Anahata Chakra

Aus Yogawiki

Anahata Chakra: (Sanskrit: अनाहतचक्र anāhatacakra n.) wörtl.: Chakra "des nicht-angeschlagenen Tones", auch Herz-Chakra, Herzgeflecht, Kardialplexus und Herz-Lotos genannt; Energiezentrum im Herzbereich bzw. in der Brustwirbelsäule, welches mit Hrit Chakra korrespondiert. Es ist das mittlere der sieben Hauptchakren und stellt eine Brücke zwischen den drei unteren, weltlich orientierten und den drei oberen, spirituell ausgerichteten Chakren dar –eine Verbindung zwischen ich und Ich. Anahata Chakra ist der Ort, von dem aus Anahata Nada seinen Anfang nimmt. Es trägt den Schlüssel für den Raum bedingungsloser Liebe und unermesslicher Freude .

Ein Yantra zum Anahata Chakra

Sukadev über Anahata Chakra

Anahata Chakra ist das Herzzentrum. Der Name kommt von Anahata, das heißt "nicht angeschlagen". Das kommt zunächst einmal daher, dass innere Klänge, Anahata Nada, im Herzen hörbar sind. Das heißt Klänge, die im Inneren entstehen. Wenn das Absolute ruhig ist oder du deine Ohrknöpfe verschließt, dann hörst du einen inneren Klang. Und dieser Klang scheint von innen heraus zu kommen. Er kann auch von oben kommen, er kann von links nach rechts kommen, aber du kannst dich besonders auf das Herz konzentrieren, dann hörst du diese inneren Klänge.

Anahata Chakra ist auch das Chakra der reinen Liebe, der bedingungslosen Liebe. Sie muss nicht von außen angeschlagen werden. Anders ist es bei einem Musikinstrument, zum Beispiel einer Zimbel oder auch einer Glocke. Du musst sie von außen anschlagen, damit sie klingt. Dein Herz muss nicht von außen angeschlagen werden, im Sinne von, dass irgendjemand etwas tut. Du kannst Liebe von innen heraus spüren. Das Anahata Chakra ist das Chakra der Liebe und der Freude. Und der Name drückt eine bedingungslose Freude, eine bedingungslose Liebe aus, sie braucht nichts. Die Liebe ist einfach da.

Der Sitz des Anahata Chakras ist übrigens in der Wirbelsäule, auf Höhe der Brustwirbelsäule. Also nicht hinten, wo die Wirbel enden, am hinteren Ende der Wirbelsäule am Rücken, da sind ja die Dornfortsätze, sondern weiter vorne, dort ist das eigentliche Anahata Chakra. Und das Anahata Chakra hat ein zweites Chakra, das von ihm gesteuert wird, das sogenannte Hrid Chakra. Und das Hrid Chakra ist etwa auf dieser Höhe und etwa in der Mitte der Brust. Das Hrid Chakra ist das Chakra, welches du am meisten spürst. Hrid ist das Herz und Hrid Chakra ist das Herz Chakra, in der Mitte der Brust. Und dieses Hrid Chakra wird gesteuert vom Anahata Chakra. Und dieses Anahata Chakra ist das Zentrum der bedingungslosen Liebe und Freude.

Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über

Diese lutherische Übersetzung von Matthäus 12, 34 bringt zum Vorschein, wie wir ins Fließen kommen, wenn wir im Herzen sind. Dann sprechen wir die Sprache des Herzens und diese Sprache ist eine Sprache der Liebe, der Ehrlichkeit und des Mitgefühls.

Im Grunde unserer Herzen „wissen“ wir, dass wir ein Herz und eine Seele sind. Und wenn wir es doch wieder einmal vergessen haben, weil so ein herzloser Herzensbrecher gerade unser Herz gestohlen hat und unsere Herzen deshalb schwer, kalt und hart werden, sich zu Stein oder Eis verwandeln, bluten, in die Hose rutschen, vor Schreck stocken, sich zusammenkrampfen oder vor Angst bis zum Hals schlagen, dann erinnern uns unsere herzensguten Freunde, Kinder, „Der kleine Prinz“ und andere Gurus, die ein großes Herz für uns haben, wieder daran, nicht traurigen Herzens, einsame Herzen zu bleiben, sondern uns ein Herz zu fassen, ihnen unsere Herzen auszuschütten, um unseren Herzen Luft zu machen und ihrem herzlichen Rat mit den zu Herzen gehenden Worten, bei denen uns ganz warm ums Herz wird, mit Herz und Hand zu folgen, sodass unsere Herzen bald wieder warm werden, aufgehen, höher schlagen, lachen, vor Freude zerspringen wollen und wir unserem Herzensbrecher schließlich beherzt wiederbegegnen und reinen Herzens sagen können: „Ja. Man sieht nur mit dem Herzen gut!“

