Spontanität
Spontanität : Was bedeutet das Wort Spontanität? Was will man mit diesem Wort sagen? Wozu ist Spontanität hilfreich - oder auch nicht hilfreich? Was sind Synonyme, was sind Antonyme von Spontanität? Lass dich inspirieren! Spontanität bedeutet etwas ohne Vorbereitung, aus dem Moment heraus, etwas zu tun. Das Wort Spontanität leitet sich vom Lateinischen "spontaneus" ab, freiwillig, frei, vom Substantiv spons, freier Wille, Antrieb. Spontan bedeutet also aus eigenem Antrieb, frei.
Spontanität ist daher Freiwilligkeit, Selbsttätigkeit, Plötzlichkeit, Natürlichkeit und Direktheit. Heute ist Spontanität meist die Bezeichnung für etwas, was man ohne vorher daran zu denken, tut. Spontanität beinhaltet plötzliche Entscheidungen und plötzliche Reaktion auf Aussagen anderer, auf Stimmungen, auf neu entstehende Ereignisse. Spontanität ist die heute oft übliche Form des grammatikalisch korrekteren Spontanität.
Spontanität, ein Mittel gegen Burnout und auch ein Mittel aus dem Burnout
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Burnout ist ja ein weiter Begriff und im engsten Sinne ist Burnout die Erschöpfungsdepression. Da wird man sagen, das braucht eine kompetente Behandlung, da wird mehr gebraucht als nur ein paar einfache Tipps, aber im Volksmund ist Burnout ja einfach irgendwo das Gefühl, auszubrennen, im Sinne von, irgendwo zu ermüden und ein bisschen zu erschöpfen. Und natürlich, auch das echte Burnout beginnt mit kleinen Zeichen. Eine Weise, um Burnout zu vermeiden, ist Spontanität. Spontanität heißt einfach auf dich hören und zu tun, was du in dir spürst.
Manchmal haben Menschen, die ins Burnout geraten, ein übertriebenes Pflichtgefühl. Sie haben irgendwo eine Neigung, alles zu tun, was sie denken, was andere erwarten und sie unterdrücken so ein bisschen ihre Lebendigkeit. Und so ist Spontanität ein gutes Mittel, um Burnout vorzubeugen, manchmal sogar, aus dem Burnout herauszukommen.
Du kannst selbst überlegen, wann hast du das letzte Mal etwas einfach ganz spontan gemacht, nicht, weil irgendjemand es von dir erwartet hat, nicht, weil du denkst, dass es für irgendetwas nützlich war, sondern einfach so aus dir heraus. Es gibt Menschen, die haben das einfach in ihrem Temperament, ständig irgendetwas Spontanes zu machen und es gibt solche, die haben vielleicht ein mehr ruhiges Temperament, die haben ein mehr beständiges, pflichtbewusstes Temperament.
Du kannst auch überlegen, wie warst du als Kind? Wenn du als Kind eher spontan warst und es jetzt nicht bist, dann unterdrückst du vielleicht einen Teil deiner Spontanität. Wenn du schon als Kind ruhig und bedachtsam warst und es auch heute bist, gut, dann lebst du einfach dein Naturell. Es gibt keinen Zwang, sich spontan zu verhalten. Es gibt ja auch diesen berühmten Witz, der Chef sagt zu den Mitarbeitern: "Seid spontan und jetzt gleich, sofort!" Man kann nicht spontan auf Befehl sein. Aber du kannst selbst überlegen, machst du öfters mal mindestens etwas Kleines? Statt zu überlegen, was immer von dir erwartet wird, überlege einfach mal, was magst du? Wenn du morgens aufwachst, kannst du auch überlegen, was fällt dir jetzt ein? Wenn du z.B. die Arbeit geschafft hast oder in der Mittagspause bist oder wenn du zu Hause bist, überlege einen Moment mal, was kannst du spontan machen, was sagt dir deine Spontanität?
