Vegan
Vegan: Rein Pflanzlich, ohne tierische Produkte. Adjektiv. Das Wort vegan geht auf den Engländer Donald Watson zurück. Dieser gründete im Jahr 1944 die Vegan Society als Abspaltung der englischen Vegetarian Society (Vegetarier-Gesellschaft). Im Deutschen spricht man auch manchmal von veganisch statt vegan.
Was heißt vegan?
Vegetarisch wie auch vegan hat zwei Herkunftsbegriffe:
- Vegetus aus dem Lateinischen, zu deutsch lebendig, frisch, kraftvoll
- Vegetable aus dem Englischen, als Pflanze
Vegetarische Ernährung steht von der Wortbedeutung her für eine Ernährung, die auf Pflanzen beruht und lebendige Kraft gibt. Da aber viele Vegetarier auch Milch ("Lactovegetarier") bzw. Eier (Ovolactovegetarier) zu sich nehmen, führte Donald Watson den Begriff "vegan" ein als rein pflanzliche Nahrung. Der Begriff besteht aus den ersten und letzten Buchstaben des Wortes "Vegetarian", ist also ein recht modernes Kunstwort. Watson sagte, dass er den Begriff gewählt hätte, weil „Veganismus mit Vegetarismus beginnt und ihn zu seinem logischen Ende führt“.[5]
Im Oxford Illustrated Dictionary erschien der Begriff vegan zum ersten Mal im Jahr 1962 und wurde dort als „vegetarian who eats no butter, cheese, or milk“ benannt. 1995 erweiterte die 9. Auflage des Concise Oxford Dictionary diese Definition wesentlich. Veganer ist demnach „a person who does not eat or use animal products“.Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary bezeichnet aktuell (Stand: August 2010) mit vegan sowohl jenen Vegetarier, der weder tierische Nahrung noch Milchprodukte konsumiert, als auch jemanden, der die Nutzung tierischer Produkte insgesamt vermeidet.
Das Adjektiv zum deutschen Wort Veganismus lautet vegan. In den deutschsprachigen Ländern wird vereinzelt auch das Adjektiv veganisch (als Ableitung aus Veganismus) gebildet. Der Duden kennt sowohl das Adjektiv vegan (definiert als: vegan leben) als auch die Nomen Veganer (strenger Vegetarier, der auf tierische Produkte in jeder Form verzichtet) und Veganerin als weibliche Form. Das Wort veganisch kommt nicht im Duden vor.
Warum Vegan?
- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
Die klassische Yoga Ernährung enthält durchaus Milchprodukte und Honig. Ich selbst empfehle die vegane Ernährung, und bin der Meinung, dass das in der heutigen Zeit, die einzige Kost Form ist die ethisch vernünftig ist und ethisch vertretbar ist. Und das möchte ich jetzt etwas begründen.
Vegan leben heißt auf Milchprodukte zu verzichten, auf Eier zu verzichten. Heißt natürlich auch auf Fleisch und Fisch zu verzichten, und heißt auch sonst keine tierische Produkte zu benutzen. Ins Besondere keine Wolle, und auch keine Lederprodukte. In einem noch weiteren Sinne heißt vegan auch auf Honig zu verzichten. Das möchte ich jetzt etwas begründen.
Eier
Zuerst das was schon klar ist; auch Eier gehören nicht auf dem Speiseplan. Auch die klassische Yoga Ernährung verzichtet auf Eier. Eier gelten als eine Mischung aus rajasig und tamasig. Eier machen den Geist unruhig und sind deswegen rajasig. Eier sind tamasig weil sie ungesund sind; sie erhalten viel Cholesterin. Und sind dazu auch mit dem Töten von Tieren verbunden was sie auch tamasig macht. Man kann keine Eier haben, ohne dass es Hennen gibt. Man kann keine Hennen haben ohne dass es auch Hähne gibt. Und so werden heutzutage Millionen von Küken getötet, man nennt das schreddern, weil sie eben männlich sind, und deshalb nicht geeignet sind um später als Hennen heranzuwachsen.
Schreddern heißt in diesem Fall nicht „schreddern“ sowie bei „Papier schreddern“, sondern „schreddern“ heißt hier „Mord“. Letztlich Mord an Tieren. Unschuldige kleine Tiere, werden en masse in eine mechanische Schredder-Anlage gebracht, vielleicht wird dann noch Tierfutter daraus gemacht. Aber schreddern heißt: unschuldige, kleine Lebewesen, sinnlos zu töten.
Ei zu essen, heißt auch verantwortlich zu sein für den Tot von vielen Küken. Eier aus der Massentierhaltung zu haben, heißt natürlich grenzenloses Leid für die Hennen die dort leben. Und selbst Eier aus der sogenannten Bio-Tierhaltung zu haben, ist verbunden mit Tierleid. Denn da haben die Hennen zwar etwas mehr Auslauf, sie werden vielleicht im Freiland gehalten. Aber es gibt auch immer wieder Vogelgrippe Warnungen, und dann müssen auch in der Bio-Tierhaltung die Tiere drinnen im Stall sein.
Also Eier sind ungesund, sie machen den Geist unruhig und sind auch verbunden mit grenzenlosem Tierleid; es braucht keine Eier. Aus ethischen Gründen, aus gesundheitlichen Gründen und aus energetischen Gründen, sollte man auf Eier verzichten.
Es gibt keine logisch nachvollziehbaren Gründe Eier zu sich zu nehmen. Und nur für die Zunge, nur für den Geschmack, etwas zu sich zu nehmen, ist ethisch nicht korrekt.
Milchprodukte
Der zweite Bestandteil auf den man verzichtet als Veganer sind Milchprodukte. Jetzt wirst du in alten Yogaschriften manchmal lesen, dass man Milchprodukte zu sich nehmen soll. Du wirst das manchmal im Ayurveda lesen; du wirst es manchmal auch in Swami Sivananda’s Bücher lesen. Trotzdem empfehle ich keine Milchprodukte zu dir zu nehmen. Und dafür gibt es gute Gründe.
Zunächst erstmal: im alten Indien waren die Kühe heilig. Im alten Indien, und das alte Indien ist nicht das Indien von den letzten hundert Jahren, sollten Kühe freundlich behandelt werden. Sie durften nicht getötet werden und man durfte sie auch nicht aussetzen auf der Straße.
Kühe und Rinder wurden gebraucht, auch als Zugtiere für den Pflug, sie wurden gebraucht als Transporttiere. Die Produkte von Kühen wurden verwendet. Der Kuhdung wurde als Brennstoff genutzt; Kuhdung getrocknet war auch ein beliebtes Mittel um weiße Farbe herzustellen. Es wurde Arzneimittel hergestellt aus Kuhdung und Kuh Urin. Die Kuhhäute wurden verwendet für Leder.
