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Selbstvertrauen und [[Demut]], [[Hingabe]] und [[Weisheit]]. Diese [[Eigenschaft]]en gilt es zu entwickeln. Sukadev zeigt in diesem Vortrag anhand von Geschichten über [[Hanuman]], wie wichtige spirituelle [[Prinzip]]ien im Alltag gelebt werden können. Mitschnitt eines Live-Vortrags am Vorabend von Hanuman Jayanthi im Haus [ | Selbstvertrauen und [[Demut]], [[Hingabe]] und [[Weisheit]]. Diese [[Eigenschaft]]en gilt es zu entwickeln. Sukadev zeigt in diesem Vortrag anhand von Geschichten über [[Hanuman]], wie wichtige spirituelle [[Prinzip]]ien im Alltag gelebt werden können. Mitschnitt eines Live-Vortrags am Vorabend von Hanuman Jayanthi im Haus [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya] Bad Meinberg. | ||
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Version vom 19. Juni 2017, 20:13 Uhr
Selbstvertrauen ist das Vertrauen in die eigenen Kräfte und Fähigkeiten und ist verbunden mit Selbstliebe und Selbstachtung. Wer Selbstvertrauen hat, kann mit den eigenen Fehlern, Misserfolgen sowie Schicksalsschlägen besser umgehen. Das Vertrauen in sich selbst ist zum Teil angeboren (genetisch bedingt bzw. aus früheren Leben) und wird durch Erziehung, Eltern und Schule sowie Erfahrungen in der Kindheit entscheidend geprägt.
Jeder Mensch kann daran arbeiten, sein Selbstvertrauen zu stärken. Es kann entwickelt werden durch Selbsterkenntnis sowie durch Gottvertrauen: Wenn man die Überzeugung hat, dass Gott hinter allem steht, dann kann man auch davon ausgehen, dass Gott einem nur die Aufgaben gibt, die man auch erledigen kann. So hängen Selbstvertrauen, Schicksals- und Gottvertrauen zusammen. Im Yoga kann Selbstvertrauen entwickelt werden durch Meditation, Yoga Übungen und Tiefenentspannung.
Selbstvertrauen - Übersicht
- Selbstvertrauen ist das Vertrauen in sich selbst und in seine eigenen Fähigkeiten. Es hängt mit anderen Eigenschaften wie Selbstbewusstsein, Selbstachtung und Selbstsicherheit zusammen. Das Gegenteil von Selbstvertrauen ist Unsicherheit, Beklommenheit, Furcht, Unentschlossenheit, Verlegenheit, Scheu und Lampenfieber.
- Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Selbstvertrauen übertrieben kann ausarten in Hochmut, Arroganz, Eingebildetheit, Eitelkeit oder Kritikresistenz. Daher braucht Selbstvertrauen als Gegenpol die Kultivierung von Gottvertrauen, Hingabe, Demut und Kritikfähigkeit.
- Selbstvertrauen gehört zur Tugendgruppe 9 - Individualität, Originalität, Selbstbewusstsein. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Individualität, Authentizität und Selbstbewusstsein
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Selbstvertrauen zum Persönlichkeitsfaktor N0 Neurotizismus/Labilität niedrig: selbstsicher, ruhig, stabil, entspannt
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Selbstvertrauen zur Grundverhaltenstendenz D - Dominanz, Durchsetzungsvermögen
- Im Ayurveda zählt man Selbstvertrauen zum Pitta Temperament bzw. Dosha.
Mangelndes Selbstvertrauen
In vielen Fällen ist ein mangelndes Selbstvertrauen antrainiert, auch wenn eine gewisse Grundveranlagung ein Mitbringsel aus früheren Leben sein kann. Vielleicht haben wir in unserer Kindheit Erfahrungen gemacht, die uns das Gefühl vermittelten, dass wir nicht genug sind, dass mit uns etwas nicht stimmt. In der Regel spielte dabei die Erziehung oder fehlende Wertschätzung der Eltern eine große Rolle. Vielleicht wurden wir auch in der Schule gehänselt. Dadurch haben wir uns unbewusst einen inneren Kritiker antrainiert, der ständig unser Selbstwertgefühl angreift und uns einredet, "klein" zu sein. Dies kann dazu führen, dass wir unseren Selbstwert fremdbestimmen lassen - wir werden abhängig von der Bestätigung anderer.