Manchmal kannst du auch überlegen: "Was könnte ich Verrücktes machen?" Natürlich ethisch Verträgliches. Ich bin ja auch Yogalehrer und da habe ich genaue Vorstellungen, was ethisch verträglich ist und was man machen darf und was man machen kann. Aber im Rahmen des ethisch Verträglichen, gibt es eine Menge zu tun. Überlege einfach, was würdest du gerne machen, und wenn du feststellst, "ja, es ist möglich, das zu machen" und wenn du feststellst, "ja, es ist auch ethisch verträglich", dann tue es einfach, am besten man beginnt mit etwas Kleinem, wenn du willst, gleich jetzt.
Spontanität in der Massage
Regelmäßigkeit oder Abwechslung bei der Massagetechnik
Sollte man in der Massage sich an ein festes Konzept halten oder sollte man dort spontaner sein, das ist oft eine Frage unter Massagetherapeuten. Viele Menschen schwören auf bestimmte Techniken, man hat eine bestimmte Vorgehensweise, man weiß, wo man beginnt, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Massagetechniken miteinander verbunden werden, man entwickelt so eine Art Ritual. Und das hat auch seine Vorteile, wenn man so ein Ritual hat, wie man die Massage gestaltet.
Wenn man eben weiß, man fängt so und so an, man geht dort weiter, dann hat man eine gewisse Sicherheit. Und auch der Klient, wenn er ein paar Mal Massagen bekommt, dann freut er sich auch, dass es eine gewisse Regelmäßigkeit gibt, eine gewisse Verlässlichkeit, dass er weiß, worauf er sich einlässt. So gibt es gute Gründe, eine Massage durchaus etwas zu ritualisieren, dann brauchst auch du nicht so viel nachzudenken und du hast auch etwas, worauf du zurückgreifen kannst.
Falls du immer gleich massiert, überlege dir auch mal was Neues
Aber wenn du erstmal so eine gewisse Weise gefunden hast, wie du massierst, dann wäre durchaus mein Tipp, dann überlege auch, wie du die Massage spontaner machen kannst. Spontanität in der Massage ist nämlich durchaus auch etwas Wichtiges. Wenn du spontan bist, dann kannst du das machen, was irgendwo deine Stimmung ist und da musst du auch durchaus etwas ausprobieren. Angenommen, du bekommst einen Impuls, dann probiere es, wie es ist, dieser Impuls.
Angenommen, du merkst, du willst an einem Körperteil etwas länger verharren oder du willst etwas mehr Öl geben oder du willst die Hände etwas drüber tun. Mache das ruhig mal, probiere es spontan aus. Natürlich, ich empfehle danach auch, mit dem Klienten auch das Gespräch zu suchen und zu fragen, wie das tut. Nicht, dass du einfach nur deine eigenen Gefühle auslebst, aber dein Klient merkt es nicht. Massage heißt Austausch, Massage heißt Resonanz, Massage heißt, dass du dich auf deinen Klienten einstimmst. Wenn du also erstens deine Technik hast, zweitens eine rituelle Weise, wie du die Technik überhaupt ausführst, wenn du drittens auch ein bestimmtes Einfühlungsvermögen hast, dann kannst du die Spontanität wachsen lassen.
Erfahrene Massagetherapeuten hören auch auf ihre Impulse
Und viele der Massagetherapeuten, die längere Zeit massieren, die hören sehr viel auf ihre Impulse und gerade das macht sie zu sehr guten Massagetherapeuten. Aber bevor du alles nur ganz spontan machst und intuitiv, lerne zuerst mal die Technik. Dann lerne auch die Techniken, dich einzustimmen auf deinen Klienten. Und dann lerne eine gewisse ritualisierte Weise, wo du weißt, die tut dir gut und deinem Klienten gut. Auf die kannst du dann immer wieder zurückgreifen, dann brauchst du auch keine Angst zu haben: "Was mache ich, wenn die Spontanität heute nicht da ist?" Aber dann, wenn die Grundlagen da sind, dann übe auch ganz spontan und lasse dich von deinen Intuitionen, deinen Instinkten, deinen Eingebungen leiten.
