Bhakti: Unterschied zwischen den Versionen

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===Bhakti Yogastunde: Yoga als Hingabe an Gott===
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===Vortrag über Bhakti – die Hingabe zu Gott===
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===Yoga Stunde Bhakti Yoga mp3===
===Yoga Stunde Bhakti Yoga mp3===
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===Bhakti Yoga – Leben im Ashram===
===Bhakti Yoga – Leben im Ashram===
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===Bhakti Yoga mit Sukadev===
===Bhakti Yoga mit Sukadev===
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===Sukadev über Bhakti===
===Sukadev über Bhakti===
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Version vom 12. Oktober 2017, 08:00 Uhr

1. Bhakti (Sanskrit: भक्ति bhakti f.) Hingabe, Liebe, Demut, Zuteilung, Verehrung, Anbetung, tiefste Verbundenheit mit Gott immer und unter allen Umständen. Im Yoga gilt Bhakti als einer der sechs Hauptwege zur Selbstverwirklichung. Bhakti ist die höchste und reinste Form der Liebe. Sie zeigt sich als Liebe zu Gott, als Hingabe an den Meister/Guru/Lehrer, der einen die Liebe zu Gott lehren kann.

Die Vortwärtsbeuge steht für Hingabe.

Es werden verschiedene Arten von Bhakti unterschieden:

  • 1. Gurubhakti: Hingabe an den Lehrer und Meister;
  • 2. Vaidhabhakti: Vorbereitende Stufe, auf der die Anordnungen (Vidhi) des Lehrers zur Ausübung der Bhakti befolgt werden;
  • 3. Ragabhakti: Zustand, in dem der Bhakta nur an Gott denkt, alles erinnert ihn an Gott, alles hat mit ihm zu tun;
  • 4. Parabhakti: höchste Liebe zu Gott, in dem nichts ist außer ihm und dem Bewusstsein der Verbundenheit mit ihm;
  • 5. Premabhakti: ekstatische Liebe zu Gott.
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Bhakti ist das ganz natürliche Bedürfnis des Menschen, Gott zu dienen und seinen Plan zu befolgen. Um in Bhakti gefestigt zu sein, braucht man Tugend, Unbeirrbarkeit, Hingabe, Furchtlosigkeit und die Befreiung vom Ego. Die Bhagavadgita und die Bhagavata Purana sind wichtige Texte, um etwas über die Bedeutung und Praxis von Bhakti zu lernen.

2. Bhakti, Sanskrit भक्ति bhakti f, ist ein Spiritueller Name und bedeutet Hingabe, Gottesliebe. Bhakti kann Aspirantinnen gegeben werden mit Krishna Mantra, Tryambaka Mantra, Om Mantra, Soham Mantra.

9 Stufen der Bhakti

Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch "Bhakti und Sankirtan" von Swami Sivananda (Hrsg.: The Divine Life Society, 2007), S. 48-49

Durch Satsang und Svadhyaya (Studium spiritueller Schriften) entsteht Bewunderung für Gott. Aus Bewunderung entsteht Sraddha (Glaube), aus Sraddha entsteht Hingabe an Gott. Dann praktiziert der Bhakta Sadhana Bhakti, wie Japa, Smarana und Kirtan. Durch diese Praxis vernichtet er seine Sünden und überwindet Hindernisse, um Hingabe zu erlangen. Durch Sadhana Bhakti entwickelt der Bhakta sich Nishtha (Frömmigkeit), aus Nishtha entsteht Ruchi, Liebe zum Hören und Singen der Namen Gottes zu Seiner Herrlichkeit. Darauf folgt Rati (starke Bindung zu Gott). Rati erweicht das Herz. Wenn sich Rati verstärkt, wird sie Sthayi Bhava genannt (Beständigkeit oder permanente Form von Bhakti Rasa). Wenn sich Sthayi Bhava verstärkt, wird er Maha Bhava oder Prema Maya genannt. Nun trinkt der Bhakta den Prema Rasa und weilt in Gott. Für solch einen Bhakta sind die Welt und ihre Attraktionen gestorben. Er kümmert sich auch nicht um die Aktivitäten seines Körpers. Er hat den Zustand eines Jivanmukti erreicht, eines lebend Befreiten.

Sukadev über Bhakti

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Bhakti

Bhakti bedeutet Hingabe und Liebe Gottes. Bhakti ist ein wunderschönes Wort. Bhakti heißt Hingabe. Bhakti heißt Gottesliebe. Bhakti ist sowohl Weg als auch Ziel. Bhakti ist ein Weg, daher auch Bhakti Yoga, der Yoga der Hingabe. Bhakti ist etwas, was du vielleicht hast. Bhakti kommt aus Gnade. Aber du kannst auch etwas tun, um Bhakti zu entwickeln, das ist der ganze Weg des Bhakti Yoga. Es gibt neun Praktiken, um Bhakti zu entwickeln. Darüber spreche ich, wenn ich über Bhakti Yoga spreche. Bhakti kommt also als Gnade, manche Menschen haben einfach die Gottesliebe. Bhakti kann durch Erziehung kommen. Manche Menschen wachsen in einer Familie auf, wo die Eltern tiefe Bhakti haben und die Kinder von Natur aus hinein wachsen. Bhakti kann kommen, weil du eine überwältigende Erfahrung gehabt hast. Bhakti kann kommen, wenn du ein Buch über einen [Heilige]n liest oder in der Gegenwart eines Heiligen bist. Bhakti kann kommen, indem du eine wunderschöne Erfahrung machst, eine wunderschöne Segenserfahrung, Gnadenerfahrung.

