Shakti Yoga Philosphie

Aus Yogawiki

Im System der Shakti Yoga Philosophie, ist Shiva omnipräsent, unpersönlich und inaktiv. Shiva ist reines Bewusstsein. Shakti hingegen ist dynamisch. Shiva und Shakti sind verbunden als Prakasa und Vimarsa. Shakti oder Vimarsa ist die Kraft, die schlafend in dem reinen Bewusstsein ist. Vimarsa erschafft damit die Welt der Unterscheidung. Shiva ist dazu Chit und Shakti ist Chidrupini. Brahma, Vishnu und Shiva tun ihre Pflichten in Form der Erschaffung, der Erhaltung und der Auflösung im Einklang mit der Shakti. Die Shakti ist ausgestattet mit Ichha (dem Willen), Jnana (dem Wissen) und Kriya (der Handlung). Shiva und Shakti sind Eins. Shakti-Tattva und Shiva-Tattva sind untrennbar. Und Shiva ist immer gemeinsam mit Shakti zugegen. (Artikel von Swami Sivananda aus dem Buch „Lord Shiva and His Worship“)

Devi Andhavane

Shiva-Tattva und Shakti-Tattva

Der kreative oder der schöpferische Aspekt des höchsten Shiva wird bezeichnet als Shiva-Tattva. Shakti-Tattva ist der Wille von Shiva. Er stellt die Saat dar und der Mutterleib der gesamten Welt. Shiva hat dabei zwei Aspekte. In dem einen Aspekt ist er das Höchste und das Unveränderliche Eine, welches auch als Satchidananda bekannt ist. Dies ist Para Samvit. Nishkala Shiva ist Nirguna Shiva. Dabei ist er nicht mit der schöpferischen Shakti verbunden. In dem anderen Aspekt hingegen ändert er sich, wenn die Welt sich verändert und die Ursache für die Veränderung ist dann Shiva-Tattva. Shakti-Tattva ist der erste dynamische Aspekt von Brahman. Und diese Shiva-Tattva und Shakti-Tattva sind dabei untrennbar.

Shakti — die Herrscherin der Maya

Maya oder Prakriti ist im Mutterleib der Shakti. Maya ist die Matrix dieser Welt. Und Maya ist dabei das Potential in dem Zustand der Auflösung. Sie ist dynamisch in der Schöpfung. Und die Maya entwickelt sich im Rahmen der Schöpfung in verschiedene Elemente und andere physikalische Teile aller empfindenden Kreaturen unter der Führung der Shakti. Es gibt sechsunddreißig Tattvas oder Prinzipien in der Shakti Philosophie.

Shakti — der aktive Aspekt des immanenten Gottes

Die Kraft oder der aktive Aspekt des immanenten Gottes ist die Shakti. Shiva oder Brahman ist jeweils das unveränderliche Bewusstsein. Und Shakti ist damit seine Kraft für die Veränderung, die als Geist und Materie in Erscheinung tritt. Shakti ist die Verkörperung der Kraft. Sie ist es, die diese Welt am Laufen erhält. Sie hält das kosmische Spiel oder die Lila in Bewegung. Sie ist die Unterstützerin des gesamten großen Universums, und sie ist die höchste Kraft, durch welche diese Welt aufrechterhalten wird. Sie ist die universelle Mutter von allem. Sie ist Durga, Lakshmi, Saraswati, Kali, Chandi, Chamundi, Tripurasundari und auch Rajarajesvari. Sie ist ebenso Lalita, Kundalini und Parvati. Es gibt keinen Unterschied zwischen Gott selbst und seiner Shakti, so wie es auch keinen Unterschied zwischen dem Feuer und dessen Kraft, etwas zu verbrennen, geben kann.

