Weg

Aus Yogawiki
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Ein Weg ist ein ausgebauter Pfad zum Begehen, Befahren für verschiedene Funktionen. Es ist eine Strecke, die zu einem Ziel führt. Ein Weg stellt auch eine Möglichkeit, eine Chance dar, etwas zu erreichen. Der wichtigste Weg ist wohl der spirituelle Weg (siehe auch Bhumikas), den jedes Wesen geht, das sich auf der Erde inkarniert hat.

Weg - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Die meistens Menschen gehen den spirituellen Weg eher unbewusst, weil er in der Natur der Dinge liegt, weil er zum göttlichen Plan gehört. Einige Menschen gehen den spirituellen Weg bewusst und möchten ihr Leben immer mehr spiritualisieren, daraus ein spirituelles Leben erschaffen, dass immer mehr in der Einheit mit Gott stattfindet.

Swami Sivananda: Die drei Wege

Karma wird ausgeführt und Karma wird nicht ausgeführt – beide Anweisungen werden in den Veden gegeben. Die Veden sprechen von Verdiensten und Verfehlungen in Bezug auf Karma. Sie sprechen von Varna (Kasten) und Ashrama (Lebensstadien), vom Unterschied zwischen Zeit, Raum, Zeitalter und Objekten und von Swarga (Freuden) und Naraka (Schmerzen). Der Sinn für Recht und Unrecht ist uns nicht immanent, er wird aus den Schriften erworben, doch dieselben Schriften untergraben gleichzeitig alle Ideen eines Unterschieds zwischen beiden. Bei oberflächlichem Lesen führt dies leicht zu Verwirrung. Betrachtet man diese scheinbar widersprüchlichen Anweisungen im Lichte der Antworten, die die Bhagavata Purana gibt, wird jedoch klar, dass solche Widersprüche nicht wirklich existieren.

Von drei Wegen, die beim Menschen zur Erlangung von Moksha führen, war die Rede – Jnana, Karma und Bhakti Yoga. Es wurde eindeutig festgestellt, dass es sonst keine anderen Mittel zum Erlangen der Befreiung gibt. Jnana ist für diejenigen, die der Ausübung von Karma Yoga überdrüssig sind und dies deshalb aufgeben. Karma Yoga ist für jene, die der Ausübung von Karma Yoga nicht überdrüssig, sondern verhaftet sind. Und derjenige, der vielleicht Gefallen daran findet, was von Gott gesprochen wird und der weder eine Abneigung gegen Karma Yoga, noch einen übermäßigen Hang dazu hat, ist für Bhakti Yoga geeignet.

Karma Yoga sollte man so lange ausüben, wie man keine Abneigung dagegen verspürt oder so lange man nicht in Liebe für Gott brennt. Getreu seiner Pflichten sollte man Yajnas ausführen, allerdings ohne jegliche eigennützige Wünsche. Verbotene Handlungen sind zu unterlassen. Dann wird man die Grenzen von Swarga (Freude) und Naraka (Schmerz) überwinden. Durch die Erfüllung seiner Pflichten kann der gereinigte Mensch reine Weisheit (Jnana) und Bhakti erlangen. Jene, die in Swarga dem Körper verhaftet sind, stehen auch unter dem Einfluss von Naraka. Ein solcher Körper ist als Instrument zur Erlangung von Jnana und Bhakti nicht geeignet. Der weitsichtige Mensch sehnt sich nicht nach Swarga oder Naraka. Er wünscht sich nicht einmal eine menschliche Existenz. Denn die Verbindung mit dem Körper hat selbstsüchtige Zerstreuung zur Folge. Der Weise weiß, dass der Körper ein ersehntes Ende ansteuert. Es gelingt ihm, vor dem Tod, sein Streben nach Befreiung zu verwirklichen, gerade so wie ein Vogel alle Verhaftung an sein Nest verliert und frei und glücklich davon fliegt, bevor der Mensch, der auf den Baum einschlägt, diesen zu Falle bringt.

Der menschliche Körper, der die grundlegende Quelle allen Erlangens darstellt, ist ein gut gebautes Boot, das sich nur mühsam festmachen lässt und wertlos wird, sobald dies erreicht ist. Der Guru steht am Steuer dieses Bootes und Gott ist der günstige Wind, der es bewegt. Derjenige, der den Ozean von Geburt und Tod mit einem solchen Boot nicht überquert, ist ein Mörder des Selbst.

