Selbstverwirklichung
Selbstverwirklichung : Was bedeutet das Wort Selbstverwirklichung? Woher kommt das Wort? Wozu ist Selbstverwirklichung eine gute Bezeichnung? Was sind Synonyme und Antonyme von Selbstverwirklichung? Selbstverwirklichung ist die Verwirklichung des Selbst. Verwirklichung bedeutet zur Wirklichkeit werden zu lassen, wirken zu lassen. Selbstverwirklichung ist ein Ausdruck, der seine Wurzeln in der Aufklärung hat.
In der Reformpädagogik wurde der Begriff Selbstverwirklichung seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts zum wichtigen programmatischen Begriff: Anstatt Kinder zu gottesfürchtige und obrigkeitshörige Untertanen zu formen ging es der Reformpädagogik um die Selbstverwirklichung des jungen Menschen, um die Entfaltung seiner Talente und Fähigkeiten.
Selbstverwirklichung als Erziehungsideal bedeutet Bildung und Erziehung zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit. Die humanistische Psychologie hat dieses Konzept der Selbstverwirklichung übernommen. Dieses Ideal der Selbstverwirklichung ist in westlichen Gesellschaften heutzutage ein wichtiger gesellschaftlicher Wert, woran Erziehung, Schule, Bildung, Politik etc. gemessen wird.
Selbstverwirklichung gehört zum Konzept des Individualismus – und steht oft genug im Gegensatz zum Kollektivismus. Selbstverwirklichung findet daher immer seine Grenzen an den berechtigten Interessen anderer Menschen, anderer Lebewesen und des Planeten Erde. Im Yoga wird der Begriff Selbstverwirklichung mit einer anderen Bedeutung angewendet:
Im Yoga bedeutet Selbstverwirklichung die Verwirklichung des wahren "Selbst". Körper und Psyche mit ihren Fähigkeiten, Neigungen, Persönlichkeit und Verstehen werden als niederes Selbst, als Scheinselbst bezeichnet. In Wahrheit ist der Mensch reines Bewusstsein, Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit.
Solange der Mensch sich mit seinem Scheinselbst identifiziert, lebt er im Leiden. Selbstverwirklichung ist die Verwirklichung, dass man reines, ungeteiltes Bewusstsein ist, eins mit allen Geschöpfen, eins mit dem göttlichen Urprinzip hinter allem. Einige Sanskrit-Ausdrücke für Selbstverwirklichung sind Atma Sakshatkara, Anubhava, Atma Nivedana und Atma Jnana.
Selbstverwirklichung im Yoga
Selbstverwirklichung - Swami Sivananda gibt konkrete Anweisungen für Menschen, die nach Erfolg und höherer geistiger Leistungsfähigkeit streben und dabei ein glückliches Leben in Harmonie mit dem Göttlichen und sich selbst führen wollen. Er gibt unter anderem Anleitungen zur Meditation, Entspannung und Bewusstseinskontrolle, Hinweise zur Stärkung von Konzentration, Gedächtnis und Willenskraft, zur Entwicklung von Intuition und Kreativität sowie zur Überwindung von Schüchternheit, Depression, Angst und anderen seelischen Zuständen, die materiellen und spirituellen Erfolg verhindern.
Der Weg zur Selbstverwirklichung
Ein Beitrag von Sri Swami Chidananda
Nur wenige Gesegnete haben die Gelegenheit, über Gott zu sprechen, spirituellen Gesprächen zuzuhören und den Satsang von Weisen wie Gurudev (Swami Sivananda) genießen zu können. Gesegnet ist die Zunge, welche den Namen Gottes gebraucht, das Ohr, das den Ruhm Gottes hört und das Auge, das die Vibhuti (heilige Asche Gottes) erblickt.
Das Leben ist kein Ziel in sich selbst. Es ist ein Mittel für ein Ziel – Gottverwirklichung. Das Leben wird verschwendet, wenn es nicht für die Gottesverwirklichung verwendet wird. Man verdient es nur "Manushya” (Verehrere Gottes) genannt zu werden, wenn man richtig denkt, sich selbst Sadhana (spirituelle Praxis) auferlegt, um sich der ewigen Wirklichkeit bewusst zu werden. Wenn auch dieser Körper als großes Hindernis in vielen Beziehungen erscheint, ist er doch der Behelf, mit dessen Hilfe der Jiva (Seele) in den Bereich der Unendlichkeit emporsteigen kann. Sogar die Devas (Götter) streben eine menschliche Geburt an, da sie Selbstverwirklichung nur durch eine menschliche Geburt erreichen können (Sie haben Göttlichkeit erlangt, da sie lobenswerte Handlungen vollbracht haben, als sie Menschen waren, und wenn diese Verdienste aufgebraucht sind, müssen sie eine Geburt hier in Kauf nehmen, umso weiter in Richtung ihres Ziels voranzuschreiten).