Devi ist die Shakti von Shiva. Sie ist Jada Shakti und Chit Shakti. Prakriti ist die Jada Shakti. Suddha Maya ist Chit Shakti. Nada, Bindu und die restlichen Namen sind ebenso einfach verschiedene Bezeichnungen für die unterschiedlichen Aspekte der Shakti. Shakti ist Prakriti, Maya, Mahamaya und Sri Vidya. Shakti ist Brahman selbst. Shakti manifestiert sich selbst als Shiva in den zehn Formen als die Dasa-Maha-Vidyas, d.h. Kali, Bagalamukhi, Chhinnamasta, Bhuvaneswari, Matangi, Shodasi, Dhumavati, Tripurasundari, Tara und Bhairavi.

Shakti ist Chidrupini. Sie ist reines und wonnevolles Bewusstsein. Sie ist die Mutter der gesamten Natur, und sie ist auch wiederum die Natur an sich. Sie ist Jagat Janani, die Erschafferin dieser Welt; Mahishasura Mardini, Zerstörerin des Mahishasura; Bhrantinasini, Zerstörerin des Illusion oder der Avidya (Unwissenheit); und Daridryanasini, Zerstörerin der Armut.

Diese Welt ist eine Manifestation der Shakti. Die unzähligen Universen sind lediglich Staub auf den heiligen Füßen der göttlichen Mutter. Ihr Ruhm ist unaussprechlich groß. Ihr Glanz ist unbeschreiblich und ihre Größe oder Großzügigkeit ist unermesslich. Sie ergießt ihre Gnade auf ihre wahren Verehrer. Und sie führt die individuelle Seele von Chakra zu Chakra, von Ebene zu Ebene, und sie vereinigt diese individuelle Seele mit Shiva in dem Sahasrara Chakra.

Die Manifestationen der göttlichen Mutter

Der höchste Gott wird durch Shiva dargestellt und seine Entsprechungen im weiblichen, Shakti, Durga oder Kali. Und so wie sich ein Ehepaar um das Wohlergehen der gesamten Familie bemüht, so sind auch Shiva und seine Shakti damit beschäftigt, sich um die Geschehnisse auf der Welt zu kümmern.

Die göttliche Mutter tritt dabei immer und überall dreifach auf. Denn sie ist mit den drei Gunas verbunden, d.h. mit Sattva, Rajas und Tamas. Sie manifestiert sich selbst als Wille (Ichha Shakti), Aktion oder Handlung (Kriya Shakti) und Wissen (Jnana Shakti). Sie ist Brahma-Shakti (Saraswati) in Verbindung mit Brahman, Vishnu-Shakti (Lakshmi) in Verbindung mit Vishnu und Shiva-Shakti (Gauri) in Verbindung mit Shiva. Deshalb wird sie auch als Tripurasundari bezeichnet.

Radha, Durga, Lakshmi, Saraswati und Savitri sind die fünf primären Formen der Prakriti oder der Devi. Durga zerstörte Madhu und Kaitabha mit Hilfe von Vishnu. Als Mahalakshmi zerstörte sie den Asura Mahisha; und als Saraswati zerstörte sie Sumbha und Nisumbha mit deren Gefährten Dhumralochana, Chanda, Munda und Raktabija.

Shiva-Shakti Yogastunde Mittelstufe

Kurze Shiva-Shakti-Meditation

Setze dich durch – und gebe nach – Shiva-Shakti 3

Shakti – göttliche, kosmische Energie

Der Aufenthaltsort der göttlichen Mutter

Der Aufenthaltsort von Tripurasundari oder der göttlichen Mutter wird Sri Nagara genannt. Diese großartige Bleibe ist bekannt als Mani Dvipa, welche von fünfundzwanzig Bollwerken umrahmt ist, diese repräsentieren die fünfundzwanzig Tattvas. Der glänzende Chintamani Palast ist in deren Mitte. Die göttliche Mutter sitzt in der Bindu Pitha im Sri Chakra in diesem wundervollen Palast. Und auch im menschlichen Körper gibt es eine vergleichbare Wohnstätte für sie.