Unsere Sprache ist voll von Ausdrücken, die sich auf das Herz beziehen. In ihr spiegelt sich der hohe Wert des Herzens und der Liebe in unserem Leben wider. Auch unsere Gestik unterstreicht diese Bedeutsamkeit des Herzens, da wir, wenn wir von uns selbst sprechen, die Hand zum Herzen führen.

Ein volles Herz ist ein Herz voll Liebe, ohne Angst, ein blühender zwölfblättriger Lotos, pranadurchflutetes Anahata Chakra. Menschen, deren Herzchakra entfaltet ist, besitzen die Gabe, andere mit ihren Worten zu berühren.

Auf Tuchfühlung mit dem Anahata Chakra - Die Eigenschaften des Anahata Chakra

Hanuman - ein großer Bhakta

Übersicht zum Anahata Chakra und seinen Entsprechungen

Bedeutung des Namens: unangeschlagen, ungetroffen, unverletzt, unbeschädigt

Sitz: Mitte der Brustwirbelsäule

Kshetra (korrelierendes Chakra): Hrid Chakra

Hormondrüse: Thymusdrüse

Nervengeflecht: Herzgeflecht (Plexus cardialis)

Innere Farbe: Blau

Aura-Farbe: Grün

Tattwa (Element): Vayu (Luft)

Charaktereigenschaften des Elements: Offenheit, Anpassungsfähigkeit, Toleranz, Kommunikation, Weite, vielseitiges Interesse, Verstehen, Aufnahmefähigkeit

Bija Mantra: Yam

Yantra: Sechszackiger Stern

Tier: schwarze Antilope/ Gazelle/ Reh

Vorherrschende Sinneswahrnehmung: Tastsinn

Sinnesorgan: Haut

Handlungsorgan: Hände

Anzahl der Blütenblätter/ Nadis: zwölf

Farbe der Blütenblätter: zinnoberrot

Bija Mantras der Blütenblätter: Kam, Kham, Gam, Gham, Ngam, Cham, Chham, Jam, Jham, Njam, Tam, Tham

Gott: dreiäugiger Shankara (oder Shiva)

Göttin: Kakini

Loka (Ebene): Maharloka

Sharira (Körper): Sukshma Sharira (astral)

Kosha (Hülle): Vijnanamaya Kosha (geistig-intellektuell)

Granthi (Knoten): Vishnu Granthi

Höhere Eigenschaften: Ananda , Liebe, Hingabe

Motivation: Dienen, reine Liebe, Vision Gottes

Surya Namaskar-Stellung: 1,7

Asana (Körperstellung): Matsyasana - Fisch, Bhujangasana - Kobra, Dhanurasana - Bogen, Kapotasana - Taube, Ushtrasana - Kamel, Halasana – Pflug

Herrschender Planet: Venus

Nähere Erläuterungen zur Übersicht

Das Anahata Chakra ist das vierte der sieben Hauptchakren. Als Herzzentrum bildet es den Mittelpunkt zwischen diesen sieben feinstofflichen Energiezentren und hat eine verbindende Funktion zwischen den weltlichen und den spirituellen Ebenen, zwischen Individuum und Kosmos, relativem und absolutem Aspekt unseres Seins. Es schlägt eine Brücke von den unteren drei Chakren, die für die Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit wichtig sind, zu den oberen drei Chakren, denen das Potential inneliegt, die Grenzen der Persönlichkeit wiederum zu transzendieren und eine höhere Wirklichkeit zu erfahren.

Die Chakren und ihre Eigenarten wurden von Rishis erkannt und weitergegeben. Besonders feinfühlige bzw. hellsichtige Menschen können Chakren in unterschiedlicher Intensität wahrnehmen.

Anahata bedeutet „unangeschlagen, ungetroffen, unverletzt, unbeschädigt“. Dies bezieht sich auf den mit Anahata Chakra verbundenen Anahata Nada, die inneren kosmischen Klänge, die ohne jegliche Reibung (Anschlagen, Anstreichen, Anzupfen) existieren und uns, wenn wir uns tief genug in sie versenken, zum Ursprung unseres Seins führen können.

