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'''Rajas''' ([[Sanskrit]]: रजस् rajas ''n.'') bedeutet im [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Unruhe, Aktivität, Getriebenheit, Leidenschaft, Gier. Rajas ist eines der 3 [[Guna]]s. Die anderen beiden sind Sattva und Tamas, also Reinheit und Dunkelheit. Rajas als Sanskritwort kann auch bedeuten Dunstkreis, Luftkreis, Luftraum, Atmosphäre; Dunst, Nebel, Düsterheit, Dunkel, Dunkelheit; Staub, Unreinigkeit, kleine Partikel, Staubkörnchen; Blütenstaub; das staubige, bebaute Land, Feld; Menstrualblut; weibliches Ejakulat; Leidenschaft; Blasser Erdrauch ([[Parpataka]]). Im roten Tantra wird manchmal gesprochen von [[Bindu]] und [[Rajas]] im Sinne von männlicher und weiblicher Sexualenergie. | '''Rajas''' ([[Sanskrit]]: रजस् rajas ''n.'') bedeutet im [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Unruhe, Aktivität, Getriebenheit, Leidenschaft, Gier. Rajas ist eines der 3 [[Guna]]s. Die anderen beiden sind Sattva und Tamas, also Reinheit und Dunkelheit. Rajas als Sanskritwort kann auch bedeuten Dunstkreis, Luftkreis, Luftraum, Atmosphäre; Dunst, Nebel, Düsterheit, Dunkel, Dunkelheit; Staub, Unreinigkeit, kleine Partikel, Staubkörnchen; Blütenstaub, Pollen; das staubige, bebaute Land, Feld; Menstrualblut; weibliches Ejakulat; Leidenschaft; Blasser Erdrauch ([[Parpataka]]). Im roten Tantra wird manchmal gesprochen von [[Bindu]] und [[Rajas]] im Sinne von männlicher und weiblicher Sexualenergie. | ||
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Version vom 5. Januar 2024, 14:50 Uhr
Rajas (Sanskrit: रजस् rajas n.) bedeutet im Yoga Unruhe, Aktivität, Getriebenheit, Leidenschaft, Gier. Rajas ist eines der 3 Gunas. Die anderen beiden sind Sattva und Tamas, also Reinheit und Dunkelheit. Rajas als Sanskritwort kann auch bedeuten Dunstkreis, Luftkreis, Luftraum, Atmosphäre; Dunst, Nebel, Düsterheit, Dunkel, Dunkelheit; Staub, Unreinigkeit, kleine Partikel, Staubkörnchen; Blütenstaub, Pollen; das staubige, bebaute Land, Feld; Menstrualblut; weibliches Ejakulat; Leidenschaft; Blasser Erdrauch (Parpataka). Im roten Tantra wird manchmal gesprochen von Bindu und Rajas im Sinne von männlicher und weiblicher Sexualenergie.
Rajas ist ein Sanskritwort mit verschiedensten Bedeutungen. Ursprünglich heißt Rajas der gefärbte Raum. Auch eine Atmosphäre voller Nebel und Dampf wird als "Rajas" bezeichnet. Dann wenn etwas nicht mehr so klar ist, wird es als Rajas bezeichnet. Heutzutage wird Rajashauptsächlich als eines der drei Gunas gesehen, insbesondere im Yoga Kontext. Rajas heißt hier Unruhe, Gier Getriebenheit – also das was den menschlichen Geist vernebelt und färbt.
Sukadev über Rajas
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Rajas
Gier, Unruhe, Getriebenheit - als solches ist der Sanskrit-Ausdruck „Rajas“ am bekanntesten. Rajas ist eine der drei Gunas. Gunas sind Eigenschaften in der Natur. Da gibt es Sattva, Rajas und Tamas. Sattva heißt Reinheit, Licht, erhebend. Rajas bedeutet unruhig, gierig, getrieben. Tamas heißt träge, dumpf. Rajas ist also die unruhige Eigenschaft. Es gilt, sich nicht zu identifizieren mit den Eigenschaften, und es gilt, die Eigenschaften sattviger zu machen.
Wenn du eher tamasig, trüb, träge, müde, antriebslos bist, gilt es, Rajas zu entwickeln, etwas Aktivität. Wenn du dann aktiv bist, dann gilt es, sattvig zu werden, nicht so egoistisch, nicht ständig losspringen, nicht ständig aufschreien, nicht dieses und jenes zu wollen, nicht gleich zu reagieren, wenn dir etwas nicht passt, oder wenn du denkst, jemand macht etwas, was dir nicht passt. Das wäre alles Rajas. Werde dann sattvig. Sattva heißt liebevoll, Sattva heißt freudevoll, Sattva heißt, Gott zu sehen, Sattva heißt ethisch. Sattva kann auch sehr dynamisch sein, ein sattviger Mensch kann sehr viel erledigen. Er ist nicht weniger aktiv, aber er macht weniger Unruhe. In diesem Sinne, Rajas ist Unruhe.