Jnana

Der große Vedanta-Philosoph Sri Shankaracharya (Shankara) im Kreis seiner Schüler

Wenn jemand Abscheu gegen das Handeln (Karma) empfindet und leidenschaftslos wird und wenn er seine Sinne beherrscht, sollte er Konzentration des Geistes üben. Wenn der Geist während der Konzentration plötzlich vom Wege abkommt und unruhig wird, sollte er ihn mit unermüdlichem Bemühen zurück unter die Kontrolle des Selbst bringen, nachdem er ihm eine Weile erlaubt hat, auf Streifzug zu gehen. Wie dem auch sei, vernachlässige es nie, mithilfe von Sattvika Buddhi dein Prana und die Sinne zu kontrollieren und somit den Lauf des Geistes aufzuhalten und den Geist unter Kontrolle des Selbst zu bringen. Diese Kontrolle des Geistes ist der höchste Yoga. Der Reiter lockert die Zügel zuerst, lässt sie aber niemals los. Meditiere über die schöpferische Erscheinungsform aller Dinge und dann über den umgekehrten Prozess der Auflösung entsprechend der Sankhya-Methode. Tue dies bis der Geist still wird. Durch das Kultivieren einer gewissen Abscheu, das Wachsen von Leidenschaftslosigkeit und beständiges Nachsinnen über die Lehren des Gurus, gibt der Geist seine Wahnvorstellungen auf.

Durch das Üben von Yama und anderer Techniken des Yoga, durch Unterscheidungskraft und Verehrung Gottes, wird der Geist befähigt, an das Höchste zu denken. Wenn der Yogi aufgrund des Verlusts seines mentalen Gleichgewichts unangemessen handelt, sollte er die Unreinheit allein durch Yoga und nicht durch andere Mittel wie z. Bsp. Sühneriten beseitigen. Es ist recht, dem jeweiligen Weg, dem man folgt, treu zu sein. Die Leute wurden gelehrt, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, nicht weil die Handlungen ihrer Natur nach nicht alle unrein sind, sondern weil die Unterscheidung notwendig ist, um die Handlungen selbst dahingehend auszurichten, eine letztendliche Aufgabe aller Anhaftung an sie herbeizuführen.

Karma

Den Schriften gemäß kann gesagt werden, dass Nitya-Karma (Handlungen, die dazu bestimmt sind, notwendigerweise ausgeführt zu werden) und Naimitta-Karma (Handlungen, die dazu bestimmt sind, gelegentlich ausgeführt zu werden) den Geist reinigen. Daher sind sie richtig (Guna). Das Töten von Tieren und ähnliche Handlungen machen den Geist dagegen unrein. Daher sind sie falsch (Dosha). Um die Folgen falscher Handlungen aufzuheben, ist es erforderlich, Buße (Prayaschitta) zu üben. Daher ist Prayaschitta das Richtige (Guna). Wie können nun Unreinheiten durch Yoga und nicht durch Prayaschitta beseitigt werden? Es wird gesagt, dass das, was durch Vorschriften und Verbote Guna (richtig) und Dosha (falsch) genannt wird, nur eine Steuerung der Handlungen ist. Der Zweck ist folgender: Die Unreinheiten eines Menschen sind nicht das Ergebnis seiner Neigungen. Der Mensch ist wegen seiner angeborenen Neigungen unrein. Es ist ihm nicht möglich, plötzlich Abneigungen gegen alle Handlungen zu haben. Deshalb schränken die Vorschriften und Verbote "tue dies“, "tue dies nicht“ Neigungen des Menschen lediglich ein und führen dadurch zu Abneigungen. Yogis haben keine Neigungen. Insofern ist Prayaschitta nicht für sie bestimmt.