Der Körper ist die Shakti. Und die Bedürfnisse des Körpers sind die Bedürfnisse der Shakti. Wenn sich der Mensch an etwas erfreut, dann ist es letztlich die Shankti, die sich durch den Menschen an etwas erfreuen kann. Sie sieht damit durch seine Augen, sie agiert durch seine Hände und hört mit Hilfe seiner Ohren. Damit sind der Körper, der Geist, das Prana, der Egoismus, der Intellekt, die Organe und alle Funktionen des Körpers ihre Manifestationen.

Die gesamte Welt ist ihr Körper. Die Berge sind ihre Knochen und die Flüsse sind ihre Adern. Die Ozeane sind ihre Blase und die Sonne und der Mond sind ihre Augen. Der Wind ist ihr Atem und Agni ist ihr Mund.

Der unbeschreibliche Ruhm der Devi

Die Geschichte von dem Yaksha

In der Kenopanishade wird beschrieben, dass die Götter sich “aufplusterten” nach ihrem Sieg über die Dämonen, die Asuras. Fälschlicherweise schrieben sie ihren Sieg ihren eigenen Kräften und Heldenmut zu. Deswegen wollte Shiva ihnen eine Lektion erteilen. Er erschien vor ihnen in der Form eines Yakshas (eines Naturwesens) - einer riesigen Form, deren Anfang und Ende nicht erkennbar war. Die Götter/die Devas wollten nun herausfinden, was es mit diesem Gebilde auf sich hatte. Und so sandten sie Agni, um dies herauszufinden. Der Yaksha fragte Agni: “Wie ist dein Name, und was hast du für Kräfte?” Agni antwortete: “Ich bin Agni, Jatavedas. Ich kann das gesamte Universum in einer einzigen Minute entflammen.“ Der Yaksha platzierte vor Agni ein Bündel trockenes Gras und bat Agni dann, dieses in Brand zu setzen. Jedoch war Agni nicht in der Lage, diese Bündel zu entzünden, und so rannte er mit Scham erfüllt davon.

Die Kundalini wird als Schlange dargestellt.

Die Götter schickten daraufhin Vayu, um herauszufinden, wer und was dieses Gebilde ist. Und so näherte sich Vayu dem Yaksha. Der Yaksha fragte Vayu: “Wer bist du und was sind deine Kräfte?” Vayu antwortete: “Ich bin der Gott des Windes, und ich kann die gesamte Welt in einer einzigen Minute davonblasen“. Der Yaksha nahm daraufhin einen Grashalm und bat Vayu nun, diesen davonzublasen. Und auch Vayu gelang dieses nicht, und so nahm auch er schamerfüllt Reißaus. Als letztes kam Indra selbst, und als dieser den Platz erreichte, war der Yaksha verschwunden.

Dann erschien Uma vor Indra und offenbarte diesem die wahre Identität des Yaksha. Sie sagte zu Indra: “Es ist die Kraft der göttlichen Mutter – und nicht die der Götter – die den Göttern den großartigen Sieg ermöglichte.“ Es ist die Shakti, die der große Lehrer des Jnana ist. Sie sendet ihren Verehrern die Weisheit.

Die Göttin hinter den Göttern

Als Vishnu und Mahadeva verschiedene Asuras töteten, war die Kraft der Devi mit ihnen. Die Devi nahm Brahma, Vishnu und Rudra und gab ihnen die notwendige Shakti, um ihre Arbeit bei der Schöpfung, der Erhaltung und der Zerstörung fortführen zu können. Sie ist im Zentrum des Lebens im gesamten Universum. Sie ist im Muladhara Chakra in unseren Körpern, und sie vitalisisiert den Körper durch die Sushumna. Und sie belebt auch das Universum durch die Gipfel des Berges Meru.

