Bhakti: Unterschied zwischen den Versionen

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==Swami Sivananda - Einige Aspekte von Bhakti Yoga Sadhana ==
[[Datei:Bhakti-yoga-podcast.jpg|mini|Auch Bhakti Yoga ist Sadhana]]
1. Bhakti ist der dünne seidene Faden von Prem oder Liebe, der das Herz des Gläubigen an die Lotusfüße des Herrn bindet. Bhakti ist tiefe Hingabe und höchste Bindung an Gott. Es ist das spontane sich Ergießen von Liebe zu Gott hin. Es ist reine, selbstlose göttliche Liebe, Shuddha Prem. Bhakti ist die heilige höhere Emotion erhabener Gefühle, die den Gläubigen mit Gott vereint. Sie muß von den Bhaktas erfahren werden.
2. Menschliche Liebe ist hohl. Sie ist nichts als animalische Anziehung. Sie ist Leidenschaft. Sie ist fleischliche Liebe. Sie ist selbstsüchtige Liebe. Sie wandelt sich ständig. Sie ist nichts als Heuchelei und Show. Die Frau kümmert sich nicht um ihren Ehemann, wenn er ohne Arbeit ist. Sie wirft ihm finstere Blicke zu. Der Mann mag seine Frau nicht, wenn sie durch eine chronische Krankheit ihre Schönheit verloren hat. Wirklich dauerhafte Liebe kann nur in Gott gefunden werden. Seine Liebe kennt keinen Wandel.
3.  Bhakti ist die Basis allen religiösen Lebens. Bhakti zerstört Vasanas und Egoismus. Ein Leben ohne Bhakti, Glauben, Liebe und Hingabe ist öde und vertan. Bhakti macht das Herz weich und beseitigt Eifersucht, Haß, Lust, Zorn, Egoismus, Stolz und Arroganz. Es bringt Freude, göttliche Ekstase, Wonne, Frieden und Erkenntnis. Alle Sorgen, Plagen, Besorgnisse, Ängste, geistigen Qualen und Aufregungen verschwinden gänzlich. Der Gläubige findet Befreiung vom samsarischen Rad von Geburt und Tod. Er gelangt zum unsterblichen Ort von ewigem Frieden, Wonne und Erkenntnis.
4.  Sakamya Bhakti ist die Art von Bhakti, bei der der Gläubige Gott verehrt, um Reichtümer oder einen Sohn zu bekommen, oder um von durch Krankheiten verursachte Leiden befreit zu werden. Vyabhicharini Bhakti ist die Art, bei der der Gläubige einige Zeit lang Gott anbetet oder liebt und dann einige Zeit lang seine Frau, seine Kinder und seinen Besitz. Gott und nur Gott für immer und ewig zu lieben, ist Avyabhicharini Bhakti. Prahlada meditierte im fortgeschrittenen Stadium der Hingabe über sein eigenes Selbst als Gott Hari. Das ist Abheda Bhakti.
5.  Der Bhakta bleibt in dem Loka, wo Gott Vishnu weilt, wie der Bewohner eines Staates. Das ist Salokya Mukti. In Sameepya Mukti bleibt der Bhakta in unmittelbarer Nähe des Herrn wie der Diener eines Königs. In Sarupya Mukti nimmt er die Gestalt des Herrn an, wie der Bruder eines Königs. In Sayujya Mukti wird er eins mit dem Herrn wie Salz und Wasser. Das sind die vier Arten von Mukti für Bhaktas.
6.  Aus Liebe nimmt das gestaltlose Brahman die Form von Gott Hari an, um die Bhaktas zu erfreuen, die Ihm ergeben sind. Gott ist eine Verkörperung von Gnade. Gott läuft denen, die an Ihn glauben, mit Speisen und Wasser in Händen in den Wald nach. Er wird zum Sklaven Seiner Verehrer. Vishnu sagt zu Prahlada: „Mein Lieber, du bist zu jung und dein Körper ist zu zart, um die furchtbaren Qualen zu ertragen, die dein hitzköpfiger Vater dir antut. Nie zuvor sah ich etwas diesen Ungeheuerlichkeiten Vergleichbares. So bitte verzeih, daß ich so spät zu deiner Rettung erschien.“ Auch Sri Krishna sagt: „Ich habe mich nicht unter Kontrolle. Ich unterstehe völlig dem Willen Meiner Bhaktas. Sie haben ganz und gar von meinem Herzen Besitz ergriffen. Wie kann Ich sie verlassen, da sie vollständig von Meinem Herzen Besitz ergriffen haben? Wie kann Ich sie verlassen, wenn sie allem um Meinetwillen entsagt haben? Wer Mich in allen Dingen sucht und alle Dinge in Mir, für den bin Ich nie verloren, noch ist er für Mich je verloren.“
7.  Lies Gita, Ramayana und Bhagavata. Habe Satsang. Besuche heilige Orte (Yatra). Mache Japa. Meditiere. Singe Seinen Namen. Du kannt Bhakti entwickeln und Seinen Darshan haben.
8.  Willst du Gott tatsächlich? Dürstest du wirklich nach Seinem Darshan? Bist du spirituell hungrig? Vielleicht hältst du spannende Vorträge über Bhakti. Du schreibst vielleicht mehrere Bände über Bhakti, und doch besitzt du vielleicht nicht ein Körnchen wahrer Hingabe. Wer nach dem Darshan Gottes dürstet, wird Bhakti entwickeln. Wenn ehrliche Nachfrage nach Gott besteht, wird geliefert. Mögest du durch regelmäßiges und stetes Sadhana Frieden, Wonne, Erkenntnis, Vollendung und Gottverwirklichung erlangen!
9.  Der Name Gottes, in welcher Weise auch immer gesungen, richtig oder falsch, bewußt oder unbewußt, aufmerksam oder unaufmerksam, wird mit Sicherheit das erwünschte Ergebnis bringen. Die Herrlichkeit von Gottes Namen kann nicht durch Vernunft und Intellekt dargestellt werden. Sie kann mit Sicherheit durch Hingabe, Glauben und ständiges Wiederholen des Namens erlebt werden. Jeder Name ist von zahllosen Kräften oder Shaktis erfüllt. Die Kraft des Namens ist unsagbar. Seine Herrlichkeit ist unbeschreiblich. Die Wirksamkeit und die dem Namen Gottes innewohnende Shakti sind unergründlich.
10.  So wie Feuer die natürliche Eigenschaft hat, entflammbare Dinge zu verbrennen, so hat auch der Name Gottes die Kraft, Sünden, Samskaras und Vasanas zu verbrennen und denen ewige Wonne und dauerhaften Frieden zu schenken, die den Namen des Herrn wiederholen. So wie die Eigenschaft des Brennens dem Feuer natürlich und inhärent ist, so ist auch die Kraft, Sünden an Wurzeln und Zweigen zu vernichten und den Schüler durch Bhava Samadhi in wonnevolle Vereinigung mit dem Herrn zu bringen, dem Namen Gottes natürlich und inhärent.
11.  Oh Mensch! Nimm Zuflucht zum Namen! Nami und Name sind untrennbar. Singe ohne Unterlaß den Namen des Herrn. Denke bei jedem einströmenden und ausströmenden Atemzug an den Namen des Herrn. In diesem eisernen Zeitalter ist Namasmarana oder Japa der leichteste, schnellste, gefahrloseste und sicherste Weg, um Gott zu erreichen und Unsterblichkeit und ewige Freude zu erlangen. Ehre sei dem Herrn. Ehre sei Seinem Namen. Singe Hari Om, Sri Ram, Radheshyam oder
Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare
Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare
==Swami Sivananda - Die Essenz von Bhakti Yoga Sadhana==
Wähle einen Ishta Devata, Siva, Krishna, Rama, Vishnu, Dattatreya, Gayatri oder Shakti, auf Rat deines Gurus, nach persönlicher Neigung oder auf Rat eines guten Astrologen, der die Gottheit je nach dem Einfluß der Planeten nennt. Nimm auch das richtige Mantra, Om Namah Sivaya, Om Namo Bhagavate Vasudevaya, Om Sri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram oder Om Namo Narayanaya. Stelle ein Bild des Ishtam vor dir im Meditationsraum auf. Übe sechs Monate lang Tratak auf das Bild. Blicke sorgfältig und konzentriert eine halbe Stunde lang auf das Bild, ohne mit den Augen zu zwinkern, bis heftig Tränen fließen.
Lies immer wieder Bhagavata, Ramayana, Narada Bhakti Sutras und Sandilya Sutras. Lebe ein Jahr lang in Ayodhya, Muthra, Pandarpur oder Nadia in Bengalen. Mache Kurse in Nava Vidha Bhakti, Sravana, Smarana, Kirtan, Vandana, Archana, Pada Sevana, Sakhya, Dasya und Atmanivedana. Wiederhole ständig das Guru Mantra, 24 Stunden lang. Schlafe drei Stunden. Wähle ein Bhava, das zu dir paßt, Madhurya, Sakhya, Dasya oder Vatsalya. Übe ohne zu murren und vorbehaltlos echte, vollkommene Selbsthingabe an Gott. Praktiziere Antarika Gebet aus tiefstem Herzen. Das Gebet kann Berge versetzen. Das Gebet kann eine Ebene erreichen, zu der der Verstand kaum jemals gelangen kann.
Habe Eka Nishtha, Hingabe an ein einziges Ideal. Bhakti muß Ananya sein, Avyabhicharini (unerschütterliche, einpünktige und konzentrierte Hingabe). Entwickle langsam Anurag, Prem, Preeti, Viraha (den Schmerz der Trennung von Gott), Bhava und Maha Bhava. In Maha Bhava ist sich der Gläubige seines Körpers und der Welt nicht bewußt und absolut in Gott aufgegangen. Aus Apara, niederer Bhakti, geht der Gläubige weiter zu Para oder Abheda Bhakti. Ein Gläubiger erlangt Krama Mukti, fortschreitende Befreiung, nachdem er durch Salokya, Sameepya, Sarupya und Sayujya Mukti gegangen ist.
„Dadami Buddhiyogam tam Yena Mam Upayanti te.“ - Gita, X.10.
„Ich gebe den Yoga der Unterscheidung, durch den sie zu mir kommen.“
Nachdem der Gläubige niedere Mukti genossen hat, erlangt er schließlich Kaivalya Moksha, denselben Zustand, wie der Jnani. Ein ernsthafter Sadhak mit Utsaha (Ausdauer) kann innerhalb von 2 oder 3 Jahren verwirklichen. Ich garantiere es ausdrücklich. Ich garantiere es ausdrücklich und kühn. Bemühe dich ernsthaft und sieh die Ergebnisse.
Folge den Anweisungen von Sri Krishna in der Gita, wie sie unter den Begriffen ›MACCHITTA‹, ›YUKTA‹ und ›MATPARA‹ beschrieben werden.
==Swami Sivananda - Neun Formen von Bhakti Yoga Sadhana==
[[Datei:Erste Shivalingam Puja.jpg|mini|Shiva-Lingam für eine Puja]]
Im Srimad Bhagavata und dem Vishnu Purana heißt es, die neun Formen von Bhakti sind Sravana (das Hören von Gottes Lilas und Geschichten), Kirtana (das Singen Seiner Herrlichkeit), Smarana (das Denken an Seinen Namen und Seine Gegenwart), Padasevana (Dienen zu Seinen Füßen), Archana (Anbetung Gottes), Vandana (Verbeugung vor dem Herrn), Dasya (Pflege des Bhava, ein Diener Gottes zu sein), Sakhya (Pflege des Bhavas des Freundes), Atmanivedana (völlige Hingabe seiner selbst).
Ein Gläubiger kann die Bhaktimethode praktizieren, die ihm am meisten liegt. Dadurch wird er göttliche Erleuchtung erlangen.
===1. Sravana===
Sravana ist das Hören von Gottes Lilas. Sravana umfaßt das Hören von Gottes Tugenden, Herrlichkeiten, Spielen und Geschichten in Verbindung mit Seinem göttlichen Namen und Seiner göttlichen Gestalt. Der Gläubige geht im Hören der göttlichen Erzählungen auf, und sein Geist löst sich auf im Gedanken an Göttlichkeit, er ist unfähig, an Ungöttliches zu denken. Der Geist verliert sozusagen den Zauber an der Welt. Der Gläubige denkt an nichts anderes als an Gott.
Sri Sankaracharya sagt:
„Die Gesellschaft von Weisen, auch nur für einen Moment, wird zum Boot, um den Ozean von Samsara zu überqueren.“ Ohne Satsang wird das Sadhana nicht vollkommen und stark. Die Feste des Sadhana muß auf den Fundamenten von Satsang errichtet werden. Bloße Askesen sind nicht das Ziel des Sadhana. Satsang erleuchtet den Gläubigen und beseitigt seine Unreinheiten. Nur dann können die subtilen Wahrheiten vom Gläubigen richtig begriffen werden. Sri Krishna sagt zu Uddhava, daß nichts anderes als Satsang allen weltlichen Verhaftungen ein Ende bereiten kann. Im Bhagavata Mahatmya heißt es, daß es das beste Dharma in dieser Welt ist, die Herrlichkeit des Herrn zu hören. Denn dadurch gelangt man zum göttlichen Ort.
===2. Kirtana===
Kirtana ist das Singen der Herrlichkeiten des Herrn. Der Gläubige erschaudert in göttlicher Emotion. Er verliert sich in der Liebe zu Gott. Seine Haare sträuben sich vor höchster Liebe zu Gott. Er weint, wenn er an die Herrlichkeit Gottes denkt. Seine Stimme versagt, und er fliegt in einen Zustand göttlichen Bhavas. Der Gläubige ist ständig mit Japa über den Namen des Herrn beschäftigt und beschreibt jedem Seine Herrlichkeiten. Überall, wo er geht, beginnt er, Gottes Lob zu singen. Er fordert jeden auf, an seinem Kirtan teilzunehmen. Er singt und tanzt in Ekstase. Er bringt so auch andere zum Tanzen.
Solche Übungen müssen Ergebnis eines reines Herzens sein, und nicht nur Show. Gott kennt das innerste Geheimnis eines jeden, und niemand kann ihn betrügen. Es muß vollkommene Aufrichtigkeit herrschen, und alle Handlungen müssen der natürliche Ausdruck des Herzens sein. Dies ist der allereinfachste Weg, um zu Gott zu kommen. Im Kali Yuga, dem eisernen Zeitalter, ist Kirtan allein der beste Yoga - ›Kalau Kesavakirtanam.‹ Dies ist die für dieses Zeitalter vorgeschriebene Methode der Hingabe. Der Geist ist immer mit dem Singen des Namens des Herrn und seiner Herrlichkeit beschäftigt und hat keine Gelegenheit, sich für die Dinge der Welt zu interessieren. Tag und Nacht fühlt der Gläubige die Gegenwart Gottes und schwächt sein Ego. Er wird sattvig und rein im Herzen.
===3. Smarana===
Smarana bedeutet, zu jeder Zeit an den Herrn zu denken. Es ist das ununterbrochene Denken an Name und Form des Herrn. Der Geist denkt an kein Objekt der Welt, sondern ist immer davon in Anspruch genommen, allein des glorreichen Herrn zu gedenken. Der Geist meditiert über das, was er über die Herrlichkeit Gottes, Seine Tugenden, den Namen, etc. gehört hat, vergißt sogar den Körper und ist zufrieden im Gedenken an Gott wie Dhruva oder Prahlada. Auch Japa ist nichts anderes als Denken an Gott und fällt unter diese Kategorie von Bhakti. Daran denken schließt auch ein, zu jeder Zeit Geschichten über Gott zu hören, über Gott zu sprechen, anderen über Gott zu lehren, Meditation über die Eigenschaften Gottes, etc. Daran denken hat keine bestimmte Zeit. Zu jeder Zeit muß an Gott gedacht werden, ohne Unterbrechung, solange das Bewußtsein funktioniert.
Gleich vom Aufstehen am Morgen an, solange bis er nachts vom Schlaf völlig überwältigt wird, denke der Mensch an Gott. Es gibt keine andere Pflicht auf der Welt als das Denken an Gott. Schon alleine das Denken an Gott kann alle weltlichen Samskaras vernichten. Bereits das Denken an Gott allein kann den Geist von den Sinnesobjekten wegführen. Normalerweise strebt der Geist nach außen. Aber das Denken an Gott wendet ihn nach innen und erlaubt ihm nicht, zu bestimmten Objekten der Welt zu wandern. Denken an Gott ist eine sehr schwierige Sadhanamethode. Es ist nicht möglich, immer und allezeit an Gott zu denken. Der Geist wird den Menschen betrügen. Er denkt vielleicht, er meditiert über Gott, tatsächlich aber träumt er von einem Objekt der Welt oder von etwas, das mit Ruhm und Ehre verbunden ist. Gedenken ist gleichbedeutend mit Konzentration oder Meditation. Alle Eigenschaften, die ein Raja Yogi für die Praxis der Meditaton vorschreibt, muß sich der Bhakta, der Smarana Bhakti praktizieren will, aneignen. Smarana bedeutet, gegen den machtvollen Strom des Flußes der Maya anzuschwimmen. Smarana führt zu ausschließlicher Meditation über Gott, so wie es im Raja Yoga geschieht.
===4. Padasevana===
Padasevana ist Dienen zu Füßen des Herrn. Tatsächlich kann dies nur von Lakshmi oder Parvati getan werden. Kein sterbliches Wesen hat das Glück, diese Art von Bhakti zu üben, da der Herr für die physischen Augen unsichtbar ist. Aber es ist möglich, dem Bild Gottes in Bildern zu dienen, oder besser noch, in der ganzen Menschheit Gott zu sehen. Das ist Padasevana. Padasevana ist Dienst an Kranken. Padasevana ist Dienst an Armen. Padasevana ist Dienst an der ganzen Menschheit überhaupt. Das ganze Universum ist nichts anderes als Virat Swaroopa. Dienst an der Welt ist Dienst an Gott.
Dienst zu den Füßen des Herrn kann durch formale Verehrung von Murtis oder Darstellungen in Tempeln oder eines geistigen Bildes von Gott geschehen.
===5. Archana===
Archana ist Verehrung des Herrn. „Wer in dieser Welt Gottesdienst für Vishnu ausführt, erlangt den unsterblichen und wonnevollen Zustand von Moksha.“ So sagt das Vishnu Rahasya. Gottesdienst kann entweder mit einer Darstellung oder einem Bild erfolgen oder sogar in geistiger Form. Das Bild muß für den Geist des Verehrenden angenehm sein.
Gottesdienst kann entweder mit äußeren Materialien oder nur durch ein inneres Bhava oder starkes Gefühl getan werden. Letzteres ist eine fortgeschrittene Form von Gottesdienst, die nur Menschen mit gereinigtem Verstand vollziehen können. Der Gottesdienst muß nach den Regeln erfolgen, die im Varnashrama Dharma festgelegt sind, oder im Falle fortgeschrittener Gläubiger kann sie in jeder Weise beliebig getan werden. Die Absicht des Gottesdienstes ist es, dem Herrn zu gefallen und das Herz durch Hingabe des Egos und Liebe zu Gott zu reinigen.
Armen zu dienen und Heilige zu verehren ist ebenfalls Verehrung des Virat Swarupa des Herrn. Der Herr erscheint in allen Formen. Er ist alles. Die Schriften sagen, daß nichts anderes als der Herr als empfindende und nicht empfindende Wesen erscheint. Der Gläubige muß Narayana Bhava oder Ishvara Bhava allen Wesen gegenüber haben. Er muß alle Geschöpfe, auch den Wurm, als nichts anderes sehen als Gott. Das ist die höchste Form der Verehrung.
===6. Vandana===
Vandana ist Gebet und Verbeugung. Demütige Niederwerfung vor einer Darstellung Gottes, wobei die Erde mit den acht Gliedern des Körpers (Sashtanga Namaskara) berührt wird, mit Glauben und Ehrfurcht, oder die Verbeugung vor allen Wesen im Wissen, daß sie Formen des einen Gottes sind, wobei man in der göttlichen Liebe zum Herrn aufgeht, das wird als Verbeugung vor Gott bezeichnet. Das Bhagavata sagt: „Himmel, Luft, Feuer, Wasser, Erde, Sterne, Planeten, Kardinalpunkte (Himmelsrichtungen), Bäume, Flüsse, Ozeane und alle Lebewesen bilden den Körper von Sri Hari. Der Gläubige verbeuge sich vor allem mit absoluter Hingabe im Bewußtsein, er verbeugt sich vor Gott Selbst.“ Sri Krishna sagt zu Uddhava: „Ohne auf Spötter zu achten, den Körper vergessend und ohne Scham, verbeuge man sich vor allen Wesen, selbst vor dem Hund, dem Esel, dem Chandala und der Kuh. All das bin Ich, und es gibt nichts außer Mir Selbst.“
Das Ego oder Ahankara wird durch frommes Gebet und Verbeugung vor Gott vollständig ausgelöscht. Die göttliche Gnade senkt sich auf den Gläubigen herab, und der Mensch wird Gott.
===7. Dasya===
Dasya Bhakti ist die Liebe zu Gott durch das Gefühl, Diener zu sein. Gott zu dienen und Seine Wünsche zu erfüllen, Seine Tugenden, Seine Natur, Sein Geheimnis und Seine Herrlichkeit zu verwirklichen, indem man sich selbst als Gottes, des höchsten Meisters, Sklaven sieht, ist Dasya Bhakti.
Den Murtis in den Tempeln zu dienen und sie zu verehren, Tempel zu fegen, über Gott zu meditieren und geistig ihm wie ein Sklave zu dienen, Heiligen und Weisen zu dienen, denen zu dienen, die an Gott glauben, den Armen und Kranken zu dienen, die Formen Gottes sind, auch das ist in Dasya Bhakti beinhaltet.
Den Worten der Schriften zu folgen, gemäß den Anweisungen der Veden zu handeln, sie als die direkten Worte Gottes zu sehen, ist Dasya Bhakti. Gemeinschaft mit und Dienst an liebestrunkenen Gläubigen und Dienst für diejenigen, die Wissen über Gott besitzen, ist Dasya Bhakti. Die Absicht, die hinter Dasya Bhakti steht, ist, immer mit Gott zu sein, um ihm Dienste anzubieten, Seine göttliche Gnade zu gewinnen und dadurch Unsterblichkeit zu erlangen.
===8. Sakhya===
Sakhya Bhava ist die Pflege des Gefühls der Freundschaft mit Gott. Die Familienmitglieder von Nanda Gopa pflegten diese Bhakti. Arjuna pflegte diese Art von Bhakti. Das Bhagavata sagt: „Oh wie wundervoll ist das Geschick der Menschen von Vraja des Kuhhirten Nanda, deren lieber Freund das vollkommene, ewige Brahman absoluter Wonne ist!“
Immer mit dem Herrn zu sein, Ihn als lieben Verwandten oder Freund zu behandeln, der zur Familie gehört, jederzeit in seiner Gesellschaft zu sein, Ihn als das eigene Selbst zu lieben, ist Sakhya Bhava des Bhakti Marga. Der Gläubige mit Sakhya Bhava beginnt eifrig jede Arbeit des Herrn, und er läßt auch die wichtigste, unaufschiebbarste und dringlichste Arbeit liegen, wobei er eine Haltung annimmt, die ihn persönliche Arbeit vernachlässigen läßt, um sich völlig mit der Liebe zum Herrn zu befassen. Auf welche Weise lieben Freunde, wirkliche Freunde, in dieser Welt? Welches Maß an Liebe haben sie zueinander? Eine solche Liebe wird anstatt zu einem Menschen zu Gott entwickelt. Körperliche Liebe wird in spirituelle Liebe verwandelt. Das Weltliche wird in das Ewige verwandelt.
===9. Atma Nivedana===
Atma Nivedana ist Selbsthingabe. Im Vishnu Sahasranama heißt es: „Das Herz eines Menschen, der Zuflucht bei Vasudeva gesucht hat und Vasudeva ganz ergeben ist, wird völlig gereinigt, und er erlangt Brahman, das Ewige.“
Der Gläubige opfert alles Gott, einschließlich seines Körpers, seines Geistes und seiner Seele. Er behält nichts für sich selbst. Er verliert sich sogar selbst. Er hat kein persönliches unabhängiges Sein. Er hat sich selbst Gott gegeben. Er ist zu einem Teil von Gott geworden. Gott sorgt für ihn, und Gott behandelt ihn als Sein Selbst. Kummer und Sorge, Freude und Schmerz, der Gläubige sieht sie als von Gott gesandte Gaben und hängt nicht an  ihnen. Er sieht sich als eine Marionette Gottes und als ein Werkzeug in den Händen Gottes. Er fühlt nicht egoistisch, denn er hat kein Ego. Sein Ego ist auf Gott übergegangen. Es ist nicht seine Pflicht, sich um Frau, Kinder, etc. zu kümmern, denn er hat kein von Gott getrenntes unabhängiges Sein. Gott kümmert sich um alles. Er weiß, wie die Welt auf den richtigen Pfad zu führen ist. Man braucht nicht meinen, man sei geboren worden, um die Welt zu führen. Gott ist da, der nach all dem sieht, wovon der Mensch nicht einmal träumen kann. Er hat keine sinnlichen Begierden, denn er hat keinen Körper, da er ihn Gott überlassen hat. Er bewundert oder liebt seinen Körper nicht, denn es ist Gottes Angelegenheit, danach zu sehen. Er fühlt allein die Gegenwart Gottes und nichts sonst. Er ist furchtlos, denn Gott hilft ihm jederzeit. Er hat keinen Feind, denn er hat sich Gott hingegeben, der keine Feinde oder Freunde hat. Er kennt keine Sorge, denn er hat alles erlangt, da er die Gnade Gottes erlangt hat. Er hat nicht einmal den Gedanken an Befreiung; ja er wünscht nicht einmal Befreiung; er will nur Gott und nichts anderes als Gott. Er ist zufrieden mit der Liebe zu Gott, denn dadurch gibt es nichts, was er nicht schon erreicht hätte. Was gäbe es noch zu erlangen, wenn Gott Seine Gnade über den Gläubigen ergossen hat? Der Gläubige will nicht Zucker werden, sondern Zucker schmecken. Der Genuß besteht darin, Zucker zu schmecken, nicht Zucker zu werden. So spürt der Gläubige, daß höchste Freude eher darin besteht, Gott zu lieben als Gott zu werden. Gott wird sich voll und ganz um den Gläubigen kümmern. „Ich bin Dein.“ sagt der Gläubig
==Überblick über Bhakti Yoga Sadhana - Swami Sivananda==
Was ist Bhakti? Bhakti oder Hingabe ist höchste Liebe, die auf Gott gerichtet ist.
Es gibt zwei Arten von Bhakti: Kamya und Nishkamya.
Die zwei Arten von Nishkamya Bhakti sind:
1. Vaidhi oder äußere Puja und Japa usw. und 2. Ragatunika oder Prema (innerlich), bedingt durch extreme Prema, intensive Liebe.
Vier Arten von Bhaktas (Gita VII,16):
1. Aarta (Leidende wie Draupadi, Gajendra, etc.); 2. Jijnasu (Sucher wie Uddhava); 3. Artharthi (der den Wunsch hat, ein Objekt zu erlangen; Dhruva zum Beispiel) und 4. Jnani (Weise wie Sukadeva, ect.)
Fünf Arten von Muktis:
1. Salokya (am selben Ort wie der Herr weilend); 2. Samipya (in Gottes Nähe weilend); 3. Sarupya (dem Herrn an Gestalt ähnlich); 4. Sayujya (vollständige Identität mit dem Herrn) und 5. Sarishti (Genuß göttlicher Kräfte).
Neun Arten von Bhakti (Bhagavatam: 7-5-23):