Und so waren Kühe, die auf natürlich Weise gestorben sind wichtig. Aber Kühe wurden eben nicht getötet. Und es war auch ökologisch verträglich dass man die Kühe weiter wachsen lässt.
Und man hat von den Kühen nur so viel Milch genommen, wie das Kalb noch nicht gebraucht hat. Zuerst hat das Kalb getrunken, und erst nachdem das Kalb getrunken hatte, hat man dann weiter Milch genommen, so viel wie die Kuh gegeben hat.
Das war eine mitfühlende Weise der Milchproduktion; und man kann sagen, dabei ist natürlich auch nicht viel Milch entstanden. Mein Meister, Swami Vishnu-devananda hat gesagt, wenn sie früher in der Kindheit Milch zu sich genommen haben, war das pro Tag ein Viertel Becher Milch mit Dreiviertel Wasser und meistens war es ein Viertel Becher Joghurt mit Dreiviertel Wasser. Oder ein Esslöffel Joghurt zum Essen. Das war alles was sie hatten. Und in dem Maße war Milch vielleicht auch etwas was die Vitamin-Versorgung und die Eiweiß-Versorgung etwas vervollständigt hat.
In unserer heutigen Zeit ist die Milchproduktion notwendigerweise mit Grausamkeit verbunden. Da gibt es erstens die Massentierhaltung, wo Tiere mit hohem Sozialverhalten isoliert, angebunden in enge Ställe gesteckt werden. Sich eigentlich ihr ganzes Leben nicht bewegen können außer aufstehen und sich wieder hinzulegen. Die nichts von der Welt mitbekommen, kein Tageslicht. Das ist einfach nur grausam.
Jeder Mensch der normale Milch zu sich nimmt, sollte wissen. Er ist mitverantwortlich für grenzenloses Leiden von denkenden fühlenden Lebewesen.
Aber auch in der Bio-Tierhaltung, in der Ökologischen Tierhaltung, in der sogenannten artgemäßen Tierhaltung ist Milchproduktion mit Grausamkeit verbunden. Und zwar aus zwei Gründen.
- Erstens ist die Milchproduktion notwendigerweise verbunden mit der Fleischproduktion.
- Zweitens ist die Milchproduktion aus hygienischen Gründen heute verbunden mit der Isolierung des Kalbs von der Mutter.
Milchproduktion ist verbunden mit der Fleischproduktion
Damit es Milch gibt, müssen Kälber geboren werden, und normalerweise muss jedes Jahr ein Kalb geboren werden. Wenn also eine Milchkuh Milch geben soll, muss sie jedes Jahr schwangerwerden, jedes Jahr ein Baby auf die Welt bringen. Und so gibt es jedes Jahr mehr Kälber.
Theoretisch müsste man, wenn man kein Kalb töten will, und die Kuh ihrer natürlichen Lebenserwartung gerecht werden will, 30 Jahre lang jedes Jahr ein Kalb auf die Welt kommen lassen, und dieses pflegen und dieses unterhalten. Das heißt, um von einer Kuh Milch zu bekommen, müsste man eine Herde von dreißig Rindern nähren. Und das macht natürlich keinen Sinn, weder ökologisch, noch ökonomisch.
Also gibt es heutzutage fast keinen Hof, der über einen längeren Zeitraum wirtschaftet, und der auch nicht Milch verbindet mit Fleischproduktion, wo Tiere getötet werden.
In Indien wird das zum Teil so gelöst, dass in Bundesstaaten, wo das Töten von Kühe verboten ist, diese Kühe weitertransportiert werden zu Bundesstaaten, wo Kühe getötet werden können. Das sind dann zum Teil tausend oder zweitausend Kilometer. Oder sie werden nach Bangladesch transportiert, und das ist mit noch mehr Leiden verbunden. Und natürlich werden Tiere im Westen getötet.
Isolierung der Kälber von der Mutter
Ein zweiter Grund, weshalb Milchproduktion mit Grausamkeit verbunden ist, ist das aus hygienischen Gründen man keine Milch von einer Kuh nehmen darf, die gleichzeitig ihr Kalb säugt. Es gibt Krankheitserreger, die übertragen werden wenn das Kalb von der Muttermilch trinkt. Also müssen die Kälber getrennt werden von der Kuh.
Die emotionale Bindung zwischen Kalb und Mutter ist sehr groß; durchaus vergleichbar zur emotionalen Bindung von Baby zur menschlichen Mutter. Und wenn das Kalb getrennt wird von der Mutter, dann ist das verbunden mit großem Leid.
Wer mal auf einem Kuhstall war, wo das Kalb direkt nach der Geburt, oder ein paar Tage nach der Geburt von der Mutter getrennt wird, der wird die Schreie des Kalbes in Erinnerung behalten und auch den Schrei der Mutter nach dem Kalb. Die Mutter schreit nach dem Kalb, das Kalb schreit nach der Mutter; beide vermissen sich. Und jeder der Milch trinkt, muss sich bewusst sein, er trinkt das Leid der Mutter mit. Du kannst nur dann Milch haben, wenn die Mutter traurig ist, schreit und verzweifelt ist. Jeder der Milch zu sich nimmt, ist verantwortlich für dieses Leid der Kuh.
Und es gibt keinen gesundheitlichen Grund Milchprodukte zu sich zu nehmen, im Gegenteil. Es gibt jede Menge Studien die belegen, das Milchkonsum mit Erkrankungen korreliert. Ich werde das jetzt nicht alles aufzählen, es gibt genügend Seiten im Internet dazu. Aber auch ansonsten darüber gesprochen; tierisches Eiweiß und tierische Fette sind einfach ungesund. Konsum von Milchprodukte korreliert mit Auftreten von Diabetes, von Krebs, von Autoimmunerkrankungen.
Wer tierische Produkte zu sich nimmt, wozu dann auch Milchprodukte gehören, erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzinfarkt. Erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Neurodermitis, Morbus Crohn. Und auch die Wahrscheinlichkeit auf Rheuma, Arthritis, Arthrose steigt über Milchprodukte. Letztlich alles was für den Verzicht auf Fleisch spricht, spricht auf für den Verzicht auf Milchprodukte. Es gibt keinen logischen Grund Milchprodukte zu sich zu nehmen. Milchprodukte haben keine positive Wirkung. Jeder der vegan lebt, wird gesünder sein als jeder der vegetarisch lebt. In diesem Sinne solltest du überlegen auch auf Milchprodukte zu verzichten.
