Bhakti Yoga

Aus Yogawiki
Swami Sivananda

Bhakti Yoga (Sanskrit: भक्तियोग, bhaktiyoga m.) Yoga der Liebe und Hingabe. Einer der vier Pfade, der spirituellen Hauptpfade zur Selbstverwirklichung. Bhakti ist Liebe um der Liebe willen, Liebe um Gottes willen. Der Gläubige will Gott und nur Gott - ohne selbstsüchtige Erwartung. Bhakti ist nicht Emotionalität, sondern das Einstimmen des Willens und des Denkvermögens auf das Göttliche. Bhakti ist höchste Liebe zu Gott. Ohne Bhakti sind Erkennen und Handeln leer. Ohne Bhakti ist Yoga leer.

Das 12. Kapitel der Bhagavad Gita ist dem Bhakti Yoga gewidmet. Es beschreibt den Anbetenden, der sein Denken vollkommen auf Krishna richtet. Das Bhagavata Purana 3.29.14 beschreibt den fortgeschrittenen Bhakti-Yogi, der sogar den Wunsch aufgibt, mit Gott zu verschmelzen, und es vorzieht, als sein Werkzeug und nach seinem Willen zu dienen. Im Alltag sind Bhajan und Kirtan hilfreiche Mittel, um Bhakti Yoga in sein Leben zu integrieren, und alles Tun davon lenken zu lassen.

Arten von Bhakti

Apara Bhakti bezeichnet den gläubigen Menschen als Anfänger, der Rituale und Zeremonien ausführt, Anhänger einer Religionsgemeinschaft ist, und auf Anhänger anderer Religionsgemeinschaften herabsieht.

Para Bhakti Ein Para Bhakti Yogi umfasst alles und schliesst alles mit ein. Er besitzt kosmische Liebe oder Vishwaprem. Die ganze Welt ist für ihn Vrindavan (Garten Gottes). Er besucht keine Tempel zum Gottesdienst. Er fühlt, dass die Welt eine Manifestation Gottes ist und alle Bewegungen und Aktivitäten seine Lila (Spiel). Er empfindet keinen Ekel vor Fäkalien und Schmutz, dem Obdachlosen, Kastenlosen, dem Straßenkehrer, dem Bettler, der Prostituierten oder dem Dieb. Er sagt: „Ich sehe meinen Gott überall. Hari (Gott) spielt seine Rolle der Prostituierten, des Diebes, des Schurken!“ Seine erhabene innere Einstellung ist allumfassend und alles einschließend.

Bhavas

  • Dasya Bhava Im Dasya Bhava findet der Gläubige Freude und Glück im Dienst an Gott als seinem Meister. Er ist stets bestrebt, ihn in jeder erdenklichen Weise zu erfreuen.
  • Sakhya BhavaIm Sakhya Bhava sieht der Gläubige Gott als seinen Freund an, mit dem er sich auf gleicher Ebene bewegt.
  • Shanta Bhava bezeichnet die friedvolle Beziehung des Gläubigen zu Gott. Er sieht das Göttliche in allem gleichermaßen, und lässt sich nicht hochgradig von seinen Emotionen leiten. Sein Herz ist voller Liebe und Freude.
  • Vatsalya Bhava In Vatsalya Bhava sieht der Gläubige Gott als sein Kind. Er füttert und umsorgt ihn, wie eine Mutter es bei ihrem Kind tut.
  • Madhurya Bhava ist die höchste Form von Bhakti. Es bezeichnet die Beziehung zu Gott als seinem Geliebten. Der gläubige Mensch und Gott fühlen sich als eins, halten aber trotzdem die Getrenntheit aufrecht, um die Wonne des Liebesspiels miteinander zu erfahren. Dies ist Einheit in Getrenntheit und Getrenntheit in Einheit.

Die Praktiken des Bhakti

  • Sravana: Hören von Gott
  • Kirtana:Seinen Namen singen. ([[Kirtan])
  • Smarana: ständiges Denken, Wiederholen Seines Namens
  • Padasevana: Dienst zu Seinen Füßen: Altar-/Tempeldienst
  • Archana: Darbringen (von Blumen), Gottesdienst
  • Vandana: Sich verneigen
  • Dasya: Dienst für Ihn. Als Instrument.
  • Sakhya: Gott als Freund
  • Atmanivedana: völlige Hingabe

Swami Sivananda über Bhakti Yoga

Bhakti ist innige Liebe zu Gott. Bhakti Yoga ist der Pfad der Hingabe. Er spricht die Mehrheit der Menschheit an. "Liebe um der Liebe Willen" ist das Motto oder Schema eines Bhakti-Yogis, eines Bhaktas. Gott ist die Verkörperung von Liebe. Um ihn zu erreichen kommst du nicht umhin, ihn zu lieben. Gott kann nur durch eine Liebe erfasst werden, die begeistert und absolut intensiv ist, wie die eheliche Leidenschaft. Die Liebe zu Gott muss Schritt für Schritt wachsen. Wer Gott liebt, hat weder Wünsche noch Leid. Er hasst kein Lebewesen oder Objekt. Er findet nicht Gefallen an sinnlichen Objekten. Er schließt jeden in der warmen Umarmung seiner Liebe ein.

