Schweigen
Schweigen bedeutet nicht zu sprechen. Schweigen heißt nichts sagen, stille einhalten. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, so sagt ein Sprichwort.
Im vielen spirituellen Traditionen wird Schweigen auch als spirituelle Praxis angesehen: Jeden Tag 1-2 Stunden bewusstes Schweigen, manchmal mal einen Tag Schweigen, einmal im Jahr eine Woche Schweigen, all das hilft neue Energie und Kraft zu tanken.
Schweigen ist dann ein freudevolles Schweigen. Es gibt natürlich auch eisiges Schweigen, ein Anschweigen. Hier muss jemand den Anfang machen, um das Schweigen zu brechen, wieder Kommunikation zu ermöglichen. Man kann nicht nicht kommunizieren: Auch das Schweigen ist eine Form der Kommunikation.
Schweigen - eine Tugend: Was ist Schweigen ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Schweigen gut? Was sind ihre Grenzen? Wie kann man sie kultivieren? Was ist das Gegenteil von Schweigen ?
Mehr zum Thema Schweigen als spirituelle Praxis, findet man unter dem Hauptstichwort Mauna.
Schweigen als spirituelle Praxis, als Fähigkeit und Ressource
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Heute geht es um Schweigen und es ist natürlich ein Paradox, über Schweigen zu sprechen, aber wenn ich jetzt einfach schweigen würde, wäre es auch nicht das Richtige. "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold", lautet ein altes deutsches Sprichwort. Oder die Lateiner kennen es auch noch: "Wenn du geschwiegen hättest, dann wärst du ein Weiser geblieben. Si tacuisses, philosophus fuisses. Wenn du Schweigen geübt hättest, dann wärst du ein Weiser geblieben."
Also, manchmal ist Schweigen gut. Natürlich, ist Schweigen nicht immer gut. Der Mensch ist ein Zoon Politikon Echon, ein vernunftbegabtes, geselliges Wesen. Und die besondere Fähigkeit des Menschen ist es, mit anderen zusammen zu sein, in kleineren und größeren Gruppen.
Und was dem Mensch in der Moderne so auszeichnet, ist die Fähigkeit, sich in großen Gruppen zu organisieren, wo es also Städte gibt, die zig Millionen Einwohner haben, wo es Yogagemeinschaften gibt, wo über 150 Menschen zusammenleben, wo es Firmen gibt, die mehrere hunderttausend Mitarbeiter haben, also größere Gemeinschaften. Dort gilt es, zu kommunizieren, dort braucht es Sprechen.
Aber selbst in einer kleineren Gemeinschaft, z.B. in einer Partnerschaft, oder in einer Familie, oder auch in einem kleinen Yogazentrum, es braucht Kommunikation. Und so ist der Mensch ein kommunikatives Wesen, er kann lernen, auch geschickter zu kommunizieren, er kann lernen, Einfühlungsvermögen zu entwickeln, er kann lernen, Mitgefühl zu haben, er kann lernen, Selbstbewusstsein mit Einfühlungsvermögen zu verbinden, er kann Durchsetzungsvermögen mit Nachgiebigkeit verbinden, Gerechtigkeitssinn mit Vergebung usw.
Das sind alles besondere menschliche Fähigkeiten, zwischenmenschliche Fähigkeiten. Und manchmal braucht der Mensch auch Schweigen. Manchmal muss der Mensch sich auch regenerieren und manchmal regeneriert er sich durch Schweigen. Manchmal, wenn du dich über etwas ärgerst und sofort losbrüllen willst, ist das Klügste, tief durchatmen und schweigen.
Manchmal, wenn du merkst, du wirst irgendwo überlastet, ist mal gut, einen Tag lang oder einen halben Tag, Schweigen zu üben. Und nicht nur ein Schweigen äußerlich und dafür massig im Internet zu kommunizieren, sondern auch dort zu Schweigen, Verzicht auf jegliche Kommunikation, keine E-Mail, keine Messages, keine, was auch immer du gerade nutzt.
Es ist jetzt das Jahr 2015, da sind gerade SMS und Facebook-Messages, E-Mails und WhatsApp Nachrichten besonders populär und auch noch Skypen und Google Hangouts. Vielleicht wirst du das in fünf Jahren hören, da ist was ganz anderes aktuell, aber Schweigen heißt, auf all das zu verzichten.
Vielleicht einfach mal in die Natur gehen, spazieren gehen, vielleicht mehr Zeit mit Meditation und Yoga-Übungen verbringen, vielleicht ein gutes Buch lesen. Schweigen, für ein paar Stunden hilft, zur Ruhe zu kommen. Ich lebe ja in einem Yoga Vidya Ashram, Yoga Vidya Bad Meinberg und auch dort gibt es öfters Perioden des Schweigen und das führt mit dazu, dass der Aufenthalt für Gäste sehr gut regeneriert.