Die beschützende Mutter

Die Shakti kann somit als das, durch das wir leben und als das, was uns in diese Welt bringt, bezeichnet werden. In dieser Welt werden alle Bedürfnisse der Kinder von deren Müttern erfüllt. Das Wachstum des Kindes, seine Entwicklung und seinen Unterhalt wird durch die Mutter gewährleistet. Und genauso werden alle Bedürfnisse des Lebens, alle Aktivitäten des Lebens und alle Energien, die dazu benötigt werden, durch die Shakti oder die universelle Mutter erfüllt.

Die erste Silbe, die ein kleines Kind oder auch ein Vierbeiner, äußert, ist der Ruf nach seiner geliebten Mutter. Gibt es überhaupt irgendein Kind, das sich nicht sein gesamtes Dasein vollständig den Bemühungen und der Liebe seiner Mutter verdankt? Denn es ist eben diese Mutter, die dich beschützt, die dich tröstet, die dich aufmuntert und die dich aufbaut. Sie ist dein Freund, dein Philosoph, dein Lehrer und dein Führer durch dein gesamtes Leben. Die menschliche Mutter ist eine Manifestation der universellen Mutter. Alle Frauen sind letztlich Formen der göttlichen Mutter.

Die Schriften der Shakta Schule

Die Devi Sukta der Rigveda, Sri Sukta, Durga Sukta, Bhu Sukta und Nila Sukta, und die speziellen Shakta Upanishaden wie die Tripurasundari Upanishade, Sitopanishade, Devi Upanishade, Saubhagya Upanishade, Saraswati Upanishade, Bhavanopanishade, Bahvrichopanishade, usw. beschreiben allesamt den mütterlichen Aspekt Gottes.

Shiva-Shakti-Philosophie Teil 1: Einheit des Bewusstseins – Einheit der Schöpfung

Shiva-Shakti Philosophie Teil 2

Der Shaktismus — ein universeller Kult

Wer Shakti verehrt, die göttliche Mutter als die höchste Kraft, die alles erschafft, alles erhält und die alles vergehen lässt im gesamten Universum, ist ein sogenannter Shakta.

Die Verehrung der Shakti, oder der Shaktismus, ist eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Religionen in der Welt. Jeder in dieser Welt möchte Macht und liebt es, diese zu besitzen. Und jeder lässt sich gerne durch Macht erheben, und jeder möchte andere damit dominieren. Jeder Krieg ist letztlich das Ergebnis dieser Gier nach Macht. Wissenschaftler sind Anhänger des Shaktismus. Wer Willenskraft entwickeln möchte und eine angenehme Persönlichkeit fördern möchte, ist ebenfalls ein Anhänger des Shaktismus. Und dies bedeutet in Wirklichkeit, dass eigentlich jeder ein Anhänger des Shaktismus ist.

Wissenschaftler sagen heute, dass alle Dinge im Universum letztlich Energie ist und dass damit die Energie die physikalische Essenz aller Formen in der Natur ist. Die Anhänger der Shakta Schule der Philosophie haben dies schon vor langer Zeit erkannt und behauptet. Und sie sagen schließlich auch, dass diese Energie nur eine beschränkte Manifestation der unendlichen und höchsten Kraft oder der Maha Shakti ist.

Vedanta und der Shaktaismus

Die Basis des Shaktismus ist die Veda. Der Shaktismus erkennt an, dass die einzige Quelle und die einzige Autorität (Pramana) bezüglich transzendentaler oder übernatürlicher Dinge, wie z.B. die Natur von Brahman usw. die Veda ist. Shakti Vada oder Shakta Darsana sind eine Form des Monismus oder der Advaita Vada. Der Shaktismus ist nur oder reine Vedanta. Und die Shaktas haben dieselben spirituellen Erfahrungen wie die Vedantins.

