Pflicht
Pflicht ist eine Aufgabe, eine Forderung, Anforderung und Verbindlichkeit. Pflichten kann man aus verschiedenen Gründen bekommen. Es gibt ethische Pflichten aus den Lebensumständen: Wer ein Kind in die Welt setzt, hat Pflichten gegenüber dem eigenen Kind und natürlich eine Reihe von häuslichen Pflichten.
Man hat Pflichten gegenüber dem Partner und gegenüber den Eltern. Wenn man eine Arbeitsstelle annimmt, hat man Pflichten gegenüber dem Arbeitgeber. Auch als Staatsbürger hat man staatsbürgerliche Pflichten. Als Mensch hat man auch Pflichten gegenüber der Schöpfung und gegenüber Gott. Ein spiritueller Aspirant kann auch seine spirituellen Praktiken als Pflicht ansehen, manchmal als angenehme Pflicht, manchmal auch als weniger angenehme Pflicht. Pflichtbewusstsein ist wichtig, aber auch Mitgefühl und Herzlichkeit.
Pflicht - eine Tugend. Was ist Pflicht ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Pflicht gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Pflicht ?
Swami Sivananda über Pflicht
Artikel aus dem Buch: How to Cultivate Virtues und Eradicate Vices
Pflicht ist das, woran man durch irgendeine Verbindlichkeit gebunden ist. Tue deine Pflicht und überlasse Gott den Rest. Wer seine Pflicht kennt, aber sie nicht ausführt, ist der schlimmste Mensch auf dieser Welt. Du bist nicht auf dieser Welt, um das zu tun, was du willst. Du musst wollen, das zu tun, was deine Plicht ist.
Betrachte alle Pflichten als heilig. Tu deine Pflicht uneigennützig. Dann wird sie aufhören belastend zu sein, sie wird freudvoll. Tue deine Pflicht in deinem Geschäft, in deiner Küche, in deinem Büro, in deiner Schule, in deinem Haus sehr ehrlich. Widme dein ganzes Herz der Ausübung, auch wenn du nur Kleinigkeiten erledigst wie das Ordnen deiner Papiere, das Reinigen deines Raumes, das Sortieren deiner Kleidung. Pflicht ist das sofortige und ehrliche Ausführen der täglichen Arbeiten, die vor dir liegen.
Pflicht ist die die großartigste Idee, da sie die Idee von Gott, von der Seele, von der Freiheit, von Verantwortung und von der Unsterblichkeit beinhaltet. Das ehrenwerte Ausführen der Pflichten in jeder Altersstufe beschert dem Menschen Ehre. Sei akkurat im Tun auch in den geringen Pflichten. Du wirst daraus mehr Freude und Glück ziehen. Keine Pflicht ist minderwertig. Pflicht ist Gottesdienst. Alle Handlungen sind heilig. Pflichterfüllung ist Religionsausübung.
Ausgeführte Pflicht ist ein moralisches Stärkungsmittel. Es kräftigt deinen Geist und dein Herz. Menschliches Glück und moralische Pflicht sind untrennbar miteinander verbunden. Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Handle so, wie du wünscht, behandelt zu werden. Dies ist ein großes moralischen Gesetz.
Du bist nicht geboren, um die Problem des Universums zu lösen. Du bist geboren, um herauszufinden, was deine Pflicht ist. Diese Lebensspanne ist dir für erhabene Pflichten gegeben und nicht für Selbstsucht, nicht zum wertlosen Vergeuden oder mit nutzloser Klatscherei, essen, trinken und schlafen, sondern um dich zu vervollkommnen, um Tugenden zu kultivieren, der Menschheit selbstlos zu dienen und Gotteserkenntnis zu erlangen.
Pflichten des Menschen
Artikel von Swami Sivananda aus dem Buch "Practice of Karma Yoga"
Der Mensch hat in seinem Leben bestimmte wichtige Pflichten und Verantwortungen. Er muss sich durch die richtige Erfüllung dieser Pflichten sowohl moralisch als auch spirituell entwickeln. Er muss gemäß dem Gottesgesetz handeln und leben. Er muss die Regeln des Verhaltens und das Maß seiner Verantwortungen herausfinden. Er muss ein solides Wissen des moralischen Codes von Manu oder Yajnavalkya haben und entsprechend dieser Regeln handeln. Erst dann hat er das Recht, Mensch genannt zu werden.
Der Mensch hat Pflichten gegenüber seinen Eltern, Kindern und anderen Familienmitgliedern. Er hat Pflichten gegenüber der Gesellschaft und dem Land. Er hat Pflichten des Varnashrama. Er hat Pflichten sich selbst gegenüber und nicht zuletzt hat er wichtige Pflichten Gott gegenüber. Er muss alle Lebensaufgaben erfüllen. Erst dann erlebt er Fortschritt in seinem Leben und er genießt wirklich Seelenfrieden.
Er muss seinen Eltern dienen, die ihm den physischen Körper mit großer Shraddha und Bhava gaben. In der Taittiriya Upanishade findest du: Matrudevo Bhava (verehre deine Mutter als Göttin), Pitrudevo Bhava (Verehre deinen Vater als Gott). Die Eltern sollten als sichtbare Vertreter Gottes auf Erden verehrt werden. Ashutosh Mukerji aus Kalkutta, der frühere Vizekanzler der Universität von Kalkutta, verehrte seine Mutter und trank täglich ihr Charanamrita, bevor er in sein Büro ging. Moderne gebildete Menschen zollen ihren Eltern keine richtige Aufmerksamkeit. Wenn der Vater ungebildet ist und der Sohn in England seine Ausbildung bekam, wird er sagen, dass sein Vater ein Diener des Hauses ist, wenn jemand fragt: "Wer ist dieser alte Mann?"
Kindererziehung als wichtige Pflicht
Ein Vater muss seine Kinder richtig erziehen. Er muss sie gut in Sanskrit, Englisch und technischen Fächern unterweisen. Von klein auf muss er sie mit dem spirituellen Weg vertraut machen. Er muss seiner Ehefrau ergeben sein, die sein Partner im Leben ist und welche die linke Hälfte seines Körpers ausmacht. Religiöse Bräuche haben ohne sie keinen Wert. Er muss sie als sein Helfer auf dem Weg zur Spiritualität betrachten. Sobald ein Sohn geboren wird, wird sie seine Mutter. Die Shrutis (der Teil der Veden, der göttliche Offenbarungen enthält) erklären: "Atma vai jaayate putrah – die Seele ist als Sohn geboren". Er muss alle Vorstellungen einer Beziehung zu seiner Ehefrau aufgeben sobald ein Sohn geboren ist. Er darf keinen Geschlechtsverkehr mehr haben. Beide sollten ein spirituelles Leben führen. Der Ehemann sollte in seiner Frau nicht nur eine Fortpflanzungsmaschine sehen. Es gibt einen höheren Zweck. Sie muss ihrem Ehemann in seiner spirituellen Entwicklung helfen. Sie muss seinen Wünschen nachkommen. Sie muss ihm in jeder Hinsicht dienen.
Temperament und Pflichterfüllung
Der Mensch muss der Gesellschaft seinem Temperament, seiner Vorliebe und Fähigkeit entsprechend dienen. Dies hilft ihm, seinen Geist zu reinigen. Er muss mit Nishkamya Bhava (Selbstlosigkeit) als Ehrenmitglied dienen. Er sollte keinerlei Entlohnung bekommen. Er muss Patriotismus entwickeln und dem Land dienen. Dienst am Land ist Dienst an Mutter Kali. Es ist reine Mutterverehrung.