Das Sanskrit-Wort „Rajas“ hat aber noch mehrere andere Bedeutungen. Übrigens heißt Rajas (kurz) nicht Rajas (lang). Raja ist der König, Rajas ist die Unruhe. Raja und Rajas hat wenig miteinander zu tun. Auch wenn die Ausdrücke ähnlich aussehen und gerade, wenn man sie in der populären Transkription sieht, scheint es nicht unterschiedlich zu sein. Aber Raja bedeutet König und Rajas ist die Unruhe als Guna. Rajas hat noch mehrere andere Bedeutungen. Rajas kann auch heißen, Staub, Eintrübung, das ist sogar die wörtliche, die ursprüngliche Bedeutung.
Rajas – Staub, Eintrübung. Das soll heißen, durch Rajas, durch Unruhe, ist das Wissen des Selbst eingetrübt, das ist wie ein Staub, der sich dort hinsetzt. Angenommen, du kriegst Staub in die Augen, dann siehst du nicht mehr, was wirklich ist. So ähnlich, Rajas – Unruhe, Gier, Leidenschaft, Begierde – all das ist wie Staub, du siehst nicht mehr die Wahrheit. Und du kannst auch nicht mehr ruhig sein. Deshalb, Rajas kann auch Emotion sein.
Rajas kann auch eine ganz andere Bedeutung haben, Rajas kann auch das Menstrualblut sein, also Menstruationsblut, kann auch die weibliche Sexualenergie sein. Auch als solches findet man es manchmal in den Büchern, gerade wenn es um roten Tantra geht oder wenn es um Sexualität geht, da wird manchmal vom männlichen Bindu und vom weiblichen Rajas gesprochen. Das ist dann nicht die Unruhe der Frau, sondern das kann die weibliche Sexualenergie heißen.
Oder manchmal wird davon gesprochen, dass eine bestimmte Asana, eine bestimmte Pranayama, eine bestimmte Mudra hilft, dass Rajas bei der Frau gut fließen kann. Das heißt dann, diese Übung oder auch diese Ayurveda-Technik ist gut, dass die Menstruation harmonisch erlebt werden kann. So hilft es zu wissen, das Rajas verschiedene Bedeutungen hat. Normalerweise, wenn du bei Yoga Vidya oder in der Yoga-Tradition von Rajas hörst, ist damit Unruhe gemeint, Gier, Getriebenheit, als eine der drei Gunas. Rajas als mittlere der Gunas: Sattva – Reinheit. Rajas – Unruhe, Getriebenheit. Tamas – Trägheit, Dumpfheit.
Viveka Chudamani - Das Wesen von Rajas
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 111 von Sukadev Bretz -
Rajas hat als Merkmal die Kraft der Projektion und das Wesen der Unruhe und Rastlosigkeit. Aus dieser treibenden Kraft ist der Fluss der Aktivität entstanden. Aus ihr entspringt der ewige Wandel des Gemütes wie Leidenschaften, Kummer und Schmerz.
Gunas - Grundeigenschaften der Materie
Es gibt drei Eigenschaften:
Es hilft diese Eigenschaften überall zu sehen, dich nicht damit identifizieren, einfach erkennen, das ist die Grundeigenschaft der Materie.
- Mal fühlt sich dein Gemüt sattvig an, es geht dir gut, du fühlst dich leicht und voller Freude.
- Mal fühl dein Gemüt sich unruhig an du bist irgendwie getrieben, nervös, ängstlich, gierig, ärgerlich.
- Oder du fühlst dich tamasig, träge und es hat keinen Sinn und du weißt auch nicht weiter.
Identifiziere dich nicht mit den Gunas
Das Gemüt geht durch die drei Eigenschaften.
- Wiederum kann Essen sattvig, rajasig und tamasig sein.
- Menschen können zu dir sprechen in sattviger, rajasiger und tamasiger Sprache.
- Die Erfahrungen können sattvig, rajasig und tamasig sein.
Erkenne das. Es ist etwas anders wenn du sagst: Ich bin total wütend. Oder: Mein Geist ist gerade in einem rajasigen Gemütszustand. Du könntest auch sagen: Mein Pitta dosha ist gerade im rajas. Oder du könntest auch sagen: Mein Körper ist gerade rajasig. Er brennt darauf etwas zu tun. Wir haben gerade eine rajasige Unterhaltung gehabt. Vielleicht habt ihr gestritten, laut geredet oder vielleicht auch großen Spaß miteinander gehabt, aber euch nicht gegenseitig erhoben. Du kannst auch sagen: Ich hatte gerade eine sehr rajasige Aktivität gehabt. Aber du identifizierst dich nicht damit. Rajas ist eine Guna. Es ist gut eine Guna zu erkennen.
Viveka Chudamani - Die negativen Eigenschaften von Rajas
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 112 von Sukadev Bretz -
Begierde, Zorn, Gier, Heuchelei, Missgunst, Egoismus, Eifersucht und Neid sind die furchtbaren Eigenschaften von rajas. Aus diesen entstehen die menschlichen Neigungen. Deshalb ist rajas die Ursache der Anhaftung an das irdische Leben.
Beobachte stets deinen Gemütszustand
Rajas wirkt in deinem Geist als Begierde, Zorn, Gier, Heuchelei, Missgunst, Egoismus, Eifersucht und Neid. Es kann helfen das zu wissen. Wenn du also merkst du willst das unbedingt haben. Statt jetzt gleich zu rennen um es zu haben, halte einen Moment inne. Und sage: Aha, da ist ein rajasiger Gemütszustand.