Milchprodukte sind vielleicht von der Wirkung auf die Psyche her sattvig. Sie sind, wenn du sie in Maßen genießt, nicht unbedingt tamasig vom gesundheitlichen Punkt; wenn du aber mehr als den Gegenwert? von einem Viertel oder einem halben Glas zu dir nimmst, was schon eine Scheibe Käse am Tag ist, sind sie ungesund. Und auf jedem Fall sind sie tamasig vom Standpunkt der Ethik her. Milchprodukte sind mit Grausamkeit verbunden, und Milchprodukte sind auch unökologische und schaden den Planeten Erde. Und wenn du auf Milchprodukte verzichtest, bist du gesünder.
Wolle
Warum sollte man keine Wollprodukte anziehen? Jetzt angenommen, du würdest Wolle nehmen die gewonnen wird z.B. von den Heidschnucken oder den Deichschafen, dann würde jetzt nicht unbedingt etwas dagegen sprechen. Heutzutage die Schäfer, die sich um die Schafe kümmern an den Deichen oder auch an manchen Teilen der Heide, die sind sehr freundlich zu ihren Tieren. Aber die normale Wolle wird eben nicht daher gewonnen. Die Wolle die ein deinen typischen Wollpullovern ist oder in einem Wollteppich. Die Wolle dafür gewonnen wird, ist typischerweise aus Australien oder Neuseeland. Und dort werden die Schafe noch nicht mal von Hand geschoren. Sondern sie werden irgendwo reingetrieben und dann werden sie in Maschinen geschoren. Dabei wird die Haut oft geschnitten, dadurch ist sehr viel Blut dabei. Danach müssen die dann Antibiotika kriegen, denn durch diese Wunden gibt es Entzündungsgefahren. Und es ist mit großem Leid verbunden. Also Wollproduktion ist heutzutage mit Leid von Schafen verbunden. Wenn du nur Wolle haben würdest von Schafen wovon du sicher weißt, dass mit den freundlich umgegangen ist, und die ausreichend Auslauf haben, also keine Stallhaltung sind, ist vermutlich vertretbar. Aber sei dir bewusst, die Wolle die du heutzutage kaufst, ist mit Grausamkeit verbunden, da klebt Blut daran.
Honig
Bei Honig gibt es ganz unterschiedliche Veganer. Z.B. einer der großen Befürworter von Veganer ist Rüdiger Dahlke. Und er selbst sagt, eine naturgemäße Bienenhaltung, da spricht nichts dagegen.
Oder wir haben auch einen Imker, der einen sogenannten „Ahimsa Honig“ produziert. Der sehr sorgfältig ist. Der zum einen den Bienen nicht ihren Honig wegnimmt, er nimmt nur ein Teil des Honigs weg, damit die Bienen auch Honig haben und nicht nur Zuckerlösung essen. Und er bemüht sich auch dass keine Bienen getötet werden, wenn er den Honig nimmt.
Was aber umgekehrt heiß; normalerweise in Deutschland, kriegen die Honigbienen über den Winter nur Zuckerlösung und der Honig wird alle den Menschen gegeben. Folglich sind dann die Bienen auch nicht so widerstandsfähig, denn Zucker ist für die Bienen nicht so gesund wie Honig. Und wenn Imker Honig nehmen, dann wehren sich die Bienen dagegen und dann wird halt eine ganze Menge von Bienen getötet, wenn der Honig genommen wird.
Das musst du selbst entscheiden. Ich selber habe mich entschieden hier konsequent zu sein und normalerweise keinen Honig zu mir zu nehmen. Aber es mag auch mal eine kleine Ausnahme geben.
Leder
Leder trage ich selbstverständlich nicht. Es gibt glückligerweise inzwischen gute vegane Schuhe. Im Grunde genommen könnte man sagen, günstige Schuhe sind heutzutage fast immer vegan. Aber es gibt auch hochwertige vegane Schuhe, also Schuhe ohne Leder.
Und man sollte keine Ledertaschen haben, es gibt genügend Alternative. Das Leder auch verbunden ist mit der Fleischindustrie, das dürfte von vorneherein klar sein. Man sollte keine Autos kaufen mit Ledersitzen und auch keine Ledercouch haben. Und man könnte sogar im Taxi sagen, wenn jemand dann einen Ledersitz hat, dann sagt man: „nee da gehe ich nicht rein, ich warte bis ein Taxi ohne Ledersitze kommt“. Das wird auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Taxis immer weniger Ledersitze haben.
Zusammenfassung
Das waren jetzt einige Gründe, warum vegan. Wie gesagt; es gibt keinen Grund für Milchprodukte, es gibt keinen gesundheitlich nachvollziehbaren Grund Fleisch zu sich zu nehmen. Es gibt keinen Grund für Lederprodukte. Und ich hoffe dass in fünfzig bis hundert Jahren die menschliche Zivilisation sich so weiterentwickelt hat, dass man sich überlegt „im Jahr 2000 haben die Menschen Fleisch zu sich genommen, verrückt“. So wie wir heute zurückschauen und sagen, vor zweitausend Jahren gab es auch in unseren Breiten Kannibalen, und es gab Regionen wo Menschen gekämpft haben gegen anderen um nachher Menschen zu essen; dann sind wir doch weiter gekommen.
Und so hoffe ich dass wir in hundert Jahren, oder vielleicht auch in fünfzig Jahren, oder vielleicht schon in dreißig Jahren zurückschauen auf das Jahr 2000 oder 2017; das waren komische Zeiten, dann waren Menschen grausam und es ist gut dass man gelernt hat ohne Grausamkeit zu Tieren zu leben.
Vielleicht noch ein kleines freundliches Wort zum Schluss. Es gibt nicht nur die „alles-oder-nichts-Philosophie“, denn vom Grundsatz her gilt: je weniger tierische Produkte, umso besser. Und der wichtigste Schritt wäre vom Fleischesser zum Vegetarier, vom Vegetarier zum Veganer ist auch nochmal wichtig. Aber die Menge an Grausamkeit entsteht vor allem durch die Fleischproduktion. Zwar entsteht durch Milchproduktion und Eier auch Grausamkeit, aber in der Massentierhaltung für die Fleischproduktion ist die größte Menge an Grausamkeit. Also je weniger Grausamkeit, je mitfühlender, umso besser. Ein Veganer wird auf nichts verzichten müssen, er wird nicht irgendwo an Mangel leiden. Und er wird genauso gut oder noch mehr das Essen genießen können, wie jemand, der Fleisch zu sich nimmt.