Großer Bhakta - Hanuman

Bhakti

Derjenige, der ehrfürchtigen Glauben an alles hat, das über Gott gesagt wird, der Abscheu für alle Handlungen hat und der weiß, dass Wünsche gleichbedeutend mit Leid sind, aber dennoch unfähig ist, diesen zu entsagen, solch ein Mensch sollte Gott mit aufrichtiger Hingabe und festem Glauben verehren. Trotzdem er seinen Wünschen nachgibt und diese befriedigt, sollte er keine Anhaftung an sie haben, wissend, dass sie am Ende doch nur zu Leid führen. Jene, die durch Bhakti Yoga Gott beständig verehren, haben alle Wünsche in ihrem Herzen zerstört, da Gott selbst in ihrem Herzen wohnt. Die Fessel ist zerbrochen, alle Zweifel sind aus dem Weg geräumt und das angehäufte Karma schwindet, wenn der Atman (Gott) erkannt wird. Der Bhakta Gottes erlangt alles, was durch andere Mittel erlangt wird, sehr schnell: Swarga, Moksha und selbst Gottes eigene Wohnstätte, wenn es ihm danach verlangt. Aber die Verehrer Gottes, die einzig Gott ergeben sind, verlangen nach nichts, selbst wenn es ihnen von Gott dargereicht wird – nicht einmal die endgültige Befreiung. Sie sind jenseits der Grenzen von Guna und Dosha.

Doch es gibt keinen einzigartigen Pfad der Liebe

Jeder geht seinen Weg zum Ziel - Vedanta ist ein Pfad der Liebe, der zu Erkenntnis führt

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der Liebe von James Swartz -

Seit Swami Vivekananda zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts seine yoga-Lehren veröffentlichte, werden Generationen von indischen und westlichen Suchern von einer Idee verwirrt und zwar jener, dass verschiedene Wege zum Ziel führen.

Vivekananda zufolge gibt es vier Pfade zur Befreiung: bhakti-yoga (yoga der Hingabe), karma-yoga (yoga des Handelns), jñāna-yoga (yoga des Wissens beziehungsweise yoga der Erkenntnis, das heißt Vedanta|vedānta) und aṣṭāṅga-yoga (yoga des achtfachen Pfades der Meditation). Der Pfad der Hingabe soll den Bedürfnissen von überwiegend emotionalen Personen dienen. Der Pfad des Handelns ist nur für extrovertierte, tatenhungrige Menschen gedacht und der Pfad der Erkenntnis ist für die gemacht, die intellektuell ausgerichtet sind. Und aṣṭāṅga-yoga, der achtfache Pfad, ist für alle, die nicht zu den ersten dreien gehören.

Seltsamerweise scheint Vivekananda die Tatsache vergessen zu haben, dass man nur das bekommen kann, was man bereits hat – Freiheit und nonduale Liebe – indem man versteht, dass die Natur des Selbst grenzenlose Liebe ist und dass man dieses immer freie, nonduale Selbst ist.

Außerdem scheint er nicht zu wissen, dass Erkenntnis ein Mittel braucht, Handlung aber kein brauchbares Mittel ist, um Erkenntnis zu erlangen. Und dass schließlich jeder Suchende einen physischen Körper, ein emotionales und intellektuelles Zentrum hat und dass daher nur einen Pfad zu praktizieren die harmonische Integration der Psyche ernsthaft einschränken würde. Ironischerweise also, obwohl er als erleuchtete Seele galt und ein Meister der vedas und des vedischen Lebensweges war, sind seine Ideen über Liebe und vedānta eigentlich nur quasi-vedisch, wenn nicht sogar anti-vedisch.

Wenn einer sich ausschließlich als bhakta sieht, dann ist diese Identität nicht gerechtfertigt, weil Übungen der Hingabe wie mantra- Singen, Meditation und Gebete alles karmas sind, also Handlungen. Tatsächlich ist diese Person daher ein karma-yogī, ein Handelnder, der rituelle Handlungen durchführt. Hinzu kommt, dass Hingabe keine Qualität ist, die ausschließlich für nur einen Pfad oder ein Individuum gilt, sondern in jedem beobachtet werden kann, der ein spirituelles oder weltliches Ziel verfolgt. Man verfolgt zum Beispiel Selbsterkenntnis oder Selbsterfahrung nicht ohne Hingabe. Die Idee, Hingabe sei ein ganz bestimmter Pfad, kann daher in den vedas nicht gefunden werden, obwohl die Hingabe ein zentrales Thema darin ist.

Außerdem muss erwähnt werden, dass vedānta das Wissen jenseits aller Pfade ist; es kann also in keiner Weise als „Pfad“ bezeichnet werden. Da der Abstand zwischen dir und deinem Selbst genau null ist – wie willst du dann dort hingelangen? Lässt man diese Argumentation beiseite, kann vedānta durchaus als „pfadloser Pfad“ bezeichnet werden, da er zur Handlung ermutigt und Handlung führt immer irgendwo hin. Insofern er ein Pfad ist, sagen wir, dass er ein Pfad der Liebe ist, der zur der Erkenntnis führt, dass das Selbst Liebe ist. Wir sagen, dass er ein Pfad des Handelns ist, der zur Erkenntnis führt, dass das Selbst Liebe ist und dass er ein Pfad des Wissens ist, der zum unverrückbaren Verstehen führt: „Ich bin die Liebe selbst“.