Bhakti kann durch Wunderheilung kommen. Bhakti kann aber auch kommen, indem dein bisheriges Leben vollständig durcheinander gerüttelt wurde durch einen Schicksalsschlag. Bhakti kannst du aber auch entwickeln, indem du es entwickeln willst. Du kannst Gott darum bitten: "Oh Gott, bitte, wenn möglich, lasse mich dich lieben. Oh Gott, bitte lasse mich Hingabe spüren. Lieber Gott, wenn es dich gibt, gib mir ein Zeichen. Lieber Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir, dich zu spüren und dich zu lieben." So wird Bhakti zu einem Mittel. Dann gibt es viele Übungen, die du machen kannst, um Bhakti weiter zu entwickeln. Es ist wichtig, zu verstehen, dass die verschiedenen Bhakti Praktiken, die du machst, nicht selbst dafür verantwortlich sind, Gotteserfahrung zu bewirken, sondern die verschiedenen Bhakti Praktiken erhöhen Bhakti, die Hingabe. Wird die Hingabe stark, zieht sie die Gnade Gottes an. Und dann wird man durch Hingabe und Gnade Gottes zur Befreiung, zur Erlösung, zur Einheit mit Gott, zur Gottesverwirklichung geführt. So sagt Narada, dass Bhakti an sich zur Befreiung führt, Bhakti an sich führt zur Gotteserfahrung. So übe Bhakti, im Kleinen oder auch im Großen. Übe Bhakti als Teil deines ganzheitlichen Yogaweges, übe Bhakti ergänzend zu deinem Hauptyogaweg oder übe Bhakti als deine Hauptpraxis zur Gottverwirklichung.

Swami Sivananda über Bhakti

Bhakti entstammt dem Wort ‘Bhaj’ und bedeutet Hingabe, Ergebenheit. Bhakti ist reine, selbstlose Liebe, die aus Ehrerbietung erwächst. Bhakti ist die Grundlage aller Religionen. Bhakti überwindet die Vasanas (eingeschliffene Denkbahnen) und das Ego. Bhakti hebt den Geist empor in die Höhen des Großmutes. Bhakti ist der Schlüssel, um in uns den Raum der Weisheit zu öffnen und gipfelt in Jnana (Erkenntnis). Bhakti beginnt in der Zweiheit (Dualität) und endet in der Einheit. Wer sich mit der Frage auseinandersetzt ‘Was ist höher, Bhakti oder Jnana?’ der gräbt im Dunkeln. Er hat das Tattva (das wahre Wesen) von Bhakti nicht verstanden. Parabhakti (höchste Hingabe) und Jnana sind ein und dasselbe.

Bhakti in Form von Anuraga (Liebe, Bindung) zu Gott führt zum höchsten Ziel, der Verwirklichung in Gott. Je stärker die Bindung, desto einfacher wird die Verwirklichung erreicht. Prahlada spricht: "Oh Hari, lasse mich für Dich dieselbe unerschöpfliche Liebe bewahren, die die weltlichen Menschen den flüchtigen Sinnesobjekten der Welt entgegenbringen. Möge dieser Segen mein Herz erfüllen bei jedem Gedanken an Dich." Welch eine zärtliche Sinndeutung der Bhakti, Gedanken, die der Tiefe von Prahladas Herz entströmten, gefüllt mit innigen Gefühlen der Hingabe.

Es ist leicht, etwas Schönes zu lieben. Gott ist die Schönheit der Schönheit. Gott ist die Quelle der Schönheit. Gott ist die Verkörperung unvergänglicher Schönheit. Deshalb ist es so leicht, Gott zu lieben. Wenn du dich Vergänglichem hingibst, deiner Frau und deinen Kindern, leidest du in dem Moment, in dem sie sterben. Wenn du dich Gott hingibst, erhältst du niemals endenden Segen und Frieden. Ein Bhakta strebt somit nach etwas Unvergänglichem, Ewigem.

Ohne Liebe ist das Leben eines Menschen leer. Ohne Liebe lebt der Mensch vergebens. Liebe durchdringt, gibt Stärke, ist eine gewaltige Kraft - Liebe ist der Lebenssaft. Liebe und dir wird Liebe gegeben. Entwickle diese Liebe durch Dienen, Japa (Rezitieren), Satsang (Gesellschaft mit Heiligen) und Meditation.

Menschliche Liebe ist hohl. Sie entspringt dem Animalischen. Sie ist Leidenschaft und Fleischeslust. Sie ist eigennützig und unstet, eine heuchlerische Zurschaustellung. Die Frau zürnt ihrem Mann, wenn er seine Arbeit verliert. Der Mann verliert die Zuneigung zu seiner Frau, wenn sie ihre Schönheit, etwa durch eine Krankheit, verliert. Wahre, nie endende Liebe findest du nur in Gott allein. Seine Liebe kennt keine Veränderung.

Der selbstverliebte Mann liebt nur seinen Körper. Er erweitert seine Liebe auf Frau, Kinder und Freunde. Wenn er sich weiterentwickelt, dehnt er seine Liebe auf die Menschen aus, die seiner Kaste angehören und in seinem Umkreis leben. Danach liebt er die Menschen seiner Provinz. Sein Herz strebt weiter und er beginnt, die Menschen seines Landes zu lieben. Auf lange Sicht erblüht in ihm ein Gefühl der universellen Verbundenheit. Er beginnt, jeden Menschen eines jeden Landes der Welt zu lieben.

Hingabe ist der Same, Vertrauen ist die Wurzel, Bhagavatas (Gotterfüllten) zu dienen ist der Regen, Überwindung des Egos ist die Blüte, Verbundenheit mit Gott ist die Frucht. Das ist der Pfad von Bhakti Yoga. Bhakti Yoga erfordert kein Studium, kein tiefes Eintauchen in die Veden, sondern lediglich ein in Aufrichtigkeit ergebenes Herz. Jeder ist in der Lage zu singen und den Namen des Herrn zu preisen.