Kama (weltliche Sehnsüchte) und Trishna (Gelüste) stehen der Hingabe entgegen. Solange es eine Spur von Gelüsten nach sinnlichen Objekten in deinen Gedanken gibt, kannst du keine ernsthafte Sehnsucht nach Gott haben. Atma-Nivedana ist die gesamte, willige, völlige Selbstaufgabe an Gott. Atma Nivedana ist der höchste Rang auf der Leiter des Nava Vidha Bhakti oder den neun Formen der Hingabe. Atma-Nivedana ist die absolute Hingabe Prapatti bzw. Sharanagati. Der Anhänger wird eins mit Gott durch Prapatti. Er erlangt göttliche Anmut bzw. Prasada.

Die Liebe Gottes und die verzückte Ekstase, der man sich durch die Gesellschaft mit Gott erfreut, kann nicht angemessen in Worten beschrieben werden. Es ist, als ob ein Stummer, der schmackhaftes Essen gekostet hat, nicht darüber sprechen kann. Es könnte nur einigen Auserwählten enthüllt werden. Derjenige, der einmal die Liebe erfahren hat, wird nur das sehen, nur das hören und nur davon allein sprechen, denn er denkt permanent nur an das allein.

Bhakti ist eine der spirituellen Haupt-Wissenschaften. Derjenige, der Liebe für Gott hat, ist in der Tat reich. Es gibt kein anderes Leid als den Mangel an Liebe zu Gott. Es gibt keinen anderen rechten Weg, außer der hingebungsvollen Liebe zu Gott. Der Name, die Eigenschaften und Lehren Gottes sind das wichtigste, das in Erinnerung bleiben soll. Die Lotusfüße Gottes sind die wichtigsten Objekte der Meditation. Der Fromme trinkt den Nektar von Prema, von göttlicher Liebe.

Unter den Gottesverehrern, den Bhaktas, gibt es keine Unterschiede zwischen Kaste, Glaubensbekenntnis, Familie, Farbe oder Rasse. Gott kümmert sich nicht um diese Dinge. Er schaut auf die Reinheit der Herzen seiner Verehrer.

Gott offenbart sich seinen Kindern auf verschiedene Art. Er nimmt jene Form an, die der Fromme für seine Verehrung gewählt hat. Wenn du Ihn als Gott Hari verehrst, der vier Hände hat, so wird Er sich dir als Shiva zeigen. Wenn du Ihn als Mutter Durga (die Mutter Sivas) oder Kali (Gemahlin Sivas) verehrst, wird Er als die göttliche Mutter zu dir kommen. Wenn du Ihn als Rama, Krishna, Dattatreya verehrst, wird Er als Rama, Krishna oder Dattatreya zu dir kommen. Wenn du Ihn als Christus oder Allah verehrst, wird Er als Christus oder Allah zu dir kommen.

Jeder kann ein Bhakta werden. Bekannte Bhaktas waren z.B.

Sie alle waren Gottesverehrer und waren große Heilige: Kannappa, ein Analphabet und Barbar, der Wasser aus seinem Munde auf den Linga fließen ließ und Schweinefleisch anbot, wurde der beste unter den Bhaktas. Die Vaishnava Alvars und die Shaiva Nayanars aus Südindien kamen aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft.

Aus Swami Sivanandas Buch "Yoga im täglichen Leben"

Bhakti Yoga (Yoga der Gottergebenheit)

Hanuman steht für Hingabe

Bhava ist die Hauptgrundlage von Rasa. Der Genuss ewiger Seligkeit, welche der Fromme während seines ekstatischen Zustandes (Bhava Samadhi) empfindet, heißt Rasa.

Rasa ist Wesenheit Krishnas des Herrn. Rasa ist Nektar transzendentaler Seligkeit. Krishna der Herr ist die Brunnenstube oder Quelle Rasas.

Schmecke Krishna-Bhakti-Rasa durch Rati oder Prema und du wirst Unsterblichkeit erlangen.

Bhakti bedeutet innigste Hingabe an Gott. Es ist Prem (Liebe) zu Prabhu (Gott). Shraddha (Glaube) und Viswas (Trauen) sind die Anfangsstufen der Gottverehrung. Sie entfalten sich weiter zu Bhakti. Später ist Glauben auf dem Pfad der Hingabe das Wichtigste.

Um Bhakti zu erreichen, sind erforderlich: ein reines Herz voll Liebe, Glaube, Unschuld, Schlichtheit, Wahrhaftigkeit, Arjava (Einfachheit), Vairagya (Leidenschaftslosigkeit) und Brahmacharya (Enthaltsamkeit).

Vor Gott sind alle Menschen gleich. Wir alle wissen, dass Sri Ramachandra die Früchte aß, welche Bhilini Sabari bereits gekostet hatte. Sudamas wenige Getreidekörner sind Krishna dem Herrn willkommener, als das üppigste Festmahl, das ein Mächtiger dieser Erde bereiten kann. Gott will dein liebendes Herz. Er erwartet weder einen großen Tempel noch reiche Gaben von dir.

Man kann Bhakti lernen und üben. Dauernden Umgang mit Frommen und Bhagavatas (Satsang), Wiederholen seines Namens, Sri Ram, Sita Ram, Hari Om und so weiter, beständiges Gedenken des Herrn, Gebet, Studium religiöser Bücher wie Ramayana, Bhagavatam, Hari Kirtan, Dienst der Bhaktas und so weiter kann deinem Herzen Bhakti einflößen. Begehrlichkeit, Zorn, Habsucht, Moha (Verblendung), Stolz, Eifersucht, Hass, Selbstsucht, Machtgier, Schielen nach Ehre und Ruhm, Heuchelei sind allerhand Hindernisse auf dem Wege eines Bhakti Yogis.