Weg zu strahlender Gesundheit

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S.48-51. Divine Life Society

Gesundheit ist Freude. Gesundheit ist das Lebenselixier. Ohne Gesundheit gibt es kein Vergnügen. Ohne Gesundheit kann man sich seine Wünsche nicht erfüllen. Ohne Gesundheit kann man nicht mit Eifer arbeiten. Ohne Gesundheit wird das Leben zur Last. Deshalb sollte man Wert darauf legen, gesund zu bleiben.

Ohne Ursache keine Wirkung. Der Verstoß gegen die Naturgesetze führt zu Krankheit. Die Natur versucht, Gesundheit zu erhalten, aber wir verstoßen ständig gegen die Naturgesetze. Die Naturgesetze sind unumstößlich. Da gibt es keine Gnade. Im Tierreich gibt es wenige Krankheiten. Tiere halten sich an die Naturgesetze und benötigen deshalb selten ärztliche Hilfe. Manchmal benötigen Haustiere medizinische Hilfe, da sie nicht länger ein natürliches Leben führen können.

Vor der Industrialisierung war das Leben des Menschen natürlicher. Die Menschen der vorhergehenden Generationen waren gesünder und stärker. Im 20. Jh. ist das Leben mehr und mehr künstlich geworden. Deshalb kommt es trotz der vielen Ärzte und medizinischer Entdeckungen zur Zerstörung von Gesundheit und Kraft. Wir haben keinen Einfluss auf die gegenwärtige Situation, aber wir können uns anpassen und uns bis zu einem gewissen Grad kontrollieren. Wenn wir uns an die Regeln der Gesundheit halten, können wir gesund und lebensfroh bleiben.

Die Luft ist wichtig für unsere Gesundheit. Am besten verbringt man so viel Zeit wie möglich an der frischen Luft. Für viele Menschen ist das schwierig. Sie arbeiten in Büros, Fabriken und großen Konzernen und verbringen ihr Leben in überfüllten Räumen. Wenn möglich, sollte man entweder in den frühen Morgenstunden oder am Abend einen Spaziergang machen. Die frische Morgenluft enthält mehr Ozon und ist deshalb am angenehmsten und am wirkungsvollsten für die Gesundheit. Wer nicht spazieren gehen kann, sollte Übungen machen wie Asanas oder Pranayama, so wenig Kleidung wie möglich tragen und den Körper möglichst viel der frischen Luft aussetzen.

Das zweite wichtige Element für die Gesundheit ist Wasser. Wenn man sofort nach dem Aufstehen ein oder zwei Gläser Wasser trinkt, hilft das den Darm zu entleeren. Auch ein kaltes Bad, möglichst am Morgen, ist wichtig. Nach dem Baden sollte man den Körper gut mit einem Handtuch abtrocknen. Ein Glas Wasser eine halbe Stunde vor dem Essen ist hilfreich um gesund zu bleiben.

Das dritte wichtige Element für die Gesundheit ist das Sonnenlicht. Die Sonne ist für das Wachstum im Pflanzen- und Tierreich wichtig. Die Pflanzen und Bäume, die nicht genug Sonne erhalten, verkümmern. Die Morgensonne schenkt besonders viel Vitalität. Der Arbeitsplatz sollte hell genug sein. Die Türen und Fenster im Haus sollten offen sein, um das Sonnenlicht hereinzulassen. Selbst im Winter sollten Tür und Fenster offen sein. Man kann den Körper durch genügend Kleidung schützen, die immer leicht und lose sein sollte.

Eine richtige Ernährung hilft, den Körper gesund zu halten. Die natürlichsten Lebensmittel sind grünes Gemüse, Obst, Wurzeln, Milch[1] usw. Man sollte die Nahrungsmittel nicht kochen. Die Tiere, die Gras fressen, grüne Blätter, Obst und Wurzeln sind stärker als die Menschen. Das Kochen nimmt der Nahrung viele vitale Elemente, und so können wir nicht die benötigten Nährstoffe aus dem Essen erhalten. Seit langer Zeit hat sich der Mensch daran gewöhnt, das Essen zu kochen, und so ist es schwierig, diese Gewohnheit aufzugeben. Die goldene Mitte wäre eine Mahlzeit wie üblich und eine Mahlzeit aus nur Milch[1] und Obst.