Warum sollten wir überhaupt Gottesverwirklichung anstreben? Weil diese Welt, in die wir geboren wurden, voller Unglück ist, jedes Objekt hier ist vergänglich. Wir können nicht die ewige Zufriedenheit und beständige Glückseligkeit durch irgendwelche Dinge hier erlangen. Nur Gottesverwirklichung kann uns Sarva Duhkha Nivritti (die Freiheit von allem Elend) und Paramananda Praapti (Erlangung der Höchsten Seligkeit) verleihen.
Nach Erlangung dieser menschlichen Geburt sollte es unser fortwährendes Bemühen sein, jeden Moment unseres Lebens zu nutzen, um Gottesverwirklichung durch intensives Sadhana zu erlangen. Wir sollten immer das brennende Verlangen haben, uns von der Bindung an Samsara (Wiedergeburt) zu lösen. Um das Leben zu erhalten, dürfen wir die Vyavahara (alltägliche Geschäftigkeit) in Anspruch nehmen, aber wir sollten nicht denken, dass Vyavahara alles ist. Wir sollten wahrnehmen, dass unser Hauptgrund hier zu sein, Sadhana für die Selbstverwirklichung ist, und dass Vyavahra nebensächlich ist. Wir sollten laufend zwischen der Ewigkeit, der fortdauernden Realität und vergänglichen Phänomenen unterscheiden. Wir sollten alle Sinnesvergnügen meiden, als wären sie Gift.
Gott ist alles. Gott ist unser Vater und unsere Mutter. Der erste Vater und die erste Mutter sind nur nebensächlich. An Gott zu denken und nur an Gott allein ist unsere Aufgabe. Er weiß, was wir brauchen und wird uns sicherlich beschützen. Die Welt der Namen und Formen ist Illusion, wir sollten nicht diesen Objekten hinterherlaufen. Das ist die Arbeit der Unterscheidung.
Wenn die Unterscheidungsfähigkeit in uns erweckt wurde, sollten wir uns ständig in der göttlichen Nähe eines Mahapurushas, wie es unser Gurudev ist, aufhalten und durch seine Upadesha (Anleitung) die Höchste Weisheit, den Göttlichen Segen oder Gottesverwirklichung erreichen. Wenn es uns nicht möglich ist, den Satsang eine Mahapurushas zu genießen, sollten wir die Schriften, mit welchen diese uns versorgt haben, studieren.
Das ist der Weg zur Selbstverwirklichung. Gott lässt sich nur in einem reinen Herzen nieder. Wir sollten mit jedem Mittel, das in unserer Kraft liegt, danach streben, das Herz zu klären. Zuerst reinige dein Denken. Reinige deine Sprache. Reinige deinen Blick. Reinige deine Handlungen. Reinige deine Motive. Erinnere dich an diese fünf. Denke nur erhabene Gedanken. Lass kein böses oder vulgäres oder unwahres oder verletzendes Wort über deine Lippen kommen. Erblicke nichts Böses und lass deinen Blick göttlich sein. Tue Gutes. Diene mit atmischem Bhav oder Narayana Bhav. Sei nicht egoistisch. Danke der Person, die dir die Möglichkeit gibt, Gott durch sie zu dienen. Beobachte deine Motive, da das Motiv mehr zählt als die eigentliche Handlung.
Du kannst die Unterscheidungsfähigkeit leuchtend erhalten, du kannst das Feuer von Mumukshutva aufrechterhalten, wenn du dich mit der endlosen Wiederholung von Seinem Namen beschäftigst. Es gibt nichts, dass Gottes Namen nicht für dich tun kann. Es wird dir helfen, dein Herz zu reinigen. Du kannst dein eigenes Zuhause in ein Vikuntha verwandeln, wenn du den Namen Gottes singst und dich mit Seinem Dienst beschäftigst. Alles was du machst dient Seiner Verehrung. Es gibt keinen unheiligen Platz für dich. Jeder Ort ist heilig. Der Platz, an dem du lebst, wird heilig. Die Arbeit, die du machst, dient seiner Verehrung. Übernimm diese mentale Bhav. Praktiziere regelmäßig Sadhana. Entwickle dich. Reinige dein Herz. Erreiche Gott in dieser Geburt.