Pflichterfüllung und Kastenwesen
Er muss die Pflichten seines Varnashrama ausüben. Ein Brahmin sollte Gelassenheit, Selbstbeherrschung, Reinheit, Vergebung, Aufrichtigkeit, Weisheit, Wissen und Glauben an Gott haben. Ein Kshatriya sollte Tapferkeit, Großartigkeit, Beständigkeit, Stärke, Mut, Großzügigkeit und eine Führernatur besitzen. Der Vaishya sollte sich mit Landwirtschaft, Handel und Viehzucht beschäftigen. Sudras sollten den anderen drei Kasten dienen.
Pflichterfüllung und die vier Ashramas
Ein Brahmachari sollte bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr religiöse Bücher studieren. Wenn er lebenslanges Zölibat gelobt hat, wenn er ein Naishthika Brahmachari (immerwährend Enthaltsamer) werden will, braucht er das Stadium eines Familienmenschen nicht eintreten. Er sollte ewige Leidenschaftslosigkeit und Unterscheidungsfähigkeit besitzen. Erst dann zieht er wirklich einen Nutzen davon. Er kann sein ganzes Leben den geistigen Belangen widmen.
Wenn er ein lebenslanges Zölibat nicht auf sich nehmen möchte, kann er ein Familienmensch werden. Er kann nach Beendigung seiner Ausbildung heiraten. Er kann seine Ehefrau gelegentlich aufsuchen, um die Generationsfolge aufrechtzuerhalten, aber nicht aus Sinnlichkeit. Er macht sich wie ein Brahmachari zurecht, wenn er sich streng an die obigen Regeln hält. Wenn er das Stadium des Familienmenschen hinter sich gebracht und seinem Sohn eine ordentliche Stellung verschafft hat, kann er alleine oder mit seiner Frau ein Vanaprastha werden. Er sollte nicht bis zum Lebensende im Hause bleiben. Er wird unterschiedliche Ängste und Moha wegen seiner Kinder haben, wenn er im Haus bleibt. Sollte er es schwierig finden, zu gehen, so kann er außerhalb des Hauses in einer Hütte leben. Wenn ihm auch dies Schwierigkeiten bereitet, kann er oben bleiben oder in einem abgelegenen Zimmer und kann nachmittags zwischen fünf und sechs Besucher und Hausbewohner empfangen.
Wenn er die Funktion eines Vanaprastha Sannyasa aufnehmen. Vanaprastha ist nur ein einleitender Schritt hin zum Sannyasa. Der Glanz und die Freiheit eines Sannyasin ist schwer zu beschreiben. Nur ein Sannyasin kann sich von allen Verhaftungen lösen. Bei jedem anderen bleibt immer unterschwellig eine Verbindung bestehen. Hat er einmal die Funktion eines Sannyasin aufgenommen, ist er für die Familie ein Toter. Ansonsten glauben sie immer, etwas von ihm zu bekommen. Eine feine Verhaftung im Geist bleibt immer noch auf beiden Seiten. Das genügt schon, um einen wieder zurück in das Rad von Geburt und Tod zu werfen. Gerade die Farbe orange verleiht Stärke und Reinheit. Ich glaube den Leuten nicht, die sagen: "Wir haben unseren Herzen Farbe gegeben". Dies ist Schüchternheit und Scheinheiligkeit. In ihnen schleichen immer noch Moha, Raga und Vasanas (Wunsch). Wenn innerlich eine Änderung erfolgt, so lässt die äußere nicht auf sich warten. Ich gebe zu, dass die Ausmerzung des Egoismus, Sankalpas und Ashrama Bheda (Unterschied der verschiedenen Lebensstufen) absolut unverzichtbar sind. Warum sonst nahmen Sri Sankara und Sri Ramakrishna Sannyasa auf? Worin besteht überhaupt die Notwendigkeit? Sannyasa hat seine eigenen Vorteile.
Krishna sagt in der Gita: "Die vier Kasten wurden von Mir gemäß der Unterschiedlichkeit von Guna und Karma geschaffen; obwohl Ich ihr Urheber bin, wisse, dass Ich nicht handle und unwandelbar bin". Kap. IV-13. Überall auf der Welt gibt es die Einteilung in Kasten. Die katholischen Priester und die ehrwürdigen Kirchenmänner repräsentieren die Brahmin. Sie meditieren und predigen. Die westlichen Soldaten sind die Kshatriyas aus Rajputana. Die Geschäftsleute im Westen sind die Vaishyas. Wer niedrige Dienste verrichtet ist ein Sudra. Die Unterteilung beruht auf den Fähigkeiten der Menschen. Wer sattvig ist, ist Brahmin: rajasig sind Ksatriyas; tamasig sind Sudras. Die Unterteilung beruht auf den Gunas und dem Karma.
Gewissen, die Schriften und Pflichten
Ich werde jetzt etwas über das Bewusstsein sagen. Manche Menschen sagen: "Durch Befragung unseres Gewissens können wir bereits zwischen gut und böse, richtig oder falsch entscheiden." Niemand schafft dies durch das Gewissen alleine. Sicher mag es einen Hinweis und Hilfestellung bieten, aber das Gewissen ist kein unfehlbarer Führer. Das Gewissen des Menschen ändert sich entsprechend seiner Erfahrungen und seiner Ausbildung. Das Gewissen ist jedermanns eigene intellektuelle Überzeugung. Das Gewissen eines Menschen äußert sich gemäß seiner Tendenzen, Gepflogenheiten, Leidenschaften, Neigungen, Fähigkeiten und seiner Ausbildung.
Das Gewissen eines Wilden spricht eine Sprache, die von der des zivilisierten Europäers völlig verschieden ist. Das Gewissen eines afrikanischen Schwarzen unterscheidet sich komplett von dem eines ethisch entwickelten indischer Yogis. Frage einen Kassenangestellten: "Worin liegen deine Pflichten?" Er wird antworten: "Ich muss für meine Familie und meine Eltern Geld verdienen. Ich darf andere nicht verletzen. Ich muss das Ramayana lesen." Er kennt die Naturgesetze überhaupt nicht. Er unterwirft sich blind allen Gesetzen, gleich welcher Art sie auch sind. Wenn du ihn fragst: "Welche Pflichten hast du dem Land und der Menschheit gegenüber? Was ist richtig und falsch? Was ist gut und böse?", dann wird er nur blinzeln. Frage einen Autofahrer: "Was ist deine tägliche Pflicht?" Er wird antworten: "Ich muss auf jeden Fall 20 Rupien pro Tag verdienen. Ich muss zehn Gallonen Benzin, Reifen, Schläuche und Motoröl kaufen. Die Reifen sind teuer. Ich habe sechs Töchter und fünf Söhne. Ich muss sie beschützen". Fragst du ihn nach Gott, Tugenden, Moksha, Verhaftung und Freiheit, Recht und Unrecht, verwirrst du ihn.
Warum gibt es einen so großen Unterschied zwischen der Stimme des Gewissens zweier Menschen der gleichen Kaste, Religion oder des gleichen Glaubens? Die Stimme des Gewissens allein reicht nicht aus, einen Menschen dahin zu bringen, die Gesetze Gottes, Recht und Unrecht, Gut und Schlecht sowie andere Pflichten des Lebens zu begreifen. Nur die Shastras und die Verwirklichten (Apta Vakyam) können einen Menschen bei der Erfüllung seiner Pflichten auf wirksame Weise leiten.