1. Sravanam (Hören der Lilas, Kathas, usw. des Herrn); 2. Kirtanam (melodisches Singen Seines Namens, der Lilas, Kathas, usw.); 3. Smaranam (Denken an den Herrn); 4. Padasevanam (Dienst zu Seinen Füßen und Dienst für Guru, Eltern, Land und Menschheit); 5. Archanam (Opfer von Blumen, heiligen Blättern etc.); 6. Vandanam (Verbeugen vor dem Herrn und geistiges Verbeugen vor jedem Wesen); 7. Dasyam (das Bhava des Dieners dem Herrn gegenüber); 8. Sakhyam (Haltung der Freundschaft) und 9. Atma-Nivedanam (Selbstaufgabe, buchstäblich sich selbst hingeben).
Fünf Arten von Bhavas:
1. Santa (friedvoll, selbstbeherrscht und gelassen wie Bhisma); 2. Dasya (das Bhava des Dieners dem Herrn gegenüber, wie Hanuman); 3. Sakhya (Freundschaft wie Arjuna); 4. Vatsalya (elterliche Zuneigung wie Kausalya, Yasoda) und 5. Madhurya (Ehefrau und Ehemann, Liebende, wie die Gopis, Gauranga).
Sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln:
1. Dienst an Bhagavatas, Sadhus, Sannyasins, etc; 2. Wiederholen von Gottes Namen, Japa, Smaran, etc.; 3. Satsang; 4. Hari Kirtan (lautes Wiederholen des Namens des Herrn); 5. Studium von religiösen Büchern wie Gita, Ramayana, Bhagavat, etc; und 6. Pilgerreisen und Aufenthalt an heiligen Orten wie Brindavan, Ayodhya, Pandarpur, Chitrakuta, etc.
Acht Zeichen von Bhakti:
1. Ashrupaata (Tränen), 2. Pulaka (Zubergestehen der Haare), 3. Kampana (Erbeben) 4. Rodana (Weinen oder Schluchzen), 5. Haasya (Lachen), 6. Sveda (Transpirieren, Schwitzen), 7. Murchha (in Ohnmacht fallen) und 8. Svarabhanga (Unfähigkeit zu sprechen).
Vier Voraussetzungen für einen Bhakta:
1. Bescheiden sein wie ein Grashalm, 2. duldungsfähig sein wie ein Baum, 3. Lob und Anerkennung nicht für sich selbst wünschen, jedoch andere loben und respektieren 4. ständig den Namen des Herrn wiederholen.
Fünf Dornen auf dem Weg von Bhakti:
Stolz auf 1. Kaste, 2. Bildung, 3. Stellung, 4. Schönheit, 5. Jugend.
Zwei innere Feinde auf dem Weg des Sadhana:
1. Gier, 2. Zorn.
Zehn Laster, die auf die Lust folgen:
1. Jagdleidenschaft, 2. Glücksspiel, 3. Schlafen am Tag, 4. Verleumden (beschimpfen), 5. Umgang mit leichten Frauen, 6. Trinken, 7. Liebeslieder singen, 8. Tanzen, 9. Vulgäre Musik, 10. Zielloses Umherwandern.
Acht Laster, die dem Zorn folgen:
1. Ungerechtigkeit, 2. Unbesonnenheit, 3. Schikanieren, 4. Eifersucht, 5. Spitzfindigkeit (ständig Fehler suchen), 6. Betrügen, 7. Harte Worte 8. Grausamkeit.
Drei Eshanas:
1. Wunsch nach Wohlstand, 2. Wunsch nach Frau und Kindern, 3. Wunsch nach Ruhm, Ehre, Himmel, etc.
Drei große Gefahren in Bhakti:
Umgang mit 1. Frauen, 2. Reichtum, 3. Atheisten.
Voraussetzungen für Bhakti:
1. Nishkamya (ohne jeden Wunsch nach Früchten), 2. Ananya (ungeteilte Liebe zu Gott), 3. Avyabhicharini (intensive Liebe zur gewählten Gottheit, dem Ishta Devata), 4. Akhanda (Taila Dharvat, ungebrochene, kontinuierliche Liebe), 5. Sadachara Sahita (mit edlen Eigenschaften und edlem Charakter) und 6. Tiefe, Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit, d.h. wirklich und nicht zum Schein.
Sieben Formen von Prem:
1. Sneha (das Herz zerfließt vor Liebe oder Prema), 2. Mana (das Gefühl, das sich in den Genuß eines Paares mischt, das im Herzen schrecklich ineinander verliebt ist, ungeachtet der Tatsache, daß sie des Genusses wegen zusammen sind), 3. Pranaya, (Liebe, die den Liebenden sich eins mit dem geliebten Wesen fühlen läßt, es ist die völlige Vereinigung des einen mit dem anderen), 4. Raga Sneha (wenn man seinem Gegenüber Glück fühlen läßt, sogar wenn man um des Geliebten willen Elend erleidet, wird Raga genannt), 5. Anuraga (Raga, wenn immer neue Süße im Geliebten entdeckt wird, ist man Anuraga Raga), 6. Bhava (Bhava ist der Name des emotionalen Zustandes, dessen Essenz verglichen wird mit dem Strahlen der aufgehenden Sonne, d.h. es führt zu Prema, so wie die Strahlen in das Aufgehen der Sonne führen. Es läßt das Herz schmelzen durch den unstillbaren Wunsch, Sri Krishna zu erlangen), 7. Maha-Bhava (die höchste Spitze, Erfüllung von Bhava).
24 Avataras:
1. Matsya Avatara brachte die Veden aus den Wassern von Pralaya, 2. Kurma Avatara trug den Mandara Berg im aufgewühlten Ozean, 3. Varaha Avatara, hob die Erde nach der Vernichtung Hirayakshas aus dem Wasser, 4. Nrisimha aus der Säule vernichtete Hiranyakasipu und gab Prahlad Darshan; 5. der Vamana Avatara brachte König Bali zu Fall; 6. Parasurama vernichtete 21 mal Kshatriya Könige und gab Brahmanen das Land; 7. Rama vernichtete Ravana; 8. Krishna tötete Kamsa und war der Lehrer von Arjuna und Uddhava Brahma Vidya; 9. Buddha predigte den Asuras Ahimsa; 10. Kalki wird am Ende des Kali Yuga erscheinen; 11. Yajna, der Sohn von Ruchi und Akuti (die Suyama Devas wurden aus Yajna geboren; er beseitigte die Furcht aus Triloki); 12. Kapila, der Sohn von Kardama Prajapati und Devahuti (er ist der Begründer des Sankhya Philosophiesystems; er lehrte seine Mutter Brahmavidya); 13. Dattatreya, der Avatar der drei Murtis (Brahma, Vishnu, Shiva), Sohn von Atri Muni und Anasuya Devi; 14. die vier Kumaras, Sanaka, Sanandana, Sanatana und Sanatkumara - geistige Söhne Brahmas, die immer ca. sechs Jahre alt sind - Brahma Vidya Gurus; 15. Nara-Narayana, Sohn von Dharma und Murti, übte Tapas in Badrikashrama; 16. Sri Hari gab Dhruva Darshan (dem Sohn von Uttanapada und Suneeti); 17. Prithu gewann aus der Erde Reichtum und Nahrung; 18. Rishabha (Paramahamsa), ein großer Brahma Varishta, Sohn von Nabhi und Sudevi, Meru Devi; 19. Hayagriva (der pferdeköpfige Avatar) erschien im vedischen Yajna und verkündete die Veden; 20. Hari rettete Gajendra vor Nakra; 21. Hamsa erzählte dem Rishi Narada von Bhakti Yoga, Jnana und Bhagavata Purana; 22. die jedem Manvantara vorsitzende Gottheit; 23. Dhanvantari verbreitete die Wissenschaft der Medizin (Ayurveda); 24. Vyasa, der die vier Veden zusammenstellte, herausgab und 18 Puranas schrieb.
Die fünf Gestalten Vishnus:
1. Narayana, 2. Vasudeva, 3. Sankarshana, 4. Pradyumna, 5. Aniruddha
Die zwei Arten von Puja:
1. Äußere und  2. innere (manasig)
Die vier Arten von Bhava in der Puja:
1. Brahma Bhava (Paramatma und Jivatma sind eins), 2. Dhyana Bhava (ständige Meditation nach Vorgangsweise des Yoga), 3. Stuti Bhava (Japa und Hymnen der Anbetung), 4. Bahya Bhava (äußere Anbetung).
Die sechzehn Teile der Puja:
1. Asana (Sitz für die Gottheit, das Bild, bereiten), 2. Swagata (den Herrn, den Devata, willkommen heißen) 3. Padya (Wasser zum Waschen der Füße), 4. Arghya (Wasseropfer in einem Gefäß), 5. Achamana (Wasser zum Nippen), 6. Madhuparka (Honig, Ghee, Milch und Joghurt), 7. Snanam (Wasser für das Bad), 8. Vastra (Kleider und Gewänder), 9. Bhushana (Zierrat und Schmuck), 10. Gandha (Wohlgerüche), 11. Pushpa (Blumenopfer), 12. Dhupa (Räucherwerk), 13. Deepa (Licht), 14. Naivedya (Speisen), 15. Tambulam (Betelnüsse, etc.) und 16. Vandana oder Namaskar (Verbeugungen und Gebete).
Vier Arten von Klang:
1. Para (Manifestation in Prana), 2. Pasyanti (Manifestation im Geist), 3. Madhyama (Manifestation in Indriyas) und 4. Vaikhari (Manifestation im sprachlichen Ausdruck). Die ersten drei bleiben tief und unergründlich  wie der Ozean.
Drei Arten von Japa:
1. Vaikhari (mittels der Zunge mit einem hörbaren Ton), 2. Upamsu (mit der Zunge ohne Ton - halblaut), 3. manasig (geistig - innerlich).
Drei Arten von Kirtan:
1. Ekanta (allein), 2. Sankirtan (viele Personen gemeinsam), 3. Akhanda Kirtan (fortgesetzt ohne Unterbrechung).
Zehn Vergehen gegen den göttlichen Namen:
1. Schmähung von Heiligen und Gläubigen, 2. Unterschiede machen zwischen den Namen Gottes, 3. Respektlosigkeit gegenüber dem Lehrer, 4. geringschätzig über die Schriften sprechen, 5. die Herrlichkeit des göttlichen Namens als nichts anderes als übertriebenes Lob ansehen, 6. unter dem Deckmantel des Namens sündigen, 7. den Namen unter andere Tugenden einreihen und die Praxis von Fasten, Nächstenliebe und Opfern usw. ohne den Namen, 8. die Praxis des Namens unwürdigen und gottlosen Menschen empfehlen, die nicht darauf vorbereitet sind, solche Unterweisungen zu empfangen, 9. Mangel an Liebe zum Namen, auch nachdem von seiner Herrlichkeit gehört wurde, 10. Betonung der Verhaftung „Ich“ und „Mein“ an die Objekte des Vergnügens.
Fünf Werke Ishvaras:
1. Erschaffen, 2. Erhalten, 3. Zerstören, 4. Verhüllen, 5. Ergießen göttlicher Gnade.
Sechs Eigenschaften von Bhagavan:
1. Aishvarya (göttliche Kräfte), 2. Dharma (Rechtschaffenheit), 3. Sri (Reichtum jeglicher Art), 4. Yashas (Ehre, Ruhm, Herrlichkeit, etc.), 5. Jnana (Wissen), 6. Vairagya (Leidenschaftslosikeit).
Drei Arten von Karma:
1. Sanchita (angehäufte Handlungen aus unzähligen früheren Leben), 2. Prarabdha (der Teil von Sanchita Karma, der in dieser Geburt ausgelebt werden muß, 3. Kriyamana oder Agaami (Handlungen, die in diesem Leben ausgeführt werden, und die in dieser oder kommenden Geburten Früchte tragen werden.
Fünf Arten von Kriyamana oder Agaami Karmas:
1. Nitya (verpflichtend), 2. Naimittika (zufällig, bei gewissen Gelegenheiten), 3. Kamya (ausgehend vom Wunsch nach Reichtum, Frau, Sohn, etc. oder von Krankheit, 4. Nishiddha (verboten wie stehlen, lügen, Fleisch essen, trinken, etc.), 5. Prayaschitta (als Sühne oder zur Beseitigung von Sünden etc).
Neun Stufen in Bhakti:
1. Satsanga, Svadhyaya (Studium religiöser Bücher), 2. Bewunderung, 3. Sraddha (Glaube an Gott), 4. Hingabe (Sadhana, Bhakti oder Japa, Kirtan, Smaran etc.), 5. Nishta (Ergebenheit), 6. Ruchi (Lust am Hören und Singen der Namen und der Herrlichkeit des Herrn), 7. Rati (intensive Zuneigung), 8. Sthayee Bhava (Beständigkeit oder dauerhaftes Bhava von Bhakti Rasa), 9. Maha Bhava - Premaya (auf dieser Stufe ist der Gläubige tot für die Welt und ihre Reize. Er wird Jivanmukta.
Die vier Arten von Purushartha sind:
1. Dharma (Erfüllung dharmischer Pflichten), 2. Artha (Erlangen von Reichtum etc.), 3. Kama (Befriedigung von Wünschen), 4. Moksha (Befreiung von Geburt und Tod).
==Swami Sivananda - Wesentliche Punkte im Bhakti Yoga Sadhana ==
[[Datei:Paduka Puja beim Flug um den Tempelberg.jpg|mini|Ritual in einem Helikopter]]
Es gibt verschiedene Arten von Geist. Menschen haben verschiedene Geschmäcker, Tendenzen, Temperamente, Neigungen und Fähigkeiten für Sadhana. Also bedarf es verschiedener Wege, obwohl das zu erreichende Ziel, die Selbstverwirklichung, immer dasselbe ist. Der Pfad von Bhakti Yoga steht jedem offen und ist der einfachste Weg zu Gottverwirklichung in diesem eisernen Zeitalter. Jeder kann ein Verehrender werden. Kein Unterschied in Kaste, Hautfarbe oder Geschlecht findet Platz im Reich von Bhakti. Frömmigkeit hat nichts zu tun mit Alter, Kaste, Position oder Stellung im Leben. Allein schon der Wunsch nach Befreiung befähigt den Menschen dazu, Hingabe zu entwickeln und den Weg von Bhakti Yoga einzuschlagen. Verdienste, die in früheren Leben erworben wurden, lassen im Herzen eines Menschen in der nächsten Geburt Hingabe entstehen. Befreiung kommt zu dem, der dem Herrn ergeben ist.
Bhakti ist höchste Frömmigkeit und intensive Verhaftung an den Herrn. Glaube an die Existenz Gottes ist die Grundlage von Bhakti. Dienst für Bhagavatas, Sadhus und Sannyasins, Wiederholung von Gottes Namen, Satsang, Hari-Kirtan, Studium von Bhagavata oder Ramayana, Aufenthalt in Brindavan, Pandharpur, Chitrakuta oder Ayodya - dies sind die sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln und zu pflegen. Navavidha Bhakti oder die neun Arten der Hingabe müssen von allen Suchenden auf dem Weg von Bhakti Yoga praktiziert werden. Sie sind: Sravanam - Hören der Lilas des Herrn, Kirtanam - Singen Seines Ruhmes, Smaranam - Denken an Gott, Padasevanam - Verehrung der Lotusfüße Gottes (Dienen für die Menschen, das Land und die Armen), Archanam - Opfern von Blumen, Vandanam - Verbeugung, Dasyam - Dienen, Sakhyam - Freundschaft und Atmanivedanam - völlige Selbsthingabe.
Bhakti muss von der Nishkamya Art sein. Es muss auch Avyabhicharini sein. Es muss beständig sein wie das Fließen von Öl. Der Strebende muss Sadachara beachten, richtiges Verhalten. Er muss in seinen frommen Praktiken sehr sehr ernsthaft und aufrichtig sein. Dies sind die fünf unerläßlichen Erfordernisse in Bhakti Marga. Nur dann wird sich Gottverwirklichung rasch einstellen.
Wisse, dass Kaste, Bildung, Stellung, Schönheit und Jugend die fünf Dornen auf dem Weg der Hingabe sind. Hüte dich vor den zwei inneren Feinden, Lust und Zorn, die der Entwicklung von Bhakti im Wege stehen. Wisse, dass zehn Arten von Lastern der Lust folgen und acht Arten von Lastern den Zorn begleiten. Lajja, Scham, beim Aussprechen des göttlichen Namens ist ebenfalls ein großes Hindernis für Anfänger auf dem Weg der Hingabe. Trishna, inneres Sehnen nach Sinnesobjekten, ist dem Wachsen von Bhakti sehr abträglich.
Habe wahren, vollkommenen, lebendigen und unerschütterlichen Glauben an Gott, an Seine Gnade und an die Kraft Seines Namens. Glaube kann Wunder wirken. Glaube kann Berge versetzen. Glaube vermag dich in den innersten Bereich des Herrn zu führen. Glaube macht göttlich. Glaube kann Frieden, innere geistige Kraft, Freude, Freiheit, Unsterblichkeit und Wonne geben. Habe deshalb echten und lebendigen Glauben an die Existenz Gottes, an die Schriften, an die Worte des Gurus und dein eigenes Selbst.
Gott prüft im Anfang die Ihn Verehrenden auf verschiedene Weise. Er unterzieht sie strengen Prüfungen und Tests. Schließlich wird Er zum Sklaven der Bhaktas. Sri Krishna sagt: „Ich habe keine Kontrolle über Mich. Ich unterliege völlig der Kontrolle meiner Bhaktas. Sie haben von meinem Herzen ganz und gar Besitz ergriffen. Wie kann ich sie verlassen, wenn sie allem um Meinetwillen entsagt haben?“ Gott ist voller Erbarmen, Mitgefühl und Liebe. Er ist als der Ozean des Mitgefühls beschrieben worden. Seine Barmherzigkeit fließt wie die Ströme von Ganges und Jumna. Er erträgt bereitwillig unendliches Leid in den Augen der Welt, um die Leiden derer, die an Ihn glauben, zu lindern. Er lief mit seinem Chakra, um den Asura in der Gestalt des Krokodils zu töten, als er den Schrei von Gajendra, dem Elefantenkönig, hörte, und rettete ihn. Er trat als Schulinspektor auf und trug sich ins Amtsbuch ein, als Roop Kalaji von Ayodhya so sehr mit dem Gottesdienst für Rama beschäftigt war und darüber seine Arbeit als Inspektor vergaß. Gott Rama nahm die Gestalt eines Sepoy an und hielt Wache, als sein Sepoy Bhakta im Punjab seinen Dienst verließ und an einer Sankirtanfeier teilnahm.
Erhebt Euch, liebe Freunde! Das Leben ist kurz und die Zeit rast. Zeit ist kostbar. Denkt an das Ziel und den Zweck, zu dem ihr diesen physischen Körper angenommen habt. Kämpft hart. Macht intensives Sadhana. Zerstört Egoismus, Selbstsucht, Stolz und Haß. Gebt alles an die Lotusfüße des Herrn hin. Strebt in rechtem Ernst danach, dieses große Ziel des menschlichen Lebens zu erreichen, die wahre Essenz aller Religionen - Hingabe an Gottes göttliche Prem oder Bhakti, was einzig und allein aus dem samsarischen Rad von Geburten und Toden befreien und höchstes Wissen, unendliche Wonne, höchsten Frieden und Unsterblichkeit geben kann. Möget ihr alle den Weg der Hingabe beschreiten und stets im Zustand göttlicher Ekstase und ungetrübten Gesegnetseins mit Freude und Glück ruhen.
==Swami Sivananda - Wichtiges Sadhana im Bhakti Yoga ==
Selbsthingabe bedeutet vollkommene Hingabe von sich selbst an Gott. Die Selbsthingabe läßt den Gläubigen die Realität der göttlichen Gnade und die Bereitschaft Gottes spüren, ihm jederzeit zu Hilfe zu kommen. Der göttliche Einfluß strömt in sein Wesen und formt es, um es zu einem tauglichen Mittel für göttliche Verwirklichung und göttliches Wirken zu machen.
Hingabe und göttliche Gnade bedingen einander. Hingabe zieht die Gnade an, und die Gnade vollendet die Hingabe. Hingabe beginnt die Reinigung des Herzens. Die Gnade vollendet sie. Ohne Gnade ist die völlige Vereinigung nicht möglich. Gnade vergöttlicht das Wesen, damit das ständige Einfließen und die Inspiration empfangen und bewahrt werden können. Nur durch die göttliche Gnade wird das gesamte Wesen in Schwingung gebracht, verjüngt.
Das Absolute oder Unpersönliche kann durch Hingabe an das Göttliche verwirklicht werden. Hingabe geschieht nicht in einer Woche oder einem Monat. Hingabe kann nicht sofort zu Beginn des Sadhana erfolgen.
Das sich selbst behauptende kleine Ego überdauert und widersteht immer wieder. Es klammert sich wie eine Klette an seine alten Gewohnheiten, Sehnsüchte und Leidenschaften. Es führt einen Guerillakrieg. Es kapituliert nicht. Es verlangt gewisse Dinge zu seiner geheimen Befriedigung. Das ganze Wesen muß hingegeben werden. Deshalb sagt Sri Krishna: „Tameva Saranam Gaccha Sarvabhavena Bharata“ - Nimm zu Ihm Zuflucht mit deinem ganzen Wesen, Oh Bharata. Das Chitta, das Ego, der Geist, der Verstand und die Seele müssen dem Herrn zu Füßen gelegt werden. Mira tat dies und erlangte so die Gnade Sri Krishnas und wurde eins mit Ihm.
Das gewöhnliche, hartnäckige, starrsinnige Ego ist härter als Diamant, verstärkter Beton oder Stahl. Es ist schwierig, es zu schmelzen. Ständige Wachsamkeit und unaufhörliche Bemühung sind notwendig, um diesen gräßlichen Feind von Frieden und Weisheit zu vernichten. Er hält zu seinem insgeheimen Vergnügen an subtilen Wünschen fest. Gehe nach innen und finde die subtilen Leidenschaften, die in den Winkeln des Herzens lauern, mit dem Suchscheinwerfer von Konzentration und Unterscheidung und töte sie gnadenlos durch regelmäßige stille Meditation.
Beschäftige dich nicht mit der Sorge um den Körper. Gott wird ihn retten, wenn er ihn zu weiterem Dienen braucht. Lege ihn Ihm zu Füßen und ruhe in Frieden. Er wird sich darum kümmern. Ein wirklich Gläubiger sagt: „Möge ich Millionen von Geburten annehmen. Es ist egal. Aber möge ich mit den Lotusfüßen von Gott Hari verbunden bleiben. Möge ich spontane Hingabe an den Herrn haben. Möge ich Reinheit, spirituelle Kraft, den Geist selbstlosen Dienens und göttliche Tugenden besitzen.“
[[Datei:Swami Sivananda mit Swami Krishnananda.jpg|mini|Auch den Guru soll man ehren!]]
Wenn du einfach nur sagst, ohne wirkliches inneres Gefühl: „Ich bin Dein Oh Herr.“, ist das keine wirklich umfassende Selbsthingabe. Es muß aus dem Grunde des Herzens kommen. Du mußt auf einen radikalen Wandel vorbereitet sein. Du darfst nicht an alten Gewohnheiten, Methoden und Motiven festhalten. Du darfst nicht erwarten, daß alles so geschieht, wie du es wünschst. Du mußt leben, um die göttliche Absicht zu erfüllen. Du darfst nicht an jene Ambitionen denken, denen der Geist gerne nachgibt. Du darfst nicht einmal daran denken, die göttliche Gnade oder die göttliche Kraft für deine eigenen Absichten zu gebrauchen. Das nicht zu unterdrückende Ego wird sich auf verschiedene Arten durchsetzen und sich weigern, seine alten Gewohnheiten und Methoden aufzugeben. Es wird versuchen, alles vom Göttlichen zu bekommen. Es wird es total ablehnen, sich dem Göttlichen zu überlassen. Das ist der Grund, warum Suchende keine wesentlichen Fortschritte auf dem spirituellen Weg machen, auch nicht nach Jahren der Sadhanapraxis.
In Selbsthingabe liegt kein Verlust. Du bekommst vom Herrn alles. Du genießt alles göttliche Aisvarya des Herrn. Der ganze Reichtum des Herrn gehört dir. Siddhis und Riddhis fallen dir zu Füße. Du wirst eins mit dem Herrn. Du wirst von allen Wünschen, Leidenschaften und Sehnsüchten befreit. Der spirituell hungrige und wirklich dürstende Suchende, der sich nach der Schau des Herrn sehnt, wendet sich dem Göttlichen zu und ist völlig dazu bereit, begierig und glücklich darüber, seinen Körper, sein Leben, seinen Geist und seine Seele dem Herrn zu Füßen zu legen.
Die erste Phase zur Selbsthingabe ist nur ein fester Entschluß, sich Gott oder dem Lehrer zu überlassen. Ein Sadhak, der sein Leben dem Dienst für seinen Lehrer, dem Dienst an der Menschheit oder der Erlangung von Selbstverwirklichung geweiht hat, ist als Folge seiner Selbsthingabe von den Handlungen, die er ausführt, nicht im Geringsten gebunden. Selbsthingabe wird erst nach Gottverwirklichung vollkommen.
Verzicht auf Familienleben ist der Anfang der Selbsthingabe. Wer brennendes Vairagya und Unterscheidung besitzt, und wem es mit seiner spirituellen Erneuerung wirklich ernst ist, kann ebenfalls völlige Selbsthingabe üben, obwohl er in der Welt ist. In und durch die Welt verwirklicht er den Herrn durch vollkommene Hingabe seines gesamten Wesens an Ihn. Aber es gibt nur sehr wenige, die in der Lage sind, dies zu tun. Denn das weltliche Leben ist gespickt mit zahllosen Hindernissen und Versuchungen, und für den Suchenden ist es sehr schwierig, vollständige Leidenschaftslosigkeit inmitten so vieler Zerstreuungen und Ablenkungen zu erlangen. Deshalb macht der Verzicht auf das Familienleben seinen Weg einfacher und glatter. Der Same ist nun gesät. Dann begibt sich der Suchende zu seinem Lehrer und wirft sich ihm zu Füßen. Jetzt keimt die Saat. Er beginnt, seinem Guru zu dienen. In dem Maß, in dem er in seiner Hingabe und in seinem aufrichtigen Dienen fortschreitet, wird seine Selbsthingabe vollkommener und vollständiger. Sein Herz wird reiner und reiner, und allmählich dämmert in ihm das Licht der Erkenntnis, und er nimmt den höchsten Atman wahr, der in allem und überall ist.
Die Handlungen, die der Sadhaka ausführt, nachdem er entsagt hat, binden ihn nicht, denn er gibt all seine Handlungen als Opfer an seinen Lehrer oder den Herrn hin. Er tut keine Handlung, die als selbsüchtig angesehen werden könnte. So wird sein Herz durch den höchst einsatzfreudigen Dienst für den Lehrer gereinigt, und letztlich wird der Herr selbst sein Lehrer. Nun hat er sich vollständig dem Herrn überlassen und erlangt die höchste Intuition.
Am Anfang ist das individuelle Bemühen höchst notwendig. Wenn die Selbsthingabe vollständig geworden ist, dämmert die göttliche Gnade in ihm, und die göttliche Kraft selbst leistet für den Sadhak das Sadhana. Das Herabsteigen göttlicher Gnade und Kraft nimmt vollständig Besitz von seinem seinem Geist, seinem Willen, seinem Leben und seinem Körper. Das Sadhana schreitet mit enormer Geschwindigkeit voran.
Durch Selbsthingabe wird der Gläubige eins mit dem persönlichen Gott, Saguna Brahman, so wie durch Selbstverleugnung der Vedanta Schüler oder der Sucher auf dem Pfad von Jnana Yoga eins wird mit dem unpersönlichen Absoluten. Die göttliche Gnade vernichtet den Satan und sein Reich.
Der Suchende darf nichts tun, worüber er sich schämen würde, in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Tut er etwas Derartiges, verzögert das seinen spirituellen Fortschritt. Dieser physische Körper und der Geist werden auf dem Altar des Dienens für den Herrn geopfert, der die manifeste Form in jedem Wesen ist. Letztlich geht sein Geist in der Seele im Inneren auf. Der Sadhak wird ein Jivanmukta, ein befreiter Heiliger.
Kühner Sadhaka! Der Herr liebt dich, auch wenn du dich von Ihm abwendest. Um wieviel mehr wird er dich lieben, wenn du dich Ihm aufrichtig und mit Glauben und Hingabe zuwendest! Übergroß ist Seine Liebe, größer als die größten Berge; unendlich tief ist seine Zuneigung, tiefer als die unergründliche Tiefe des Ozeans!