Und so wäre es aus gesundheitlichen, aus ethischen, aus energetischen Gründen wichtig sattvig zu sein; auf Fleisch, Fisch, Alkohol und Tabak zu verzichten und zusätzlich wäre es ratsam auch auf Milchprodukte, Wolle und Leder zu verzichten.
Video - Warum Vegan?
Veganes Leben und Yoga
von Dominik Grimm, Buchvorstellung ("Yogan"), aus dem Yoga Vidya Journal Nr.29
Wie sich unsere tägliche Ernährung auf Asanas, Pranayama und Meditation auswirken kann. Ein Einblick in die Ernährungsphysiologie und yogische Sichtweise.
Über kaum ein anderes Thema wird heute mehr diskutiert als über unsere Ernährung. Das ist nicht sehr verwunderlich, werden wir doch nahezu täglich mit Meldungen konfrontiert, die über die zahlreichen Auswirkungen unserer westlichen Ernährungsgewohnheiten berichten: Massentierhaltung, sogenannte „Zivilisationskrankheiten“, Regenwaldrodungen und andere gravierende Schäden in der Umwelt, verursacht durch unseren übermäßigen Konsum an tierischen Nahrungsmitteln.
Da wir von solchen Informationen geradezu überschwemmt werden und vielen von uns diese Gegebenheiten bekannt sind, möchte ich meinen zur Verfügung gestellten Platz im aktuellen Yoga Vidya Journal mit dem Thema „Yoga im Alltag“ ganz passend nutzen, um die Auswirkungen unserer Ernährung im Hinblick auf unsere eigene Yogapraxis zu beleuchten, wobei ich im Besonderen auf Asanas, Pranayama und Meditation eingehen werde. Da mir bewusst ist, dass gerade das Thema Ernährung vor allem unter den Yogis sehr kritisch betrachtet wird und einen hohen Stellenwert hat, lade ich dazu ein, sich, unabhängig von meinem Geschriebenen, auf die eigene Reise zu machen, nachzudenken und Erfahrungen durch einfaches Ausprobieren zu sammeln!
Genug Energie für Yoga aufnehmen
Asana und Pranayama, Yoga-Stellungen und Atemtechniken haben das Potential, unseren Energie-Output zu erhöhen. Doch von irgendwoher muss diese Energie stammen, folglich muss es einen adäquaten Energie-Input geben. Dieser kommt zum größten Teil aus den uns zugeführten Lebensmitteln, wobei es hier entscheidende Unterscheide gibt: Auf der einen Seite gibt es Lebensmittel, die uns Energie schenken; auf der anderen Seite gibt es aber auch Lebensmittel, die uns mehr Energie rauben, als dass sie uns welche zur Verfügung stellen.
Schauen wir uns beispielsweise viele Lebensmittel tierischen Ursprungs an, dann sehen wir, dass sie unserem Körper bei der Verdauung immens viel Energie entziehen und dass sie oft über Stunden oder Tage in unserem Verdauungstrakt verweilen. Betrachten wir dahingegen viele pflanzliche, unverarbeitete Lebensmittel, wird oft weniger Verdauungsenergie benötigt und die sogenannte „Transitzeit“, also die Zeit, die ein Lebensmittel benötigt um unseren gesamten Verdauungsschlauch zu passieren, ist, nicht zuletzt wegen der vielen Ballaststoffe, weitaus geringer.
Aber nicht nur die Energie, sondern auch die Bausteine für Muskeln, Skelett und Co, stammen aus unserer Nahrung. Nicht ohne Grund heißt es daher: „Du bist, was du isst“. Aus dieser Sichtweise heraus können wir uns daher zwei Fragen im Hinblick auf unsere Ernährung stellen: Welche Lebensmittel bringen mir die meiste Energie? Und aus welchen ursprünglichen Lebewesen möchte ich, dass mein Körper sich zusammensetzt?
Welche Nahrung ist am besten für Yogis?
Gehen wir weiter nach innen und schauen uns die subtileren Wirkungen unserer Ernährung auf unseren Geist und die Qualität unserer Meditation an: Auch hier spielt zum einen die soeben angesprochene Energie-liefernde Wirkung unserer Ernährung eine wichtige Rolle, denn je mehr Energie wir haben, desto aufmerksamer und konzentrierter können wir mit unserer Meditationstechnik üben.
Doch gibt es auch hier große Unterschiede: Chili als Negativbeispiel, die zwar pflanzlich, und in der Kombination mit anderen energiereichen Lebensmitteln, durch ihre „erhitzende“ Wirkung, viel Energie freisetzen können, sind für die Meditation eher suboptimal, denn die erhitzende Wirkung auf den Körper hat zeitgleich eine ähnliche Wirkung auf den Geist.
Andere pflanzliche Lebensmittel besitzen diese für die Meditation eher negative Wirkung nicht, und dürfen daher bevorzugt werden. Hier gibt es glücklicherweise ein vielfältiges Angebot an Salat, Gemüse und Obst, Getreide, Hülsenfrüchten und anderen pflanzlichen Lebensmitteln, durch die wir uns durchprobieren können und deren subtile Wirkungsweisen wir am eignen Körper und Geist erfahren können.
Woher kommt unser Essen?
Ein weiterer Aspekt im Hinblick auf unsere Meditation ist die Herkunft unserer Lebensmittel: Wie eingangs erwähnt, werden wir heute mit Meldungen über die Auswirkungen unserer Ernährung überschwemmt. Im Alltagsleben ist es ein Leichtes, diese zu verdrängen, in der Meditation jedoch ist das Verdrängen von negativen Gedanken umso schwerer, und wir setzen uns wie von selbst mit den Auswirkungen unserer Handlungen auseinander.
Dem nötigen Hintergrundwissen dafür ist, wie erwähnt, heute kaum zu entgehen. Aus dieser Sichtweise heraus können wir uns wieder zwei Fragen stellen: Welche Lebensmittel wirken rein physiologisch beruhigend auf meinen Geist? Und welche Lebensmittel darf ich wählen, um mit meinem Gewissen im Reinen zu sein?
Es gibt unzählige Bücher, Seminare und Blogs, die uns helfen können, die richtige Ernährung für uns zu finden. Am wichtigsten jedoch ist, einen persönlichen Ernährungsstil zu finden,der auf der einen Seite mir selbst ein bewegendes Leben ermöglicht, und auf der anderen Seite ganzheitlich, d.h. im Einklang mit der Natur und all seinen Wesen ist. Mein Buch möchte dazu einen Beitrag leisten.
