Beobachten
Beobachten ist ein Verb und bedeutet: jemanden oder etwas eine gewisse Zeit zu einem bestimmten Zweck kontrollieren, überwachen oder beobachten.
Beobachten ohne zu bewerten - nichts ist schwieriger
Beobachten heißt genauer zu sehen. Beobachten heißt genauer hinschauen. Beobachten heißt aber auch die Einstellung eines Beobachters einzunehmen. Beobachten heißt auch nicht zu schnell zu Schlüssen zu kommen. Manche Menschen sehen etwas oberflächlich und kommen gleich zu Schlüssen und schließen auch zu schnell von sich auf andere. Es gilt erst einmal genauer zu beobachten, wenn du einen Menschen siehst dann beobachte ihn einen Moment.
Nicht nur mit den Augen, sondern spüre ihn auch mit dem Herzen. Gehe mit offenen Augen durch die Welt, indem du etwas genauer beobachtest kannst du auch mehr in der Gegenwart sein. Du nimmst die Einstellung eines Beobachters ein bzw. eines neutralen Wissenschaftlers. Du beobachtest was geschieht ohne dich zu identifizieren.
Zum Beispiel beobachtest du wie der Atem einströmt und ausströmt. Du beobachtest wie Gefühle und Emotionen kommen. Du beobachtet wie Gedanken kommen und gehen. Du beobachtest wenn Schmerzen kommen und gehen. Wenn du in der Lage bist über einen längeren Zeitraum die Einstellung eines Beobachters einzunehmen, dann weißt du das du nicht der Geist, nicht die Psyche, nicht der Körper und nicht die Emotion bist. Du bist Bewusstsein, der Beobachter. Und so ist bewusstes beobachten aus verschieden Gründen eine wertvolle spirituelle Praxis.
Video - Beobachten aus spiritueller Sicht
Beobachten - was und warum? Einige Informationen zum Thema Beobachten in diesem Kurzvideo. Sukadev behandelt hier das Wort, den Ausdruck, Beobachten vom spirituellen Gesichtspunkt her.
Beobachten Audio Vortrag
Hier findest du die Tonspur des oberen Videos, also einen Audio Vortrag über Beobachten:
Beobachten und Anpassen
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Als ich jung war, war ich durch und durch materialistisch eingestellt. Neben Dingen wie Sex und Geld, war ich ein Vielfraß, der es auf rotes Fleisch und Alkohol abgesehen hatte. Mit der Zeit blähte ich mich auf wie ein Ballon, wurde ziemlich dumpf im Kopf und meine Energie schwand. Also packte ich den Stier bei den Hörnern, reduzierte die Mengen und änderte die Qualität meines Essens. Ich las ein paar Bücher über gesunde Ernährung, hörte auf, rotes Fleisch zu essen (tamas) und aß stattdessen Brathähnchen, das sattviger ist als Rindfleisch, aber insgesamt immer noch tamasig.
Innerhalb von ein paar Wochen fühlte ich mich leichter und spürte mehr Energie. Nach etwa einem Monat fing ich erneut an, mich tamasig zu fühlen, also hörte ich auf, das Huhn zu braten, schnitt das Fett weg, begann das Fleisch zu grillen und erlebte Leichtigkeit und erhöhte Energie. Doch schließlich kehrte tamas erneut zurück. Ich wusste, dass das Braten nicht gut war, weil heißes Öl tamasig ist, also wechselte ich zu gegrilltem Fisch, weil er sattviger ist als Huhn, da er ein Wasserwesen und kein Landtier ist.
Jedes Mal, wenn ich meine Nahrungsquelle anpasste, war das tamas weniger tamasig, weil es mit mehr sattva gemischt wurde, und trat weniger häufig auf, weil insgesamt weniger vorhanden war. Der Krieg der guṇas ging weiter, also wechselte ich von Fisch zu vegetarischer Makrobiotik. Wenn es Veganismus gegeben hätte, hätte ich es wahrscheinlich versucht. Frutarismus war ebenfalls eine Option, aber ich war zu diesem Zeitpunkt sattvig und rajasig genug. Wäre ich Frutarier geworden und wäre das auch nicht ausreichend gewesen, hätten noch die Segnungen der Lichtnahrung auf mich gewartet, Ernährung durch prāṇa. Danach ist die einzige Möglichkeit der Tod, weil man von keinem guṇa vollständig befreit werden kann.
Mir begegneten einige Leute, die behaupteten, von der Energie in der Luft zu leben. Vielleicht haben sie das getan, aber es hat kein Interesse in mir geweckt, insofern als ihr Geist so dumpf und träge war, dass er im Grunde nutzlos war. Auf jeden Fall war ich nach etwa einem Jahr schlank, fit und voller rajas und sattva. Ein paar Jahre später wurde ich so sattvig, dass ich kaum schlief, die meiste Zeit meditierte und ziemlich verpeilt war. Die Lösung? Etwas helles Fleisch mit meinem Gemüse. Der Schlaf kehrte zurück und ich konnte meine Schnürsenkel wieder binden.
Der Körper gehört zum Feld, und wenn sich das Feld ändert, wird das, was heute rajasig, tamasig oder sattvig ist, nicht unbedingt auch morgen rajasig, tamasig oder sattvig sein. Und die Moral von der Geschichte? Ständige Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit, denn obwohl Formeln funktionieren können, ist ihre Haltbarkeit kurz.
Da es keine magische guṇa-Formel gibt, musst du das Gefühl, das Denken und den Wert jeden guṇas erkennen und seine Wirkung in verschiedenen Situationen entdecken, deinen Geist so sattvig wie möglich halten und so handeln, dass der entsprechende guṇa spontan erzeugt wird, damit dein Kausalkörper dem feinstofflichen Körper das nächste Mal das entsprechende Denken/Fühlen/Handeln anbietet. Und du musst ein guter karma-yogī sein, weil du es nicht immer hinbekommst.
Siehe auch
Weitere Begriffe im Kontext mit Beobachten
Einige Begriffe, die vielleicht nicht direkt zu tun haben mit Beobachten, aber vielleicht doch interessant sein können, sind z.B. Bereichern, Beneiden, Bemühend, Beschlagenheit, Beschweren, Beseitigen, Beschwingtheit, Hara.
Seminare und Ausbildungen
Hier Infos zu ein paar Seminaren und Ausbildungen, die zwar nicht direkt zu tun haben mit Beobachten, aber doch interessant sein können für Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit und Spiritualität:
- 24.01.2025 - 26.01.2025 Ausrichtungsdynamik - verstehen und verdrehen
- In Spiralen und Loops drehst du dich zu einer gesunden Körperhaltung. Traditionelle Yogaübungen werden mit modernen anatomischen Erkenntnissen verknüpft. In der Ausrichtungsdynamik wird im Wesentlich…
- Jnanadev Wallaschkowski
- 31.01.2025 - 02.02.2025 Acro Yoga
- Mit Elementen aus der Akrobatik, dem Partneryoga und der Improvisation brichst du feste Strukturen von Asanas, sowie Gesetze der Erdanziehungskraft auf. Das gemeinsame Atmen, Lachen und Wahrnehmen l…
- Nilakantha Momo Cörek
Zusammenfassung
Beobachten kann man sehen im Kontext von Psychologie.