Zum Beispiel abends ab 10:45 Uhr gibt es Schweigen, morgens vor der Meditation, vor 07:00 Uhr ist Schweigen, so wird also, zwischen 10.45 Uhr und 07:00 Uhr wird nicht gesprochen, es gibt kein Zwang zur Kommunikation, auch nicht morgens, wenn man aufwacht, man nimmt das Schweigen in die Meditation.
Wir haben einen Speisesaal, wo man im Schweigen essen kann. Die meisten essen im großen Speisesaal, wo man sich unterhalten kann, und ist ja auch etwas Tolles, mit so vielen Menschen reden zu können oder sich aussuchen zu können, mit wem man spricht und dabei etwas Großartiges zu essen, aber manche wählen ganz bewusst Essen im Schweigen, dafür gibt es die Möglichkeit.
Im Rahmen unserer Yogalehrer Ausbildung, insbesondere in den Intensiv-Ausbildungen, gibt es einmal die Woche entweder einen halben Schweigetag oder einen ganzen Schweigetag. Wir haben Schweigeseminare, die ein Wochenende dauern oder auch eine ganze Woche. Wir haben sogar auch zweiwöchiges Schweigen gehabt, das ist allerdings nicht so populär, effektiver ist es, ein Wochenende oder fünf Tage Schweigen zu haben. Das hilft, zu regenerieren, das hilft, zur Ruhe zu kommen.
Manche sagen auch, dass die Depressionen, die um sich greifen, letztlich ein Notschrei der Seele ist. Wenn man rechtzeitig Schweigeperioden einrichtet, braucht der Organismus nicht in die Depression zu rutschen. Wenn du merkst, du kommst in einer Überforderung, schaue, ob du mal etwas schweigen kannst.
Und dann, nachdem du etwas geschwiegen hast, dann hast du wieder die Kraft, zu sprechen. Ansonsten, wenn du diese Momente verpasst, dann kann es sein, dass der Organismus kollabiert und dann bist du in einer klinischen Depression, wo du gar nicht mehr sprechen willst. Und dann ist natürlich Dauerschweigen auch nicht angemessen.
Nach ein paar Tagen, wo du dir das Schweigen bewusst genehmigt hast, müsstest du dann wieder bewusst lernen, zu sprechen und wieder Freude zu haben am Sprechen. Das waren ein paar Gedanken zum Schweigen in mehrfacher Hinsicht. Schweigen ist eine gute Hilfe, z.B. wenn du mal aus der Fassung gerätst, ist es gut, manchmal zu schweigen.
Schweigen kannst du auch als Präventionsmaßnahme einsetzen, wenn du am Tag eine Schweigeperiode hast, sei es nur, dass du dir eine Stunde am Tag nimmst, wo du nicht kommunizierst, z.B. auch kein Telefon, keine E-Mail usw. nutzt. Sei es, dass du einmal die Woche ein paar Stunden schweigst.
Sei es, dass du einmal im Jahr ein Schweigeseminar, oder ein Schweige-Retreat mitmachst, das ein Wochenende dauert oder fünf Tage, z.B. bei Yoga Vidya Bad Meinberg oder in den anderen Yoga Vidya Seminarhäusern. So kannst du dich regenerieren, neue Kraft sammeln, neue Inspiration, neue Freude und tiefe Erkenntnisse.
Schweigen
- Abschnitt aus dem Buch "Erfolgreich leben und Gott verwirklichen" von Swami Sivananda -
Es gibt verschiedene Arten von Mauna (Schweigen): körperliches Stillsein, nicht sprechen, Schweigen der Sinne und Gedanken, und die große Stille, wenn alles Denken aufhört. Wahres Schweigen ist Anhalten der Gedanken. Physisches Mauna, also nicht zu sprechen, kann zum Stillstand des Denkens führen und hat einen wunderbar beruhigenden Einfluss auf Gehirn und Nerven.
Brahman (das Absolute, Göttliche) wird als das Große Schweigen (Maha-Mauni) bezeichnet, weil Es eine Verkörperung der tiefen Stille ist. Die Seligkeit Brahmans, die ohne Anfang und ohne Leiden ist, heißt Sushupti-Mauna. Frei sein von allen Zweifeln, wodurch die trügerische illusorische Natur dieser Welt mit allen ihren Eigenschaften (Gunas) erkannt wird, ist Sushupti-Mauna. Der feste Entschluss, das Weltall als die Fülle Brahmans zu sehen und nicht mehr als eine Ansammlung getrennter Einzelobjekte, ist Sushupti Mauna. Die Erkenntnis des ewigen Brahman in allem Sushupti Mauna.
In den Schriften heißt es: „Ayam Atma Shantah – Dieses Selbst ist Stille, Frieden“. Sprechen trägt erheblich dazu bei, die Gedanken zu zerstreuen. Schwatzhafte Menschen können kaum Ruhe im Denken erlangen. Durch das Sprechen gehen die Gedanken nach außen. Schweigen ist für weltliche Menschen eine Qual; sie empfinden es als wahre Strafe, wenn sie einmal nicht sprechen sollen. Für einen spirituellen Schüler/eine spirituelle Schülerin aber ist es segensreich.