Veganer Ashram - Yoga Vidya Westerwald
- Ein Beitrag aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 39, II/2019 von Swami Divyananda, Leiterin Yoga Vidya Westerwald -
Yoga Vidya Westerwald ist nun RICHTIG vegan. Anfang 2019 beschlossen wir, ab sofort fünf Tage in der Woche vegan zu leben.
Wir dachten, wenn wir fünf können, schaffen wir auch sieben, und so kam es - nach einigen Diskussionen - zur „drei Monate lang sieben Tage in der Woche Vegan Testphasenzeit“. Nach Ablauf dieser drei Monate war klar, dass wir diese Lebensweise dauerhaft beibehalten möchten. Dafür gab es viele gute Gründe. Seitdem ist unser Buffet sieben Tage die Woche 100 % vegan und wir erhalten dazu sehr gutes Feedback.
Jeder Tag ein veganer Tag, mehr Ahimsa ist nicht möglich
Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya e.V., selbst auch vegan lebend, sagt dazu: „Das ist großartig und wunderbar. Als Yoga Übende sollten wir auch an die Lebewesen denken, die von unserem Tun (insbesondere Essen) beeinflusst werden. Ahimsa Paramo Dharma – so heißt eine wichtige Aussage der vedischen Schriften. Ahimsa (Gewaltlosigkeit) ist die höchste Aufgabe und heißt heutzutage vegan zu leben.
Krishna, ein Sevaka aus dem Westerwald, hat zu diesem Thema einen ebenso einprägsamen wie nachdenklich machenden Satz ausgesprochen: „Wir sollten uns nicht nur überlegen, was wir wollen und glauben zu brauchen, sondern uns auch überlegen, was die Welt, das große Ganze braucht.“
In dem Sinne gehen wir den veganen Weg motiviert und innerlich gestärkt. Wissend, dass wir mit unserem Handeln nun ganz im Einklang mit unserem inneren höchsten yogischen Wert Ahimsa, dem „Nicht Verletzen“ sind.
Expertenwissen
Julia Lang, die ehemalige Leiterin der veganen Ayurveda Oase in Bad Meinberg nennt viele gute Gründe für eine Lebensweise ohne jegliche tierische Zusätze: „Pflanzliche Lebensmittel, besonders wenn sie roh oder nur leicht gedünstet genossen werden, liefern uns ein fantastisches Spektrum an Vitalstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen. Enzyme welche für die Verdauung notwendig sind, werden über eine reif geerntete Frucht zum Beispiel gleich mitgeliefert, während unser System bei tierischen Substanzen aus den eigenen Reserven schöpfen muss, um diese gut verdauen zu können.
Bei tierischen Fetten handelt es sich um gesättigte Fettsäuren (Ausnahme: Fische, welche sich von Omega-3-haltigen Algen ernährt haben), welche unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen und am Ende der Nahrungskette eine beachtliche Giftbelastung aufweisen.“
Vegan = reichhaltig und lecker
Unser Buffet ist 100 % vegan. Manchmal wird an uns die Sorge herangetragen, dass durch die vegane Ernährung nun weniger Vielfalt auf dem Tisch sein könnte. Da können wir beruhigen, denn vegan heißt nicht, dass es weniger Auswahl an verschiedenen Nahrungsmitteln gibt. Ganz im Gegenteil. Statt Käse gibt es zum Beispiel selbst gemachten veganen Käse, geröstete Nüsse oder Avocado-creme. Beim Frühstücksbuffet findest du tolle frische Aufstriche, verschiedene selbst gezogene Sprossen, abends öfter Tofugerichte, vegane Falafel und viele andere leckere Speisen, die es vorher zu „Käsezeiten“ nicht gab. So wird unser Buffet im Westerwald durch den Wechsel zu vegan sogar noch wesentlich reichhaltiger als vorher.
Veganes Rezept- Hummus á la Westerwald
Unser Hummus ist nicht nur vegan, sondern auch sattwig, das heißt, er macht den Geist klar, subtil und friedvoll. Sattwige Nahrung lässt dich deine physischen, geistigen und spirituellen Fähigkeiten und Talente nutzen. Es macht wirklich Freude, all die „neuen leckeren Dinge“ auszuprobieren. Erlebe Yoga und liebevoll zubereitetes köstlichstes veganes Essen - mit dezent indischer Note - bei Yoga Vidya Westerwald!
Rezept für 4 Personen
- 0,5 Liter Kichererbsen über Nacht (mindestens 5 Std.) einweichen und ca. 1-2 Std. weich kochen
- 250 ml Olivenöl (damit es sich besser vermischt, eine Hälfte des Olivenöls während des Mixens hinzugeben)
- 1 EL Tahin
- 100 ml Zitronensaft (wenn möglich, frisch gepresst)
- 1 EL Salz
- 2 TL Koriander
- 1 TL Kardamom
- 1 TL Kreuzkümmel
- ½ Bund Petersilie
- Pfeffer, Chili (bei Bedarf)
Mit dem Stabmixer alles pürieren. Guten Appetit!
Weitere vegane Ashram-Häuser
In den Ashram-Häusern in Bad Meinberg, im Westerwald sowie im Allgäu wird ein veganes Buffet angeboten. Im Haus Nordsee wird ein vegetarisches Buffet angeboten - natürlich ist dort auch die Möglichkeit gegeben, sich vegan und vollwertig mit den dargebotenen Speisen zu ernähren.
Vegan und Ungesüßt
Ein Artikel von Bhajan Noam, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.34 - Sommer 2017
Die Reformbewegung, die Mitte des 19. Jahrhunderts größtenteils von Deutschland und der Schweiz ausging, übte Kritik an der Industrialisierung, an der Urbanisierung und generell am Materialismus. Sie war der Meinung, dass die moderne Lebensweise zu Zivilisationskrankheiten führen würde und plädierte für eine Rückkehr zu einer naturgemäßen Lebensweise.
Darunter verstand man ökologischen Landbau, Vegetarismus, körperfreundliche Kleidung, gesundes Wohnen, ganzheitliche Heilweisen und auch schon Yoga und Atemübungen. Die Ernährung betreffend galt der Grundsatz: je denaturierter und konzentrierter desto ungesünder, je naturbelassener und unverarbeiteter desto gesünder für den Menschen. Der Vegetarismus entwickelte verschiedene Ausprägungen. So gibt es die Anhänger einer lakto-ovo-vegetabilen Ernährung, die neben Getreide, Obst und Gemüse auch Milchprodukte und Eier verzehren. Es gibt die Veganer, die weder Milchprodukte noch Eier essen. Es gibt die Rohköstler und zuletzt die Frugivoren, die sich ausschließlich von Früchten ernähren. – Hier folgt nun ein persönlicher Bericht über meinen Werdegang, was die Ernährung betrifft.