Das Leben ist für die Selbstverwirklichung bestimmt - Leela Mata spricht
Die menschliche Geburt, Verlangen nach Befreiung und ein Ort, wo man spirituelle Praxis erlernen und üben kann - das sind drei kostbare Geschenke im Leben. Wenn wir sie alle drei haben, sollten wir praktizieren und uns verwandeln. Leela Mata spricht über die tiefere Bedeutung von Yoga und Ayurveda. Und sie erzählt die Geschichte eines Affen und dem großen Weisen Rishi Narada.
Aufzeichnung eines Live-Talk bei Yoga Vidya Bad Meinberg während eines Satsangs. Englisch mit deutscher Übersetzung. Leela Mata ist Gründerin des Peaceful Valley Ashram Pennsylvania, USA. Sie gibt Seminare und Schulungen bei Yoga Vidya.
Viveka Chudamani - Strebe nach der Selbstverwirklichung
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 4 von Sukadev Bretz -
Vers 4:
Shankaracharya schreibt:
„Derjenige, dem das schwer zu erlangende Dasein als menschliches Wesen mit menschlichem Be-wusstsein und vollständigem Wissen der Schriften zuteil geworden ist und trotzdem nicht nach der Selbstverwirklichung sondern an dem Vergänglichen und Unwirklichen festhält, handelt dumm und richtet sich zugrunde.“
Shankara beschreibt, was auch in seiner Zeit immer wieder zu beobachten war: Menschen hatten diese drei wertvollen Dinge, nämlich menschenwürdiges Dasein, Sehnsucht nach Befreiung und die liebevolle Fürsorge durch einen Meister, aber lassen das Streben nach Befreiung sein.
Geh den spirituellen Weg systematisch
Mit dem 3. Vers will er uns ermutigen, den spirituellen Weg systematisch, gründlich und bis zur Erleuchtung zu gehen. Denn diese drei wertvollen Dinge sind etwas Großartiges.
Höchstwahrscheinlich hast Du ein menschenwürdiges Dasein. Du hast menschliches Bewusstsein, bist nicht geistig behindert und kannst nachdenken. Und wenn Du diesem Vortrag zuhörst, dann hat du wahrscheinlich auch schon Wissen über die Schriften, einiges über Spiritualität gelernt, vielleicht eine Yogalehrer-Ausbildung gemacht, die Bhagavad Gita oder das Yoga Sutra gelesen.
Führe ein konsequentes spirituelles Leben
Du hast alles, was du brauchst. Wenn du sorgfältig fragst: „Wer bin ich?“ und ein konsequentes, spirituelles Leben führst, dann wirst du das Höchste erfahren. Shankrarcharya sagt, dass du dumm seist und dich zugrunde richten würdest, wenn du dies nicht machen und am Vergänglichen, Unwirklichen festhalten würdest.
Menschen haben zu Anfang oft Enthusiasmus, das heißt sie lernen, praktizieren einiges und hoffen auf eine schnelle Lösung. Sie lesen die Schriften, machen eine Yogalehrerausbildung und meditieren. Oft kommt eine Enttäuschung, weil die spirituelle Erleuchtung ausbleibt. Zweifel kommen auf und du fragst dich: „Strebe ich richtig?“
Von Versuchungen nicht ablenken lassen
Zudem kommen Versuchungen hinzu. So rückt zum Beispiel plötzlich der Job, eine neue Liebe, die Kinder, oder die pflegebedürftigen Eltern im Leben in den Vordergrund und du möchtest alles „nicht so eng sehen.“ Das sind alles Dinge im Leben, die geschehen. Und es bedeutet auch, dass du karmische Aufgaben hast. Lass Dich aber davon nicht beherrschen. Lass das alles nicht zur beherrschenden Sache deines Lebens werden, sondern sei dir bewusst, dass das Wichtigste im Leben, das Streben nach Befreiung ist. Shankara erklärt: „Sei kein Dummkopf, strebe danach und mache das Streben nach Befreiung zum Wichtigsten in deinem Leben.“
Viveka Chudamani - Selbstverwirklichung führt zu Befreiung
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 223 von Sukadev Bretz -
Die Erkenntnis, dass das eigene/wahre Selbst mit der Absoluten Wirklichkeit (brahman) wesensgleich/ identisch ist, bildet die Ursache/ ist der Grund für die Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburt. Dadurch verwirklicht der Weise die nichtduale Einheit, die Höchste Glückseligkeit, die Absolute Wahrheit.