Das allein ist nicht genug. Es ist auch notwendig auf ungesundes Essen zu verzichten. Tee, Kaffee und andere stimulierende Getränke sollten gemieden werden. Alkohol und kalte Getränke sind nicht notwendig. Früh zu Bett gehen und früh aufstehen ist gut. Bis spät in die Nacht arbeiten sollte vermieden werden.

Das Einhalten von Brahmacharya (Zölibat) ist notwendig, um strahlende Gesundheit zu erhalten. Alle übermäßigen Vergnügungen sollten aufgegeben werden. Zu viel Kino ist auch eine Sünde gegen die Gesundheit und die Natur. Der Geist kontrolliert den Körper. Man sollte heiter und gelassen sein, möglichst unter allen Bedingungen. Ein starker Geist hält Krankheit fern. Der Geist kann Himmel und Hölle erschaffen. So sollte man immer versuchen, freudevoll zu sein. Die Umstände hängen nicht von uns ab. Gegen widrige Umstände zu kämpfen, ist unsere Pflicht.

Wer gesund sein möchte, sollte ein natürliches Leben führen und heiter sein. Sowie man den Körper formt, formt man die Nation. Den Körper kann man mit Hilfe der Natur formen und sich der Heilkräfte der Natur wie Sonne, Wasser, Erde, Fasten, Kräuter usw. bedienen. Beim Essen, Trinken, Schlafen, Denken und im Verhalten sollte man sich an die Regeln, wie sie von den alten Rishis in den Texten beschrieben werden, halten und in Einklang mit der Natur leben.

Wer sich an die Regeln von Gesundheit und Hygiene hält, mäßig isst und trinkt, betet, meditiert und frei von Eifersucht, Stolz, Hass ist, wer Brahmacharya beachtet, ist frei von allen Krankheiten. Er ist gesund und hat ein langes Leben.

Der Lange Weg zurück zu mir

Artikel von Katyayani P, aus dem Yoga Vidya Journal Nr 24, März 2011

… rote Karte, wir die Eltern des Fußballvereins Tus Sankt Hülfe, Heede hatten vom Schiedsrichter die rote Karte erhalten und mussten die Tribüne verlassen. Unglaublich! Wir waren bestimmt im Recht, der Schiedsrichter war nicht neutral. Er pfiff zum Vorteil der anderen Mannschaft. Unsere Kinder im Alter zwischen sechs und acht Jahren spielten zu dieser Zeit in der F-Jugend. Ein total wichtiges Alter, die berufliche Zukunft unserer Profi-Fußballer stand auf dem Spiel.

… links zwei drei, rechts zwei drei. Mir wurde das große Glück zuteil, mit unseren Söhnen die ersten Tanzschritte einzustudieren. Wie vielen Elternteilen ist das aufgrund von schweren Krankheiten,Tod oder Trennung nicht vergönnt. Als ich meiner Familie in einer gemütlichen Teerunde mitteilte, meinen Stammtisch Freitag zugunsten des Satsang, der auch an einem Freitagabend in der Yogaschule stattfand, aufzugeben, fragte unser ältester Sohn interessiert nach. Bevor ich überhaupt antworten konnte, ergriff unser jüngerer Sohn die Initiative und antwortete spontan. "Weißt du nicht mehr, das sind Mantras, die wir schon früher im Auto zusammen gesungen haben. Das chillt total!“ Mit seiner im Stimmbruch befindlichen Stimme stimmte er eins an. Alles lachte! Unglücklich, nein das war ich zu keiner Zeit. Meine Familie, meine Krankheit das war mein Weg, dessen war ich mir immer bewusst. Diesen Körper, dieses Leben hatte meine Seele vor Eintritt in die jetzige Inkarnation bewusst gewählt.

Atman oder die Seele kommt aus Brahman, dem Absoluten. Und das einzige Ziel, das sie anstrebt, ist die Vereinigung, die Verschmelzung mit dem höchsten Selbst, mit dem Gottesbewusstsein wieder zurück zur Einheit, zu Brahman. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Seele (vordergründig) wachsen. Lassen wir den Aspekt von Lila, dem Göttlichen Spiel, in diesem Artikel einmal bewusst außer acht. Hand aufs Herz: wer begibt sich schon freiwillig in komplizierte, schmerzhafte Lebensumstände? Oh ja, viele heben die Hand und sagen, ich möchte zurück ins Nirvana. Aber bringen sie auch die Bereitschaft, Leid und Kummer bewusst zu übernehmen? Ohne daran zu zerbrechen, ohne im Jammertal des Selbstmitleids zu versinken?