Lösche Begehrlichkeit aus durch reine Gedanken, Zorn durch Liebe, Kshama (Vergebung) und so weiter, Habgier durch Wohltätigkeit, Anständigkeit, Selbstlosigkeit, Moha durch Viveka (Unterscheidung), Stolz durch Demut (Nimvita, Vinaya), Eifersucht durch Großmut, Vornehmheit und Mudita (Freude), Hass durch Liebe und Selbstsucht durch bedingungslose und rückhaltlose willige Selbsthingabe an den Herrn, Armanivedan oder Saranagati. Bete inbrünstig wie Prahlad. Singe seinen Namen wie Radha. Weine in Abgeschiedenheit wie Mira über Viraha Agni (die Trennung von Gott). Pflege Kirtan (Lobgesang) wie Gauranga der Herr, singe Bhajan (Gottes Lob) wie Ram Prasad von Bengalen. Tanze in göttlicher Ekstase wie Chaitanya Naha Prabhu und gehe in Bhava Samadhi ein. Wiederhole immer wieder Seinen Namen wie Valmiki, Tukaram oder Ram Das.

Seid immer wach und tätig, meine Freunde, in geistigem Sadhana, Bhajan und so weiter. Verschwendet nie auch nur eine einzige Minute. Zeitverschwendung ist die größte Sünde. Rama der Herr wird eure Bemühungen sicher mit Erfolg krönen.

Vereinigt alle Liebe, die ihr weltlichen Werten schenkt: Weib, Sohn, Reichtum, Besitz, Verwandte, Freunde, - und schenkt dann alle diese Liebe Gott. Ihr werdet Ihn in diesem Augenblick verwirklichen. Wiederholt Seinen Namen täglich 200 Malas, also 200 mal 108, d.i. 21 600 mal. Singt Ihm zu Ehren. Pflegt Hari Kirtan. Wiederholt Seine Hymnen (Stotras).

Lebt einige Monate lang in Ayodhya, Brindaban, Pandharpur, Mathura. Beherrscht die Indriyas (Sinnesorgane). Nährt euch einfach. Tragt schlichte Kleidung, führt ein natürliches, anspruchsloses Leben. Dann werdet ihr bald Bhakti in euch entwickeln. Pflegt Enthaltsamkeit gegenüber dem Materiellen. Seid kritisch (Mithya) und scharfsichtig (Dosha Drishti) gegenüber den Dingen. Alle Dinge sind unwirklich, täuschend. Sie bereiten uns allerlei Nöte und Leiden. Vairagya kommt dann ganz von selbst. Raga (Blinde Liebe) zum Irdischen ist ein Feind für Bhaktis.

Widerhole wieder den Satz: Ich bin Dein. Alles ist Dein. Dein Wille geschehe. – Gib dich völlig an Gott hin. Nur dann wirst du Gott schauen (Darshan). Hege keine Begierden in deinem Herzen. Vernichte die Selbstsucht restlos. Ein Bhakta erlangt Salokhya (Sein in der Welt Gottes), Samespya (Gottnähe), Saroopya (Gottes Gestalt) und Sayujya Mukti (Einheit mit Gott). Er lebt in Gottes Nähe. Er dient Gott. Er genießt allen seinen Aishwarya (Reichtum). Er erlangt Krama Mukti (fortschreitende Befreiung). Am Ende erreicht er Jnana (Erkenntnis).

Wo ist Gott?

Wo ist Gott? Ist er nur in Tempeln, Kirchen oder Moscheen? Nein. Ist er nur in den vier Veden oder Upaveden oder sechs Vedangas oder in den sechs Philosophenschulen oder in den 18 Puranas oder 64 Wissenschaften? Nein. Ist er nur an Wallfahrtsorten oder Tirthas? Nein. Nein. Nein. Wo ist er denn? Hridi Sarvasya Thistitham (Gita XIII. 17): „Weisheit, das Ziel der Weisheit, das im Herzen aller wohnt.“ Er ist nicht so fern von euch. Er ist dir ganz nahe. Anor Anjan mahathor mahian atmasya Janta nishta Guhaayam. Feiner als das Feinste, größer als das Größte. Er wohnt in der Verborgenheit deines Herzens, in dem innersten Gemach oder Raum, in Hridaya Kamala (Lotus des Herzens).

Nicht durch Diskussionen, nicht durch geschliffensten Intellekt, auch nicht durch gieriges und umfassendes Studium der jeweiligen Schriften wirst du zu Gott gelangen. Aber du kannst Ihn durch aufrichtiges Sadhana oder asketische geistige Übungen gewinnen. Vermeide Zank und ödes Wortgeplänkel. Mache ernsthafte Anstrengungen.