Vielen Menschen mangelt es an Selbstvertrauen. Sie haben Energie, Fähigkeiten und Leistungsvermögen, aber es fehlt ihnen das Vertrauen in ihre Kräfte und Möglichkeiten. Dies ist eine Schwäche, die Missgeschick in allem hervorruft. Sobald dieser negative Gedanke auftritt, wird der Mensch nervös und irritiert. Selbstvertrauen ist eine Kraft. Sie entwickelt den Willen. Man sollte immer denken: "Ich werde Erfolg haben. lch bin meines Erfolges ganz sicher." Du solltest diesem Gefühl von mangelndem Selbstvertrauen nicht länger Raum geben. Vertrauen ist schon der halbe Erfolg. Du musst genau deinen Wert kennen. Ein Mensch mit Selbstvertrauen ist erfolgreich in allen seinen Bestrebungen und Unternehmungen.
Swami Sivananda über Selbstvertrauen
Der indische Yoga Meister Swami Sivananda schrieb in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts in seinem Buch "Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung" über das Thema Selbstvertrauen:
Selbstvertrauen ist eine wesentliche Tugend. Selbstvertrauen gibt innere Stärke und befähigt zu materiellem wie geistigem Erfolg. Die meisten Menschen lehnen sich an andere an, weil sie ihr Selbstvertrauen verloren haben. Die Gewohnheiten des Wohlbehagens haben die Menschen sehr geschwächt. Jeder lässt sich bedienen und verliert die physische Vitalität, die Menschen früherer Zeiten besaßen, weil sie die meisten Arbeiten selbst ausführten.
Heute hängt der Mensch in vielen Dingen von anderen ab. Er hat wenig Ahnung von den großen Reserven an Kraft und Wissen in ihm. Seine Gedanken gehen nach außen, und es fehlt das innere Leben. Der Hausvater erwartet eine magische Pille, die ihm der Sannyasin für seinen geistigen Fortschritt gibt. Mache selbst geistige Übungen. Stelle deine Füße auf die geistige Leiter. Jeder ist sein eigener Erlöser und Retter. Merkt euch dies gut. Niemand kann einen anderen erretten. Stellt euch voller Selbstvertrauen auf eure eigenen Beine und werdet erfolgreich in dieser Welt und auf dem geistigen Pfad. Zapft mit Vertrauen und Selbstvertrauen die Quelle an und holt mit geschlossenen Augen Kraft aus ihr.
Selbstvertrauen im Yoga
Um Selbstvertrauen zu entwickeln, kann jeder der sechs Yoga Wege dir helfen:
Selbstvertrauen im Raja Yoga
Raja Yoga ist der psychologische Yoga. Hier einige Empfehlungen aus dem Raja Yoga zum Thema Selbstvertrauen:
Jede Neigung in dir, jede Emotion, ist ursprünglich sinnvoll. Auch Angst, Wut, Selbstzweifel etc. haben ihren ursprünglichen Sinn. Es gilt, die verschiedenen Anteile in dir würdigen und steuern zu lernen. Hier ist Selbstvertrauen eine Form der Selbstakzeptanz als Grundlage der persönlichen Weiterentwicklung. Insbesondere Raja Yoga, der königliche Yoga, empfiehlt, dass du lernst, dich als König, als Herrscher über all deine inneren Anteile anzusehen. Ein guter König geht mit allen Bewohnern seines Königreichs liebevoll und geschickt um, sorgt dafür, dass sie alle haben, was sie brauchen, und sich gut weiterentwickeln. So kannst du dich selbst etablieren als Raja, als König. Du kannst die verschiedenen Anteile, Fähigkeiten und Neigungen als wohlmeinende Mitarbeiter ansehen. Es gilt, diese inneren Anteile zu sehen, zu würdigen, zu lieben, sowie dich nicht abhängig zu machen und dich nicht beherrschen zu lassen von einem Aspekt.