Tukaram war ein ungebildeter Bauer. Er konnte nicht einmal seinen Namen schreiben. Durch Hingabe und die Gnade Krishnas erhielt er höchstes, intuitives Wissen. Seine berühmten Werke sind heute Vorlage für Studenten. Shri Ramakrishna Paramahamsa war ebenso ungebildet. Als er im Dakshineshwar Tempel lebte, bekam er das göttliche Wissen durch die Gnade von Mutter Kali und dem Advaita Guru Sri Swami Totapuri.

Sorgfältiges Studieren des Lebens dieser beiden Heiligen zeigt, dass der Quell des Wissens in ihren Herzen lag und dass ein jeder diesen Quell durch aufrichtige Hingabe zum Sprudeln bringen kann. Ich verneige mich vor Narayana, Shiva oder Krishna - das ist Bhakti Yoga. Ich bin eins mit ‚Allem‘ - das ist Jnana Yoga.

Der Mensch in seinem sozialen Umfeld entwickelt Gefühlsregungen wie Liebe, Zuneigung, Zuwendung, Freundlichkeit, Bewunderung, Ehrerbietung und Ehrfurcht. Doch erreicht er damit nicht den letztendlichen Sinn des Lebens. Nur durch Bhakti nähern wir uns dem Herrn und finden zu unserer wahren Bestimmung. Hingabe ist die Erfüllung der genannten Regungen.

Der Bhakta praktiziert kein Pratyahara (Zurückziehen der Sinne). Er taucht ein in Prema Gottes, versucht, seinen Geist entweder auf Seine Lotusfüße oder auf Sein liebliches Antlitz zu richten. Daraus folgt Pratyahara ganz unbewusst. Ein Raja Yogi praktiziert Pratyahara bewusst. Ein Jnana Yogi praktiziert kein Pratyahara, doch versucht er, sich mit dem Verborgenen in allem zu identifizieren. Er versucht, durch die Praxis von Nididhyasana (meditative Erkenntnis), den seinen Atman verhüllenden Schleier zu beseitigen, verneint Name und Form und sieht sich eingebettet in das verborgene, alldurchdringende Bewusstsein.

Ein Weiser spricht: "Diese Welt entstand aus Ananda (Glückseligkeit), besteht durch Ananda und löst sich in Ananda auf." Der Bhakta spricht: "Diese Welt entstand aus Liebe, besteht durch Liebe und löst sich in Liebe auf." Liebe ist in Ananda verborgen. Der Weise liebt seinen Atman, er ist ihm hingegeben. Ananda ist in Liebe verborgen. Der Bhakta liebt seinen Geliebten und tanzt in Glückseligkeit.

Dvaita (Dualität), Vishishtadvaita (qualifizierte Nichtdualität) sind verschiedene Stufen der philosophischen Leiter. Die höchste Stufe ist Advaita (Nichtdualität). Von ihrem Standpunkt aus ist die Verwirklichung der Dvaitins und Vishishtadvaitins ebenso belegt und richtig. Ein wenig mehr Sadhana (spirituelle Praxis) und Verstehen wird sie zu reiner Erkenntnis in Advaita gelangen lassen.

Bhakti Yoga beinhaltet drei Elemente, den Liebhaber, den Geliebten und die Liebe. Sobald der Liebhaber erkennt, dass er sich von dem Geliebten und der Liebe nicht unterscheidet, hat er das Ziel von Bhakti erreicht. Jnana erwacht. Die Dualität löst sich auf. Wer liebt nun wen? Nach dem Advaita Vedanta ist Hingabe das stetige Gewahrsein von ‚Ich bin Er.‘ beziehungsweise ‚Ich bin Brahman.‘

Der Bhakta spricht: "Erlange zuerst das Wissen über Gott, dann erwachsen Liebe und Hingabe zu Ihm.‘ Der Jnani spricht genau umgekehrt: ‚Wissen ist die Frucht von Bhakti.‘ Vollendetes Wissen ist Liebe, vollendete Liebe ist Wissen. Die Nahrungsaufnahme führt zu Tushti (Zufriedenheit), Pushti (Wohlergehen) und Stillung des Hungers. Bhakti führt gleichzeitig zu Vairagya (Losgelöstheit) und Jnana.

Bhakti beseitigt Ego und Vasanas, so wie Feuer Holz verbrennt. Die Bhaktas sorgen sich nicht um Mukti (Befreiung). Sie ziehen es vor, über den Herrn zu sprechen, Bhagavatas, Armen und Kranken zu dienen, Seinen Namen zu lobpreisen, sich vor Ihm zu verneigen, Ihm alles zu weihen, in Ihm ihr letztendliches Ziel zu sehen und sich Ihm ohne Vorbehalte hinzugeben.

Mukti erreichen sie ungefragt. Mukti ist ihre Dienerin. Die Vibhutis (Gnade) des Herrn, Siddhis und Riddhis (acht/vier okkulte Kräfte) gehören ihnen, obwohl sie sie nicht begehren. Unerschütterliche Bhakti und die Gemeinschaft mit Bhagavatas sind die Mittel, um höchste Glückseligkeit zu erlangen.

Die Puja ist der Verehrungsritus für Gott. Das ist Upasana (Verehrung), das dem Bhakta hilft, dem Herrn nahe zu kommen und mit Ihm in Verbindung zu treten. Es reinigt das Herz und befriedet den Geist. Es füllt den Geist mit Suddha Bhava (reinstes Empfinden) und Prema (reinste Liebe) für den Herrn. Es wandelt den Menschen hin zu seinem göttlichen Wesenskern.