Bhaktas empfangen geheimnisvolle Hilfe vom Herrn

O ihr Kleingläubigen! Vernehmt die Lebensgeschichte des Roopkala Bhagawan aus Ayodhya und die des Soldaten-Bhakta aus dem Punjab. Er begann den Kirtan für ganz Indien. Er starb erst vor wenigen Jahren. Aus Chapra nahe Benares stammte er und war Schulinspektor, ein aufrichtiger Verehrer Sri Ramas. Eines Tages war er in Meditation versunken und ging in keine Schule zur Inspektion. Gott Rama nahm selbst durch sein Yoga Maya Shakti die Gestalt des Inspektors an, prüfte die Schüler, unterschrieb das Klassenbuch und verschwand wieder. Als der Inspektor am nächsten Morgen selbst in die Schule kam, sagte ihm der Lehrer, er sei doch den ganzen vorigen Tag in der Schule gewesen. Sie zeigten ihm seine Eintragung im Klassenbuch. Darüber war er sehr erstaunt. Dieses Erlebnis ermutigte ihn sehr. Er verzichtete sogleich auf sein Amt und ging nach Ayodhya, um den Rest seiner Tage in Gemeinschaft mit Rama dem Herrn zu verbringen.

Und habt ihr nicht neulich von dem Vorfall in Punjab gehört? Ein Soldat, ein aufrichtiger Rama Bhakta, hatte nachts die Wache. In einer dieser Nächte kam eine andächtige Kirtangruppe in seine Nähe. Die innige Frömmigkeit ergriff ihn so sehr, dass er seinen Rundgang unterbrach und sich der Kirtangruppe anschloss. Er freute sich im innersten Herzen des Kirtan und wurde so tief bewegt, dass er in Bhava Samadhi, den ekstatischen Zustand der Bhaktas, erhoben wurde. Als er um 6 Uhr morgens an seine Dienststelle zurückkehrte, fragte er den Feldwebel, ob während seiner Abwesenheit etwas vorgefallen sei. Der Feldwebel erwiderte: „Vorgefallen? Nichts. Ich sah dich doch immer auf deinem Rundgang.“ Der Bhaktasoldat war über diese Äußerung des Feldwebels sehr überrascht. Er hielt alles für eine besondere Gnade Ramas: Rama selbst hatte derweilen den Dienst versehen, um seinen Jünger zu schützen, indem er die Gestalt des Soldaten annahm. Als der Bhakta den Vorfall durchschaute, gab er sogleich seine Stelle auf und ging nach Ayodhya, um sein ganzes Leben in Anbetung zu verbringen. Mein lieber Bruder, werde kein Skeptiker. Wenn du in deiner Andacht lauter und aufrichtig bist, wirst du im Augenblick (Darshan) Gott von Angesicht zu Angesicht schauen.

Was ist Japa?

Japa heißt die Wiederholung eines Mantra oder eines Namens des Herrn. In diesem Kaliyuga (Zeitalter) ist Japa ein einfacher Weg zur Gottesschau. Tukaram, Dhruva, Valmiki, Ramakrishna Paramahamsa, Narasi, Mehta, Garurangâ, Ramdas, Mira – sie alle erlangten die Erlösung, indem sie den Namen Gottes aussprachen. Warum nicht auch ihr, meine lieben Freunde, meine liebenswerten Kameraden? Japa ist ein bedeutsamer Schritt (Anga) im Yoga. Jedes Mantra ist wirkungsvoll. Es ist eine Fülle, die Kräfte ausstrahlen kann.

Es gibt dreierlei Japas:

  • 1. Vaikhari mit Worten, mit Ucchara,
  • 2. Upansu mit Summtönen,
  • 3. Manasika,

dabei bewegen sich die Lippen überhaupt nicht. Es ist nur ein Gedankenvorgang. Upansu hat tausendmal mehr Wirkung als Vaikhari. Manasika wirkt viel Millionen Mal stärker als Vaikhari.

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Der Geist verlangt Abwechslung, immer neue Sensationen. Eintönigkeit langweilt ihn bald, wie ja auch du heute Brinjal-Gemüse essen möchtest, morgen Lauki und übermorgen Parwal. So wünscht der Verstand auch Abwechslung in Japa, sonst wird er stumpf und weigert sich zu arbeiten.

Übe eine Weile Vaikhari, dann einige Zeit lang Upansu und danach Manasik. Die Wiederholung eines Mantra wirkt wie ein Pförtner. Wenn der Verstand davonlaufen will, sagt dir die Wiederholung des Mantra sofort, dass sich andere, schlimme, zudringliche Gedanken deines Verstandes bemächtigt haben.

Bhakti Yogastunde: Yoga als Hingabe an Gott

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Wirkungen von Japa

In jedem Mantra ist Mantra Shakti (eine besondere Kraft) und Mantra Chaitanya (schlummernde Stärkung). Es wandelt die geistige Substanz aus Leidenschaft in Reinheit, aus Rajas in Sattwa. Es beruhigt und stärkt den Verstand. Es veranlasst ihn zur Innenschau (Antarmukha). Es hemmt sein Streben, sich nach außen zu verschwenden. Es rottet alle Arten schlechter Gedanken und Neigungen aus. Es zerstört Vasanas (Begierden) und vermehrt die Kraft des Denkens. Im günstigen Fall führt es zu unmittelbarer Schau Gottes oder des Ishta Devata (Schutzgottheit). Japa läutert den Geist, bewirkt Vairagya, zerstört Vasanas und bringt dich unmittelbar zu Gott von Angesicht zu Angesicht.