Anfangs ist es für die meisten schwer, Schweigen zu bewahren. Der Mensch verlangt von Natur aus nach Gesellschaft und Gespräch.
Energie wird durch sinnloses Reden vergeudet. Das verstehen viele Menschen nicht. Bewahre die Energie durch gelegentliches Schweigen und setze sie für göttliche Kontemplation ein. Wenn du erst einmal einen oder zwei Monate lang täglich eine Weile Schweigen bewahrt hast, erfährst du seine Vorteile. Dann willst du von allein gar nicht mehr darauf verzichten. Wenn du das Sprechorgan (Vag-Indriya) beherrschst, fällt es dir leicht, auch die Ablenkungen durch die Augen und Ohren zu minimieren und zu beherrschen.
Wenn du Schweigen hältst, ist eine starke Quelle der Zerstreuung geschlossen. Mauna hält die Energie zusammen, entwickelt Willenskraft und kontrolliert die Impulse der Sprache. Nun wirst du in Frieden leben und ernsthaft meditieren können.
Durch Mauna achtet man mehr auf seine Sprache. Das ist eine große Hilfe, um wahrhaftig zu sein und um Ärger in Bann zu halten. Die Emotionen werden beherrschter; man ist weniger aus der Ruhe zu bringen. Ein Mauni hält Maß in seinen Worten und was er spricht, ist deshalb sehr beeindruckend. Die meisten Menschen achten normalerweise überhaupt nicht auf ihre Worte. Sie reden unreflektiert, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Ein Mauni aber denkt zuerst darüber nach, ob seine Rede die Gefühle anderer verletzen könnte. Er geht sorgfältig und überlegt mit seinen Worten um. Er wägt seine Worte, bevor er spricht. Er kann auch lange Zeit in Abgeschiedenheit leben. Einem weltlichen gesprächigen Mensch fällt es schwer, auch nur einmal ein paar Stunden allein zu sein.
Mauna bringt eine große innere Ruhe und Zentrierung. Übe Schweigen und fühle den Frieden und die Freude, die ihm entspringen.
Versuche, wenigstens eine Stunde am Tag Schweigen zu üben. Noch besser wären zwei Stunden und sonntags beziehungsweise an freien Tagen länger. Nutze die Zeit des Schweigens nur für Japa und Meditation, nicht für irgendwelche andere Tätigkeiten. Die Morgenstunde, in der du meditierst, ist ideal als Stunde des Schweigens.
Während des Schweigens halte Innenschau und Selbstanalyse. Dabei kannst du gleichzeitig die Gedanken beobachten und die Wege, die das Denken und seine Auswirkungen nimmt. Du kannst wahrnehmen, wie Gedanken in Windeseile von einem Gegenstand zum anderen wechseln. Wenn du so regelmäßig einige Stunden am Tag und ab und zu länger Mauna praktizierst, wirst du es als große Wohltat empfinden.
Halte Mauna für dein eigenes geistiges Wachstum, nicht aber um nach außen herauszustellen, dass du ein großer Yogi bist. Erforsche stets die Triebfedern deiner Handlungen.
Gut ist auch, schweigend zu essen und keine unnötigen Gebärden oder Zwischenrufe zu machen.
Fünf Dinge sind hilfreich, wenn du ernsthaft Meditation üben und in kurzer Zeit Samadhi (Selbstverwirklichung) erreichen willst:
- Mauna,
- leichte Ernährung,
- Zeiten des Rückzugs in einer schönen Umgebung,
- persönlicher Kontakt mit einem Lehrer oder geistige Führung durch einen Meister/ eine Meisterin,
- und ein Ort mit einem angenehmen Klima.
Wenn dir die Umstände nicht gestatten, Mauna zu üben, dann vermeide langes und weitschweifiges Reden, unnötige Wortwechsel, sinnlose Debatten und Auseinandersetzungen etc., und halte dich so viel wie möglich von Gesellschaft fern. Wenn du dich bemühst, ein Mensch mit gemäßigter Rede zu werden, gewöhnst du dich allmählich ans Schweigen. Wenn du an einem Ort lebst, an dem Mauna schwer zu wahren ist, ziehe dich von Zeit zu Zeit in die Einsamkeit beziehungsweise an einen spirituellen Ort zurück, wo dich niemand stört.
Wenn du ernsthaft auf dem Weg bist und die Gelegenheit dazu hast, kannst du lange Zeit Mauna üben. Wenn es dir aber schwer fällt und du merkst, dass du diese Zeit nicht wirklich für spirituelles Sadhana, für Japa und Meditation nutzt, dann brich es sofort ab.
Während der intensiven Schweigepraxis ernähre dich sattvig, mit leichter, frischer vegetarischer Kost, mit Obst, Bohnen und anderem Gemüse ohne Salz. Die Zunge richtet am meisten Unheil an. Ihre Beherrschung – durch Schweigen und Mäßigung im Essen - führt zur Beherrschung der Gedanken. Wenn einmal eine Gedankenschwingung zur Ruhe kommt, verstärkt sich die Willenskraft und es wird leichter, eine weitere Gedankenschwingung zu beherrschen.
