Unbehagen
Unbehagen - überwinden - wie geht das? Unbehagen kann man empfinden, wenn man irgendwie sich nicht wohl fühlt. Unbehagen ist ein unbestimmtes, unangenehmes Gefühl. Unbehagen kann geprägt sein von Abneigung, von Unruhe, auch von Unsicherheit. Man kann Unbehagen z.T. körperlich spüren. Zum Beispiel spricht man von Unbehagen in der Magengegend. Manchmal weiß man nicht, warum, aber man spürt ein körperliches Unbehagen, ein leises, gewisses Unbehagen. Wenn einem etwas nicht liegt, kann man auch sagen, dass etwas einem Unbehagen bereitet. Wenn man Unbehagen verspürt, kann das unterschiedliche Ursachen und Gründe haben.
Ein Unbehagen könnte ein Warnsignal des Unterbewusstseins sein: "Irgendetwas stimmt da nicht, du musst aufpassen, überlege nochmals." Ein Unbehagen kann aber auch das letzte Rückzugsgefecht des Geistes sein, der weiß, dass bei der getroffenen Entscheidung zwar etwas Gutes bewirkt wird, aber es etwas ungemütlicher werden wird. Manchmal muss man ja auch zwischen zwei Übeln das kleinere wählen. Dann empfindet man Unbehagen egal wie man sich entscheidet. Emotionen sind Handlungsempfehlungen des Unterbewusstseins mit Energie.
Unbehagen will einem sagen: "Pass auf, da stimmt eventuell etwas nicht." Diese Information kann man zur Kenntnis nehmen - und dann frei entscheiden. Manchmal hat Unbehagen auch rein körperliche Gründe. Zum Beispiel, hat man etwas gegessen, das einem nicht liegt. Vielleicht gab es einen Wetterumschwung. Oder infolge von Alterungsprozessen wird ein System umgebaut, funktioniert etwas im Körper nicht so gut. Da muss man dann aufpassen, dass man inneres Unbehagen nicht überbewertet und deshalb allzu zögerlich bei Entscheidungen wird. Unbehagen ist ein Wort aus der gehobeneren Sprache, das vermutlich in der Umgangssprache eher selten verwendet wird.
Inneres Unbehagen überwinden
Ein Eintrag von Sukadev Bretz im "Umgang mit Angst" Podcast, ein Videovortrag im Rahmen des Schattenseiten-Lexikons von www.yoga-vidya.de.
Stimmungen und Emotionen
Inneres Unbehagen überwinden – die menschliche Psyche hat so viele verschiedene Aspekte. Ein Aspekt der menschlichen Psyche sind Stimmungen, ein anderer sind Emotionen. Man kann sagen, Emotionen sind etwas massiver. Du kannst Angst haben, du kannst Ärger haben, du kannst Neid empfinden, du kannst Freude empfinden, Ekel empfinden, Ablehnung, Zuneigung - all das sind Emotionen. Dann gibt es aus den Emotionen heraus Stimmungen; und da gibt es die Stimmung von Gemütlichkeit, Behagen, Zufriedenheit, Aufgeregtheit, Gespanntheit, Traurigkeit, und eben auch Unbehagen.
Unbehagen kann eine Grundängstlichkeit sein
Unbehagen ist eine Stimmung, auf der eine Art von Grundängstlichkeit liegen kann. Man könnte auch sagen, es gibt zwei Arten von Unbehagen: Das eine ist, man fühlt sich nicht wohl, und die zweite Art von Unbehagen ist eine Art Grundstimmung der Ängstlichkeit – man weiß, da könnte etwas schiefgehen; man weiß, da liegt irgendetwas in der Luft. Und diese Art von Grundängstlichkeit, diese Art von Unbehagen, ist schwer anzugehen. Sie ist nicht rational, sie muss noch nicht mal mit Worten zu erfassen sein, man muss also noch nicht mal Gedanken dabei haben – du kannst eine Grundstimmung von Unbehagen haben. Und diese Grundstimmung von Unbehagen hat dann eine Grundstimmung von Ängstlichkeit.
Wie kannst du damit umgeben?
Dann ist natürlich die Frage: Wie kannst du mit einer solchen Stimmung von innerem Unbehagen umgehen? Was kannst du dort tun? Zum einen gilt: Diese Grundstimmungen hängen auch zusammen mit vorigen Emotionen. Wenn du mehrmals hintereinander Gründe hattest, Angst zu haben, dann bleibt eine Stimmung von Unbehagen. Daher wäre es geeignet, eine Stimmung von Freude zu erzeugen.
- Tue etwas, was dich in eine freudevolle Stimmung versetzt: Übe zum Beispiel Yoga, übe Meditation, springe, tanze, höre dazu Mantras, mache irgendetwas, das dich in Freude versetzt.
- Die zweite Möglichkeit ist: Schaffe eine Grundstimmung des Vertrauens. Überlege: Hast du ein Vertrauen zu Gott? Dann bete regelmäßig zu Gott. Entwickle ein Vertrauen, dass alles, was kommen wird, irgendwo gut für dich sein wird. Also Hingabe, wir würden sagen Bhakti, hilft.
- Eine dritte Möglichkeit, vom Jnana Yoga her: Sei dir bewusst, tief im Inneren bist du reines Bewusstsein. Dir kann nichts passieren. Du bist ewig und unendlich. Was auch immer geschieht – hinter allem ist ein Bewusstsein. Du bist eins mit der Weltenseele. Egal was mit dem Körper und der Psyche geschieht, du warst, bist und wirst immer folgendes sein: Eins mit dem Unendlichen, reines Bewusstsein.