==Shuddha Pushti Bhakti==
==Shuddha Pushti Bhakti==
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==Die Kraft der Bhakti==
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==Siehe auch==
==Siehe auch==
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==Multimedia==
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===Sukadev über Bhakti===
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[[Kategorie:Indische Mythologie]]
[[Kategorie:Indische Mythologie]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:38 Uhr

1. Bhakti (Sanskrit: भक्ति bhakti f.) Hingabe, Liebe, Demut, Zuteilung, Verehrung, Anbetung, tiefste Verbundenheit mit Gott immer und unter allen Umständen. Im Yoga gilt Bhakti als einer der sechs Hauptwege zur Selbstverwirklichung. Bhakti ist die höchste und reinste Form der Liebe. Sie zeigt sich als Liebe zu Gott, als Hingabe an den Meister/Guru/Lehrer, der einen die Liebe zu Gott lehren kann.

Die Vortwärtsbeuge steht für Hingabe.

Es werden verschiedene Arten von Bhakti unterschieden:

  • 1. Gurubhakti: Hingabe an den Lehrer und Meister;
  • 2. Vaidhabhakti: Vorbereitende Stufe, auf der die Anordnungen (Vidhi) des Lehrers zur Ausübung der Bhakti befolgt werden;
  • 3. Ragabhakti: Zustand, in dem der Bhakta nur an Gott denkt, alles erinnert ihn an Gott, alles hat mit ihm zu tun;
  • 4. Parabhakti: höchste Liebe zu Gott, in dem nichts ist außer ihm und dem Bewusstsein der Verbundenheit mit ihm;
  • 5. Premabhakti: ekstatische Liebe zu Gott.
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Bhakti ist das ganz natürliche Bedürfnis des Menschen, Gott zu dienen und seinen Plan zu befolgen. Um in Bhakti gefestigt zu sein, braucht man Tugend, Unbeirrbarkeit, Hingabe, Furchtlosigkeit und die Befreiung vom Ego. Die Bhagavadgita und die Bhagavata Purana sind wichtige Texte, um etwas über die Bedeutung und Praxis von Bhakti zu lernen.

2. Bhakti, Sanskrit भक्ति bhakti f, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Hingabe, Gottesliebe. Bhakti kann Aspirantinnen gegeben werden mit Krishna Mantra, Tryambaka Mantra, Om Mantra, Soham Mantra.

9 Stufen der Bhakti

Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch "Bhakti und Sankirtan" von Swami Sivananda (Hrsg.: The Divine Life Society, 2007), S. 48-49

Durch Satsang und Svadhyaya (Studium spiritueller Schriften) entsteht Bewunderung für Gott. Aus Bewunderung entsteht Sraddha (Glaube), aus Sraddha entsteht Hingabe an Gott. Dann praktiziert der Bhakta Sadhana Bhakti, wie Japa, Smarana und Kirtan. Durch diese Praxis vernichtet er seine Sünden und überwindet Hindernisse, um Hingabe zu erlangen. Durch Sadhana Bhakti entwickelt der Bhakta sich Nishtha (Frömmigkeit), aus Nishtha entsteht Ruchi, Liebe zum Hören und Singen der Namen Gottes zu Seiner Herrlichkeit. Darauf folgt Rati (starke Bindung zu Gott). Rati erweicht das Herz. Wenn sich Rati verstärkt, wird sie Sthayi Bhava genannt (Beständigkeit oder permanente Form von Bhakti Rasa). Wenn sich Sthayi Bhava verstärkt, wird er Maha Bhava oder Prema Maya genannt. Nun trinkt der Bhakta den Prema Rasa und weilt in Gott. Für solch einen Bhakta sind die Welt und ihre Attraktionen gestorben. Er kümmert sich auch nicht um die Aktivitäten seines Körpers. Er hat den Zustand eines Jivanmukti erreicht, eines lebend Befreiten.

