Gebet: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Gebet''' (abgeleitet von dem deutschen Substantiv ''Bitte'') bezeichnet eine zentrale Glaubenspraxis vieler [[Religion]]en. ''Gebete'' können gesungen, gesprochen oder still       formuliert sein. Je nach Religion und Konfession unterscheiden sich Körperhaltungen und Gesten: stehen, knien, niederwerfen, den Kopf senken, die Hände erheben oder falten - . Ebenso mag die Haltung individuell frei gewählt sein.  
Das '''Gebet''' (abgeleitet von dem deutschen Substantiv "Bitte") bezeichnet eine zentrale [[Glaube]]nspraxis vieler [[Religion]]en. Gebete können gesungen, gesprochen oder still formuliert sein. Je nach Religion und [[Konfession]] unterscheiden sich [[Körper]]haltungen und Gesten: stehen, knien, niederwerfen, den [[Kopf]] senken, die [[Hand|Hände]] erheben oder falten...[[Mudra]]s, [[Namaste]]... auch [[Asana]]s, [[Tai-Chi]]... Ebenso mag die Haltung individuell frei gewählt sein.  


== Hinduismus ==
[[Datei:Im Kreis der Schüler am Fluss.jpg|thumb|Swami Sivananda im Kreis seiner Schüler am Ganges]]
In der Frühzeit des Hinduismus, der vedischen Zeit (1200 v.Chr.), wurden Hymnen an die Götter gerichtet, die oft mit Bitten verbunden waren und einen durchaus utilitaristischen Charakter hatten. Auch die Rezitation von [[Mantra]]s (wörtl.: Mittel zum Denken) war von frühester Zeit an ein wichtiges Mittel religiöser Versenkung.<br/>
 
== Gebet - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018 ==
[[Datei:Versunkenheit Hingabe Gebet.jpg|thumb|Jedes Gebet wird gehört]]
* Wie kannst du beten?
* Wie kannst du über ein Gebet Kontakt zum [[Göttlich]]en herstellen?
* Wie kannst du dich über ein Gebet öffnen für Göttlichen [[Segen]]?
 
Dieser Text ist eine Interpretation über Swami Sivanandas Buch „[https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/inspiration-weisheit-swami-sivananda Inspiration und Weisheit].“
[[Swami Sivananda]] schreibt: „Das Kätzchen miaut und die Katze läuft hin um es wegzutragen. Genauso ruft der [[Gottesverehrer]] und [[Gott]] kommt ihm zur Hilfe.“
 
Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass das kleine Kätzchen hilflos ist. Es weiß nicht viel. Wenn du zu Gott betest, musst du nicht viel wissen. Du musst auch nicht viel über Gott verstehen. Manchmal ist es ein Problem der heutigen Zeit, dass Menschen zu viel wissen. Sie stellen sich die Frage: „Wer betet eigentlich zu wem?“
 
Natürlich würde man im [https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/vedanta-meditation-jnana-yoga Vedanta] sagen: „Ich bin eins mit dem Göttlichen“. Trotzdem hast du als kleines Menschlein oder als unendliches [[Bewusstsein]], welches sich identifiziert mit einem kleinen Menschlein, manchmal das Bedürfnis, um [[Führung]] zu bitten. So kannst du einfach sagen: „Oh Gott, oh kosmische Mutter, oh [[kosmisches Bewusstsein]], ich brauche deine Hilfe, bitte hilf mir. Oder du könntest, wenn du eigentlich ungläubig bist, auch sagen: „Oh Gott, wenn es dich geben würde, würde ich vielleicht so zu dir sprechen.“ Du könntest so tun, als ob es Gott gäbe. Du machst auch manches andere, als ob du spielen würdest. Und manchmal, wenn du sagst: „Oh Gott, wenn es dich gäbe, oder wenn es dich gibt, dann würde ich so sprechen, oder dann würde ich dir folgendes sagen.“ Manchmal leuchtet dabei die göttliche Gegenwart auf. Du brauchst keinen [[Glauben]] an Gott um zu [[beten]]. Es reicht aus, wenn du es als Möglichkeit in Betracht ziehen könntest. Dann probiere es aus, vielleicht wird Gott sich melden.  


Heute ist wie bei Gläubigen aller Religionen das tägliche Gebet auch bei Hindus üblich. Gebetet wird in fast allen hinduistischen Richtungen, vor allem im [[Bhakti Yoga]] ist die persönliche Hingabe an Gott und somit die Kommunikation mit ihm wichtig.<br/>
Swami [[Sivananda]] schreibt weiter: „Gebet ist das anrufen Gottes um Hilfe in der [[Verzweiflung]].“ Das ist eine Möglichkeit des Gebetes. Swami Sivananda beschreibt in weiteren Teilen noch andere Aspekte. Er sagt: „Gebet heißt, Gott die Möglichkeit zu geben, den Verehrer zu [[trösten]]. Wenn du nicht weiter weißt, dann wende dich an die [[göttliche Mutter]], an das Göttliche.
Eine populäre Form der Verehrung ist die Anbetung Gottes in einem [[Bildverehrung|Bild]] oder einem Emblem. Andererseits lehnen auch sehr viele Hindus die Verehrung in Bildern völlig ab – wie beispielsweise die Anhänger des [[Arya Samaj]] oder die Lingayats, eine im zwölften Jahrhundert gegründete [[Shivaismus|shivaitische]] Bewegung.<br/>


=== Hinduistische Gebetspraxis ===
Dein Gebet ist wie das Öffnen eines Kanals, durch den Gott zu dir sprechen kann. Gebet ist das Erleichtern deines Gewichtes auf deinem [[Herzen]], indem du es Gott öffnest. Gebet heißt, Gott die Entscheidung zu überlassen, was das Beste für dich ist. Wenn du dich in einem Konflikt befindest, dann lernst du zu beten. So kannst du zum Beispiel beten: „Oh Gott, ich weiß nicht was ich tun soll. Bitte zeige mir was ich tun soll.“
[[Datei:Babasteve-ganges water.jpg|thumb|Beim Gebet im Ganges]]
Allgeme  Vorschriften für Gebete und  feste Gebetszeiten, die für alle Hindus gelten, fehlen. Sehr unterschiedlich gelebte Familientraditionen sind  :


* Weit verbreitet findet man die tägliche Lichtkreiszeremonie, das [[Arati]], zu Hause oder in den kleinen und großen Tempeln. Meist am Beginn sowie am Ende des Tages schwenkt man eine Butterlampe vor dem Bildnis oder dem Emblem des Göttlichen und läutet dazu eine kleine Glocke. Als wesentlicher Bestandteil gehört zu der Zeremonie das Gebet, gesprochen, geflüstert, in Gedanken rezitiert oder gesungen.
Es hat jetzt schon mehrere Gebetsgelegenheiten gegeben:


* Viele Hindus beten beim Verlassen des Hauses oder zu Beginn einer Unternehmung. Sie sprechen oft nur ein kurzes Gebet, indem sie etwa sagen: ''„Ganesha, ich verehre dich!“ oder „Om Kali!“.'' Insbesondere an bestimmten Wochentagen verehrt man die einzelnen Formen des Göttlichen, an Donnerstagen etwa beten manche Hausfrauen zu [[Lakshmi]], der [[Göttin]] des Glücks und des Wohlbefindens. Am Montag steht bei vielen [[Shiva]] besonders im Mittelpunkt.
* Es gibt das Gebet aus Verzweiflung, wenn du traurig bist,  
* Zu Feiertagen kann man einen Priester ins Haus rufen, der Gebete oder Gottesdienste ([[Puja]]s) für alle durchführt. Genauso kann man  auch überlieferte, spezifische Gebete für diesen Tag während einer Andacht selber beten, allein oder gemeinsam mit anderen.  
* das Gebet aus Leiden.  
* Anstelle eines Tischgebetes ist es oft üblich, die Speise, meistens nur eine kleine Portion davon, auf den Altar zu stellen, mit Gebeten anzubieten und dann die so gesegnete Mahlzeit zu essen.
* Eine weitere Möglichkeit ist, das Gebet mit der Bitte um Führung. Du weißt nicht, was die richtige Entscheidung ist? Du betest zu Gott.  
* Sehr verbreitet ist das andachtsvoll gesungene Gebet, [[Bhajan]], das man allein singt oder in Gemeinschaft, oft mit einem Instrument begleitet.
* Eine andere beliebte Gebetsform stellt das wiederholte Anrufen des Namen Gottes dar, häufig mit Hilfe einer Gebetskette mit einhundertacht Kugeln, sooft wird der Name meistens zitiert. Dieses [[Japa]] dient der Versenkung und kann der Übergang zur Meditation sein.  


Swami Sivananda schreibt weiter: „Beten ist nicht nur bitten. Beten ist [[Gemeinschaft]] mit Gott durch aufrichtige [[Hingabe]]. Gebet ist Nähe zu Gott, das Gebet ist das Hinwenden des [[Geist]]es zu Gott. Du kannst auch beten, ohne dass du etwas von Gott willst. Du kannst auch zu Gott sprechen und sagen:


Eine vorgeschriebene '''Körperhaltung''' für das Gebet gibt es nicht, es muss aber in jedem Fall eine Haltung des Respekts sein. Darum zieht man vorher immer die Schuhe aus, wäscht sich möglichst zumindest die Hände und wählt einen Sitz, der tiefer liegt als der Altar. Meistens sitzt man mit verschränkten Beinen im Schneidersitz auf dem Boden oder  steht vor dem Bildnis. Vor dem Hausaltar oder im Tempel ist auch die kniende Verbeugung üblich, bei der die Stirn den Boden berührt.  
* Danke, dass ich dich heute erfahren konnte,  
* danke, dass ich all das hier habe.  
* Danke für die Herausforderung.  
* Danke für deine Großartigkeit.


Zur Gebetshaltung gehören auch die vor der Brust gefalteten Hände, wobei man diese oft vor und nach Beginn des Gebetes als Respektsgeste jeweils kurz an die Stirn führt; oder man betet mit vor der Stirn gefalteten Händen, was besondere Inbrunst ausdrückt. Letztlich ist keine äußere Form zwingend, nur die innere Haltung.
Ein Dankesgebet ist eine Form des Gebetes. Gebet ist das Erheben der [[Seele]] Gott entgegen. Gebet ist ein Akt der [[Liebe]] und der [[Verehrung]]. Wenn du Betest kannst du innerlich Gott mit deinen eigenen Worten verehren, oder auch durch die Worte deiner [[Religion]] oder die Worte einer anderen Religion.  


=== Quellen und Beispiele von Hindugebeten ===
Dann schreibt Swami Sivananda:
Quellen vieler Gebete sind die [[Veden]], die [[Puranas]] und nicht zuletzt die Beispiele großer Bhaktas, der Verehrer Gottes. Selbst von jenen Personen, die das Göttliche als letztlich absolut formloses, nicht-personales [[Brahman (Philosophie)|Brahman]] definieren, sind inbrünstige Gebete überliefert, etwa vom großen Philosophen [[Shankara]]:
„Jeder kann beten.


:''„Ich bete an den Herrn, das höchste Sein, dem einen ersten Samen des Universums, dem wunschlosen Formlosen, der durch die Silbe Om erkannt werden kann, durch den das Universum ins Dasein gelangte, der es erhält und in dem es wieder vergeht.“'' (Vedasarasivastava)
Ich werde nur ein paar Sätze lesen. Ich empfehle dir durchaus, dieses Kapitel im Buch „[https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/inspiration-weisheit-swami-sivananda Inspiration und Weisheit]“ vollständig durchzulesen, oder diese Zeilen bis zu Ende zu lesen. Er sagt: „Jeder kann beten, der Blinde, der Taube, der Lahme, der Arme, der Schwache, der Unwissende, der Niedrige und der Verlorene. Jeder kann zu Gott beten. Sprich mit deinem Herzen, Gott weiß, was du ihm sagen möchtest. Mache dir keine Gedanken, ob du ein Gebet richtig aussprichst. Mache dir auch keine Gedanken, ob das [[Mantra]] korrekt ausgesprochen wird, wenn du es als Gebet wiederholst. Ein Gebet aus dem Herzen wird von Gott verstanden.  


Das bekannteste Gebet ist das ''[[Gayatri (Mantra)|Gayatri-Mantra]]'', eine vedische Hymne, welche das Göttliche in Form der Sonnenkraft, [[Surya]], um geistiges Licht anruft. Viele Hindus sprechen oder singen es täglich, wobei der Gebrauch sich nicht auf Brahmanen beschränkt, wie oft behauptet, sondern alle beten es.
Wessen Gebet wird erhört? Gebet kann auch ein Bitten sein. Wann wird ein Gebet erhört? [[Swami Yogaswarupananda]], ein Schüler von [[Swami Krishnananda]] und [[Swami Chidananda]], die wiederum Schüler Swami Sivananda waren, hat es einmal so ausgedrückt:
   
   
Das ''Mrityunjaya-Mantra'' verehrt Shiva:
Jedes Gebet wird erhört.
 
Beten ist eine Bitte und es wird beantwortet. Manchmal ist die Antwort ja und manchmal ist die Antwort nein. Gehört hat es Gott. Wenn du ein Gebet sprichst, dann wird Gott darauf eingehen. Das heißt nicht, dass Gott dazu gebracht wird, das zu tun, um was du bittest. Aber Gott wird dir helfen [[Kraft]] zu bekommen, für das, was zu tun ist. 
Gott hat dir den [[Atem]] gegeben, damit du ihn zum Beten verwendest. Setze dich hin und bete. Aber lasse das Gebet nicht aufhören, wenn du dich erhebst. Lasse das Gebet das ganze [[Leben]] wären und dein Leben ein einziges langes Gebet sein.
 
Bete nicht einfach um irdische Güter. Auch nicht um himmlische [[Freude]]. Sondern bete um die [[Gnade Gottes]], um die Erfahrung von göttlicher Gegenwart, um die Erfahrung der [[Einheit]] mit Gott. Und bitte um [[Führung]].
 
Begrüße den Tagesanbruch und verabschiede dich vom Tag mit einem Gebet der [[Dankbarkeit]]. Danke für den neuen Tag, der dir gewährt wird und danke am Abend für die [[Gnade]], die du erhalten hast. So wird dein Leben [[gesegnet]] sein.
 
=== Nutzen des Gebetes ===
[[Datei:Berühren Hilfe Verbindung.jpg|thumb|Gebet - Verbindung mit Gott]]
Swami Sivananda schreibt: „Gebet ist eine spirituelle mächtige Kraft, Gebet ist spirituelle [[Nahrung für die Seele]]. Gebet ist ein [[spirituell]]es Stärkungsmittel. Bete und erblühe, bete inbrünstig. Jetzt sofort von dieser Sekunde an. Du wirst [[ewige Wonne]] erreichen. Halte jetzt einen Moment inne und überlege, ob du die Praxis des spirituellen Gebetes hast. Wenn nicht, wie willst du beten? Willst du einfach in deinen eigenen Worten beten? Oder willst du eines der Gebete sagen, die du vielleicht als Kind oder Jugendlicher gelernt hast? Eines der christlichen Gebete oder auch eines der Gebete die Swami Sivananda vorschlägt? Es gibt so viele Möglichkeiten. Sanskrithymnen sind manchmal auch Gebete. Aber es ist gut zu beten.
 
Einen Moment stilles Gebet:
 
* '''Asato Ma Sat Gamaya'''
* '''Tamaso Ma Jyotir Gamaya'''
* '''Mrityor Maamritam Gamaya'''
 
 
* Führe uns vom irrtümlichen Verständnis zur [[Erkenntnis]] der Wahrheit,
* führe uns von der Dunkelheit leidschaffender Verhaftungen zum reinen [[Licht]], freudevoller Unbedingtheit,
* führe uns von der [[Identifikation]] mit dem Vergänglichen zur Verwirklichung des [[Ewig]]en.
 