Vegetarisch
Ernährung ist für mich ein energetisches Phänomen und hängt unmittelbar mit dem Bewusstsein zusammen. D.h. die Ernährungsweise ist einerseits Ausdruck des energetischen Zustands und des Bewusstseins des jeweiligen Menschen, andererseits erzeugt Ernährung auch einen bestimmten energetischen Zustand und ein entsprechendes Bewusstsein. Im Idealfall kann sie beides auf harmonische Weise anheben.
Mit 18 Jahren lernte ich Yoga und Meditation kennen und begann sofort mit einer intensiven Praxis. In der Regel übte ich zwei bis vier Stunden pro Tag. Zu dieser Zeit aß ich noch sehr gerne Fleisch. Meine Großmutter, die unsere Familie bekochte, war vor ihrer Ehe Chefköchin gewesen. Ich war ihr einziger Enkel. Entsprechend schmackhaft verlockend und großzügig proportioniert waren alle Mahlzeiten. Ich hatte keine ethisch, moralisch, religiös oder politisch motivierten Beweggründe, meine Ernährung zu verändern. Aber eines Tages geschah es ganz plötzlich, dass ich mein letztes Stück Fleisch aß – es war eine riesige Portion, die eigentlich für die ganze Familie gedacht war. Und es war das letzte Mal, dass Fleisch auf meinem Teller lag, ich hatte danach nie mehr Gelüste.
Ich gebe dabei eindeutig Yoga die „Schuld“. Yoga und Meditation haben meine Energie verändert. Ab einem bestimmten Punkt war es nicht mehr möglich, die gewohnte Ernährungsweise fortzusetzen. Ähnliche Erfahrungen machte ich auch später mit meinen Schülern, die nach einer Veränderung ihrer Lebensweise auch ihre Ernährung fast zwangsläufig in Richtung vegetarisch umstellten. Bisweilen von einem Tag auf den anderen
Vegane Ernährung
Eine vegane Lebensweise war für mich kein Thema. Dafür liebte ich zu sehr Joghurt, Kefir, Dickmilch, Buttermilch und die vielen leckeren Käsesorten. Ei spielte allerdings, außer bei manchen Kuchen, keine große Rolle. Kuchen und überhaupt alles „gesunde“ Süße aß ich jedoch mit besonderer Vorliebe.
Ich überspringe hier rund dreißig Jahre. Das Thema vegane Ernährung wurde ein allgemeiner Gesprächsstoff. Es war plötzlich in aller Munde und in vielen Zeitungen und Zeitschriften omnipräsent. Und ich machte mich lustig darüber. – Bis mir ein kurzes Interview mit Rüdiger Dahlke im Internet begegnete. Es war nicht länger als sieben Minuten. Ab dem nächsten Tag war ich vegan. Irgendetwas muss es energetisch in mir ausgelöst haben.
Wirklich erwachsen werden kann nur, wer kein Säugling bleibt. Kuhmilch ist Säuglingsnahrung. Eigelb ist Embryonahrung. Eine schlichte Tatsache. Die stärksten Tiere sind Veganer: Elefant und Gorilla. Sie gelten auch als die Klügsten. Milch „verstopft“ Körper und Gehirn – ab dem Zeitpunkt, wo der Säugling sich zum Kleinkind entwickelt und normalerweise entwöhnt wird. Was bis zu diesem Stadium Aufbaunahrung war, wird nun zu einem schleichend zerstörenden Gift für den Körper. Denn der Körper hat die Produktion jener Enzyme, die Milch verdaubar machen, für den Rest des Lebens eingestellt.
Mit fertigem Eiweiß wird ihm ein großer Energieaufwand abverlangt, um es in die verwertbaren Bausteine zu zerlegen. Der Körper braucht nur die elf essentiellen Aminosäuren, aus denen er sich Eiweiß selbst körpergerecht zusammenbaut. Und die kommen in Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten und Obst vor. Milch enthält für den Säugling Stoffe, die ein schnelles Zellwachstum fördern, beim Erwachsenen fördern sie Krebs.
Nach der großangelegten „China-Studie“, die eindeutige Belege für die Schädlichkeit des Konsums von jeglichen Milchprodukten bei Erwachsenen lieferte, inkl. erhöhte Osteoporoseanfälligkeit, müssten alle Hausärzte ihre Patienten vor einem Verzehr dringend warnen. Jeder kann aber in einem 14- tägigen Selbstversuch schnell die Vorzüge für den eigenen Körper herausfinden. Der Körpergeruch lässt erheblich nach, eventuell vorhandene Entzündungen schwächen ab, die Verdauung ist weniger belastet, Müdigkeit verschwindet und ein Gefühl von Leichtigkeit und innerer Reinheit tritt ein.
Die globale Dringlichkeit für eine vegane Ernährungsweise kann sich jeder intelligente Mensch selbst ausdenken oder sich entsprechendes Videomaterial anschauen.
Ungesüßt
Die Umstellung auf vegane Ernährung hat ziemlich rasch mein Körpergefühl verändert. Nach einer Woche fühlte ich mich richtig leicht und Körpergeruch verschwand. Was das Süße betraf, vollzog sich kein Wandel. Ich sorgte zwar für veganen Kuchen, vegane Schokolade und andere vegane Süßigkeiten, doch ohne sie war ich nicht „überlebensfähig“.
Aber auch das fiel – genau vier Jahre später – von einem Tag auf den anderen von mir ab. Ich kaufte mir zwar aus alter Gewohnheit noch diese Dinge, bis ich bemerkte, dass sie sich immer mehr bei mir häuften. Sie lagen in der Küche rum, ich sah sie ständig, aber es tauchte bis jetzt kein Interesse mehr danach auf. Das hier Beschriebene nenne ich mein „ungewolltes Dreistufen-Programm“. Alles geschah ohne Absicht. Und so sollte es nach meiner Meinung auch sein. Indem wir uns der Natur zuwenden, entwickelt sie für uns ihr ganz individuelles Programm.
Vertrauen genügt. Unser Verstand, der häufig losgelöst vom Körper seine eigenen Ideen konstruieren will, ist eher hinderlich und erzeugt oft Chaos. Im Idealfall allerdings arbeiten irgendwann Verstand, Herz und Bauch harmonisch zusammen. Yoga und Meditation zeigen und ebnen uns den Weg dorthin.
Vegan oder veganisch?