Sukadev über Bhakti

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Bhakti

Bhakti bedeutet Hingabe und Liebe Gottes. Bhakti ist ein wunderschönes Wort. Bhakti heißt Hingabe. Bhakti heißt Gottesliebe. Bhakti ist sowohl Weg als auch Ziel. Bhakti ist ein Weg, daher auch Bhakti Yoga, der Yoga der Hingabe. Bhakti ist etwas, was du vielleicht hast. Bhakti kommt aus Gnade. Aber du kannst auch etwas tun, um Bhakti zu entwickeln, das ist der ganze Weg des Bhakti Yoga. Es gibt neun Praktiken, um Bhakti zu entwickeln. Darüber spreche ich, wenn ich über Bhakti Yoga spreche. Bhakti kommt also als Gnade, manche Menschen haben einfach die Gottesliebe. Bhakti kann durch Erziehung kommen. Manche Menschen wachsen in einer Familie auf, wo die Eltern tiefe Bhakti haben und die Kinder von Natur aus hinein wachsen. Bhakti kann kommen, weil du eine überwältigende Erfahrung gehabt hast. Bhakti kann kommen, wenn du ein Buch über einen [Heilige]n liest oder in der Gegenwart eines Heiligen bist. Bhakti kann kommen, indem du eine wunderschöne Erfahrung machst, eine wunderschöne Segenserfahrung, Gnadenerfahrung.

Bhakti kann durch Wunderheilung kommen. Bhakti kann aber auch kommen, indem dein bisheriges Leben vollständig durcheinander gerüttelt wurde durch einen Schicksalsschlag. Bhakti kannst du aber auch entwickeln, indem du es entwickeln willst. Du kannst Gott darum bitten: "Oh Gott, bitte, wenn möglich, lasse mich dich lieben. Oh Gott, bitte lasse mich Hingabe spüren. Lieber Gott, wenn es dich gibt, gib mir ein Zeichen. Lieber Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir, dich zu spüren und dich zu lieben." So wird Bhakti zu einem Mittel. Dann gibt es viele Übungen, die du machen kannst, um Bhakti weiter zu entwickeln. Es ist wichtig, zu verstehen, dass die verschiedenen Bhakti Praktiken, die du machst, nicht selbst dafür verantwortlich sind, Gotteserfahrung zu bewirken, sondern die verschiedenen Bhakti Praktiken erhöhen Bhakti, die Hingabe. Wird die Hingabe stark, zieht sie die Gnade Gottes an. Und dann wird man durch Hingabe und Gnade Gottes zur Befreiung, zur Erlösung, zur Einheit mit Gott, zur Gottesverwirklichung geführt. So sagt Narada, dass Bhakti an sich zur Befreiung führt, Bhakti an sich führt zur Gotteserfahrung. So übe Bhakti, im Kleinen oder auch im Großen. Übe Bhakti als Teil deines ganzheitlichen Yogaweges, übe Bhakti ergänzend zu deinem Hauptyogaweg oder übe Bhakti als deine Hauptpraxis zur Gottverwirklichung.

Swami Sivananda über Bhakti

Bhakti entstammt dem Wort ‘Bhaj’ und bedeutet Hingabe, Ergebenheit. Bhakti ist reine, selbstlose Liebe, die aus Ehrerbietung erwächst. Bhakti ist die Grundlage aller Religionen. Bhakti überwindet die Vasanas (eingeschliffene Denkbahnen) und das Ego. Bhakti hebt den Geist empor in die Höhen des Großmutes. Bhakti ist der Schlüssel, um in uns den Raum der Weisheit zu öffnen und gipfelt in Jnana (Erkenntnis). Bhakti beginnt in der Zweiheit (Dualität) und endet in der Einheit. Wer sich mit der Frage auseinandersetzt ‘Was ist höher, Bhakti oder Jnana?’ der gräbt im Dunkeln. Er hat das Tattva (das wahre Wesen) von Bhakti nicht verstanden. Parabhakti (höchste Hingabe) und Jnana sind ein und dasselbe.

Bhakti in Form von Anuraga (Liebe, Bindung) zu Gott führt zum höchsten Ziel, der Verwirklichung in Gott. Je stärker die Bindung, desto einfacher wird die Verwirklichung erreicht. Prahlada spricht: "Oh Hari, lasse mich für Dich dieselbe unerschöpfliche Liebe bewahren, die die weltlichen Menschen den flüchtigen Sinnesobjekten der Welt entgegenbringen. Möge dieser Segen mein Herz erfüllen bei jedem Gedanken an Dich." Welch eine zärtliche Sinndeutung der Bhakti, Gedanken, die der Tiefe von Prahladas Herz entströmten, gefüllt mit innigen Gefühlen der Hingabe.

Es ist leicht, etwas Schönes zu lieben. Gott ist die Schönheit der Schönheit. Gott ist die Quelle der Schönheit. Gott ist die Verkörperung unvergänglicher Schönheit. Deshalb ist es so leicht, Gott zu lieben. Wenn du dich Vergänglichem hingibst, deiner Frau und deinen Kindern, leidest du in dem Moment, in dem sie sterben. Wenn du dich Gott hingibst, erhältst du niemals endenden Segen und Frieden. Ein Bhakta strebt somit nach etwas Unvergänglichem, Ewigem.

Ohne Liebe ist das Leben eines Menschen leer. Ohne Liebe lebt der Mensch vergebens. Liebe durchdringt, gibt Stärke, ist eine gewaltige Kraft - Liebe ist der Lebenssaft. Liebe und dir wird Liebe gegeben. Entwickle diese Liebe durch Dienen, Japa (Rezitieren), Satsang (Gesellschaft mit Heiligen) und Meditation.

Menschliche Liebe ist hohl. Sie entspringt dem Animalischen. Sie ist Leidenschaft und Fleischeslust. Sie ist eigennützig und unstet, eine heuchlerische Zurschaustellung. Die Frau zürnt ihrem Mann, wenn er seine Arbeit verliert. Der Mann verliert die Zuneigung zu seiner Frau, wenn sie ihre Schönheit, etwa durch eine Krankheit, verliert. Wahre, nie endende Liebe findest du nur in Gott allein. Seine Liebe kennt keine Veränderung.

Der selbstverliebte Mann liebt nur seinen Körper. Er erweitert seine Liebe auf Frau, Kinder und Freunde. Wenn er sich weiterentwickelt, dehnt er seine Liebe auf die Menschen aus, die seiner Kaste angehören und in seinem Umkreis leben. Danach liebt er die Menschen seiner Provinz. Sein Herz strebt weiter und er beginnt, die Menschen seines Landes zu lieben. Auf lange Sicht erblüht in ihm ein Gefühl der universellen Verbundenheit. Er beginnt, jeden Menschen eines jeden Landes der Welt zu lieben.

Hingabe ist der Same, Vertrauen ist die Wurzel, Bhagavatas (Gotterfüllten) zu dienen ist der Regen, Überwindung des Egos ist die Blüte, Verbundenheit mit Gott ist die Frucht. Das ist der Pfad von Bhakti Yoga. Bhakti Yoga erfordert kein Studium, kein tiefes Eintauchen in die Veden, sondern lediglich ein in Aufrichtigkeit ergebenes Herz. Jeder ist in der Lage zu singen und den Namen des Herrn zu preisen.

Tukaram war ein ungebildeter Bauer. Er konnte nicht einmal seinen Namen schreiben. Durch Hingabe und die Gnade Krishnas erhielt er höchstes, intuitives Wissen. Seine berühmten Werke sind heute Vorlage für Studenten. Shri Ramakrishna Paramahamsa war ebenso ungebildet. Als er im Dakshineshwar Tempel lebte, bekam er das göttliche Wissen durch die Gnade von Mutter Kali und dem Advaita Guru Sri Swami Totapuri.

Sorgfältiges Studieren des Lebens dieser beiden Heiligen zeigt, dass der Quell des Wissens in ihren Herzen lag und dass ein jeder diesen Quell durch aufrichtige Hingabe zum Sprudeln bringen kann. Ich verneige mich vor Narayana, Shiva oder Krishna - das ist Bhakti Yoga. Ich bin eins mit ‚Allem‘ - das ist Jnana Yoga.

Der Mensch in seinem sozialen Umfeld entwickelt Gefühlsregungen wie Liebe, Zuneigung, Zuwendung, Freundlichkeit, Bewunderung, Ehrerbietung und Ehrfurcht. Doch erreicht er damit nicht den letztendlichen Sinn des Lebens. Nur durch Bhakti nähern wir uns dem Herrn und finden zu unserer wahren Bestimmung. Hingabe ist die Erfüllung der genannten Regungen.

Der Bhakta praktiziert kein Pratyahara (Zurückziehen der Sinne). Er taucht ein in Prema Gottes, versucht, seinen Geist entweder auf Seine Lotusfüße oder auf Sein liebliches Antlitz zu richten. Daraus folgt Pratyahara ganz unbewusst. Ein Raja Yogi praktiziert Pratyahara bewusst. Ein Jnana Yogi praktiziert kein Pratyahara, doch versucht er, sich mit dem Verborgenen in allem zu identifizieren. Er versucht, durch die Praxis von Nididhyasana (meditative Erkenntnis), den seinen Atman verhüllenden Schleier zu beseitigen, verneint Name und Form und sieht sich eingebettet in das verborgene, alldurchdringende Bewusstsein.

Ein Weiser spricht: "Diese Welt entstand aus Ananda (Glückseligkeit), besteht durch Ananda und löst sich in Ananda auf." Der Bhakta spricht: "Diese Welt entstand aus Liebe, besteht durch Liebe und löst sich in Liebe auf." Liebe ist in Ananda verborgen. Der Weise liebt seinen Atman, er ist ihm hingegeben. Ananda ist in Liebe verborgen. Der Bhakta liebt seinen Geliebten und tanzt in Glückseligkeit.

Dvaita (Dualität), Vishishtadvaita (qualifizierte Nichtdualität) sind verschiedene Stufen der philosophischen Leiter. Die höchste Stufe ist Advaita (Nichtdualität). Von ihrem Standpunkt aus ist die Verwirklichung der Dvaitins und Vishishtadvaitins ebenso belegt und richtig. Ein wenig mehr Sadhana (spirituelle Praxis) und Verstehen wird sie zu reiner Erkenntnis in Advaita gelangen lassen.

Bhakti Yoga beinhaltet drei Elemente, den Liebhaber, den Geliebten und die Liebe. Sobald der Liebhaber erkennt, dass er sich von dem Geliebten und der Liebe nicht unterscheidet, hat er das Ziel von Bhakti erreicht. Jnana erwacht. Die Dualität löst sich auf. Wer liebt nun wen? Nach dem Advaita Vedanta ist Hingabe das stetige Gewahrsein von ‚Ich bin Er.‘ beziehungsweise ‚Ich bin Brahman.‘

Der Bhakta spricht: "Erlange zuerst das Wissen über Gott, dann erwachsen Liebe und Hingabe zu Ihm.‘ Der Jnani spricht genau umgekehrt: ‚Wissen ist die Frucht von Bhakti.‘ Vollendetes Wissen ist Liebe, vollendete Liebe ist Wissen. Die Nahrungsaufnahme führt zu Tushti (Zufriedenheit), Pushti (Wohlergehen) und Stillung des Hungers. Bhakti führt gleichzeitig zu Vairagya (Losgelöstheit) und Jnana.

Bhakti beseitigt Ego und Vasanas, so wie Feuer Holz verbrennt. Die Bhaktas sorgen sich nicht um Mukti (Befreiung). Sie ziehen es vor, über den Herrn zu sprechen, Bhagavatas, Armen und Kranken zu dienen, Seinen Namen zu lobpreisen, sich vor Ihm zu verneigen, Ihm alles zu weihen, in Ihm ihr letztendliches Ziel zu sehen und sich Ihm ohne Vorbehalte hinzugeben.

Mukti erreichen sie ungefragt. Mukti ist ihre Dienerin. Die Vibhutis (Gnade) des Herrn, Siddhis und Riddhis (acht/vier okkulte Kräfte) gehören ihnen, obwohl sie sie nicht begehren. Unerschütterliche Bhakti und die Gemeinschaft mit Bhagavatas sind die Mittel, um höchste Glückseligkeit zu erlangen.

Die Puja ist der Verehrungsritus für Gott. Das ist Upasana (Verehrung), das dem Bhakta hilft, dem Herrn nahe zu kommen und mit Ihm in Verbindung zu treten. Es reinigt das Herz und befriedet den Geist. Es füllt den Geist mit Shuddha Bhava(reinstes Empfinden) und Prema (reinste Liebe) für den Herrn. Es wandelt den Menschen hin zu seinem göttlichen Wesenskern.

Entwickle ausgeprägte Liebe zu Krishnas Namen (Bhagavan Nam Prem) und all dein Leid wird ein Ende finden. Draupadi nahm Zuflucht zu Ihm, als sie in großer Not war und der Herr stand ihr bei. Vertrauen in Hari allein führt zur Befreiung. Erbaue in deinem Herzen einen goldenen Tempel. Krishna möchte nur deine aufrichtige Hingabe. Gott ist Liebe. Liebe erlöst, vereint und erhebt. Liebe ist Geben, Freude ist Singen.

Keine Tugend ist vollkommener als die Liebe. Kein Schatz ist wertvoller als Liebe. Kein Dharma (Pflicht des Menschen) ist erhabener als Liebe. Keine Religion ist wahrhaftiger als Liebe, denn Liebe ist Gott und Gott ist Liebe. Liebe reinigt. Liebe wandelt. Liebe erlöst. Liebe überwindet. Deshalb, entzünde das Licht in deinem Herzen und liebe die Liebe.

Keine Kraft ist stärker als die Liebe. Aus Liebe nimmt das formlose Brahman die vierarmige Gestalt Haris an, um die Bhaktas zu erfreuen. Der Herr folgt seinen Bhaktas mit Speise und Wasser in Händen sogar bis in den Wald. Liebe ließ Buddha, Jesus, Ekanath und viele andere Heilige die Geheimnisse der heiligen Schriften der Menschheit offenbaren. Liebe ist ein Zauberstab in den Händen des Bhaktas. Er führt ihn majestätisch und bringt die Welt unter seine Führung. Der mit reiner Liebe Ausgestattete ist der wahre Herr der drei Welten.

Prema ist ausgeprägte, selbstlose und reine Liebe zu Gott. Prema ist gesammelte Liebe. Bhakti gipfelt in Prema. Prema ist göttlicher Nektar. Prema nimmt Leiden und Sorgen, macht unsterblich, glückselig und friedvoll. Es ist sehr schwierig, Prema zu beschreiben. Du musst es selbst erfahren. Kultiviere es durch Japa, Smaran (das Bewusstsein auf Gott richten), Kirtan (Singen zum Lobe Gottes), Satsang, Gebet, Dienst an Bhaktas und lese das Ramayana, das Bhagavatam und andere heilige Schriften.

Die Liebe in der Religion ist eine Wissenschaft. Der Bhakta ergießt sein Herz in den Geliebten. Es ist ein ganz natürliches Ergebnis, wenn der Bhakta sich von den Unreinheiten und Störungen des Geistes befreit hat. Dann ist Ananda in Liebe. Liebe ist eine mystische, göttliche Kraft, die den Menschen zum Göttlichen wandelt. Liebe lässt die wahre Verbindung zum Herrn entstehen.

Der Wunsch zu lieben ist von Natur aus in den Herzen der Menschen vorhanden. Keinem Menschen fehlt die Eignung zur Liebe und von Liebe getragen zu sein. Du musst diese natürliche Gemütsbewegung der Liebe bis zu einem bestimmten Grad entwickeln. Du musst dich reinigen, indem du alle Arten der Selbstbezogenheit abzubauen versuchst. Du musst die allumfassende Liebe in dir erschaffen.

Die heutige Welt braucht die Botschaft der Liebe. Entzünde das Licht der Liebe in deinem Herzen. Liebe alle. Umarme alle Wesen mit deiner Liebe. Nationen können nur mit der reinen Liebe vereint werden. Kriege können nur mit gegenseitiger Liebe beendet werden. Der Bund der Nationen kann nicht viel bewirken. Liebe ist ein mystischer, göttlicher Klebstoff, der alle Herzen eint. Liebe ist göttlicher, magischer und heilender Balsam in höchster Potenz. Tu alles aus reiner Liebe. Vernichte List, Gier, Betrug und Egoismus.

Es ist besonders grausam, das Leben anderer mit Giftgas auszulöschen. Das ist ein großes Verbrechen. Der Wissenschaftler, der das Gas im Labor entwickelt hat, wird vom Herrn bestraft werden. Vergiss nicht den Tag des Urteils. Was wirst du dem Herrn sagen, Sterblicher, der nur nach Macht, Herrschaft und Reichtum strebte? Halte dein Bewusstsein rein und bewahre dir ein liebendes Herz. So wirst du das Reich Gottes erlangen.

Entwickle allumfassende Liebe. Das wird dir helfen, friedlich mit allen Menschen und Kreaturen zusammenzuleben. Liebe und Frieden sind untrennbar miteinander verbunden. Wo Liebe ist, ist Frieden und wo Frieden ist, ist Liebe. Entwickle ein Herz, das in Tränen der Freude ausbricht, wenn es den Namen des Herrn vernimmt. Lasse die Wogen der Liebe stetig dein Herz erreichen. Fühle die Wärme der göttlichen Umarmung. Bade im Sonnenlicht der göttlichen Liebe. Koste die Wonne der Ewigkeit. Trinke den Nektar der göttlichen Liebe.

Willst du wirklich zu Gott? Dürstest du nach Seinem Darshan (die Schau Gottes)? Hast du wahren spirituellen Hunger? Du magst begeisternde Vorträge über Bhakti halten. Du magst Bücher über Bhakti Yoga schreiben, und doch ist dir nicht eine Spur von Hingabe eigen. Wer nach dem Darshan Gottes dürstet entwickelt Liebe. Nur ihm wird Er Sich offenbaren. Gott ist eine Frage von Angebot und Nachfrage. Bei aufrichtiger Nachfrage kommt die Sendung sofort.

Für den Bhakti Weg sind fünf Elemente unerlässlich. (1) Nishkamya (Absichtslosigkeit), (2) Avyabhicharini (Ausdauer), (3) Sadat (Stetigkeit). (4) Sadachara (Moral), (5) Ernsthaftigkeit. So kommt die Erkenntnis schnell. Ohne Karte oder Kompass ist es schwierig, ein Schiff über den Ozean zu steuern. Ebenso schwierig ist es, ohne Disziplin, Ordnung im Leben, Moral und Hingabe an den Herrn sicher über den Ozean des Samsaras (Kreislauf der Wiedergeburten) zu reisen.

Die Sprache der Liebe ist die Sprache der Tränen. Tauche die Lotusfüße des Herrn stetig in die Tränen der Reue, der Trennung (Viraha) und der Liebe (Prema) im Tempel deines Herzens. So wirst du die Glückseligkeit der Verbundenheit mit dem Herrn genießen. Nicht den Bruchteil einer Sekunde, nicht die Dauer eines Lidschlages darf dein Bewusstsein sich von den Lotusfüßen des Herrn entfernen. Deine Hingabe soll fließen wie Öl und dir stehen die drei Welten offen. Der Herr gibt Sein Versprechen, dass Er solch einem Bhakta folgen wird, wo immer er sich hinbewegt. Er trägt den Staub seiner Füße als Tilaka auf Seiner Stirn.

Sudama kam zu Krishna, der sein Freund war. Krishna war im Gespräch mit Radha. Sudama war im Lumpen gehüllt und traute sich nicht den Palast zu betreten. Die Wachen informierten Krishna: "Herr, ein armer Brahmane, mit Namen Sudama steht, in Lumpen gehüllt, vor den Toren des Palastes." Krishna verbot den Wachen jedes weitere Wort. Das Wort Sudama war genug. Er rannte barfuß hinaus und rief: "Mein lieber Sudama, mein Freund." Radha war ein wenig verärgert, weil Krishna den Raum so plötzlich verließ, ohne ihr zu sagen warum. Wenige Minuten später kam Krishna mit Sudama zurück. Er bemerkte Radhas schlechte Stimmung und Er kannte den Grund. Er sprach zu Ihr: "Liebe Radha, verzeih Mir. Ich bin der Sklave Meiner Bhaktas. Ich liebe sie mehr als Mich Selbst." Krishna ließ Sudama auf Seinem eigenen Sitz Platz nehmen und schnappte Sich das Päckchen gebackenen Reises von Sudama, denn dieser war zu scheu, sein armseliges Geschenk zu übergeben. Krishna nahm den gebackenen Reis zu Sich und sprach verzückt: "Oh Radha, niemals zuvor genoss ich eine derartige Köstlichkeit."