 
* Om Shanti, Shanti, Shanti
* Om Bolo Sadguru Sivananda Maharaja Ji Ki Jay
* Om Bolo Sriguru Vishnudevananda Maharaja Ji Ki Jay
 
== Video - Gebet ==
 
{{#ev:youtube|k86S_afOmTg}}


:''„Wir verehren den Dreiäugigen der duftet und alle Wesen nährt.
Vortragsreihe „Yoga Vidya Schulung – Der ganzheitliche Yogaweg
:''Wie eine reife Gurke von ihrer Bindung (am Stängel) gelöst wird, möge er uns vom Tod befreien in die Unsterblichkeit.''“
[[YVS144|Zum vorigen Vortrag - vor dem Einschlafen]]


'''Ziel der Gebete''' und Anrufungen sind die verschiedenen, oft, aber nicht immer, anthropomorph gedachten Formen des letztlich formlosen Höchsten.
[[YVS146|Zum nächsten Vortrag - Gott]]


Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist der Hinduismus nicht [[Polytheismus|polytheistisch]]. Alle Schulen lehren das formlose Eine, wenn auch in unterschiedlichen Philosophien. Die am meisten verbreiteten Philosophien sehen die verschiedenen Götter und [[Göttin]]nen als verschiedene Formen des höchsten Einen, das letztlich formlos ist.
==Die Kraft des Gebetes==
[[Datei:-1- Krishna Deity Hindu Temple Idols.jpg|thumb|Krishna]]


Ein sehr populäres Gebet, das Millionen von Hindus täglich singen, besonders zur täglichen Lichtkreis-Zeremonie, dem Arati, ist das ''Jay Jagadish Hare''. In diesem Text kommt deutlich zum Ausdruck, dass das Wissen um die Einheit auch in den Gebeten der einfachen Gläubigen enthalten ist. Ein Ausschnitt:
'''Auszug aus dem Buch "Bhakti und Sankirtan" von Swami Sivananda (Hrsg.: The Divine Life Society, 2007), S. 32-33'''
 
:''„Ehre sei Dir, O Herr der Welt! Ehre sei dem ewigen Herrn! …''
Gebete üben einen enormen Einfluss aus. Dazu habe ich viele Beispiele. [[Gandhi]]ji war ein großer Befürworter von Gebeten. Wenn das Gebet aus der Tiefe unserer [[Herz]]en kommt (Antarika), lässt es sofort das [https://www.yoga-vidya.de/seminarsuche/herz Herz] [[Gott]]es schmelzen. [[Krishna]] rannte barfuß von [[Dwaraka]] zu [[Draupadi]], als Er ihr tief empfundenes Gebet vernahm. [[Hari]], der mächtige Regent des [[Universum]]s, entschuldigte sich bei [[Prahlada]], weil er zu seiner Rettung etwas zu spät kam. Wie [[gnade]]nvoll und [[liebe]]voll ist [[Gott]]!
:''Du bist meine Mutter, mein Vater bist du. Wo sonst finde ich Zuflucht, O Herr? ''
:''Außer Dir ist kein Zweiter, kein anderer neben Dir''.
:''Auf wen kann ich hoffen, wenn nicht auf Dich! Ehre sei Dir, O Herr der Welt!'' …
:''Nimm die Gier von mir und alles Übel, O Herr!'' <br/>''Vermehre die Hingabe und Liebe zu Dir und lass mich den Heiligen dienen!''
:''Ehre sei Dir, O Herr der Welt!“''


==Allgemein ==
Gebete können [[Berg]]e versetzen. Gebete können [[Wunder]] geschehen lassen. Sprich nur einmal aus der Tiefe deines [[Herz]]ens: ‚Oh Gott, ich bin Dein. Dein [[Wille]] geschehe. Sei mir gnädig. Ich bin Dein Diener. Vergib. Leite. Beschütze. Erhelle. Thrahi. Prachodayat.‘ Sei sanftmütig und aufnahmebereit in [[Herz]] und [[Geist]]. Das Gebet wird sofort erhört und beantwortet. Bete im täglichen [[Leben]]skampf und erkenne die [[Kraft]], die daraus erwächst. Du musst starke [[Astika]] [[Buddhi]] ([[Glaube]] an die [[Existenz]] Gottes) besitzen.


Im Zusammenhang mit Gebeten werden oftmals [[Symbol]]e verwendet, wie zum Beispiel der [[Rosenkranz]] im katholischen, im [[Islam]] und [[Buddhismus]] oder das [[Kreuz (Symbol)|Kreuz]] in christlichen Gebeten.
{{#ev:youtube|_YPngujj6IE}}


Da sind [[Liturgie|liturgische]] Gebete mit feststehenden Wortfolgen, manchmal mit Rede und Antwort in Form einer [[Litanei]], Gebete mit Vorlagen oder spontan formulierte Gebete. (''Siehe auch:'' [[Allumfassendes Gebet]]).
Bei den Christen gibt es verschiedene Gebete für mancherlei [[Wunsch|Wünsche]], die man von Gott erfüllt bekommen möchte. Moslems beten täglich zu [[Sonne]]naufgang, am Mittag, zu Sonnenuntergang, vor dem zu Bett gehen und bevor sie eine Mahlzeit zu sich nehmen. Mit dem Gebet beginnt [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yoga-ausbildung/ Yoga]. Das Gebet ist das erste Glied ([[Anga]]) von [[Yoga]]. Die wichtigste [[Praxis]] im [[spirituell]]en [[Sadhana]] ist das Gebet.


Es ist eine mit Worten und begleitenden Handlungen verbundene Anrede eines transzendenten Wesens ([[Gott]], [[Gottheit]], [[Göttin]]) oder Fürsprechers ([[Engel]], [[Prophet]], [[Guru]]).
Sogar wenn ein [[Dämon]] betet, hilft ihm Gott. Bete zu Gott für [[Reinheit]], [[Hingabe]], [[Licht]] und [[Erkenntnis]]. Du wirst diese Dinge erhalten. Stehe früh am Morgen auf und wiederhole einige Gebete, um mentales und physisches [[Brahmacharya]] zu erlangen. Bete in einer Weise, die dir zusagt. Werde einfach wie ein [[Kind]]. Öffne die Kammern deines [[Herz]]ens - ohne Unehrlichkeit oder List. Alles wirst du bekommen. Aufrichtige [[Bhakta]]s kennen die Wirk[[kraft]] von Gebeten. [[Narada]] [[Muni]] betet immer noch. Auch Nama Dev betete, wodurch [[Vittala]] seinem Bildnis entstieg, um die ihm dargebrachte Speise zu essen. Als [[Ekanath]] betete, zeigte ihm [[Hari]] seine vierarmige [[Gestalt]]. Als [[Mira]] betete, wurde [[Krishna]] zu ihrem Diener. Und als [[Damaji]] betete, beglich [[Krishna]] seine [[Schuld]]en bei Bhadshah. Was willst du mehr? Bete ab sofort, von dieser Sekunde an, inbrünstig. Dulde keinen Aufschub, mein Freund. Dieses ‚morgen‘ wird nie kommen.


== Allgemeine Bedeutung ==
== Gebet ==
In theistischen Religionen unterscheidet sich das Gebet durch seine persönliche und kommunikative Komponente von anderen religiösen Praktiken wie [[Meditation]], [[Beschwörung]] oder [[Magie]]. Im [[Buddhismus]] und [[Hinduismus]] entspricht ein Gebet oftmals einer Meditation. Im [[Konfuzianismus]] und [[Taoismus]] spielen Gebete eine eher untergeordnete Rolle. In indigenen Religionen, zum Beispiel Australiens, sind Gebetspraktiken bisher kaum erforscht worden.
[[Datei:463px-Otto Greiner Betende Hände.jpg|thumb|Gebet ist das beste Mittel für Wachstum]]
'''- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von [[James Swartz]] -'''


Religionsgelehrte und [[Theologie|Theologen]], die an eine Vorherbestimmung glauben, sehen ein Paradoxon darin, den unveränderlichen Willen der Gottheit durch menschliche Gebete ändern zu wollen. Sie meinen, dass der göttliche, [[das Gute]] erstrebende Wille nicht zu ändern ist, dass aber die Gebetstätigkeit in der Lage ist, den Willen des Menschen zu stärken, seine [[Seele]] zu läutern und somit eine [[ganzheit]]liche Änderung zum Guten zu bewirken.  
Dies sind die Gebetsregeln von Swami Paramarthananda: „Es gibt niemanden, der nicht von [[Gnade Gottes|Gottes Gnade]] profitiert. Tatsächlich ist das Leben, das wir so sehr schätzen, Gottes Gnade, aber das entbindet uns nicht von der [[Verantwortung]], an uns selbst zu arbeiten. Wir sollten auch nicht so [[arrogant]] sein zu glauben, dass wir alles alleine schaffen können. [[Hochmut]] kommt vor dem Fall. Wir sollten unsere Rolle und die Rolle von [[Ishvara|Īśvara]] würdigen, indem wir [[Verantwortung]] übernehmen und im [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goettliche-erkenntnis/gebet/ Gebet] die [[Gnade]] Īśvaras suchen.


Gebetet werden kann im [[Gottesdienst]], in einer Gruppe oder allein. Ganze Gottesdienste können als Gebet verstanden werden, wie der [[Judentum|jüdische]] Gottesdienst am [[Shabbat]] in der [[Synagoge]], die [[Eucharistie]]feier der [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxen Kirchen]], das christliche [[Stundengebet]] oder das [[Freitagsgebet]] der Muslime. Viele Religionen kennen festgesetzte Gebetszeiten.
Und weiter: „Wisse, worum du bitten musst. Es ist wichtig zu verstehen, dass Īśvara, der Schöpfer, zwar [[allmächtig]] ist, aber nicht die grundlegenden Regeln der [[Existenz]] aufheben wird, um belanglose [[Wünsche]] zu erfüllen. [[Allmacht]] ist nicht die Fähigkeit, etwas zu tun. Es ist die Fähigkeit, alles zu tun, was in einem bestimmten Kontext möglich ist. Bete daher nicht darum, der Veränderung entfliehen zu können, besonders nicht dem [[Tod]]. Es mag deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber Veränderung ist nicht verhandelbar. Bete für das, was möglich ist.


„Solange wir leben, müssen wir körperlich und [[geistig]] aktiv sein, daher ist es sinnlos, darum zu bitten, von der Verantwortung des [[Handeln]]s befreit zu werden. Vernachlässigung ist eine [[Sünde]]. Wenn du Kinder hast, musst du dich um sie kümmern. Auch Eskapismus ist eine Sünde. Wenn du aus der Gesellschaft aussteigst, um ein [[Wandermönch]] zu werden, wirst du nicht eine Minute [[Ruhe]] haben. Aber du kannst für die [[Freiheit]] von subjektiven Problemen [[beten]], wie Langeweile, der großen Plage unserer Zeit. Hier ist ein gutes Gebet: ‚O Gott, lass mich in jedem Moment mit einem [[fröhlich]]en [[Geist]] handeln und gib mir die [[Inspiration]], das zu tun, was ich tun muss‘.“


„Wir haben keine [[Kontrolle]] über die Zukunft, sodass jedes Gebet, das den Versuch beinhaltet, die Zukunft zu kontrollieren, kläglich scheitern wird. Du kannst deine Kinder nicht dazu bringen, das zu erreichen, was du willst; nur [[Gott]] kann das. Aber du kannst mit [[Begeisterung]] zu ihrem [[Wachstum]] beitragen, sodass sie im Einklang mit ihrer Natur zum [[Erfolg]] kommen.“


== Judentum ==
„Zu wollen, dass Menschen anders sein sollten als sie sind, ist ein unmögliches Gebet. Jeder Mensch folgt ohne [[Zweifel]] seiner eigenen Natur, was nützt Kontrolle? Es ist nutzlos und frustrierend, für einzelne Menschen und die Welt zu beten, sie mögen sich deiner Idee anpassen. Andere zu ermutigen, ihren von Gott gegebenen Naturen zu folgen und ins [[Licht]] zu wachsen, ist ein nützliches Gebet. ‚O Gott, lass mich so leben, dass mein Leben eine Inspiration für andere ist‘, ist ein vernünftiges Gebet. ‚O Gott, mache mich auf meine urteilenden Gedanken aufmerksam und gib mir die Fähigkeit, anderen entgegenzukommen. Lass mich mit [[Freundlichkeit]] sprechen‘, ist ein weiteres.
=== Gebet ===
Das [[Judentum]] ist eine Religion der Tat. Das tägliche Gebet ([[hebr.]] תפלה, ''Tefillah'') ruft jedem Juden dies in Erinnerung. Religiöse Juden – Männer wie Frauen – beten drei Mal täglich: morgens [[Schacharit]], nachmittags [[Mincha]] und abends [[Maariw (Judentum)|Maariw]]. Beim Gebet bedecken Juden den Kopf mit einer [[Kippa]] oder einer anderen Kopfbedeckung (die Kippa ist eine moderne Erscheinung!) und benutzen beim werktäglichen Morgengebet [[Tefillin]] (Gebetsriemen) und [[Tallit]] (Gebetsschal) – letzterer wird auch am [[Shabbat]] und an Festtagen verwendet.


Die Gebete werden nach einem Grundmuster gebetet, das je nach Wochentag oder Festtag leicht variiert. Das Gebetbuch, das diese Gebete enthält, heißt [[Siddur]]. Das Gebetbuch für einen Festtag heißt [[Machsor]]. Zu den Gebeten gehören [[Tehillim]] ([[Psalm]]en), das [[Schma Jisrael]] (Höre, Israel), [[Achtzehnbittengebet|Amida]] oder Achtzehnbittengebet (Schmone Esre). In orthodoxen und konservativen Synagogen wird alles in [[Hebräische Sprache|hebräischer]] Sprache gebetet, im [[Liberales Judentum|liberalen Judentum]] werden einige Gebete in der Landessprache gesagt.
„Keiner von uns ist mit sich selbst vollkommen [[zufrieden]], aber zu wollen, dass man anders ist, ist auch ein unmögliches Gebet. Auch Gott kann dich nicht ändern, denn was du bist, ist das Ergebnis deiner Handlungen. Du wirst nie jemand anderes werden. Es ist [[sinnlos]], sich selbst zu beurteilen und sich zu weigern, die Person zu sein, die man zu jedem gegebenen Zeitpunkt ist. Wir können nur nach Gottes Idee wachsen. Das Gebet sollte daher lauten: ‚Gib mir die [[Gelassenheit]], mich so zu [[akzeptieren]], wie ich bin, und die [[Unterscheidungsfähigkeit]], in jedem Moment das Richtige zu tun, unabhängig davon, wie ich mich fühle‘.


==== Struktur des jüdischen Morgengebetes (Schacharit) ====
„Das Leben läuft nach bestimmten vorgegebenen Mustern ab. Wir können nie vollkommene [[Zufriedenheit]] und [[Sicherheit]] durch vorgegebene Muster erreichen. Für eine ideale Situation zu beten, ist ein [[Wunschtraum]]. Selbst ideale Vorbedingungen können erschüttert werden. ‚O Gott, lass mich Sicherheit und Zufriedenheit in mir selbst entdecken, egal unter welchen Umständen‘.
* '''Morgenlobsprüche''' (ברכת השחר Birkat HaSchachar) – private Brachot und Studientexte, die zwar in den privaten Bereich gehören, aber traditionell in der Synagoge von jedem für sich gesagt werden.


* '''Psalmverse''' (פסוקי דזמרא Psuke de Simra) – Psalmen und andere poetische Texte vor allem aus der Bibel zur ''Vorbereitung'' auf das Gebet. An Festtagen – dazu gehört auch der Shabbat – wird dieser Gottesdienstteil erheblich erweitert. In liberalen Gemeinden wurde er – bereits im 19. Jh. – drastisch gekürzt und besteht in heutigen liberalen Gebetbüchern vor allem aus Liedern und Meditationstexten, die zum Gottesdienst hinführen sollen.
„Es ist normal, sich über das Leben zu [[beklagen]]. Auch Īśvara hätte gute Gründe sich zu beklagen. Er hat die [[Welt]] erschaffen und alle lebenden Wesen. Er gab uns eine Reihe von Regeln, [[dharma]] genannt, denen wir folgen sollten. Und was machen wir? Wir verstoßen gegen jede einzelne dieser Regeln! Aber zu klagen gibt einem kein gutes [[Gefühl]] und beschert uns nur noch weitere unangenehme Gefühle. Für die richtigen Dinge mit der richtigen Einstellung zu beten, ist aufbauend. Du fühlst dich gut, wenn du betest. Es ist das beste Mittel für [[Wachstum]].