Deshalb erklärt Krishna nachdrücklich: "Wer die Gebote der Schriften missachtet und unter dem Einfluss von Wünschen handelt, erreicht weder Vollkommenheit, noch Glück, noch das höchste Ziel. Daher müssen die Schriften maßgeblich sein, wenn es zu bestimmen gilt, was zu tun und was zu unterlassen ist. Nachdem du verstanden hast, was in den Geboten der Schriften geschrieben steht, musst du dementsprechend in dieser Welt handeln." (Kap. XVI-23,24.)
Wesensnatur und die eigene Pflicht
- ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -
- Wie erkennt man was zu tun ist?
- Wie erkennt man was seine Pflicht, seine Aufgabe ist?
- Und was hat die eigene Wesensnatur und das Karma mit der eigenen Verantwortung zu tun?
Bhagavadgita verwendet einige wichtige Sanskrit-Ausdrücke, die ich erläutern will. Und dann anhand einiger Verse will ich erläutern wie Pflicht entsteht aus Karma und eigener Wesensnatur.
Sanskrit Ausdrücke Dharma und Karma
Zunächst einige wichtige Sanskrit-Ausdrücke. Dharma und Karma, das sind sehr vielschichtige Begriffe und die Schönheit der Bhagavad Gita ist zum Teil das Krishna dort immer wieder Wortspiele macht. Und den gleichen Ausdruck zum Teil im gleichen Satz in unterschiedlichen Bedeutungskontexten verwendet, was manchmal nicht so einfach ist, denn in der Übersetzung gehen diese Wortspiele meistens verloren. Und so ist es oft gut, wenn man das ganze Bedeutungsspektrum kennt.
Dharma
Dharma heißt kosmische Ordnung. Dharma heißt das was hält. Dharma heißt aber auch Pflicht. Dharma heißt Verantwortung. Dharma heißt Gewebe. Dharma hat also viele Bedeutungen. Das Wort Karma hat viele Bedeutungen. Karma kennst du am ehestens als Gesetz von Ursache und Wirkung. Karma ist auch das was auf dich zukommt. Schicksal, das dir geschickt ist, das du daran wächst. Karma sind die Erfahrungen, die du machst um spirituell zu wachsen. Karma heißt aber auch Handlung, auch das was du tust ist Handlung. Karma sind aber auch die Rituale und die Handlungen, die du tust für Gott. Karma ist aber auch Karma-Yoga, der Yoga der Tat, so zu handeln, dass es dich zu Yoga führt, zur Einheit zur Vereinigung mit Gott. Prakriti ist die Natur, Prakriti ist zum einem die ganze Welt, die ganze Schöpfung. Eben im Unterschied zu Purusha. Purusha ist die Seele. Purusha ist das Bewußtsein und Prakriti ist eben die Natur. Die ganze Welt ist Prakriti. In der Sanskrit-Philosophie gibt es Purusha und Prakriti. Aber es gibt nicht nur die kosmische Prakriti, es gibt auch die individuelle Prakriti, die eigene Natur. Vielleicht erinnerst du dich an Ayurveda, dort wird gesagt die Prakriti besteht aus einem Zusammenspiel aus Vata, Pitta und Kapha. Und es gilt seine Wesensnatur herauszufinden. In der Bhagavadgita wird die eigene Wesensnatur Prakriti auch noch in weiteren Dimensionen beschrieben. Prakriti ist auch Svabhava. Svabhava wird auch als Wesensnatur beschrieben. Bhava hat etwas mit Existenz zu tun, das was ins Leben gekommen ist. Bhava heißt auch tiefes Gefühl und tiefe Modulation. Bhava kann auch Liebe heißen. Svabhava ist so ein bisschen auch die tiefe Wesensnatur, das was dich bewegt, das was dich ausmacht, in einem relativen Sinn. Und dann gibt es Svarupa, Rupa heißt Form, Svarupa die eigene Form. Svarupa heißt in dem Kontext auch gerne dein Körper deine Psyche, was dich im besonderen Maße ausmacht. Shankara in spätere Zeit definiert Svarupa die wahre Natur als Satchidananda sein Wissen Glückseligkeit. Aber wenn die Bhagavadgita von Svarupa spricht dann meint sie mehr, das was dich in der Essenz ausmacht, in der Persönlichkeit, in deinem Körper und deine Psyche, Motivation und Fähigkeiten. Man könnte sagen in einem relativen Sinn sind Prakriti, Svabhava und Svarupa ähnliche Begriffe. Sie haben alle auch höhere Bedeutung. Prakriti mit höherem Kontext die gesamte Welt, engeren Kontext deine Natur. Svabhava ist auch das gewordene des Selbst, was letztlich auch das ganze Universum ist. Aber eben auch das was dich in deinem Herzen ausmacht ist Svabhava. Und Svarupa ist so ein bisschen, deine Form, was du verkörperst. Und dann gibt es noch einen Begriff Svadharma. Und Svadharma heißt deine eigene Verantwortung, deine eigene Pflicht, deine Aufgabe. Und die Bhagavadgita beginnt ja damit das es ein Schüler gibt namens Ajuna. Und der fragt was ist meine Aufgabe, was ist mein Svadharma, was soll ich tun? Er ist verwirrt hinsichtlich seiner Pflicht, seiner Aufgabe. Er weiß nicht soll er das eine Machen oder das Andere. Und auf eine gewisse Weise ist die Bhagavadgita ein Beratungsgespräch von Krishna zu Ajuna, wo er ihm sagt wie kannst du dein Svadharma herausfinden.
Einige Verse aus der Bhagavadgita zum Thema
Wenn es um Svadharma geht sind insbesondere im 18. Kapitel einige Verse. 41. Vers „Die Pflichten der einzelnen Menschen sind so verteilt, wie es sich aus ihrem Wesen, ihrem dem Wesen ergebenden Eigenschaften entspricht.“ Er sagte also Pflichten ergeben sich aus dem Wesenseigenschaften. 47. Vers „Besser ist die eigene Pflicht, sogar ohne Verdienst, als die richtig erfüllte Pflicht eines anderen. Wer die Pflicht erfüllt, die die Natur ihm auferlegt hat sündig nicht. Also begeht kein Papa, wird deshalb auch kein schlechtes Karma ernten. Was soll das heißen? Du musst überlegen, was ist meine Pflicht, was ist meine Aufgabe in der und der Situation. Und sie ergibt sich aus Karma, der karmischen Situation und sie ergibt sich auch aus deiner Svarupa. Also deiner eigenen Natur, aus deinem Svabhava. Und dann gilt es das zu tun. Wenn es nachher schief geht macht´s nichts. Aber, es ist besser du machst, dass was deine Aufgabe ist, selbst wenn´s nachher schief geht, als das du die Aufgabe eines anderen übernimmst, selbst wenn du meinst du könntest es besser. Also angenommen du bist in irgendeiner spirituellen Gemeinschaft tätig, machst Karma-Yoga dort. Und du hast eben als Aufgabe nehmen wir an die Buchhaltung zu machen und jemand anderes unterrichtet. Und du denkst ich könnte du könntest besser unterrichten als der andere. Aber der andere ist dafür eingeteilt worden, ist alles so gemacht worden, der andere kann´s auch, aber es gibt niemand sonst der die Buchführung kann. Dann ist es deine Ausgabe, die Buchführung zu machen, selbst wenn du nachher dafür nicht gelobt wirst, selbst wenn nachher der Steuerberater sagt, da hast du einiges vergessen, selbst wenn du es nicht ganz hinkriegst. Selbst wenn du die Yogastunde besser geben könntest, ist es jetzt deine Aufgabe die Buchführung zu machen. Tue deine Aufgabe und erledige nicht die Pflicht eines anderen. Was jetzt nicht heißt, dass du nicht auch mal einspringen kannst für jemand anderes. Aber, du musst immer überlegen was ist meine Aufgabe, was ist meine Pflicht und wie tue ich die am Besten. 60. Vers „Oh Ajuna, durch das aus deiner Natur entstandene Karma gebunden wirst du auch das hilflos tun, was du aus der Täuschung nicht zu tun wunscht.“ 61. Vers „Gott wohnt in den Herzen aller Wesen, oh Ajuna. Und lässt durch seine täuschende Kraft alle Wesen sich drehen, so als stünden sie auf einer Maschine.“ Er sagte also letztlich, du hast eine Wesensnatur, Prakriti Svabhava. Letztlich hast du auch eine Stimme des Herzens. Und der solltest du folgen. Du könntest auch sagen die tiefe Stimme deines Herzens, darin manifestiert sich Gott in dir und durch dich. Und du magst intellektuell sagen nee mag ich nicht, aber in dir gibt es dort etwas, was dich dazu drängt. In diesem Sinne kannst du auch sagen, die tiefe innere Stimme, die dich drängt, die ist irgendwo das Göttliche, was in dir ruft. Es geht jetzt nicht darum, dass du etwas für dich tun willst, es geht auch nicht darum, das du nur emotionsgetrieben bist und wunschgetrieben, sondern höhere auf die innere Stimme, auf die Kraft deines Herzens. Und achte darauf was deine karmische Situation ist.