Oder wenn du dich über etwas ärgerst, anstatt gleich zu überlegen, dieser Typ ist unmöglich und was hat er dort gemacht, das geht doch überhaupt nicht. Einen Moment inne halten: Aha, Gemütszustand im rajas. Oder wenn du irgendwo einen Menschen nicht magst, Missgunst. Wenn du irgendwo in dir spürst, jetzt musst du mal ein besseres Bild von dir abgeben. Heuchelei. Wenn du denkst der andere behandelt mich nicht richtig. Warum behandelt er einen anderen besser als mich? Einen Moment inne halten. Da ist gerade Neid und Eifersucht. All das sind rajasige Eigenschaften. Aus den entstehen alle möglichen Neigungen. Das ist die Ursache der Anhaftung an das irdische Leben.
Begierde und Ärger bringen den Menschen ins Leiden
Krishna hat es mal so gesagt. Arjuna hat gefragt: Warum ist der Mensch so verhaftet obgleich er eigentlich etwas anderes will? Wie kommt der Mensch ins Leid. Dann sagt Krishna: Kama kroda. Begierde und Ärger. Diese zwei sind wie die Tore zur Hölle.
So ist rajas, das was uns haften lässt. Das ist das was neues Karma schafft. Das ist der Grund für die Wiedergeburt. Grund für so viel Leiden. Nimm dir vor immer wieder bewusst zu werden. Wann ist dein Geist im rajasigen Gemütszustand? Identifiziere dich nicht damit. Handle nicht darauf direkt sondern reduziere dein rajas. Statt zu sagen: Dieser Typ ist unmöglich. Sei dir bewusst: Ah, da ist rajas. Wie kann ich rajas überwinden? Nicht andere sind für deinen Gemütszustand zuständig, nicht die Situation. Du selbst bist dafür zuständig. Du kannst und sollst den Gemütszustand ändern. Probiere es.
Viveka Chudamani - Rajas führt zu Emotionen
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 140 von Sukadev Bretz -
Wenn das makellos reine lichtvolle wahre Selbst verschleiert ist, meint der Mensch in seiner Verblendung: „Ich bin der vergängliche Körper“. Dann bindet die rajasige Kraft der Projektion den Menschen gnadenlos mit den Fesseln der Emotionen, wie Lust, Ärger, Gier und so weiter.
Die Kleshas – Ursachen von Leid
Shankara letztlich der Logik von Patanjali, auch wenn er ihn nicht direkt nennt. Er gebraucht auch andere Ausdrücke, denn Vedanta hat seine eigene Nomenklatur, aber so unterschiedlich ist sie gar nicht.
Patanjali spricht von den Kleshas, beginnt mit Avidya – Unwissenheit. So sagt auch Shankara hier: das makellos reine lichtvolle wahre Selbst ist verschleiert, also moha – Verblendung. Es gibt also eine Verschleierung/Verblendung. Und durch diese Verblendung kommt dann die Identifikation - Asmita nennt es Patanjali. Aham iti (ich bin) sariram (der Körper), und du hältst es dann (kalayati) für das Selbst.
Aus der Identifikation kommen Begierden
Aus der Identifikation mit dem [[Körper kommen dann Begierden. Patanjali nennt das Raga Dvesha, als Emotion - mögen und nichtmögen. Shankara gebraucht hier die Ausdrucksweise der Bhagavad Gita – kamakrodha, und prabhitibhir – das bedeutet `und so weiter´. Kama ohne „r“ ist die Begierde, ist das Begehren.
Du willst alles Mögliche haben. Wenn du dich mit etwas identifizierst, willst du mehr davon haben. Hast du ein schönes Auto, soll es noch besser werden. Du willst es pflegen, damit es glänzt und so weiter. Hast du schöne Kleidung, willst du vielleicht dazu passende Krawatten oder Schuhe oder ähnliches. Hast du ein schönes Haus, willst du noch mehr haben. Die Begierden hören niemals auf.
Fehlt die Erfüllung kommen Ärger und Zorn
Und dann kommt krodha. Aus kama folgt krodha. Krodha ist der Zorn und der Ärger. Wenn du nicht bekommst was du willst, dann bist du ärgerlich. Ähnlich wie raga und dvesha – mögen und nichtmögen, wie es Patanjali nennt. Kamakrodha nennt Krishna die Tore zur Hölle.
Rajas und Assimilierung
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Wie beeinflusst rajas die Assimilierung von Erfahrung? Ob die Ziele weltlich oder spirituell sind und ob sie verwirklicht werden oder nicht, der rajasige Intellekt beschäftigt sich nicht damit, die Wahrheit in einer Erfahrung zu erkennen, sondern nur damit, wie sich die jeweilige Erfahrung zur Erfüllung der Wünsche des Egos verhält.
Rajas ist immer eine Quelle der Frustration, weil alles Gewonnene unweigerlich verloren geht. Ein gewonnenes Objekt verursacht Anhaftung und ein verlorenes Objekt erzeugt Trauer. Keines von beidem ist der Zufriedenheit zuträglich.
Anstatt die Unbeständigkeit des Lebens als Tatsache zu akzeptieren und mit dem, was ist, zufrieden zu sein, veranlasst rajas das Ego, ständig nach Erfüllung in neuen Erfahrungen zu suchen.