Entwickle ausgeprägte Liebe zu Krishnas Namen (Bhagavan Nam Prem) und all dein Leid wird ein Ende finden. Draupadi nahm Zuflucht zu Ihm, als sie in großer Not war und der Herr stand ihr bei. Vertrauen in Hari allein führt zur Befreiung. Erbaue in deinem Herzen einen goldenen Tempel. Krishna möchte nur deine aufrichtige Hingabe. Gott ist Liebe. Liebe erlöst, vereint und erhebt. Liebe ist Geben, Freude ist Singen.

Keine Tugend ist vollkommener als die Liebe. Kein Schatz ist wertvoller als Liebe. Kein Dharma (Pflicht des Menschen) ist erhabener als Liebe. Keine Religion ist wahrhaftiger als Liebe, denn Liebe ist Gott und Gott ist Liebe. Liebe reinigt. Liebe wandelt. Liebe erlöst. Liebe überwindet. Deshalb, entzünde das Licht in deinem Herzen und liebe die Liebe.

Keine Kraft ist stärker als die Liebe. Aus Liebe nimmt das formlose Brahman die vierarmige Gestalt Haris an, um die Bhaktas zu erfreuen. Der Herr folgt seinen Bhaktas mit Speise und Wasser in Händen sogar bis in den Wald. Liebe ließ Buddha, Jesus, Ekanath und viele andere Heilige die Geheimnisse der heiligen Schriften der Menschheit offenbaren. Liebe ist ein Zauberstab in den Händen des Bhaktas. Er führt ihn majestätisch und bringt die Welt unter seine Führung. Der mit reiner Liebe Ausgestattete ist der wahre Herr der drei Welten.

Prema ist ausgeprägte, selbstlose und reine Liebe zu Gott. Prema ist gesammelte Liebe. Bhakti gipfelt in Prema. Prema ist göttlicher Nektar. Prema nimmt Leiden und Sorgen, macht unsterblich, glückselig und friedvoll. Es ist sehr schwierig, Prema zu beschreiben. Du musst es selbst erfahren. Kultiviere es durch Japa, Smaran (das Bewusstsein auf Gott richten), Kirtan (Singen zum Lobe Gottes), Satsang, Gebet, Dienst an Bhaktas und lese das Ramayana, das Bhagavatam und andere heilige Schriften.

Die Liebe in der Religion ist eine Wissenschaft. Der Bhakta ergießt sein Herz in den Geliebten. Es ist ein ganz natürliches Ergebnis, wenn der Bhakta sich von den Unreinheiten und Störungen des Geistes befreit hat. Dann ist Ananda in Liebe. Liebe ist eine mystische, göttliche Kraft, die den Menschen zum Göttlichen wandelt. Liebe lässt die wahre Verbindung zum Herrn entstehen.

Der Wunsch zu lieben ist von Natur aus in den Herzen der Menschen vorhanden. Keinem Menschen fehlt die Eignung zur Liebe und von Liebe getragen zu sein. Du musst diese natürliche Gemütsbewegung der Liebe bis zu einem bestimmten Grad entwickeln. Du musst dich reinigen, indem du alle Arten der Selbstbezogenheit abzubauen versuchst. Du musst die allumfassende Liebe in dir erschaffen.

Die heutige Welt braucht die Botschaft der Liebe. Entzünde das Licht der Liebe in deinem Herzen. Liebe alle. Umarme alle Wesen mit deiner Liebe. Nationen können nur mit der reinen Liebe vereint werden. Kriege können nur mit gegenseitiger Liebe beendet werden. Der Bund der Nationen kann nicht viel bewirken. Liebe ist ein mystischer, göttlicher Klebstoff, der alle Herzen eint. Liebe ist göttlicher, magischer und heilender Balsam in höchster Potenz. Tu alles aus reiner Liebe. Vernichte List, Gier, Betrug und Egoismus.

Es ist besonders grausam, das Leben anderer mit Giftgas auszulöschen. Das ist ein großes Verbrechen. Der Wissenschaftler, der das Gas im Labor entwickelt hat, wird vom Herrn bestraft werden. Vergiss nicht den Tag des Urteils. Was wirst du dem Herrn sagen, Sterblicher, der nur nach Macht, Herrschaft und Reichtum strebte? Halte dein Bewusstsein rein und bewahre dir ein liebendes Herz. So wirst du das Reich Gottes erlangen.

Entwickle allumfassende Liebe. Das wird dir helfen, friedlich mit allen Menschen und Kreaturen zusammenzuleben. Liebe und Frieden sind untrennbar miteinander verbunden. Wo Liebe ist, ist Frieden und wo Frieden ist, ist Liebe. Entwickle ein Herz, das in Tränen der Freude ausbricht, wenn es den Namen des Herrn vernimmt. Lasse die Wogen der Liebe stetig dein Herz erreichen. Fühle die Wärme der göttlichen Umarmung. Bade im Sonnenlicht der göttlichen Liebe. Koste die Wonne der Ewigkeit. Trinke den Nektar der göttlichen Liebe.

Willst du wirklich zu Gott? Dürstest du nach Seinem Darshan (die Schau Gottes)? Hast du wahren spirituellen Hunger? Du magst begeisternde Vorträge über Bhakti halten. Du magst Bücher über Bhakti Yoga schreiben, und doch ist dir nicht eine Spur von Hingabe eigen. Wer nach dem Darshan Gottes dürstet entwickelt Liebe. Nur ihm wird Er Sich offenbaren. Gott ist eine Frage von Angebot und Nachfrage. Bei aufrichtiger Nachfrage kommt die Sendung sofort.

