Verlegenheit
Verlegenheit - was ist das? Wie geht man damit um? Verlegenheit ist ein Gefühl von Befangenheit, auch von Unsicherheit und Verwirrung. Verlegenheit kann z.B. kommen, wenn man gelobt wird und nicht weiß, was man sagen soll. Verlegenheit kann auch kommen, wenn man aus heiterem Himmel dazu aufgefordert wird, in einem Meeting etwas zu sagen, womit man nicht gerechnet hat. Verlegenheit kann auch Peinlichkeit bedeuten, wenn man z.B. entdeckt, dass man die falsche Kleidung hat oder das Hemd falsch rum angezogen hat. Wenn man sich bloß gestellt fühlt, kann man das als Verlegenheit bezeichnen.
Letztlich empfindet jeder Mensch oder fast jeder Mensch immer wieder Verlegenheit. Es kommt darauf an, sich das nicht so sehr anmerken zu lassen. Jeder Schauspieler auf der Bühne, jeder Berufspolitiker bei einer wichtigen Rede, jeder im Fernsehen empfindet Lampenfieber, auch wenn der Zuhörer, der Zuschauer das nicht bemerkt. Genauso geraten Menschen immer wieder in Verlegenheit. Der Profi lässt sich nicht so viel beziehungsweise gar nichts anmerken. Es gibt aber noch eine weitere Bedeutung dieses Wortes: Verlegenheit kann auch eine schwierige Lage sein, eine Situation der Hilflosigkeit. Man kann sich in großer Verlegenheit befinden, in arger Verlegenheit. Es gibt z.B. die finanzielle Verlegenheit, was bedeutet, dass man kein Geld hat. Man kann andere bitten, einen aus der Verlegenheit zu helfen, z.B. durch das Leihen von Geld.
Umgang mit Verlegenheit Anderer
Vielleicht lobst du einen anderen und das macht ihn ganz verlegen. Das Klügste ist übergehe das. Vielleicht bittest du jemanden um etwas und sagst er ist ein großer Experte und irgendwo wird er dort ganz verlegen und weiß nicht was er sagen soll. Hier einfach ihn weiter aufrufen und sagen, ja sprechen sie doch etwas, ja ich schlage sie vor, ja, dann machen wir es doch aus. Also, wenn jemand verlegen ist, am klügsten ist, tue so als ob du es nicht bemerkst. Sei einfach freundlich und ruhig.
Verlegenheit und Angst
Ein Eintrag im Lexikon der Tugenden und der Persönlichkeit und eine Ausgabe im "Umgang mit Angst" Podcast von www.yoga-vidya.de.
Verlegenheit ist eine Form des Angstgefühls
Verlegenheit ist ein besonderer Aspekt von Angst und Furcht. Verlegenheit haben eher die introvertierten Menschen, aber können auch andere Menschen haben. Verlegenheit ist irgendwo eine Schwierigkeit, etwas zu antworten. Du kannst zum Beispiel in Verlegenheit geraten, wenn dir jemand ein Kompliment macht, wenn du zum Beispiel von einem Kollegen, Bekannten oder Irgendjemandem gesagt bekommst: "Ja, was du gemacht hast, das war richtig gut.". Du weißt nicht, was du sagen kannst.
Bei Verlegenheit ist es gut, du trainierst vorher die Antwort. Wenn dir jemand sagt, "hast du toll gemacht", dann nicke einfach und lächle. Das reicht voll aus. Du musst jetzt nicht sagen: "Oh, ich hätt's viel besser machen können und eigentlich kann ich das gar nicht und jemand anders hätt's viel besser gemacht.". Das brauchst du nicht. Ist auch unsinnig. Menschen geben dir ihre Anerkennung, du kannst einfach sagen: "Danke.". Einfach zulächeln und nicken. Du musst jetzt nicht sagen, dass du es nicht so gut gemacht hast. Danke, nicke, lächle, freue dich. Mehr braucht es nicht.
Verschiedene Formen von Verlegenheit
Angenommen du hast etwas behauptet und dann fragt dich jemand: "Ja, wo ist der Beweis dafür?" und du hast kein Beweis. Kannst du auch in Verlegenheit geraten. Was machst du bei dieser Art von Verlegenheit? Dann kannst du sagen: "Ja, wenn Sie das interessiert, dann schicken sie mir eine E-Mail. Dann werde ich mal nachschauen und Ihnen die Unterlagen geben.". Und dann ist es wieder am anderen. Wenn er es wirklich wissen will, dann schickt er dir eine E-Mail und wenn er dich nur in Verlegenheit bringen wollte, hast du gut gekontert.
In Verlegenheit kannst du auch geraten, wenn vielleicht das, was du gesagt hast, sich als nicht richtig herausstellt. Yogis empfehlen natürlich: Sprich die Wahrheit, Satya. Manchmal kannst du aber nach bestem Wissen und Gewissen etwas gesagt haben und dann kommt es raus, du hast eine falsche Annahme gemacht. Das muss dir auch nichts ausmachen. Sage einfach: "Oh, da bin ich anscheinend von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Ich bitte um Entschuldigung. Werde ich gleich korrigieren.".