Selbst dann, wenn man es eigentlich besser weiß, kann rajas die Unterscheidungsfähigkeit so sehr einschränken, dass man laufend Handlungen wiederholt, die Leiden hervorrufen. Rajas ist in der Lage, so viele Handlungen in so kurzer Zeit zu produzieren, dass der Intellekt nie feststellen kann, welche Handlung für ein bestimmtes Ergebnis verantwortlich war, weshalb er nicht aus seinen Erfahrungen lernen kann.
Wenn eine angenehme Erfahrung endet, verursacht rajas das Gefühl der Enttäuschung, weil das Ego das Vergnügen fortsetzen will, obwohl der Intellekt weiß, dass jedes Vergnügen vergänglich ist. Wenn eine Erfahrung mittelmäßig ist, will rajas sie verbessern. Wenn sie schlecht ist, sollte sie am besten sofort enden und nie mehr wiederkommen. Wenn sich eine Erfahrung ständig wiederholt, wie es bei einer Konditionierung der Fall ist, verursacht rajas das Gefühl Langeweile und erzeugt ein starkes Verlangen nach Abwechslung. Mehr-besser-anders ist sein heiliger mantra. Es erzeugt ein endlos aktives, in die Zeit eingezwängtes Leben mit frustrierenden, unvollendeten Erfahrungen.
Egal wie viel erreicht wird, die To-Do-Liste wird nie kürzer. Rajas ist gleichzeitig ein Abstellraum, eine Garage, ein Keller und ein Dachboden, überfüllt mit einer überwältigenden Menge vernachlässigter und unbenutzter Objekte. Es ist eine verspätete Steuererklärung, ein vergessener Termin, ein nicht beantworteter Anruf, eine hektische Suche nach dem Schlüssel. Diese aggressiven, extrovertierten Streifzüge von rajas im saṃsāra werden unweigerlich von Müdigkeit und Schlaflosigkeit begleitet.
Als ich jung war, sagte mein Vater, der in vielerlei Hinsicht weise war: „Du kannst nicht gewinnen.“ Damals verstand ich nicht, was er meinte. Doch ein intensiv gelebtes Leben und die Lehren von vedānta machten mir klar, dass das Leben ein Nullsummenspiel ist, ein ewiger Kampf in einem selbst, in dem keine Seite lange die Oberhand behält. Zum Beispiel, wenn tamas in einer Person auftaucht, deren vorherrschender guṇa rajas ist, ist eine schmerzliche Erfahrung unausweichlich. Du müsstest eigentlich viele Dinge erledigen, aber dein Geist ist so träge, dass jede Handlung schmerzhaft wird. Du bist zwar aufgedreht, aber müde. Nichts macht Spaß. Und wenn du umgekehrt deinem tamas nachgeben und schlafen möchtest, verhindert dies dein unruhiger Geist. Also leidest du. Wie bist du in diese bedauernswerte Lage gekommen? Ganz einfach, du hast den Schlafgedanken verdrängt, weil dich die Welt so sehr in Beschlag genommen hat, dass du deine kostbare Zeit nicht mit Schlaf vergeuden wolltest. Der Schlafgedanke ist eine Nachricht von Īśvara, ein Frühwarnsignal, das dich darüber informiert, dass die Zeit reif ist, abzuschalten und in die Arme von Morpheus zu sinken. Ignorieren geht nur auf eigene Gefahr.
Richtige Assimilierung findet nur statt, wenn der Geist wachsam und präsent ist. Wenn daher rajas den feinstofflichen Körper dominiert, sind weder die angeborene Weisheit des Selbst, noch die Einsicht der Vernunft verfügbar, die dem Intellekt helfen könnten festzustellen, was gerade geschieht und die vorhandenen Zweifel aufzulösen.
Verarbeitete Erfahrung lässt die Aufmerksamkeit voll und ganz in der Gegenwart sein, sodass sie der nächsten Erfahrung ohne Vorurteile begegnen kann. Da das Leben in diesem unter Druck stehenden Zeitalter eine unendliche Prozession von Erfahrungen ist, ist es wichtig, jede Erfahrung so schnell wie möglich ad acta legen zu können, vorzugsweise in dem Moment, wenn sie endet. Wenn du so rajasig bist, dass dein Verstand mit einer endlosen Abfolge von trivialen täglichen Wünschen beschäftigt ist, hast du keine Zeit, deine Probleme zu betrachten, also bestehen sie im Hintergrund weiter und verursachen Leiden.
Unverarbeitete Erfahrung zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Schwierigkeiten, sich darauf zu konzentrieren, was getan werden muss, und Vermeidung dessen, was getan oder nicht getan werden sollte, sind Anzeichen dafür, dass der Verstand übermäßig rajasig ist. Wenn sich unverarbeitete Erfahrungen ansammeln, leidet das Individuum unter existentieller Verstopfung und fühlt sich überfordert, gestresst und unfähig, Schritt zu halten. Wir wachsen selten durch die schnelle Erfüllung von Wünschen, aber einem extrovertierten Menschen wird auch der wachstumsfördernde Nutzen der Assimilierung von unerwünschten Erfahrungen verwehrt.
