Zerstreuung
Zerstreuung - praktische Lebenshilfe zu einem schwierigen Thema. Zerstreuung bedeutet weit ausgebreitet zu sein oder sich weit ausbreiten. Zerstreuung kann verschiedenes bedeuten:
(1) Zerstreuung ist ein Gemütszustand geprägt von mangelnder Aufmerksamkeit. Zerstreuung kann also das gleiche bedeuten wie Zerstreutheit.
(2) Zerstreuung bedeutet Ablenkung, auch Unterhaltung: Manchmal freut man sich über kleine Zerstreuungen, um die Sorgen des Alltags vergessen zu können.
(3) Zerstreuung kann auch Beseitigung, Überwindung bedeuten: So gilt es manchmal, seine eigenen Bedenken zu zerstreuen - oder die Ängste und Zweifel der anderen.
(4) Zerstreuung kann auch heißen, eine Menge auseinanderzutreiben - das ist dann die Aufgabe der Polizei.
(5) Zerstreuung bedeutet auch das Auseinandergehen: So gibt es die Zerstreuung der Freunde nach dem Ende der Schule. Konzentration und Zerstreuung sind zwei Pole, zwischen denen Menschsein pendelt.
Zerstreuung kann zu Vata Angst führen
Verschiedene Formen von Zerstreuung
Zerstreuung kann zu Vata-Angst führen. Zerstreuung heißt, dass man vieles Verschiedenes macht, dass man keinen ruhigen Tagesablauf hat, sondern dass man immer wieder alles mögliche tut, sich ablenken lässt, ständig eine neue Internetseite aufruft, ständig auf Facebook und in anderen sozialen Medien ist, mit 100 Menschen spricht. Alles mögliche tut, alles mögliche ausprobiert, alle möglichen Filme anschaut und jedem außergewöhnlichen Ereignis vor Ort hinterherrennt. Das sind verschiedene Formen von Zerstreuungen.
Zu viel Zerstreuung kann zur Vata Übersteuerung führen
Wenn man sich sehr viel zerstreut oder sehr vielen Zerstreuungen nachgeht, dann erhöht das das Vata-Element. Im Ayurveda spricht man von Vata, Pitta und Kapha. Vata ist das Luft-Element, Pitta das Feuer-Element und Kapha ist das Erde-/Wasser-Element. Vata geht einher mit Leichtigkeit, mit Freude, mit schneller Begeisterung. Pitta geht einher mit Feuer, langfristigem Enthusiasmus, Leistungsorientierheit, Erfolgsorientiertheit und Durchsetzungsvermögen. Kapha geht einher mit Gemütlichkeit und Ruhe, Beständigkeit oder auch Regelorientiertheit.
Wenn Vata übersteuert ist führt es aber zu Nervosität, innerer Unruhe, Angst, Schlafstörungen und verschiedenen körperlichen Beschwerden. Wenn du sehr vielen Zerstreuungen nachgehst, dann kann es zu Vata-Übersteuerung führen und das kann zu Angst oder Ängstlichkeit führen.
Umgang mit einer Vata Übersteuerung
Wenn du also irgendwo merkst, dass sich eine gewisse Ängstlichkeit, Nervosität, innere Unruhe bei dir einstellt, dann brauchst du nicht zu sehr zu psychologisieren, im Sinne von: "Was mache ich gerade falsch und was hat das mit Mama und Papa zu tun und was mit den anderen und was macht das mit mir..?" Du kannst erst überlegen: "bin ich vielleicht sehr vielen Zerstreuungen nachgegangen, habe ich mich zu sehr ablenken lassen, habe ich dadurch mein Vata-Element zu sehr erhöht und deshalb kommen Ängste? Wenn du also Ängste oder Angst spürst, dann überlege, bist du vielen Zerstreuungen nachgegangen. Dann überlege, könntest du wieder etwas ruhiger und gemütlicher sein? Vielleicht mal einen Tag zuhause verbringen, deinen freien Tag. Vielleicht einen gemütlichen Tag verbringen. Vielleicht Tiefenentspannung üben, Meditation, Ruhe. Wenn du also Angst hast, kannst du auch überlegen, habe ich in letzter Zeit mein Vata-Element etwas erhöht, vielleicht durch überflüssige Zerstreuungen? Wie könnte ich mit Gemütlichkeit und Ruhe Vata reduzieren und dann wird oft auch die Angst wieder verschwinden.