* '''Barchu''' (ברכו) – Aufruf zum Gebet: „Lasst uns Gott preisen“.
=== Ein ausgezeichnetes Gebet ===


* '''Schma und seine Brachot''' (שמע וברכתה) – Das Schma besteht aus drei Tora-Texten, die jeden morgen und abend vor dem Gebet studiert werden: Dewarim (5. Buch Mose) 6,4–9; Dewarim (5. Buch Mose) 11, 13–21 und Bemidbar (4. Buch Mose) 15,37–41. Das Studium von Toratexten wird mit Lobsprüchen begonnen und beendet, daher sagt man Lobsprüche vor und nach dem Schma. Es sind morgens andere Texte als abends.
„O Gott, lass mich fröhlich und mit [[Begeisterung]] aktiv sein. Lass mich genießen, was immer ich tue. Lass mich einen Beitrag zur Zukunft leis⁠ten, lass mich nicht versuchen, sie zu kontrollieren. Lass mich andere durch mein [[Leben]] und meine Sprache positiv beeinflussen; lass mich nicht versuchen, andere zu verändern. Lass mich die [[Weisheit]] haben, Zufriedenheit und Sicherheit in mir selbst zu entdecken, egal wie die Situation aussieht‘. Wenn wir auf diese Weise beten, wird Gott bestimmt mitwirken.


* '''Amida''' (עמידה), auch ''Schmone Esre'' (שמנה עשרי) oder ''Tefilla'' (תפילה). Das eigentliche Gebet im Judentum. Mit ihm wird das Gebot des täglichen [[Opfer (Religion)|Opfers]] erfüllt. Es besteht aus einem Anfangsteil aus drei Brachot (Awot „Vorfahren“, Gewurot „Machterweise“ und Keduschat ha-Schem „Heiligung Gottes“), einem Hauptteil und einem Schluss aus wiederum drei Brachot (Awoda „Kultischer Dienst“, Hoda’a „Dank“ und Birkat Schalom „Priestersegen und Friedensbitte“) Der Hauptteil bezieht sich auf konkrete Anliegen des Tages. An Wochentagen besteht er aus 13 Bitten für ein jüdisches Leben, am [[Schabbat]] aus einer Bitte für einen guten Ruhetag, an Festen entsprechend für das jeweilige Fest.
== Gebet, Mantra ==
[[Datei:Gebet Wunsch Beten Glauben Traum Blondine.jpg|thumb|Mit Gebet oder Mantra baue eine [[Beziehung]] zu Gott auf]]
'''- Abschnitt aus "Die Kundalini Energie erwecken" von [[Sukadev Bretz]] -'''


* '''Ordnung der Toralesung''' (קריאת תורה) – Am Schabbatmorgen, sowie im Wochentagsgebet am Montag- und Donnerstagmorgen folgt die Aushebung der Torarolle (Sefer Tora) aus dem Toraschrein (Aron), eine Prozession der Rolle durch die Gemeinde, die öffentliche Vorlesung aus der Rolle und die Rückbringung der Rolle in den Schrein. Am Schabbat und an Festtagen wird die Toralesung mit einem Abschnitt aus den Propheten („[[Haftara]]“ = Abschluss) beendet. Es folgen Gebete für die Gemeinde, die Regierung, den Staat Israel, usw.
''- Ratschlag zwei bei echter Kundalini Erweckung -''  


* '''Mussaf-Amida''' (תפילת מוסף) – An Festtagen – dazu zählt auch der Schabbat – wird in orthodoxen und konservativen Gemeinden entsprechend dem im der Tora gebotenen Zusatzopfer an einem Fest eine zusätzliche Amida gebetet. Sie enthält in ihrem Hauptteil die Rezitation der Opferanweisungen für das jeweilige Fest. In liberalen Gemeinden ist eine Mussaf-Amida klassisch nicht üblich. In letzter Zeit werden aber an ihrer Stelle Meditiationen oder alternative Formulierungen eingeführt.
Um zu [[Vertrauen]] zu kommen, ist das Gebet sehr wichtig. Sprich zu [[Gott]], zur [[Göttlichen Mutter]], zum/zur [[Meister]]/in, zur Kosmischen Kraft. Mit Gebet, Visualisierung und [[Mantra]] wirst du dich ruhig fühlen wie im Auge eines Zyklons: Die [[Kundalini]] mag ihre Reinigungsmanifestationen ausführen. Du ruhst in der Stille und [[Wonne]]. Wenn du den physischen Körper verlässt oder nicht mehr spürst, nicht mehr weißt, wer du bist, Angst hast, nicht mehr zurückzukommen, ist Gebet oder Mantra das, was dich stützt oder hält. Es gibt dir Halt und Festigkeit auf dem unbekannten Weg zum [[Unendlich]]en. Wenn möglich, stelle dir Gott in einer konkreten Form wie [[Jesus]], [[Shiva]] oder [[Durga]] vor. Eine konkrete Gottesvorstellung hilft, insbesondere, wenn die Energieerfahrungen heftiger werden.  


* '''Schlussteil''' – Das Ende des Gottesdienstes ist traditionell vor allem durch das [[Kaddisch]] geprägt. In orthodoxen Gemeinden endet der Gottesdienst mit einer Reihe von Studientexten, auf die ein Kaddisch der Trauernden (Kaddisch Jatom) gesagt wird. Das Alenu-Gebet oder der Tagespsalm ist einer dieser Studientexte. In liberalen Gemeinden hat man die vielen Kaddisch-Wiederholungen abgeschafft, um eine erhöhte Konzentration auf Text und Situation für dieses Gebet zu schaffen. Hier gibt es daher nur das Alenu und ein Kaddisch Jatom, dass von allen Trauernden gemeinsam gesprochen wird.
Stelle dir vor, Gott hält seine schützende Hand über dich. Oder er/sie lässt von seinen/ihren Augen Schutzenergie zu dir fließen. Wiederhole dabei ein Mantra wie [[Om Namah Shivaya]], [[Om Shri Durgayai Namah]] oder sprich ein Gebet wie Herr [[Jesus Christus]], erbarme dich meiner. Wenn du in ein Mantra eingeweiht bist, gibt dir das besonders machtvolle Hilfe, weil die [[Mantra-Weihe]] eine starke Beziehung zum Göttlichen herstellen kann. Auch außerhalb der Zeiten der starken Energiemanifestationen entwickle die [[Gewohnheit]], ein Mantra zu wiederholen, zu [[beten]] und so eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Ein [[Altar]] an dem Ort, wo du meditierst, ist sehr hilfreich. Der Altar kann einfach sein, mit einem kleinen Symbol für das Absolute wie das [[Om]] oder das Kreuz. Oder du kannst Figuren verschiedener [[Heilige]]r, [[Meister]] und Manifestationen Gottes aufstellen. Wenn du eine konkrete Hauptvorstellung Gottes hast oder eine besondere Beziehung zu einem Meister, sollte das entsprechende Bild in der Mitte stehen, und du solltest es regelmäßig anschauen, sodass du dir dieses Bild auch bei geschlossenen Augen innerlich vergegenwärtigen kannst.


==== Struktur des jüdischen Nachmittag und Abendgebets (Mincha und Ma’ariw) ====
== Video - Leela Mata ==
* '''Psalmverse''' – Einen Eingangsteil gibt es zwar auch im Nachmittag- und Abendgebet, jedoch nicht in vergleichbarer Ausgestaltung wie im Morgengebet. Das Minchagebet beginnt mit Psalm 145, das Abendgebet mit Psalm 134. Eine Ausnahme bildet das Abendgebet zu Beginn des Schabbat (''Erew Schabbat''), das einen eigenen, ausgeführten Eingangsteil hat (Kabbalat Schabbat „Empfang des Schabbat“). Dieser Teil wurde im 16. Jahrhundert von Schülern des Mystikers [[Isaak Luria]] in [[Safed]] zusammengestellt. Man studiert sechs Psalmen in Analogie zu den sechs Wochentagen. (Diese Psalmen sind Psalm 95–99 und Psalm 29. Vor dem siebten Psalm, Psalm 92 „Lied für den Schabbattag“, mit dem der Schabbat liturgisch beginnt, singt man eine Hymne zur Begrüßung des Schabbat (''[[Lecha Dodi]]'').
Für Festtage gibt es weitere besondere Texte, an [[Jom Kippur]] zum Beispiel das Gebet [[Kol Nidre]].


* '''Barchu''' (ברכו) – Aufruf zum Gebet: „Lasst und Gott preisen“.
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* Nur im Abendgebet: '''Schma und seine Brachot''' (שמע וברכתה) – siehe oben. Mincha: Schabbat und Fasttage: Toralesung. An allen anderen Tagen, d. h. den normalen Wochentagen folgt in einem Nachmittagsgebet auf Barchu unmittelbar die Amida.
==Gebet==
'''Artikel von [[Swami]] [[Sivananda]] aus dem Buch „Lives of Saints“ von der Divine Life Society'''


* '''Amida''' (עמידה), auch ''Schmone Esre'' (שמנה עשרי) oder ''Tefilla'' (תפילה). – siehe oben.
===Bitten um Gottes Segen===
Oh barmherziger [[Gott]]! Die [[Zeit]] verfliegt. Die [[Sinne]] rebellieren. Der [[Geist]] springt umher. Maya [[führt]] in die Irre. Die drei [[Feuer]] brennen. Die fünf Leiden quälen. [[Freund]]e stören. [[Krankheit]]en plagen. Die Hitze des Sommers ist sengend. Fliegen, Moskitos, Käfer und [[Skorpion]]e reizen. Der [[Zauber]] der [[Welt]] ist verführerisch. Ich kann weder meditieren noch mich konzentrieren. Ich kann auf dem spirituellen Pfad gar nichts tun, ohne Deine gütige [[Gnade]]. Oh Herr! Du bist ein Ozean der Gnade. Segne mich. Wenn ich nur einen Tropfen aus dem Ozean erlange, wird er vertrocknen?


* '''Schlussteil''' – Alenu, Kaddisch, eventuell ein Hymnus.
{{#ev:youtube|aIefzpWs-Og}}


=== Lobsprüche ===
===Die Suche nach Gott===
Neben den Gebeten sagen religiöse [[Jude]]n zu vielen Gelegenheiten Lobsprüche ([[hebr.]] ברכות, [[Bracha|Brachot]]), so u. a. über das Essen oder vor der Ausübung einer Mizwa ([[hebr.]] מצות, ''Gebote''). Diese Mini-Gebete heißen „Lobsprüche“ (Brachot), weil als „Gebet“ nur die [[Amida]] verstanden wird.
Oh anbetungswürdiger Gott! Die [[Mensch]]en verkünden, dass du [[Deenabhandhu]], [[Deenanath]], [[Kripa Nidham]], [[Karuna Sagar]], [[Anatha Rakshaka]] bist. Du hast [[Ahalya]], [[Draupadi]], [[Prahlad]], [[Dhruva]], [[Gajendra]] erretet, aber in meinem Fall hast Du nichts getan. Ich bin immer noch in [[Schmerz]], Qual und [[Dunkelheit]]. Ich rufe laut nach Deiner [[Gnade]] und Hilfe. Oh Du abwesender Herr dieser Welt! Wohin bist Du gegangen?


* Man sagt Lobsprüche vor der Ausübung einer Mitzwa ('''Birkot ha-Mitzwot''' ברכת המצות), zum Beispiel vor dem Entzünden der Schabbatkerzen, vor dem Anziehen des Tallit, vor dem Entzünden der Chanukkakerzen, usw. Diese Brachot sagt man stets ''vor'' der Ausübung der Tat.
===Gott ist die Seel' meiner Seele===
Oh strahlender Gott! Der [[Fisch]] kann nicht ohne [[Wasser]] leben. Die Sonnenblume kann nicht ohne [[Sonne]] leben. Die [[Pativrata]] kann nicht ohne ihren [[Mann]] leben. Der Geist kann nicht ohne [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] leben. Die Flamme der Lampe kann nicht ohne Öl brennen. Und so kann auch ich nicht leben ohne Dich. Oh Herr, komm, komm, nimm Deinen Thron in meinem [[Herz]]en. Du bist das Prana meines Pranas. Du bist die [[Seele]] meiner Seele.


* Man sagt Lobsprüche vor dem Genuss von Dingen (vor dem Schmecken, Riechen, Trinken, Sehen) ('''Birkot ha-Nehenin''' ברכות הנהנין), zum Beispiel vor dem Trinken von Wein, vor dem Trinken von anderen Getränken, vor dem Essen von Brot, vor dem Essen von Gemüse oder Früchten, vor dem Riechen an Gewürzen, usw. Die Brachot vor dem Trinken, Schmecken und Riechen sagt man ''vor'' der Handlung. Brachot über das Sehen sagt man, nachdem man eine schöne oder bedeutsame Sache – z. B. einen Regenbogen, eine(n) Gelehrte(n), einen berühmten Menschen, eine wiederaufgebaute Synagoge, usw. – entdeckt hat.
===Gott ist die Seele des Universums===
Du bist göttliches [[Licht]]. Du bist das Licht des [[Wissen]]s. Du vertreibst die Dunkelheit. Du bist der höchste [[Guru]]. Du bist jenseits von Geist und [[Sprache]]. Du bist jenseits aller Begrenzungen. Du bist die [[Überseele]]. Du bist das [[Selbst]] des [[Universum]]s. Du leuchtest aus Dir selbst. Du bist ohne Teile, ohne [[Handlung]], ohne Glieder, ohne Makel oder Fehler, ohne [[Geburt]] und [[Tod]]. Du bist unser [[Vater]], [[Mutter]], [[Bruder]], [[Freund]], [[Guru]], Verwandter und einzige Zuflucht. Du verkörperst [[Frieden]], [[Glückseligkeit]], [[Wissen]], [[Macht]], [[Stärke]] und [[Schönheit]].


* Man sagt Lobsprüche, um Gott zu danken, zu loben oder für etwas zu bitten ('''Birkot hoda’ah''' ברכות הודאה), zum Beispiel um Gott zu preisen, dass er Kraftlosen wieder Stärke gibt, usw.
===Was geschieht durch Gottes Gnade?===
Oh gnädiger Gott! Durch Deine Gnade ...
: möge ich die [[Wahrheit]] erkennen!
: möge ich immer erhabene [[Gedanke]]n denken!
: möge ich mich als das göttliche [[Licht]] verwirklichen!
: möge ich der [[Menschheit]] mit höchster [[Hingabe]] dienen!
: möge ich frei sein von [[Gier]], [[Lust]], [[Egoismus]], [[Eifersucht]] und [[Hass]]!
: möge ich das eine süße unsterbliche [[Selbst]] in allen [[Wesen]] erblicken!
: möge ich [[Brahman]] mit reinem [[Verständnis]] verwirklichen!


Brachot können in jeder Sprache gesagt werden.
Möge dieses Licht der Lichter mich immer führen! Möge Er meinen Geist von allen Unreinheiten befreien! Möge Er mich inspirieren! Möge Er mir Kraft, [[Mut]] und [[Stärke]] verleihen! Möge Er die [[Schleier]] von meinem [[Geist]] beseitigen! Möge er alle [[Hindernis]]se auf dem spirituellen [[Weg]] beseitigen! Möge Er mein [[Leben]] glücklich und fruchtbar machen! Ich verneige mich vor Dir, oh [[Gott]] der Götter, oh Herr der Herren, oh [[Brahman]] der [[Upanishade]]n, Unterstützer von [[Maya]] und [[Ishvara]]!