Wenn du dich entschlossen hast, für ein - zwei Stunden Japa oder Meditation zu praktizieren, so musst du dies in Ruhe und mit Hingabe tun. Keine Eile und kein unruhiger, mit etwas anderem beschäftigter Geist dürfen dich in Anspruch nehmen. Sei nicht wie ein Lieferant, der mit billigem Material ein Haus baut und damit den Auftraggeber betrügt. Gott kannst du nicht betrügen. Du betrügst nur dich selbst, da weder Japa noch Meditation dir den gewünschten Erfolg bringen werden.

In ständiger Anbetung Gottes zu verweilen wird Nishtha genannt. Der Bhakta festigt sich in der Hingabe, entwickelt Asakti (Bindung) an den Herrn, wenn er in seiner Hingabe und Tiefe seiner Meditation fortschreitet. Singe den Namen des Herrn. Lobpreise Ihn. Richte deine Gedanken nur auf Ihn. Meditiere auf Ihn. Das ist das Wesen von Bhakti Yoga. Wenn du Vollkommenheit erlangt hast in Hingabe und Liebe zu Gott (Purnaprema), steht die Welt dir offen.

Swami Sivananda - Einige Aspekte von Bhakti Yoga Sadhana

Auch Bhakti Yoga ist Sadhana

1. Bhakti ist der dünne seidene Faden von Prem oder Liebe, der das Herz des Gläubigen an die Lotusfüße des Herrn bindet. Bhakti ist tiefe Hingabe und höchste Bindung an Gott. Es ist das spontane sich Ergießen von Liebe zu Gott hin. Es ist reine, selbstlose göttliche Liebe, Shuddha Prem. Bhakti ist die heilige höhere Emotion erhabener Gefühle, die den Gläubigen mit Gott vereint. Sie muß von den Bhaktas erfahren werden.

2. Menschliche Liebe ist hohl. Sie ist nichts als animalische Anziehung. Sie ist Leidenschaft. Sie ist fleischliche Liebe. Sie ist selbstsüchtige Liebe. Sie wandelt sich ständig. Sie ist nichts als Heuchelei und Show. Die Frau kümmert sich nicht um ihren Ehemann, wenn er ohne Arbeit ist. Sie wirft ihm finstere Blicke zu. Der Mann mag seine Frau nicht, wenn sie durch eine chronische Krankheit ihre Schönheit verloren hat. Wirklich dauerhafte Liebe kann nur in Gott gefunden werden. Seine Liebe kennt keinen Wandel.

3. Bhakti ist die Basis allen religiösen Lebens. Bhakti zerstört Vasanas und Egoismus. Ein Leben ohne Bhakti, Glauben, Liebe und Hingabe ist öde und vertan. Bhakti macht das Herz weich und beseitigt Eifersucht, Haß, Lust, Zorn, Egoismus, Stolz und Arroganz. Es bringt Freude, göttliche Ekstase, Wonne, Frieden und Erkenntnis. Alle Sorgen, Plagen, Besorgnisse, Ängste, geistigen Qualen und Aufregungen verschwinden gänzlich. Der Gläubige findet Befreiung vom samsarischen Rad von Geburt und Tod. Er gelangt zum unsterblichen Ort von ewigem Frieden, Wonne und Erkenntnis.

4. Sakamya Bhakti ist die Art von Bhakti, bei der der Gläubige Gott verehrt, um Reichtümer oder einen Sohn zu bekommen, oder um von durch Krankheiten verursachte Leiden befreit zu werden. Vyabhicharini Bhakti ist die Art, bei der der Gläubige einige Zeit lang Gott anbetet oder liebt und dann einige Zeit lang seine Frau, seine Kinder und seinen Besitz. Gott und nur Gott für immer und ewig zu lieben, ist Avyabhicharini Bhakti. Prahlada meditierte im fortgeschrittenen Stadium der Hingabe über sein eigenes Selbst als Gott Hari. Das ist Abheda Bhakti.

5. Der Bhakta bleibt in dem Loka, wo Gott Vishnu weilt, wie der Bewohner eines Staates. Das ist Salokya Mukti. In Sameepya Mukti bleibt der Bhakta in unmittelbarer Nähe des Herrn wie der Diener eines Königs. In Sarupya Mukti nimmt er die Gestalt des Herrn an, wie der Bruder eines Königs. In Sayujya Mukti wird er eins mit dem Herrn wie Salz und Wasser. Das sind die vier Arten von Mukti für Bhaktas.

6. Aus Liebe nimmt das gestaltlose Brahman die Form von Gott Hari an, um die Bhaktas zu erfreuen, die Ihm ergeben sind. Gott ist eine Verkörperung von Gnade. Gott läuft denen, die an Ihn glauben, mit Speisen und Wasser in Händen in den Wald nach. Er wird zum Sklaven Seiner Verehrer. Vishnu sagt zu Prahlada: „Mein Lieber, du bist zu jung und dein Körper ist zu zart, um die furchtbaren Qualen zu ertragen, die dein hitzköpfiger Vater dir antut. Nie zuvor sah ich etwas diesen Ungeheuerlichkeiten Vergleichbares. So bitte verzeih, daß ich so spät zu deiner Rettung erschien.“ Auch Sri Krishna sagt: „Ich habe mich nicht unter Kontrolle. Ich unterstehe völlig dem Willen Meiner Bhaktas. Sie haben ganz und gar von meinem Herzen Besitz ergriffen. Wie kann Ich sie verlassen, da sie vollständig von Meinem Herzen Besitz ergriffen haben? Wie kann Ich sie verlassen, wenn sie allem um Meinetwillen entsagt haben? Wer Mich in allen Dingen sucht und alle Dinge in Mir, für den bin Ich nie verloren, noch ist er für Mich je verloren.“

7. Lies Gita, Ramayana und Bhagavata. Habe Satsang. Besuche heilige Orte (Yatra). Mache Japa. Meditiere. Singe Seinen Namen. Du kannt Bhakti entwickeln und Seinen Darshan haben.

8. Willst du Gott tatsächlich? Dürstest du wirklich nach Seinem Darshan? Bist du spirituell hungrig? Vielleicht hältst du spannende Vorträge über Bhakti. Du schreibst vielleicht mehrere Bände über Bhakti, und doch besitzt du vielleicht nicht ein Körnchen wahrer Hingabe. Wer nach dem Darshan Gottes dürstet, wird Bhakti entwickeln. Wenn ehrliche Nachfrage nach Gott besteht, wird geliefert. Mögest du durch regelmäßiges und stetes Sadhana Frieden, Wonne, Erkenntnis, Vollendung und Gottverwirklichung erlangen!

9. Der Name Gottes, in welcher Weise auch immer gesungen, richtig oder falsch, bewußt oder unbewußt, aufmerksam oder unaufmerksam, wird mit Sicherheit das erwünschte Ergebnis bringen. Die Herrlichkeit von Gottes Namen kann nicht durch Vernunft und Intellekt dargestellt werden. Sie kann mit Sicherheit durch Hingabe, Glauben und ständiges Wiederholen des Namens erlebt werden. Jeder Name ist von zahllosen Kräften oder Shaktis erfüllt. Die Kraft des Namens ist unsagbar. Seine Herrlichkeit ist unbeschreiblich. Die Wirksamkeit und die dem Namen Gottes innewohnende Shakti sind unergründlich.

10. So wie Feuer die natürliche Eigenschaft hat, entflammbare Dinge zu verbrennen, so hat auch der Name Gottes die Kraft, Sünden, Samskaras und Vasanas zu verbrennen und denen ewige Wonne und dauerhaften Frieden zu schenken, die den Namen des Herrn wiederholen. So wie die Eigenschaft des Brennens dem Feuer natürlich und inhärent ist, so ist auch die Kraft, Sünden an Wurzeln und Zweigen zu vernichten und den Schüler durch Bhava Samadhi in wonnevolle Vereinigung mit dem Herrn zu bringen, dem Namen Gottes natürlich und inhärent.

11. Oh Mensch! Nimm Zuflucht zum Namen! Nami und Name sind untrennbar. Singe ohne Unterlaß den Namen des Herrn. Denke bei jedem einströmenden und ausströmenden Atemzug an den Namen des Herrn. In diesem eisernen Zeitalter ist Namasmarana oder Japa der leichteste, schnellste, gefahrloseste und sicherste Weg, um Gott zu erreichen und Unsterblichkeit und ewige Freude zu erlangen. Ehre sei dem Herrn. Ehre sei Seinem Namen. Singe Hari Om, Sri Ram, Radheshyam oder

Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare

Swami Sivananda - Die Essenz von Bhakti Yoga Sadhana

Wähle einen Ishta Devata, Siva, Krishna, Rama, Vishnu, Dattatreya, Gayatri oder Shakti, auf Rat deines Gurus, nach persönlicher Neigung oder auf Rat eines guten Astrologen, der die Gottheit je nach dem Einfluß der Planeten nennt. Nimm auch das richtige Mantra, Om Namah Sivaya, Om Namo Bhagavate Vasudevaya, Om Sri Ram Jaya Ram Jaya Jaya Ram oder Om Namo Narayanaya. Stelle ein Bild des Ishtam vor dir im Meditationsraum auf. Übe sechs Monate lang Tratak auf das Bild. Blicke sorgfältig und konzentriert eine halbe Stunde lang auf das Bild, ohne mit den Augen zu zwinkern, bis heftig Tränen fließen.

Lies immer wieder Bhagavata, Ramayana, Narada Bhakti Sutras und Sandilya Sutras. Lebe ein Jahr lang in Ayodhya, Muthra, Pandarpur oder Nadia in Bengalen. Mache Kurse in Nava Vidha Bhakti, Sravana, Smarana, Kirtan, Vandana, Archana, Pada Sevana, Sakhya, Dasya und Atmanivedana. Wiederhole ständig das Guru Mantra, 24 Stunden lang. Schlafe drei Stunden. Wähle ein Bhava, das zu dir paßt, Madhurya, Sakhya, Dasya oder Vatsalya. Übe ohne zu murren und vorbehaltlos echte, vollkommene Selbsthingabe an Gott. Praktiziere Antarika Gebet aus tiefstem Herzen. Das Gebet kann Berge versetzen. Das Gebet kann eine Ebene erreichen, zu der der Verstand kaum jemals gelangen kann. Habe Eka Nishtha, Hingabe an ein einziges Ideal. Bhakti muß Ananya sein, Avyabhicharini (unerschütterliche, einpünktige und konzentrierte Hingabe). Entwickle langsam Anurag, Prem, Preeti, Viraha (den Schmerz der Trennung von Gott), Bhava und Maha Bhava. In Maha Bhava ist sich der Gläubige seines Körpers und der Welt nicht bewußt und absolut in Gott aufgegangen. Aus Apara, niederer Bhakti, geht der Gläubige weiter zu Para oder Abheda Bhakti. Ein Gläubiger erlangt Krama Mukti, fortschreitende Befreiung, nachdem er durch Salokya, Sameepya, Sarupya und Sayujya Mukti gegangen ist.

„Dadami Buddhiyogam tam Yena Mam Upayanti te.“ - Gita, X.10. „Ich gebe den Yoga der Unterscheidung, durch den sie zu mir kommen.“

Nachdem der Gläubige niedere Mukti genossen hat, erlangt er schließlich Kaivalya Moksha, denselben Zustand, wie der Jnani. Ein ernsthafter Sadhak mit Utsaha (Ausdauer) kann innerhalb von 2 oder 3 Jahren verwirklichen. Ich garantiere es ausdrücklich. Ich garantiere es ausdrücklich und kühn. Bemühe dich ernsthaft und sieh die Ergebnisse.

Folge den Anweisungen von Sri Krishna in der Gita, wie sie unter den Begriffen ›MACCHITTA‹, ›YUKTA‹ und ›MATPARA‹ beschrieben werden.

Swami Sivananda - Neun Formen von Bhakti Yoga Sadhana

Shiva-Lingam für eine Puja

Im Srimad Bhagavata und dem Vishnu Purana heißt es, die neun Formen von Bhakti sind Sravana (das Hören von Gottes Lilas und Geschichten), Kirtana (das Singen Seiner Herrlichkeit), Smarana (das Denken an Seinen Namen und Seine Gegenwart), Padasevana (Dienen zu Seinen Füßen), Archana (Anbetung Gottes), Vandana (Verbeugung vor dem Herrn), Dasya (Pflege des Bhava, ein Diener Gottes zu sein), Sakhya (Pflege des Bhavas des Freundes), Atmanivedana (völlige Hingabe seiner selbst). Ein Gläubiger kann die Bhaktimethode praktizieren, die ihm am meisten liegt. Dadurch wird er göttliche Erleuchtung erlangen.

1. Sravana

Sravana ist das Hören von Gottes Lilas. Sravana umfaßt das Hören von Gottes Tugenden, Herrlichkeiten, Spielen und Geschichten in Verbindung mit Seinem göttlichen Namen und Seiner göttlichen Gestalt. Der Gläubige geht im Hören der göttlichen Erzählungen auf, und sein Geist löst sich auf im Gedanken an Göttlichkeit, er ist unfähig, an Ungöttliches zu denken. Der Geist verliert sozusagen den Zauber an der Welt. Der Gläubige denkt an nichts anderes als an Gott. Sri Sankaracharya sagt:

„Die Gesellschaft von Weisen, auch nur für einen Moment, wird zum Boot, um den Ozean von Samsara zu überqueren.“ Ohne Satsang wird das Sadhana nicht vollkommen und stark. Die Feste des Sadhana muß auf den Fundamenten von Satsang errichtet werden. Bloße Askesen sind nicht das Ziel des Sadhana. Satsang erleuchtet den Gläubigen und beseitigt seine Unreinheiten. Nur dann können die subtilen Wahrheiten vom Gläubigen richtig begriffen werden. Sri Krishna sagt zu Uddhava, daß nichts anderes als Satsang allen weltlichen Verhaftungen ein Ende bereiten kann. Im Bhagavata Mahatmya heißt es, daß es das beste Dharma in dieser Welt ist, die Herrlichkeit des Herrn zu hören. Denn dadurch gelangt man zum göttlichen Ort.

2. Kirtana

Kirtana ist das Singen der Herrlichkeiten des Herrn. Der Gläubige erschaudert in göttlicher Emotion. Er verliert sich in der Liebe zu Gott. Seine Haare sträuben sich vor höchster Liebe zu Gott. Er weint, wenn er an die Herrlichkeit Gottes denkt. Seine Stimme versagt, und er fliegt in einen Zustand göttlichen Bhavas. Der Gläubige ist ständig mit Japa über den Namen des Herrn beschäftigt und beschreibt jedem Seine Herrlichkeiten. Überall, wo er geht, beginnt er, Gottes Lob zu singen. Er fordert jeden auf, an seinem Kirtan teilzunehmen. Er singt und tanzt in Ekstase. Er bringt so auch andere zum Tanzen. Solche Übungen müssen Ergebnis eines reines Herzens sein, und nicht nur Show. Gott kennt das innerste Geheimnis eines jeden, und niemand kann ihn betrügen. Es muß vollkommene Aufrichtigkeit herrschen, und alle Handlungen müssen der natürliche Ausdruck des Herzens sein. Dies ist der allereinfachste Weg, um zu Gott zu kommen. Im Kali Yuga, dem eisernen Zeitalter, ist Kirtan allein der beste Yoga - ›Kalau Kesavakirtanam.‹ Dies ist die für dieses Zeitalter vorgeschriebene Methode der Hingabe. Der Geist ist immer mit dem Singen des Namens des Herrn und seiner Herrlichkeit beschäftigt und hat keine Gelegenheit, sich für die Dinge der Welt zu interessieren. Tag und Nacht fühlt der Gläubige die Gegenwart Gottes und schwächt sein Ego. Er wird sattvig und rein im Herzen.

3. Smarana

Smarana bedeutet, zu jeder Zeit an den Herrn zu denken. Es ist das ununterbrochene Denken an Name und Form des Herrn. Der Geist denkt an kein Objekt der Welt, sondern ist immer davon in Anspruch genommen, allein des glorreichen Herrn zu gedenken. Der Geist meditiert über das, was er über die Herrlichkeit Gottes, Seine Tugenden, den Namen, etc. gehört hat, vergißt sogar den Körper und ist zufrieden im Gedenken an Gott wie Dhruva oder Prahlada. Auch Japa ist nichts anderes als Denken an Gott und fällt unter diese Kategorie von Bhakti. Daran denken schließt auch ein, zu jeder Zeit Geschichten über Gott zu hören, über Gott zu sprechen, anderen über Gott zu lehren, Meditation über die Eigenschaften Gottes, etc. Daran denken hat keine bestimmte Zeit. Zu jeder Zeit muß an Gott gedacht werden, ohne Unterbrechung, solange das Bewußtsein funktioniert.

Gleich vom Aufstehen am Morgen an, solange bis er nachts vom Schlaf völlig überwältigt wird, denke der Mensch an Gott. Es gibt keine andere Pflicht auf der Welt als das Denken an Gott. Schon alleine das Denken an Gott kann alle weltlichen Samskaras vernichten. Bereits das Denken an Gott allein kann den Geist von den Sinnesobjekten wegführen. Normalerweise strebt der Geist nach außen. Aber das Denken an Gott wendet ihn nach innen und erlaubt ihm nicht, zu bestimmten Objekten der Welt zu wandern. Denken an Gott ist eine sehr schwierige Sadhanamethode. Es ist nicht möglich, immer und allezeit an Gott zu denken. Der Geist wird den Menschen betrügen. Er denkt vielleicht, er meditiert über Gott, tatsächlich aber träumt er von einem Objekt der Welt oder von etwas, das mit Ruhm und Ehre verbunden ist. Gedenken ist gleichbedeutend mit Konzentration oder Meditation. Alle Eigenschaften, die ein Raja Yogi für die Praxis der Meditaton vorschreibt, muß sich der Bhakta, der Smarana Bhakti praktizieren will, aneignen. Smarana bedeutet, gegen den machtvollen Strom des Flußes der Maya anzuschwimmen. Smarana führt zu ausschließlicher Meditation über Gott, so wie es im Raja Yoga geschieht.

4. Padasevana

Padasevana ist Dienen zu Füßen des Herrn. Tatsächlich kann dies nur von Lakshmi oder Parvati getan werden. Kein sterbliches Wesen hat das Glück, diese Art von Bhakti zu üben, da der Herr für die physischen Augen unsichtbar ist. Aber es ist möglich, dem Bild Gottes in Bildern zu dienen, oder besser noch, in der ganzen Menschheit Gott zu sehen. Das ist Padasevana. Padasevana ist Dienst an Kranken. Padasevana ist Dienst an Armen. Padasevana ist Dienst an der ganzen Menschheit überhaupt. Das ganze Universum ist nichts anderes als Virat Swaroopa. Dienst an der Welt ist Dienst an Gott. Dienst zu den Füßen des Herrn kann durch formale Verehrung von Murtis oder Darstellungen in Tempeln oder eines geistigen Bildes von Gott geschehen.

5. Archana

Archana ist Verehrung des Herrn. „Wer in dieser Welt Gottesdienst für Vishnu ausführt, erlangt den unsterblichen und wonnevollen Zustand von Moksha.“ So sagt das Vishnu Rahasya. Gottesdienst kann entweder mit einer Darstellung oder einem Bild erfolgen oder sogar in geistiger Form. Das Bild muß für den Geist des Verehrenden angenehm sein. Gottesdienst kann entweder mit äußeren Materialien oder nur durch ein inneres Bhava oder starkes Gefühl getan werden. Letzteres ist eine fortgeschrittene Form von Gottesdienst, die nur Menschen mit gereinigtem Verstand vollziehen können. Der Gottesdienst muß nach den Regeln erfolgen, die im Varnashrama Dharma festgelegt sind, oder im Falle fortgeschrittener Gläubiger kann sie in jeder Weise beliebig getan werden. Die Absicht des Gottesdienstes ist es, dem Herrn zu gefallen und das Herz durch Hingabe des Egos und Liebe zu Gott zu reinigen. Armen zu dienen und Heilige zu verehren ist ebenfalls Verehrung des Virat Swarupa des Herrn. Der Herr erscheint in allen Formen. Er ist alles. Die Schriften sagen, daß nichts anderes als der Herr als empfindende und nicht empfindende Wesen erscheint. Der Gläubige muß Narayana Bhava oder Ishvara Bhava allen Wesen gegenüber haben. Er muß alle Geschöpfe, auch den Wurm, als nichts anderes sehen als Gott. Das ist die höchste Form der Verehrung.