Wie kannst du aus dem Kreislauf von Geburt und Tod herauskommen? Das ist die Frage, die der Schüler zu Anfang des Textes gestellt hatte. Und das ist die Frage, die manche sich stellen. Vielleicht stellen sich diese Frage heutige Aspiranten etwas seltener, denn im heutigen Volksglauben der Mitteleuropäer ist die Reinkarnation nicht drin. Viele denken, dass das Leben mit dem physischen Tod aufhört.
Wenn du das denkst, dann wirst du dich nicht vom Kreislauf von Geburt und Tod befreien wollen. Shankara geht aber davon aus, dass es den Kreislauf von Geburt und Tod gibt. Und er weiß auch, dass die Geburt mit Schmerzen für Mutter und Kind verbunden ist. Der Kopf und die Schultern des Babys werden gedrückt, es muss aus dem Mutterleib gezogen werden, Luft bekommen. Wenn die Nabelschnur abgetrennt wird, dann muss der Körper sich umstellen. Yogis würden sagen, dass der allgemeine Gedächtnisschwund beginnt, die Seele vergisst, was sie in früheren Leben alles erlebt und vorgenommen hat für dieses Leben.
Danach beginnt das Baby-Dasein. Das Kind kann sich kaum ausdrücken. Es kann nur schreien und ist auf andere angewiesen in einer Welt, die so leicht gefährlich sein kann.
Dann wird es zum Kleinkind, das um Erlaubnis bitten muss, immer wieder um Hilfe bitten muss. Danach wird es zum Schulkind, was immer wieder ruhig sitzen und lernen muss. Dann folgt die Jugend- und Teenagerzeit. Die Hormone gehen durcheinander. Das Kind weiß nicht, was es selber will, was andere wollen, worum es geht. Dann fängt das Berufsleben an. Man stimmt sich darauf ein. Heutzutage gibt es viele Praktikanten, die etwas eine Weile machen, es gibt vorübergehende Jobs, Sehnsüchte nach einem dauerhaften Job, schließlich kommt vielleicht die Festanstellung.
Der Mensch verliebt sich immer wieder neu und schließlich hat er vielleicht eine feste Beziehung. Vielleicht wird er Elternteil. Vielleicht kommen Krankheiten, das Alter, Tod. Sehnsüchte werden nicht erfüllt. Wünsche kommen immer wieder, werden erfüllt und man stellt fest, dass sie nachher doch nicht das gebracht haben, was man wollte. Immer wieder wird man von anderen verlassen, enttäuscht von so vielen. Kleine Freuden, die doch nicht ausreichend glücklich machen. Große Freuden, die nicht ausreichend glücklich machen können. Wann ist das Ganze zu Ende?
Shankara sagt, dass es irgendwann zu Ende sein wird. Und wann wird es zu Ende sein? Es wird zu Ende sein, wenn du dein wahres Selbst erfährst. Wenn du weißt, dass du nicht die Widerspiegelung des Selbst in Körper und Psyche bist. Wenn du dich selbst erkennst als unendlich und ewig.
Daher frage, wer bin ich, erkenne dein Selbst und sei frei. So wirst du auf ewig glückselig sein und aus dem Kreislauf von Geburt und Tod aus dem letztlich Sklaven-Dasein von Vergnügen und Schmerz, aus der Fremdbestimmtheit herauskommen. Du bekommst die wahre Freiheit durch die Nichtidentifikation.
Selbstverwirklichung, ein wichtiger Ausdruck im Yoga und der der humanistischen Psychologie
Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz
Ich möchte heute sprechen über einen Zentralbegriff der westlichen Psychologie wie auch der Spiritualität und zwar die Selbstverwirklichung. Und es ist wichtig, dass man weiß, wenn die Yogis über Selbstverwirklichung sprechen, meinen sie oft etwas anderes, als wenn westliche Psychologen über Selbstverwirklichung sprechen. Westliche Psychologen verstehen häufig unter Selbstverwirklichung die Verwirklichung ihrer relativen Natur und das Umsetzen der relativen Anliegen, die man so hat. In diesem Sinne, die Selbstverwirklichung von der die westlichen Psychologen sprechen, ist etwas anderes als die Selbstverwirklichung, von der die Inder sprechen. Was heißt das konkret?
Wenn man im Yoga spricht von Selbstverwirklichung, dann meint man das, was im Englischen als Self-realization bezeichnet wird. Self-realization heißt die Verwirklichung des wahren Selbst: "Das wahre Selbst ist das höchste Bewusstsein, das wahre Selbst, das ist meine wahre Natur, das wahre Selbst, das bin ich wirklich." Und Yogis sagen ja auch: "Frage, wer bin ich, erkenne dein Selbst und sei frei." Und die Yogis sagen ja: "Du bist nicht der physische Körper, nein, und du bist auch nicht deine Psyche und du bist auch nicht deine Persönlichkeit. Du bist das, was jenseits von Körper und Psyche ist. Erkenne das, das ist die Selbstverwirklichung."
