Reizbarkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. November 2014, 05:44 Uhr

Reizbarkeit ist das Gegenteil von Gemütsruhe und Gelassenheit. Regelmäßige Übung von Yoga und Meditation kann helfen, Reizbarkeit zu überwinden.

Was ist Reizbarkeit?

Reizbarkeit heißt, auf Reize übertrieben zu reagieren. Reizbarkeit ist das gleiche wie Dünnhäutigkeit: Wer reizbar ist, wird auf kleine Herausforderungen übertrieben reagieren.

Reizbarkeit kann die Folge von Stress sein, von kumuliertem Stress. Reizbarkeit kann auch eine Temperamentfrage sein. Ayurveda würde sagen, dass Vata und Pitta Menschen reizbarer sind als Kapha Typen.

Man kann Gelassenheit und Gemütsruhe kultivieren und entwickeln. Wer mehr Gelassenheit hat, wird seine Reizbarkeit leichter überwinden können. Viele Tipps zur Überwindung von Reizbarkeit findest du unter dem Hauptstichwort Gelassenheit.

Tipps zur Überwindung von Reizbarkeit

Tiefe Bauchatmung

Atme ein paar Mal tief mit dem Bauch ein und aus. Beim Einatmen stelle dir vor, dass von oben Licht und Energie in dich einströmen und sich in deinem Bauch ansammeln. Beim Ausatmen stelle dir vor, dass die Energie vom Bauch über das Herz nach vorne ausstrahlt.

Kavacham - Schutzfeld schaffen

Sitze oder stehe ganz entspannt. Spüre hinunter in die Erde. Stelle dir vor, dass von dir Wurzeln in die Erde gehen und du über die Wurzeln Erdenergie in dich hineinstrahlt. Spüre die ruhige Kraft der Erde. Sage dir: Ich bin gut verwurzelt. Dann stelle dir eine schützende Hand von hinten vor. Sage dir: Schutz von hinten. Stelle dir von oben Licht und Energie vor, die in dich hineinströmen. Sage dir: Ich öffne mich für Licht und Inspiration. Lächle. Atme tief mit dem Bauch ein und aus. Spüre dein Herz. Schicke Lichtgedanken vom Herzen her nach vorne. Sage innerlich: Freude und Liebe nach vorne.

Diese Übung nennt sich Kavacham, Schutzfeld. Du kannst sie immer wieder zwischendurch ausführen. Sie hilft dir, dich geborgen und stark zu fühlen. So verschwindet die Reizbarkeit von selbst.

Affirmation und Selbsthypnose zur Überwindung vom Reizbarkeitt

Wenn du Reizbarkeit spürst, sage dir: Ich spüre innere Unruhe. Ich spüre Nervosität. Es ist verständlich, dass ich diese innere Unruhe, diese Reizbarkeit habe. Es ist großartig, dass ich diese Lebendigkeit, diese gesteigerte Achtsamkeit habe. Und in der Tiefe meines Wesens ist Freude und Liebe. Und auch wenn ich unruhig bin, gute Gründe für Angst habe, weiß ich doch: Ich bin mit allem verbunden. Ich bin geborgen. Alles was geschieht hat letztlich einen höheren Sinn. Ich mag jetzt reizbar sein. Aber aus der Tiefe meines Wesens kommt ein Vertrauen, eine Freude, eine Kraft, die mich gleich ganz durchströmen wird. Aus der Tiefe meines Wesens kommt eine Gewissheit, die mich immer mehr in die Ruhe führt. Und auch wenn ich jetzt immer noch Unruhe spüre, so weiß ich doch, dass ich sehr bald zur Ruhe kommen werde.

Yoga Urlaub und Yogaferien, um Reizbarkeit hinter dir zu lassen

Wenn du merkst, dass deine Reizbarkeit schon recht stark geworden ist, dass du auf andere Menschen zu sehr überreagierst, dich Kleinigkeiten über Gebühr aufregen, dann ist es vielleicht an der Zeit, dich durch Yoga Urlaub, Yogaferien ganz zu entspannen. Schon 5 Tage einer Yoga Ferienwoche kann dich von Grund auf entspannen und neue Kraft geben. Danach fühlst du dich wie neu geboren, voller Energie und Lebensfreude. Aus einer inneren Gelassenheit kannst du alles neu angehen.

Umgang mit Reizbarkeit anderer

Wenn du einen oder mehrere Menschen in deiner Umgebung hast, die einen hohen Grad an Reizbarkeit haben, dann ist das eine besondere Herausforderung, eine Aufgabe, an der du wachsen kannst.

Hier ein paar Tipps, wenn du leicht reizbare Menschen um dich herum hast:

  • Sieh es als besondere Aufgabe an, mit der Reizbarkeit anderer Menschen umzugehen
  • Mache dir bewusst, dass du wachsen kannst an der Reizbarkeit anderer
  • Vergewissere dich: Sind die anderen wirklich reizbar, oder bist du eventuell einfach hypersensibel? Wer einen hohen Grad an Hypersensibilität hat, interpretiert manchmal normale Temperamentschwankungen als Reizbarkeit
  • Normalerweise ist es am sinnvollsten, ruhig und gelassen zu bleiben, wenn andere stark reizbar sind
  • Sei dir bewusst: Reizbarkeit kann Temperamentfrage sein, kann aber auch Zeichen von Stress, Anspannung und hoher Belastung sein. Oft brauchen Menschen mit hoher Reizbarkeit eher Mitgefühl, Verständnis als Lektionen, Gegenhalten und einen Wutausbruch auf der gegenüberliegenden Seite.