- Vierte Möglichkeit, aus dem Raja Yoga, ist: Mit Affirmationen arbeiten. Du könntest zum Beispiel sagen: "Ich freue mich, was auch immer geschehen wird." Oder: "Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf den weiteren Tag. Ich freue mich auf die Herausforderungen des heutigen Tages." Also dieses Unbehagen kann man durch bewusste Affirmationen überwinden.
- Du kannst auch eine Form der Selbsthypnose anwenden; du kannst sagen: "Auf der einen Seite habe ich ein gewisses inneres Unbehagen und irgendwo könnte ja auch vieles schiefgehen und ich habe viele Gründe dafür, aber in der Tiefe meines Wesens bin ich jetzt und in diesem Moment voller Freude, voller Liebe und Hingabe. Auf der Oberfläche meines Bewusstseins habe ich gute Gründe, unruhig zu sein. Aber in der Tiefe meines Wesens habe ich grenzenloses Vertrauen. Und aus der Tiefe meines Wesens wird schon bald neue Kraft kommen. Und aus der Tiefe meines Wesens kommt Vertrauen. Aus der Tiefe meines Wesens kommt das Vertrauen, das alles gut wird."
- Eine weitere Weise ist: Übe Hatha Yoga – übe Asanas, übe Pranayama, übe Meditation. Und es gibt im Kundalini Yoga noch eine Technik, die besonders hilfreich ist, unbestimmtes Unbehagen zu überwinden, die nennt sich Kavacham, Energiefeldaktivierung. Manchmal kommt es zu einem inneren Unbehagen, wenn das Energiefeld gestört wird. Da helfen Yogaübungen, da helfen Yoga-Atemübungen, und im Alltag zwischendurch eine Form des Kavacham. Du findest auf unseren Internetseiten viele Tipps dazu. Gehe auf www.yoga-vidya.de, gib dort in das Suchfeld ein: "Kavacham", und du findest einige wichtige Tipps dazu und einige Übungen. Innerhalb von einer halben Minute kannst du dein Energiefeld wieder harmonisieren, Unbehagen verschwindet.
Das waren ein paar Möglichkeiten, wie du inneres Unbehagen überwinden kannst.
Umgang mit Unbehagen anderer
Vielleicht ist in deiner Umgebung jemand der sein Unbehagen ausdrückt. Er kann nicht genau sagen was ist aber er sagt irgendwo löst die Vorgehensweise sein Unbehagen aus. Wie gehst du jetzt damit um? Du hast mehrere Möglichkeiten, natürlich zuerst einmal solltest du dir bewusst werden, hat der Mensch wirklich Unbehagen? Ich habe zwar eben gesagt er hat gesagt das eher Unbehagen hat, aber manchmal denkst du das nur.
Manchmal ist ein Mensch gerade in Gedanken und du denkst er zeigt sein Unbehagen. Eigentlich findet er das was du tust gut und überlegt wie er dir helfen kann, und du denkst er hat gegenüber deinem Vorschlag Unbehagen geäußert. Einmal nach-hacken und fragen was er zu dem Vorschlag meint, kann hilfreich sein: "Wie stehst du dazu?" Wenn jemand tatsächlich Unbehagen hat, kannst du ihn ja fragen was seine Gedanken dazu sind: "Vor dem Hintergrund des gemeinsamen Anliegens, vor dem Hintergrund unseres gemeinsamen Zieles. Was denkst du, welche Gefühle hast du und welche Überlegungen hast du?"
Und manchmal stellt man fest, dass dort jemand der irgendwo erst mal ein unbestimmtes Unbehagen hat, plötzlich etwas sagt, was sehr wichtig ist. Man hat etwas vergessen und wenn man es nicht berücksichtigt hätte, wäre das ganze Projekt vielleicht den Bach herunter gegangen. Also es hilft manchmal das Unbehagen anderer anzusprechen und zu fragen. Manchmal muss man es aber auch ignorieren, weil man nicht die Zeit hat auf jeden einzelnen einzugehen. Manchmal muss man auch Projekte gegen das Unbehagen anderer durchsetzen. Also nicht immer einfach, im Zweifelsfall gilt es zu beten und Gott um Führung zu bitten und dann seine Entscheidung Gott darzubringen.
Unbehagen in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Unbehagen gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Unbehagen - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Unbehagen sind zum Beispiel Angst, Bangnis, Enge, Missstimmung, Überreiztheit, Ärger, Beklemmung, Unwille, Beklommenheit, Widerwillen, Platzangst, Konflikt, Herzklopfen, Nervosität, unangenehmes Gefühl, Ernüchterung, Desillusionierung .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
- Angst, Bangnis, Enge, Missstimmung, Überreiztheit, Ärger, Beklemmung, Unwille, Beklommenheit, Widerwillen, Platzangst, Konflikt.
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Unbehagen - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Unbehagen sind zum Beispiel Wohlfühlen, Behagen, Behaglichkeit, angenehm sein, Faulenzen, Schmarotzertum, Schlendrian . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Unbehagen, die eine positive Konnotation haben:
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Unbehagen, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Unbehagen stehen:
Eigenschaftsgruppe
Unbehagen kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Neurotizismus hoch
- Schattenseiten-Kategorie Leiden
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Unbehagen sind zum Beispiel das Adjektiv unbehaglich, das Verb behagen, sowie das Substantiv Unbehaglicher.
Wer Unbehagen hat, der ist unbehaglich beziehungsweise ein Unbehaglicher.
Siehe auch
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Spirituelle - Persönliche Entwicklung * [http://mein.yoga-vidya.de/video/yoga-fuer-guten-schlaf-10 Schlaf
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