Drei fundamentale Gedanken und Emotionen
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
- Sattva: Das Tor zur Nichtdualität
- Rajas: Reine Dualität
- Tamas: Die dunkle Energie
Rajas: Reine Dualität
Die meisten Eigenschaften von rajas wurden oben in verschiedenen Zusammenhängen bereits erklärt, sodass dieser Abschnitt nur noch einige Punkte hinzufügt, die vorher nicht vollständig dargelegt wurden. Er bietet auch eine umfassende Liste von Schlüsselbegriffen und Phrasen, die dir helfen, das Wissen in deinem Verstehen zu festigen.
Charisma
Eine Bedeutung des Wortes rajas ist „zu leuchten“. Menschen, bei denen rajas vorherrscht, sind in der Regel attraktive Menschen. Die projizierende Kraft von rajas in Verbindung mit der reflektierenden Kraft von sattva erzeugt eine Aura aus Energie und Kraft, Charisma, die ein großer Segen sein kann, insofern als deine Wünsche erfüllt werden, wenn Menschen sich zu dir hingezogen fühlen. Aber es kann sehr wohl auch zu einem Fluch werden, denn das zu bekommen, was man will, ist nicht immer das, was man braucht. Es gibt zwei Möglichkeiten, zu leiden: zu bekommen, was du willst und nicht zu bekommen, was du willst.
Die Glut der romantischen Liebe ist rajas und sattva, sie schaffen Attraktivität. Aber mit zunehmendem Alter neigt man dazu, weniger attraktiv zu werden, da tamasige Gewohnheiten Staubschichten auf dem Geist hinterlassen und den Glanz dämpfen.
Selbstvertrauen
Da Erfolg, egal in welchem Bereich, eine konsequente und intensive Anwendung von Energie erfordert, kann rajas auch ein gerechtfertigtes Selbstwertgefühl erzeugen, insbesondere wenn es von sattvigen Ideen geleitet wird. Wenn es jedoch von tamas getragen wird, ist ein Scheitern wahrscheinlich, weil tamas den Intellekt täuscht und die Unterscheidungsfähigkeit zerstört.
Begeisterung
Wenn du tamasig bist, bist du völlig einfallslos, gelangweilt, langweilig und vielleicht depressiv. Aber schließlich bringt rajas etwas Dynamik in deinen trägen Verstand. Wenn seine anstachelnde Energie dich aufweckt und du, einen Espresso in der Hand, aus deinem dunklen Loch ins Tageslicht trittst, fühlt sich alles frisch, neu und aufregend an!
Auf jede neu aufkommende Situation zügig zu reagieren, ist eine Herausforderung und vielleicht sogar ein wenig beängstigend, wenn man bedenkt, woher man gerade kommt, aber es fühlt sich gut an, wie eine Achterbahnfahrt. Du ernährst dich von der Energie anderer rajasiger Typen, mehr oder weniger jedes anderen überstimulierten Menschen, und ab geht die Post. „Mehr! Besser! Anders!“ ist dein heiliger mantra. Deine Sprache ist mit Übertreibungen gespickt. Alles ist „Unglaublich! Fantastisch!! Grandios!!! ATEMBERAUBEND!!!!!“ Also übertreibst du es und du wünschst dir, dass Aufregung und Begeisterung für immer bleiben.
Aber deine ganze Erfahrung ist falsch. Nichts ist atemberaubend und du bist auch nicht atemberaubend. Du bist derselbe bedürftige, uninteressante Mensch, der du schon immer warst; du bist nur in die Emotion von rajas verstrickt, was sich nur deshalb gut anfühlt, weil sich tamas so deprimierend anfühlt.
Ohne dass du es bemerkst übernimmt tamoguṇa allmählich dein Unterbewusstsein, denn der unerbittliche Strom von Aktivitäten erschöpft deine primären und sekundären Instrumente. Wie weit und wie schnell sie dich tragen können, ohne ernsthaften tamasigen Zusammenbruch, ist begrenzt. Gott sei Dank: Würde rajas immer weitermachen, würdest du sterben.
Rajas ist der guṇa des Verlangens und der Leidenschaft. Leidenschaft ist die intensive und nachhaltige Auseinandersetzung mit langfristigen Zielen, im Gegensatz zum Verlangen, das eine intensive und momentane Faszination mit unmittelbaren Zielen ist. Richtig ausgewogen mit tamas und inspiriert vom sattva, vollbringt Leidenschaft große Dinge, seien sie weltlich oder spirituell. Wenn dein Leben nicht viel mehr ist als ein Netz von lähmenden Gedanken, Emotionen und Gewohnheiten, ist der einzige Ausweg, genug rajas zu entwickeln, um die Lethargie zu durchbrechen. Gemildert von den sattvigen Qualitäten der Unterscheidungsfähigkeit und des Gleichmuts, ist der brennende Wunsch nach Befreiung eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg auf dem Weg der Selbst-Erforschung, der leider mit vielen Hindernissen verbunden ist.
Viele sind begeistert, wenn sie vedānta entdecken, weil es die Realität klar erklärt und einen vernünftigen Ausweg aus saṃsāra weist. Wenn die Begeisterung jedoch nachlässt, kann es sein, dass du dich fragst, was als nächstes kommt. „Ich weiß, dass die Welt nicht real ist und dass ich das Selbst bin, also was mache ich jetzt?“ Wenn dieser Gedanke dich quält, dann hast du dich nicht ausreichend mit dem Wert von vedānta jenseits der rein intellektuellen Beseitigung deiner Unwissenheit befasst. Wenn du die tatsächliche Bedeutung einer vollständigen, vollkommen verwirklichten Selbsterkenntnis verstehst, wird die Begeisterung langsam in eine lebenslange Leidenschaft umgewandelt, die dich über die Maßen bereichern wird.