Das Anahata Chakra hat seinen Sitz in der Mitte der Brustwirbelsäule, von wo aus es nach vorn ausstrahlt und ein in seinem vorderen Kshetra (Energiefeld) liegendes Nebenchakra, das Hrid Chakra, steuert. Oftmals fällt es uns leichter, dieses vordere Chakra zu spüren. Das Anahata Chakra dirigiert außerdem die Thymusdrüse und das Herzgeflecht und nimmt somit Einfluss auf Immun- und Herz-Kreislauf-System des Körpers.

Die innere Farbe Blau ist die Farbe des Elements Luft (Vayu), welches durch Anahata Chakra regiert wird. Luft ist formlos, dehnt sich bei Wärme aus und zieht sich bei Kälte zusammen. Sie kann einen Raum erfüllen oder etwas umhüllen. Luft ist klar und rein, sie verkörpert die Weiten des Himmels. Sie zeichnet sich durch Leichtigkeit, Durchlässigkeit, Aufnahmefähigkeit, Bewegung und Wandlungsfähigkeit aus. Entsprechend bringt dieses Tattwa Charaktereigenschaften wie Offenheit, Anpassungsfähigkeit, Toleranz, Kommunikation, Weite, vielseitiges Interesse, Verstehen und Aufnahmefähigkeit mit sich. (Übrigens entspricht im Ayurveda das Dosha Vata dem Anahata Chakra.)

Die Aura-Farbe Grün ist die äußere Farbe, mit welcher das Chakra ausstrahlt.

Durch Rezitation des Bija MantrasYam“ wird das Herz in Schwingung versetzt, sodass sich Blockaden in diesem Bereich lösen können. Auch durch Visualisierung des Hexagramms, des Yantras des Anahata Chakras oder durch das Sich-Vorstellen der schwarzen Antilope, des Tieres des Anahata Chakras, kann Anahata Chakra aktiviert werden. Die Antilope (bzw. Gazelle oder Reh) verkörpert Leichtigkeit, Zartheit, Sensibilität, Anmut und Wachsamkeit.

Der Lotos des Anahata Chakras hat zwölf zinnoberrote Blütenblätter, also zwölf Hauptnadis, die durch das Chakra hindurchgehen. Ihre Energie drückt sich in ihrer tiefroten Farbe aus und kann durch die BijaMantras der Blütenblätter Kam, Kham, Gam, Gham, Ngam, Cham, Chham, Jam, Jham, Njam, Tam, Tham - Laute des Sanskrit-Alphabets, die bestimmte Frequenzen besitzen - aktiviert werden. Diese Energie dehnt sich in zwölf Richtungen, also in alle Dimensionen, aus. Dadurch stellt das Anahata Chakra das Gleichgewicht im Energiefluss des Körpers her.

Auf die Kraft des Gleichgewichts des Anahata Chakras verweist auch die Ausgeglichenheit seines Yantras. Der sechszackige Stern setzt sich aus zwei ineinander verschränkten gleichseitigen Dreiecken zusammen, von denen eines nach oben und eines nach unten gerichtet ist. Nach tantrischer Tradition zeigt sich darin die harmonische Vereinigung des männlichen und weiblichen Prinzips - von Shiva und Shakti.

Auch Mahar Loka, die Ebene des Anahata Chakras und eine der sieben Himmelswelten der hinduistischen Kosmologie, deutet als großartige Ebene, auch als Ebene des Gleichgewichts bekannt, auf die bereits erwähnte verbindende und harmonisierende Funktion dieses Chakras. Im Mikrokosmos des menschlichen Körpers entspricht Mahar Loka dem Astralkörper (Sukshma Sharira) und der geistig-intellektuellen Hülle (Vijnanamaya Kosha).

Dem Anahata Chakra entsprechen bestimmte göttliche Attribute, die sich durch die ihm innewohnenden Gottheiten ausdrücken. Zum einen wohnt hier der kampferblauhäutige Ishana Rudra Shiva, aus dessen Locken die heilige Ganga fließt. Er sitzt, von Schlangen umwunden, mit Trishul in seiner rechten und Damarutrommel in seiner linken Hand auf einem Tigerfell. All diese Merkmale geben Hinweis auf sein friedfertiges, wohlgesonnenes, leidenschaftsloses und ständig glückliches Wesen. Er ist von der Welt losgelöst, denn er weiß um „Aham Brahmasmi“. Zum anderen findet sich im Anahata Chakra ein Lingam mit Rudra Shiva als Sada Shiva, als ewigem Wohltäter.