Für den Bhakti Weg sind fünf Elemente unerlässlich. (1) Nishkamya (Absichtslosigkeit), (2) Avyabhicharini (Ausdauer), (3) Sadat (Stetigkeit). (4) Sadachara (Moral), (5) Ernsthaftigkeit. So kommt die Erkenntnis schnell. Ohne Karte oder Kompass ist es schwierig, ein Schiff über den Ozean zu steuern. Ebenso schwierig ist es, ohne Disziplin, Ordnung im Leben, Moral und Hingabe an den Herrn sicher über den Ozean des Samsaras (Kreislauf der Wiedergeburten) zu reisen.

Die Sprache der Liebe ist die Sprache der Tränen. Tauche die Lotusfüße des Herrn stetig in die Tränen der Reue, der Trennung (Viraha) und der Liebe (Prema) im Tempel deines Herzens. So wirst du die Glückseligkeit der Verbundenheit mit dem Herrn genießen. Nicht den Bruchteil einer Sekunde, nicht die Dauer eines Lidschlages darf dein Bewusstsein sich von den Lotusfüßen des Herrn entfernen. Deine Hingabe soll fließen wie Öl und dir stehen die drei Welten offen. Der Herr gibt Sein Versprechen, dass Er solch einem Bhakta folgen wird, wo immer er sich hinbewegt. Er trägt den Staub seiner Füße als Tilaka auf Seiner Stirn.

Sudama kam zu Krishna, der sein Freund war. Krishna war im Gespräch mit Radha. Sudama war im Lumpen gehüllt und traute sich nicht den Palast zu betreten. Die Wachen informierten Krishna: "Herr, ein armer Brahmane, mit Namen Sudama steht, in Lumpen gehüllt, vor den Toren des Palastes." Krishna verbot den Wachen jedes weitere Wort. Das Wort Sudama war genug. Er rannte barfuß hinaus und rief: "Mein lieber Sudama, mein Freund." Radha war ein wenig verärgert, weil Krishna den Raum so plötzlich verließ, ohne ihr zu sagen warum. Wenige Minuten später kam Krishna mit Sudama zurück. Er bemerkte Radhas schlechte Stimmung und Er kannte den Grund. Er sprach zu Ihr: "Liebe Radha, verzeih Mir. Ich bin der Sklave Meiner Bhaktas. Ich liebe sie mehr als Mich Selbst." Krishna ließ Sudama auf Seinem eigenen Sitz Platz nehmen und schnappte Sich das Päckchen gebackenen Reises von Sudama, denn dieser war zu scheu, sein armseliges Geschenk zu übergeben. Krishna nahm den gebackenen Reis zu Sich und sprach verzückt: "Oh Radha, niemals zuvor genoss ich eine derartige Köstlichkeit."

Wenn du dich entschlossen hast, für ein - zwei Stunden Japa oder Meditation zu praktizieren, so musst du dies in Ruhe und mit Hingabe tun. Keine Eile und kein unruhiger, mit etwas anderem beschäftigter Geist dürfen dich in Anspruch nehmen. Sei nicht wie ein Lieferant, der mit billigem Material ein Haus baut und damit den Auftraggeber betrügt. Gott kannst du nicht betrügen. Du betrügst nur dich selbst, da weder Japa noch Meditation dir den gewünschten Erfolg bringen werden.

In ständiger Anbetung Gottes zu verweilen wird Nishtha genannt. Der Bhakta festigt sich in der Hingabe, entwickelt Asakti (Bindung) an den Herrn, wenn er in seiner Hingabe und Tiefe seiner Meditation fortschreitet. Singe den Namen des Herrn. Lobpreise Ihn. Richte deine Gedanken nur auf Ihn. Meditiere auf Ihn. Das ist das Wesen von Bhakti Yoga. Wenn du Vollkommenheit erlangt hast in Hingabe und Liebe zu Gott (Purnaprema), steht die Welt dir offen.

Shuddha Pushti Bhakti

Artikel von Swami Sivananda aus "All About Hinduism"

Shuddha Pushti Bhakti, wörtlich „die reinste Form der Verehrung“, ist eine Form der Gottesverehrung, die besonders im Vaishnavismus, praktiziert wird. Gerade in der Shuddhadvaita Richtung spielt die Shuddha Pushti Bhakti eine besondere Rolle. Beim Shuddha-Pushti-Bhakti singen die Verehrer Kirtans mit den Namen Gottes. Sie loben Gott, und sie entwickeln ein starkes Sehnen nach Gott. Und diese Art der Verehrung wird von Gott selbst verursacht, und somit fällt die Gnade Gottes auf die Sucher. Damit wird auch eine starke Verbindung der Sucher zu Gott hergestellt, und diese Verbindung wächst schließlich zu Prema Bhakti („Geschmack Gottes“). Die Verehrer erlangen so Wissen über und von Gott. Sie erreichen dann eine Anbindung an Gott (Asakti). Und schließlich entsteht ein starkes Verlangen danach, Gott zu erreichen. Dies ist eine reife Form der Liebe und der Asakti. Sie wird als Vyasana bezeichnet. Dieses starke Verlangen oder Vyasana, führt dann zu Erlangung der höchsten Wonne, der Summum Bonum oder des Endes.

Wenn die Liebe zu Krishna intensiver wird, sehen die Verehrer Krishna überall. Und somit wird alles zu einem Objekt ihrer Liebe. Und sie identifizieren sich so mit allem. Die Gopis machten diese Erfahrung. Sie sahen Krishna überall. Und sie sahen sich ebenfalls als Krishna. Dies ist Para Bhakti oder die höchste Hingabe, die dann ähnlich wie das Wissen oder das Brahman Jnana der Vedantins oder Jnanins wirkt. Dabei ist sowohl die innere als auch die äußere Welt voll mit Krishna oder Purushottama für diese Verehrer. Die Belohnung für diese Hingabe ist der Zugang zu allen ewigen Vergnügungen oder den Lilas von Krishna.