Selbstvertrauen im Karma Yoga
Karma Yoga ist der Yoga des geschickten Handelns, der Yoga des uneigennützigen Dienens, des verhaftungslosen Wirkens. Hier einige Aussagen des Karma Yoga zum Thema Selbstvertrauen:
Karma, das Schicksal, schickt dir genau die Aufgaben, für die du die richtigen Fähigkeiten hast. Wenn es jemand anderen gäbe, der besser für deine anstehenden Aufgaben wäre, dann hätte das Schicksal diese Aufgabe jemand anderem anvertraut. Du bist mit deinen Schwächen und Stärken genau so ausgestattet, dass du die richtigen Erfahrungen machen kannst. Hier ist Selbstvertrauen verbunden mit Schicksals- und Gottvertrauen. Es ist auch hier die Grundlage der persönlichen Weiterentwicklung.
Selbstvertrauen im Jnana Yoga
Jnana Yoga ist der Yoga der Erkenntnis, der Yoga der Einheit (Advaita). Auch aus diesem Yogaweg lassen sich Empfehlungen zum Thema Selbstvertrauen ableiten:
Vom Standpunkt des Advaita Vedanta ist alles göttlichen Ursprungs (Sarvam Khalvidam Brahma). Alles ist Brahman, auch du bist Brahman und somit Teil einer höheren Wirklichkeit. Durch den Weg der Erkenntnis und des Wissens kannst du dir der Einheit mit allem sowie deiner höheren Natur bewusst werdem und kannst dadurch schrittweise Vertrauen in dich selbst entwickeln.
Swami Sivananda schreibt dazu in seinem Buch "Yoga im täglichen Leben": Du bist nicht das kleine Selbst, Herr Fritz Müller. Du bist auch nicht Fräulein Grete Meier. Und du bist nicht Herr Karl Schmidt und du nicht Frau Bergmann. Versuche doch diese körperliche Vorstellung zu beseitigen. Versuche diese Geschlechtsvorstellung auszulöschen. Du bist weder männlich noch weiblich. Verwandle die Geschlechtskraft oder Zeugungskraft in geistige Energie oder Ojas Shakti durch fromme Gedanken, andauernden Verkehr mit Heiligen (Satsanga), ununterbrochene Atma-Erforschung, Studium von Atma-Jnana-Büchern, geistige Schulung und Meditation. Denke immer: "Ich bin. Ich existiere. Ich bin ein Zentrum des Bewusstseins im Ozean des Lebens. Ich bin ein Zentrum von Denken, Einfluss und Macht."
Mut, Kraft, Stärke, Weisheit und Freude sind dein göttliches Erbe, dein Geburtsrecht aus dem Absoluten. Entwickle deine Willenskraft. Der Wille hat schon Riesen des Intellekts und des Geistes geschaffen. Du bist ebensoviel wie jeder andere Mensch. Du bist aus derselben Quelle hervorgegangen. Du bist ein Ausdruck desselben einen Lebens, des einen Seins, des einen Seienden (Sat), der einen Wirklichkeit. Du bist das wirkliche "Ich", das wirkliche Atma. Du bist unsterblich. Du kannst kaum vernichtet werden. Du bist unbesiegbar. Du kannst auf keine Weise zerstört werden. Glaube an diese Sinnenwelt allein bedeutet Tod. Deine eigentliche Natur ist absolute Wirklichkeit (Satchidananda), Unsterblichkeit und Seligkeit. Wer das Selbst schaut, schaut weder Tod noch Krankheit noch Sorgen. Der Schauende schaut alles als sein eigenes Selbst. Er durchdringt alles. Er erkennt alles. Er ist allmächtig.
Selbstvertrauen im Bhakti Yoga
Bhakti Yoga ist der Yoga der Gottesliebe. Auch in diesem Yoga Weg findest du Hilfestellungen und Tipps zum Thema Selbstvertrauen:
Vom Standpunkt von Bhakti Yoga ist alles eine Schöpfung Gottes. Die Welt, die Natur, der eigene Körper, die eigene Persönlichkeit, die eigenen Fähigkeiten. Wenn Gott gewollt hätte, dass man jemand anderes wäre bzw. andere Fähigkeiten hätte, dann hätte er sie einem gegeben. Hier ist Selbstvertrauen Ausdruck von Gottvertrauen. Durch Kultivierung deiner Hingabe an Gott, zum Beispiel durch Mantrasingen, kannst du das Göttliche in dir selbst erkennen und dadurch Selbstvertrauen entwickeln.