Reizbarkeit des Chefs

Bei seinem reizbaren Chef ist man am besten ruhig, wenn der Chef einen Wutausbruch bekommt. Zwar sollten Vorgesetzte in der Lage sein, nicht einfach ihren Launen zu folgen. Aber im Moment des Ärgers bleibt man besser ruhig, hält nicht gegen, hakt höchstens nach, was von einem erwartet wird. Am nächsten oder übernächsten Tag kann man, je nach Chef, mit dem Chef mal darüber reden, dass es für die eigene Energie für die Arbeit nicht so hilfreich ist, wenn der Chef in einem Gespräch eine so große Lautstärke etc. hat. Allerdings ist man als Mitarbeiter nicht derjenige, der für die Entwicklung des Chefs zuständig ist. So ist meistens ein Chef die Aufgabe, Gelassenheit in widrigen Umständen zu üben, oder den Mut zu haben, sich eine neue Arbeit zu suchen. Manchmal hat aber auch der Chef recht: Er ist deshalb so reizbar, weil man selbst seine Arbeit nicht zufriedenstellend ausführt. Manchmal ist es am besten, bei Reizbarkeit des Chefs zu überlegen, was man selbst in der Ausführung der Arbeit ändern kann.

Reizbarkeit von Kollegen

Bei Kollegen gelten meist drei Phasen:

  • Phase eins: Die Reizbarkeit des Kollegen kommt zum Ausbruch. Hier gilt: Es still halten, ruhig bleiben, versuchen, zu besänftigen
  • Phase zwei: Einen oder zwei Tage später den Kollegen mal ansprechen; eventuell braucht er Hilfe; eventuell sollte man ihm sagen, dass Wutausbrüche nicht wirklich zielführend sind
  • Phase drei: Wenn die Reizbarkeit des Kollegen über das Maß des Erträglichen geht, kann man auch mal mit dem Chef sprechen

Reizbarkeit von Mitarbeitern

Wer ein Team leitet, Mitarbeiter führt, der kann es sich auch zur Aufgabe machen, den Mitarbeiter in seiner persönlichen Entwicklung zu unterstützen.

Hier gibt es auch drei Phasen:

  • Feststellen, ob der Mitarbeiter tatsächlich unter übetriebender Reizbarkeit leidet - oder ob man selbst oder Kollegen und Hypersensibilität leiden
  • Im Moment einer Übererregung erst mal ruhig bleiben
  • Später eine ruhige Minute suchen, den Mitarbeiter im Vier-Augen-Gespräch ansprechen. Dabei dem Mitarbeiter klares Feedback geben. Dann ihn fragen, ob er Unterstützung braucht. Dann besprechen, wie der Mitarbeiter in einer solchen Situation besser reagieren kann. Das Gesprächsergebnis noch einmal wiederholen
  • Bei einem nächsten Wutausbruch dem Mitarbeiter sofortiges Feedback geben bzw. dafür den Mitarbeiter kurz zur Seite nehmen und ihn daran erinnern, was ausgemacht wurde.

Reizbarkeit des Partner, der Partnerin

Ist der Partner reizbar, dann gilt hier:

  • Überlege: Ist die Reizbarkeit etwas Neues, oder war sie schon immer da. Hat man den Partner vielleicht sogar geheiratet, weil er dieses Pitta, dieses Feuer, hat, was auch eine höhere Reizbarkeit beinhaltet?
  • Falls die Reizbarkeit etwas Altes ist, wird man normalerweise lernen, damit umzugehen und sich bewusst machen, dass die Reizbarkeit zum Temperament des Partners gehört
  • Falls die Reizbarkeit etwas Neues ist, gilt es, in einer ruhigen Minute das anzusprechen
  • Bei Wutausbrüchen des Partners kann man auch mal emotional gegenhalten. Manchmal wird der Partner auch deshalb so leicht gereizt, weil man selbst so ruhig ist
  • Und natürlich gilt: einen Tag nach einem Wutausbruch kann man mit dem Partner darüber sprechen, wie man sich fühlt, wenn der Partner so reagiert, was das mit einem macht, und was man sich wünschen würde.

Reizbarkeit anderer als Chance für eigene Entwicklung

Der wichtigste Tipp, wenn man Reizbarkeit bei anderen erlebt, ist, wie oben schon geschrieben: Sieh die Reizbarkeit anderer als Chance für die eigene Entwicklung. Sieh, dass in jedem Menschen das Gute ist. Versuche zu erkennen, dass der andere es letztlich gut meint.

Ob deine Aufgabe ist, gegenzuhalten, ruhig zu ertragen oder das Spielfeld zu wechseln, das ist in jeder Situation anders. Aber in jedem Fall kannst du daran wachsen.

Siehe auch

Unruhe