Während des Schweigens lese keine Zeitung und höre keine Nachrichten. Sonst wachen die weltlichen Gedanken wieder auf und stören deinen Frieden. Deine Meditation wird unterbrochen und du bist trotz des abgeschlossenen Ortes im Geist wieder in der Welt. Schreibe auch nicht in der Zeit.
Verringere deine Bedürfnisse während der Zeit intensiver Schweige- und spiritueller Praxis. Ändere dazwischen nicht deine Essensgewohnheiten und denke nicht dauernd über das Essen nach. Mache dir überhaupt keine Sorgen um den Körper und das tägliche Essen. Denke an Gott und an den Atman. Du bist immer wieder in Gefahr, dass Unwissenheit und Zweifel sich wieder breit machen. Deshalb sei wachsam und aufmerksam.
Meditieren und Schweigen - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018
Hallo und herzlich willkommen zu einem Vortrag aus der Reihe „Fragen an Sukadev“. Ich möchte heute über den Zusammenhang von Meditieren und Schweigen reden.
- Wozu dient Schweigen während Meditationretreats?
- Ist Schweigen notwendig, wenn du mehr meditieren willst oder ist es hilfreich?
Bei Yoga Vidya bieten wir regelmäßig Meditationseminare und „Meditation intensiv schweigend“-Seminare an. Auch in den Shivalaya Retreats ist Schweigen dabei. Wir haben regelmäßig fünf oder sieben Tagesseminare oder auch neun oder 14 Tagesseminare. Dabei wird Meditation mit Schweigen verbunden. Wozu [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] gut ist, weißt du vermutlich.
- Meditation hilft dir, nach innen zu kommen.
- Meditation hilft, zu dir selbst zu kommen.
- Meditation hilft dir, dich für eine höhere Wirklichkeit zu öffnen.
- Meditation hilft dir, dich vom Geplapper des Geistes zu lösen.
- Meditation hilft dir auch für körperliche und psychische Gesundheit.
- Meditation gibt dir mehr Energie, mehr Klarheit des Geistes und
- Meditation gibt dir Zugang zur Intuition und zur Kreativität.
Wozu soll jetzt Schweigen gut sein?
Es gibt verschiedene Aspekte. Zum einen hilft Schweigen zur Ruhe zu kommen. Heutzutage haben Menschen so viel zu tun, sie haben viel Stress und sind zerrissen zwischen allem Möglichen. Mal einen Tag oder ein paar Tage zu schweigen, kann helfen, dass du abschalten kannst. Dein Stress kann weniger werden, wenn du mehr zur Ruhe kommst.
Vom Yoga her ist Sprechen eine Funktion von Udana Vayu. Es ist eine der fünf Prana-Manifestationen. Wenn du mal einen oder mehrere Tage schweigst, kann sich Udana Vayu, das auch für guten Schlaf, Entspannung und auch für eine gewisse innere Ruhe verantwortlich ist, regenerieren. Wenn du mal ein paar Tage schweigst, kann dir das helfen zu regenerieren.
Manche sagen ja auch, dass ein Grund, warum Depressionen heutzutage zunehmen, ist, dass Menschen sich keine Zeit nehmen, zur Ruhe zu kommen, zu schweigen und dann werden sie praktisch gezwungen zum Schweigen, indem sie eine Depression oder einen Burnout bekommen. Wenn du ab und zu mal schweigst, dann hilft das, dass du dich wohler fühlst und regenerieren kannst.
Ein weiterer Grund für das Schweigen ist, dass bei Schweigen die Meditation leichter geht. Du wirst nicht abgelenkt. Zum Teil kommst du auch in Prozesse. Wenn du dich durch Sprechen nicht ablenken kannst, dann werden mehr innere Emotionen und innere Erinnerungen hochkommen. Wenn du intensiv meditierst und dabei schweigst, kann dir das sehr viel mehr bewusst machen, was alles in dir angelegt ist.
Erste Intensiv Schweigephase mit Begleitung
In diesem Sinne ist meditieren und schweigen eine sehr machtvolle Kombination. Wenn du zum Beispiel das erste Mal viele Stunden am Tag schweigen und meditieren willst, dann wäre mein Tipp: Mache es in der geschützten Umgebung eines Ashrams oder eines Meditationscentrums, wo dann auch Menschen da sind, die dich begleiten und beraten können. Ich würde dir nicht raten, deine erste Intensivphase von Meditation für dich alleine zu machen und dabei gleichzeitig zu schweigen. Jeder kann für sich alleine meditieren und jeden Tag einmal, zweimal oder dreimal 20-30 Minuten meditieren. Aber bei einer intensiven Praxis ist es gut, diese erstmals in der geschützten Atmosphäre eines Ashrams zu machen.
Formen von Schweigen
Schweigen hat noch einen weiteren Grund. Im Yoga heißt Schweigen „Mauna“. Es gibt mehrere Formen von Mauna:
- Nicht sprechen wird zum Beispiel „Vang Mauna“ genannt.