Wenn man sich zu sehr für etwas begeistert, einschließlich vedānta, ist es leicht, den Überblick zu verlieren, was sich oft in Form eines starken Wunsches äußert, andere zu unterrichten. Oder wenn dein Zugang zu diesem großen Wissen durch einen traditionellen indischen guru erweckt wurde, der das Wissen der Schriften in Sanskrit weitergibt, denkst du vielleicht, dass du, um ein effektiver Lehrer zu sein, die Schriften im Original kennen musst, was nicht stimmt. Es kann aber natürlich auch nicht schaden. Sanskrit ist eine erstaunliche Sprache und ist einzigartig in der Welt der Sprachen. Es ist also einfach, deine Begeisterung auf Sanskrit zu übertragen. Um vedānta richtig zu unterrichten, musst du aber die Wissenschaft verstehen, nicht die Sprache.
Die Wissenschaft ist Wissen und Wissen kann in jeder Sprache ausgedrückt werden. Du kannst vedānta sicherlich studieren, aber vedānta ist nicht dazu bestimmt, studiert zu werden, es sei denn, du hast verstanden, dass du das Subjekt bist. Weil du auf den Tag blickst, an dem du einmal ein großer Lehrer werden und die Welt wie dein guru erleuchten wirst, lernst du die Grundlagen und redest dir ein, dass du das Selbst bist und frei bist, obwohl eigentlich das Ego das Wissen für sich nutzt. Du erkennst nicht, dass „Ich bin das Selbst.“ erst die fünfte Stufe der Erleuchtung ist und dass noch zwei weitere folgen müssen: die Negierung des Handelnden und die Überwindung von sattva. Du bist dir sicher, dass du den Handelnden negiert hast, aber das hast du nicht, denn das Wissen und die Begeisterung gehören dem Handelnden. Manchmal dauert es fünf oder zehn Jahre, bis man seinen Fehler erkennt.
Rajas ist erforderlich, um Erfahrung und Wissen zu sammeln
Wir haben uns so sehr auf die Schattenseiten von rajas konzentriert, dass man denken könnte, es sei der Feind. Wie sattva und tamas ist es nur eine wertfreie Energie auf der makrokosmischen Ebene. Aber wenn der jīva in all seiner ignoranten, dualistischen Herrlichkeit mit einem ausgeprägten Gefühl der Unvollständigkeit erscheint, kann rajas sehr wohl zu einem Problem werden. Gleichzeitig ist es einer der wertvollen Bausteine des Lebens, der für die Umwandlung von Materie in unbelebte und belebte Formen unerlässlich ist. Ja, ich brauche sattva für Wissen und Zufriedenheit, aber ich brauche rajas, um mein karma auszuarbeiten. Ich muss nach Objekten streben, materiellen und spirituellen. Dieses Streben ist nur dann schmerzhaft, wenn es dem jīva an Unterscheidungsfähigkeit mangelt und er seine Energie ausschließlich zu materiellen Zwecken nutzt.
Rajas erschafft Zeit und Dualität
Während sattva ein Gefühl des zeitlosen Friedens erzeugt, weil es den zeitlosen Frieden der Existenz widerspiegelt, schafft rajas Zeit in Form von Begehren und Angst. Unsere Vorlieben und Abneigungen erzeugen ein künstliches Gefühl der Trennung von der Welt, das sich als Gefühl von „Zeit“ manifestiert. Wenn man sich die Idee der „Zeit“ rational anschaut, sieht man, dass sie nicht objektiv existiert, außer als Konzept, um das Leben in der transaktionalen Realität effizienter zu gestalten. Die transaktionale Realität ist die objektive Welt, die nach strengen Gesetzen arbeitet, die sich in Form von Zeit ausdrücken lassen. Obwohl der Körper des jīva in der objektiven Dimension existiert und ihren Gesetzen unterliegt, wird sein Geist von Begehren und Angst beeinflusst, die ein subjektives Zeitgefühl erzeugen. Wenn seine Wünsche erfüllt werden, fliegt die Zeit dahin; wenn nicht, lastet die Zeit schwer auf ihm.
Hier, zur Illustration, ein kleines Beispiel: Du gehst nicht gerne einkaufen, aber du musst. Es ist dein freier Tag und du freust dich darauf, deine Freunde am Strand zu treffen. Du hältst an einem belebten Supermarkt auf dem Weg dorthin, um ein paar Dinge für den Strand zu besorgen: Sonnencreme, einen Hut, Bier und Sandwiches. Da steht eine füllige Dame mit einem großen Einkaufswagen in der Mitte des Ganges und spricht mit einem Angestellten. Es ist schwer, an ihr vorbeizukommen. Es ärgert dich, dass sie so rücksichtslos ist und dass du sie bitten musst, zur Seite zu gehen. Du siehst dich selbst als eine rücksichtsvolle Person und magst dich dafür. Du denkst, sie sollte wissen was sich gehört und etwas höflicher sein. Du kommst zum Brotregal, aber die Hot Dog-Brötchen wurden woanders einsortiert. Es ist ein großer Laden und kein Angestellter ist weit und breit zu sehen. Die Preise sind gehoben, also erwartest du, dass der Laden über ausreichend Angestellte verfügt, um dich zu bedienen.
