angemessene Sitzhaltung und streckt die Arme zunächst etwa in einem mehr oder weniger 45-Grad-gefälligen Winkel nach vorne. Die Arme gleiten über die Beine hinaus. Nun entspannt der Übende als Erstes die Schulter-, Nacken- und Halsregion und wird in der Sitzhaltung bewusst ruhig. Nach oben hin befreit sich das Bewusstsein in seinen Wahrnehmungsprozessen, und nach unten stabilisiert sich der Körper, sodass im Sitzen eine feste Basis entsteht.

Die Konzentration lenkt der Übende nun nicht zu tief in die Kreuzbeinregion, sondern etwa auf die Höhe der Nieren oder genau genommen zwischen Lenden- und Brustwirbelsäule. Er erspürt das dritte Cakra in der Wirbelsäule, sammelt sich mit seiner Aufmerksamkeit und beobachtet diesen Bereich für einige Zeit – vielleicht sogar bis zu einer halben Minute –, bis er schließlich den Zugang zu diesem Zentrum wahrnimmt und sich aus diesem heraus in die Länge nach vorne ausdehnt und vervollständigt.

Anders würde die Stellung wirken, wenn der Übende ohne diese Akzentuierung und ohne Spannungsaufbau aus dem Zentrum sich selbst wie in eine Art Zangenstellung hineinpresst. Die aktive Stoffwechselanregung entsteht sowohl in ästhetischer als auch in gesundheitlich förderlicher Weise am meisten, wenn der Übende aus der Mitte des Zentrums und aus der Wirbelsäule selbst in die Länge und in die Endposition gleitet.

Ein anleitender Lehrer kann dem Übenden auf unterschiedliche Weise Hilfestellung geben. Er kann sanft eine Hand direkt auf das maṇipūra-cakra am Rücken legen und die zweite Hand nutzen, um den Schüler aufzufordern, die Schulter-Nackenregion zu entspannen. Der Lehrer hält den Schüler in einer zu frühen Bewegungsdynamik zurück, bis dieser schließlich genau den Punkt in der Wirbelsäule findet und aus diesem heraus eigenaktiv in die Länge gleitet.

Im Ashtanga-Yoga wird in der Regel diese gleiche Stellung aus dem zweiten Zentrum heraus entwickelt, indem der Übende die Beine streng an das Becken heranzieht und aus der unteren Wirbelsäule in die Länge gleitet. Erfahrungen zeigen, dass die Sammlung der prāṇa-Energie im dritten Zentrum tendenziell eine Entlastung der Lendenwirbelsäule bewirkt und die Bandscheiben im unteren Rücken durch die Längsausdehnung nach oben und vorne mehr Raum gewinnen. Das zweite Zentrum sammelt zwar stark Lebenskräfte, stellt diese jedoch nicht spezifisch der Wirbelsäule zur Verfügung, sondern mehr dem vegetativen System und dem Verdauungssystem.

Indem der Übende die Gliederung zwischen einem entspannten Schulter-Nackenbereich, einer dynamischen Mitte im maṇipūra-cakra und einer ruhigen Basis in der unteren Körperzone kennenlernt und einübt, verbessert er seine Fähigkeit, die Wirbelsäule sowohl energetisch als auch körperlich-technisch zu koordinieren.

Er kann Lordosen durch die Aktivierung der Mitte entgegenwirken. Häufige Verspannungen, die sich meist in den oberen Regionen der Halswirbelsäule und des Schultergürtels zeigen und die mit der Zeit in analoger Weise den unteren Rücken schwächen, finden durch die Aktivierung des Sonnengeflechtszentrums eine heilsame Auflösung. Dieses spendet Wärme und Spannkraft und führt auf diese Weise gleichzeitig zu Aufbau und Entspannung.

Heinz Grill ist Heilpraktiker, Autor spiritueller Literatur und Begründer eines geistigen Schulungsweges, des „Yoga aus der Reinheit der Seele“, den er später auch als „Neuer Yogawille“ bezeichnete.

Manipura Chakra Bija Mantra Rezitationen

Um das Manipura Chakra zu aktivieren, kannst du die zu diesem Chakra gehörigen Bija Mantras rezitieren. Hier Video Anleitungen dazu:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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