6. Vandana

Vandana ist Gebet und Verbeugung. Demütige Niederwerfung vor einer Darstellung Gottes, wobei die Erde mit den acht Gliedern des Körpers (Sashtanga Namaskara) berührt wird, mit Glauben und Ehrfurcht, oder die Verbeugung vor allen Wesen im Wissen, daß sie Formen des einen Gottes sind, wobei man in der göttlichen Liebe zum Herrn aufgeht, das wird als Verbeugung vor Gott bezeichnet. Das Bhagavata sagt: „Himmel, Luft, Feuer, Wasser, Erde, Sterne, Planeten, Kardinalpunkte (Himmelsrichtungen), Bäume, Flüsse, Ozeane und alle Lebewesen bilden den Körper von Sri Hari. Der Gläubige verbeuge sich vor allem mit absoluter Hingabe im Bewußtsein, er verbeugt sich vor Gott Selbst.“ Sri Krishna sagt zu Uddhava: „Ohne auf Spötter zu achten, den Körper vergessend und ohne Scham, verbeuge man sich vor allen Wesen, selbst vor dem Hund, dem Esel, dem Chandala und der Kuh. All das bin Ich, und es gibt nichts außer Mir Selbst.“ Das Ego oder Ahankara wird durch frommes Gebet und Verbeugung vor Gott vollständig ausgelöscht. Die göttliche Gnade senkt sich auf den Gläubigen herab, und der Mensch wird Gott.

7. Dasya

Dasya Bhakti ist die Liebe zu Gott durch das Gefühl, Diener zu sein. Gott zu dienen und Seine Wünsche zu erfüllen, Seine Tugenden, Seine Natur, Sein Geheimnis und Seine Herrlichkeit zu verwirklichen, indem man sich selbst als Gottes, des höchsten Meisters, Sklaven sieht, ist Dasya Bhakti. Den Murtis in den Tempeln zu dienen und sie zu verehren, Tempel zu fegen, über Gott zu meditieren und geistig ihm wie ein Sklave zu dienen, Heiligen und Weisen zu dienen, denen zu dienen, die an Gott glauben, den Armen und Kranken zu dienen, die Formen Gottes sind, auch das ist in Dasya Bhakti beinhaltet. Den Worten der Schriften zu folgen, gemäß den Anweisungen der Veden zu handeln, sie als die direkten Worte Gottes zu sehen, ist Dasya Bhakti. Gemeinschaft mit und Dienst an liebestrunkenen Gläubigen und Dienst für diejenigen, die Wissen über Gott besitzen, ist Dasya Bhakti. Die Absicht, die hinter Dasya Bhakti steht, ist, immer mit Gott zu sein, um ihm Dienste anzubieten, Seine göttliche Gnade zu gewinnen und dadurch Unsterblichkeit zu erlangen.

8. Sakhya

Sakhya Bhava ist die Pflege des Gefühls der Freundschaft mit Gott. Die Familienmitglieder von Nanda Gopa pflegten diese Bhakti. Arjuna pflegte diese Art von Bhakti. Das Bhagavata sagt: „Oh wie wundervoll ist das Geschick der Menschen von Vraja des Kuhhirten Nanda, deren lieber Freund das vollkommene, ewige Brahman absoluter Wonne ist!“ Immer mit dem Herrn zu sein, Ihn als lieben Verwandten oder Freund zu behandeln, der zur Familie gehört, jederzeit in seiner Gesellschaft zu sein, Ihn als das eigene Selbst zu lieben, ist Sakhya Bhava des Bhakti Marga. Der Gläubige mit Sakhya Bhava beginnt eifrig jede Arbeit des Herrn, und er läßt auch die wichtigste, unaufschiebbarste und dringlichste Arbeit liegen, wobei er eine Haltung annimmt, die ihn persönliche Arbeit vernachlässigen läßt, um sich völlig mit der Liebe zum Herrn zu befassen. Auf welche Weise lieben Freunde, wirkliche Freunde, in dieser Welt? Welches Maß an Liebe haben sie zueinander? Eine solche Liebe wird anstatt zu einem Menschen zu Gott entwickelt. Körperliche Liebe wird in spirituelle Liebe verwandelt. Das Weltliche wird in das Ewige verwandelt.

9. Atma Nivedana

Atma Nivedana ist Selbsthingabe. Im Vishnu Sahasranama heißt es: „Das Herz eines Menschen, der Zuflucht bei Vasudeva gesucht hat und Vasudeva ganz ergeben ist, wird völlig gereinigt, und er erlangt Brahman, das Ewige.“

Der Gläubige opfert alles Gott, einschließlich seines Körpers, seines Geistes und seiner Seele. Er behält nichts für sich selbst. Er verliert sich sogar selbst. Er hat kein persönliches unabhängiges Sein. Er hat sich selbst Gott gegeben. Er ist zu einem Teil von Gott geworden. Gott sorgt für ihn, und Gott behandelt ihn als Sein Selbst. Kummer und Sorge, Freude und Schmerz, der Gläubige sieht sie als von Gott gesandte Gaben und hängt nicht an ihnen. Er sieht sich als eine Marionette Gottes und als ein Werkzeug in den Händen Gottes. Er fühlt nicht egoistisch, denn er hat kein Ego. Sein Ego ist auf Gott übergegangen. Es ist nicht seine Pflicht, sich um Frau, Kinder, etc. zu kümmern, denn er hat kein von Gott getrenntes unabhängiges Sein. Gott kümmert sich um alles. Er weiß, wie die Welt auf den richtigen Pfad zu führen ist. Man braucht nicht meinen, man sei geboren worden, um die Welt zu führen. Gott ist da, der nach all dem sieht, wovon der Mensch nicht einmal träumen kann. Er hat keine sinnlichen Begierden, denn er hat keinen Körper, da er ihn Gott überlassen hat. Er bewundert oder liebt seinen Körper nicht, denn es ist Gottes Angelegenheit, danach zu sehen. Er fühlt allein die Gegenwart Gottes und nichts sonst. Er ist furchtlos, denn Gott hilft ihm jederzeit. Er hat keinen Feind, denn er hat sich Gott hingegeben, der keine Feinde oder Freunde hat. Er kennt keine Sorge, denn er hat alles erlangt, da er die Gnade Gottes erlangt hat. Er hat nicht einmal den Gedanken an Befreiung; ja er wünscht nicht einmal Befreiung; er will nur Gott und nichts anderes als Gott. Er ist zufrieden mit der Liebe zu Gott, denn dadurch gibt es nichts, was er nicht schon erreicht hätte. Was gäbe es noch zu erlangen, wenn Gott Seine Gnade über den Gläubigen ergossen hat? Der Gläubige will nicht Zucker werden, sondern Zucker schmecken. Der Genuß besteht darin, Zucker zu schmecken, nicht Zucker zu werden. So spürt der Gläubige, daß höchste Freude eher darin besteht, Gott zu lieben als Gott zu werden. Gott wird sich voll und ganz um den Gläubigen kümmern. „Ich bin Dein.“ sagt der Gläubig

Überblick über Bhakti Yoga Sadhana - Swami Sivananda

Was ist Bhakti? Bhakti oder Hingabe ist höchste Liebe, die auf Gott gerichtet ist.

Es gibt zwei Arten von Bhakti: Kamya und Nishkamya.

Die zwei Arten von Nishkamya Bhakti sind: 1. Vaidhi oder äußere Puja und Japa usw. und 2. Ragatunika oder Prema (innerlich), bedingt durch extreme Prema, intensive Liebe.

Vier Arten von Bhaktas (Gita VII,16): 1. Aarta (Leidende wie Draupadi, Gajendra, etc.); 2. Jijnasu (Sucher wie Uddhava); 3. Artharthi (der den Wunsch hat, ein Objekt zu erlangen; Dhruva zum Beispiel) und 4. Jnani (Weise wie Sukadeva, ect.)

Fünf Arten von Muktis: 1. Salokya (am selben Ort wie der Herr weilend); 2. Samipya (in Gottes Nähe weilend); 3. Sarupya (dem Herrn an Gestalt ähnlich); 4. Sayujya (vollständige Identität mit dem Herrn) und 5. Sarishti (Genuß göttlicher Kräfte).

Neun Arten von Bhakti (Bhagavatam: 7-5-23): 1. Sravanam (Hören der Lilas, Kathas, usw. des Herrn); 2. Kirtanam (melodisches Singen Seines Namens, der Lilas, Kathas, usw.); 3. Smaranam (Denken an den Herrn); 4. Padasevanam (Dienst zu Seinen Füßen und Dienst für Guru, Eltern, Land und Menschheit); 5. Archanam (Opfer von Blumen, heiligen Blättern etc.); 6. Vandanam (Verbeugen vor dem Herrn und geistiges Verbeugen vor jedem Wesen); 7. Dasyam (das Bhava des Dieners dem Herrn gegenüber); 8. Sakhyam (Haltung der Freundschaft) und 9. Atma-Nivedanam (Selbstaufgabe, buchstäblich sich selbst hingeben).

Fünf Arten von Bhavas: 1. Santa (friedvoll, selbstbeherrscht und gelassen wie Bhisma); 2. Dasya (das Bhava des Dieners dem Herrn gegenüber, wie Hanuman); 3. Sakhya (Freundschaft wie Arjuna); 4. Vatsalya (elterliche Zuneigung wie Kausalya, Yasoda) und 5. Madhurya (Ehefrau und Ehemann, Liebende, wie die Gopis, Gauranga).

Sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln: 1. Dienst an Bhagavatas, Sadhus, Sannyasins, etc; 2. Wiederholen von Gottes Namen, Japa, Smaran, etc.; 3. Satsang; 4. Hari Kirtan (lautes Wiederholen des Namens des Herrn); 5. Studium von religiösen Büchern wie Gita, Ramayana, Bhagavat, etc; und 6. Pilgerreisen und Aufenthalt an heiligen Orten wie Brindavan, Ayodhya, Pandarpur, Chitrakuta, etc.

Acht Zeichen von Bhakti: 1. Ashrupaata (Tränen), 2. Pulaka (Zubergestehen der Haare), 3. Kampana (Erbeben) 4. Rodana (Weinen oder Schluchzen), 5. Haasya (Lachen), 6. Sveda (Transpirieren, Schwitzen), 7. Murchha (in Ohnmacht fallen) und 8. Svarabhanga (Unfähigkeit zu sprechen).

Vier Voraussetzungen für einen Bhakta: 1. Bescheiden sein wie ein Grashalm, 2. duldungsfähig sein wie ein Baum, 3. Lob und Anerkennung nicht für sich selbst wünschen, jedoch andere loben und respektieren 4. ständig den Namen des Herrn wiederholen.

Fünf Dornen auf dem Weg von Bhakti: Stolz auf 1. Kaste, 2. Bildung, 3. Stellung, 4. Schönheit, 5. Jugend.

Zwei innere Feinde auf dem Weg des Sadhana: 1. Gier, 2. Zorn.

Zehn Laster, die auf die Lust folgen: 1. Jagdleidenschaft, 2. Glücksspiel, 3. Schlafen am Tag, 4. Verleumden (beschimpfen), 5. Umgang mit leichten Frauen, 6. Trinken, 7. Liebeslieder singen, 8. Tanzen, 9. Vulgäre Musik, 10. Zielloses Umherwandern.

Acht Laster, die dem Zorn folgen: 1. Ungerechtigkeit, 2. Unbesonnenheit, 3. Schikanieren, 4. Eifersucht, 5. Spitzfindigkeit (ständig Fehler suchen), 6. Betrügen, 7. Harte Worte 8. Grausamkeit.

Drei Eshanas: 1. Wunsch nach Wohlstand, 2. Wunsch nach Frau und Kindern, 3. Wunsch nach Ruhm, Ehre, Himmel, etc.

Drei große Gefahren in Bhakti: Umgang mit 1. Frauen, 2. Reichtum, 3. Atheisten.

Voraussetzungen für Bhakti: 1. Nishkamya (ohne jeden Wunsch nach Früchten), 2. Ananya (ungeteilte Liebe zu Gott), 3. Avyabhicharini (intensive Liebe zur gewählten Gottheit, dem Ishta Devata), 4. Akhanda (Taila Dharvat, ungebrochene, kontinuierliche Liebe), 5. Sadachara Sahita (mit edlen Eigenschaften und edlem Charakter) und 6. Tiefe, Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit, d.h. wirklich und nicht zum Schein.

Sieben Formen von Prem: 1. Sneha (das Herz zerfließt vor Liebe oder Prema), 2. Mana (das Gefühl, das sich in den Genuß eines Paares mischt, das im Herzen schrecklich ineinander verliebt ist, ungeachtet der Tatsache, daß sie des Genusses wegen zusammen sind), 3. Pranaya, (Liebe, die den Liebenden sich eins mit dem geliebten Wesen fühlen läßt, es ist die völlige Vereinigung des einen mit dem anderen), 4. Raga Sneha (wenn man seinem Gegenüber Glück fühlen läßt, sogar wenn man um des Geliebten willen Elend erleidet, wird Raga genannt), 5. Anuraga (Raga, wenn immer neue Süße im Geliebten entdeckt wird, ist man Anuraga Raga), 6. Bhava (Bhava ist der Name des emotionalen Zustandes, dessen Essenz verglichen wird mit dem Strahlen der aufgehenden Sonne, d.h. es führt zu Prema, so wie die Strahlen in das Aufgehen der Sonne führen. Es läßt das Herz schmelzen durch den unstillbaren Wunsch, Sri Krishna zu erlangen), 7. Maha-Bhava (die höchste Spitze, Erfüllung von Bhava).

24 Avataras: 1. Matsya Avatara brachte die Veden aus den Wassern von Pralaya, 2. Kurma Avatara trug den Mandara Berg im aufgewühlten Ozean, 3. Varaha Avatara, hob die Erde nach der Vernichtung Hirayakshas aus dem Wasser, 4. Nrisimha aus der Säule vernichtete Hiranyakasipu und gab Prahlad Darshan; 5. der Vamana Avatara brachte König Bali zu Fall; 6. Parasurama vernichtete 21 mal Kshatriya Könige und gab Brahmanen das Land; 7. Rama vernichtete Ravana; 8. Krishna tötete Kamsa und war der Lehrer von Arjuna und Uddhava Brahma Vidya; 9. Buddha predigte den Asuras Ahimsa; 10. Kalki wird am Ende des Kali Yuga erscheinen; 11. Yajna, der Sohn von Ruchi und Akuti (die Suyama Devas wurden aus Yajna geboren; er beseitigte die Furcht aus Triloki); 12. Kapila, der Sohn von Kardama Prajapati und Devahuti (er ist der Begründer des Sankhya Philosophiesystems; er lehrte seine Mutter Brahmavidya); 13. Dattatreya, der Avatar der drei Murtis (Brahma, Vishnu, Shiva), Sohn von Atri Muni und Anasuya Devi; 14. die vier Kumaras, Sanaka, Sanandana, Sanatana und Sanatkumara - geistige Söhne Brahmas, die immer ca. sechs Jahre alt sind - Brahma Vidya Gurus; 15. Nara-Narayana, Sohn von Dharma und Murti, übte Tapas in Badrikashrama; 16. Sri Hari gab Dhruva Darshan (dem Sohn von Uttanapada und Suneeti); 17. Prithu gewann aus der Erde Reichtum und Nahrung; 18. Rishabha (Paramahamsa), ein großer Brahma Varishta, Sohn von Nabhi und Sudevi, Meru Devi; 19. Hayagriva (der pferdeköpfige Avatar) erschien im vedischen Yajna und verkündete die Veden; 20. Hari rettete Gajendra vor Nakra; 21. Hamsa erzählte dem Rishi Narada von Bhakti Yoga, Jnana und Bhagavata Purana; 22. die jedem Manvantara vorsitzende Gottheit; 23. Dhanvantari verbreitete die Wissenschaft der Medizin (Ayurveda); 24. Vyasa, der die vier Veden zusammenstellte, herausgab und 18 Puranas schrieb.

Die fünf Gestalten Vishnus: 1. Narayana, 2. Vasudeva, 3. Sankarshana, 4. Pradyumna, 5. Aniruddha

Die zwei Arten von Puja: 1. Äußere und 2. innere (manasig)

Die vier Arten von Bhava in der Puja: 1. Brahma Bhava (Paramatma und Jivatma sind eins), 2. Dhyana Bhava (ständige Meditation nach Vorgangsweise des Yoga), 3. Stuti Bhava (Japa und Hymnen der Anbetung), 4. Bahya Bhava (äußere Anbetung).

Die sechzehn Teile der Puja: 1. Asana (Sitz für die Gottheit, das Bild, bereiten), 2. Swagata (den Herrn, den Devata, willkommen heißen) 3. Padya (Wasser zum Waschen der Füße), 4. Arghya (Wasseropfer in einem Gefäß), 5. Achamana (Wasser zum Nippen), 6. Madhuparka (Honig, Ghee, Milch und Joghurt), 7. Snanam (Wasser für das Bad), 8. Vastra (Kleider und Gewänder), 9. Bhushana (Zierrat und Schmuck), 10. Gandha (Wohlgerüche), 11. Pushpa (Blumenopfer), 12. Dhupa (Räucherwerk), 13. Deepa (Licht), 14. Naivedya (Speisen), 15. Tambulam (Betelnüsse, etc.) und 16. Vandana oder Namaskar (Verbeugungen und Gebete).

Vier Arten von Klang: 1. Para (Manifestation in Prana), 2. Pasyanti (Manifestation im Geist), 3. Madhyama (Manifestation in Indriyas) und 4. Vaikhari (Manifestation im sprachlichen Ausdruck). Die ersten drei bleiben tief und unergründlich wie der Ozean.

Drei Arten von Japa: 1. Vaikhari (mittels der Zunge mit einem hörbaren Ton), 2. Upamsu (mit der Zunge ohne Ton - halblaut), 3. manasig (geistig - innerlich).

Drei Arten von Kirtan: 1. Ekanta (allein), 2. Sankirtan (viele Personen gemeinsam), 3. Akhanda Kirtan (fortgesetzt ohne Unterbrechung).

Zehn Vergehen gegen den göttlichen Namen: 1. Schmähung von Heiligen und Gläubigen, 2. Unterschiede machen zwischen den Namen Gottes, 3. Respektlosigkeit gegenüber dem Lehrer, 4. geringschätzig über die Schriften sprechen, 5. die Herrlichkeit des göttlichen Namens als nichts anderes als übertriebenes Lob ansehen, 6. unter dem Deckmantel des Namens sündigen, 7. den Namen unter andere Tugenden einreihen und die Praxis von Fasten, Nächstenliebe und Opfern usw. ohne den Namen, 8. die Praxis des Namens unwürdigen und gottlosen Menschen empfehlen, die nicht darauf vorbereitet sind, solche Unterweisungen zu empfangen, 9. Mangel an Liebe zum Namen, auch nachdem von seiner Herrlichkeit gehört wurde, 10. Betonung der Verhaftung „Ich“ und „Mein“ an die Objekte des Vergnügens.

Fünf Werke Ishvaras: 1. Erschaffen, 2. Erhalten, 3. Zerstören, 4. Verhüllen, 5. Ergießen göttlicher Gnade.

Sechs Eigenschaften von Bhagavan: 1. Aishvarya (göttliche Kräfte), 2. Dharma (Rechtschaffenheit), 3. Sri (Reichtum jeglicher Art), 4. Yashas (Ehre, Ruhm, Herrlichkeit, etc.), 5. Jnana (Wissen), 6. Vairagya (Leidenschaftslosikeit).

Drei Arten von Karma: 1. Sanchita (angehäufte Handlungen aus unzähligen früheren Leben), 2. Prarabdha (der Teil von Sanchita Karma, der in dieser Geburt ausgelebt werden muß, 3. Kriyamana oder Agaami (Handlungen, die in diesem Leben ausgeführt werden, und die in dieser oder kommenden Geburten Früchte tragen werden.