- Wenn du versuchst deinen Geist zur Ruhe zu bringen, dann ist das „Sushupti Mauna“.
- Wenn dein Geist zur vollkommenen Ruhe gekommen ist, dann ist das „Maha Mauna“. Maha Mauna ist letztlich gleichbedeutend mit Samadhi und Erleuchtung.
In diesem Sinne solltest du dir bei dem Vorhaben, mit der Sprache aufzuhören, erstmal bewusst machen, wie viel dein Geist plappert. Wenn du deinen Geist dann zur Ruhe bringst, kommst du zur Tiefe deines Wesens. In diesem Sinne kann es hilfreich sein zu schweigen. Inneres Schweigen führt dann auch zu äußerem Schweigen. Wenn du innerlich zur Ruhe gekommen bist, dann kann es auch helfen, äußerlich zur Ruhe zu kommen. Äußere Ruhe hilft der inneren Ruhe. Aber natürlich wirst du nicht dauerhaft schweigen wollen. Man könnte auch sagen, dass es durchaus gut ist, ab und zu mal zu schweigen oder auch ab und zu mal etwas mehr zu schweigen. Aber meditieren und schweigen in Kombination ist immer nur für eine gewisse Zeit gut.
Swami Sivananda empfiehlt
Swami Sivananda empfiehlt täglich eine Stunde zu schweigen und die Zeit für spirituelle Praktiken zu nutzen. Das ist nicht viel, aber diese Stunde braucht es, in der du weißt, dass du da schweigen und nicht sprechen wirst.
Als zweites empfiehlt er, einmal die Woche etwas länger zu schweigen, vielleicht zwei bis vier Stunden. Du kannst das ja verbinden mit Meditation, Yoga, spirituelles Lesen oder einem Spaziergang. Das heißt aber nicht, dass du in der Zeit chattest oder Internetnachrichten liest. Das heißt, dass du dich einmal die Woche zwei bis vier Stunden mit Spiritualität beschäftigst und dich nicht ablenken lässt durch das, was du liest, schreibst oder sprichst.
Dann wird noch empfohlen, einmal oder zweimal im Jahr etwas länger zu schweigen. Vielleicht ein Wochenendseminar mitzumachen oder ein 5-tägiges Seminar. Wenn du das so machst, dann hast du ein gutes Gleichgewicht. Andernfalls rede zu deinen Mitmenschen mit Mitgefühl, mit Stärke, Energie und Freude.
Mehr Informationen auch über die Meditation Retreats bei Yoga Vidya findest du auf den Yoga Vidya Internetseiten. Gib dort als Stichwort „Meditation Retreat“ oder „Schweige Retreat“ ein und dann bekommst du die Informationen, was bei Yoga Vidya möglich ist.
Video - Meditieren und Schweigen
Schweigen
- 1. Der Jünger Bhaskali trat einst zu seinem Guru Bhava und fragte ihn, wo denn dieses Ewige, Höchste, Unendliche, das Brahman der Upanishaden sei. Der Meister sagte kein Wort. Der Jünger fragte ihn wieder und wieder, aber der Meister öffnete seinen Mund nicht. Er verharrte in Schweigen. Endlich sagte der Lehrer: „Ich habe es dir immer wieder gesagt, aber du hast mich nicht verstanden. Was soll ich weifer tun? Dieses Brahman, das Unendliche, Ewige kann man nicht erklären, nur durch tiefes Schweigen kannst du es erkennen. Es hat kei¬nen anderen Ort, an dem es verweilen könnte, als das eine, ewige, tiefe Schweigen. Dieses Atma ist Schweigen. Ayam At-ma Santo."
- 2. Schweigen ist Atma. Schweigen ist Brahman. Schweigen ist Wahrheit. Schweigen ist unsterbliche Seele. Schweigen ist der Nährboden für diesen Körper, für Denken, Prana und Sinne. Schweigen ist die Seligkeit oder der Hintergrund dieser Sinnenwelt. Schweigen ist Macht. Schweigen ist lebendige Kraft. Schweigen ist die einzige Wirklichkeit. Schweigen ist der Friede, der höher ist als alle Vernunft. Das Ziel dieses unseres Lebens ist Schweigen. Unseres Lebens Zweck ist Schweigen. Der Sinn unseres Daseins ist Schweigen. Schweigen ist in uns. Man kann es fühlen oder wahrnehmen, wenn man den lauten Verstand zum Schweigen bringt. Wenn du es erst einmal in dir fühlst, kannst du es sicher auch äußerlich verwirklichen.
- 3. Die Botschaft der Wüste Sahara ist Schweigen. Die Bot-schaft des Himalaya ist Schweigen. Die Botschaft des Asketen (Avadhut), der nackt im eisigen Gangotri oder Kailas lebt, ist Schweigen. Dakshinamurtis Botschaft an seine vier Jünger Sanak, Sanandan, Sanatan und Sanatkumara war Schweigen. Wenn das Herz voll ist, wenn du dich überfreust, schweigst du. Wer könnte die Herrlichkeit des Schweigens angemessen schildern?