Selbstvertrauen und Kundalini Yoga
Kundalini Yoga ist der Yoga der Energie. Vom Standpunkt des Kundalini Yoga aus hast du ungeahnte Fähigkeiten und Möglichkeiten in dir. Die Shakti, die kosmische Energie, ist in dir. Statt dich zu ärgern über deine Unzulänglichkeit, habe Vertrauen in deine Fähigkeiten, Vertrauen in die Göttliche Mutter in dir, die sich zu gegebener Zeit auf die Weise manifestieren wird, die gut für dich, deine Mitmenschen und alle Beteiligten ist. Übe spirituelle Praktiken, aktiviere deine Lebensenergie, dein Prana. Übe positive Affirmationen. Bete. Die kosmische Energie, die Kundalini, wird zu gegebener Zeit in dir erwachen und in dir und durch dich immer mehr wirken. Selbstvertrauen ist auch hier das Vertrauen in Gott und in die kosmische Energie, in eine höhere Intelligenz, die auch in dir wirksam ist.
Selbstvertrauen und Hatha Yoga
Hatha Yoga ist der Yoga der Körperübung. Hatha Yoga ist der einfachste und wirkungsvollste Yoga, um Selbstvertrauen zu entwickeln. Denn in dieser physischen Welt nimmt der Mensch zunächst mal seinen Körper wahr. Selbstvertrauen ist zunächst das Vertrauen in seinen eigenen Körper. Im Hatha Yoga lernt man, zu entspannen, loszulassen, seinen Körper zu spüren, seinen Körper als Quelle angenehmer Empfindungen zu erfahren. Du lernst, deinen Körper mit seinen Muskeln, Gelenken und Organen zu spüren. Durch deine Fortschritte gewinnst du Vertrauen in deinen Körper und deine Fähigkeiten. Durch Pranayama erfährst du den Rhythmus des Lebens, du erfährst das Prana, die Lebenskraft hinter allem. So bekommst du einen tiefen Respekt vor dem, was in dir ist. Aus diesem tiefen Respekt entsteht Selbstvertrauen, du spürst die tiefe Intelligenz im Körper - und lernst, sie in dir wirken zu lassen. In der Tiefenentspannung lässt du alles los und kannst erneut die Einheit mit allem spüren.
Swami Sivananda schreibt dazu in seinem Buch "Yoga im täglichen Leben": Beachte die wunderbare Schöpfung und Funktion der inneren Körpermechanismen. Wie bewundernswert ist diese Maschinerie. Kann ein Wissenschaftler auch nur ein Atom, eine einzige Zelle oder ein Organ im Körper erschaffen? Verneige dich mit gefalteten Händen vor dem Schöpfer all dieser wundervollen Körperfunktionen. Wiederhole "Om Ram". Trete ein in die Stille. Meditiere. Das ganze Mysterium der Schöpfung wird dir durch seine Gnade enthüllt.
Eine wunderbare Yoga Asana zur Entwicklung von Selbstvertrauen und Gleichgewicht ist der Skorpion, Vrishikasana. In folgendem Video findest du eine Anleitung:
Besonders hilfreich sind auch Übungen, die das Svadhisthana und das Manipura Chakra anregen, welche für Selbstvertrauen stehen. Eine Übersicht findest du unter dem Stichwort Chakra.
Mangel an Selbstvertrauen ist auch nichts Schlechtes
Siehe einen Mangel an Selbstvertrauen positiv. Denn es nutzt nichts, dir zu sagen: "Ich muss mehr Selbstvertrauen haben". Dadurch verurteilst du dich und kämpfst gegen dich selbst. Interpretiere den Mangel an Selbstvertrauen positiv: Er hilft dir, dich weiterzuentwickeln und nicht stecken zu bleiben. Er ist auch eine Quelle von Demut. Wenn du merkst, dass dir Selbstvertrauen fehlt, freue dich: Du hast eine gute Grundlage für deine spirituelle Entwicklung. Indem du deinen Mangel an Selbstvertrauen liebst, entwickelst du schneller Vertrauen in dich selbst, als wenn du den Mangel bekämpfst und dich selbst niedermachst. Praktiziere Hatha Yoga und die anderen Yoga Wege - du wirst schon bald merken, wie dein Selbstvertrauen wächst, ohne dass du in Egoismus und Eitelkeit hineinrutschst.