Fünf Arten von Kriyamana oder Agaami Karmas: 1. Nitya (verpflichtend), 2. Naimittika (zufällig, bei gewissen Gelegenheiten), 3. Kamya (ausgehend vom Wunsch nach Reichtum, Frau, Sohn, etc. oder von Krankheit, 4. Nishiddha (verboten wie stehlen, lügen, Fleisch essen, trinken, etc.), 5. Prayaschitta (als Sühne oder zur Beseitigung von Sünden etc).

Neun Stufen in Bhakti: 1. Satsanga, Svadhyaya (Studium religiöser Bücher), 2. Bewunderung, 3. Sraddha (Glaube an Gott), 4. Hingabe (Sadhana, Bhakti oder Japa, Kirtan, Smaran etc.), 5. Nishta (Ergebenheit), 6. Ruchi (Lust am Hören und Singen der Namen und der Herrlichkeit des Herrn), 7. Rati (intensive Zuneigung), 8. Sthayee Bhava (Beständigkeit oder dauerhaftes Bhava von Bhakti Rasa), 9. Maha Bhava - Premaya (auf dieser Stufe ist der Gläubige tot für die Welt und ihre Reize. Er wird Jivanmukta.

Die vier Arten von Purushartha sind: 1. Dharma (Erfüllung dharmischer Pflichten), 2. Artha (Erlangen von Reichtum etc.), 3. Kama (Befriedigung von Wünschen), 4. Moksha (Befreiung von Geburt und Tod).

Swami Sivananda - Wesentliche Punkte im Bhakti Yoga Sadhana

Ritual in einem Helikopter

Es gibt verschiedene Arten von Geist. Menschen haben verschiedene Geschmäcker, Tendenzen, Temperamente, Neigungen und Fähigkeiten für Sadhana. Also bedarf es verschiedener Wege, obwohl das zu erreichende Ziel, die Selbstverwirklichung, immer dasselbe ist. Der Pfad von Bhakti Yoga steht jedem offen und ist der einfachste Weg zu Gottverwirklichung in diesem eisernen Zeitalter. Jeder kann ein Verehrender werden. Kein Unterschied in Kaste, Hautfarbe oder Geschlecht findet Platz im Reich von Bhakti. Frömmigkeit hat nichts zu tun mit Alter, Kaste, Position oder Stellung im Leben. Allein schon der Wunsch nach Befreiung befähigt den Menschen dazu, Hingabe zu entwickeln und den Weg von Bhakti Yoga einzuschlagen. Verdienste, die in früheren Leben erworben wurden, lassen im Herzen eines Menschen in der nächsten Geburt Hingabe entstehen. Befreiung kommt zu dem, der dem Herrn ergeben ist.

Bhakti ist höchste Frömmigkeit und intensive Verhaftung an den Herrn. Glaube an die Existenz Gottes ist die Grundlage von Bhakti. Dienst für Bhagavatas, Sadhus und Sannyasins, Wiederholung von Gottes Namen, Satsang, Hari-Kirtan, Studium von Bhagavata oder Ramayana, Aufenthalt in Brindavan, Pandharpur, Chitrakuta oder Ayodya - dies sind die sechs Methoden, um Bhakti zu entwickeln und zu pflegen. Navavidha Bhakti oder die neun Arten der Hingabe müssen von allen Suchenden auf dem Weg von Bhakti Yoga praktiziert werden. Sie sind: Sravanam - Hören der Lilas des Herrn, Kirtanam - Singen Seines Ruhmes, Smaranam - Denken an Gott, Padasevanam - Verehrung der Lotusfüße Gottes (Dienen für die Menschen, das Land und die Armen), Archanam - Opfern von Blumen, Vandanam - Verbeugung, Dasyam - Dienen, Sakhyam - Freundschaft und Atmanivedanam - völlige Selbsthingabe.

Bhakti muss von der Nishkamya Art sein. Es muss auch Avyabhicharini sein. Es muss beständig sein wie das Fließen von Öl. Der Strebende muss Sadachara beachten, richtiges Verhalten. Er muss in seinen frommen Praktiken sehr sehr ernsthaft und aufrichtig sein. Dies sind die fünf unerläßlichen Erfordernisse in Bhakti Marga. Nur dann wird sich Gottverwirklichung rasch einstellen.

Wisse, dass Kaste, Bildung, Stellung, Schönheit und Jugend die fünf Dornen auf dem Weg der Hingabe sind. Hüte dich vor den zwei inneren Feinden, Lust und Zorn, die der Entwicklung von Bhakti im Wege stehen. Wisse, dass zehn Arten von Lastern der Lust folgen und acht Arten von Lastern den Zorn begleiten. Lajja, Scham, beim Aussprechen des göttlichen Namens ist ebenfalls ein großes Hindernis für Anfänger auf dem Weg der Hingabe. Trishna, inneres Sehnen nach Sinnesobjekten, ist dem Wachsen von Bhakti sehr abträglich. Habe wahren, vollkommenen, lebendigen und unerschütterlichen Glauben an Gott, an Seine Gnade und an die Kraft Seines Namens. Glaube kann Wunder wirken. Glaube kann Berge versetzen. Glaube vermag dich in den innersten Bereich des Herrn zu führen. Glaube macht göttlich. Glaube kann Frieden, innere geistige Kraft, Freude, Freiheit, Unsterblichkeit und Wonne geben. Habe deshalb echten und lebendigen Glauben an die Existenz Gottes, an die Schriften, an die Worte des Gurus und dein eigenes Selbst.

Gott prüft im Anfang die Ihn Verehrenden auf verschiedene Weise. Er unterzieht sie strengen Prüfungen und Tests. Schließlich wird Er zum Sklaven der Bhaktas. Sri Krishna sagt: „Ich habe keine Kontrolle über Mich. Ich unterliege völlig der Kontrolle meiner Bhaktas. Sie haben von meinem Herzen ganz und gar Besitz ergriffen. Wie kann ich sie verlassen, wenn sie allem um Meinetwillen entsagt haben?“ Gott ist voller Erbarmen, Mitgefühl und Liebe. Er ist als der Ozean des Mitgefühls beschrieben worden. Seine Barmherzigkeit fließt wie die Ströme von Ganges und Jumna. Er erträgt bereitwillig unendliches Leid in den Augen der Welt, um die Leiden derer, die an Ihn glauben, zu lindern. Er lief mit seinem Chakra, um den Asura in der Gestalt des Krokodils zu töten, als er den Schrei von Gajendra, dem Elefantenkönig, hörte, und rettete ihn. Er trat als Schulinspektor auf und trug sich ins Amtsbuch ein, als Roop Kalaji von Ayodhya so sehr mit dem Gottesdienst für Rama beschäftigt war und darüber seine Arbeit als Inspektor vergaß. Gott Rama nahm die Gestalt eines Sepoy an und hielt Wache, als sein Sepoy Bhakta im Punjab seinen Dienst verließ und an einer Sankirtanfeier teilnahm.

Erhebt Euch, liebe Freunde! Das Leben ist kurz und die Zeit rast. Zeit ist kostbar. Denkt an das Ziel und den Zweck, zu dem ihr diesen physischen Körper angenommen habt. Kämpft hart. Macht intensives Sadhana. Zerstört Egoismus, Selbstsucht, Stolz und Haß. Gebt alles an die Lotusfüße des Herrn hin. Strebt in rechtem Ernst danach, dieses große Ziel des menschlichen Lebens zu erreichen, die wahre Essenz aller Religionen - Hingabe an Gottes göttliche Prem oder Bhakti, was einzig und allein aus dem samsarischen Rad von Geburten und Toden befreien und höchstes Wissen, unendliche Wonne, höchsten Frieden und Unsterblichkeit geben kann. Möget ihr alle den Weg der Hingabe beschreiten und stets im Zustand göttlicher Ekstase und ungetrübten Gesegnetseins mit Freude und Glück ruhen.

Swami Sivananda - Wichtiges Sadhana im Bhakti Yoga

Selbsthingabe bedeutet vollkommene Hingabe von sich selbst an Gott. Die Selbsthingabe läßt den Gläubigen die Realität der göttlichen Gnade und die Bereitschaft Gottes spüren, ihm jederzeit zu Hilfe zu kommen. Der göttliche Einfluß strömt in sein Wesen und formt es, um es zu einem tauglichen Mittel für göttliche Verwirklichung und göttliches Wirken zu machen. Hingabe und göttliche Gnade bedingen einander. Hingabe zieht die Gnade an, und die Gnade vollendet die Hingabe. Hingabe beginnt die Reinigung des Herzens. Die Gnade vollendet sie. Ohne Gnade ist die völlige Vereinigung nicht möglich. Gnade vergöttlicht das Wesen, damit das ständige Einfließen und die Inspiration empfangen und bewahrt werden können. Nur durch die göttliche Gnade wird das gesamte Wesen in Schwingung gebracht, verjüngt.

Das Absolute oder Unpersönliche kann durch Hingabe an das Göttliche verwirklicht werden. Hingabe geschieht nicht in einer Woche oder einem Monat. Hingabe kann nicht sofort zu Beginn des Sadhana erfolgen. Das sich selbst behauptende kleine Ego überdauert und widersteht immer wieder. Es klammert sich wie eine Klette an seine alten Gewohnheiten, Sehnsüchte und Leidenschaften. Es führt einen Guerillakrieg. Es kapituliert nicht. Es verlangt gewisse Dinge zu seiner geheimen Befriedigung. Das ganze Wesen muß hingegeben werden. Deshalb sagt Sri Krishna: „Tameva Saranam Gaccha Sarvabhavena Bharata“ - Nimm zu Ihm Zuflucht mit deinem ganzen Wesen, Oh Bharata. Das Chitta, das Ego, der Geist, der Verstand und die Seele müssen dem Herrn zu Füßen gelegt werden. Mira tat dies und erlangte so die Gnade Sri Krishnas und wurde eins mit Ihm.

Das gewöhnliche, hartnäckige, starrsinnige Ego ist härter als Diamant, verstärkter Beton oder Stahl. Es ist schwierig, es zu schmelzen. Ständige Wachsamkeit und unaufhörliche Bemühung sind notwendig, um diesen gräßlichen Feind von Frieden und Weisheit zu vernichten. Er hält zu seinem insgeheimen Vergnügen an subtilen Wünschen fest. Gehe nach innen und finde die subtilen Leidenschaften, die in den Winkeln des Herzens lauern, mit dem Suchscheinwerfer von Konzentration und Unterscheidung und töte sie gnadenlos durch regelmäßige stille Meditation. Beschäftige dich nicht mit der Sorge um den Körper. Gott wird ihn retten, wenn er ihn zu weiterem Dienen braucht. Lege ihn Ihm zu Füßen und ruhe in Frieden. Er wird sich darum kümmern. Ein wirklich Gläubiger sagt: „Möge ich Millionen von Geburten annehmen. Es ist egal. Aber möge ich mit den Lotusfüßen von Gott Hari verbunden bleiben. Möge ich spontane Hingabe an den Herrn haben. Möge ich Reinheit, spirituelle Kraft, den Geist selbstlosen Dienens und göttliche Tugenden besitzen.“

Auch den Guru soll man ehren!

Wenn du einfach nur sagst, ohne wirkliches inneres Gefühl: „Ich bin Dein Oh Herr.“, ist das keine wirklich umfassende Selbsthingabe. Es muß aus dem Grunde des Herzens kommen. Du mußt auf einen radikalen Wandel vorbereitet sein. Du darfst nicht an alten Gewohnheiten, Methoden und Motiven festhalten. Du darfst nicht erwarten, daß alles so geschieht, wie du es wünschst. Du mußt leben, um die göttliche Absicht zu erfüllen. Du darfst nicht an jene Ambitionen denken, denen der Geist gerne nachgibt. Du darfst nicht einmal daran denken, die göttliche Gnade oder die göttliche Kraft für deine eigenen Absichten zu gebrauchen. Das nicht zu unterdrückende Ego wird sich auf verschiedene Arten durchsetzen und sich weigern, seine alten Gewohnheiten und Methoden aufzugeben. Es wird versuchen, alles vom Göttlichen zu bekommen. Es wird es total ablehnen, sich dem Göttlichen zu überlassen. Das ist der Grund, warum Suchende keine wesentlichen Fortschritte auf dem spirituellen Weg machen, auch nicht nach Jahren der Sadhanapraxis.

In Selbsthingabe liegt kein Verlust. Du bekommst vom Herrn alles. Du genießt alles göttliche Aisvarya des Herrn. Der ganze Reichtum des Herrn gehört dir. Siddhis und Riddhis fallen dir zu Füße. Du wirst eins mit dem Herrn. Du wirst von allen Wünschen, Leidenschaften und Sehnsüchten befreit. Der spirituell hungrige und wirklich dürstende Suchende, der sich nach der Schau des Herrn sehnt, wendet sich dem Göttlichen zu und ist völlig dazu bereit, begierig und glücklich darüber, seinen Körper, sein Leben, seinen Geist und seine Seele dem Herrn zu Füßen zu legen. Die erste Phase zur Selbsthingabe ist nur ein fester Entschluß, sich Gott oder dem Lehrer zu überlassen. Ein Sadhak, der sein Leben dem Dienst für seinen Lehrer, dem Dienst an der Menschheit oder der Erlangung von Selbstverwirklichung geweiht hat, ist als Folge seiner Selbsthingabe von den Handlungen, die er ausführt, nicht im Geringsten gebunden. Selbsthingabe wird erst nach Gottverwirklichung vollkommen. Verzicht auf Familienleben ist der Anfang der Selbsthingabe. Wer brennendes Vairagya und Unterscheidung besitzt, und wem es mit seiner spirituellen Erneuerung wirklich ernst ist, kann ebenfalls völlige Selbsthingabe üben, obwohl er in der Welt ist. In und durch die Welt verwirklicht er den Herrn durch vollkommene Hingabe seines gesamten Wesens an Ihn. Aber es gibt nur sehr wenige, die in der Lage sind, dies zu tun. Denn das weltliche Leben ist gespickt mit zahllosen Hindernissen und Versuchungen, und für den Suchenden ist es sehr schwierig, vollständige Leidenschaftslosigkeit inmitten so vieler Zerstreuungen und Ablenkungen zu erlangen. Deshalb macht der Verzicht auf das Familienleben seinen Weg einfacher und glatter. Der Same ist nun gesät. Dann begibt sich der Suchende zu seinem Lehrer und wirft sich ihm zu Füßen. Jetzt keimt die Saat. Er beginnt, seinem Guru zu dienen. In dem Maß, in dem er in seiner Hingabe und in seinem aufrichtigen Dienen fortschreitet, wird seine Selbsthingabe vollkommener und vollständiger. Sein Herz wird reiner und reiner, und allmählich dämmert in ihm das Licht der Erkenntnis, und er nimmt den höchsten Atman wahr, der in allem und überall ist.

Die Handlungen, die der Sadhaka ausführt, nachdem er entsagt hat, binden ihn nicht, denn er gibt all seine Handlungen als Opfer an seinen Lehrer oder den Herrn hin. Er tut keine Handlung, die als selbsüchtig angesehen werden könnte. So wird sein Herz durch den höchst einsatzfreudigen Dienst für den Lehrer gereinigt, und letztlich wird der Herr selbst sein Lehrer. Nun hat er sich vollständig dem Herrn überlassen und erlangt die höchste Intuition.

Am Anfang ist das individuelle Bemühen höchst notwendig. Wenn die Selbsthingabe vollständig geworden ist, dämmert die göttliche Gnade in ihm, und die göttliche Kraft selbst leistet für den Sadhak das Sadhana. Das Herabsteigen göttlicher Gnade und Kraft nimmt vollständig Besitz von seinem seinem Geist, seinem Willen, seinem Leben und seinem Körper. Das Sadhana schreitet mit enormer Geschwindigkeit voran. Durch Selbsthingabe wird der Gläubige eins mit dem persönlichen Gott, Saguna Brahman, so wie durch Selbstverleugnung der Vedanta Schüler oder der Sucher auf dem Pfad von Jnana Yoga eins wird mit dem unpersönlichen Absoluten. Die göttliche Gnade vernichtet den Satan und sein Reich. Der Suchende darf nichts tun, worüber er sich schämen würde, in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Tut er etwas Derartiges, verzögert das seinen spirituellen Fortschritt. Dieser physische Körper und der Geist werden auf dem Altar des Dienens für den Herrn geopfert, der die manifeste Form in jedem Wesen ist. Letztlich geht sein Geist in der Seele im Inneren auf. Der Sadhak wird ein Jivanmukta, ein befreiter Heiliger.

Kühner Sadhaka! Der Herr liebt dich, auch wenn du dich von Ihm abwendest. Um wieviel mehr wird er dich lieben, wenn du dich Ihm aufrichtig und mit Glauben und Hingabe zuwendest! Übergroß ist Seine Liebe, größer als die größten Berge; unendlich tief ist seine Zuneigung, tiefer als die unergründliche Tiefe des Ozeans!

Shuddha Pushti Bhakti

Artikel von Swami Sivananda aus "All About Hinduism"

Shuddha Pushti Bhakti, wörtlich „die reinste Form der Verehrung“, ist eine Form der Gottesverehrung, die besonders im Vaishnavismus, praktiziert wird. Gerade in der Shuddhadvaita Richtung spielt die Shuddha Pushti Bhakti eine besondere Rolle. Beim Shuddha-Pushti-Bhakti singen die Verehrer Kirtans mit den Namen Gottes. Sie loben Gott, und sie entwickeln ein starkes Sehnen nach Gott. Und diese Art der Verehrung wird von Gott selbst verursacht, und somit fällt die Gnade Gottes auf die Sucher. Damit wird auch eine starke Verbindung der Sucher zu Gott hergestellt, und diese Verbindung wächst schließlich zu Prema Bhakti („Geschmack Gottes“). Die Verehrer erlangen so Wissen über und von Gott. Sie erreichen dann eine Anbindung an Gott (Asakti). Und schließlich entsteht ein starkes Verlangen danach, Gott zu erreichen. Dies ist eine reife Form der Liebe und der Asakti. Sie wird als Vyasana bezeichnet. Dieses starke Verlangen oder Vyasana, führt dann zu Erlangung der höchsten Wonne, der Summum Bonum oder des Endes.

Wenn die Liebe zu Krishna intensiver wird, sehen die Verehrer Krishna überall. Und somit wird alles zu einem Objekt ihrer Liebe. Und sie identifizieren sich so mit allem. Die Gopis machten diese Erfahrung. Sie sahen Krishna überall. Und sie sahen sich ebenfalls als Krishna. Dies ist Para Bhakti oder die höchste Hingabe, die dann ähnlich wie das Wissen oder das Brahman Jnana der Vedantins oder Jnanins wirkt. Dabei ist sowohl die innere als auch die äußere Welt voll mit Krishna oder Purushottama für diese Verehrer. Die Belohnung für diese Hingabe ist der Zugang zu allen ewigen Vergnügungen oder den Lilas von Krishna.

Im Shuddha Pushti Bhakti ist das höchste Ziel nicht Mukti oder die Befreiung. Das höchste Ziel ist der ewige Gottesdienst an und für Krishna und die Teilnahme an seinen Vergnügungen im kosmischen Spiel oder Vrindavana. Jene, die Vyasana, oder das starke Verlangen nach Gott, aufgebaut haben, lehnen mit Verachtung die vier Arten der Befreiung ab. Die Maryada-Bhaktas erreichen Sayujya Mukti, d.h. sie werden eins mit Krishna. Die Pushti Bhaktas lehnen Mukti ab und nehmen an den Vergnügungen oder den Lilas von Krishna teil. Sie wählen mit großer Freude den immerwährenden Gottesdienst an und für Krishna. Dabei nehmen die Bhaktas die Formen von Kühen, Vögeln, Bäumen und auch Flüssen an. Sie erfreuen sich an der Gesellschaft von Krishna, die grenzenlose Freude bringt. Die Vergnügungen sind dabei ähnlich zu denen, die Krishna in Vraja and Vrindavana ausführte. Dabei werden auch einige der Verehrer zu Gopas and Gopis und nehmen so an den Vergnügungen in dem kosmischen Vrindavana teil.