Anweisungen für Japa

Du musst lauter (Shuddha) und wirklich andächtig sein (Sattwa Bhav), wenn du dein Mantra aufsagst. Wiederhole es wenigstens 21 600 mal täglich, entsprechend den 21 600 Soham-Atemzügen. Du musst Japa regelmäßig treiben. Je kürzer das Mantra, um so größer ist die Konzentration. Von allen Mantras ist Rama, Rama, Rama das beste. Es ist auch leicht zu wiederholen. Wenn es dich ermüdet, das Mantra in einem Zug 21 600 mal zu wiederholen, teile es in drei oder mehr Abschnitte. Etwa morgens von 4-7, nachmittags von 4-5 und abends von 6-8 Uhr.

Wiederhole das Mantra eine Zeit lang schnell und wenn du findest, dass deine Gedanken nicht abschweifen, tue es langsam. Die goldene Regel heißt: nicht zu schnell und nicht zu langsam. Halte die goldene Mitte.

Jeder Einzelne muss für sich einen besonderen Raum zum Meditieren haben. Grenze dir in einer Zimmerecke mit einem Vorhang für dein Japa einen kleinen Raum ab, wenn du keinen besonderen Raum für dich haben kannst, lasse aber keine anderen diesen Winkel betreten. Sitze dort jeden Morgen und Abend 10-20 Minuten und steigere allmählich die Dauer, soviel du vermagst. Das ist sehr wichtig.

In diesem Kaliyuga (Zeitalter) bieten sich Japa und Kirtan als leichte Methoden der Selbstverwirklichung an, da man strenge Hatha Yoga Kriyas (Übungen) wegen der körperlichen Schwäche der Menschen nur schwer durchführen kann, und da die Menschen intellektuell nicht überragend begabt und des selbständigen und logischen Denkens nicht fähig sind. Ram Prasad aus Bengalen gelangte allein durch Kirtan zur Schau (Darshan) der Mutter Kali. „Ich wohne nicht in Vaikuntha noch in den Herzen der Yogin, sondern da wohne ich, wo meine Bhaktas von mir singen, o Narada.“

Vortrag über Bhakti – die Hingabe zu Gott

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Mantras für Japa

Wähle dir eines der folgenden Mantras. Wiederhole es konzentriert 10 – 50 Malas (zu je 108 mal) von 4 – 6 morgens und 6 – 8 Uhr abends regelmäßig jeden Tag.

Mantras

Mantras und die ihr zugeordnete Gottheit:

OM Gang Ganapatiyai Namah - Ganapati
OM Namasivaya - Gott Siva
OM Namo Narayanaya - Narayan
OM Namo Bhagawate Vasudevaya - Krishna
OM Kling Krishnaya Govindaya - Krishna
Gopijana Vallabhaya Svaha - Krishna
OM Sree Ram, Jeya Ram, Jeya Jeya Ram - Rama
OM Ram Ramaya Namah - Rama
Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare - Rama Mahamantra
Hare Krishna Hare Krishna Krishna - Rama Mahamantra
Krishna Hare Hare - Rama Mahamantra

Jugal Mantra

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  • 1. Sita Ram
  • 2. Radheshyam
  • 3. Sri Sita Ramachandrabhyam Namah

Saranagati Mantra

  • 1. Sri Rama Saranam Mama
  • 2. Sri Sita Rama Saranam Mama
  • 3. Sri Ramachandra Saranam prapadhye
  • 4. Sri Krishna Saranam Mama

Bhakti Yoga Sadhana

Gott ist der innerlichste Herr deines Herzens und Denkens, der schweigende Zeuge deiner Gedanken. Du kannst nichts vor ihm verbergen. Werde also ehrlich geradsinnig.

Ein Verehrer Haris ist immer gütig und demütig. Der Gottesname Hari ist immer auf seinen Lippen. Wenn er allein ist, vergießt er Tränen. Er ist sehr fromm und freundlich gegen alle. Er hat einen unparteiischen Blick. Er tut stets Gutes und verletzt nie die Gefühle anderer. Sein Charakter ist untadelig. Er begehrt nie das Eigentum seines Nächsten und sieht Hari in allen Dingen.

Gottergebenheit (Bhakti) kann Berge versetzen. Nichts ist ihr unmöglich. Die Andacht verwandelte eine Schlange in eine Blumengirlande, Gift in Nektar und ein Nagelbett in ein Rosenlager. Die Andacht Prahlads verwandelte Feuer in Eis.

Ein Frommer sollte leibhafte Güte werden und immer bereit sein, allem Lebendigen Gutes zu tun. Ein Frommer, der auf die Wohlergehen aller bedacht ist, erlangt den Frieden des Ewigen. Wer sich über das Wohlergehen aller freut, empfängt die Erkenntnis (Darshan) des Herrn. Er entfaltet auch das Bewusstsein der Einheit (Adwaita).

Bhagavata-Dienst, Wiederholen des Gottesnamens, Gemeinschaft mit Weisen (Satsang), Singen des Gottesnamens, Studium der heiligen Schriften Bhagavat oder Ramayana, in Brindawan, Pandapur, Chitrakuta oder Ayodhya leben, sind die sechs Hilfsmittel, um Bhakti zu entwickeln.