Enstehung von Svadharma
Wie also entsteht Svadharma, deine Aufgabe, deine eigene Aufgabe. Sva = eigene, Dharma = Aufgabe, Verantwortung und Pflicht. Vielleicht sprechen wir heute nicht mehr so sehr über Pflicht, würde vielleicht Dharma eher als Verantwortung oder Aufgabe bezeichnet. Woher weiß du was deine Pflicht und Aufgabe ist? Das ergibt sich aus Karma und es ergibt sich aus Svabhava. Manchmal ist schon Karma klar. Angenommen du bist auf der Straße, vor dir stürzt jemand, blutüberströmt liegt er da. Es ist jetzt klar was deine Aufgabe ist. Du musst dich jetzt um den Menschen kümmern, schnell ein Notarzt rufen. Und vielleicht ihn in die stabile Seitenlage bringen oder was auch immer nötig ist. Du bist in der karmischen Situation. Da kannst du jetzt nicht sagen, oh meine Wesensnatur ist jetzt gerade irgendwo den Himmel anzuschauen und mein inneres Gefühl, Svabhava heißt auch inneres Gefühl, ist jetzt irgendwo, dass ich mich von anderen nicht irgendwo beeinflussen lassen will. Die karmische Situation ist manchmal sehr klar und dann gilt es diese karmische Situation auch umzusetzen. Svabhava + Svakarma = Svadharma
1. Beispiele
Es gab mal eine Frau die gesagt hat sie würde jetzt für ein Jahr nicht mehr ins Yogazentrum kommen, sie würde jetzt auf eine Weltreise gehen. Da wurde sie gefragt, das letzte Mal warst du mit deinem Baby da und du hast gesagt wie glücklich du mit deinem Kind bist. Willst jetzt mit deinem Baby auf Weltreise gehen? Nein, ihre Mutter wird sich um das Kind kümmern. Du hast ein Kind in die Welt gesetzt und willst jetzt auf Weltreise gehen? Wie soll das gehen? Sie sagte ihr Herz sagt sie müsse jetzt auf Weltreise gehen. Und ihre Mutter würde das ermöglichen. Sie wird das Kind dann mit Flasche füttern. Ihr wurden noch weitere Fragen gestellt. Vielleicht hat sie gar keine Beziehung zum Kind. Aber sie hatte eine normale Mutter-Kind-Beziehung. Letztlich kam heraus ihre Mutter hat auch schon ein gewisses Alter, die war auch nicht mehr ganz gesund. Aber sie hat so eine große Liebe zur Tochter, dass sie das erledigen wollte. Ihr wurde dann gesagt deine Aufgabe ist es dich um dein Kind zu kümmern. Und da mag ihr Herz erzählen was sie will, sie hat ein Kind in die Welt gesetzt. Sie hat sich aus freien Willen dazu entschieden, deine Aufgabe ist es dich um das Kind zu kümmern. Die Weltreise kann auch warten. Es hat einen guten Ausgang genommen. Die Frau hat glücklicherweise darauf gehört. Ihr wurde gesagt, sie könne ja auch auf kleinere Reise gehen mit dem Kind. Und vielleicht, wenn es ein paar Jahre alt ist geht das ja auch umso besser. Letztlich könne sie ja vor der Grundschule mit dem Kind durch die Gegend reisen, geht auch. In den nächsten Jahren ist sie auch öfter mal gereist, das war tatsächlich auch von ihrem Herzen. Bis das Kind sechs Jahre alt ist hat sie schrittweise alle Gegenden der Welt besucht, die sie besuchen wollte. Und sie war später sehr dankbar, dass sie zu ihrem Svabhava, ihrem tiefen Herzensanliegen gerecht werden konnte. Und dabei ihre karmischen Aufgaben gerecht werden konnte. Svabhava manifestiert sich aber auch manchmal anders.