Zum häuslichen [[Sabbat|Schabbat]], der wöchentlichen Erinnerung an den Auszug aus Ägypten und der Erschaffung der Welt sowie auch ein Zeichen des Bundes Gottes mit dem Volk Israel (Geschenk der Liebe Gottes) gehört das Entzünden der Schabbatkerzen und ein Lobspruch über das Licht sowie der [[Kiddusch]] über ein Glas Wein zur Heiligung des Tages. Es liegen zwei zopfartig geflochtene Schabbatbrote (''Challot'': Plural vom [[hebr.]][[Challa]], jidd. [[Barches]]) auf dem Tisch. Sie werden für die Lobspruch über das Brot verwendet, mit dem das Essen am Schabbat beginnt. (Jedes Essen beginnt mit Brot, das besondere am Schabbat sind die Challot.) Die Kerzen werden in der Regel zuhause vor der Dämmerung entzündet, das festliche Essen mit Kiddusch und Schabbatbrot und dem eigentlichen Essenabendessen folgt nach dem Gottesdienst – sofern der Gottesdienst besucht wird.
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=== Literatur ===
==Gebet an den Guru==
* Rabb. Chaijm Donin: ''Jüdisches Gebet heute''
'''Aus dem Buch "Yoga im täglichen Leben von [[Swami Sivananda]]''':
* [[Jakob Petuchowski]]: ''Gottesdienst des Herzens'', ISBN 3-451-19457-0
* Annette Böckler: ''Jüdischer Gottesdienst. Wesen und Struktur'', Jüdische Verlagsanstalt, Berlin 2002, ISBN 978-3-934658-19-6


== Christentum ==
O anbetungswürdiger Guru! Ich grüße dich und beuge mich vor dir. Du hast mir diese Art [[Sadhana]] vorgeschrieben und diese Übungen. Ich bin voll übler [[Eigenschaft]]en. Immer wieder, bewusst oder unbewusst, habe ich verschiedentlich schlecht gehandelt. Wenn meine [[Erlösung]] oder der Gewinn des [[Gottesbewusstsein]]s von meinen [[Anstrengung|Bemühungen]], von der Anwendung verschiedener Techniken abhinge, wo bliebe dann deine [[Gnade]]? Wo bleiben deine Segnungen? Sei mir gnädig, ich bitte dich darum. Erhöhe meine Seele!
[[Datei:beten-notre-dame-de-la-gare-marseille.jpg|thumb|Betender Junge in der [[Notre-Dame de la Garde]] in [[Marseille]]]]
Das Gebet gehörte von Anfang an zu den wichtigsten Ausdrucksformen des [[Christentum|christlichen Glaubens]].  


Bereits im [[Neues Testament|Neuen Testament]] sind viele verschiedene Gebetsformen erwähnt: [[Psalmen]], Bitte, Dank, [[Fürbitte]], [[Anbetung]]. Einige der am häufigsten gebrauchten christlichen Gebete stammen aus dem [[Neues Testament|Neuen Testament]], z. B. das [[Vaterunser]] und das [[Magnificat]]. Besonders viele Lobeshymnen sind in der [[Offenbarung des Johannes]] enthalten.
Copyright [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society]


=== Biblische Grundlagen ===
==Allumfassendes Gebet von Swami Sivananda==
Entscheidend für das christliche Gebet, auch im Hinblick auf seine Erhörung, ist der Einklang des Beters mit dem Willen [[JHWH|Gottes]]. Denn alles sei möglich nur für den, der glaube<ref>{{B|Mk|9|23|LUT}}</ref>, also auf Gott vertraue. Dann gelte: „Bittet, so wird euch gegeben“<ref>{{B|Mt|7|7|LUT}}</ref>. Aber man strebe eben zuerst nach der Herrschaft Gottes, dann werde einem alles das, worum sich der Mensch sorge, zufallen<ref>{{B|Mt|6|33|LUT}}</ref>. Herrschaft [[JHWH|Gottes]] bedeutet wohl, Jesus als Herrn<ref>{{B|1 Kor|8|6|LUT}}</ref> anzuerkennen, denn er und Gott seien eins<ref>{{B|Joh|10|30|LUT}}</ref>. So fordert Jesus zur Liebe zu Gott und dem Nächsten auf<ref>{{B|Mt|22|34-40|LUT}}</ref>, den Menschen das zu tun, was man von ihnen erwarten würde<ref>{{B|Mt|7|12|LUT}}</ref>. Andererseits muss sich der Mensch, wenn er hierin versagt, wohl nicht zu sehr fürchten. Denn Versagen sei normal<ref>{{B|Röm|3|9-20|LUT}}</ref> und der „gute Hirte“ Jesus stehe für den (zweifelnden Liebes-) Versager gerade<ref>{{B|Röm|3|21-31|LUT}}</ref> und wolle ihn stets zurückgewinnen <ref>{{B|Mt|18|10-14|LUT}}</ref>. Also kann der Mensch wohl mit seinen Nöten immer wieder im Gebet mit Gott, vermittelt durch Jesus ({{B|Joh|14|6|LUT}}), ins Gespräch kommen und ihn um alles das bitten, was er täglich benötige. Er müsse sich nur Jesus als seinem Herrn und Anwalt vor Gott anvertrauen. In {{B|Mt|10|33|LUT}} sagt Jesus: „… wer immer mich aber vor den Menschen verleugnet, den will auch ich vor meinem Vater verleugnen, der in den Himmeln ist …“ Dies zeigt an, das zur Gebetserhörung tätiger Glaube erforderlich ist.
[[Datei:Mala.jpg|thumb|Im Gebet mit einer Mala]] [[Datei:Sivananda-Urwald.jpg|thumb|Swami Sivananda]]


=== Gebetsformen ===
:Oh anbetungswürdiger [[Gott]]
Das Christentum kennt viele Gebetsformen.
:voll [[Barmherzigkeit]] und [[Liebe]],
* Im [[Gottesdienst]]: Bei fast allen [[Konfession]]en gehört das [[Vaterunser]] zum Gottesdienstablauf, entweder vom Liturgen oder gemeinsam gesprochen. Daneben gibt es je nach Konfession [[Liturgie|liturgische]] Gebete, oft im Wechsel zwischen Einzelnen und der [[Gemeinde]], freie oder vorformulierte Gebete des Gottesdienstleiters oder gemeinsames freies Gebet der Gemeinde.  
:Gruß Dir, in [[Demut]] gebeugt.
* In Gruppen oder als Gebet des Einzelnen: Es gibt feststehende Gebetsformen, z.&nbsp;B. das [[Trisagion]] der [[Liste der orthodoxen Kirchen|orthodoxen Kirche]], den [[Angelus]] in der [[Römisch-Katholische Kirche|katholischen Kirche]], oder das [[Stundengebet]]. Im März gibt es jedes Jahr einen [[Ökumenische Bewegung|ökumenischen]] [[Weltgebetstag]], an dem im Gottesdienst überall dieselben Texte gebetet werden, die von Frauen eines bestimmten Landes zusammengestellt wurden. Die [[Evangelische Allianz]] hat im Januar jeweils eine Gebetswoche und regelmäßige überkonfessionelle Gebetsabende, die reihum in den Gemeinden der Allianz stattfinden.
:Sein ist dein Wesen,
* In der [[Familie]]: In vielen christlichen Familien sind [[Tischgebet]]e üblich, häufiger gibt es ein Nachtgebet mit den Kindern. Gemeinsame Familienandachten sind heute eher selten. In manchen Familien werden die [[Herrnhuter Losungen]] oder eines christlichen (Kinder-)Kalenders wie z. B. die „Helle Straße“ vorgelesen, andere Familien beten zusammen die [[Komplet]] des Stundengebets oder den [[Rosenkranz]].
:[[Wissen]] und [[Seligkeit]].
* Kindergebete: meist in Reimform formulierte Gebete wie z. B.: „Ich bin klein, mein Herz mach (ist) rein, soll niemand darin wohnen als Jesus (Gott) allein.“ Doch beten [[Kind]]er oft auch selbst formulierte Gebete.
:[[Gegenwart|Allgegenwärtig]] bist Du,
* Tischgebete
:allmächtig, allwissend.
* Abendgebete dienen dazu den Tag mit Gott zu beschließen.
:Im Innern aller Wesen
* Bibeltextbeten: Hierbei werden Bibeltexte, vorwiegend die [[Psalmen]] aus dem AT oder Gebete aus den Briefen des NT, im Wortlaut oder in eigene Worte übertragen als Gebet an Gott rezitiert. Zu den bekanntesten Bibeltextgebeten gehören das [[Benedictus]], das [[Magnifikat]] und das [[Nunc dimittis]], die auch im Stundengebet täglich gesungen werden.
:wohnst Du.
* Gebetslieder wurden schon zu biblischer Zeit gesungen und sind in den [[Psalmen]] überliefert. [[Lobpreis]] sind an Gott gerichtete Lieder, die ihn und seine Eigenschaften und Taten preisen.
:Gib uns ein verstehendes [[Herz]],
* Thematische Gebete: Es gibt ebenfalls zahlreiche Gebetsgruppen, darunter auch solche, die für besondere Anliegen beten, etwa Friedensgebete.
:die rechte Einsicht,
* Gebete per E-Mail: Vorgefertigte Gebete werden per E-Mail verschickt (z. B. [[Mailgebet]]) und können von den Lesern mit einem Internetanschluss überall gebetet werden; häufig dient es der Besinnung mitten im Alltag oder der kurzen Auszeit zwischendurch.
:ausgeglichenes Gemüt,
* 24-Stunden-Gebet: Vorwiegend im Umfeld der [[charismatisch]]en Bewegung im Rahmen des [[Wächterruf]]s, aber auch in der [[Herrnhuter Brüdergemeine]]. Verschiedene Beter schließen sich zu einem Verbund zusammen, so dass an jedem Tag zu jeder Stunde „in Schichten“ gebetet wird.  
:[[Vertrauen]], [[Hingabe|Hingebung]] und
* Einzelne: Hier reicht das [[Spektrum]] von einem ''Vaterunser'' vor dem Einschlafen über eine tägliche [[Stille Zeit]], dem Beten des Stundengebets (ganz oder einzelne [[Stundengebet|Horen]], den [[Exerzitien]] des [[Ignatius von Loyola]]; oder völlig freiem Gebet.
:[[Weisheit]].
:Lege in uns [[Geist|geistige]] [[Kraft]],  
:Versuchungen zu widerstehen,
:und [[Denken]] und Wollen
:zu beherrschen.  
:Befreie uns von [[Selbstsucht]],
:[[Gier]], [[Zorn]] und [[Hass]].  
:Erfülle unser Herz
:mit göttlichen [[Tugend]]en.
:Lass uns Dich erschauen
:in all den Namen und Gestalten.  
:Lass uns Dir [[dienen]]
:in all den Namen und Gestalten.
:Lass uns allezeit Deiner gedenken.  
:Lass uns stets
:Deine [[Herrlichkeit]] singen.  
:Lass Deinen Namen
:stets auf unseren Lippensein.  
:Lass uns in Dir bleiben allezeit.


=== Gebetsinhalte ===
== Gebet und Kirtan für die Toten ==
[[Datei:PilotPraying.jpg|thumb|[[United States Navy|US-Navypilot]] beim Gebet]]
[[Datei:Gebet Grab Erinnern Tod Trauer Traurigkeit.jpg|thumb|Gebet und Kirtan hilft der Seele auf ihrem Weg]]
Das Gebet beinhaltet nicht nur [[Anbetung]], [[Dank]] und [[Bitte]] oder Fürbitte, der Bittcharakter bildet oft nur einen Aspekt des Gebetes. Gebetsinhalte sollten keine oberflächliche Bitten um bequeme Dinge sein, die man sich gerade wünscht. Auch kann man nicht gegen den anderen beten.
'''- Abschnitt aus dem Buch: Was wird aus der Seele nach dem Tode - von [[Swami Sivananda]] -'''


Der Betende nutzt das Gebet um nach seiner Ansicht in Kontakt mit seinem Gott (oder einem anderen spirituellen Wesen) zu treten. Für ihn ist es ein Zwiegespräch und er vertraut darauf, dass sein Gott weiß, was der Betende benötigt.
Die Gebete, [[Gute Gedanken|guten Gedanken]] oder guten [[Wünsche]] und [[Kirtan]] sind den verschiedenen [[Seele]]n eine Hilfe und können ihnen von unschätzbarem Wert sein. Gebete für die Toten nehmen in den meisten [[Religionen]] einen großen Raum ein, zum Beispiel auch in der [[katholisch]]en [[Kirche]].


=== Gebetshaltung/Symbole ===
Das Gebet ist einer Rundfunkstation vergleichbar und verbreitet Wellen guter [[Gedanken]], so wie ein Radiosender Tonwellen ausstrahlt. Das Gebet oder Kirtan ist eine gewaltige [[Kraft]], die den abgeschiedenen Seelen auf ihrer [[Reise]] zum Himmel und beim Durchwandern der Zwischenreiche behilflich ist.
In der Kirche wird meistens stehend (Ausdruck des Respekts) oder [[Niederknien|kniend]] (Ausdruck der Unterwerfung) gebetet, während im persönlichen Gebet (im Kämmerlein, außerhalb der Kirche) keine bestimmte Körperhaltung verbindlich ist. Für das christliche Beten im Gottesdienst gibt das [[Zeremoniale]] mancherlei Anregungen im Blick auf die äußeren Formen, die in der jeweiligen Kirche üblich sind.


Typisch für das christliche Beten der Alten Kirche ist das freie, selbstbewusste Stehen vor Gott mit geöffneten Armen, erhobenen Händen und Augen. In späterer Zeit ist im Abendland das Falten der Hände üblich geworden. Diese Geste soll verdeutlichen, dass sich der Beter nur auf Gott konzentriert und nicht mit anderen Dingen beschäftigt ist.
Die abgeschiedenen Seelen verharren unmittelbar nach dem Tod in einem Zustand von [[Ohnmacht]] oder [[Bewusstlosigkeit]] und können darum nicht wahrnehmen, dass sie von ihrem früheren groben, stofflichen [[Körper]] getrennt sind. Gebete, Kirtan und gute [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/die-kraft-der-gedanken/ Gedanken] seitens der Verwandten und Freunde geben ihnen wahren [[Trost]] und rufen mächtige [[Schwingung]]en hervor, die sie aus ihrer Betäubung erwecken und ihr getrübtes [[Bewusstsein]] klären, so dass sie zu [[erkennen]] beginnen, dass sie nicht wirklich in ihren groben, stofflichen Körpern sind.
Die aneinander gelegten offenen Handflächen entsprechen der Haltung bei der Huldigung des [[Lehnsherr]]en im mittelalterlichen [[Feudalsystem]] und wird etwa seit dem 11. Jahrhundert praktiziert. Das Gebet mit zusammengeballten Händen kam erst in der Reformation auf. Daneben gibt es noch seltenere, ältere Formen, wie das Kreuzen der Hände vor der Brust. Das Ausstrecken der Arme im Gebet stammt sogar aus dem vorchristlichen Mittelmeerraum und Orient, es geht auf die Körperhaltung der Bettler zurück. Das Beten mit erhobenen Händen wird in der katholischen Kirche von Bischöfen und Priestern geübt, wenn sie als Vorsteher der liturgischen Versammlung zu Gott sprechen, daneben regional von allen Mitfeiernden beim Beten des [[Vaterunser]]s. Es wird häufiger von Christen der [[Charismatische Bewegung|charismatischen Bewegung]] oder der [[Pfingstbewegung]] praktiziert und geht auf eine jüdische (z. B. Klagelieder 3,41) Gebetshaltung zurück.


[[Katholisch]]e Christen beginnen das persönliche Gebet stets mit den der Taufformel entnommenen Worten „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Außerdem bezeichnen sie sich bei Beginn und Abschluss eines jeden Gebetes mit dem Zeichen des Kreuzes. [[Orthodox]]e Christen bekreuzigen sich ebenfalls, wobei bei ihnen sogar die Haltung der Finger eine wesentliche Rolle spielt (siehe [[Kreuzzeichen]]). Im Protestantismus ist das Kreuzzeichen kaum noch verbreitet.
Dann bemühen sie sich, das Grenzland, einen schmalen Ätherfluss, zu überqueren, der von den Hindus [[Vaitarani]], von den [[Parse]]n Chinat-Brücke und von den Mohammedanern Sirat genannt wird.