Zorn und Gelüste sind die beiden inneren Feinde, die der Entwicklung Bhaktis im Wege stehen. Aus den Gelüsten folgen die zehn Laster, die in Manusamhita erwähnt sind: „Jagdliebhaberei, Spielleidenschaft, bei Tag schlafen, Verleumden, Verkehr mit schlechten Frauen, Trunksucht, Singen von Liebesliedern, vulgäre Musik, Tanzen, zügelloses Herumstreunen.“

Zorn zeugt acht Laster. Alle schlechten Eigenschaften kommen vom Zorn. Wenn du den Zorn ausrotten kannst, werden alle schlechten Eigenschaften von selbst verschwinden. Die acht Laster heißen: „Ungerechtigkeit, Grobheit, Verfolgung, Eifersucht, Aneignung fremden Eigentums, gemeine Ausdrücke und Grausamkeit.“

Woran erkennt man Bhaktas? Krishna, der Herr, hat sie einmal beschrieben. Man findet die Äußerung in der Bhagavata. „Sie kümmern sich um nichts in der Welt. Ihr Herz ist nur mir zugekehrt. Sie sind sehr bescheiden und haben den unparteiischen Blick. Sie haben keine Bindung an irgendjemanden oder irgendetwas. Sie kennen kein Besitzgefühl und keine Selbstsucht. Sie unterscheiden nicht mehr zwischen Sorgen und Glück. Sie nehmen keinem anderen etwas weg, sie können Hitze, Kälte und Schmerzen ertragen. Sie lieben alle lebenden Wesen und haben keinen Feind. Sie sind immer heiter und haben einen vorbildlichen Charakter.

Ich schildere ein Sadhana für Fortgeschrittene, das höchst förderlich ist, um auf dem geistigen Pfad schnelle und dauerhafte Fortschritte zu machen: Stehe um 4 Uhr morgens auf, beginne dein Japa mit irgendeiner Körperübung (Asana), die du beherrschst. Iß und trink nichts in den nächsten 14 Stunden. Erhebe dich nicht aus dem gewählten Asana. Beherrsche deine Blase womöglich bis Sonnenuntergang. Ändere deine Stellung nicht, wenn du irgend kannst. Beende dein Japa mit Sonnenuntergang, dann nimm Milch und Früchte zu dir. Verheiratete können dies an Sadhana-Feiertagen ausführen. Mache diese Übung alle 14 Tage oder einmal im Monat oder in der Woche.

Noch ein anderes Sadhana für 10 Tage. Man kann es während der Weihnachtsfeiertage oder am Pujafest oder während des Sommerurlaubs machen: Schließe dich in einen gut gelüfteten Raum ein. Sprich mit niemandem, sieh niemanden, höre nichts. Stehe um vier Uhr morgens auf. Beginne mit Japa (Wiederholung) des Mantras deines Ishta Devata (Schutzgottes) oder deines Guru-Mantra und beende es mit Sonnenuntergang. Dann nimm etwas Milch und einige Früchte zu dir oder Kheer (mit Milch und Zucker gekochten Reis). Dann ruhe ein bis zwei Stunden. Setze aber dein Japa ernsthaft fort. Gehe um 11 Uhr nachts schlafen. Du kannst Meditieren mit Japa verbinden. Richte dir Bad, Speise und so weiter innerhalb deines geschlossenen Raumes her. Wenn möglich, richte dir zwei Räume her, einen fürs Bad, den andern fürs Meditieren. Wiederhole das Ganze viermal im Jahr. Man kann aber diese Übung auch 40 Tage nacheinander machen. Du wirst wundervolle Ergebnisse und mannigfache Erfahrungen gewinnen. Du wirst in Samadhi eintreten und die Vision (Darshan) deines Ishtam erlangen. Das versichere ich dir.

Hier ist noch ein Anushtana (Übung), für 40 Tage. Du musst in 40 Tagen Rama Mantra Japa 125 000 mal (täglich 3000 mal) ausführen, an den letzten 5 Tagen 4000 mal täglich. Stehe um 4 Uhr morgens auf. Schreibe 3000 mal auf ein dünnes Papier: Rama, Rama. Schneide das Blatt in kleine Stückchen, auf denen je einmal Rama steht. Knete das Papierstückchen in eine kleine Attakugel (aus Weizenmehlteig). Das Schreiben dauert je nach deinen Fähigkeiten 2-3 Stunden. Dann musst du eines nach dem andern abschneiden. Das Ganze kann geschehen, während du in irgendeinem Asana sitzest. Wenn es dir Schwierigkeiten macht, immer in ein und derselben Stellung zu verharren, kannst du wechseln, aber nicht das Sitzen unterbrechen. Manche benützen eine besondere Tinte, die aus Saffran, Maiswasserbrei und anderem gefertigt wird und eine besondere Feder aus fein gespitzten dünnen Tulsistäbchen. Du kannst aber auch gewöhnliche Tinte und Feder verwenden, wenn diese Sonderanfertigung unerreichbar ist. Du solltest dieses Anushtan am Ufer des Ganges, Jumna, Godavari, Kaveri oder Narmada, in Rishikesh, Benares, Hardwar oder Prayag ausführen, kannst es aber auch zu Hause tun, wenn dir eine Reise an die genannten Orte Schwierigkeiten bereitet. Nimm in diesen Tagen nur Milch und Früchte und Palahar zu dir. Ein Student der Rechte und sein Vater, beide aus dem Punjab, führen dieses Anushtana in Rishikesh durch. Wirf die Kügelchen für die Fische in den Ganges oder in irgendeinen anderen Fluss. Du wirst durch diese Übung wunderbare Geduld lernen und göttliche Gnade empfangen.