Selbstvertrauen und Chakras
Ein Mangel an Selbstvertrauen kann auch auf ein Ungleichgewicht in den Chakras hindeuten. Zur Harmonisierung der Chakras können dir bestimmte Meditationen, Asanas oder Pranayama helfen. Nützliche Hinweise dazu findest du auf den Chakra-Hauptseiten.
Die Chakras sollten immer gemeinsam harmonisiert werden, jedoch bietet sich zum Thema Selbstvertrauen besonders die Arbeit mit Svadhisthana Chakra und Manipura Chakra an. Wenn du Svadhisthana ins Gleichgewicht bringst, kommst du wieder in den "Fluss" und kannst Hingabe, Vertrauen und Gottesliebe entwickeln. Zusammenhängend mit Svadhisthana ist auch das Vishuddhi Chakra. Wenn du Svadhisthana harmonisierst, wird daher auch dein Halschakra angeregt. Du kannst dich besser erklären und ausdrücken, und gewinnst dadurch auch mehr Selbstvertrauen.
Das Manipura Chakra, auch Sonnengeflecht genannt, ist der Sitz von Feuerenergie, Agni, und steht für Mut, Willenskraft, Durchsetzungsvermögen, Charisma. Es wird als Zentrum des Selbstbewusstseins und Selbstvertrauens angesehen. Wenn du Probleme hast, dir selbst zu vertrauen, solltest du unbedingt versuchen, Manipura mehr zu aktivieren und zu harmonisieren. Wenn dadurch mehr Feuer erweckt wird, strahlst du auch mehr Prana aus. Mit einem erweckten Manipura Chakra machst du deinen Selbstwert nicht mehr von anderen abhängig.
Selbstvertrauen als hilfreiche Tugend
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Selbstvertrauen besteht aus zwei Worten, Vertrauen und selbst. Selbstvertrauen heißt zum einen, dass du Vertrauen in dein eigenes Selbst hast. Selbstvertrauen kommt aber auch daher, dass du Selbstvertrauen hast in Gott, in Schicksal, in andere Menschen, in deine Bestimmung.
Aber zunächst mal ist besonders wichtig, Selbstvertrauen, Vertrauen in dich selbst zu haben. Was kann die Grundlage sein für Selbstvertrauen? Zunächst mal, psychologisch gesehen heißt es, wenn Menschen aufwachsen in einer einigermaßen beschützten Umgebung, wenn sie wissen, "Meine Mutter und mein Vater waren für mich da", wenn das Leben in den ersten Kindheitsjahren einigermaßen geregelt war, wenn die Kinder sich behütet gefühlt haben, dann entsteht ein Urvertrauen. Und wenn sie dabei regelmäßig gelobt wurden, Aufmerksamkeit bekommen haben, bekamen sie das Gefühl, dass sie irgendwie wichtig sind und dadurch entsteht ein Selbstvertrauen.
Und es gibt gute Gründe anzunehmen, dass Kinder, die eine einigermaßen beschützte Umgebung haben, tatsächlich mit mehr Vertrauen und Selbstvertrauen aufwachsen. Es scheint, dass weniger der ganz konkrete Erziehungsstil so wichtig ist, aber dass Kinder das Gefühl haben, sie sind beschützt und sie können auf ihre Eltern vertrauen, sie werden von ihren Eltern, oder wer auch immer ihre Bezugsperson ist, geliebt.
Das müssen nicht immer Eltern sein, aber sie werden geliebt, sie werden akzeptiert, sie werden geschätzt, es wird auf ihre Bedürfnisse eingegangen, dort entsteht Vertrauen und Selbstvertrauen. Was heißt, angenommen, du bist ein Elternteil, dann kannst du deine Erziehungstätigkeit mit etwas Gelassenheit angehen, es gilt nur, eine gewisse vertrauensvolle Umgebung den Kindern zu geben.