Im Shuddha Pushti Bhakti ist das höchste Ziel nicht Mukti oder die Befreiung. Das höchste Ziel ist der ewige Gottesdienst an und für Krishna und die Teilnahme an seinen Vergnügungen im kosmischen Spiel oder Vrindavana. Jene, die Vyasana, oder das starke Verlangen nach Gott, aufgebaut haben, lehnen mit Verachtung die vier Arten der Befreiung ab. Die Maryada-Bhaktas erreichen Sayujya Mukti, d.h. sie werden eins mit Krishna. Die Pushti Bhaktas lehnen Mukti ab und nehmen an den Vergnügungen oder den Lilas von Krishna teil. Sie wählen mit großer Freude den immerwährenden Gottesdienst an und für Krishna. Dabei nehmen die Bhaktas die Formen von Kühen, Vögeln, Bäumen und auch Flüssen an. Sie erfreuen sich an der Gesellschaft von Krishna, die grenzenlose Freude bringt. Die Vergnügungen sind dabei ähnlich zu denen, die Krishna in Vraja and Vrindavana ausführte. Dabei werden auch einige der Verehrer zu Gopas and Gopis und nehmen so an den Vergnügungen in dem kosmischen Vrindavana teil.

Die Kraft der Bhakti

Artikel von Sacinandana Swami, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 16

Alle heiligen Schriften sprechen von Bhakti oder Liebe als der wichtigsten und auch stärksten Kraft, die uns zum spirituellen Leben führt und uns im spirituellen Leben erhält. Das wunderbare an Bhakti ist, dass sie der natürliche Zustand der Seele ist. Die natürlichen Dinge sind nie sehr kompliziert - sie sind dem Leben sehr nahe. In der Bhakti-Tradition der vedischen Kultur werden neun mit spiritueller Kraft erfüllte Vorgänge praktiziert, die die Seele in die Umarmung Gottes bringen und Gottesliebe erwecken. Diese neun Vorgänge werden von Prahlada Maharaja im Shrimad Bhagavatam (7.5.23-24) aufgeführt: sri-prahlada uvaca sravanam kirtanam visnoh smaranam pada-sevanam arcanam vandanam dasyam sakhyam atma-nivedanam iti pumsarpita visnau bhaktis cen nava-laksana kriyeta bhagavaty addha tan manye 'dhitam uttamam

Prahlada Maharaja sagte: Über Sri Vishnus transzendentalen Heiligen Namen, über Seine Gestalt, über Seine Eigenschaften, über Seinen Besitz und über Seine Spiele zu hören und zu chanten, sich an sie zu erinnern, dem Herrn ehrerbietig mit sechzehn Arten von Zubehör Verehrung darzubringen, dem Herrn Gebete darzubringen, Sein Diener zu werden, den Herrn als seinen besten Freund zu betrachten und Ihm alles hinzugeben (mit anderen Worten, Ihm mit Körper, Geist und Worten zu dienen) - diese neun Vorgänge werden als reines hingebungsvolles Dienen anerkannt. Wer sein Leben durch die Ausführung dieser neun Vorgänge in den Dienst Vishnus gestellt hat, sollte als der gelehrteste Mensch angesehen werden, denn er hat vollkommenes Wissen erlangt. Heute werden wir uns dem ersten dieser neun Vorgänge widmen. Hören über Vishnus transzendentale heilige Namen, Seine Gestalt, Seine Eigenschaften und Seine Spiele heißt auf Sankrit Shravanam.

Shravanam - Die Kraft von Klang für Bhakti

Dass unterschiedliche Klänge über strukturierende Kräfte verfügen, ist spätestens seit den Aufsehen erregenden Experimenten des Japanischen Wissenschaftler Dr. Emoto in vielen spirituellen Kreisen bekannt geworden. Nach den vedischen Erkenntnissen ist es die Schwingung des Brahmans (Nada-Brahman), die die ganze materielle Welt strukturiert. Die Vedanta Sutras besagen, dass wir durch eine Art des Klanges bedingt und an die materielle Energie gefesselt werden, und durch eine andere Art des Klanges von aller inneren Gefangenschaft befreit werden.

Das Garuda Purana misst dem Hören von transzendentalen Klangschwingungen ganz besondere Bedeutung zu. Es heißt dort: „Der Zustand des bedingten Lebewesens in der materiellen Welt gleicht der Bewusstlosigkeit einer Person, die von einer Schlange gebissen wurde. Beide Zustände der Bewusstlosigkeit können durch den Klang eines Mantras beendet werden.“

Auf einer meiner Indienreisen habe ich das praktisch erleben können. Ich lebte damals mit einem Freund für einige Zeit in einer Höhle oberhalb von Rishikesh. Obwohl wir von Einheimischen gewarnt worden waren, sind wir einmal bei Mondschein zur Ganga heruntergegangen, um dort am Ufer zu meditieren. Plötzlich schrie mein Freund Prabhujaka auf, der hinter mir ging: Als ich erschreckt mit der Taschenlampe nach hinten leuchtete, sah ich gerade noch die Kobra verschwinden. Innerhalb kürzester Zeit verfiel Prabhujaka in einen bewusstlosen Zustand. Wie konnte ich ihm nur helfen? Ich hatte gehört, man sollte die Wunde ausschneiden und ausbrennen, aber fühlte mich in keiner Weise in der Lage, so etwas zu versuchen. Zum Glück fand ich einen Yogi, dem ich mit meinen bescheidenen Hindi-Kenntnissen: „sarpa, sarpa, bandhu, bandhu“ (Schlange, Schlange, Freund, Freund) mitteilen konnte, was Entsetzliches geschehen war. Der Yogi wusste Hilfe. Er brachte einen Mantra-Doktor und dieser begann Mantras zu chanten. Er machte einen kleinen Schnitt in die Wunde. Während er chantete und hier und da noch Kräuter auf die Wunde tat, sah ich im Schein eines entfachten Feuers, schwarzes, giftiges Blut aus der Wunde herauskommen. Nach einer halben Stunde wachte Prabhujaka aus dem Koma auf und nach zwei Tagen war der ganze Vorfall fast vergessen. Nur der schnellheilende Einschnitt und die zwei Löcher des Kobrabisses erinnerten uns daran. So stark sind Mantras.