Mit dem Anzünden einer (Opfer-)Kerze kommt Licht in das Dunkel. Es ist ein Hoffnungszeichen und soll das Gebet für einen anderen Menschen oder für ein persönliches Anliegen verlängern, auch wenn der Betende beispielsweise die Kirche bereits wieder verlassen hat. Es existiert hierbei die Vorstellung, dass, solange die Kerze brennt, das Gebet zu Gott aufsteigt.
Das [[Weinen]], die [[Trauer]] und der grenzenlose Kummer der Verwandten verursacht ihnen [[Schmerzen]], zieht sie aus der jenseitigen Welt wieder hinab und kann ihnen bei ihrer [[Wanderung]] in den [[Himmel]] schwere [[Hindernisse]] in den Weg legen. Das fügt ihnen ernsten Schaden zu. Wenn sie in [[Frieden]] ihren Körper verlassen wollen, um ein herrliches [[Erwachen]] im Himmel zu erleben, werden sie durch das Weinen und [[Jammern]] ihrer Freunde und Verwandten lebhaft an das weltliche Leben erinnert. Diese irdischen Gedanken erzeugen in der abgeschiedenen Seele ähnliche [[Schwingung]]en und verursachen heftigen [[Schmerz]] und starkes [[Unbehagen]].


=== Gebetsgemeinschaften ===
Deshalb sollten Verwandte und Freunde Kirtan und [[Gebete]] für den [[Frieden]] der [[verstorben]]en Seele verrichten. Nur dann können sie ihnen wirklich helfen und sie trösten. Wenn zehn oder zwölf Menschen zusammensitzen und Kirtan und Gebete verrichten, wird die Wirkung entschieden [[kraftvoll]]er sein. Gemeinsames Gebet und Kirtan üben einen ungeheuren [[Einfluss]] aus.
Es gibt auch Gebetsgemeinschaften, z. B. den Rosenkranzsühnekreuzzug. Am 2. Februar 1947 gründete der Franziskanerpater Petrus Pavlicek in Wien eine „Ewige Rosenkranzgemeinschaft“, die bald in „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“ umbenannt wurde …


=== Christliches Gebet um Heilung ===
== Hinduismus ==
Im Christlichen Bereich findet Gebet um Heilung in sehr unterschiedlichem Rahmen statt:
In der Frühzeit des [[Hinduismus]], der vedischen [[Zeit]] (1200 v.Chr.), wurden [[Hymne]]n an die Götter gerichtet, die oft mit Bitten verbunden waren und einen durchaus utilitaristischen [[Charakter]] hatten. Auch die [[Rezitation]] von [[Mantra]]s (wörtl.: Mittel zum [[Denken]]) war von frühester [[Zeit]] an ein wichtiges Mittel religiöser Versenkung.
* [[Privat]] für sich oder als Fürbitte für den Nächsten im Besonderen für Familienangehörige und enge Freunde
* in der [[Seelsorge]] (z. B. [[Krankenhausseelsorge]]r)
* durch die Ältesten der eigenen Kirchengemeinde nach Sündenbekenntnis (Beichte) und Ölsalbung ([[Jakobus]] Kapitel 5) (besonders verbreitet in [[evangelikal]]en Gemeinden)
* in Messen ([[Katholisch]])
* sog. [[Heilungsgottesdienst]]en (nicht immer, aber oft [[charismatisch]], mit Predigern bei welchen die Gabe (das Charisma) der Heilung angenommen wird.)
* in Angeboten überkonfessioneller Gruppen, die sich speziell dem Thema Gesundheit/Heilung widmen


Zur Wirkung von Fürbitten auf die Genesung, siehe ''[[Fürbitte]]''.
Heute ist wie bei Gläubigen aller [[Religion]]en das tägliche Gebet auch bei Hindus üblich. Gebetet wird in fast allen hinduistischen Richtungen, vor allem im [[Bhakti Yoga]] ist die persönliche [[Hingabe]] an Gott und somit die [[Kommunikation]] mit ihm wichtig.  


=== Gebet in den Konfessionen ===
Eine populäre [[Form]] der [[Verehrung]] ist die [[Anbetung]] Gottes in einem [[Bild]] oder einem Emblem. Andererseits lehnen auch sehr viele Hindus die Verehrung in Bildern völlig ab – wie beispielsweise die Anhänger des [[Arya Samaj]] oder die [[Lingayat]]s, eine im 12. Jahrhundert gegründete [[Shivaismus|shivaitische]] Bewegung.
Bis heute hat das Gebet einen zentralen Platz in der Praxis aller christlichen [[Konfession]]en.  


Alle kennen das ''Vaterunser'' und die Psalmen ebenso wie persönlich formulierte Gebete und [[Kirchenlied]]er in Gebetsform. Die orthodoxen, katholischen und anglikanischen Kirchen haben eine reiche Tradition von vorformulierten Gebeten für den liturgischen und persönlichen Gebrauch (siehe [[liturgische Gebete]]), im Pietismus und im freikirchlichen Raum sind die Gebete in der Regel spontan formuliert.
=== Hinduistische Gebetspraxis ===
Allgemeine  Vorschriften für Gebete und feste Gebetszeiten, die für alle [[Hinduismus|Hindus]] gelten, fehlen. Sehr unterschiedlich gelebte [[Familie]]n[[tradition]]en sind:


Alle christlichen Konfessionen wenden sich im Gebet direkt an Gott und gehen davon aus, dass Gott Gebete hört. Christen wenden sich im Gebet an den [[Dreieinigkeit|Dreieinigen Gott]], beten zu Gott dem Vater, zu [[Jesus Christus]] und manche auch direkt zum [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]], wobei es in den meisten Konfessionen, von fest formulierten liturgischen Gebeten abgesehen, dem einzelnen überlassen ist, an wen er sich im Gebet wendet. In der katholischen und der orthodoxen Kirche können Gebete auch an [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]] und an Heilige gerichtet werden, wobei diese Gebete eine Bitte um Fürsprache beim dreieinigen Gott sind.
* die weit verbreitete tägliche Lichtkreiszeremonie, das [[Arati]]; zu Hause oder in den kleinen und großen Tempeln. Meist am Beginn sowie am Ende des Tages schwenkt man eine Butterlampe vor dem Bildnis oder dem Emblem des Göttlichen und läutet dazu eine kleine Glocke. Das Gebet - gesprochen, geflüstert, in [[Gedanke]]n rezitiert oder gesungen - gehört wesentlich zu der [[Zeremonie]].
* Viele Hindus beten beim Verlassen des Hauses oder zu Beginn einer Unternehmung. Sie sprechen oft nur ein kurzes Gebet,  indem sie etwa sagen: „Ganesha, ich verehre dich!“ oder „Om Kali!“. Insbesondere an bestimmten Wochentagen verehrt man die einzelnen [[Form]]en des Göttlichen, an Donnerstagen etwa beten manche Hausfrauen zu [[Lakshmi]], der [[Göttin]] des [[Glück]]s und des Wohlbefindens. Am Montag steht bei vielen [[Shiva]] besonders im Mittelpunkt.
* Zu Feiertagen kann man einen Priester ins Haus rufen, der Gebete oder Gottesdienste ([[Puja]]s) für alle durchführt. Genauso kann man auch überlieferte, spezifische Gebete für diesen Tag während einer Andacht selber beten, allein oder gemeinsam mit anderen.
* Anstelle eines Tischgebetes ist es oft üblich, die Speise, meistens nur eine kleine Portion davon, auf den [[Altar]] zu stellen, mit Gebeten anzubieten und dann die so gesegnete Mahlzeit zu essen.
* Sehr verbreitet ist das andachtsvoll gesungene Gebet, [[Bhajan]], das man allein singt oder in [[Gemeinschaft]], oft mit einem Instrument begleitet.
* Eine andere beliebte Gebetsform stellt das wiederholte Anrufen des [[Name]]n Gottes dar, häufig mit Hilfe einer [[mala|Gebetskette]] mit einhundertacht Kugeln, sooft wird der Name meistens zitiert. Dieses [[Japa]] dient der Versenkung und kann der Übergang zur [[Meditation]] sein.  


Christen glauben, dass Gott Gebete erhört, wobei es über die Art und Häufigkeit der Gebets-Erhörung sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt.  
Eine vorgeschriebene Körperhaltung für das Gebet gibt es nicht. Es muss in jedem Fall eine Haltung des [[Respekt]]s sein. Darum zieht man vorher immer die Schuhe aus, wäscht sich möglichst zumindest die [[Hand|Hände]] und wählt einen Sitz, der tiefer liegt als der Altar. Meistens sitzt man mit verschränkten Beinen im Schneidersitz auf dem Boden oder steht vor dem Bildnis. Vor dem [[Hausaltar]] oder im [[Tempel]] ist auch die kniende Verbeugung üblich, bei der die Stirn den Boden berührt.  


Ebenso glauben viele Christen, dass Gott im Gebet durch den Heiligen Geist zum Betenden reden kann. Dabei kann es sich um [[Prophetie]], Erleuchtung und persönliche Eingebungen handeln, aber ebenso um alltägliches, wie dass Gott z. B. die Aufmerksamkeit auf einen Bibelvers lenkt, der in die Situation passt, oder ein allgemeines Gefühl des Getröstetseins gibt. Praktisch alle Konfessionen, bei denen Prophetie oder Erleuchtung als [[Geistesgabe]] anerkannt sind, haben allerdings gewisse Sicherheitsregeln, um allzu wilde Fantasie in Grenzen zu halten, z. B. Beurteilung durch erfahrene Christen oder Gemeindeleiter, Beurteilung durch die Gemeinschaft anhand der Bibel, Beurteilung durch die kirchliche Lehre, vor allem aber Beurteilung vom Willen Gottes her: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst ([http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/22.html#22,34 Mt 22,34–40]). Was mit der Liebe ([[agape]]) nicht vereinbar ist, kann nicht Gottes Wille sein.
Zur Gebetshaltung gehören auch die vor der Brust gefalteten Hände; wobei man diese oft vor und nach Beginn des Gebetes als Respektsgeste jeweils kurz an die Stirn führt; oder man betet mit vor der Stirn gefalteten Händen, was besondere Inbrunst ausdrückt. Letztlich ist keine äußere [[Form]] zwingend, nur die innere Haltung.


== Islam ==
=== Quellen und Beispiele von Hindugebeten ===
Siehe
Quellen vieler Gebete sind die [[Veden]], die [[Puranas]] und nicht zuletzt die Beispiele großer [[Bhakta]]s, der Verehrer Gottes. Selbst von jenen Personen, die das Göttliche als letztlich absolut formloses, unpersönliches [[Brahman]] definieren, sind inbrünstige Gebete überliefert, etwa vom großen Philosophen [[Shankara]]:
* [[Salat (Gebet)|Salat (islamisches Ritualgebet)]]
:''„Ich bete an den Herrn, das höchste [[Sein]], dem einen ersten Samen des Universums, dem wunschlosen Formlosen, der durch die Silbe [[Om]] erkannt werden kann, durch den das Universum ins Dasein gelangte, der es erhält und in dem es wieder vergeht.“'' (Vedasarasivastava)
* [[Du'a|Du'a (persönliches Gebet im Islam)]]


== Bahai ==
Das bekannteste Gebet ist das "[[Gayatri|Gayatri-Mantra]]", eine vedische Hymne, welche das Göttliche in Form der Sonnenkraft, [[Surya]], um geistiges Licht anruft. Viele Hindus sprechen oder singen es täglich, wobei der Gebrauch sich nicht auf [[Brahmane]]n beschränkt, wie oft behauptet, sondern alle beten es.  
In der Religion der [[Bahai]] spielt das Gebet eine wichtige Rolle. Drei rituelle Pflichtgebete unterschiedlicher Länge und Form stehen dem Gläubigen täglich zur Wahl: das lange Pflichtgebet (einmal in 24 Stunden zu beten), das mittlere Pflichtgebet (früh, mittags und abends zu beten) und das kurze Pflichtgebet (zwischen 12 und 18 Uhr zu beten). Diese Gebete werden vom Gläubigen alleine und zurückgezogen gesprochen oder gesungen. Das einzige Pflichtgebet, das in Gemeinschaft rezitiert wird, ist das [[Totengebet#Das Totengebet der Bahai|Totengebet]]. Darüber hinaus dienen die für unterschiedliche Anlässe und Situationen wörtlich überlieferten Gebete des [[Bab]], [[Baha’u’llah]]s und [[Abdu’l Baha]]s als Vorlage.
Das "Mrityunjaya-Mantra" verehrt [[Shiva]]:
:„Wir verehren den Dreiäugigen der duftet und alle [[Wesen]] nährt.
:Wie eine reife Gurke von ihrer Bindung (am Stängel) gelöst wird, möge er uns vom [[Tod]] befreien in die Unsterblichkeit.


Abdu’l Baha sagt über das Gebet: „Es ist die Sprache des Geistes, die zu Gott spricht. Wenn wir uns, befreit von allen äußerlichen Dingen, im Gebet zu Gott wenden, dann ist es, als hörten wir die Stimme Gottes in unserem Herzen. Ohne Worte zu reden, treten wir in Verbindung, sprechen wir mit Gott und vernehmen die Antwort … Wir alle, wenn wir zu einem wahrhaft geistigen Zustand gelangen, können die Stimme Gottes vernehmen.
Ziel der Gebete und Anrufungen sind die verschiedenen, oft, aber nicht immer, anthropomorph gedachten Formen des letztlich formlosen Höchsten. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist der [[Hinduismus]] nicht [[Polytheismus|polytheistisch]]. Alle Schulen lehren das formlose Eine, wenn auch in unterschiedlichen [[Philosophie]]n. Die am meisten verbreiteten Philosophien sehen die verschiedenen Götter und [[Göttin]]nen als verschiedene Formen des höchsten Einen, das letztlich formlos ist.  


Ein Beispiel für ein Bahai-Gebet, geschrieben von Abdu’l Baha:<br/>
Ein sehr populäres Gebet, das Millionen von Hindus täglich singen, besonders zur täglichen Lichtkreis-Zeremonie, dem Arati, ist das "Jay Jagadish Hare". In diesem Text kommt deutlich zum Ausdruck, dass das Wissen um die Einheit auch in den Gebeten der einfachen Gläubigen enthalten ist. Ein Ausschnitt:
:''O Du gütiger Herr! Du hast die ganze Menschheit aus dem gleichen Stamm erschaffen. Du hast bestimmt, dass alle der gleichen Familie angehören. In Deiner heiligen Gegenwart sind alle Deine Diener, die ganze Menschheit findet Schutz in Deinem Heiligtum. Alle sind um Deinen Gabentisch versammelt; alle sind erleuchtet vom Lichte Deiner Vorsehung.<br/>
:''O Gott! Du bist gütig zu allen, Du sorgst für alle, Du beschützest alle, Du verleihst allen Leben. Du hast einen jeden mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, und alle sind in das Meer Deines Erbarmens getaucht. <br/>
:''„Ehre sei Dir, O Herr der Welt! Ehre sei dem ewigen Herrn! …''
:''O Du gütiger Herr! Vereinige alle. Gib, dass die Religionen in Einklang kommen und vereinige die Völker, auf dass sie einander ansehen wie eine Familie und die ganze Erde wie eine Heimat. O dass sie doch in vollkommener Harmonie zusammenlebten!<br/>
:''Du bist meine [[Mutter]], mein [[Vater]] bist du. Wo sonst finde ich Zuflucht, O Herr? ''
:''O Gott! Erhebe das Banner der Einheit der Menschheit.<br/>
:''Außer Dir ist kein Zweiter, kein anderer neben Dir''.
:''O Gott! Errichte den Größten Frieden.<br/>
:''Auf wen kann ich hoffen, wenn nicht auf Dich! Ehre sei Dir, O Herr der Welt!'' …
:''Schmiede Du, o Gott, die Herzen zusammen.<br/>
:''Nimm die Gier von mir und alles Übel, O Herr!''
:''O Du gütiger Vater, Gott! Erfreue unsere Herzen durch den Duft Deiner Liebe. Erhelle unsere Augen durch das Licht Deiner Führung.<br/>
:''Vermehre die [[Hingabe]] und [[Liebe]] zu Dir, und lass mich den Heiligen dienen!''  
:''Erquicke unsere Ohren mit dem Wohlklang Deines Wortes und beschütze uns alle in der Feste Deiner Vorsehung.<br/>
:''Ehre sei Dir, O Herr der Welt!“''
:''Du bist der Mächtige und der Kraftvolle, Du bist der Vergebende und Du bist der, welcher die Mängel der ganzen Menschheit übersieht.''