Andere Möglichkeit der Verlegenheit ist auch, du hast etwas versprochen, gesagt, du machst es und dir ist es nicht gelungen. Du hast es entweder vergessen oder bist mit deinem Projekt gescheitert. Natürlich bist du jetzt in Verlegenheit. Was machst du jetzt? In diesem Fall, bitte einfach um Entschuldigung. Wenn du weißt, dass du einen Fehler gemacht, bist etwas nicht angegangen, hast etwas nicht richtig gemacht oder etwas ist schief gegangen, dann sage einfach: "Ja, es tut mir leid. Ich habe versprochen das und das zu tun. Ich hab's nicht hinbekommen. Es tut mir leid, du bist dadurch in Schwierigkeiten gekommen. Das und das ist nicht vorangekommen. Ich bitte um Entschuldigung.". Eventuell kannst du auch noch sagen: "Ich bitte um Entschuldigung, was kann ich tun, um es wieder gut zu machen?", "Entschuldigung, wenn es für sie okay ist, werde ich es bis morgen um viertel nach Acht fertig gemacht haben.".
Du kannst Verlegenheit durch Tugendhaftigkeit vermeiden
Das sind also alles verschiedene Formen, wie du in Verlegenheit gerätst. Und gerade, wenn du öfters jemand bist, der in Verlegenheit gerät, ist es gut, ein paar Dinge zu überlegen: "Was mache ich, wenn ich wieder in Verlegenheit gerate?". Bei Lob, sag einfach "Danke", nicke zu, sage nichts weiter. Wenn du bei einer Lüge ertappt worden bist, nimm dir vor, nicht mehr zu lügen, gib es zu, wenn du dich getäuscht hast und sage: "Ja, tut mir leid. Bin ich von falschen Vorrassetzungen ausgegangen." und wenn du einen Fehler gemacht hast oder etwas nicht getan hast, was du versprochen hast, bitte um Entschuldigung. Natürlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten, wie man in Verlegenheit geraten kann. Du kann jetzt vielleicht selbst überlegen: "In welchen Situationen gerate ich in Verlegenheit und was wären gute Weisen, zu reagieren, wenn ich in diese spezielle Form der Verlegenheit gerate?". Und vielleicht übe es gleich, sprich vielleicht gleich laut. Überlege, in welche Formen von Verlegenheit kommst du, was werde ich sagen und dann, übe es einfach mal.
Verlegenheit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Verlegenheit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Verlegenheit - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Verlegenheit sind zum Beispiel Not, peinliche Lage, peinliche Situation, Geldnot, Hemmung, Gehemmtheit, Befangenheit, Unsicherheit, Scham, Sorge, Angst, Verkrampfung, Mutlosigkeit, Scheu, Verklemmtheit, Bedenken, Schüchternheit, Herzklopfen, Zurückhaltung .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
- Not, peinliche Lage, peinliche Situation, Geldnot, Hemmung, Gehemmtheit, Befangenheit, Unsicherheit, Scham, Sorge, Angst, Verkrampfung, Mutlosigkeit, Scheu, Verklemmtheit, Bedenken.
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Verlegenheit - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Verlegenheit sind zum Beispiel Gewissheit, Sicherheit, Bestimmtheit, Klarheit, Entschlossenheit, Selbstbewusstsein, Impulsivität, Ausgelassenheit, Leidenschaftlichkeit, Festgefahrenheit, Überheblichkeit, Dominanz, Arroganz . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Verlegenheit, die eine positive Konnotation haben:
- Gewissheit, Sicherheit, Bestimmtheit, Klarheit, Entschlossenheit, Selbstbewusstsein, Impulsivität, Ausgelassenheit, Leidenschaftlichkeit
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Verlegenheit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Verlegenheit stehen:
Eigenschaftsgruppe
Verlegenheit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Schattenseiten-Kategorie Angst
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Verlegenheit sind zum Beispiel das Adjektiv verlegen, das Verb verlegen sein, sowie das Substantiv Verlegener.
Wer Verlegenheit hat, der ist verlegen beziehungsweise ein Verlegener.
Verlegenheit ist - jemand geniert sich hoffentlich, hier einen oder zwei Fehler zu machen. Es bedeutet auch etwas anderes als womöglich lauter Texte zu schreiben, die dann in einen Verlag sollen.
Siehe auch
- Angst
- Demut
- Narzissmus
- Ruhmsucht
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Energiearbeit Ausbildungen
- Om Namah Shivaya
Seminare zum Thema Kreativität und Künste Yoga Vidya Seminare
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In diesem Workshop brauchst du neben deiner Yogamatte auch noch Papier und Stift! Vielleic… - Anja Mollenhauer
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