Srila Prabhupada, mein spiritueller Meister, sagte einmal dazu: „Wenn jemand von einer Schlange gebissen wird, stirbt er nicht sofort, sondern wird zuerst bewusstlos und bleibt eine Zeitlang in einem Koma ähnlichen Zustand.“

Aus spiritueller Sicht, schläft jeder in der materiellen Welt ebenfalls in einem Koma, denn er weiß nichts von seinem wirklichen Selbst, seiner eigentlichen Aufgabe und seiner Beziehung zu Gott. Materialistisches Leben bedeutet daher, von der Schlange Mayas, der Illusion, gebissen worden zu sein und somit ohne spirituelles Bewusstsein beinahe tot zu sein. Doch der Scheintote, der von einer Schlange gebissen wurde, kann wieder zum Leben erweckt werden, wenn bestimmte Mantras gechantet werden. Es gibt Mantra kundige Heiler, die solche Wunder vollbringen können. In ähnlicher Weise kann man aus dem Tod ähnlichen unbewussten Zustand des materiellen Lebens wieder zum Gottesbewusstsein zurückgebracht werden, wenn man das Maha-Mantra hört: „Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare.“ Im Bhakti Yoga ist das Hören von spiritueller Klangschwingung insbesondere wirksam und angenehm, wenn es in der Gemeinschaft von anderen Bhaktas durchgeführt wird. Die Lieder und Erzählungen über Krishna werden als Rasayana-katha, wiederbelebender Klang, bezeichnet. Wenn man bereitwillig seine Ohren für diese Klangschwingung öffnet, kann der Spiegel des Herzens sehr schnell von allen belastenden Gedanken und Eindrücken befreit werden und unsere spirituelle Seele kann zu ihrem ursprünglichen Zustand der Glückseligkeit aufwachen.

Der Sadhana des Shravanams

In der spirituellen Bhakti-Tradition ist es üblich, jeden Morgen ein regelrechtes Sadhana des Sravanams zu machen: - Rezitieren von Mantras, - Singen spiritueller Lieder (Bhajans), - Lesungen aus den heiligen Schriften, - spirituelle Diskussionen (Ista-gosthis), - und immer wieder das Hören von Maha-Mantra, wecken die spirituelle Persönlichkeit auf und strukturieren das Leben neu. Wirkliche Wunder können geschehen für jemanden, der regelmäßig den Sravanam-Sadhana praktiziert: Das Herz wird ruhig und immun gegen die Einflüsse von Tamas und Rajas, die unvermeidlich im Alltagsleben eines Nicht-Ashrama-Bewohners auftreten. Wir alle kennen in unserem Leben die Kraft von Worten. Wenn ein Verliebter seine Geliebte fragt „Liebst du mich?“ und sie mit „Ja“ antwortet, hat dieses eine andere Wirkung als ein „Nein“. Spirituelle Klangschwingungen tragen jedoch keine solche informative Bedeutung in sich, denn sie sind nicht zur Information sondern zur Transformation bestimmt. Vielmehr bergen sie die Kraft, die schlafende Seele zu erwecken. Das Shrimad Bhagavatam lobpreist die Kraft des Hörens wie folgt: „Wer in der reinen Bhakti für Krishna verankert sein möchte, sollte unaufhörlich über Seine Herrlichkeit und Seine transzendentalen Eigenschaften hören. Diese Vorgehensweise wird mit Sicherheit alles Unglückselige aus dem Herzen beseitigen.“ (Shrimad Bhagavatam 12.3.15)

Die Kraft des Hörens wird manchmal auch mit der Kraft der Mondstrahlen verglichen, die mit ihren sanften Händen die Knospen der in der Nacht blühenden Lotosblumen entfalten. So kann auch unsere spirituelle Persönlichkeit, die jetzt in einem knospenhaften Zustand ist, durch das Hören entfaltet werden. Jeder der neun Vorgänge der Bhakti wird in der Tradition durch einen großen Devotee vertreten, der in seinem Leben den jeweiligen Vorgang zum Erfolg gebracht hatte.