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== Zitate ==
==Siehe auch==
* ''Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist, ein gebrochenes und reuiges Herz wirst du, Gott, nicht verachten.'' – [[Psalm]] 51,19
*[[Allumfassendes Gebet]]
* ''Das Werk gibt dem Wort innere Stärke, doch das Gebet erwirbt für Taten und Worte innere Kraft.'' – [[Bernhard von Clairvaux]]
*[[Gebet für Gott Krishna]]
* ''Der Mensch ist von Gott nie weiter entfernt als ein Gebet.'' – [[Agnes Gonxha Bojaxhio|Mutter Teresa]]
*[[Herzensgebet]]
* ''Wenn ihr betet, macht es nicht so wie die Heuchler, die sich dazu gern in die Synagogen und an die Straßenecken stellen, damit sie von den Leuten gesehen werden. Ich versichere euch: Mit dieser Ehrung haben sie ihren Lohn schon kassiert. Wenn du betest, geh in dein Zimmer, schließ die Tür und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen. Beim Beten sollt ihr nicht plappern wie die Menschen, die Gott nicht kennen. Sie denken, dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie! Denn euer Vater weiß ja, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet.'' – [[Jesus von Nazaret|Jesus Christus]] in der [[Bergpredigt]] über das Beten, [[Evangelium nach Matthäus|Matthäus]] 6,5–8; zitiert nach der [[Neue evangelistische Übertragung|Neuen evangelistischen Übertragung]] (NeÜ) der [[Bibel]]
*[[Sonnengruß]]
* ''Gott bitten heißt, sich mit der Hoffnung schmeicheln, durch Worte könne man die ganze Natur ändern.'' – [[Voltaire]]
*[[Surya Namaskar]]
* ''Gebet bedeutet nichts weiter, als Jesus in unsere Not einschließen. Es bedeutet, Jesus Zugang zu geben, damit er seine Kraft für unsere Not gebrauchen kann. Es bedeutet, Jesus Gelegenheit geben, seinen Namen inmitten unserer Not zu verherrlichen.''  – [[Ole Hallesby]]
*[[Sankalpa]]
*[[Mala]]
*[[Franz von Assisi]]
*[[Bhakta]]
*[[Bhakti]]
*[[Bhakti Yoga]]
*[[Hingabe]]
*[[Inspiration]]
*[[Liebe]]
*[[Gottesliebe]]
*[[Demut]]
*[[Satchidananda]]
*[[Glückseligkeit]]


== Siehe auch ==
==Literatur==
{{Wikiquote|Gebet}}
* [[Bittgebet im Islam]], [[Tischgebet]], [[Tischgebet (Judentum)]], [[Gebetbuch]]
* [[Fürbitte]]
* [[Anbetung]]
* [[Gotteserfahrung]]
* [[Namensgebet]]


== Literatur ==
* James Swartz: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/yoga-drei-energien-james-swartz Yoga der drei Energien], auch als [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/ebooks/e-book-yoga-drei-energien-james-swartz eBook]
* {{Literatur
* Sukadev Bretz: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/karma-reinkarnation Karma und Reinkarnation]auch als [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/ebooks/karma-reinkarnation-e-book ebook] oder [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/cds/vortraege-sukadev/karma-reinkarnation-cd Hörbuch]
| Autor=[[Friedrich Heiler]]
* Swami Sivananda, Bhakti und Sankirtan, Hrsg.: The Divine Life Society, 2007
| Titel=Das Gebet. Eine religionsgeschichtliche und religionspsychologische Untersuchung
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/autobiografie-swami-sivananda Autobiografie] auch als [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/ebooks/e-book-autobiografie-swami-sivananda eBook]
| Verlag=Ernst Reinhardt Verlag
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/sivananda-moderner-heiliger Sivananda - Ein moderner Heiliger]
| Ort=München, Basel
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/goettliche-erkenntnis Göttliche Erkenntnis]
| Jahr=1969
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/sivanandas-botschaft-goettlichen-leben-swami-sivananda Sivanandas Botschaft vom göttlichen Leben]
}}
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/inspirierende-geschichten Inspirierende Geschichten]
* Carl Heinz Ratschow, Rainer Albertz, Lawrence A. Hoffman, Klaus Berger u. a.: ''Gebet I. Religionsgeschichtlich II. Altes Testament III. Judentum IV. Neues Testament V. Alte Kirche VI. Mittelalter VII. Das Gebet im deutschsprachigen evangelischen Gottesdienst VIII. Dogmatische Probleme gegenwärtiger Gebetstheologie IX. Praktisch-theologisch''. In: [[Theologische Realenzyklopädie]] 12 (1984), S. 31–103 (umfassender Überblick mit christlichem Schwerpunkt)
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/die-kraft-gedanken Die Kraft der Gedanken]
* M. Krucoff, S. Crater, D. Gallup, J. Blankenship, M. Cuffe, M. Guarneri, R. Krieger, V. Kshettry, K. Morris, M. Oz: Music, imagery, touch, and prayer as adjuncts to interventional cardiac care: the Monitoring and Actualisation of Noetic Trainings (MANTRA) II randomised study. The Lancet, Volume 366, Issue 9481, Pages 211–217
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/licht-kraft-weisheit Licht, Kraft und Weisheit]
* Krucoff MW, Crater SW, Green CL, Maas AC, Seskevich JE, Lane JD, Loeffler KA, Morris K, Bashore TM, Koenig HG.: Integrative noetic therapies as adjuncts to percutaneous intervention during unstable coronary syndromes: Monitoring and Actualization of Noetic Training (MANTRA) feasibility pilot. PMID 11685160
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/japa-yoga Japa Yoga]
* O’Connor PJ, Pronk NP, Tan A, Whitebird RR.: Characteristics of adults who use prayer as an alternative therapy. PMID 15895540
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/swami-sivananda/die-ueberwindung-furcht Die Überwindung der Furcht]
* Monika Renz: ''Grenzerfahrung Gott: Spirituelle Erfahrungen in Leid und Krankheit.'' 3. Aufl. Herder, Freiburg i.Br. 2006, ISBN 3-451-05341-1
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/goetter-goettinnen-hinduismus Götter und Göttinnen im Hinduismus]
* Arndt Büssing, Thomas Ostermann, Michaela Glöckler, Peter F. Matthiessen: ''Spiritualität, Krankheit und Heilung – Bedeutung und Ausdrucksformen der Spiritualität in der Medizin.'' Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt 2006, ISBN 978-3-88864-421-4
* Swami Sivananda: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/feste-im-hinduismus Feste und Fastentage im Hinduismus]
* Heinrich Christian Rust: ''Beten – 7 Gründe, warum ich es tue.'' Neufeld Verlag, Schwarzenfeld 2006, ISBN 3-937896-31-7
* [[Ole Hallesby]]: ''Vom Beten.'' Wuppertal 1958, pass. (der christliche Klassiker zum Thema)
* [http://www.sciam.com/article.cfm?articleID=000F3258-4028-1179-B50383414B7FFE9F Kritischer Artikel] von [[Michael Shermer]] im Scientific American
* [[Adolf Holl]]: ''Om und Amen. Eine universale Kulturgeschichte des Betens''. 2006
* Stefan Heid: ''Gebetshaltung und Ostung in frühchristlicher Zeit''. In: Rivista di Archeologia Cristiana 82 (2006) 347-404.
* Albert Löschhorn: ''Gott ist gegenwärtig - Eine Anleitung zu geistlichen Übungen für evangelische Christen''. Verlag Linea, Bad Wildbad, 2009, ISBN 978-3-939075-35-6
* Albert Löschhorn: ''Gerhard Tersteegens Schule des Gebets''. Verlag Linea, Bad Wildbad, 2009, ISBN 978-3-939075-34-9
== Quellen ==
<references/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikisource|Gebet}}
* [http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Wonne/Gebet.html "Gebet" aus ''Göttliche Erkenntnis - Göttliche Wonne'' von Swami Sivananda]
{{Wiktionary|Gebet}}
* [https://www.yoga-vidya.de/kundalini-yoga/kundalini-erweckung/gebet-und-mantra/ Gebet und Mantra]
{{Commons|Category:Prayer|{{PAGENAME}}}}
* [https://www.yoga-vidya.de/ayurveda/leben-nach-ayurveda/dhanvantari-gebet/ Das Dhanvantari-Gebet]
 
* [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/allumfassendes-gebet Allumfassendes Gebet]
* [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22364/1.html Therapeutisch ohne Wirkung – Nach einer US-Studie haben fürsprechende Gebete auf Patienten nach einer Herzoperation keinen Einfluss] ([[Telepolis]])
* [http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/gebet-des-heiligen-franziskus-1 Gebet des heiligen Franziskus von Assisi - Friedensgebet]
* [http://www.gehirnundgeist.de/artikel/862367 Übersichtsseite „Glaube und Wissenschaft“ mit einigen gut lesbaren Fachartikeln zum Thema (Quelle: Gehirn&Geist)]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/goetter-und-goettinnen/15-gebete-des-sivananda-ashrams/ Gebete des Sivananda-Ashrams]
* [http://www.gehirnundgeist.de/artikel/862367 Übersichtsseite „Glaube und Wissenschaft“ mit einigen gut lesbaren Fachartikeln zum Thema]
* [http://www.welt.de/data/2005/06/18/733398.html Können Gebete heilen?]
* [http://www.welt.de/data/2005/06/18/733398.html Können Gebete heilen?]
* [http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=984&item=162310 Wirkung von Gebeten bei Reagenzglasbefruchtung]
* [http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=984&item=162310 Wirkung von Gebeten bei Reagenzglasbefruchtung]
* [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,409005,00.html Fürbitten für Kranke]
* [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,409005,00.html Fürbitten für Kranke]
* [http://www.e-water.net/viewflash.php?flash=prayerofhope_de Ein Gebet in schweren Zeiten] Flash-Animation (3,1&nbsp;MB)
* [http://www.e-water.net/viewflash.php?flash=prayerofhope_de Ein Gebet in schweren Zeiten]
* [http://video.google.de/videoplay?docid=1287248191579280437&ei=UmEhSqzFGqas2wKe5Zi2BA&q=geschichte&hl=de Uganda - Wie Gebet eine Nation verändern kann] Video
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Wonne/bhakti.html Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis: Bhakti]
 
*[https://www.yoga-vidya.de/kundalini-yoga/yoga-wege/bhakti-yoga/ Bhakti Yoga]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/sadhana/bhaktiSadhana.html Swami Sivananda, Sadhana: Bhakti Yoga Sadhana]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/inspirierende-geschichten/bhakti/ Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten: Guru Bhakti]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/yogi/sivananda.html Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/artikel/swamisivananda.html Artikel von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/IntegralYoga/Integraler-Yoga.htm Swami Sivanandas Integraler Yoga]
*[http://www.sivanandaonline.org/public_html Internetseiten der Divine Life Society]
*[https://www.yoga-vidya.de/ Internetseiten von Yoga Vidya]


==Seminare==
===Bhakti Yoga===
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===Mantras und Musik===
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===Meditation===
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===Schweigen – Stille===
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==Multimedia==
===Das Dhanvantari-Gebet===
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===Gelassenheitsgebet===
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===Gebet ist mehr als nur bitten – mp3 Kurzvortrag===
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=== Bhakti Yoga – Hingabe zu Gott entwickeln===
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===Bhakti Yoga – mit Gottesliebe zur Gelassenheit===
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/44_bhakti-yoga_gottesliebe.mp3}}
===Höchste Stufe der Hingabe – Bhakti Yoga ist vollkommene Selbstaufgabe in Gott===
{{#widget:Audio|url=https://jkv3wg.podcaster.de/download/1203_Bhagavad_Gita_XII_8.mp3}}


{{Deutsche Wikipedia}}
[[Kategorie:Sivananda Bhakti und Sankirtan]]
[[Kategorie:Bhakti Yoga]]
[[Kategorie:Kirtan]]
[[Kategorie:Gebet]]
[[Kategorie:Liebe]]
[[Kategorie:Spiritualität]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Was wird aus der Seele nach dem Tode]]
[[Kategorie:Yoga der drei Energien]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:47 Uhr

Das Gebet (abgeleitet von dem deutschen Substantiv "Bitte") bezeichnet eine zentrale Glaubenspraxis vieler Religionen. Gebete können gesungen, gesprochen oder still formuliert sein. Je nach Religion und Konfession unterscheiden sich Körperhaltungen und Gesten: stehen, knien, niederwerfen, den Kopf senken, die Hände erheben oder falten...Mudras, Namaste... auch Asanas, Tai-Chi... Ebenso mag die Haltung individuell frei gewählt sein.

Swami Sivananda im Kreis seiner Schüler am Ganges

Gebet - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018

Jedes Gebet wird gehört
  • Wie kannst du beten?
  • Wie kannst du über ein Gebet Kontakt zum Göttlichen herstellen?
  • Wie kannst du dich über ein Gebet öffnen für Göttlichen Segen?

Dieser Text ist eine Interpretation über Swami Sivanandas Buch „Inspiration und Weisheit.“ Swami Sivananda schreibt: „Das Kätzchen miaut und die Katze läuft hin um es wegzutragen. Genauso ruft der Gottesverehrer und Gott kommt ihm zur Hilfe.“

Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass das kleine Kätzchen hilflos ist. Es weiß nicht viel. Wenn du zu Gott betest, musst du nicht viel wissen. Du musst auch nicht viel über Gott verstehen. Manchmal ist es ein Problem der heutigen Zeit, dass Menschen zu viel wissen. Sie stellen sich die Frage: „Wer betet eigentlich zu wem?“

Natürlich würde man im Vedanta sagen: „Ich bin eins mit dem Göttlichen“. Trotzdem hast du als kleines Menschlein oder als unendliches Bewusstsein, welches sich identifiziert mit einem kleinen Menschlein, manchmal das Bedürfnis, um Führung zu bitten. So kannst du einfach sagen: „Oh Gott, oh kosmische Mutter, oh kosmisches Bewusstsein, ich brauche deine Hilfe, bitte hilf mir. Oder du könntest, wenn du eigentlich ungläubig bist, auch sagen: „Oh Gott, wenn es dich geben würde, würde ich vielleicht so zu dir sprechen.“ Du könntest so tun, als ob es Gott gäbe. Du machst auch manches andere, als ob du spielen würdest. Und manchmal, wenn du sagst: „Oh Gott, wenn es dich gäbe, oder wenn es dich gibt, dann würde ich so sprechen, oder dann würde ich dir folgendes sagen.“ Manchmal leuchtet dabei die göttliche Gegenwart auf. Du brauchst keinen Glauben an Gott um zu beten. Es reicht aus, wenn du es als Möglichkeit in Betracht ziehen könntest. Dann probiere es aus, vielleicht wird Gott sich melden.

Swami Sivananda schreibt weiter: „Gebet ist das anrufen Gottes um Hilfe in der Verzweiflung.“ Das ist eine Möglichkeit des Gebetes. Swami Sivananda beschreibt in weiteren Teilen noch andere Aspekte. Er sagt: „Gebet heißt, Gott die Möglichkeit zu geben, den Verehrer zu trösten. Wenn du nicht weiter weißt, dann wende dich an die göttliche Mutter, an das Göttliche.“

Dein Gebet ist wie das Öffnen eines Kanals, durch den Gott zu dir sprechen kann. Gebet ist das Erleichtern deines Gewichtes auf deinem Herzen, indem du es Gott öffnest. Gebet heißt, Gott die Entscheidung zu überlassen, was das Beste für dich ist. Wenn du dich in einem Konflikt befindest, dann lernst du zu beten. So kannst du zum Beispiel beten: „Oh Gott, ich weiß nicht was ich tun soll. Bitte zeige mir was ich tun soll.“

Es hat jetzt schon mehrere Gebetsgelegenheiten gegeben:

  • Es gibt das Gebet aus Verzweiflung, wenn du traurig bist,
  • das Gebet aus Leiden.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, das Gebet mit der Bitte um Führung. Du weißt nicht, was die richtige Entscheidung ist? Du betest zu Gott.