2. Beispiel
Svabhava kann auch kommen im Sinne einer Eingebung. Z. B. als Sukadev 1990/91 gemerkt hatte, dass seine Zeit in den Zentren seines Meister zu Ende gingen, gab es einige Situation. Schließlich hat ihm die karmische Situation, die dort war irgendwo dazu geführt denen zu folgen. Was er ein bisschen innerlich gespürt hatte. Er hatte die Zentren verlassen, wusste dann nicht wie es weiter geht. Er wollte eigentlich ein Yogazentrum in Amerika aufmachen. Er war dann in Indien, in Rishikesh. Im Sivananda-Ashram wollte er dort ein paar Wochen verbringen. War ein paar Monate in Indien. Und dann hatte er plötzlich eine Vision wo ihm Swami Sivananda erschienen ist. Die bedeutet hat er solle nach Deutschland gehen, nach Frankfurt und dort ein Zentrum aufmachen. Daraus würde innerhalb von fünf Jahren ein Ashram entstehen. Dann eine größere Yogabewegung in Mitteleuropa und auch ein Ashram für 1000 Menschen. Und dann würde er sehen wie es weitergeht. Das war mit starken Gefühl verbunden, Bhavar. Es ging auch nicht weg nach ein, zwei Tagen. Es ist ja auch gut, wenn man eine Eingebung hat, nicht gleich darauf zu handeln, ein bisschen zu warten. Es wurde aber stärker, es war klar, das habe er zu tun. Gut jetzt musste er schauen wie setzt er das um. Svadharma, dort musste er die karmische Situation anschauen. Also galt es erstmal nach Deutschland zurück zugehen. Es galt jemanden zu finden mit dem er es zusammen machen konnte. Es galt zu schauen wie geht er das an. Vielleicht auch, welche eigene Fähigkeiten hat er, welche Fähigkeiten hat die Person mit der er das zusammen gemacht hat. Und so entstand eben aus diesem Svabhava und der karmischen Situation, die Aufgabe das Zentrum in Frankfurt zumachen. Es gab zwei Zentren, wo sie es hätten machen können. Das eine war da wo ihr Herz für wirklich geschlagen hatte, man könnte sagen Svabhava. Aber der Vermieter wollte sie nicht, also war dann die karmische Situation das andere Zentrum zumachen. Das sie eigentlich nicht so gern mochten, was aber praktischer war. Und es war auch die gute Entscheidung, denn es hatte ideale Raumschnitte um viele Yogateilnehmer haben zu können bei einer relativen günstigen Miete. Damit war es nachher auch möglich innerhalb der nächsten fünf Jahre die Gelder zu erwirtschaften, für den künftigen Ashram. Svabhava ergibt Svadharma zusammen mit Karma. Prakriti, eben die eigene Natur, Fähigkeiten usw., Svabhava so ein bisschen wofür brennt mein Herz und wo ist meine Motivation. Svarupa ist letztlich auch, wie wirkt das dann auch nach außen, was verkörpere ich dort. Die Bhagavadgita sagt folge deiner Prakriti, man könnte auch sagen finde deine Stärken und deine Schwächen heraus und nutze deine Stärken. Ayurveda würde sagen, aber übertreibe deine Prakriti nicht, sonst schlägt sie um in Vikriti und dann gibt es Probleme. Wenn du ein Vata-Typ bist, vielleicht sogar ein extravertierter Vata-Typ, wie es im Ayurveda beschrieben wird. Also einer der luftig ist, leicht mit anderen sprechen kann, talentiert ist mit anderen in Kontakt zu treten, tausend Ideen hat, würde Krishna sagen nutze diese Fähigkeit. Wenn du die Fähigkeit hast mit anderen gut zu sprechen, dann nutze das. Aber Ayurveda würde sagen übertreibe es nicht, sonst schlägt das irgendwann um in Nervosität, schlägt um in Schlaflosigkeit, in Ängste, vielleicht sogar in Panik. Also, nutze deine Talente, aber achte darauf, dass du das nicht übertreibst. Und wenn du ein Vata-Typ bist, muss du dennoch auch die karmische Situation beachten. Wenn deine Dharma ist, eine Aufgabe zu erledigen, dann muss du sie auch erledigen. Nutze zwar deine Vata-Eigenschaften, die Offenheit, die Ideen, die Fähigkeit mit anderen zu sprechen usw., aber erledige die Aufgabe. Lasse nicht einfach nur aus dieser Leichtigkeit, die du hast, andere die Trümmer deiner Verantwortungslosigkeit wieder aufbauen. Du musst also, nutze deine Prakriti, Svabhava und dein Gefühl Svabhava, aber achte darauf das du auch der karmischen Situation gerecht wirst. Erfülle dein Svadharma. Svabhava, folge der Stimme deines Herzens, aber Krishna sagt in der Bhagavadgita auch immer wieder, sei aber auch nicht wunschgetrieben, lass nicht Sukaduka, mögen und nicht mögen, dein Handeln bestimmen. Es ist nämlich leicht, mögen und nicht mögen und Emotionen für´s Svabhava zu halten. Es gilt, wenn du irgendwo irgendwas von innen sprechen hörst zu überlegen, ist das nur Einfachheit, ist das mangelndes Selbstbewusstsein, ist es ein Wunsch, ist es auch Gekränktheit. Manche sagen, meine innere Stimme sagt mir ich muss es aufgeben. Wenn es ein bisschen nachhakt stellt man fest, vor ein paar Tagen wurde der Mensch kritisiert für das was er gemacht hat. Jetzt will er alles loslassen. Das war kein Svabhava, das war Gekränktheit. Oder, jemand hat irgendwo gesehen, dass jemand anderes für etwas gelobt wurde. Jetzt sagt die Stimme deines Herz eines Herzen, ja das will ich auch machen. Es war nicht die Stimme des Herzen, es war letztlich, vielleicht sogar eine Art Neid. Und so gilt es zu unterscheiden, die innere Stimme, ist sie wirklich Svabhava oder Raga Dvesha, Gekränktheit, usw. Sukadev hatte mal ein Zentrum in Paris geleitet und da hatte jemand die Aufgabe, man könnte sagen Svadharma, als Küchenchef dafür zu sorgen, dass genügend Lebensmittel ohne Aufzug in den fünften Stock hoch transportiert wurden. Es gab dort drei Küchenchefs, der Vata-Küchenchef hatte als das Prakriti, hatte die Fähigkeit auf andere zu zugehen, mit anderen zu sprechen. Der hat also mit anderen gesprochen, hat andere dazu inspiriert, die schweren Kisten und Tüten nach oben zu bringen. Dann gab es den Pitta-Typ, der hatte die Fähigkeit intensiv zu tun und der ist gewachsen an Aufgaben. Dem ging es darum das alles selbst zu machen und anstrengend ist gut. Und dann gab es den Kapha-Typ, der eher etwas gemächlicher war. Und der hat überlegt, wie kann ich das Ganze machen ohne mich zu belasten. Und wie kann ich meine Fähigkeit zu wenigen Menschen eine freundliche Beziehung aufzubauen und irgendwo so eine Herzensverbindung herzustellen zu nutzen. Und der hatte dann eben mit einem der Händler umfangreicher gesprochen, hat mit ihm eine Verbindung aufgebaut. Und der Händler hat dann die Sachen gebracht und bringen lassen. Und der Küchenchef hat seine Aufgabe dann darin gesehen Beziehungspflege zu betreiben, freundlich mit den Menschen umzugehen und das hatte der dann auch sehr gut gemacht. Und so gibt es oft Aufgaben, Svadharma, die für dich schon irgendwo da sind, aber wie du sie genau erfüllst, wie du diesen Karma gerecht werden kannst, hängt mit deinen Stärken zusammen. Wenn du jemand bist, der gerne Aufgaben alleine macht, dann sorge dafür, dass du zwischendurch auch Zeit hast, Aufgaben