Komplex

Aus Yogawiki
Komplex‏‎ - erläutert vom [1] Standpunkt aus

Komplex‏‎ ist ein Adjektiv und wird auch als Substantiv benutzt. Komplex als Adjektiv bedeutet etwas, was kompliziert ist, etwas was nicht einfach ist. Komplex ist vielschichtig und beschreibt etwas, was viele Aspekte hat.

Komplex aus yogischer Sicht

Yoga kann eine ziemlich komplexe Angelegenheit sein, weil es so viele verschiedene Aspekte des Yoga gibt. Man kann natürlich auch sagen, dass man es nicht zu kompliziert machen soll. Wenn man sich mit Yoga befassen will, dann fängt man am besten mit etwas an, das Spaß macht.

Komplex als Substantiv ist zum Beispiel eine Gruppe von Gebäuden. So spricht man auch vom Gebäude- Komplex. Zum Beispiel haben auch größere Ashrams einen Gebäude- Komplex. Man kann sogar vom Ashram- Komplex sprechen. Komplex kann auch etwas sein, was aus mehreren Dingen besteht. So gibt es zum Beispiel einen Fragenkomplex oder einen Maßnahmenkomplex.

In der Psychologie wird der Begriff verwendet wenn man sich auf bestimmte Schwierigkeiten einer Person bezieht. Man spricht gerade in der Psychoanalyse von bestimmten Komplexen. So gibt es den Minderwertigkeitskomplex, bei dem man denkt, dass man minderwertig ist. Das führt auf komplizierte Weise dazu, dass Menschen in Schwierigkeiten kommen. Freud hat viel vom Ödipus- Komplex gesprochen. Und so hat sich in der Volkssprache im allgemeinen der Ausdruck entwickelt, dass jemand Komplexe hat und beispielsweise wegen Äußerlichkeiten leidet.

Ursprünglich ist in der Psychotherapie ein Komplex eine Verbindung aus mehreren zusammenhängenden Vorstellungen, Erinnerungen oder Gefühlen. Komplex wurde dann auch oft die negative Vorstellung, die man von sich selbst hat. Jemand hat Komplexe wegen seiner Figur. In diesem Sinne hat das Wort Komplex verschiedenste Bedeutungen. Manchmal ist es gut Sachverhalte in ihrer Komplexität zu erfassen und manchmal ist es klüger Dinge einfach zu halten und einfach zu beginnen.

Komplex‏‎ Video

Kurzes Vortragsvideo zum Thema Komplex‏‎:

Verstehe etwas mehr über das Thema Komplex‏‎ in diesem Videovortrag. Sukadev, Leiter vom Yoga Vidya e.V. interpretiert hier das Wort bzw. den Ausdruck Komplex‏‎ vom Standpunkt der Yoga Philosophie aus.

Wir sind nicht komplex

Kümmere dich um die Bedürfnisse anderer und deine Bedürfnisse werden auch erfüllt

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Von Kindheit an wollen wir Erfolg haben. Erfolg ist jedoch kein vorherbestimmbares Resultat, denn nur allein der Wunsch nach Erfolg schafft noch nicht die Situationen, die unseren Wünschen und Ängsten, Vorlieben und Abneigungen, Präferenzen und Aversionen entsprechen. Das Leben scheint eher gleichgültig gegenüber unseren Vorlieben und Abneigungen zu sein und das erzeugt bei uns eine Menge Emotionen. Wir werden wütend, wenn das Leben sich nicht nach unseren Wünschen richtet, und wir werden euphorisch, wenn es das tut. Beide, Wut und Euphorie, führen zur Depression, einem Gefühl von: „Das Leben hat mich im Stich gelassen“. Irgendwie springen wir zwischen diesen beiden Polen hin und her, obwohl es, wenn man den Nachrichten in den Medien Glauben schenkt, eher so ist, dass sich die meisten von uns mehr unten als oben befinden.

In den oberen Bildungsschichten ist es heute modern, zu glauben, dass unsere emotionalen Probleme aufgrund der Komplexität entstehen, aber das ist nicht so. Wir sind nicht komplex. Emotional unterscheiden wir uns nicht von Kindern. Kinder machen einen großen Wirbel, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Der einzige Unterschied zwischen uns und ihnen liegt in den ausgefallenen Geschichten, die wir uns ausdenken, um unsere Emotionen zu rechtfertigen. Kinder sind da transparenter.

Die Geschichten von unseren Nöten und Problemen funktionieren bis zu einem gewissen Punkt mit unseren Mitmenschen gut. Wenn du jedoch übertreibst, kann das selbst die sonnigsten Gemüter deprimieren. Das Komplexitätsargument dient dazu, uns über die absolute Einfachheit unserer Probleme im Unklaren zu lassen.