Veganisch bezeichnet eine Lebensweise, die auf tierische Produkte verzichtet und die von großem Respekt für Tiere gekennzeichnet ist. Allerdings spricht man im Deutschen eher von vegan als von veganisch.
Warum Vegan gesünder ist
Warum ist eine vegane Lebensweise gesünder? Es gibt inzwischen eine Reihe empirischer Studien, die zeigen, dass Veganer weniger Krankheiten haben, eine geringere Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, weniger Probleme mit Bluthochdruck, Herzinfarkten und Schlaganfällen haben, weniger unter Gelenkproblemen und Osteoporose leiden und länger leben.
Was sind die Gründe?
Es gibt verschiedene Gründe weshalb Veganer gesünder sind. Einer davon ist auch das bessere Gewissen, denn Fleischesser wissen, dass sie Tiere essen und deswegen Tiere getötet werden. Und Tiere leiden auch durch die Produktion von Milch und unbewusst belastet dieses auch die Seele. Somit gibt es unter den Fleisch essenden Menschen einen größeren Anteil von Menschen, die unter psychischen Problemen leiden.
Da die Tiere leiden, ist das Leiden auch in der Milch und dem [Fleisch] und wird über den Verzehr mit aufgenommen. In Fleisch und anderen Produkten tierischen Ursprungs finden sich auch Cholesterin und gesättigte Fettsäuren, die ab einem gewissen Maß nicht mehr gesund sind. Wer Fleisch isst, isst weniger von den gesunden Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Salate und Obst.
Vegan als eine bewusstere Lebenseinstellung
Häufig ist es so, dass Menschen die vegan leben, auch ansonsten bewusst gesünder leben. Dazu kann unter anderem auch mehr Bewegung, mehr Yoga und Meditation gehören und mitfühlender mit anderen zu sein. Irgendwo verbindet diese Einstellung auch und man fühlt sich mit anderen Veganern verbunden. Es ist leichter, neue Kontakte zu finden, ähnlich wie es leichter ist neue Kontakte zu knüpfen, wenn du einen Hund hast.
Soziale Kontakte
Zugehörigkeit zu einer Minderheit, die eine bestimmte Identifikation mit ihrer Lebensweise hat, erleichtert es, sich mit anderen zu verbinden. Dabei muss man nur in ein veganes Restaurant gehen, oder einen der neuen veganen Supermärkte und sofort kannst du Kontakt knüpfen, wenn du möchtest. Und auch soziale Kontakte sind gut für die Gesundheit!
Was verändert sich durch vegane Ernährung in der Yoga-Praxis?
Überlegst du Veganer zu werden, bist vielleicht schon Yoga-Übender und überlegst was sich in deiner Yoga-Praxis verändern wird?. Zuallererst einmal, willst du Veganer werden? Ja, dann herzlichen Glückwunsch.
Was verändert sich in der Yoga-Praxis, wenn du vegan wirst? Zunächst einmal du wirst merken, das du flexibler wirst, in den Asanas. Du wirst merken, dass du tiefere Erfahrungen beim Pranayama und den Asanas machst und dass deine Meditation tiefer wird. Du wirst dich auch insgesamt wohler fühlen.
Als Yogaübender weißt du vermutlich, dass Milchprodukte mit Grausamkeit gegenüber Tieren verbunden sind. Du weißt vermutlich, dass Fleischessen ungesund ist; Sowohl für dich, als auch für die Tiere. Und wenn du bisher Fleisch gegessen hast und Milchprodukte zu dir genommen hast, guten Gewissens konntest du das nicht machen. Aber mit gutem Gewissen kann man besser schlafen.
Was verändert sich also durch vegane Ernährung in der Yoga Praxis? Du wirst zufriedener sein, du wirst mehr in Harmonie mit deinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen sein. Und du wirst tiefere Erfahrungen machen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, du gibst deiner Yogapraxis nochmals einen großen Boost, großen Fortschritt, wenn du auf Vegan umstellst. Also warte nicht, sondern werde Veganer.
Wo kann ich vegane Produkte bestellen?
Im Grunde genommen würde ich dir empfehlen, unterstütze in erster Linie die veganen Shops in deiner Nähe und danach die veganen Internetshops. Suche einfach im Internet nach veganen Shops in deiner Nähe und dann wirst du einige finden. Auch in Bioläden und Reformhäusern gibt es oft gute vegane Produkte. Alles Obst und Gemüse ist vegan. Es gibt also mehr vegane Produkte, als alle anderen. Am besten du kaufst nur vegane, bio, fairtrade Produkte. Unterstütze die Idealisten, die sich bemühen, Menschen zu helfen und nur ethisch zu rechtfertigende Produkte verkaufen.
Vegane Erdbeertorte
Rezept aus dem Yoga Vidya Journal Nr.29, von Pashupati Grecco
Diese leckere und hübsche Erdbeertorte habe ich für unser Sommerfest in Bad Meinberg zubereitet. Sie ist vermutlich die beliebteste Torte von allen, die ich hier gemacht habe. Optisch ist sie nicht von einer normalen Erdbeertorte zu unterscheiden. Der Boden und die Creme sind leicht und locker, Vanille und Zitrone in Verbindung mit dem Joghurt erinnern an den Geschmack von Quark oder Käsekuchen. Auch ohne Vorkenntnisse kannst du dich an diesem Rezept versuchen, das Verzieren lernt man mit der Zeit, einfach ausprobieren.
Zutaten
(findet ihr im gut sortierten Biosupermarkt)
Tortenboden
(für eine ø 26 cm Springform)
- 200 g Mehl
- 210 ml Wasser, mit viel Kohlensäure (ungesüßt)
- 115 g Zucker
- 5 EL neutrales Öl
- ½ Packung Backpulver
Vanille-Zitronenquark
- 500 g Sojajoghurt Natur
- 125 ml Sojacuisine
- 2-3 EL Zitronensaft
- ½ Schale einer Bio Zitrone
- ½ bis 1 TL gemahlene Vanille
- 1 gestrichenen TL Agar-Agar (nicht mehr)
- mind. 50 ml Agavendicksaft (oder anderes Süßungsmittel)
Bitte selber abschmecken, wie süß ihr es möchtet
Erdbeerhaube
- 500 g Erdbeeren gewaschen und geviertelt
- 1 Packung veganen Tortenguss Rot
oder
- 1 gestrichener TL Agar-Agar und Rote Beete Saft zum Färben
- 2 EL Zitronensaft
- 2-4 EL Zucker oder Agavendicksaft
- 250 ml Wasser
Verzierung (optional)
- Soja-Reis oder Kokos-Schlagcreme von Soyatoo (verwendbar wie normale Schlagsahne, siehe
Packungsanweisung)
- 1-2 Packungen Sahnesteif
- ½ Bio Zitrone, davon Schale
- 1 Messerspitze gemahlene Vanille
- Zusätzliche Süße, wenn gewünscht
Zubereitung
Tortenboden
1. Trockene Zutaten mischen.
2. Flüssige Zutaten dazu und nur so viel wie nötig rühren, damit die Kohlensäure erhalten bleibt, jedoch sollten keine Klumpen dabei sein.