Aber was machst du, wenn du jetzt dieses Selbstvertrauen vielleicht nicht hast, wenn du nicht jemand bist, der immer wieder als Kind Anerkennung bekommen hat, Respekt bekommen hat, wenn deine Kindheit nicht so war? Du kannst immer noch Selbstvertrauen aufbauen und da gibt es verschiedene Elemente dafür.
Natürlich, ich bin Yogalehrer, spiritueller Lehrer, die tiefste Basis des Selbstvertrauens ist das Vertrauen: "Ich bin das unsterbliche Selbst." Im Yoga sagen wir: "Du bist nicht der Körper, du bist nicht die Psyche, in dir ist der göttliche Kern. Du bist unendliches Bewusstsein, verbunden mit allem, du kannst das spüren." Wenn du in die Meditation gehst, vielleicht nicht jedes Mal, aber doch relativ häufig, spürst du, da ist etwas in dir, etwas Tiefes, etwas Großartiges.
Und dieses Tiefe, dieses Großartige, das bist du. Und in dieses Selbst kannst du Vertrauen haben. Der Körper mag mal Probleme haben, er mag mal krank werden, einfache Erkältungen und Schwierigeres, deine Psyche mag Höhen oder Tiefen haben, aber du kannst Selbstvertrauen haben, tief in dir ist das höchste Selbst.
Zweite Grundlage von Selbstvertrauen ist letztlich verbunden mit Gottvertrauen, Karmavertrauen, kann man auch sagen. Und da ist das Vertrauen, das ist jetzt das Gesetz des Karmas, du bekommst nur die Aufgaben, für die du gewachsen bist, und du hast genau die richtigen Eigenschaften, um das Rechte zu bewirken.
Du musst keine Angst haben, dass du in Situationen bist, wofür du keine Kräfte hast. Die Welt ist kein vollkommener Ort auf äußere Weise und so musst du auch nicht vollkommen sein auf äußere Weise. Du hast die richtigen Eigenschaften, egal, in welche Aufgabe du gebracht wirst, du hast genau das, was es braucht, um diese Aufgabe zu bewältigen.
Eventuell geht es schief, kein Problem, dann sollte es schiefgehen und du hattest die richtige Eigenschaft, um die Sache gründlich schiefgehen zu lassen. Selbstvertrauen heißt: "Ich mache es so gut, wie ich kann, nach bestem Wissen und Gewissen und dann wird schon das Rechte dabei herauskommen." Auf eine gewisse Weise ist es ein Schicksalsvertrauen, das zum Selbstvertrauen wird.
Eine nächste Basis des Selbstvertrauens ist durchaus auch eine Kenntnis der eigenen Fähigkeiten und eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Natürlich, auf der relativen Ebene, manches kannst du, manches kannst du vielleicht auch nicht. Angenommen, du bist bisher kaum gelaufen, dann macht es keinen Sinn, dort dich für den Marathon anzumelden, aber vielleicht geht ein Vierkilometerlauf, es gibt ja diese Firmenläufe und vielleicht willst du dort mitlaufen.
Oder angenommen, du hast noch nie vor einem größeren Publikum gesprochen, dann ist es vielleicht jetzt nicht angemessen, dass du dich gleich dafür meldest. Selbstvertrauen heißt auch, deine Grenzen zu kennen und sie schrittweise auszudehnen. Aber wenn das Karma dich in Situationen hineinwirft, die du bisher nicht kennst, heißt Selbstvertrauen auch, zu sagen: "Ich werde schon die richtigen Eigenschaften haben und die Fähigkeiten haben, das zu tun, was nötig ist."
Überlege selbst etwas mehr, was kannst du tun, um mehr Selbstvertrauen zu haben? Übrigens, eine ganz einfache Weise für mehr Selbstvertrauen ist, Asanas zu üben. Wenn du jeden Tag deine Yoga-Übungen machst, spürst du deinen Körper, du fühlst ihn und du bekommst mehr Energie, du bekommst mehr Mut und damit mehr Selbstvertrauen.
Mehr Selbstvertrauen bekommst du auch, indem du Pranayama machst, Atemübungen. Mit Atemübungen bekommst du mehr Energie, mehr Energie heißt auch mehr Selbstvertrauen. Selbstvertrauen bekommst du auch, indem du regelmäßig meditierst. Meditation führt dazu, dass du Zugang bekommst zu den Tiefen deines Wesens, du bekommst Zugang zu dem, was ganz tief in dir ist.