alleine zu machen. Wenn du jemand bist, der mit anderen sprechen muss um zu Entscheidungen zu kommen, dann sorge dafür, dass du mit anderen sprichst. Wenn du jemand bist, der künstlerisch ist, dann schau wie du das umsetzten kannst. Angenommen du willst ein Yoga-Zentrum aufbauen, dann nutze auch wieder, deine Prakriti, Svabhava, Svarupa, dass das Zentrum gut läuft. Wenn du jemand bist der gut mit Leuten sprechen kannst, dann geh in alle Naturkostläden, in alle Bioläden, Veganläden und Ökoläden, FairTrade-Läden und Naturärzten und Heilpraktikern, sprich mit denen, erzähle du wirst das Zentrum aufmachen. Und wenn du im Restaurant bist oder egal wo du bist, in der Bank, erzähl darüber, ich wird ein Zentrum aufmachen. Sprich, und wenn die ersten Teilnehmer kommen, sprich mit denen und ermutige sie mit anderen auch zu sprechen. Nutze diese Fähigkeit. Wenn du jemand bist, der ein begnadeter Yogalehrer ist, und das weißt du, weil, wenn du bisher Kurse gegeben hast, spätestens in der dritten oder vierten Stunde sind es mehr Teilnehmer als beim ersten Mal. Dann kannst du dir vieles schenken. Sorge dafür, dass du wirklich diese Fähigkeit besonders einsetzen kannst. Wenn du aber, etwas muss du auch darüber sprechen, wenn du jemand bist, der gut mit Internet ist und mit Facebook und mit allmöglichen Social Medias, nutze das. Wenn du mit wenigen Menschen gut sprechen kannst, und sie dann dazu motivieren kannst dir zu helfen, dann sprich mit wenigen Menschen. Finde jemand, der dir die Internetseite macht, finde jemand der usw. Nutze deine Fähigkeiten. Wenn du jetzt nicht nur Prakriti, Svabhava, Svarupa, wenn du irgendwo ein Karma hast, das du eigentlich keine Sorgen zu machen brauchst um Geld und du mit einer Erbschaft oder mit einer Abfindung genügend Geld hast, dann kannst du auch dieses Karma einsetzten und dann vielleicht auch das Geld zum Guten einsetzen. Nutze also die Ressourcen die du hast, die emotionellen Ressourcen, die Charakter-Ressourcen, die Fähigkeiten die du hast um das was du tief im Inneren erfahren hast, nämlich ein Yogazentrum zu gründen in der karmischen Situation, in der du dich befindest. Mit anderen Worten nutze deine Ressourcen und deine Stärken, setzte sie ein und höre auf die innere Stimme. Aber, manches musst du auch tun, auch wenn es dir nicht liegt. Wenn du ein Yogazentrum leiten willst, selbst wenn du ein introvertierter Mensch bist, muss du trotzdem auf deine neuen Teilnehmer auch zu gehen. Und du musst auch mal mit den Nachbarn sprechen, nicht dass die nachher sich beschweren, wegen Räucherstäbchengeruch oder Harmoniumklängen usw. Selbst wenn es nicht dein Ding ist auf wildfremde Menschen hinzugehen, du musst mit deinen Nachbarn sprechen, spätestens wenn du den Mietvertrag unterschrieben hast, besser noch vorher. Und selbst wenn Computer nicht dein Ding ist, normalerweise brauchst du eine Internetseite. Selbst wenn Buchführung nicht dein Ding ist, du musst eine Buchführung machen. Und selbst wenn Pünktlichkeit nicht dein Ding ist, du musst pünktlich im Yogazentrum sein. In diesem Sinne, aus der karmischen Situation kommt auch manchmal die Aufgabe deine Schwächen anzugehen und zu überwinden. Im Allgemeinen nutzt du deine Fähigkeiten, das was dir Freude bereitet und was dich motiviert und was du kannst. Aber es gilt auch, das zu überwinden was dich blockiert und dann gilt es mit aller Karma-Yoga-Einstellung das tun, was zu tun ist, so gut du es kannst mit all deinem Engagement, mit Freude und Hingabe, ohne Verhaftung, gleichmütig in Erfolg und Misserfolg, gleichmütig in Lohn, Lob und Tadel, gleichmütig in den Früchten und alles für Gott. Dann hast du eine gute Karma-Yoga-Handlung ausgeführt. Sei dir auch bewusst, viele deiner Talente kennst du noch gar nicht. Es kann sein das vieles noch in dir schlummert. Manchmal beobachtet Sukadev es an Menschen, die gerade Yoga machen und vielleicht von der Bhagavadgita direkt oder indirekt etwas gehört haben, gehört haben auf spirituellen Gebiet, man solle sein Herz folgen, seine Talente tun, das merken was man tief im Inneren spürt. Er sieht es oft, dass diese Menschen sich beschränken, und dann gerne sagen „das ist nicht mein Ding“ oder „mein Herz sagt mir etwas anderes“. Dann merkt er, er spürt oft, Menschen haben andere Talente und Fähigkeiten, die sie noch gar nicht kennen. Und sie weigern sich das auszuprobieren. Sein Tipp ist, probiere ruhig immer wieder neues aus. Und spüre, ist da vielleicht ein Aspekt meiner Prakriti, meiner Svarupa, die ich noch nicht entfaltet habe. Kommt vielleicht man Svabhava, wenn ich das einfach mal ausprobiere und umsetze. Sukadev ist dem Swami Vishnu-devananda sehr dankbar dafür, dass er ihn in Situationen gebracht hat, die erstmal seiner scheinbaren Svabhava entgegen gestanden haben und er ihm geholfen hat einige Talente zu entwickeln. Darüber gleich ein paar Beispiele.
Einer Sukadev´s Identifikationen war, dass er eher im Hintergrund wirken wollte. Und das er nicht so sehr strahlend ist, sondern, das er eher unterstützend im Hintergrund systematisierend, mit Fleiß und Engagement Dinge tun. Und im Jahr 1983 war er gerade erst 20 Jahre alt hat Swami Vishnu ihm einfach gesagt er soll auf einer Yogalehrerausbildung unterrichten. Und dabei gilt es auch auf der Bühne zu sitzen, im Vordergrund zu stehen. Er hat die Geschichte schon öfters erzählt, am Anfang war ihm das unangenehm und er war schüchtern, aber danach hat er festgestellt, das geht, er kann auch auf einer Bühne stehen und sitzen und sprechen und strahlen.
Beispiel
Weiteres Beispiel, er hatte gedacht, das er körperlich irgendwo steif ist. Schon in der Grundschule wurde er als steif bezeichnet. In dem Gymnastikunterricht und Bodenturnen war er mit der steifste in der ganzen Gruppe. Er hatte sich bei Asanas ein bisschen bemüht, am Anfang, aber im Wesen hatte er gedacht Kopfstand das geht. Mit Fleiß und Anstrengung kriegt er das hin, aber Vorwärtsbeuge und Lotus kriegt er nie hin. Und dann hat ihn Swami Vishnu zwei- oder dreimal Asanasvorführungen machen lassen. Plötzlich war er ausgesprochen flexibel. Er hatte festgestellt, die Steifheit des Körpers war zum Teil geistige Steifheit. Er war nicht wirklich so steif wie er gedacht hatte. Und dann hat er ihm noch dazu gesagt, bei der nächsten Yogavorführung muss du alle Stellungen können aus dem großen illustrierten Yogabuch. Das war eine Aufgabe. Er wusste, dass er beim nächsten Mal, das ist erst ein Jahr später, das er wieder bei Swami Vishnu war und er wusste, der wird sich daran erinnern, wir ihm eine Yogavorführung machen lassen. Und ein Jahr später konnte er tatsächlich alle Asanas aus dem großen illustrierten Yogabuch. Hat seine Identifikation als steif ziemlich durcheinander gerüttelt.