- 4. Kein Heilbalsam ist besser als Schweigen für Menschen, deren Herz durch viele Schläge, Enttäuschungen und Verluste verwundet wurde. Kein Linderungsmittel ist wirksamer als Schweigen für diejenigen, deren Nerven durch die Unruhe des Lebens, durch Reibungen, Spannungen und häufigen Arger mit Dienstboten überreizt sind.
- 5. Im Tiefschlaf bist du wohl in enger Fühlung mit diesem erstaunlichen Sdiweigen, aber da ist immer noch der Schleier des Nichtwissens. Das Schweigen, das du während des Tief-schlafes erlebst und das Schweigen, das du mitten in der Nacht erfährst, erschließt dir die Wirklichkeit des Ozeans des Schwei-gens oder Brahmans.
- 6. Schweigen ist Gold. Schweigen ist beredsamer als Worte. Seher und Weise schwatzen nicht. Schweigen ist audi ein Ver-ständigungsmittel, ein zwar seltsames, aber wirkungsvolles Mit-tel des Austausches. Echte Jünger, die rein sind und nur in der Gemeinschaft Weiser leben, kennen diese einzigartige Sprache des Schweigens. In diesem überwältigenden Schweigen wirst du einen Beweis für das Dasein Gottes finden. Lerne nur, täg¬lich morgens um 4 Uhr eine Stunde lang in dieses Schweigen einzutreten, indem du die Sinne und den Verstand von äuße¬ren Gegenständen abziehst. Die Sprache Gottes ist Schweigen. Versuche diese Sprache des Schweigens zu lernen. Lausche auf seine lautlose Stimme, indem du das Denken zum Schweigen bringst. Höre die Stimme des Schweigens mit gespannter Auf-merksamkeit. Es wird dich leiten. Es wird deine Zweifel besei-tigen. Es wird dich anfeuern. Lerne von neugeborenen Kind¬lein alles über das Schweigen und werde weise.
- 7. Im Anfang der Welt, als nur Dunkel um Dunkel wogte, war nur Schweigen. Dieses Schweigen ist Wirklichkeit (Sat). Dieses Schweigen ist Erkenntnis (Chit), dieses Schweigen ist Seligkeit (Ananda) . Dieses Schweigen ist reines, alldurchdrin-gendes, unsichtbares Bewußtsein. Maya liegt, während der Kos¬mos völlig in der unmittelbaren Ursache (Pralaya) versunken ist, in keimhaftem Zustand in einem Winkel dieses Schweigens verborgen. Im Beginn des großen Zyklus der hundert Jahre Brahmans, während denen das gesamte Universum noch im Unoffenbarten aufgelöst ist (Mahakalpa), will Brahman und eine Schwingung wird ausgelöst (Spandan). Dadurch wird das Gleichgewicht der drei Gunas (Eigenschaften) gestört. Reinheit (Sattwa), Rastlosigkeit (Rajas) und Vergänglichkeit oder Träg¬heit (Tamas) beginnen zu wirken. Damit wird das Samsara-Rad, der Zyklus von Tod und Wiedergeburt in Bewegung ge¬setzt. Rajas erzeugt viel Geschäftigkeit und viel Getöse in der Welt.
- 8. In gewöhnlicher Redeweise sagt man: Still dasitzen, ohne mit jemandem zu sprechen, ist Schweigen. Wenn dein Freund dir längere Zeit nicht schreibt, sagst du wohl: Mein Freund schweigt eisig, ich weiß nicht warum. Wenn in einem großen Versammlungssaal während eines spannenden Vortrages län¬gere Zeit niemand etwas sagt oder Lärm macht, sagst du: Ge¬stern Abend während des philosophischen Vortrages herrschte atemloses Schweigen, man konnte eine Stecknadel fallen hören. Wenn die Schüler in der Klasse laut lärmen, sagt der Lehrer zu seinen Buben: Schweigt, Jungs! Wenn du zwei Sadhus begeg¬nest, sagt der eine: Der andere ist ein Mauni, der Schweigen gelobte. Er ist mein Freund. Er hält sein Gelübde schon sechs Jahre lang. Das alles ist physisches Schweigen.
. 9. Wenn du deinen Augen nicht erlaubst, Gegenstände wahr¬zunehmen und sie durch die Fähigkeit, die Gedanken von den Sinneswahrnehmungen zurückzuziehen (Pratyahara), oder durch die Beherrschung der Organe (Dama) von den Gegenständen abziehst, ist es Schweigen dieses bestimmten Sinnes, des Auges. Wenn du den Ohren nicht gestattest, einen Ton zu vernehmen, ist es Schweigen dieses bestimmten Sinnesorgans (Indriya) . Wenn du an Ekadasitagen fastest, ohne auch nur einen Tropfen Was¬ser zu dir zu nehmen, ist es Schweigen des besonderen Sinnes-organs Zunge. Wenn du keinerlei Arbeit tust, sondern drei Stunden in Padmasanastellung sitzest, ist es Schweigen der Füße und Hände.
