Glückseligkeit

Aus Yogawiki

Glückseligkeit besteht einzig und allein im Unendlichen. Keine Glückseligkeit liegt im Kleinen, Endlichen. Nur das Unendliche bedeutet Glückseligkeit. Du sollst also wirklich das Unendliche verstehen lernen. Wenn man nichts mehr sieht, nichts mehr hört, nichts mehr weiß, das ist das Unendliche. Aber wenn man noch etwas sieht, noch etwas hört, noch etwas weiß, dann ist es das das kleine Endliche. Das Unendliche ist dem [Unsterblichen gleich; das Kleine, Endliche ist dem Sterblichen gleich. Dies Unendliche ist unten und oben, im Westen und Osten, im Süden und Norden. Wahrlich, es ist dieses ganze Universum. Chandogya Upanishad 7, 23-25,1

Glückseligkeit - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Brahman ist Glückseligkeit

Auszug aus Swami Sivanandas Buch Divine Life Society: Vedanta für Anfänger

Der König kehrt nachts von einer langen Reise zu seinem Palast zurück. Er ist völlig erschöpft und möchte sofort schlafen gehen. Er möchte nicht einmal mehr mit seiner Frau, der Königin, reden, denn all dies bereitet ihm in diesem Moment keine Freude. Er möchte nur die Glückseligkeit des Schlafes genießen. Aber woher kommt dieses Glück während des Schlafes, wo doch alle Dinge, die Freude geben könnten, im Schlaf abwesend sind? Der König (bzw. Jiva) ist im Tiefschlaf in Kontakt mit der fortwährend glückseligen höchsten Seele und erholt und stärkt sich an ihr. Brahman ist die Quelle allen Friedens und aller Glückseligkeit.

Swami Sivananda über Glückseligkeit und Sinnesvergnügen

Auszug über Glück aus "Göttliche Erkenntnis" von Swami Sivananda

Glückseligkeit ist nur von Weisen erfahrbar. Sie ist höchste Glückseligkeit oder die Glückseligkeit der Seele und sie ist transzendent. Spirituelle Glückseligkeit ist nicht von Objekten abhängig, sie ist immerwährend, immer existent und nur in einer Form vorhanden.

Der Ursprung von Sinnesvergnügen sind Emotionen, wohingegen die Seelenwonne pure Freude ist. Sie ist Atmans Urzustand. Während Vergnügen zeitlich beschränkt ist und schnell vorübergeht, ist Wonne ewig und immer vorhanden. Freude ist mit Schmerz vermischt, Wonne ist pures Glück. Nerven, Geist und Objekte haben einen Einfluss auf Vergnügen. Nichts hat einen Einfluss auf die Glückseligkeit. Sie existiert aus sich selbst heraus. Anstrengung ist notwendig, um Sinnesfreuden zu erreichen, Seelenwonne ist mühelos zu erfahren. Der Tropfen fließt in den Ozean. Der Jiva fließt in den Ozean der Wonne.

Wie kann ich Glückseligkeit erreichen?

Zunächst ist es notwendig den Geist einpünktig für die Meditation zu stimmen. Um dies zu erreichen eignet sich eine Reinigung des Geistes durch Japa, Satsang, Nächstenliebe, Geisteskontrolle, Selbstbeherrschung, selbstlosen Dienst, das Studium der Gita, der Upanishaden, der Yoga Vasishtha, der Praxis von Yama und Niyama, Pranayama, Vairagya und Tyaga. So wird der Geist zu einem für die Meditation geeigneten Instrument, der ruhig, scharf, fein und einpünktig ist. Wenn die Meditation mit Hilfe dieses Instruments für je drei Stunden morgens und abends begonnen wird, kommt eine neue Art nicht zu beschreibender Ananda im Selbst auf. Du wirst von der übersinnlichen spirituelle Glückseligkeit überzeugt sein. Es ist notwendig, diese spirituelle Ananda selbst zu erleben und zu spüren. Es ist unmöglich, anderen ein Glück zu erklären, was sie selber noch nicht erfahren haben.

Hindernisse: Sinnesfreuden

Viele Menschen sind abhängig von Sinnesfreuden, und sie glauben, dass sie ziemlich glücklich wären, wenn sie ein paar Kekse, etwas Geld oder einen Ehegatten hätten. Wie intensiv würden sie Glück empfinden, wenn sie von dem Nektar der Unsterblichkeit probieren würden? [Elend]] und Krankheit suchen unseren Körper heim. Leider sind mit Reichtum oft viele Sorgen verknüpft, um ihn zu sichern und zu erhalten. Jede Verbindung bringt Sorge mit sich. Hinter Liebesbeziehungen verbirgt sich eine ständige Ursache von Qual.

Erlösung

Du hast bereits genug weltliche Verstrickungen gehabt. Wenn du Gott verwirklichst, wird alles Leid enden. Denn du bist alleine gekommen, und du wirst alleine gehen.