Hätte ich die Wahl gehabt mich für krank oder gesund zu entscheiden, was denken Sie, für welche Alternative hätte ich mich entschieden.

Sie, die ja nun den ersten Teil meiner Geschichte kennen, welche Variante hätten Sie an meiner Stelle gewählt?

Darwins Denkweg, 2008

Seelisches Wachstum, oh ja, und das am besten im Liegestuhl an unserem schönen Gartenteich. So einfach ist das nicht, wir müssen uns schon bemühen, um unser Klassenziel zu erreichen. Genau das merke ich in jeder Yogastunde aufs Neue. Mir fallen die Fortschritte in den einzelnen Asanas nicht in den Schoß. Den Skorpion oder die seitliche Krähe schaue ich mir gern an, das sieht bei den anderen auch ganz toll aus. Aber brauche ich diese Asanas, um zurück zu Brahman zu gelangen?

Ich freue mich schon sehr über eine gelungene Krähe oder den Kopfstand. Bin glücklich über den Erfolg, meine Lunge entzündungsfrei zu halten. Ich möchte es an dieser Stelle einmal so deutlich sagen: Auch freizuhalten von zähflüssigem Schleim, an dem viele mit der Diagnose Mukoviszidose grausam ersticken. Dies ist nur eine von zwei Erkrankungen.

Gerade hatte ich einen Disput mit meinem Arzt, dem ich versprochen hatte geeignete Medikamente einzunehmen, wenn mein Lungenssystem zu kollabieren drohte. Ich habe mich über unsere Vereinbarung hinweggesetzt und um eine Woche Aufschub gebeten. "Unverantwortlich“, hat er geantwortet und wurde richtig sauer. Eine Woche bitte, geben Sie mir diese eine Woche. Wenn sich die Entzündung mit dem zähflüssigen Schleim auf den Bronchien dann nicht gelöst hat, nehme ich alles, was Sie mir verschreiben. Unverständliches Kopfschütteln von Seiten meines Arztes. Harte Arbeit für mich, Pranayama, Kapalabhati, den Gorilla. Schulterstand, Pflug und Fisch bis zum Abwinken. Immer und immer wieder die gleichen Übungen in jeder freien Minute. Diesmal habe ich es geschafft, die Lunge ist wieder frei, ohne Medikamente. Das hatte ich bisher noch nie geschafft. Ein Erfolg?

In dieser Woche bin ich in einer Yogastunde an meine Grenzen gekommen, wie konnte ich so emotional reagieren? War der Druck, den ich mir selbst gemacht hatte, zu groß?

Nein, mein Umfeld bemerkt meine Erkrankung kaum. Ich trage sie nicht nach außen, habe es nie getan. Diesen Weg gehe ich allein. Mein Vater war 48 Jahre alt als unsere Erkrankung bei ihm bösartig wurde (nicht die oben beschriebene). Er lief trotz Morphium und Schmerztherapie vor Schmerzen mit dem Kopf gegen die Wand. Mit 50 war sein Weg für dieses Leben beendet. Wir, die Familie, haben seinen Weg intensiv begleitet. Wie Sie wissen, habe ich zwei Söhne.

Vieles durfte ich in den Jahren der Krankheit lernen. Sie ist ein ausgezeichneter Lehrmeister, unerbittlich, aber sehr effektiv. Zugegebenermaßen gibt es einfachere Wege, um an das Wissen vom Selbst, vom Äußeren zum Inneren, vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen und darüber hinaus zu Brahman zu gelangen. Aber es ist nun einmal der Weg, den meine Seele zum größtmöglichen Wachstum für dieses Leben gewählt hat.

Erinnern Sie sich an den ersten Teil meiner Geschichte? Eine Psoriasis (Schuppenflechte) hatten die Ärzte diagnostiziert. Als die ärztliche Therapie nicht anschlug, bekam ich den guten Rat eine Heilerin aufzusuchen.