Bhakti भक्ति bhakti Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Bhakti, भक्ति, bhakti ausgesprochen wird:

Die Kraft der Bhakti

Artikel von Sacinandana Swami, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 16

Alle heiligen Schriften sprechen von Bhakti oder Liebe als der wichtigsten und auch stärksten Kraft, die uns zum spirituellen Leben führt und uns im spirituellen Leben erhält. Das wunderbare an Bhakti ist, dass sie der natürliche Zustand der Seele ist. Die natürlichen Dinge sind nie sehr kompliziert - sie sind dem Leben sehr nahe. In der Bhakti-Tradition der vedischen Kultur werden neun mit spiritueller Kraft erfüllte Vorgänge praktiziert, die die Seele in die Umarmung Gottes bringen und Gottesliebe erwecken. Diese neun Vorgänge werden von Prahlada Maharaja im Shrimad Bhagavatam (7.5.23-24) aufgeführt: sri-prahlada uvaca sravanam kirtanam visnoh smaranam pada-sevanam arcanam vandanam dasyam sakhyam atma-nivedanam iti pumsarpita visnau bhaktis cen nava-laksana kriyeta bhagavaty addha tan manye 'dhitam uttamam

Prahlada Maharaja sagte: Über Sri Vishnus transzendentalen Heiligen Namen, über Seine Gestalt, über Seine Eigenschaften, über Seinen Besitz und über Seine Spiele zu hören und zu chanten, sich an sie zu erinnern, dem Herrn ehrerbietig mit sechzehn Arten von Zubehör Verehrung darzubringen, dem Herrn Gebete darzubringen, Sein Diener zu werden, den Herrn als seinen besten Freund zu betrachten und Ihm alles hinzugeben (mit anderen Worten, Ihm mit Körper, Geist und Worten zu dienen) - diese neun Vorgänge werden als reines hingebungsvolles Dienen anerkannt. Wer sein Leben durch die Ausführung dieser neun Vorgänge in den Dienst Vishnus gestellt hat, sollte als der gelehrteste Mensch angesehen werden, denn er hat vollkommenes Wissen erlangt. Heute werden wir uns dem ersten dieser neun Vorgänge widmen. Hören über Vishnus transzendentale heilige Namen, Seine Gestalt, Seine Eigenschaften und Seine Spiele heißt auf Sankrit Shravanam.

Shravanam - Die Kraft von Klang für Bhakti

Dass unterschiedliche Klänge über strukturierende Kräfte verfügen, ist spätestens seit den Aufsehen erregenden Experimenten des Japanischen Wissenschaftler Dr. Emoto in vielen spirituellen Kreisen bekannt geworden. Nach den vedischen Erkenntnissen ist es die Schwingung des Brahmans (Nada-Brahman), die die ganze materielle Welt strukturiert. Die Vedanta Sutras besagen, dass wir durch eine Art des Klanges bedingt und an die materielle Energie gefesselt werden, und durch eine andere Art des Klanges von aller inneren Gefangenschaft befreit werden.

Das Garuda Purana misst dem Hören von transzendentalen Klangschwingungen ganz besondere Bedeutung zu. Es heißt dort: „Der Zustand des bedingten Lebewesens in der materiellen Welt gleicht der Bewusstlosigkeit einer Person, die von einer Schlange gebissen wurde. Beide Zustände der Bewusstlosigkeit können durch den Klang eines Mantras beendet werden.“

Auf einer meiner Indienreisen habe ich das praktisch erleben können. Ich lebte damals mit einem Freund für einige Zeit in einer Höhle oberhalb von Rishikesh. Obwohl wir von Einheimischen gewarnt worden waren, sind wir einmal bei Mondschein zur Ganga heruntergegangen, um dort am Ufer zu meditieren. Plötzlich schrie mein Freund Prabhujaka auf, der hinter mir ging: Als ich erschreckt mit der Taschenlampe nach hinten leuchtete, sah ich gerade noch die Kobra verschwinden. Innerhalb kürzester Zeit verfiel Prabhujaka in einen bewusstlosen Zustand. Wie konnte ich ihm nur helfen? Ich hatte gehört, man sollte die Wunde ausschneiden und ausbrennen, aber fühlte mich in keiner Weise in der Lage, so etwas zu versuchen. Zum Glück fand ich einen Yogi, dem ich mit meinen bescheidenen Hindi-Kenntnissen: „sarpa, sarpa, bandhu, bandhu“ (Schlange, Schlange, Freund, Freund) mitteilen konnte, was Entsetzliches geschehen war. Der Yogi wusste Hilfe. Er brachte einen Mantra-Doktor und dieser begann Mantras zu chanten. Er machte einen kleinen Schnitt in die Wunde. Während er chantete und hier und da noch Kräuter auf die Wunde tat, sah ich im Schein eines entfachten Feuers, schwarzes, giftiges Blut aus der Wunde herauskommen. Nach einer halben Stunde wachte Prabhujaka aus dem Koma auf und nach zwei Tagen war der ganze Vorfall fast vergessen. Nur der schnellheilende Einschnitt und die zwei Löcher des Kobrabisses erinnerten uns daran. So stark sind Mantras.

Srila Prabhupada, mein spiritueller Meister, sagte einmal dazu: „Wenn jemand von einer Schlange gebissen wird, stirbt er nicht sofort, sondern wird zuerst bewusstlos und bleibt eine Zeitlang in einem Koma ähnlichen Zustand.“

Aus spiritueller Sicht, schläft jeder in der materiellen Welt ebenfalls in einem Koma, denn er weiß nichts von seinem wirklichen Selbst, seiner eigentlichen Aufgabe und seiner Beziehung zu Gott. Materialistisches Leben bedeutet daher, von der Schlange Mayas, der Illusion, gebissen worden zu sein und somit ohne spirituelles Bewusstsein beinahe tot zu sein. Doch der Scheintote, der von einer Schlange gebissen wurde, kann wieder zum Leben erweckt werden, wenn bestimmte Mantras gechantet werden. Es gibt Mantra kundige Heiler, die solche Wunder vollbringen können. In ähnlicher Weise kann man aus dem Tod ähnlichen unbewussten Zustand des materiellen Lebens wieder zum Gottesbewusstsein zurückgebracht werden, wenn man das Maha-Mantra hört: „Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare.“ Im Bhakti Yoga ist das Hören von spiritueller Klangschwingung insbesondere wirksam und angenehm, wenn es in der Gemeinschaft von anderen Bhaktas durchgeführt wird. Die Lieder und Erzählungen über Krishna werden als Rasayana-katha, wiederbelebender Klang, bezeichnet. Wenn man bereitwillig seine Ohren für diese Klangschwingung öffnet, kann der Spiegel des Herzens sehr schnell von allen belastenden Gedanken und Eindrücken befreit werden und unsere spirituelle Seele kann zu ihrem ursprünglichen Zustand der Glückseligkeit aufwachen.

Der Sadhana des Shravanams

In der spirituellen Bhakti-Tradition ist es üblich, jeden Morgen ein regelrechtes Sadhana des Sravanams zu machen: - Rezitieren von Mantras, - Singen spiritueller Lieder (Bhajans), - Lesungen aus den heiligen Schriften, - spirituelle Diskussionen (Ista-gosthis), - und immer wieder das Hören von Maha-Mantra, wecken die spirituelle Persönlichkeit auf und strukturieren das Leben neu. Wirkliche Wunder können geschehen für jemanden, der regelmäßig den Sravanam-Sadhana praktiziert: Das Herz wird ruhig und immun gegen die Einflüsse von Tamas und Rajas, die unvermeidlich im Alltagsleben eines Nicht-Ashrama-Bewohners auftreten. Wir alle kennen in unserem Leben die Kraft von Worten. Wenn ein Verliebter seine Geliebte fragt „Liebst du mich?“ und sie mit „Ja“ antwortet, hat dieses eine andere Wirkung als ein „Nein“. Spirituelle Klangschwingungen tragen jedoch keine solche informative Bedeutung in sich, denn sie sind nicht zur Information sondern zur Transformation bestimmt. Vielmehr bergen sie die Kraft, die schlafende Seele zu erwecken. Das Shrimad Bhagavatam lobpreist die Kraft des Hörens wie folgt: „Wer in der reinen Bhakti für Krishna verankert sein möchte, sollte unaufhörlich über Seine Herrlichkeit und Seine transzendentalen Eigenschaften hören. Diese Vorgehensweise wird mit Sicherheit alles Unglückselige aus dem Herzen beseitigen.“ (Shrimad Bhagavatam 12.3.15)

Die Kraft des Hörens wird manchmal auch mit der Kraft der Mondstrahlen verglichen, die mit ihren sanften Händen die Knospen der in der Nacht blühenden Lotosblumen entfalten. So kann auch unsere spirituelle Persönlichkeit, die jetzt in einem knospenhaften Zustand ist, durch das Hören entfaltet werden. Jeder der neun Vorgänge der Bhakti wird in der Tradition durch einen großen Devotee vertreten, der in seinem Leben den jeweiligen Vorgang zum Erfolg gebracht hatte.

Der Held des Sravanams ist Parikshit Maharaja. Parikshit Maharaja, ein Kaiser der damaligen vedischen Welt, hatte eines Tages erfahren, dass ihn ein Brahmanenknabe verflucht hätte, nach Ablauf von sieben Tagen durch einen Schlangenbiss zu sterben. Parikshit Maharaja akzeptierte den Fluch und somit wurde dieser unabwendbar. Er hätte auch komplexe Yajnas ausführen können um auf diese Weise dem Tod zu entgehen, doch er sah in dem Vorfall eine Arrangierung des höchsten Herrn, der er sich nicht in den Weg stellen wollte. Er überlegte sich, was zu tun sei und kam zu der Entscheidung, sich während der ihm verbleibenden sieben Tage vollständig der Praxis des Sravanams zu widmen. Entschlossen begab er sich an das Ufer von Mutter Ganga, fastete und hörte mit großer Aufmerksamkeit dem Weisen Shukadeva zu, der das Shrimad Bhagavatam erzählte - die wunderbare Geschichte über den Höchsten Persönlichen Gott. Unzählige Sadhus hatten von dem Entschluss des Königs gehört, seine letzten Tage gänzlich dem Sravanam zu widmen und waren angereist, um dem nektargleichen Strom Gehör zu schenken, der von den Lotuslippen Shukadeva Goswamis ausging, des Gurus von Parikshit. Es hieß, dass einige sogar aus entlegenen Teilen des Universums kamen, um diesem Austausch von spirituellen Fragen und Antworten beizuwohnen. Wir wollen versuchen in die Szene einzutauchen: Parikshit Maharaja war gefasst und Shukadeva saß vor ihm, verankert in vollkommener Ruhe und Intelligenz. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Übermittlung transzendentalen Wissens waren erfüllt: Ein qualifizierter Hörer und ein qualifizierter Sprecher waren da.

Parikshit Maharaja stellte seine erste Frage: „Bitte lass mich wissen, worüber ein Mensch hören und chanten soll, woran er sich erinnern und wen er verehren soll, und auch was er nicht tun sollte. Bitte erkläre mir all dies.“ (SB 1.19.38) Shukadeva Goswami fing an zu sprechen. Es heißt, dass in diesem Augenblick zwei Ganga-Flüsse gegenwärtig waren: der Ganga-Fluss, in dem sich die Sadhus morgens badeten und der Ganga-Fluss des Shrimad Bhagavatams, welches von Shukadeva entströmte. Es muss eine unglaubliche Atmosphäre gewesen sein - keiner war hungrig und jegliche Furcht vor dem Tod verschwand. Kurz vor seinem Hinübergehen sprach Parikshit noch einmal. Es waren seine letzten Worte, welche am besten die Wirkung von Sravanam zum Ausdruck bringen:

„O Brahmanas, nehmt mich bitte als eine völlig ergebene Seele an. Lasst auch Mutter Ganga, die Vertreterin des Herrn, mich als solche annehmen. Ich habe jetzt den Herrn ganz und gar in mein Herz aufgenommen. Es gibt keine Angst in mir. Lasst mich daher die seltsame Schlange oder welch magisches Ding auch immer der Brahmanen-Knabe geschaffen hat, sogleich beißen. Nur einen Wunsch habe ich: möget ihr alle fortfahren, die Taten Vishnus zu besingen und über sie zu hören.“ (SB 1.19.15)

Wie können wir den Weg des Sravanams in unserem eigenen Leben praktizieren? Die großen Bhakti-Acharyas haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Regelmäßigkeit und Aufmerksamkeit ein entscheidender Schlüssel für das Sravanam sind. Doch niemand kann gespannte Aufmerksamkeit entwikkeln, der nicht rein im Geist ist. Niemand kann wiederum rein im Geist sein, der nicht rein im Handeln ist, und niemand kann rein im Handeln sein, wenn er nicht im Essen, Schlafen, Verteidigen und seiner Sexualität rein ist. (Shrila Prabhupada, SB 1.3.44, Erläuterung) Außerdem sollte sichergestellt werden, dass das Gehörte frei von materiellen Zusätzen ist. Man sollte deswegen von einer möglichst reinen Quelle hören oder lesen. Die Bedeutung der Schriften soll mit anderen Worten nicht durch mentale Spekulation verdreht werden. Eine Analogie im Padma Purana sagt, dass obwohl Milch immer eine gute Wirkung hat, wird sie lebensgefährlich, wenn ihr auch nur ein Tropfen von Schlangengift beigefügt ist.

Wir möchten unsere Leser demütig darauf hinweisen, dass Bhakti eine Erfahrung ist, die nicht mit dem intellektuellen Geist gemacht wird, sondern in dem durch spirituelle Praxis gestärkten spirituellen Herzen stattfindet. Wenn die geschätzten Leser und Leserinnen dieses Artikels in diesen Zeilen Juwelen der Inspiration finden und somit zur Bhakti Praxis des Sravanams angeregt werden würden, wäre meine Bemühung zu schreiben gesegnet. Möge Krishna diesen Pilgerzug von Worten anführen und ihn zu dem Ziel und zu dem Ort der heiligen Inspiration führen.

Die Praxis von Bhakti Empfehlungen

  1. Morgens aus der Bhagavad Gita 1 Kapitel hören
  2. Bhajans singen und hören
  3. Das Maha-Mantra hören
  4. Großen Weisen zuhören

Der spirituelle Name Bhakti

Bhakti ist ein spiritueller Name für Meditierende mit Krishna oder Tryambaka oder Om oder Soham Mantra

Bhakti ist ein spiritueller Name für Aspirantinnen mit Krishna-Mantra, Tryambakam-Mantra, OM oder Soham-Mantra, eigentlich von jedem Mantra. Denn Bhakti heißt Hingabe, Bhakti heißt Gottesliebe. Bhakti ist jede Form von Liebe. Wenn du den Namen Bhakti hast, dann soll das heißen, du willst deine Liebe, deine Gottesliebe immer weiter kultivieren und in der Hingabe zu Gott wirst du die höchste Verwirklichung erfahren.

Kreative Lesung aus dem Buch „Inspiration und Weisheit“ von Swami Sivananda. Aus dem Kapitel „Bhakti“

Frömmigkeit heißt im Tiefen in Gott zu sein. Frömmigkeit ist das Fließen von Hingabe zu Gott. Frömmigkeit heißt, dass der Mensch vom Herzen her durch Gott angezogen wird wie die Nadel vom Magneten. Wahre Frömmigkeit ist Liebe um der Liebe willen. Der Gottesverehrer, der Fromme, will nur Gott und nichts anderes als Gott. In der Liebe eines wahrhaft Frommen liegt keine selbstsüchtige Erwartung.

Wahre Frömmigkeit ist frei von Angst. Wahre Frömmigkeit verändert den Menschen zur Göttlichkeit. Wahre Frömmigkeit heißt, von Prem, göttlicher Liebe, ergriffen zu sein. Wahre Frömmigkeit ist nicht emotionale Erregung. Wahre Frömmigkeit ist kein Fanatismus. Wahre Frömmigkeit ist keine Show. Wahre Frömmigkeit ist keine äußere Erregung. Wahre Frömmigkeit bedeutet nicht, anderen etwas vorschreiben zu wollen. Wahre Frömmigkeit ist Liebe zu Gott.

Ein wahrhaft Frommer will sich einstimmen auf den Willen des Gottes, den Willen des Göttlichen, das heißt, an Gott zu denken. Wahre Frömmigkeit erblüht zur höchsten Erkenntnis und dann zur Unsterblichkeit und Gottverwirklichung. Mit Frömmigkeit öffnest du dein Herz. Mit Frömmigkeit kultivierst du Liebe. Mit Frömmigkeit erreichst du das Göttliche.

Frömmigkeit kann jeder kultivieren. Bhakti, Frömmigkeit, Gotteslieben, kann von jedem praktiziert werden. Du brauchst weder studiert zu sein noch brauchst du besonders konzentriert zu sein. Du musst nicht musikalisch sein, musst keine guten Manieren haben. Frömmigkeit heißt, ein beständiges Denken an Gott und tiefes Vertrauen haben, das Gott dich führt, dir Aufgaben gibt, zu dir spricht, dich segnet.

In der indischen Mythologie gibt es so viele Beispiele von Heiligen, die aus niedrigen Schichten stammen. Shabari war eine ungebildete Frau vom Lande. Sie hatte die Vision von Rama. Nishada war ein Analphabet. Druva war ein kleiner Junge, der kaum etwas wusste. Vidura und Sudama waren sehr arm. Hanuman war ein Affe. Djataju war ein Vogel. Gajendra war ein Elefant. Die Gopis von Vrinda wussten nichts über klassische vedische Rituale. Sie alle erreichten Gottverwirklichung durch Hingabe, Selbstaufgabe und große Frömmigkeit.

Die Pflege von Frömmigkeit

Manche Menschen fragen: Wie können wir Gott lieben, den wir nie gesehen haben? Lebe in der Gesellschaft von Weisen und Heiligen. Oder höre über die Lilas dieser Heiligen, lies Bücher oder schaue dir Filme über die Gottverwirklichten an. Lies die heiligen Schriften. Verehre jedes Bild von Gott oder dem Guru. Singe Gottes Name, besinge seine Herrlichkeit. So wird Frömmigkeit in dir wachsen. So wird Gottesliebe in dir wachsen. Kultiviere Liebe zu Gott. Bete darum, dass Frömmigkeit dein Herz ergreift. Bitte Gott, dich zu sich zu rufen. Übe fromme Handlungen. Habe einen Altar. Schmücke den Altar. Zünde Räucherstäbchen, eine Kerze oder eine Öllampe an. Mache Meditation vor diesem Altar. Trage eine Japa Mala um deinen Hals. Schaue dir Gottesbilder an. Höre Mantras zu. Als das hilft dir, Bhava, ein Gefühl zu erzeugen, um das Göttliche anzurufen. Und wenn du dieses Gefühl hast, dann bitte Gott, deine Frömmigkeit zu stärken.

Es gibt viele Praktiken, mit denen du deine Gottesliebe und deine Frömmigkeit entwickeln kannst. Dazu gehört Satsang, Besuche von Gottesdiensten, Japa, Wiederholung eines Mantras, Kirtan, Singen von spirituellen Liederns, regelmäßige Gebete, Dienen in spirituellen Gemeinschaften, Tempeln, Kirchen, Synagogen, Moscheen, Besuchen von Wallfahrtsorten, auch Dienst an Armen und Kranken mit göttlichem Bhava, auch das Opfern aller Handlungen und deren Früchte an das Göttliche. Kultiviere das Gefühl, dass Gott in allen Wesen ist. Verneige dich vor den Bildern Gottes und verneige dich vor den Heiligen. Verzichte auf oberflächliche Vergnügen. Mache dein Leben sattwig. Lies keine Klatschgeschichten und verbreite keine Klatschgeschichten. Lies nicht zu viel über die Geschehnisse in der Welt. Übe Wohltätigkeit und praktiziere uneigennützige Liebe. All das hilft dir, Frömmigkeit im Herzen zu entwickeln. Äußere Handlungen der Frömmigkeit wie Altardienst, Bilder, Rituale und so weiter können dir helfen, ein inneres Gefühl der Frömmigkeit und Gottesliebe zu kultivieren.

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Siehe auch

Literatur

assical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

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