Beispiel
Nächstes Beispiel, als Sukadev mit 22 Jahren nach Los Angeles versetzt wurde, ein Yogazentrum zu leiten, dort gab es ein PC, also ein Computer. Als er dort hinkam fand der das grässlich. Er war seit seiner Schule, schon in Gymnasium, da hat er festgestellt Computer liegt ihm nicht. Um es auszuprobieren hat er auch an einem Informatik-Arbeitsgruppe teilgenommen, hat festgestellt, nein, das liegt ihm wirklich nicht. Dann hat er sich durch das Studium durchgemogelt, er gehörte vermutlich noch zur letzten Generation, wo es einem BWL´er möglich war nie an einem Computer zu sitzen. Das war schon damals außergewöhnlich, es ist ihm gelungen. Und jetzt war er in einem Yogazentrum. Und dort war alles im Computer drin. Er hat ein Brief geschrieben, er wusste nicht, dass das Swami Vishnu, derjenige war, der die Computer hat anschaffen lassen. Sukadev hat einen langen Brief geschrieben, warum Computer in einem Yogazentrum nichts zu suchen haben. Und insbesondere, warum er damit nichts zu tun haben will. Zwei Wochen später, es gab noch keine E-Mail, es lief per Brief, kam ein Brief von Swami Vishnu und da stand drauf „Learn to love it“ – Lerne es den Computer zu lieben. Erst hat Sukadev das geärgert, da hatte er diesen mehrseitigen Brief geschrieben. Gut, aber erst war ihm das sehr peinlich, das der Swami Vishnu das geschrieben hatte und ihm war dann auch klar, dass es von Swami Visnu alles ausging. Es hat ihm noch ein anderer später gesagt, als der Brief ankam hat der Swami Visnu zu seiner Assistentin gesagt „what´s he writing?“ – was schreibt der denn da. Ein 22-jähriger will seinem Guru sagen, wie ein Yogazentrum zu leiten ist. Ok, aber er hat nur einen Satz geschrieben „Learn to love it“. Gut, der Guru hat gesprochen, also musste er lernen, wie liebt er jetzt Computer. Sukadev ist jemand, der an Psyche interessiert ist, der historisch interessiert war, wie konnte er jetzt den Computer lieben lernen? 1. Indem er über die Geschichte der Computer etwas lese. 2. Indem er die Analogie von Computern, menschlichen Geist irgendwo nehme. Diese beiden Ansätze haben ihm dann geholfen Computer zu verstehen. Dann fing er an Computer tatsächlich zu mögen. Er fing auch an sich in Computer hinein versetzen zu können. Ein paar Monate später war er dann Computer-Spezialist, Support-Person. Und wurde auch beauftragt in die restlichen Zentren Computer anzuschaffen und Menschen darin zu schulen. Und er hat tatsächlich ein Talent entwickelt. Irgendwo über Telefon eine Intuition zu haben was dort nicht so richtig funktioniert. Also dieses Talent in ihm wäre nie zur Entfaltung gekommen, wenn er einfach auf seine innere Stimme gehört hätte. Glücklicherweise hat Swami Vishnu ihm geholfen etwas anderes zu entwickeln. Svarupa, Prakriti, nutze deine Talente um deinen Aufgaben gerecht zu werden. Folge deiner inneren Stimme, aber pass auf, dass die Stimme, nicht die Stimme der Verletztheit, der Kränkung, des Neides, der Wünsche, der Abneigung oder der Rachsucht. Unterscheide wirklich, ist es wirklich die innere Stimme. Und sei dir bewusst, dass viele Teile deiner Svarupa und deiner Prakriti noch nicht zur Entfaltung gekommen sind. Greife die karmischen Situationen auf um Talente und Fähigkeiten in dir zu kultivieren. Auch das gehört zum Karma-Yoga dazu. Soweit also einige Gedanken zu Karma-Yoga, im Sinne von Svadharma, den eigenen Aufgaben gerecht werden, unter Berüchsichtigung von Karma, Svarupa, Svabhava, Prakriti und mit zitieren einiger Verse aus der Bhagavadgita.
Kshatriyapflicht
Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Eine Übersetzung der Bhagavadgita von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911. S. 13/14. Krishna belehrt Arjuna über seine Pflicht als Krieger aus der Kriegerkaste (Kshatriya).
- 31. (909.) Aber auch wenn du an die dir obliegende Pflicht denkst, darfst du nicht schwanken, was du zu tun hast. Denn für einen Kshatriya gibt es nichts Höheres als einen pflichtmäßigen Kampf.
- 32. (910.) Und mit Freuden, o Sohn der Pritha, begrüßen die Kshatriyas gleichwie eine zufällig sich ihnen darbietende offene Himmelspforte einen derartigen Kampf.
- 33. (911.) Wenn du hingegen diesen als Pflicht dir obliegenden Kampf nicht auf dich nehmen wirst, dann vernachlässigst du deine Pflicht und deinen Ruhm und wirst in Schuld geraten.
- 34. (912.) Auch wird alles dich mit ewiger Schmach überhäufen, für einen Mann von Ehre aber ist Schmach schlimmer als Tod.
- 35. (913.) Auch werden sie, welche auf großen Streitwagen einherfahren, argwöhnen, dass du aus Furcht vom Kampfe abgelassen hast, und so wirst du bei solchen, die dich bisher hoch verehrten, in Geringschätzung verfallen.
- 36. (914.) Diejenigen aber, welche dir Übel wollen, werden viele schmähliche Reden über dich führen und deine Befähigung tadeln; was aber wäre schmerzlicher als das?
- 37. (915.) Entweder du fällst und gehst zum Himmel ein, oder du siegst und genießest die Herrschaft über die Erde, darum stehe auf, o Sohn der Kunti, und entschließe dich zu kämpfen.
Pflicht als hilfreiche Tugend
Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Pflicht ist eigentlich weniger eine Eigenschaft und eine Tugend, Pflicht ist vielmehr eine Aufgabe. Eine Eigenschaft rund um Pflicht wäre Pflichtgefühl, Pflichtbewusstsein. Pflicht ist eine Verantwortung, die du hast. Pflicht heißt eine Aufgabe, die du zu erledigen hast. Und man hat verschiedenste Pflichten im Leben und es gilt, auch diese tatsächlich zu erfüllen.
Angenommen, - du bist Vater, oder Mutter, dann hast du selbstverständlich Pflichten gegenüber deinem Kind. Angenommen, du hast Eltern, dann hast du auch gewisse Pflichten bei den Eltern. Wobei das unterschiedlich interpretiert werden kann. Angenommen, du bist ein Yogalehrer, dann hast du bestimmte Pflichten gegenüber deinen Yogaschülern.
Es gilt, dass du deine Yogastunden gut und mit ganzem Herzen erledigen sollst, es gilt, dass du auch pünktlich kommst und mit Engagement da bist, es gilt, dass du für Fragen da bist, dass du dich bemühst, die Yogastunde so zu machen, dass es für alle ok ist, dass du nach bestem Wissen und Gewissen die Yogastunde gibst und wenn du etwas nicht weißt, das du das auch offen zugibst.
Und zu deinen Pflichten gehört es auch, dass wenn es beispielsweise eine Beschwerde gibt, dass du auch an einen Heilpraktiker , oder Arzt, oder eine andere Fachperson weiterverweist. Das sind bestimmte Pflichten, die du hast. Zum anderen, - angenommen, du arbeitest in einer Firma, dann hast du bestimmte Pflichten gegenüber deinem Arbeitgeber. Angenommen, du bist Vorstand in einem Verein oder Vereinsmitglied, auch dort hast du bestimmte Pflichten.
Und so hast du verschiedene Pflichten, und sich dieser Pflichten bewusst zu sein, das ist auch eine wichtige Tugend, eine wichtige Eigenschaft, eine wichtige Fähigkeit. Du musst aber dabei aufpassen, dass vor lauter Pflichten du nicht das Gefühl hast, dass dir der Hals zugedrückt wird, zugeschnürt wird, die Kehle zugeschnürt wird. Vor lauter Pflichten brauchst du trotzdem Freiheit. "Men want to be free", hat Milton Friedman mal gesagt, der Mensch will frei sein.
Natürlich, - die höchste Freiheit kommt, wenn du die Gottverwirklichung, die Selbstverwirklichung erreichst, wenn du dich nicht mehr identifizierst mit Körper und Psyche. Aber du musst auch aufpassen, dass du zum einen deinen Pflichten gerecht wirst, zum anderen du aber auch dir selbst gerecht wirst, dass du auch Zeit und Raum hast, dem zu folgen, was du im Inneren spürst, was deine Aufgabe ist, die nicht äußere Pflicht ist.
Und manchmal braucht es auch einfach Muße, Muße, einfach zu tun und zu sein, ohne irgendwelchen Pflichten nachgehen zu müssen. Auch hier gilt, unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Fähigkeiten. Manche Menschen haben ein sehr hohes Pflichtgefühl und fühlen sich damit sehr wohl, dann sollten sie diesem Pflichtgefühl nachgehen.