Wenn du das spürst, was ganz tief in dir ist, ist auch Selbstvertrauen, Gottvertrauen, Schicksalsvertrauen da. Überlege selbst, was Selbstvertrauen für dich heißt und wie du vielleicht etwas mehr Selbstvertrauen kultivieren kannst. Selbstvertrauen kann auch heißen, öfters mal deiner Intuition zu folgen und darauf zu vertrauen, dass auch dein Bauchgefühl und dein Herz dir schon das Richtige sagt. Mut braucht es manchmal, das entwickelt Selbstvertrauen.
Weitere Techniken zur Entwicklung von Selbstvertrauen
Selbstvertrauen kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Selbstvertrauen in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft des Selbstvertrauens zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft Selbstvertrauen kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein Mensch mit mehr Selbstvertrauen zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Selbstvertrauen ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt. Selbstvertrauen wächst durch Mut.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Selbstvertrauen".
- Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie zum Beispiel: Ich bin voller Selbstvertrauen".
Klassische Autosuggestion für Selbstvertrauen
- Ich bin voller Selbstvertrauen.
Im Yoga verbindet man Affirmationen auch gerne mit einem Mantra - dies lässt die Affirmation stärker werden:
Entwicklungsbezogene Affirmation für Selbstvertrauen
Manche Menschen fühlen sich scheinheilig oder heuchlerisch, wenn sie sagen "Ich bin voller Selbstvertrauen." In diesem Fall hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Selbstvertrauen.
- Ich werde selbstvertraut.
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Selbstvertrauen.
Dankesaffirmation für Selbstvertrauen
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag mehr Selbstvertrauen habe.
Wunderaffirmationen Selbstvertrauen
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr selbstvertraut. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Selbstvertrauen entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald voller Selbstvertrauen zu sein.
Gebet für Selbstvertrauen
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Selbstvertrauen:
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Selbstvertrauen.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein Mensch voller Selbstvertrauen werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Selbstvertrauen mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Was müsste ich tun?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Selbstvertrauen zu entwickeln?
- Angenommen, ich hätte Selbstvertrauen, wie würde sich das bemerkbar machen? Was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als selbstvertrauter Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Vortragsmitschnitt zu Selbstvertrauen
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Selbstvertrauen, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <html5media>http://tugenden.podspot.de/files/Selbstvertrauen-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3</html5media>
Entwickle Selbstvertrauen - Vertrauen entwickeln Teil 3
Entwickle Vertrauen zu dir selbst – du hast alle Fähigkeiten, die du brauchst, um die Aufgaben zu erledigen, die du zu erledigen hast. Du kannst dich nicht wirklich falsch entscheiden, solange du dich ethisch entscheidest. Und Gott wirkt sogar durch deine Fehler. Dies sind einige der Thesen, die Sukadev in diesem dritten Teil der Podcast Serie "Vertrauen Entwickeln” aufstellt. Mitschnitt aus einem gleichnamigen Workshop bei Yoga Vidya Köln. <html5media>http://sukadev.podspot.de/files/Vertrauen_entwickeln_3.mp3</html5media>
Tief im Inneren meint es jeder gut … Vertrauen Entwickeln Teil 4