Swami Sivananda schreibt weiter: „Beten ist nicht nur bitten. Beten ist Gemeinschaft mit Gott durch aufrichtige Hingabe. Gebet ist Nähe zu Gott, das Gebet ist das Hinwenden des Geistes zu Gott. Du kannst auch beten, ohne dass du etwas von Gott willst. Du kannst auch zu Gott sprechen und sagen:

  • Danke, dass ich dich heute erfahren konnte,
  • danke, dass ich all das hier habe.
  • Danke für die Herausforderung.
  • Danke für deine Großartigkeit.

Ein Dankesgebet ist eine Form des Gebetes. Gebet ist das Erheben der Seele Gott entgegen. Gebet ist ein Akt der Liebe und der Verehrung. Wenn du Betest kannst du innerlich Gott mit deinen eigenen Worten verehren, oder auch durch die Worte deiner Religion oder die Worte einer anderen Religion.

Dann schreibt Swami Sivananda:

„Jeder kann beten.“ 

Ich werde nur ein paar Sätze lesen. Ich empfehle dir durchaus, dieses Kapitel im Buch „Inspiration und Weisheit“ vollständig durchzulesen, oder diese Zeilen bis zu Ende zu lesen. Er sagt: „Jeder kann beten, der Blinde, der Taube, der Lahme, der Arme, der Schwache, der Unwissende, der Niedrige und der Verlorene. Jeder kann zu Gott beten. Sprich mit deinem Herzen, Gott weiß, was du ihm sagen möchtest. Mache dir keine Gedanken, ob du ein Gebet richtig aussprichst. Mache dir auch keine Gedanken, ob das Mantra korrekt ausgesprochen wird, wenn du es als Gebet wiederholst. Ein Gebet aus dem Herzen wird von Gott verstanden.

Wessen Gebet wird erhört? Gebet kann auch ein Bitten sein. Wann wird ein Gebet erhört? Swami Yogaswarupananda, ein Schüler von Swami Krishnananda und Swami Chidananda, die wiederum Schüler Swami Sivananda waren, hat es einmal so ausgedrückt:

Jedes Gebet wird erhört. 

Beten ist eine Bitte und es wird beantwortet. Manchmal ist die Antwort ja und manchmal ist die Antwort nein. Gehört hat es Gott. Wenn du ein Gebet sprichst, dann wird Gott darauf eingehen. Das heißt nicht, dass Gott dazu gebracht wird, das zu tun, um was du bittest. Aber Gott wird dir helfen Kraft zu bekommen, für das, was zu tun ist. Gott hat dir den Atem gegeben, damit du ihn zum Beten verwendest. Setze dich hin und bete. Aber lasse das Gebet nicht aufhören, wenn du dich erhebst. Lasse das Gebet das ganze Leben wären und dein Leben ein einziges langes Gebet sein.

Bete nicht einfach um irdische Güter. Auch nicht um himmlische Freude. Sondern bete um die Gnade Gottes, um die Erfahrung von göttlicher Gegenwart, um die Erfahrung der Einheit mit Gott. Und bitte um Führung.

Begrüße den Tagesanbruch und verabschiede dich vom Tag mit einem Gebet der Dankbarkeit. Danke für den neuen Tag, der dir gewährt wird und danke am Abend für die Gnade, die du erhalten hast. So wird dein Leben gesegnet sein.

Nutzen des Gebetes

Gebet - Verbindung mit Gott

Swami Sivananda schreibt: „Gebet ist eine spirituelle mächtige Kraft, Gebet ist spirituelle Nahrung für die Seele. Gebet ist ein spirituelles Stärkungsmittel. Bete und erblühe, bete inbrünstig. Jetzt sofort von dieser Sekunde an. Du wirst ewige Wonne erreichen. Halte jetzt einen Moment inne und überlege, ob du die Praxis des spirituellen Gebetes hast. Wenn nicht, wie willst du beten? Willst du einfach in deinen eigenen Worten beten? Oder willst du eines der Gebete sagen, die du vielleicht als Kind oder Jugendlicher gelernt hast? Eines der christlichen Gebete oder auch eines der Gebete die Swami Sivananda vorschlägt? Es gibt so viele Möglichkeiten. Sanskrithymnen sind manchmal auch Gebete. Aber es ist gut zu beten.

Einen Moment stilles Gebet:

  • Asato Ma Sat Gamaya
  • Tamaso Ma Jyotir Gamaya
  • Mrityor Maamritam Gamaya


  • Führe uns vom irrtümlichen Verständnis zur Erkenntnis der Wahrheit,
  • führe uns von der Dunkelheit leidschaffender Verhaftungen zum reinen Licht, freudevoller Unbedingtheit,
  • führe uns von der Identifikation mit dem Vergänglichen zur Verwirklichung des Ewigen.


  • Om Shanti, Shanti, Shanti
  • Om Bolo Sadguru Sivananda Maharaja Ji Ki Jay
  • Om Bolo Sriguru Vishnudevananda Maharaja Ji Ki Jay

Video - Gebet

Vortragsreihe „Yoga Vidya Schulung – Der ganzheitliche Yogaweg Zum vorigen Vortrag - vor dem Einschlafen

Zum nächsten Vortrag - Gott

Die Kraft des Gebetes

Krishna

Auszug aus dem Buch "Bhakti und Sankirtan" von Swami Sivananda (Hrsg.: The Divine Life Society, 2007), S. 32-33

Gebete üben einen enormen Einfluss aus. Dazu habe ich viele Beispiele. Gandhiji war ein großer Befürworter von Gebeten. Wenn das Gebet aus der Tiefe unserer Herzen kommt (Antarika), lässt es sofort das Herz Gottes schmelzen. Krishna rannte barfuß von Dwaraka zu Draupadi, als Er ihr tief empfundenes Gebet vernahm. Hari, der mächtige Regent des Universums, entschuldigte sich bei Prahlada, weil er zu seiner Rettung etwas zu spät kam. Wie gnadenvoll und liebevoll ist Gott!

Gebete können Berge versetzen. Gebete können Wunder geschehen lassen. Sprich nur einmal aus der Tiefe deines Herzens: ‚Oh Gott, ich bin Dein. Dein Wille geschehe. Sei mir gnädig. Ich bin Dein Diener. Vergib. Leite. Beschütze. Erhelle. Thrahi. Prachodayat.‘ Sei sanftmütig und aufnahmebereit in Herz und Geist. Das Gebet wird sofort erhört und beantwortet. Bete im täglichen Lebenskampf und erkenne die Kraft, die daraus erwächst. Du musst starke Astika Buddhi (Glaube an die Existenz Gottes) besitzen.

Bei den Christen gibt es verschiedene Gebete für mancherlei Wünsche, die man von Gott erfüllt bekommen möchte. Moslems beten täglich zu Sonnenaufgang, am Mittag, zu Sonnenuntergang, vor dem zu Bett gehen und bevor sie eine Mahlzeit zu sich nehmen. Mit dem Gebet beginnt Yoga. Das Gebet ist das erste Glied (Anga) von Yoga. Die wichtigste Praxis im spirituellen Sadhana ist das Gebet.

Sogar wenn ein Dämon betet, hilft ihm Gott. Bete zu Gott für Reinheit, Hingabe, Licht und Erkenntnis. Du wirst diese Dinge erhalten. Stehe früh am Morgen auf und wiederhole einige Gebete, um mentales und physisches Brahmacharya zu erlangen. Bete in einer Weise, die dir zusagt. Werde einfach wie ein Kind. Öffne die Kammern deines Herzens - ohne Unehrlichkeit oder List. Alles wirst du bekommen. Aufrichtige Bhaktas kennen die Wirkkraft von Gebeten. Narada Muni betet immer noch. Auch Nama Dev betete, wodurch Vittala seinem Bildnis entstieg, um die ihm dargebrachte Speise zu essen. Als Ekanath betete, zeigte ihm Hari seine vierarmige Gestalt. Als Mira betete, wurde Krishna zu ihrem Diener. Und als Damaji betete, beglich Krishna seine Schulden bei Bhadshah. Was willst du mehr? Bete ab sofort, von dieser Sekunde an, inbrünstig. Dulde keinen Aufschub, mein Freund. Dieses ‚morgen‘ wird nie kommen.

Gebet

Gebet ist das beste Mittel für Wachstum

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Dies sind die Gebetsregeln von Swami Paramarthananda: „Es gibt niemanden, der nicht von Gottes Gnade profitiert. Tatsächlich ist das Leben, das wir so sehr schätzen, Gottes Gnade, aber das entbindet uns nicht von der Verantwortung, an uns selbst zu arbeiten. Wir sollten auch nicht so arrogant sein zu glauben, dass wir alles alleine schaffen können. Hochmut kommt vor dem Fall. Wir sollten unsere Rolle und die Rolle von Īśvara würdigen, indem wir Verantwortung übernehmen und im Gebet die Gnade Īśvaras suchen.“

Und weiter: „Wisse, worum du bitten musst. Es ist wichtig zu verstehen, dass Īśvara, der Schöpfer, zwar allmächtig ist, aber nicht die grundlegenden Regeln der Existenz aufheben wird, um belanglose Wünsche zu erfüllen. Allmacht ist nicht die Fähigkeit, etwas zu tun. Es ist die Fähigkeit, alles zu tun, was in einem bestimmten Kontext möglich ist. Bete daher nicht darum, der Veränderung entfliehen zu können, besonders nicht dem Tod. Es mag deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber Veränderung ist nicht verhandelbar. Bete für das, was möglich ist.“

„Solange wir leben, müssen wir körperlich und geistig aktiv sein, daher ist es sinnlos, darum zu bitten, von der Verantwortung des Handelns befreit zu werden. Vernachlässigung ist eine Sünde. Wenn du Kinder hast, musst du dich um sie kümmern. Auch Eskapismus ist eine Sünde. Wenn du aus der Gesellschaft aussteigst, um ein Wandermönch zu werden, wirst du nicht eine Minute Ruhe haben. Aber du kannst für die Freiheit von subjektiven Problemen beten, wie Langeweile, der großen Plage unserer Zeit. Hier ist ein gutes Gebet: ‚O Gott, lass mich in jedem Moment mit einem fröhlichen Geist handeln und gib mir die Inspiration, das zu tun, was ich tun muss‘.“

„Wir haben keine Kontrolle über die Zukunft, sodass jedes Gebet, das den Versuch beinhaltet, die Zukunft zu kontrollieren, kläglich scheitern wird. Du kannst deine Kinder nicht dazu bringen, das zu erreichen, was du willst; nur Gott kann das. Aber du kannst mit Begeisterung zu ihrem Wachstum beitragen, sodass sie im Einklang mit ihrer Natur zum Erfolg kommen.“

„Zu wollen, dass Menschen anders sein sollten als sie sind, ist ein unmögliches Gebet. Jeder Mensch folgt ohne Zweifel seiner eigenen Natur, was nützt Kontrolle? Es ist nutzlos und frustrierend, für einzelne Menschen und die Welt zu beten, sie mögen sich deiner Idee anpassen. Andere zu ermutigen, ihren von Gott gegebenen Naturen zu folgen und ins Licht zu wachsen, ist ein nützliches Gebet. ‚O Gott, lass mich so leben, dass mein Leben eine Inspiration für andere ist‘, ist ein vernünftiges Gebet. ‚O Gott, mache mich auf meine urteilenden Gedanken aufmerksam und gib mir die Fähigkeit, anderen entgegenzukommen. Lass mich mit Freundlichkeit sprechen‘, ist ein weiteres.“

„Keiner von uns ist mit sich selbst vollkommen zufrieden, aber zu wollen, dass man anders ist, ist auch ein unmögliches Gebet. Auch Gott kann dich nicht ändern, denn was du bist, ist das Ergebnis deiner Handlungen. Du wirst nie jemand anderes werden. Es ist sinnlos, sich selbst zu beurteilen und sich zu weigern, die Person zu sein, die man zu jedem gegebenen Zeitpunkt ist. Wir können nur nach Gottes Idee wachsen. Das Gebet sollte daher lauten: ‚Gib mir die Gelassenheit, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, und die Unterscheidungsfähigkeit, in jedem Moment das Richtige zu tun, unabhängig davon, wie ich mich fühle‘.“

„Das Leben läuft nach bestimmten vorgegebenen Mustern ab. Wir können nie vollkommene Zufriedenheit und Sicherheit durch vorgegebene Muster erreichen. Für eine ideale Situation zu beten, ist ein Wunschtraum. Selbst ideale Vorbedingungen können erschüttert werden. ‚O Gott, lass mich Sicherheit und Zufriedenheit in mir selbst entdecken, egal unter welchen Umständen‘.“

„Es ist normal, sich über das Leben zu beklagen. Auch Īśvara hätte gute Gründe sich zu beklagen. Er hat die Welt erschaffen und alle lebenden Wesen. Er gab uns eine Reihe von Regeln, dharma genannt, denen wir folgen sollten. Und was machen wir? Wir verstoßen gegen jede einzelne dieser Regeln! Aber zu klagen gibt einem kein gutes Gefühl und beschert uns nur noch weitere unangenehme Gefühle. Für die richtigen Dinge mit der richtigen Einstellung zu beten, ist aufbauend. Du fühlst dich gut, wenn du betest. Es ist das beste Mittel für Wachstum.“

Ein ausgezeichnetes Gebet

„O Gott, lass mich fröhlich und mit Begeisterung aktiv sein. Lass mich genießen, was immer ich tue. Lass mich einen Beitrag zur Zukunft leis⁠ten, lass mich nicht versuchen, sie zu kontrollieren. Lass mich andere durch mein Leben und meine Sprache positiv beeinflussen; lass mich nicht versuchen, andere zu verändern. Lass mich die Weisheit haben, Zufriedenheit und Sicherheit in mir selbst zu entdecken, egal wie die Situation aussieht‘. Wenn wir auf diese Weise beten, wird Gott bestimmt mitwirken.“

Gebet, Mantra

Mit Gebet oder Mantra baue eine Beziehung zu Gott auf

- Abschnitt aus "Die Kundalini Energie erwecken" von Sukadev Bretz -

- Ratschlag zwei bei echter Kundalini Erweckung -

Um zu Vertrauen zu kommen, ist das Gebet sehr wichtig. Sprich zu Gott, zur Göttlichen Mutter, zum/zur Meister/in, zur Kosmischen Kraft. Mit Gebet, Visualisierung und Mantra wirst du dich ruhig fühlen wie im Auge eines Zyklons: Die Kundalini mag ihre Reinigungsmanifestationen ausführen. Du ruhst in der Stille und Wonne. Wenn du den physischen Körper verlässt oder nicht mehr spürst, nicht mehr weißt, wer du bist, Angst hast, nicht mehr zurückzukommen, ist Gebet oder Mantra das, was dich stützt oder hält. Es gibt dir Halt und Festigkeit auf dem unbekannten Weg zum Unendlichen. Wenn möglich, stelle dir Gott in einer konkreten Form wie Jesus, Shiva oder Durga vor. Eine konkrete Gottesvorstellung hilft, insbesondere, wenn die Energieerfahrungen heftiger werden.