Studiere reinen Herzens und aufmerksam das ganze indische Heldenepos Ramayana 108 mal. Wenn du täglich drei Stunden dafür opferst, kannst du in drei Jahren fertig sein. In einem Monat wirst du es dreimal durchlesen können und dadurch Vollkommenheit (Siddhis) erlangen und Darshana des Herrn Rama.

Bhakti Yoga und Jnana Yoga sind keineswegs unvereinbar wie sauer und süß. Man kann recht wohl Ananya Bhakti (gesammelte Andacht) mit Jnana Yoga verbinden. Jnana ist die Frucht von Bhakti Yoga. Höchste Liebe (Para Bhakti) und Jnana sind eins. Vollkommene Erkenntnis ist Liebe. Vollkommene Liebe ist Erkenntnis. Sri Shankara, der Advaita Kevala Jnani, war ein großer Bhakta der Herrn Hari, Hara und Devi. Jnana Deva von Alandi (Poona), ein großer Yogi der Vergangenheit, war ein Bhakta des Herrn Krishna. Sri Ramakrishna Paramahamsa verehrte Kali und erlangte Jnana durch seinen Advaita Guru Swami Totapuri. Chaitanya war ein großer Advaita Vedanta-Gelehrter der nicht-dualistischen Shankara-Philosophie und tanzte dennoch auf Straßen und Märkten, Haris Namen singend. Appayya Dikshitar, ein berühmter Inani aus Adaipalam im Nord Arcot Distrikt von Madras, der Verfasser von Siddhanta Lesha und anderen Vedantabüchern, war ein Verehrer der Herrn Siva. Daraus ergibt sich, dass Bhakti sehr vorteilhaft mit Jnana verbunden werden kann.

Möchten wir mit unseren Ohren nichts anderes hören und mit unseren Augen nichts anderes sehen als das Reinste, damit wir mit ungetrübten Sinnen Gottes gedenkend, über Ihn meditierend, Seinen Ruhm singend und Seinen Namen wiederholend ein Leben erlangen, das dem der Götter gleicht. Om Shanti.

Kirtan zu Hause

Kirtan zu Hause ist ein leichter Weg zur Gotteserkenntnis. Abends setzen sich alle Hausgenossen im Kreis zusammen und feiern eine Stunde lang Kirtan vor dem Krishnabild. Auch das Hausgesinde soll mittun. Man singt im Chor harmonisch alle Namen Gottes, wie Siva, Hare Rama, Sita Ram, Raghputi Raghava Rajarem in einem Ton (Swara) und Tala. Dadurch wird Nada (innere Bewegung) Brahman erzeugt. Man wird seinen Körper und die ganze Welt vergessen und in einen ekstatischen Zustand geraten. Übe, versuche und fühle es nur selber. Es hat keinen Zweck, große Worte darüber zu machen. Genau so, wie die Wirkung von einer Dosis Opium stundenlang anhält, wird die göttliche Berauschung, welche dir ein solches Kirtan schenkt, sogar noch am nächsten Tag einige Stunden lang anhalten. Nachts wirst du keine schlechten Träume haben. Während des Kirtan strömen dir von dem göttlichen Bewohner deines Herzens besondere geistige Wellen zu, die dein Gemüt und die Seelenhülle (Pranayama Kosha) läutern. Dadurch werden alle Krankheiten geheilt und die Arztrechnungen gespart. Reinheit (Sattwa) fließt deinem Gemüt vom Herrn zu, wie Öl von einem Gefäß ins andere fließt. Kirtan schenkt dir Kräfte, um die Schwierigkeiten im Lebenskampf zu bewältigen. Den Namen Gottes singen ist ein geistiges Stärkungsmittel.

Abend-Katha zu Hause

Des Abends können sich vier Menschen zusammensetzen und regelmäßig Bhagavad Gita, Ramayana oder Bhagawatam lesen. Swadhyaya oder Studium heiliger Schriften ist Kriya Yoga.

Es ist für Verheiratete, die nicht viel Zeit für ernsthafte geistige Übungen und planmäßige Meditation haben, von größtem Segen. Das Studium ist eine Art Meditation. Während der Geist auf göttliche Gedanken gestimmt ist, wird er mit Reinheit erfüllt. Grobe Gedanken werden verfeinert.

Vortrag von Sukadev zum Kriya Yoga im Yoga Sutra

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Ratschläge für Hausväter

Beginne mit dem reinen Leben eines Yogi sofort an dem Tag, an dem du diese Zeilen liest. Keine Nachsicht mit dem Verstand! Unabhängigkeit ist unerlässliche Voraussetzung. Du kannst von anderen wohl Anregungen empfangen, aber den Weg musst du selbst gehen und jede Sprosse der geistigen Leiter selbst ersteigen.

Du wirst auch deine Frau veranlassen müssen, mitzutun. Auch sie muß sich strenger Schulung (Sadhana) unterwerfen. Es hat keinen Zweck, nur darüber zu plaudern. Wenn sie ihrem Gatten liebevoll dient und in der rechten geistigen Haltung für seinen Körper sorgt und ihm alles gibt, was er an Essen und Trinken braucht, wenn er vom Meditieren kommt, dann kann sie allein schon in der Persönlichkeit ihres Gatten und durch sie Selbstverwirklichung erlangen, wie Leila in Majnu, Savitri in Satyavan in Atri.