Jeder Mensch meint es gut, in seinem tiefsten Inneren. Menschen tun das, was sie tun, um Liebe zu geben und Liebe zu empfangen. Auch du selbst hast nicht wirklich gute und schlechte Eigenschaften. Vielmehr hast du wohlmeinende Anteile in dir – die manchmal in ihren Auswirkungen nicht positiv sind. Du kannst lernen, das Gute in anderen zu sehen. Du kannst lernen, alle Anteile in dir wertzuschätzen – und dann geschickt und mitfühlend zu leben. Aus diesem tiefen Vertrauen kannst du in Liebe dir selbst und anderen begegnen. Das sind einige der Thesen, die Sukadev Bretz in diesem 4. Teil der Vortragsreihe "Vertrauen Entwickeln” erläutert. Mitschnitt aus einem Workshop bei Yoga Vidya Köln. <html5media>http://sukadev.podspot.de/files/Vertrauen_entwickeln_4.mp3</html5media>
Tiefenentspannung für Vertrauen – mp3 Anleitung
Eine Entspannungstechnik für innere Ruhe, Vertrauen und Selbstvertrauen. Yoga Tiefenentspannung mit Affirmationen – eine leicht zu erlernende und zu praktizierende Form des mentalen Trainings. Sukadev führt dich durch verschiedenen Schritte der Tiefenentspannung. Er schlägt dir dabei Autosuggestionen vor. Diese Entspannungsanleitung ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Dies ist ein Mitschnitt aus einem Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya Bad Meinberg zum Thema "Vertrauen Entwickeln”. Du hörst auch die Geräusche der Teilnehmer – es ist eben "live” – und hat daher auch eine besondere Kraft. <html5media>http://daricha.podspot.de/files/157_Tiefenentspannung_mit_Affirmationen_fuer_Vertrauen_und_Selbstvertrauen.mp3</html5media>
72 Selbstvertrauen und Demut – Hingabe und Weisheit – Geschichten von Hanuman mp3 Vortrag
Selbstvertrauen und Demut, Hingabe und Weisheit. Diese Eigenschaften gilt es zu entwickeln. Sukadev zeigt in diesem Vortrag anhand von Geschichten über Hanuman, wie wichtige spirituelle Prinzipien im Alltag gelebt werden können. Mitschnitt eines Live-Vortrags am Vorabend von Hanuman Jayanthi im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. <html5media>http://sukadev.podspot.de/files/72_Hanuman_Dienen-Hingabe-Weisheit.mp3</html5media>
Manipura Chakra Pendel-Meditation
Eine Meditationstechnik, um dein Manipura Chakra zu aktivieren. Sehr wirkungsvoll für die Stärkung des inneren Feuerelementes und damit für Mut, Willenskraft, Enthusiasmus. Möchtest du mehr über das Meditieren erfahren bzw. wissen, dann findest du weitere Information auf unseren Yoga Vidya Internetseiten zum Thema Meditation. <html5media>http://daricha.podspot.de/files/179_Manipura-Chakra_Pendel-Meditation.mp3</html5media>
Habe Vertrauen und sei weise Bh.G. IX 19
Eines der Themen, das in der Bhagavad Gita immer wieder vorkommt, ist Vertrauen. Aufbauend auf den 19. Vers des 11. Kapitels der Bhagavad Gita gibt dir Sukadev hier Tipps, wie du Vertrauen entwickeln kannst. Durch Gottvertrauen, Selbstvertrauen, Schicksalsvertrauen kommst du zu deinem Urvertrauen. Kurzvortrag über die Bhagavad Gita von Sukadev von Yoga Vidya Bad Meinberg. <html5media>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/2006_Bhagavad_Gita_IX_19.mp3</html5media>
Siehe auch
- Tugend
- Gottvertrauen
- Raja Yoga
- Yoga Psychologie
- Energiemeditation
- Chakras
- Sonnengeflecht
- Manipura Chakra
- Svadhisthana Chakra
- Chakra
- Yoga Wege
- Selbstliebe
- Selbstreflexion
- Selbstsicherheit
- Selbstwert
- Selbstwertgefühl
- Selbstwertschätzung
Literatur
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
- Swami Sivananda: Sadhana - Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
- Swami Sivananda: Licht, Kraft und Weisheit
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Die Wissenschaft des Pranayama
- Swami Sivananda: Die Überwindung der Furcht
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliches Elixier
- Swami Sivananda: Götter und Göttinnen im Hinduismus
Weblinks
- Erfahrungsbericht zum Thema Selbstvertrauen von Carina Zinkeisen, München
- Yoga Vidya Blogbeitrag zum Thema Selbstvertrauen
- "Studie: Kinderyoga verhilft zu Ausgeglichenheit, Körperbeherrschung und Selbstvertrauen" Sukadev Bretz
- Tägliche Lesung von Swami Sivananda: Selbstvertrauen
- Psychologische Yogatherapie: Vertrauen
- Wirkungen der Yoga-Übungen
- Wirkungen von Yoga
Seminare
Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft
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Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie
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