Das waren ein paar Gedanken zum Thema 'Angst' . Zum Thema 'Ayurveda', insbesondere 'Deutung von Angst als zuviel Vata' und 'Zerstreuung als ein Grund von zuviel Vata' und dann Reduzierung von Vata, und damit von Angst, durch etwas Gemütlichkeit und Ruhe.
Umgang mit Zerstreuung anderer
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz 2015
Wenn man etwas bewirken will, muss man die Kräfte konzentrieren. Wenn man das Gefühl hat, dass die Anstrengungen sehr zerstreut sind, vielleicht sogar ein Mensch sehr zerstreut ist oder eine ganze Gruppe sehr zerstreut ist, dann kann man schauen wie man alle Anstrengungen sammeln kann.
Vielleicht musst man alle zusammen nehmen, vielleicht muss man noch mal die Ziele und Anliegen klarlegen. Vielleicht muss man Prioritäten setzen, was man als erstes angeht. Dann kann man ein Vorgehen besprechen und schauen, wie die Anliegen aller dabei berücksichtigt werden, soweit dies möglich ist. Und dass man auch die Stärken der Menschen irgendwie berücksichtigt und jeder seinen Beitrag leistet.
Wenn Menschen merken, dass sie zusammen und jeder einzelne wichtig sind und sie zusammen viel bewirken können, dann sind sie bereit an einem oder auch an mehreren Stricken in die gleiche Richtung zu ziehen. Zerstreuung anderer kann heißen, dass man sich bemühen kann die Anstrengungen zu bündeln, in die richtige Richtung zu lenken.
Zerstreuung in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen
Zerstreuung gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:
Synonyme Zerstreuung - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Zerstreuung sind zum Beispiel Ablenkung, Unaufmerksamkeit, Zerstreutheit, Selbstvergessenheit, Nicht bei der Sache, Geistesabwesenheit, Grüble, Abgelegenheit, Zurückgezogenheit, Ferne, Isoliertheit, Unzugänglichkeit, Verlassenheit, Abgeschiedenheit, Stille, Isoliertheit, Fantasiereich, Abwechslung .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
- Ablenkung, Unaufmerksamkeit, Zerstreutheit, Selbstvergessenheit, Nicht bei der Sache, Geistesabwesenheit, Grüble, Abgelegenheit, Zurückgezogenheit, Ferne, Isoliertheit, Unzugänglichkeit, Verlassenheit, Abgeschiedenheit.
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Zerstreuung - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Zerstreuung sind zum Beispiel Achtsamkeit, Geistesgegenwärtigkeit, Wachsamkeit, Feinfühligkeit, Bei der Sache, Mit wachem Interesse, Mit wachen Sinnen, Hellhörigkeit, Fantasielosigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Zerstreuung, die eine positive Konnotation haben:
- Achtsamkeit, Geistesgegenwärtigkeit, Wachsamkeit, Feinfühligkeit, Bei der Sache, Mit wachem Interesse, Mit wachen Sinnen, Hellhörigkeit
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Zerstreuung, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Zerstreuung stehen:
Eigenschaftsgruppe
Zerstreuung kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:
- Big Five Neurotizismus hoch
- Schattenseiten-Kategorie Gier, Sucht, Triebgesteuertheit
Verwandte Wörter
Verwandte Wörter zu Zerstreuung sind zum Beispiel das Adjektiv zerstreut, das Verb zerstreuen, sowie das Substantiv Zerstreuter.
Wer Zerstreuung hat, der ist zerstreut beziehungsweise ein Zerstreuter.
Siehe auch
- Zerstreutheit
- Tugend
- Tugenden Podcast - Tipps zur Entwicklung von Tugenden und Positiven Eigenschaften
- Yoga Vorträge - Inspirationen zu allen Aspekten von Yoga, Meditation, Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität
- Senioren Yoga Übungsleiter/in Ausbildung * [http://mein.yoga-vidya.de/forum Yoga Forum
Entwicklung von Positivem Denken Yoga Vidya Seminare
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- Der Yoga der Geisteskontrolle. 3. und 4. Kapitel der Yoga Sutras von Patanjali, Entwicklung der Gedankenkraft, Meditationserfahrungen, übernatürliche Kräfte, Hilfe aus dem Inneren - Kontakt mit dem e…
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