Ein elender Ort, die wahre Hölle auf Erden ist ein Haus, wenn der Mann geistig vorwärtskommt und die Frau ihn in sinnliche Bereiche zurückzieht und umgekehrt. Sie sollten durch das Band der Erkenntnis des Selbst harmonisch verbunden sein, weil jedes von beiden inbrünstig nach Gottverwirklichung strebt. Ein Haus, in dem beide Gatten ein ideales göttliches Leben führen, ist wahrlich ein Haus der endgültig Befreiten (Vaikuntha), wenn sie Haris Namen singen, Sein Mantra täglich 21 600 mal wiederholen, Ramayana und Bhagawata studieren, die Sinne (Indriyas) beherrschen und Bhaktas und Sannyasins dienen.

Entsagen ist eine geistige Leistung. Entsagen bringt Frieden. Man verliert nichts, wenn man entsagt. Man verzichtet ja nur auf die täuschende Sinnenlust, um die höchste, ewige Seligkeit und Unsterblichkeit zu gewinnen. Vergiss das nie. Lass dich nicht von der öffentlichen Meinung beeinflussen oder gar leiten.

Wandere kühn und fröhlich auf dem Weg der Wahrheit, frage dein eigenes Gewissen und höre auf die innere, kleine, schrille und süße Stimme der Seele. Übereile nicht irgendeinen äußeren Verzicht. Die Welt ist der beste Lehrer. Entfalte das Göttliche, indem du allein in der Welt bleibst. Der Pfad der Entsagung (Nivritti Marga) ist äußerst schwierig. 90 Prozent versagen auf diesem Pfade.

Spare soviel Geld, wie du nur kannst. Übe 200 Malas (21 600) Japa. Verzichte auf Geselligkeit. Verkehre nur mit einem reinen (Sattwa-) Menschen. Verwende jede Sekunde fruchtbringend. Diene Kranken. Teile von allem, was du hast, einen Teil den Armen zu. Möge die göttliche Herrlichkeit aus deinem Angesicht leuchten!

Nil desperandum. (Kopf hoch! Nicht verzweifeln!)

Sünde ist ein Missverständnis, das die unwissende Seele (Jiva) auf ihrem Weg zur absoluten Wirklichkeit (Satchidananda) begeht. Sobald du dich entschlossen hast, den Pfad der Wahrheit zu gehen, werden alle Sünden getilgt. Krishna, der Herr, gibt uns die Gewissheit: „Auch der größte Sünder, der mich ungeteilten Herzens verehrt, muss als gerecht gelten, denn er hat den rechten Entschluss gefasst. Er wird schnell pflichtgetreu und geht in ewigen Frieden ein. Sei dessen gewiss, dass niemals vergeht, wer mich verehrt.“ Sogar als er nur ulta-nam, den umgekehrten Namen des Rama Mantra wiederholte, wurde der Landstreicher Ratnagar in den Weisen Valmiki verwandelt. Wenn schon die Umkehrung des Namens (Mara, Mara) so große Macht hat, wie groß muss dann die Herrlichkeit sein, wenn man Rama Rama mit Andacht (Bhava) aus tiefsten Herzen wiederholt!

Ajamila, der infolge seines schlechten Charakters in einem unwürdigen und verächtlichen Zustand war, erlangte Befreiung (Mukti), als er auf seinem Sterbelager nur einmal Narayan aussprach indem er seinen Sohn Narayan bei Namen rief. Der zügellose Vemanna aus Andhra Desa wurde ein vollkommener Yogi durch seine Verehrung der Mutter Kali.

Seid unbesorgt, meine lieben Freunde. Fürchtet euch nicht. Steht auf, umgürtet eure Lenden. Bekämpft die Sinnlichkeit (Indriyas) und die Eindrücke (Vasanas). Werde ein Yogi. Vergiss das Vergangene. Eine herrliche, wunderbare Zukunft erwartet dich. Kopf hoch! Läutere dich. Konzentriere dich. Übe Japa und Kirtan. Meditiere. Verwirkliche Sat-chitananda Atma (das absolute universelle Selbst)!

Quelle

  • Swami Sivananda Sarasvati, Yoga im alltäglichen Leben, Lebensweiser-Verlag 1954

Copyright Divine Life Society

Zitat

"Vom Glauben ist man zu Vertrauen gelangt. Immer noch ist es erst Vertrauen, aber es ist stark genug, um uns im Leben Stütze zu sein, bis wir eines Tages, wieder durch Gottes Gnade, eine direkte Erfahrung von Gottes Allgegenwart bekommen und erkennen, dass nur Gott ist, nichts sonst. In diesem Stadium erkennt man, dass "Ich" Gott nicht verwirklichen kann. Gott allein ist wirklich. Wenn sich das Ego auflöst, erkennt Gott sich selbst. Selbstverwirklichung bedeutet, selbst zu verlöschen. Gottverwirklichung bedeutet, Gott verwirklicht sich selbst. "Ich" tue gar nichts, Gott tut alles an sich selbst. Das ist das Herz von Bhakti Yoga, die Essenz der Gottverwirklichung."

(Swami Venkateshananda, Integraler Yoga, Sivananda Yoga Vedanta Zentrum 1996, S. 100)

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