Dann erinnerst du dich, dass die füllige Dame mit einem Angestellten gesprochen hat, also gehst du zurück, wo du hergekommen bist, aber die füllige Dame ist weg und der Angestellte ist weit und breit nicht zu sehen. Dein Ärger nimmt zu. Nachdem du viele Gänge durchquert hast, findest du endlich die Brötchen neben den Hot Dogs. Aber deine bevorzugte Bio-Marke ist nicht auf Lager. Du lebst gesundheitsbewusst, also musst du die anderen Marken prüfen, um zu sehen, ob sie frei von Chemikalien, Zucker und so weiter sind. Es braucht Zeit. Also noch mehr Frust.
Dein Einkauf scheint kein Ende zu nehmen, obwohl du erst fünf Minuten im Geschäft warst. Nach weiteren selbst auferlegten Demütigungen und endlich an der Kasse angelangt gibt es eine lange Schlange. Die Schicht des Kassierers ist gerade zu Ende, sodass die Schlange sich nicht weiterbewegt. Du hast das Gefühl, eine halbe Ewigkeit im Laden verbracht zu haben.
Durch rajas hat das Ego das Bedürfnis zu planen. Pläne sind Fantasien, denn was kommen wird, wurde bereits von Īśvara, dem Kausalkörper, verfügt. Die Schöpfung ist eine riesige Maschine und Īśvara kann es sich nicht leisten, bis zur letzten Minute zu warten, um sich zu entscheiden, welche der vielen möglichen Ergebnisse sich in einer gegebenen Situation manifestieren sollen, also hat er das Ganze von Anfang an durchdacht, baute seinen allmächtigen Willen auf, ließ die ganze Schöpfung mit einem Knall zum Leben erwachen und lehnte sich zurück, um das Schauspiel zu betrachten.
Transzendentale Langeweile lastet schwer auf Īśvara, also braucht er Unterhaltung. Obwohl der jīva ein Mini-Īśvara-Klon ist, ist er nicht allwissend, also weiß er im Gegensatz zu Īśvara nicht, was passieren wird. Er weiß, dass etwas passieren wird und er hat seine Wünsche, also fantasiert er. Ein weiteres Beispiel: Du bist ein Entertainer und planst eine Veranstaltung. Viele Leute werden dort sein. Es ist deine Chance, zu glänzen, also fängst du an, von all den Möglichkeiten zu träumen, wie du den Event erleben möchtest. Die Tatsache, dass du viel in deine Pläne investiert hast, bedeutet auch, dass du die Möglichkeit des Scheiterns eingeladen hast, weil die Dinge nie genau wie geplant laufen. Oder sie laufen allgemein so ab, wie du es dir vorstellst, aber rajas macht dich so empfindlich und eitel, dass schon eine kleine Störung das Ganze für dich ruinieren kann. Zum Beispiel könnte dein Kostüm dem Auftritt nicht standhalten und das Publikum bekommt unerwartet deine Geschlechtsteile zu sehen. Wie peinlich, diese Schande! Aber das Publikum ist sehr erfreut, denn dein Gesang und dein Tanz sind etwas leblos, weil du unklugerweise die Nacht davor durchgefeiert hast. Getrieben von deinem Wunsch nach Wertschätzung und Anerkennung hattest du dir enthusiastischen, huldvollen Applaus erhofft, aber sie applaudierten aus dem falschen Grund und du hast dich selbst zum Narren gemacht.
Nun, eigentlich hast du das nicht wirklich; Īśvara hat es so eingerichtet, um sich selbst zu unterhalten. Īśvara muss sich auch um die Resultate aus den Bedürfnissen des Publikums kümmern, unterhalten zu werden. Sie haben fünfzig Dollar ausgegeben, schleppten ihre armseligen Gestalten zum Veranstaltungsort und müssen für ihr Geld zufrieden gestellt werden. Sie wären zufrieden gewesen, wenn deine Leistung ansprechend gewesen wäre, aber das war sie nicht. Īśvara wollte sie nicht enttäuschen, denn die Bedürfnisse des Ganzen stehen an erster Stelle! Also hat er die Fehlfunktion deines Kostüms für ein paar Lacher eingebaut. Tatsächlich filmte auch noch jemand mit seinem Smartphone die Szene und veröffentlichte sie im Internet, wo sie sich rasend schnell verbreitete. Du wolltest zwar Ruhm, aber nicht diese Art von Ruhm. Danach schmunzelten die Leute, wenn du in einen Raum kamst, aber sie schmunzelten nicht aus dem richtigen Grund. Armes, armes Ego. Wenn du deine Pläne machst, ohne zu wissen, dass Īśvara der Geber der Resultate ist, musst du auf Enttäuschungen gefasst sein. Irgendwie weißt du das vielleicht auch, deshalb versuchst du dir alle Eventualitäten vorzustellen, was zu noch mehr Wünschen, Vorausplanung und Handeln führt. Du kommst an kein Ende in deinem Wunsch, dass sich die Dinge so entwickeln, wie du sie dir vorstellst.