3. Springform mit Backpapier auslegen, Teig in die Form geben.
4. 160° C 13 Min. im vorgeheizten Ofen, der Kuchen sollte oben noch weich und hell bleiben, es sollte aber kein Teig am Stäbchen kleben wenn man hineinsticht.
5. Auskühlen lassen.
6. Ring öffnen und den Kuchen vorsichtig aus der Form lösen, Backpapier entfernen und den Kuchen dann entweder auf eine schönes Tablett legen oder in die Form zurück und den Ring darum spannen.
Vanille-Zitronen „Quark“
1.Joghurt in trockenem Handtuch über Nacht, 5 Stunden lang abtropfen lassen, ich lege dazu das Handtuch in einen Sieb und hänge diesen in eine Schüssel.
2.Den abgetropften Joghurt mit Zitronensaft, Schale, Vanille und eurem Süßungsmittel in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen verrühren, schon mal abschmecken, es kommt aber noch die Sojacuisine dazu.
3.Sojacuisine und Agar-Agar in einem Topf zusammen aufkochen, dabeibleiben und öfters umrühren, 2-4 min köcheln lassen.
4.Jetzt sofort die noch heiße Sojasahne zu dem Joghurt geben und das ganze kräftig mit dem Schneebesen verrühren, noch mal abschmecken und dann über den fertigen Tortenboden geben, welcher in der Springform sein sollte.
Wichtig!
Ich benutze Sojacuisine, da sie die Eigenschaft hat zu schäumen, die Luftblasen werden durch das Agar-Agar eingeschlossen und verbleiben so in der ausgekühlten Creme, was sie luftiger macht, Alternativen wie Hafer- oder Mandelcuisine tun das nicht.
Erdbeerdecke
Erdbeeren vierteln und auf die Creme legen, falls sie leicht einsinken ist das gut Tortenguss nach Packungsanweisung zubereiten oder 100 ml Wasser mit dem Agar-Agar aufkochen und 2-4 Min. köcheln lassen, dann mit allen anderen Zutaten vermischen und über die Torte geben
Ca. 30-60 Min. lang kalt stellen, dadurch kann die Torte noch etwas durchziehen und die schnittfeste Konsistenz erreichen
Genießen!
Veganes Möhrenlachs-Brötchen
- Ein Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 42 Frühjahr 2021 von Julienne Purna Devi Brembach -
Zutaten
Zutaten für mindestens zehn Portionen
- etwa 500 g Möhren
- zwei Esslöffel Tamari
- zwei Esslöffel Zitronensaft
- zwei Esslöffel Leinöl
- drei Tropfen Liquid Smoke
- zwei gestrichene Esslöffel Dill
- ein Noriblatt
Der fertige Möhrenlachs hält sich einige Tage im Kühlschrank. Somit lohnt es sich diese etwas größere Menge vorzubereiten!
Anleitung
Schäle die Möhren und nutze den Sparschäler anschließend weiter um feine Scheiben zu erzeugen. Dämpfe die Möhrenfilets in einem Dampfgarer oder alternativ in einem Sieb über kochendem Wasser für circa 15-20 Minuten, bis die Möhren weich sind, aber dennoch weiterhin eine gute Struktur haben. Für die Marinade mische Tamari, Zitronensaft, Leinöl, Liquid smoke und Dill und verrühre sie gut. Das Noriblatt zerkleinerst du, indem du es per Hand mehrfach faltest und anschließend mit einer Schere klein schneidest. So vermeidest du viele Krümel. Gib die Möhrenfilets in eine Schüssel, füge die Marinade hinzu und massiere sie in die Möhren ein. Singe oder rezitiere dabei ein schönes Mantra. Der Möhrenlachs sollte mindestens 24 Stunden marinieren, gern auch bis zu 3 Tage. Er wird mit jedem Tag etwas intensiver.
Unser Tipp:
Genieße den Lachs klassisch auf Brot und Brötchen oder alternativ als Lachs-Pasta mit deinen Lieblingsnudeln, heller Soße, Rucola und Cherrytomaten gemischt.
Multimedia
Yoga Vidya Kochvideo - Veganer Kartoffelsalat
Iss doch yogisch! Heiner bereitet einen Kartoffelsalat mit veganer Mayonnaise zu. Zutaten: 0,2 l Sojamilch 0,3 l Sonnenblumenöl 1 EL Agavendicksaft 2 EL Zitronensaft, 1 TL Salz, Pfeffer,m 1 TL Senfmehl, 1 - 2 TL ayurvedisches Schwefelsalz, 1 Paprika, 1 Zucchini, 500 g Kartoffeln, 1 Bund Petersilie, 1 Bund Dill
Yoga Vidya Kochvideo - veganer Hawaiikuchen
Kai backt einen veganen Hawaiikuchen.
Teig:
- 200g Mehl,
- 1 TL Backpulver,
- 150g Rohrohrzucker,
- 1/2-1 TL Zimt,
- 150g Möhren,
- 50g Walnüsse,
- 200g Ananas-Stücke,
- 4 - 5 EL Öl, 100ml Wasser
Belag:
- 100 g weiche Margarine
- 100 g Puderzucker aus Vollrohrzucker
- 2 EL Kokoscreme (oder Kokosmilch)
- Etwas Vanille
- 50 g Kokosraspeln
Siehe auch
- Vegan Backen
- Vegan Kochen
- Veganismus
- Vegetarier
- Vegetarismus
- Veganer
- Sattvige Ernährung
- Gutes Essen
- Essen
- Lichthorst Dresden
- Ernährung
- Verdauung anregen
- Nahrung als Medikament
- Fleischverzicht
- Erdbeertorte
Literatur
- Rüdiger Dahlke, Peace Food
- Yoga Vidya, Das Yoga-Kochbuch vegan
- Julienne Brembach: Yogisch kochen für Genießer
- Annette Heimroth, Brigitte Bornschein, Vegan - vollwertig genießen
- Armin Risi, Ronald Zuerrer, Vegetarisch leben
Weblinks
Seminare
Kochseminare und Ausbildungen
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Ernährung
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