Wenn sie aber merken, dass ihnen die Kehle zugeschnürt wird und sie keine Freiheit mehr haben, können sie schauen, was sind vielleicht nicht wirklich Pflichten, welche Pflichten schaffen sie sich selbst, welche Pflichten könnten sie einfach nicht tun.
Und umgekehrt gibt es andere, die sind sehr spontan und handeln aus sich selbst heraus und negieren alle Pflichten und bringen damit alle möglichen Leute in Probleme. Diese Menschen sollten lernen, ein größeres Pflichtgefühl zu entwickeln und wirklich auch das, wozu sie sich verpflichtet haben, tatsächlich umzusetzen.
Menschen, die sagen, sie folgen immer ihrem Herzen und sie wollen sich nicht an irgendwelche Pflichten binden lassen, die laufen Gefahr, egoistisch zu sein, konsequent geht das kaum. Aber wenn du Pflichtbewusstsein verbindest mit Spontanität, Kreativität und auch damit, deinem Herzen zu folgen und zu fühlen und aus Mitgefühl oft zu handeln und nicht aus reiner Pflicht, dann ist das eine gute Mischung.
Das ist auch eine gewisse Gefahr mit Pflicht und Pflichtgefühl. Zu viel Pflichtgefühl und Pflichtbewusstsein kann kalt und starr machen, auch die Erfüllung der Pflichten sollte mit Herz, mit Liebe, mit Freude geschehen. Jetzt denke selbst nach, wie stehst du zum Thema "Pflichten"?
Es kann auch sein, dass du dieses Wort nicht mehr magst, heute ist das ja so ein bisschen altmodisch, eventuell kannst du es auch als Aufgabe bezeichnen oder Verantwortung, aber es läuft irgendwo auf das gleiche hinaus. Überlege, wie stehst du zum Wort "Pflicht" und wie sehr nimmst du deine Pflichten im Alltag ernst. Hast du dort einen guten Ausgleich gefunden? Passt das für dich? Oder müsstest du vielleicht etwas pflichtbewusster werden oder die Sachen etwas lockerer, leichter sehen oder dir manche der selbstauferlegten Pflichten von den Schultern wegnehmen?
Pflicht und andere Tugenden
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Pflicht in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Pflicht
Ähnliche Eigenschaften wie Pflicht, also Synonyme zu Pflicht sind z.B. Gewissen, Verantwortung, Schuldigkeit, Dienst.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Pflicht übertrieben kann ausarten z.B. in Zwang, Zwanghaftigkeit, Starrköpfigkeit. Daher braucht Pflicht als Gegenpol die Kultivierung von Liebe, Sympathie, Natürlichkeit, Leichtigkeit, Lässigkeit, Spontanität.
Gegenteil von Pflicht
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Pflicht, Antonym zu Pflicht :
- Positive Gegenteile von Pflicht, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Liebe, Sympathie, Natürlichkeit, Leichtigkeit, Lässigkeit, Spontanität
- Negative Gegenteile von Pflicht, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Rücksichtslosigkeit, Egoismus, Lustprinzip
Pflicht im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Pflicht gehört zur Tugendgruppe 4 Zuverlässigkeit, Ordentlichkeit, Ehrlichkeit. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Zuverlässigkeit, Verantwortung und Ehrlichkeit
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Pflicht zum Persönlichkeitsfaktor C1 Gewissenhaftigkeit hoch: effektiv, organisiert, verlässlich
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Pflicht zur Grundverhaltenstendenz G - Gewissenhaftigkeit
- Im Ayurveda zählt man Pflicht zum Kapha-Pitta Temperament bzw. Dosha.
Pflicht und die Entwicklung von Pflichtgefühl
Pflichtgefühl, Verantwortungsbewusstsein kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Pflichtgefühl in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Pflicht zu kultivieren. Du kannst nicht mehrere Tugenden auf einmal entwickeln. Aber es ist möglich, jede Woche eine Tugend, eine Eigenschaft, wachsen zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Pflicht kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein pflichtbewussterer Mensch zu sein.
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Pflichtgefühl ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Pflichtgefühl ". Mehr Möglichkeiten zu Affirmationen findest du weiter unten.
- Am Tag wiederhole immer wieder eine solche Affirmation:
- Ich bin pflichtbewusst.
Affirmationen zum Thema Pflicht
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Affirmationen für mehr Pflichtgefühl . Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr darüber.
Klassische Autosuggestion für Pflicht
Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin pflichtbewusst.
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin pflichtbewusst. Om Om Om.
- Ich bin ein Pflichtbewusster, eine Pflichtbewusste.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Pflichtgefühl
Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin pflichtbewusst " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Pflichtgefühl.
- Ich werde pflichtbewusst.
- Jeden Tag werde ich pflichtbewusster.
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Pflichtgefühl.
Dankesaffirmation für Pflichtgefühl
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag pflichtbewusster werde.
Wunderaffirmationen Pflichtgefühl
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren, die Sukadev Volker Bretz als Wunderaffirmationen bezeichnet:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr pflichtbewusst. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Pflichtgefühl entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr pflichtbewusst zu sein.
- Ich bin jemand, der pflichtbewusst ist.
Gebet für Pflichtgefühl
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Pflichtgefühl:
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Pflichtgefühl.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein pflichtbewusster Mensch werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Pflichtgefühl mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Was müsste ich tun, um Pflichtgefühl zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Pflichtgefühl zu entwickeln?
- Wie könnte ich pflichtbewusst werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Pflichtgefühl.
- Angenommen, ich will pflichtbewusst sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre pflichtbewusst, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Pflichtgefühl kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als pflichtbewusster Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Siehe auch
- Dharma
- Spirituelles Leben
- Karma Yoga
- Wahrheit
- Allgestalt
- Aufgabe
- Bhagavadgita
- Einswerdung
- Erkenntnis
- Ewigkeit
- Gottesverehrung
- Handeln
- Kshetra
- Königswissen
- Lebensführung
- Macht
- Opfer
- Prakriti
- Purusha
- Sein
- Shraddha
- Verehrung
- Verhaftungslosigkeit
- Verzagtheit
- Wesen
Eigenschaften im Alphabet vor Pflicht
Eigenschaften im Alphabet nach Pflicht
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliches Elixier
- Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus
Weblinks
- "Deine Pflicht auf Erden" aus Swami Sivananda "Sadhana"
- Tue deine Pflicht
- Die wichtigste Pflicht, Gott als lebendig zu erfahren – BhG VIII.14
- Eure allererste Pflicht - Konzentration
- Großes Yoga Portal
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Multimedia
Die wichtigste Pflicht, Gott als lebendig zu erfahren Bh.G.V III 14
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Sattwige Arbeit ist eine heilige Pflicht – BG.XVIII 23
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Zaudere nicht angesichts deiner Pflicht – Bh.G II 31
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Die Natur der vorgeschriebenen Pflichten – BG.XVIII 41
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Pflicht der Brahmana ist höchstes Wissen zu geben XVIII42
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Vollbringung deiner Pflicht führt zu Vollkommenheit – BG.XVIII 45
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Einklang mit seinen Pflichten macht das Bewusstsein frei für Gott – BG.XVIII 47
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Hingabe an die eigene Pflicht befreit von jeder Verunreinigung – BG.XVIII 48
<html5media>https://yoga-inspirationen.podspot.de/files/1427_Bhagavad_XVIII_48.mp3</html5media>
Die Natur drängt dich die Pflicht deiner Aufgaben zu tun – BG.XVIII 59
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