Der Shaktismus spricht dabei von den persönlichen und den unpersönlichen Aspekten der Gottheit. Brahman ist Nishkala oder ohne Prakriti, und Sakala oder mit Prakriti. Die Vedantins sprechen von Nirupadhika Brahman (reines Nirguna Brahman ohne Maya), und Sopadhika Brahman (ohne Upadhi oder Maya) oder Saguna Brahman. Es ist eigentlich alles dasgleiche, lediglich die Namen sind unterschiedlich. Es ist ein Wordspiel oder Sabda Jala. Die Leute kämpfen oft um Worte und führen damit sprachliche Kriege, spalten Haare, treiben Logikspiele und intellektuelle Gymnastik. In Realität ist die Essenz das Eine. Und z.B. ist Ton die einzige Wahrheit, und alle seine Modifikationen, wie z.B. ein Topf, sind lediglich unterschiedliche Namen für ihn. In Nirguna Brahman, ist die Shakti das Potential; wohingegen im Saguna Brahman, diese Shakti dynamisch ist.

Shakti-Yoga Sadhana

Der Shaktismus ist nicht alleine reine Theorie oder Philosophie. Er beschreibt sehr systematisch das Sadhana des Yoga, die regelmäßige Disziplin gemäß des jeweiligen Temperamentes, der Fähigkeiten und dewm Status der Entwicklung des Sadhakas. Sadhana meint hier in diesem Zusammenhang, das Entrollen und das Aufsteigen oder auch das Erwachen der Kraft der Shakti. Der Shaktismus hilft dabei, die Kundalini zu erwecken und diese mit Shiva zu vereinigen, dabei erlebt der Aspirant die höchste Wonne oder Nirvikalpa Samadhi. Ein Shakta führt dabei sein Sadhana aus, und unterstützt damit die Vereinigung von Shiva und Shakti durch das Erwachen der Kräfte in seinem Körper. Durch sein Sadhana wird er ein Siddha, wenn er in der Lage ist, seine Kundalini zu erwecken und diese dann über die sechs Chakras von unten nach oben durchstoßen zu lassen. Die jeweilige Art und Weise seines Sadhanas hängt dabei von den Neigungen oder Vorlieben sowie den Fähigkeiten des einzelnen Sadhakas ab.

Bhava oder die Einstellung

Der Aspirant hat die Vorstellung, dass die Welt identisch mit der göttlichen Mutter ist. Dabei entwickelt er allmählich sein eigenes Denken mehr und mehr zu dem der göttlichen Mutter, und damit erblickt er zunehmend die Einheit überall. Und er fühlt auch zunehmend, dass die göttlichen Mutter mit Brahman identisch ist. Der fortgeschrittene Sadhaka fühlt: “Ich bin die Göttin und die Göttin ist in mir”. Er betet daher auch in diesem Sinne sich selbst (und damit die Göttin in sich selbst) an, anstatt sich äußeren Objekten hinzuwenden. Er sagt dabei: "Saham" — "Ich bin diese (Devi oder Göttin)."

Das Erwachen der Kundalini

Die Shakti muss erweckt werden durch Dhyana, Bhava, Japa und Mantra Shakti. Die Mutter, die Verkörperung der fünfzig Silben oder Buchstaben, ist gegenwärtig in den verschiedenen Silben oder Buchstaben der jeweiligen unterschiedlichen Chakras. Wenn man die Saiten eines Musikinstrumentes auf eine harmonische Art und Weise anschlägt, so wird damit eine wunderschöne Musik erzeugt. Genauso wird, wenn die einzelnen Töne oder Akkorde dieser jeweiligen Silben oder Buchstaben in der richtigen Reihenfolge angeschlagen werden, die göttliche Mutter angeregt. Und sie kann sich dann durch die sechs Chakras bewegen, dabei ist diese das wahre Selbst hinter den Silben oder Buchstaben und damit erweckt sie sich selbst. Der Sadhaka erreicht Siddhis einfach und leicht, wenn die göttliche Mutter erweckt wird. Dabei ist es durchaus schwierig zu sagen, wann und wie sich diese zeigt und auch in welcher Form sie sich dem Sadhaka letztlich zeigt.