- 10. Das eigentliche Ziel ist jedoch Schweigen der unrastigen Gedanken. Du kannst dein Schweigegelübde körperlich ein¬halten, aber deine Gedanken bauen doch noch Vorstellungen. Gedankenbilder (Sankalpas) steigen auf. Das unterbewußte Denken (Ghitta) entfaltet Erinnerungen. Ununterbrochen ar-beiten Einbildungskraft, Schlußfolgern und Nachdenken über verschiedene andere Funktionen des Denkens weiter. Wie könntest du dabei wirklich Frieden haben oder Schweigen? Der Intellekt muß aufhören zu funktionieren. Der innere Astral-Sinn muß vollkommen ruhen. Alle Gedankenwogen müssen zur Ruhe kommen. Das Denken muß im Ozean des Schweigens oder Brahman rasten. Erst dann kannst du wirkliches, ewiges Schweigen genießen.
- 11. Natürlich hängt dabei vieles von der Übung ab. Du weißt, daß nur Übung den Meister macht. Fühle doch die freu¬dige Erregung, die über dich kommt, wenn du dem Ziele nahst. Du wirst dann eine wundervolle Ruhe erleben. Trinke den Nektar dieses tiefen Schweigens. In dem abgründigen Schwei¬gen werden dir die Geheimnisse Atmans offenbar wie eine Amalakafruczt in deiner hohlen Hand liegt. Nichtwissen (Avi-dya) und Maya (die unwirkliche Erscheinung der Wirklichkeit, Täuschung) und ihre Wirkungen, Moha, Furcht und so weiter werden eilig entschwinden. Nur Licht, Erkenntnis, Reinheit und Seligkeit werden um dich sein.
- 12. Reinige dein Denken und meditiere. Sei still und wisse, daß du Gott bist. Bringe dein Denken zur Ruhe. Schweige die unrastigen Gedanken und hochgehenden Gefühle. Tauche tief hinab in die geheimsten Winkel deines Herzens und genieße das erhabene Schweigen. Geheimnisvoll ist dieses Schweigen. Versenke dich in dieses Schweigen. Lerne dieses Schweigen kennen. Werde selbst Schweigen. Werde ein Maha Mauni, ein großer Schweiger. Dann bist du ein befreiter Weiser oder Jivanmukta.
Gemässigter Schweigetag
Im Alltag ist es wichtig, zu kommunizieren, sich auszudrücken, auszutauschen, das, worüber wir sprechen, da wird unser Geist hingezogen – Geist nimmt die Form an. Wenn wir zum Beispiel negativ denken und über andere negativ sprechen, werden wir auch negativ. Im Alltag kann man bewusst versuchen:
- über Positives zu sprechen
- Negativitäten nicht anzuhören
- Gespräche nicht passiv zu erdulden
Bei einem gemäßigten Schweigetag habt ihr den Vorteil:
- dass ihr mehr nach innen gehen könnt
- Dinge, die ihr gelernt habe, können tiefer sinken
- Gemüt kommt mehr zur Ruhe
Nutzen des Schweigens
Schweigen hilft, Emotionen und Gedanken bewusst zu machen. Andere Sinne stärken sich - subtilere Formen des Energieaustausches. Du kannst frei werden von Zwängen und der Gewohnheit des Sprechens, wenn andere da sind (Samskaras). Du kannst lernen zu beobachten, ohne nachzudenken und zu beurteilen. Wenn wir die Wortgedanken ausschalten können, erfahren wir die Essenz der Dinge:
- hinter allem steckt Brahman, das Absolute, Atman, das Selbst
- das Selbst ist Sat – Chid – Ananda und Liebe
Unser natürlicher Zustand ist Wonne, wohin wir durch Yoga zurückkommen wollen. Unser natürlicher Zustand wäre, das der Geist nach innen geht und ihr dürft diese Wonne genießen. Es gibt einen beständigen Ruf der Seele, aber wir sind sehr stark nach aussen orientiert, überhören oder betäuben ihn.
Arten des Schweigens
- Vang Mouna – nicht sprechen
- Kashta Mouna – nicht physisch kommunizieren
- Sushupti Mouna – Geist zur Ruhe und Einheit bringen
Praktische Tipps
Freundlich lächeln und besonders zuvorkommend und achtsam miteinander sein ist hilfreich. Alles sehr bewusst machen, bewusst und langsam gehen und spazieren gehen. Beim Essen den Geschmackssinn bewusst machen – Essen ist Prana – etwas Heiliges. Während des Essens bewusst und langsam kauen und atmen, die Stille genießen und die Stille hinter allem entdecken. So kann der Schweigetag zu einer besonders schönen, bewussten und tiefen Erfahrung werden:
Passende Abschnitte aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda:
- Stille / Mouna, das Schweigegelübde /
- Nutzen aus der Praxis von Mouna /
- Wie Mouna zu halten ist /
- Einige besondere Hinweise /
- Letzter Absatz als Einleitung für die Meditation
Entwicklung von Schweigen
Schweigen kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Schweigen in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:
- Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Schweigen zu kultivieren. Du kannst nicht mehrere Tugenden auf einmal entwickeln. Aber es ist möglich, jede Woche eine Tugend, eine Eigenschaft, wachsen zu lassen.
- Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Schweigen kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein schweigsamerer Mensch zu sein."
- Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Schweigen ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt.
- Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Schweigen ". Mehr Möglichkeiten zu Affirmationen findest du weiter unten.
- Am Tag wiederhole immer wieder eine solche Affirmation:
- Ich bin schweigsam.
Affirmationen zum Thema Schweigen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Affirmationen für mehr Schweigen . Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr darüber.
Klassische Autosuggestion für Schweigen
Hier die klassische Autosuggestion:
- Ich bin schweigsam.
Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:
- Ich bin schweigsam. Om Om Om.
- Ich bin ein Schweigender, eine Schweigende.
Entwicklungsbezogene Affirmation für Schweigen
Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin schweigsam " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:
- Ich entwickle Schweigen.
- Ich werde schweigsam.
- Jeden Tag werde ich schweigsamer.
- Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Schweigen.
Dankesaffirmation für Schweigen
- Ich danke dafür, dass ich jeden Tag schweigsamer werde.
Wunderaffirmationen Schweigen
Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren, die Sukadev Volker Bretz als Wunderaffirmationen bezeichnet:
- Bis jetzt bin ich noch nicht sehr schweigsam. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Schweigen entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
- Ich freue mich darauf, bald sehr schweigsam zu sein.
- Ich bin jemand, der schweigsam ist.
Gebet für Schweigen
Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Schweigen:
- Lieber Gott, bitte gib mir mehr Schweigen.
- Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein schweigsamer Mensch werde.
- Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Schweigen mehr und mehr zum Ausdruck bringe.
Was müsste ich tun, um Schweigen zu entwickeln?
Du kannst dich auch fragen:
- Was müsste ich tun, um Schweigen zu entwickeln?
- Wie könnte ich schweigsam werden?
- Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Schweigen.
- Angenommen, ich will schweigsam sein, wie würde ich das tun?
- Angenommen, ich wäre schweigsam, wie würde sich das bemerkbar machen?
- Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Schweigen kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als schweigsamer Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?
Vortragsmitschnitt zu Schweigen - Video und Audio
Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, ansehen.
Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Schweigen, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <html5media>https://jkv3wg.podcaster.de/download/Schweigen-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3</html5media>
Schweigen und andere Tugenden
In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Schweigen in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann:
Ähnliche Eigenschaften wie Schweigen
Ähnliche Eigenschaften wie Schweigen, also Synonyme zu Schweigen sind z.B. Stille, Ruhe, Lautlosigkeit, Geräuschlosigkeit, Gleichmut.
Ausgleichende Eigenschaften
Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Schweigen übertrieben kann ausarten z.B. in Wehmut, Einsamkeit, Depression, Schüchternheit, Minderwertigkeitskomplex, Minderwertigkeitsgefühl. Daher braucht Schweigen als Gegenpol die Kultivierung von Jovialität, Kommunikation, Extravertiertheit, Enthusiasmus, Begeisterung, Lebhaftigkeit.
Gegenteil von Schweigen
Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Schweigen, Antonym zu Schweigen :
- Positive Gegenteile von Schweigen, man könnte diese auch als Gegenpole bezeichnen: Jovialität, Kommunikation, Extravertiertheit, Enthusiasmus, Begeisterung, Lebhaftigkeit
- Negative Gegenteile von Schweigen, also Laster, negative Eigenschaften, sind z.B. Lärm, Unruhe, Wehklagen, Gezeter
Schweigen im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten
- Schweigen gehört zur Tugendgruppe 5 Höflichkeit, Respekt, Ehrerbietung. Die wichtigsten Tugenden dieser Tugendgruppe sind Höflichkeit und Respekt
- Im Kontext des Persönlickeitsmodell der Big Five gehört Schweigen zum Persönlichkeitsfaktor O0 Offenheit niedrig: vorsichtig, bedachtsam, konservativ, auch C1 Gewissenhaftigkeit hoch: effektiv, organisiert, verlässlich
- Im Persönlichkeitsmodell DISG gehört Schweigen zur Grundverhaltenstendenz G - Gewissenhaftigkeit
- Im Ayurveda zählt man Schweigen zum Kapha Temperament bzw. Dosha.
Siehe auch
Eigenschaften im Alphabet vor Schweigen
Eigenschaften im Alphabet nach Schweigen
Literatur
- Sukadev Bretz: Die Bhagavad Gita für Menschen von heute
- Sukadev Bretz: Karma und Reinkarnation
- Sukadev Bretz: Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Srimad Bhagavad Gita
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken
- Swami Sivananda: Sadhana
- Swami Sivananda: Inspiration und Weisheit
Weblinks
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