Stelle dir vor, Gott hält seine schützende Hand über dich. Oder er/sie lässt von seinen/ihren Augen Schutzenergie zu dir fließen. Wiederhole dabei ein Mantra wie Om Namah Shivaya, Om Shri Durgayai Namah oder sprich ein Gebet wie Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner. Wenn du in ein Mantra eingeweiht bist, gibt dir das besonders machtvolle Hilfe, weil die Mantra-Weihe eine starke Beziehung zum Göttlichen herstellen kann. Auch außerhalb der Zeiten der starken Energiemanifestationen entwickle die Gewohnheit, ein Mantra zu wiederholen, zu beten und so eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Ein Altar an dem Ort, wo du meditierst, ist sehr hilfreich. Der Altar kann einfach sein, mit einem kleinen Symbol für das Absolute wie das Om oder das Kreuz. Oder du kannst Figuren verschiedener Heiliger, Meister und Manifestationen Gottes aufstellen. Wenn du eine konkrete Hauptvorstellung Gottes hast oder eine besondere Beziehung zu einem Meister, sollte das entsprechende Bild in der Mitte stehen, und du solltest es regelmäßig anschauen, sodass du dir dieses Bild auch bei geschlossenen Augen innerlich vergegenwärtigen kannst.

Video - Leela Mata

Gebet

Artikel von Swami Sivananda aus dem Buch „Lives of Saints“ von der Divine Life Society

Bitten um Gottes Segen

Oh barmherziger Gott! Die Zeit verfliegt. Die Sinne rebellieren. Der Geist springt umher. Maya führt in die Irre. Die drei Feuer brennen. Die fünf Leiden quälen. Freunde stören. Krankheiten plagen. Die Hitze des Sommers ist sengend. Fliegen, Moskitos, Käfer und Skorpione reizen. Der Zauber der Welt ist verführerisch. Ich kann weder meditieren noch mich konzentrieren. Ich kann auf dem spirituellen Pfad gar nichts tun, ohne Deine gütige Gnade. Oh Herr! Du bist ein Ozean der Gnade. Segne mich. Wenn ich nur einen Tropfen aus dem Ozean erlange, wird er vertrocknen?

Die Suche nach Gott

Oh anbetungswürdiger Gott! Die Menschen verkünden, dass du Deenabhandhu, Deenanath, Kripa Nidham, Karuna Sagar, Anatha Rakshaka bist. Du hast Ahalya, Draupadi, Prahlad, Dhruva, Gajendra erretet, aber in meinem Fall hast Du nichts getan. Ich bin immer noch in Schmerz, Qual und Dunkelheit. Ich rufe laut nach Deiner Gnade und Hilfe. Oh Du abwesender Herr dieser Welt! Wohin bist Du gegangen?

Gott ist die Seel' meiner Seele

Oh strahlender Gott! Der Fisch kann nicht ohne Wasser leben. Die Sonnenblume kann nicht ohne Sonne leben. Die Pativrata kann nicht ohne ihren Mann leben. Der Geist kann nicht ohne Prana leben. Die Flamme der Lampe kann nicht ohne Öl brennen. Und so kann auch ich nicht leben ohne Dich. Oh Herr, komm, komm, nimm Deinen Thron in meinem Herzen. Du bist das Prana meines Pranas. Du bist die Seele meiner Seele.

Gott ist die Seele des Universums

Du bist göttliches Licht. Du bist das Licht des Wissens. Du vertreibst die Dunkelheit. Du bist der höchste Guru. Du bist jenseits von Geist und Sprache. Du bist jenseits aller Begrenzungen. Du bist die Überseele. Du bist das Selbst des Universums. Du leuchtest aus Dir selbst. Du bist ohne Teile, ohne Handlung, ohne Glieder, ohne Makel oder Fehler, ohne Geburt und Tod. Du bist unser Vater, Mutter, Bruder, Freund, Guru, Verwandter und einzige Zuflucht. Du verkörperst Frieden, Glückseligkeit, Wissen, Macht, Stärke und Schönheit.

Was geschieht durch Gottes Gnade?

Oh gnädiger Gott! Durch Deine Gnade ...

möge ich die Wahrheit erkennen!
möge ich immer erhabene Gedanken denken!
möge ich mich als das göttliche Licht verwirklichen!
möge ich der Menschheit mit höchster Hingabe dienen!
möge ich frei sein von Gier, Lust, Egoismus, Eifersucht und Hass!
möge ich das eine süße unsterbliche Selbst in allen Wesen erblicken!
möge ich Brahman mit reinem Verständnis verwirklichen!

Möge dieses Licht der Lichter mich immer führen! Möge Er meinen Geist von allen Unreinheiten befreien! Möge Er mich inspirieren! Möge Er mir Kraft, Mut und Stärke verleihen! Möge Er die Schleier von meinem Geist beseitigen! Möge er alle Hindernisse auf dem spirituellen Weg beseitigen! Möge Er mein Leben glücklich und fruchtbar machen! Ich verneige mich vor Dir, oh Gott der Götter, oh Herr der Herren, oh Brahman der Upanishaden, Unterstützer von Maya und Ishvara!

Gebet an den Guru

Aus dem Buch "Yoga im täglichen Leben von Swami Sivananda:

O anbetungswürdiger Guru! Ich grüße dich und beuge mich vor dir. Du hast mir diese Art Sadhana vorgeschrieben und diese Übungen. Ich bin voll übler Eigenschaften. Immer wieder, bewusst oder unbewusst, habe ich verschiedentlich schlecht gehandelt. Wenn meine Erlösung oder der Gewinn des Gottesbewusstseins von meinen Bemühungen, von der Anwendung verschiedener Techniken abhinge, wo bliebe dann deine Gnade? Wo bleiben deine Segnungen? Sei mir gnädig, ich bitte dich darum. Erhöhe meine Seele!

Copyright Divine Life Society

Allumfassendes Gebet von Swami Sivananda

Im Gebet mit einer Mala
Swami Sivananda
Oh anbetungswürdiger Gott
voll Barmherzigkeit und Liebe,
Gruß Dir, in Demut gebeugt.
Sein ist dein Wesen,
Wissen und Seligkeit.
Allgegenwärtig bist Du,
allmächtig, allwissend.
Im Innern aller Wesen
wohnst Du.
Gib uns ein verstehendes Herz,
die rechte Einsicht,
ausgeglichenes Gemüt,
Vertrauen, Hingebung und
Weisheit.
Lege in uns geistige Kraft,
Versuchungen zu widerstehen,
und Denken und Wollen
zu beherrschen.
Befreie uns von Selbstsucht,
Gier, Zorn und Hass.
Erfülle unser Herz
mit göttlichen Tugenden.
Lass uns Dich erschauen
in all den Namen und Gestalten.
Lass uns Dir dienen
in all den Namen und Gestalten.
Lass uns allezeit Deiner gedenken.
Lass uns stets
Deine Herrlichkeit singen.
Lass Deinen Namen
stets auf unseren Lippensein.
Lass uns in Dir bleiben allezeit.

Gebet und Kirtan für die Toten

Gebet und Kirtan hilft der Seele auf ihrem Weg

- Abschnitt aus dem Buch: Was wird aus der Seele nach dem Tode - von Swami Sivananda -

Die Gebete, guten Gedanken oder guten Wünsche und Kirtan sind den verschiedenen Seelen eine Hilfe und können ihnen von unschätzbarem Wert sein. Gebete für die Toten nehmen in den meisten Religionen einen großen Raum ein, zum Beispiel auch in der katholischen Kirche.

Das Gebet ist einer Rundfunkstation vergleichbar und verbreitet Wellen guter Gedanken, so wie ein Radiosender Tonwellen ausstrahlt. Das Gebet oder Kirtan ist eine gewaltige Kraft, die den abgeschiedenen Seelen auf ihrer Reise zum Himmel und beim Durchwandern der Zwischenreiche behilflich ist.

Die abgeschiedenen Seelen verharren unmittelbar nach dem Tod in einem Zustand von Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit und können darum nicht wahrnehmen, dass sie von ihrem früheren groben, stofflichen Körper getrennt sind. Gebete, Kirtan und gute Gedanken seitens der Verwandten und Freunde geben ihnen wahren Trost und rufen mächtige Schwingungen hervor, die sie aus ihrer Betäubung erwecken und ihr getrübtes Bewusstsein klären, so dass sie zu erkennen beginnen, dass sie nicht wirklich in ihren groben, stofflichen Körpern sind.

Dann bemühen sie sich, das Grenzland, einen schmalen Ätherfluss, zu überqueren, der von den Hindus Vaitarani, von den Parsen Chinat-Brücke und von den Mohammedanern Sirat genannt wird.

Das Weinen, die Trauer und der grenzenlose Kummer der Verwandten verursacht ihnen Schmerzen, zieht sie aus der jenseitigen Welt wieder hinab und kann ihnen bei ihrer Wanderung in den Himmel schwere Hindernisse in den Weg legen. Das fügt ihnen ernsten Schaden zu. Wenn sie in Frieden ihren Körper verlassen wollen, um ein herrliches Erwachen im Himmel zu erleben, werden sie durch das Weinen und Jammern ihrer Freunde und Verwandten lebhaft an das weltliche Leben erinnert. Diese irdischen Gedanken erzeugen in der abgeschiedenen Seele ähnliche Schwingungen und verursachen heftigen Schmerz und starkes Unbehagen.

Deshalb sollten Verwandte und Freunde Kirtan und Gebete für den Frieden der verstorbenen Seele verrichten. Nur dann können sie ihnen wirklich helfen und sie trösten. Wenn zehn oder zwölf Menschen zusammensitzen und Kirtan und Gebete verrichten, wird die Wirkung entschieden kraftvoller sein. Gemeinsames Gebet und Kirtan üben einen ungeheuren Einfluss aus.

Hinduismus

In der Frühzeit des Hinduismus, der vedischen Zeit (1200 v.Chr.), wurden Hymnen an die Götter gerichtet, die oft mit Bitten verbunden waren und einen durchaus utilitaristischen Charakter hatten. Auch die Rezitation von Mantras (wörtl.: Mittel zum Denken) war von frühester Zeit an ein wichtiges Mittel religiöser Versenkung.

Heute ist wie bei Gläubigen aller Religionen das tägliche Gebet auch bei Hindus üblich. Gebetet wird in fast allen hinduistischen Richtungen, vor allem im Bhakti Yoga ist die persönliche Hingabe an Gott und somit die Kommunikation mit ihm wichtig.

Eine populäre Form der Verehrung ist die Anbetung Gottes in einem Bild oder einem Emblem. Andererseits lehnen auch sehr viele Hindus die Verehrung in Bildern völlig ab – wie beispielsweise die Anhänger des Arya Samaj oder die Lingayats, eine im 12. Jahrhundert gegründete shivaitische Bewegung.

Hinduistische Gebetspraxis

Allgemeine Vorschriften für Gebete und feste Gebetszeiten, die für alle Hindus gelten, fehlen. Sehr unterschiedlich gelebte Familientraditionen sind:

  • die weit verbreitete tägliche Lichtkreiszeremonie, das Arati; zu Hause oder in den kleinen und großen Tempeln. Meist am Beginn sowie am Ende des Tages schwenkt man eine Butterlampe vor dem Bildnis oder dem Emblem des Göttlichen und läutet dazu eine kleine Glocke. Das Gebet - gesprochen, geflüstert, in Gedanken rezitiert oder gesungen - gehört wesentlich zu der Zeremonie.
  • Viele Hindus beten beim Verlassen des Hauses oder zu Beginn einer Unternehmung. Sie sprechen oft nur ein kurzes Gebet, indem sie etwa sagen: „Ganesha, ich verehre dich!“ oder „Om Kali!“. Insbesondere an bestimmten Wochentagen verehrt man die einzelnen Formen des Göttlichen, an Donnerstagen etwa beten manche Hausfrauen zu Lakshmi, der Göttin des Glücks und des Wohlbefindens. Am Montag steht bei vielen Shiva besonders im Mittelpunkt.
  • Zu Feiertagen kann man einen Priester ins Haus rufen, der Gebete oder Gottesdienste (Pujas) für alle durchführt. Genauso kann man auch überlieferte, spezifische Gebete für diesen Tag während einer Andacht selber beten, allein oder gemeinsam mit anderen.
  • Anstelle eines Tischgebetes ist es oft üblich, die Speise, meistens nur eine kleine Portion davon, auf den Altar zu stellen, mit Gebeten anzubieten und dann die so gesegnete Mahlzeit zu essen.
  • Sehr verbreitet ist das andachtsvoll gesungene Gebet, Bhajan, das man allein singt oder in Gemeinschaft, oft mit einem Instrument begleitet.
  • Eine andere beliebte Gebetsform stellt das wiederholte Anrufen des Namen Gottes dar, häufig mit Hilfe einer Gebetskette mit einhundertacht Kugeln, sooft wird der Name meistens zitiert. Dieses Japa dient der Versenkung und kann der Übergang zur Meditation sein.

Eine vorgeschriebene Körperhaltung für das Gebet gibt es nicht. Es muss in jedem Fall eine Haltung des Respekts sein. Darum zieht man vorher immer die Schuhe aus, wäscht sich möglichst zumindest die Hände und wählt einen Sitz, der tiefer liegt als der Altar. Meistens sitzt man mit verschränkten Beinen im Schneidersitz auf dem Boden oder steht vor dem Bildnis. Vor dem Hausaltar oder im Tempel ist auch die kniende Verbeugung üblich, bei der die Stirn den Boden berührt.

Zur Gebetshaltung gehören auch die vor der Brust gefalteten Hände; wobei man diese oft vor und nach Beginn des Gebetes als Respektsgeste jeweils kurz an die Stirn führt; oder man betet mit vor der Stirn gefalteten Händen, was besondere Inbrunst ausdrückt. Letztlich ist keine äußere Form zwingend, nur die innere Haltung.

Quellen und Beispiele von Hindugebeten

Quellen vieler Gebete sind die Veden, die Puranas und nicht zuletzt die Beispiele großer Bhaktas, der Verehrer Gottes. Selbst von jenen Personen, die das Göttliche als letztlich absolut formloses, unpersönliches Brahman definieren, sind inbrünstige Gebete überliefert, etwa vom großen Philosophen Shankara:

„Ich bete an den Herrn, das höchste Sein, dem einen ersten Samen des Universums, dem wunschlosen Formlosen, der durch die Silbe Om erkannt werden kann, durch den das Universum ins Dasein gelangte, der es erhält und in dem es wieder vergeht.“ (Vedasarasivastava)

Das bekannteste Gebet ist das "Gayatri-Mantra", eine vedische Hymne, welche das Göttliche in Form der Sonnenkraft, Surya, um geistiges Licht anruft. Viele Hindus sprechen oder singen es täglich, wobei der Gebrauch sich nicht auf Brahmanen beschränkt, wie oft behauptet, sondern alle beten es.

Das "Mrityunjaya-Mantra" verehrt Shiva:

„Wir verehren den Dreiäugigen der duftet und alle Wesen nährt.
Wie eine reife Gurke von ihrer Bindung (am Stängel) gelöst wird, möge er uns vom Tod befreien in die Unsterblichkeit.“

Ziel der Gebete und Anrufungen sind die verschiedenen, oft, aber nicht immer, anthropomorph gedachten Formen des letztlich formlosen Höchsten. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist der Hinduismus nicht polytheistisch. Alle Schulen lehren das formlose Eine, wenn auch in unterschiedlichen Philosophien. Die am meisten verbreiteten Philosophien sehen die verschiedenen Götter und Göttinnen als verschiedene Formen des höchsten Einen, das letztlich formlos ist.

Ein sehr populäres Gebet, das Millionen von Hindus täglich singen, besonders zur täglichen Lichtkreis-Zeremonie, dem Arati, ist das "Jay Jagadish Hare". In diesem Text kommt deutlich zum Ausdruck, dass das Wissen um die Einheit auch in den Gebeten der einfachen Gläubigen enthalten ist. Ein Ausschnitt:

„Ehre sei Dir, O Herr der Welt! Ehre sei dem ewigen Herrn! …
Du bist meine Mutter, mein Vater bist du. Wo sonst finde ich Zuflucht, O Herr?
Außer Dir ist kein Zweiter, kein anderer neben Dir.
Auf wen kann ich hoffen, wenn nicht auf Dich! Ehre sei Dir, O Herr der Welt!
Nimm die Gier von mir und alles Übel, O Herr!
Vermehre die Hingabe und Liebe zu Dir, und lass mich den Heiligen dienen!
Ehre sei Dir, O Herr der Welt!“

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

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