Wenn die Kundalini schläft, ist der Mensch wach für die Welt, und er hat ein objektives Bewusstsein. Wenn diese jedoch erwacht, dann schläft der Mensch. Er verliert sein gesamtes Bewusstsein über die Welt und wird eins mit Shiva. Im Samadhi Zustand wird der Körper durch den Nektar, der mittels oder bei der Vereinigung von Shiva und Shakti entsteht und dann in dem Sahasrara Chakra fließt, aufrecht oder am Leben gehalten.

Pasu Bhava und Divya Bhava

Physischer Kontakt mit einem weiblichen Wesen ist großes Maithuna. Dieses entsteht durch Pasu Bhava oder die animalische Anziehung oder dem brutalen Instinkt. Die Mutter Kundalini Shakti vereinigt sich dabei mit Shiva in dem Sahasrara Chakra während des Nirvikalpa Samadhi Zustandes. Dies ist wirkliches Maithuna oder wonnevolle Vereinigung. Sie wiederum entsteht in Folge von Divya Bhava oder der göttlichen Bestimmung. Dabei muss man von der Pasu Bhava zur Divya Bhava kommen mittels Satsanga, dem Dienst am Guru, Entsagung, Einfachheit, Unterscheidungsvermögen, Japa und Meditation.

Die Unerlässlichkeit der Führung durch den Guru und die Gnade der Mutter

Shakti Yoga Sadhana sollte dazu praktiziert werden in einer perfekten und praktischen Art und Weise unter der Anleitung und Führung eines Gurus, der selbst perfekt geworden ist. Deshalb ist der Guru unerlässlich bei der Durchführung des Shakti Yoga Sadhana. Er ist es, der den Aspiranten einweiht und die göttliche Shakti weitergibt.

Niemand kann sich selbst von der Knechtschaft des Geistes befreien ohne die Gnade der göttlichen Mutter. Die Fesseln der Maya sind zu stark, um diese alleine aufbrechen zu können. Wenn du die göttliche Mutter verehrst, so kann diese leicht jenseits der Prakriti wirken durch ihre wohlmeinende Gnade und ihren Segen. Sie wird alle Hindernisse aus dem Weg räumen und dich sicher führen zu der unbeschränkten und ewigen Wonne. So kann sie dich absolut frei machen. Wenn sie dir wohlgesonnen ist und sie ihren Segen auf dich ergießen lässt, nur dann kannst du dich von den Bindungen an das furchterregende Samsara befreien.

Das Wissen über die Shakti führt zur Befreiung

Das Wissen über die Shakti führt letztlich zur Befreiung. "Shakti Jnanam Vina Devi Nirvanam Naiva Jayate — O Devi!" "Ohne das Wissen über die Shakti, kann Mukti (die Befreiung) nicht erreicht werden” — sagt Shiva zur Devi. Die individuelle Seele oder Jiva denkt, solange sie unter dem Einfluss der Maya steht, dass sie der Handelnde ist, sie erfreut sich und identifiziert sich mit dem menschlichen Körper. Durch die Gnade der Shakti und durch Sadhana oder Selbstdisziplin, kann sich die individuelle Seele von allen Fesseln befreien und erreicht die spirituellen Einsichten. Dann kann sie sich mit dem Höchsten vereinigen.

Verehrung der göttlichen Mutter, fester Glaube und perfekte Hingabe sowie Selbstaufgabe helfen dir dabei, ihre göttliche Gnade zu erlangen. Denn nur durch ihre Gnade alleine kannst du das Wissen über das Ewige und das Unvergängliche erreichen.

Gruß an Sri Tripurasundari, die Weltenmutter, welche ebenfalls Rajarajesvari und Lalita Devi ist. Möge Ihr Segen mit uns allen sein. Möget Ihr alle die Gnade der Shakti erlangen, die die universelle Mutter ist, und möget Ihr alle damit dann die höchste Wonne der letzten Befreiung erreichen

Siehe auch

Weblinks

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Beate Menkarski