Gleichmut ist sehr wichtig, um dein geistiges Gleichgewicht zu bewahren. Dies ist die Vorraussetzung für die Erfahrung spiritueller Glückseligkeit. Bleibe ohne Bewegung, wie ein Fels, wenn dein geistiges Gleichgewicht durch freudige und leidvolle Dinge aus der Balance gerät, und nehme alle Geschehnisse mit Gleichmut an. Walte stets Heiterkeit, Lachen und Lächeln. Denn wie kann ein Dumpfer und Düsterer Geist an Gott denken? Versuche immer glücklich zu sein. Deine essentielle Natur ist das Glück. Glück ist Fröhlichkeit. Es ist unumgänglich, dass dieser Geist der Fröhlichkeit von allen Aspiranten kultiviert wird.

Weitere Ratschläge auf dem Pfad zur Glückseligkeit

  • Mäßige deinen Geist, und versuche diesen Zustand zu halten. Dies ist die glückliche goldene Mitte.
  • Vermeide Exzesse um jeden Preis. Denn der Tod kann sowohl aufgrund von Schock aus tiefgreifender Depression als auch tiefgreifender Freude eintreten.
  • Gewähre Uddharsha (übertriebene Heiterkeit) keinen Eintritt in deinen Geist. Entweder bewegt sich der Geist in extreme Depression oder extreme Freude, sodass sich die Extreme treffen und Reaktionen hervorrufen. Während extremer Freude kann der Geist niemals zur Ruhe kommen. Ideal ist es, wenn der Geist ruhig und heiter ist.

Durch die tägliche Praxis von Meditation und Japa kannst du andauerndes Glück und immerwährende Freude erlangen. Dadurch erkennst du, was in dieser Welt bloßer Schein ist und was wirklich ist. Unsere wahre Natur ist Satchitananda (Sein, Wissen und Glückseligkeit). Im Spektrum der Sinne ist kein Fünkchen Glück zu finden. Sinne und Geist sind eine immerwährende Illusion, sodass du dich irrst und Schmerz mit Freude verwechselst. Wenn du egoistische Kämpfe und Denkweisen, um reich zu werden aufgibst und dich deinem wahren Kern widmest, findest du dauerhaftes Glück und ewige Freude.

Sukadev über Schlüssel zur Glückseligkeit – praktische Tipps

Inspiriert durch das Buch „Sadhana“ – spirituelle Praxis – von Swami Sivananda aus dem Kapitel „Der Schlüssel zur Glückseligkeit“.

„Habe die Stärke, die aus der Weisheit über das Selbst entstanden ist. Überwinde alle Schwächen, indem du dich mit dem höchsten Selbst identifizierst, der Quelle aller Kraft und Stärke. Diese Stärke ist der Schlüssel zur Glückseligkeit.“ (Swami Sivananda) Hier definiert Swami Sivananda den Schlüssel zum Glück, denn Glück ist das, was wir alle erreichen wollen. Zwei Schlüssel zum Glück sind Energie und Liebe.

Wie bekomme ich mehr Energie?

  1. Gesunde Ernährung
  2. Pranayama (z.B. Kapalabhati und Anuloma Viloma)
  3. Mantras singen
  4. Geist beherrschen. Den Geist beherrschen heißt, nicht das Tun, was unser Geist so alles von uns verlangt. Das führt zu:
  5. Entwicklung geistiger Stärke (siehe auch Raja Yoga, den Geist kontrollieren)
  6. unsere wahre Natur ist „Sein, Wissen und Glückseligkeit“ (Satchidananda, also reines, unsterbliches Selbst) vergegenwärtigen. Wenn wir zu unserem Selbst gelangen, strahlt daraus Energie, Stärke und Kraft (siehe auch Jnana Yoga, die Weisheit des Selbst).
  7. über unsere Schwächen hinauswachsen. Dazu die Kraft aus unserer Selbsbewusstheit nutzen.
  8. alles Negative überwinden
  9. das Gute Pflegen
  10. das Herz reinigen
  11. die Gedanken läutern
  12. allen Dienen
  13. Hingabe zu Gott entwickeln.
  14. Niemanden verletzen, weder in Gedanke noch Wort, noch Tat

Wie kann ich Liebe entwickeln?

Die durch das Jnana Yoga gewonnene Weisheit des Selbst darf nicht zu Rückzug im eigenen Selbst führen. Es darf uns nicht genügen, wenn wir uns nur noch um uns selber kümmern oder nur noch meditieren und einzig nur noch nach der Weisheit des Selbst streben. Denn das Zeichen dafür, dass man bei der Weisheit des Selbst angekommen ist, ist schließlich die Liebe. Aus diesem Grund sagt Swami Sivananda: "Reinige dein Herz. Entwickle Liebe. Entwickle Hingabe." Daraus gelangen wir letztendlich auf eine andere Weise an Prana.

Wie kann ich Energieverlust vermeiden?

Oft haben Menschen das Gefühl, dass ihnen von anderen das Prana weggesaugt wird und suchen nach einer Lösung, diesen Energieverlust aufzuheben oder nach Vermeidungsstrategien, um einem Energieverlust vorzubeugen.