Und Selbstverwirklichung heißt nicht nur Selbsterkenntnis, sondern es ist die volle Verwirklichung. Es heißt nämlich, wenn du die höchste Verwirklichung erreichst, dann hast du alles erreicht. Wenn du die Selbstverwirklichung erreicht hast, dann weißt du, wer du in Wahrheit bist. In diesem Sinne, die Selbstverwirklichung ist etwas Großartiges und ist das Ziel des Lebens. Und die Yogis sagen auch, diese Selbstverwirklichung hat Auswirkung. Du bist nicht einfach nur abstrakt selbstverwirklicht, sondern wenn du selbstverwirklicht bist, hat das Auswirkungen im Alltag.
Ein selbstverwirklichter Mensch handelt aus Liebe, aus Freude, aus Gelassenheit, denn er hat verwirklicht, dass das Selbst eins ist mit dem Kosmos, das Selbst ist eins mit dem Unendlichen und dem Ewigen. Der selbstverwirklichte Meister handelt aus reiner Liebe heraus und er handelt nicht mehr aus dem Ego heraus. Er weiß: "Ich bin eins mit der Weltenseele."
Die humanistische Selbstverwirklichung, also die Selbstverwirklichung in der humanistischen Psychologie, die ist dort etwas anderes. In der humanistischen Psychologie spricht man von Selbstverwirklichung als die Verwirklichung seiner relativen Natur. Also, was sind deine Stärken, was sind deine Fähigkeiten, entwickle deine Stärken, entwickle deine Fähigkeiten. Und dann lebe deine Stärken und deine Fähigkeiten, finde heraus, was du tief im Inneren willst, finde heraus, was sind deine Anliegen. Und indem du herausfindest, was deine Anliegen sind, indem du herausfindest, was dir wirklich wichtig ist, dann weißt du auch, was du zu tun hast. Und wenn du das lebst, was deine tiefen Anliegen sind und dabei dich selbst entwickelst, dann ist das die Selbstverwirklichung der Humanisten oder der humanistischen Psychologen.
In diesem Sinne, es sind zwei verschiedene Dinge, die sich aber auch nicht widersprechen. Gerade wie wir bei Yoga Vidya Yoga lehren und wie wir auch Yoga definieren, verbindet es beides, es verbindet die Selbstverwirklichung im Sinne, lebe deine Stärken, finde deine Anliegen heraus, handle dabei ethisch und setze es um, bewirke dabei Gutes, aber identifiziere dich mit nichts. Erkenne deine wahre Natur, dein wahres Selbst. Das sind ein paar Aspekte der Selbstverwirklichung und du kannst selbst überlegen, welche der beiden Aspekte der Selbstverwirklichung ist für dich wichtiger? Bist du jemand, dem es sehr stark um die Selbstverwirklichung geht im Sinne der humanistischen Psychologie? Oder bist du jemand, dem es besonders wichtig ist, die Selbstverwirklichung als die Verwirklichung deines wahren Wesens zu erfahren? Oder ist dir beides wichtig?
Siehe auch
- Atma Sakshatkara
- Anubhava
- Atma Nivedana
- Atma Jnana
- Sadhana
- Anstrengung
- Leben, spirituelles
- Abhyasa
- Jnana Yoga
- Bhakti Yoga
- Raja Yoga
- Karma Yoga
Eigenschaften im Alphabet vor Selbstverwirklichung
Eigenschaften im Alphabet nach Selbstverwirklichung
Literatur
Seminare
Yogalehrer Ausbildung
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Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft
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Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie
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Multimedia
Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung
Swami Sivanandas erfolgreichstes Buch heisst "Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung", und so lautet auch der Titel eines Seminars von Sukadev bei Yoga Vidya. Sukadev spricht über die Aussagen dieses Buches und erklärt dass Erfolg im Leben und in der spirituellen Entwicklung miteinander kompatibel sind. Geistige Stärke hilft einem im Alltag genauso wie beim Streben nach dem Höchsten auf dem spirituellen Weg. Ganzheitlicher oder integraler Yoga nach Sivananda stärkt den Menschen in allen Lebensbereichen. Weitere Schwerpunkte des Vortrags sind Raja Yoga nach Patanjali sowie die Geisteskraft bzw. Willenskraft und ihre Stärkung durch bewährte Übungen aus den Lehren des ganzheitlichen Yoga.