Das waren einige Gedanken zum Thema "Spontanität in der Massage", es gibt dort verschiedene Meinungen und verschiedene Massagetherapeuten, die dort verschieden damit umgehen. Meine Meinung ist, mache es so, wie du merkst, dass es am stimmigsten ist. Unterschiedliche Menschen sind unterschiedlich, sowohl die Massagetherapeuten haben unterschiedliche Zugänge als auch die Klienten. Mache es so, wie du merkst, dass es hilfreich ist.
Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz
Spontanität - Antonyme und Synonyme
Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Spontanität in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Spontanität - Synonyme
Ähnliche Eigenschaften wie Spontanität, also Synonyme zu Spontanität sind z.B. Schnelligkeit, Offenheit, Extravertiertheit, Zugewandtheit, Einfallsreichtum.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Spontanität übertrieben kann ausarten z.B. in Oberflächlichkeit, Unzuverlässigkeit, Planlosigkeit. Daher braucht Spontanität als Gegenpol die Kultivierung von Verlässlichkeit, Beständigkeit, Introvertiertheit, Zurückgezogenheit, Konsequenz, Strenge.
Gegenteil von Spontanität - Antonyme
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Spontanität, Antonyme zu Spontanität :
- Positive Gegenteile von Spontanität, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Verlässlichkeit, Beständigkeit, Introvertiertheit, Zurückgezogenheit, Konsequenz, Strenge
- Negative Gegenteile von Spontanität, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Verkrampftheit, Verbissenheit, Verspannung, Stress, Gestresstheit, Verspanntheit, Borniertheit, Scheuklappenblick
Spontanität Antonyme auf einen Blick
Direktheit Antonyme (Gegenteile) auf einen Blick:
- Spontanität sind Verlässlichkeit, Beständigkeit, Introvertiertheit, Zurückgezogenheit, Konsequenz, Strenge, Verkrampftheit, Verbissenheit, Verspannung, Stress, Gestresstheit, Verspanntheit, Borniertheit, Scheuklappenblick.
Spontanität im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Spontanität gehört zur Tugendgruppe 1 Freude. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Freude und Genuss
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Spontanität zum Persönlichkeitsfaktor O1 Offenheit hoch: neugierig, erfinderisch, experimentierfreudig
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Spontanität zur Grundverhaltenstendenz ‘‘‘I - Initiative, Extravertiertheit, Enthusiasmus’’’
- Im Ayurveda zählt man Spontanität zum Vata Temperament bzw. Dosha.
Kultivierung von Spontanität
Spontanität kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Spontanität mehr zu leben, mehr im Alltag anzuwenden. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Spontanität zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Spontanität bewusst kultivieren. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein spontanerer Mensch zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens etwas zu tun, was Spontanität ausdrückt. Mache jeden Tag einiges oder mindestens etwas, was du sonst nicht tun würdest, und was diese Eigenschaft zum Ausdruck bringt.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: Ich entwickle Spontanität.
- Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin spontan.
Affirmationen zum Thema Spontanität
Hier einige Affirmationen für mehr Spontanität. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.
Klassische Autosuggestion für Spontanität Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin spontan.
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin spontan. Om Om Om.
- Ich bin ein Spontaner, eine Spontane OM.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Spontanität Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin spontan " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Spontanität.
- Ich werde spontan.
- Jeden Tag werde ich spontaner.
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Spontanität.
Dankesaffirmation für Spontanität :
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag spontaner werde.
Wunderaffirmationen Spontanität Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr spontan. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Spontanität entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr spontan zu sein.
- Ich bin jemand, der spontan ist.
Gebet für Spontanität
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Spontanität:
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Spontanität.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein spontaner Mensch werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Spontanität mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Frage dich: Was müsste ich tun, um Spontanität zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Spontanität zu entwickeln?
- Wie könnte ich spontan werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Spontanität.
- Angenommen, ich will spontan sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre spontan, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Spontanität kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als spontaner Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Spontanität
Eigenschaften im Alphabet nach Spontanität
Vortragsmitschnitt zu Spontanität - Audio zum Anhören
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Spontanität, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. Dieses Audio wird später eingefügt. Wir bitten um Verständnis
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