Natürlich wollen wir uns für unsere Emotionalität nicht schuldig fühlen, denn sie ist zu einem festen Bestandteil unseres Selbstverständnisses geworden. Früher war es beschämend, über seine Probleme zu reden. Obwohl Haltung bewahren und Selbstkontrolle immer noch besser sind als Jammern und Zähneknirschen, die heutzutage als salonfähig gelten, sind sie jedoch ebenso unpassend. Wenn du dich selbst nicht ehrlich anschauen und zugeben kannst, dass du emotional ein großes Kind bist, brauchst du Erklärungen oder du musst jemandem oder etwas anderem die Schuld geben. Dieses Andere ist normalerweise das Leben selbst. Das nicht sehr tiefgründige Argument dafür lautet häufig ungefähr so: „Das Leben ist zu kompliziert, alles geht viel zu schnell. Was kann man schon tun?“ Es ist ein deprimierendes Argument. Tatsächlich ist das Leben nicht kompliziert und es geht nicht zu schnell. Unser Geist ist einfach ein großer Mischmasch aus sich schnell bewegenden Gedanken und den darauf folgenden Emotionen.

Alle Erklärungen sind fragwürdig. Komplexität und Zeit sind Gedanken, welche die grundlegende Tatsache verbergen, dass wir uns selbst nicht als das verstehen, was wir sind. Und wir verstehen die Natur des Existenzfeldes nicht, in das wir einfach so gestoßen wurden.

Nehmen wir an, es ist nichts falsch daran, Dinge zu brauchen und zu erwarten, dass das Leben uns mit dem versorgt, was wir benötigen. Insofern wir ohne unser Zutun hierhergekommen sind, macht es da nicht Sinn zu erwarten, dass das Leben uns wenigstens ernährt? Es ist wahrscheinlich auch nicht unangemessen, ein Dach über dem Kopf zu erwarten, zumindest einen Karton unter einer Brücke. Außerdem scheint das Leben ein mehr oder weniger unerschöpfliches Angebot an Kleidung zu haben und das reicht eigentlich schon, um das Leben in Angriff zu nehmen. Mehr Dinge oder Ereignisse bedeuten nicht gleichzeitig Komplexität. Doch der Glaube, dass sie das tun, verdeckt die elegante Einfachheit der inhärenten Lebensordnung.

Chaos“ ist eines der beliebtesten Schlüsselwörter der Komplexitätstheorie und „zufällig“ ist ein weiteres. Das Leben ist nicht chaotisch oder zufällig. Einem Verstand, der nur unzureichende Informationen und eine reduzierte Beobachtungsgabe hat, mag es so erscheinen, aber das Leben ist intelligent gestaltet. Es ist ein Feld physischer, psychologischer und moralischer Gesetze. Doch bevor wir fortfahren, lass uns die Grundvoraussetzungen noch einmal anschauen.

Eines schönen Tages erscheine ich hier in meinem Adams- oder Evakostüm ohne eigenes Zutun. Ich will Dinge haben und ich erwarte, dass das Leben mir die Dinge gibt. Zu bekommen, was ich will und nicht zu bekommen, was ich will, rechtfertigt meine Emotionen. Hinter diesem Anspruchsdenken steht die Voraussetzung, dass das Leben in der Lage ist, mir zu geben, was ich will. Aber ist es das? Ist das Leben wirklich genauso auf mich bezogen, wie ich das mir gegenüber bin?

Es sollte jedem klar sein, dass der grundlegende Unterschied, der zwischen mir und dem Leben besteht, darin liegt, dass ich mich nur um mich selbst kümmern muss, das Leben aber muss sich um alles kümmern. In gewisser Hinsicht gibt es hier eine Übereinstimmung, weil auch ich mich um die Objekte, die mir in meinem Umfeld wichtig sind, kümmern muss, meist sind das Menschen. Also muss ich ihre Bedürfnisse berücksichtigen, wenn ich etwas von ihnen will. Bedenke, ich will immer etwas, und alles, was ich bekomme, kommt von jemandem oder etwas anderem: einer Gruppe, einer sozialen, staatlichen, geschäftlichen oder religiösen Institution. Ich bin vollkommen abhängig vom Leben.

Siehe auch

Weitere Begriffe im Kontext mit Komplex‏‎

Einige Stichwörter, die vielleicht nur indirekt zu tun haben mit Komplex‏‎, aber für dich vielleicht doch interssant sein können, sind z.B. Komplett‏‎, Kommunikativ‏‎, Kombinieren‏‎, Komposition‏‎, Konform‏‎, Konkurrenz‏‎.

Literatur

Seminare

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Zusammenfassung

Das Substantiv Komplex‏‎ kann gesehen werden im Kontext von Menschsein an sich und kann interpretiert werden vom Standpunkt von Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.