Gesagt, getan. Das Resultat: Diese Frau wusste gleich, wen sie vor sich hatte, ich hatte natürlich wie immer nicht den leisesten Schimmer. Die Ausbildung bei ihr als Heilerin dauerte sieben wunderschöne Jahre! Meine Psoriasis wurde nicht geheilt, es trat auch keine Besserung ein, das Gegenteil war der Fall. Noch konnte ich der Identifikation mit meinem Körper, den Verhaftungen mit dem Leid nicht entsagen. Wie gut war es doch da, dass diese Heilerin mit einem wunderbaren Medium verheiratet war. Also bekam ich, wenn schon gerade mal vor Ort, auch all sein Wissen und seine Liebe mit auf den Weg.

Einen kleinen Ausschnitt seiner Durchsage aus der geistigen Welt möchte ich an dieser Stelle zitieren: "Wenn Ihr Karin begegnet, so verneigt Euch in Ehrfurcht vor ihr. Sie hat einen schweren, einen sehr erschwerenden Weg vor sich.“ Alle Personen in diesem Raum schauten sich nach dieser Durchsage erschüttert an. Ich zuckte mit den Schultern, mein Weg ebnete mir die göttliche Energie. Die Liebe, die ich für andere Seelen empfand, wuchs mit jedem Tag. Meine Bestimmung in diesem Leben ist es zu lieben. Und mit jedem meiner Tage wächst diese universelle Liebe. Ich kann mich zeitweise frei machen von meinem kleinen Ego-Ich. Darf als Heilerin Kanal für die göttliche Liebe sein. Ich darf dienen, was für ein Geschenk! Menschen, die zu der Heilerin kommen, sind begeistert. Sie sehen meine Tränen der Rührung nach den Behandlungen nicht. Nachdem sie gegangen sind, bedanke ich mich bei der göttlichen Energie. Was für ein Geschenk, was für eine Gnade wird mir hier zuteil.

Meine gesundheitlichen Beschwerden bestimmten meinen Weg. Intensiv habe ich mich mit Krankheit, Leben und Tod, mit dem Körper als Fahrzeug der Seele auseinandergesetzt. Habe in diesen Jahren viel gefragt und hatte das große Glück immer auf Seelen zu treffen, die mir ein gutes Stück des Weges voraus waren, an denen ich wachsen konnte. Die Quintessenz dieser Jahre war: "Ich bin nicht mein Körper“. Kein theoretischesWissen aus Büchern, sondern praxisnah am eigenem Leib erlebt. Ich konnte meinen Körper verlassen, Erlebnisse, Wahrnehmungen außerhalb von Zeit und Raum bestimmten meinen Alltag. Das Bewusstsein von Einheit durchflutete mich. Mein wahres ICH war nicht krank, es konnte sich in Form meines Astralkörpers (was natürlich auch nicht mein wahres Selbst ist) als Sitz der Seele erheben und den physischen Körper dort unten im Bett hinter sich lassen. Mein wahres Selbst bestehend aus universeller Liebe. Sie ist nicht gebunden an die Kausalitäten von Zeit und Raum. Mein Selbst war frei, das Leben im Körper konnte nicht alles sein, da musste es noch mehr geben.

Mein Glaube veränderte sich in dieser Zeit, heute sage ich: "Ich glaube nicht mehr, ich weiß“. Diese Gewissheit um die Liebe Gottes, die alles und jedes durchwebt, trägt mich durch meinen Alltag. Diese Liebe, dieses Vertrauen oder einfacher ausgedrückt dieses Verstehen, dass mein Selbst im Absoluten ruht, im sogenannten SO HAM, trage ich in meine Welt. Als ein Wassertropfen in einer Welle, in dem kleinen Fluss, der irgendwann im Ozean mündet. In der Gewissheit ein Teil des Ganzen zu sein. Ohne diesen Tropfen wäre der Ozean nicht vollkommen.

Was macht es da noch aus, dass nicht all die offenen Fragen beantwortet sind? Wieso bin ich krank geworden? Waren es karmische Bindungen, denen ich mich bewusst vor dieser Inkarnation gestellt habe?

Wieso komme ich mit all meinem Wissen nicht an die Quelle des Wieso und Warum? Welche Gründe hat es, dass gerade in diesem Bereich meines Lebens der Vorhang der Illusionen sich nicht zur Seite schieben lässt?

Was machte mich gesund und bleibe ich gesund? Was geschieht, wenn ich erneut ernsthaft erkranke? Habe ich das Klassenziel dann nicht erreicht? Dürfen diese Fragen überhaupt von einer Heilerin und angehenden Yogalehrerin gestellt werden? Wieso, weshalb, warum? Wissen Sie die Antwort?