Das Herzchakra wird außerdem von der vierköpfigen Göttin Kakini bewohnt. Sie ist rosa- oder goldgelbfarben, trägt ein himmelblaues Gewand und sitzt auf einem Lotos. In den Händen hält sie Trishul, Schwert, Schild und Totenkopf - Symbole, die Hinweis darauf geben, dass sie die Kraft hat, Prozesse des Schöpfens, Erhaltens und Zerstörens im Gleichgewicht zu halten, Hindernisse zu beseitigen, vor weltlichen Einflüssen zu schützen und von der Unwissenheit zu befreien. Sie soll zu zeitloser Musik, Poesie und Kunst auf besonders feinem Niveau anregen. Ihre Bhakti Energie wird durch die Kundalini Shakti unterstützt, die im Anahata Chakra als meditierende Göttin im Lotossitz auftaucht und als personifizierte Hingabe zum Aufstieg in höhere Bewusstseinsebenen inspiriert.

Das Anahata Chakra ist ein Zentrum der Gefühle und Empfindungen. Dies zeigt sich auch in seiner vorherrschenden Sinneswahrnehmung, dem Tastsinn. Fühlen, Spüren, Berühren und Berührtwerden und Umarmen drücken sich aus über Haut und Hände.

Das Anahata Chakra steht für Liebe, Freude, Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Uneigennützigkeit, Frieden, Harmonie, Reinheit, Klarheit, Vergebung, Geduld , Freundlichkeit und für unser Innerstes, unsere Seele. Es wird als Sitz von Jivatman und Parashakti betrachtet und in den Upanishaden als kleine Flamme im Herzen beschrieben. Wir sehnen uns nach einer Vision des Göttlichen und in dem Gefühl, ein Instrument Gottes zu sein, öffnen wir uns ganz dem Dienst an der Schöpfung. Dieses Zurücktreten des Egos steht im Zusammenhang mit der Auflösung von Vishnu Granthi, dem Knoten in der Sushumna oberhalb des Anahata Chakras, welcher das Aufsteigen der Kundalini Energie blockiert.

Steht der Herzlotos in voller Blüte, so erfahren wir Wonne (Ananda), bedingungslose Liebe und Hingabe an das, was ist. Wir spüren die Einheit allen Seins und sind mit uns selbst und anderen im Reinen. In Jesus Christus oder auch Hanuman verkörpern sich die höchsten Eigenschaften eines offenen Herzens. Aussagen wie jene aus der Bergpredigt: „Selig sind, die da reinen Herzens sind. Denn sie werden Gott schauen“ und “Herr, vergib ihnen, den sie wissen nicht, was sie tun” zeugen uns Beispiel davon.

Hand aufs Herz! - Aktivierung des Anahata Chakras

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Um den Lotos Deines Anahata Chakras erblühen zu lassen, kannst Du Dich von folgenden Vorschlägen inspirieren lassen:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Chakras

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Energiearbeit

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Bhakti Yoga

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Klang, Nada Yoga

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Multimedia

Anahata Chakra –- das Herzchakra <mp3player>http://sanskrit-woerterbuch.podspot.de/files/anahatachakra-herzchakra-yogavidya-sanskritlexikon.mp3</mp3player> Anahata-Chakra-Erd-Himmel-Meditation

Nutze die Energie von Mutter Erde, um dein Herzchakra zu aktivieren. Und nachdem du die Erdenergie zum Herzen gebracht hast, lass die Herzensenergie nach oben über die Scheitelgegend zum Himmel ausstrahlen. Du kannst das verbinden mit einem Mantra oder auch mit einer Baum-Visualisierung. Sukadev und Saradevi leiten dich zu dieser Anahata-Chakra-Erd-Himmel-Meditation aus dem Kundalini Yoga. <mp3player>http://daricha.podspot.de/files/187_Anahata-Chakra-Erd-Himmel-Meditation.mp3</mp3player> Anahata-Chakra-Rosen-Meditation <mp3player>http://daricha.podspot.de/files/185_Anahata-Chakra_Rosen-Meditation.mp3</mp3player>