Bevor wir das nächste Thema aufgreifen und dir weitere Aufklärung zum Thema rajas ersparen, folgt hier eine mehr oder weniger vollständige, manche würden sagen deprimierende Liste von rajasigen Qualitäten, obwohl es wahrscheinlich besser ist, sie als eine hilfreiche Warnung zu betrachten. Da rajas, gepaart mit seinem tamasigen Zwilling, der Fluch unserer Zeit ist und scheinbar niemand dagegen immun ist, könnte es helfen, es in einem religiösen Gesang zu besingen:
„Om. Gegrüßt sei rajas! Rajas verursacht tamas. Rajas zwingt zum Handeln. Rajas verzerrt die Wahrnehmung. Rajas erschwert die Verinnerlichung. Rajas verursacht Anhaftung. Es macht mich bedürftig und abhängig. Es macht mich gierig. Rajas macht mich starrköpfig. Rajas projiziert. Projektion verhindert den Erfolg. Rajas verursacht Verwirrung. Es gibt mir das Gefühl, manchmal groß und manchmal klein zu sein. Rajas verursacht Angst. Es verursacht Zorn und Wut. Es macht mich impulsiv und stört meine Unterscheidungsfähigkeit. Es verleitet mich, Abkürzungen zu nehmen. Es macht mich manipulativ. Es lässt mich zur Lüge greifen. Rajas verursacht Stress. Es gibt mir das Gefühl, überwältigt zu sein. Rajas verursacht Langeweile. Es bringt mich dazu, immer neue Dinge zu wollen. Rajas bringt mich dazu, meine Kräfte zu vergeuden, indem es mich handeln lässt nur um des Handelns willen. Es lässt mich mit den Beinen zappeln. Rajas lässt mich zanken und streiten. Es macht mich geizig und begehrlich. Rajas macht mich eifersüchtig. Es macht mich neidisch und wetteifernd. Es verursacht Hass. O rajas, mein Meister, welche deiner Todsünden habe ich vergessen? Om śānti.“
Rajas in der indischen Philosophie
Rajas ist einer der drei Gunas (Eigenschaften der Natur). Rajas entspricht Aktivität, Energie, Begehren, Leidenschaft, Unruhe, Expansion, Bewegung, Entwicklung und dem leidenschaftlichen Dynamismus.Rajas manifestiert sich im Menschen als Aktivität und Leidenschaft; diese Eigenschaften binden ihn durch die Verhaftung an die dadurch erfahrene Schaffenskraft an die Welt der Manifestation, Maya.
Es gibt keinen reinen Zustand des Rajas ohne die beiden anderen Gunas Tamas und Sattva, da sich die Welt der Manifestation (Maya) aus den drei Gunas zusammensetzt. Solange ein Mensch an Maya und damit an irgendeinen der Gunas verhaftet ist, bleibt er gefangen. Er muss zuerst mit Hilfe von Sattva den Zustand von Rajas überwinden, notfalls davor Tamas - und sich dann selbst von Sattva befreien, wenn er die völlige Befreiung (Mukti, Moksha) erreichen will.
Verschiedene Schreibweisen für Rajas
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann. Rajas auf Devanagari wird geschrieben " रजस् ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " rajas ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " rajas ", in der Velthuis Transkription " rajas ", in der modernen Internet Itrans Transkription " rajas ".
Video zum Thema Rajas
Rajas ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität
Ähnliche Sanskrit Wörter wie Rajas
Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Rajas oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Rajas stehen:
Siehe auch
- Rajasa
- Bhringarajas
- Maharajas
- Surajahphala
- Raga
- Rajata
- Viraja
- Renu
- Pushpa
- Ayurveda
- Ayurveda Philosophie
- Ayurveda Ernährung
- Ayurveda Konstitutionslehre
- Wissenschaftliche Studien Ayurveda
- Ayurveda Therapie
- Ayurveda Marma Massage
Literatur
- Sukadev Bretz: Die Bhagavad Gita für Menschen von heute
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Sukadev Bretz: Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute
- Sri Shankaracharya: Das Kronjuwel der Unterscheidung
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
- Das neue große Ayurveda Praxis Handbuch von Rhyner
- Selbstheilung mit Ayurveda: Das Standardwerk der indischen Heilkunde von Dr. Vasant Lad
- Lad, Vasant, Das große Ayurveda-Heilbuch (2011)
- Lad, Vasant und Frawley, David, Die Ayurveda Pflanzen-Heilkunde (2011)
- Ranade, Subhash, Ayurveda - Wesen und Methodik (2004)
- Stapelfeldt, Elmar und Gupta , Shive Narain, Praxis Ayurveda-Medizin: kaya-cikitsa. Therapiekonzepte für Innere Erkrankungen (2013)
Weblinks
- Die drei Gunas - Nahrung in drei Qualitäten
- Der Yoga der drei Gunas - Bhagavad Gita XIV Abschlussvers
- Dienen und Hingabe überwinden die Gunas
- Die Gunas sind die Handelnden in uns
- Der Weise bleibt der Beobachter der Gunas
- Gunas binden den Menschen n Samsara
- Steigen und Fallen der drei Gunas
- Umfangreiche Portalseite zum Ayurveda
Seminare
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