Der Held des Sravanams ist Parikshit Maharaja. Parikshit Maharaja, ein Kaiser der damaligen vedischen Welt, hatte eines Tages erfahren, dass ihn ein Brahmanenknabe verflucht hätte, nach Ablauf von sieben Tagen durch einen Schlangenbiss zu sterben. Parikshit Maharaja akzeptierte den Fluch und somit wurde dieser unabwendbar. Er hätte auch komplexe Yajnas ausführen können um auf diese Weise dem Tod zu entgehen, doch er sah in dem Vorfall eine Arrangierung des höchsten Herrn, der er sich nicht in den Weg stellen wollte. Er überlegte sich, was zu tun sei und kam zu der Entscheidung, sich während der ihm verbleibenden sieben Tage vollständig der Praxis des Sravanams zu widmen. Entschlossen begab er sich an das Ufer von Mutter Ganga, fastete und hörte mit großer Aufmerksamkeit dem Weisen Shukadeva zu, der das Shrimad Bhagavatam erzählte - die wunderbare Geschichte über den Höchsten Persönlichen Gott. Unzählige Sadhus hatten von dem Entschluss des Königs gehört, seine letzten Tage gänzlich dem Sravanam zu widmen und waren angereist, um dem nektargleichen Strom Gehör zu schenken, der von den Lotuslippen Shukadeva Goswamis ausging, des Gurus von Parikshit. Es hieß, dass einige sogar aus entlegenen Teilen des Universums kamen, um diesem Austausch von spirituellen Fragen und Antworten beizuwohnen. Wir wollen versuchen in die Szene einzutauchen: Parikshit Maharaja war gefasst und Shukadeva saß vor ihm, verankert in vollkommener Ruhe und Intelligenz. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Übermittlung transzendentalen Wissens waren erfüllt: Ein qualifizierter Hörer und ein qualifizierter Sprecher waren da.

Parikshit Maharaja stellte seine erste Frage: „Bitte lass mich wissen, worüber ein Mensch hören und chanten soll, woran er sich erinnern und wen er verehren soll, und auch was er nicht tun sollte. Bitte erkläre mir all dies.“ (SB 1.19.38) Shukadeva Goswami fing an zu sprechen. Es heißt, dass in diesem Augenblick zwei Ganga-Flüsse gegenwärtig waren: der Ganga-Fluss, in dem sich die Sadhus morgens badeten und der Ganga-Fluss des Shrimad Bhagavatams, welches von Shukadeva entströmte. Es muss eine unglaubliche Atmosphäre gewesen sein - keiner war hungrig und jegliche Furcht vor dem Tod verschwand. Kurz vor seinem Hinübergehen sprach Parikshit noch einmal. Es waren seine letzten Worte, welche am besten die Wirkung von Sravanam zum Ausdruck bringen:

„O Brahmanas, nehmt mich bitte als eine völlig ergebene Seele an. Lasst auch Mutter Ganga, die Vertreterin des Herrn, mich als solche annehmen. Ich habe jetzt den Herrn ganz und gar in mein Herz aufgenommen. Es gibt keine Angst in mir. Lasst mich daher die seltsame Schlange oder welch magisches Ding auch immer der Brahmanen-Knabe geschaffen hat, sogleich beißen. Nur einen Wunsch habe ich: möget ihr alle fortfahren, die Taten Vishnus zu besingen und über sie zu hören.“ (SB 1.19.15)

Wie können wir den Weg des Sravanams in unserem eigenen Leben praktizieren? Die großen Bhakti-Acharyas haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Regelmäßigkeit und Aufmerksamkeit ein entscheidender Schlüssel für das Sravanam sind. Doch niemand kann gespannte Aufmerksamkeit entwikkeln, der nicht rein im Geist ist. Niemand kann wiederum rein im Geist sein, der nicht rein im Handeln ist, und niemand kann rein im Handeln sein, wenn er nicht im Essen, Schlafen, Verteidigen und seiner Sexualität rein ist. (Shrila Prabhupada, SB 1.3.44, Erläuterung) Außerdem sollte sichergestellt werden, dass das Gehörte frei von materiellen Zusätzen ist. Man sollte deswegen von einer möglichst reinen Quelle hören oder lesen. Die Bedeutung der Schriften soll mit anderen Worten nicht durch mentale Spekulation verdreht werden. Eine Analogie im Padma Purana sagt, dass obwohl Milch immer eine gute Wirkung hat, wird sie lebensgefährlich, wenn ihr auch nur ein Tropfen von Schlangengift beigefügt ist.

Wir möchten unsere Leser demütig darauf hinweisen, dass Bhakti eine Erfahrung ist, die nicht mit dem intellektuellen Geist gemacht wird, sondern in dem durch spirituelle Praxis gestärkten spirituellen Herzen stattfindet. Wenn die geschätzten Leser und Leserinnen dieses Artikels in diesen Zeilen Juwelen der Inspiration finden und somit zur Bhakti Praxis des Sravanams angeregt werden würden, wäre meine Bemühung zu schreiben gesegnet. Möge Krishna diesen Pilgerzug von Worten anführen und ihn zu dem Ziel und zu dem Ort der heiligen Inspiration führen.

Die Praxis von Bhakti Empfehlungen

  1. Morgens aus der Bhagavad Gita 1 Kapitel hören
  2. Bhajans singen und hören
  3. Das Maha-Mantra hören
  4. Großen Weisen zuhören

Der spirituelle Name Bhakti

Bhakti ist ein spiritueller Name für Meditierende mit Krishna oder Tryambaka oder Om oder Soham Mantra

Bhakti ist ein spiritueller Name für Aspirantinnen mit Krishna-Mantra, Tryambakam-Mantra, OM oder Soham-Mantra, eigentlich von jedem Mantra. Denn Bhakti heißt Hingabe, Bhakti heißt Gottesliebe. Bhakti ist jede Form von Liebe. Wenn du den Namen Bhakti hast, dann soll das heißen, du willst deine Liebe, deine Gottesliebe immer weiter kultivieren und in der Hingabe zu Gott wirst du die höchste Verwirklichung erfahren.

Ähnliche Spirituelle Namen

Siehe auch

Literatur

assical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

Weblinks

Seminare

Bhakti Yoga

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Mantras und Musik

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Multimedia

Bhakti Yogastunde: Yoga als Hingabe an Gott

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Vortrag über Bhakti – die Hingabe zu Gott

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Yoga Stunde Bhakti Yoga mp3

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Bhakti Yoga – Leben im Ashram

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Bhakti Yoga mit Sukadev

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Sukadev über Bhakti

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