Hatte ich meine Lektionen gelernt, war die Zeit, die ja auch nur Illusion ist, reif für meine Genesung? Waren es die Klänge der Klangschalen in Verbindung mit dem Gong und dem Klangtherapeuten, die mich gesund machten? Oder waren es die vielen Asanas mit der anschließenden Tiefenentspannung und den Meditationen? War es das siebenwöchige Fasten? Aber hat je eine Behandlung irgend jemanden geheilt? Die Liebe heilt!!!

An dieser Stelle noch ein Zitat von Swami Yogaswarupananda aus der Bhagavad Gita: "Yoga ist der Geisteszustand, der völlig frei ist von Begrenzungen. Yoga ist die Trennung vom Einssein mit dem Leid. Und Leid entsteht durch falsche Ansichten.“

Vielleicht sind all diese Fragen auch ein Grund für meinen Entschluss mit der zweijährigen Yogalehrerausbildung zu beginnen. Ich möchte in diesem Punkt den Vorhang der Illusion zur Seite schieben können. Ich will wissen. Ich weiß, irgendetwas in mir braucht die subtile Ebene der Klangschalen. Das Gefühl des Getragenwerdens mit Hilfe des Gongs.

Ihnen diesen Lesern, die auch den ersten Teil meiner Geschichte kennen verrate ich noch ein weiteres kleines Geheimnis: Ich hatte nie vor einen zweiten Teil meiner Geschichte zu schreiben. Mit Entsetzen las ich den Serienbrief, der dem Journal, in dem der erste Teil gedruckt wurde, beilag.

Licht- und liebevolle Grüße sendet Kathyayanti

Ein Weg zum Kraft-Tanken

von Gabriela Reinitzer

Ich bin nicht katholisch und was mich an diesen bestimmten Ort geführt hat ist schwer zu sagen. War es der Satz " mache es nicht den alten Meistern nach sondern suche nach dem was sie gesucht haben? "oder war es einfach Fügung die mich in den Hof hinter der katholischen Kirche geführt hat? Schwer zu sagen. Inzwischen liegt es ein paar Jahre zurück, daß ich zum ersten Mal dort stand vor dem "Kreuzgang“ mit seinen fünf Stationen vom Leben Jesus Christus.

Drei Mal wollte ich ihn rundgehen , diesen Wandelgang. Dabei hellwach sein mit allen Sinnen. Gehen, lauschen , spüren was mich anzieht. Das Gezwitscher eines Vogels, ein Zweig voller "Knallerbsen“. Ich ging einfach diesen Gang, Sommers wie Winters, immer wenn ich Zeit hatte oder ihn unbedingt gehen mußte , warum auch immer. Und jedes Mal hatte ich das Gefühl das dreimalige Umrunden wandelte mich, wandelte etwas in mir, schwer zu sagen was es war.

Manchmal kam ich mit einer Last und ging befreit aber es gab auch die Runden, in denen ich einfach danken wollte, gehen und danken für mein Leben was ich als so kostbar empfand und wertvoll.

Drei Runden, manchmal 5 machmal 10 Minuten und jedesmal erneuernd, tröstend, beglückend.

Eines schönen Tages hatte man entlang des Weges eine Figur hingestellt, eine Holzfigur mit blauem Umhang, betend, das Gesicht mir zugewandt, knieend unter einem schützenden Dach und wie es geschah weiß ich nicht: ich ging den Kreuzgang und blieb gebannt stehen. Die Augen der Figur sahen mich an, ruhten auf mir. Lebendige Augen. Ich konnte meinen Blick kaum lösen, lebendige Augen, mir fehlen die Worte meinen Empfindungen Ausdruck zu geben, ich stand, lange, lange. Nach einer schier endlos dauernden Zeit löste ich mich und ging.

Der Kreuzgang von dem ich erzählte befindet sich in meinem Heimatort, Dieburg. Er ist direkt hinter der Wallfahrtskirche und ich möchte nochmals erwähnen: ich bin nicht katholisch und habe auch nie eine Wallfahrt mitgemacht.

Siehe auch

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 A.d.R.: Aufgrund der Massenproduktion von Milch und der Ergebnisse der China Study kann Milch heute nicht mehr empfohlen werden

Literatur

Weblinks

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