Sinnvoller wäre die Frage, wenn die darauffolgende Antwort uns dabei helfen würde unser Verhalten oder unsere Einstellung so zu verändern, dass wir reine Liebe für unsere Mitmenschen empfinden würden. Denn wenn wir reine Liebe besitzen, dann haben wir so schnell auch keinen Verlust. Wenn wir mit Liebe dabei sind, macht es uns auch nicht so viel aus, wenn etwas Prana verlorengeht. Vielleicht machen wir als spirituelle Aspiranten dann aus Liebe für andere einfach ein paar Runden mehr Wechselatmung und kommen so zur Weisheit des Selbst und Stärke. Wir erhalten zunehmend Prana, Kraft und Liebe.

Was ist Stärke?

Es gibt verschiedene Formen von Stärke:

  1. Physische Stärke
  2. Geistige Stärke
  3. Stärke aus der Weisheit des Selbst

Physische Stärke kann man zum Beispiel durch das Üben von Hatha Yoga (Pranayama, Asanas, usw.) entwickeln. Physische Stärke ist jedoch auf den Körper begrenzt. Sie ist erheblichen Schwankungen ausgesetzt, bedingt durch unter anderem Alter und Tod. Geistige Stärke können wir bekommen, indem wir zum Beispiel durch Raja Yoga unseren Geist trainieren. Jedoch ist unsere Psyche auch Höhen und Tiefen ausgesetzt. Selbst wenn Yoga uns dabei hilft, unsere Blockaden aufzulösen, müssen wir zugeben, dass es nicht realistisch ist, dass wir selbst nicht in zwanzig Jahren Praxis alle unsere Schattenseiten aufgelöst haben. Demgegenüber ist Stärke aus der Weisheit des Selbst unendlich und somit die tiefste Form von Stärke. Sie befindet sich jenseits vom Ego, sie ist grenzenlos und unerschütterlich. Sie ist jenseits des Körpers, der Gedanken, der Emotionen, der Persönlichkeit verankert. Das macht sie zur größten Stärke. Tief in mir da bin ich - wenn ich nur ein wenig hiervon begreife, dann habe ich unendliche Stärke. Wenn ich Brahman erkenne und dies lebe kann ich höchste Einheit erfahren.

Gelassenheit durch Glückseligkeit

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev

Deine wahre Natur ist Ananda, unendliche Freude. Deine wahre Natur ist Prema, unendliche Liebe. Das Streben des Menschen ist das Streben, seine wahre Natur zu erfahren. "Anandoham" – meine wahre Natur ist Freude. Deine wahre Natur ist Ananda. "Anandoham" – ich bin Wonne. Wonne ist nicht irgendein Glücklichsein. Es ist klar, jeder Mensch strebt danach, glücklich zu sein. Die amerikanische Verfassung verankert das Streben nach Glück in der amerikanischen Verfassung als Recht des Menschen. Deine wahre Natur ist aber Ananda, nicht nur Glück, nicht nur Wohlbefinden, sondern unendliche Freude. Daher wirst du nie zufrieden sein mit irgendeiner Freude. Egal, was du bekommst, es wird dir nicht ausreichen. Egal, welche Freude du erfährst, sie wird dir nach einer Weile schal erscheinen. Du kannst deine Freude nicht befriedigen durch Anhäufen von Dingen. Das zu erkennen, hilft dir dabei, Gelassenheit zu entwickeln.

Dann kannst du nämlich begrenzte Freuden genießen. Du kannst die Freuden genießen, solange sie anhalten. Du wirst nicht erwarten, dass irgendetwas dich dauerhaft glücklich machen wird, denn dein Streben ist das nach unendlicher Freude. Genieße also kleine Freuden, und ärgere dich nicht, dass sie begrenzt sind. Deine wahre Natur ist Freude. In dem Moment, wo du im Hier und Jetzt bist, bist du in deiner wahren Natur. In dem Moment, wo du im Hier und Jetzt intensiver erlebst, bist du in deiner wahren Natur. In dem Moment, wo du die Begrenzungen deines Ichs vorübergehend ausdehnst, bist du in deiner wahren Natur. Und in dem Moment, in dem du in deiner wahren Natur bist, ist Freude. Was Menschen tun, um Glück zu erfahren, ist letztlich erklärbar aus deiner wahren Natur.

Angenommen, du hast einen Wunsch. Wenn du einen Wunsch hast, hast du erst mal einen Mangel. Du strebst danach, den Mangel abzustellen, und in dem Moment, wo du den Mangel abgestellt hast, bist du zufrieden. In dem Moment dehnt sich wieder deine Bewusstheit aus. In dem Moment bist du im Hier und Jetzt. Nehmen wir einmal an, du bist unzufrieden mit deinem Telefon. Du hörst davon, dass es diese tollen Smartphones gibt, und dann brauchst du auch nicht mehr mehrere Geräte, um verschiedene Dinge zu tun. Du musst nicht dein Telefon mitnehmen und zusätzlich eine Digitalkamera, nicht zusätzlich noch einen I-Pod, um Musik oder Podcasts zu hören und nicht zusätzlich noch ein Navi. Alles ist in einem einzigen Gerät. Ist doch toll, oder? Du entwickelst einen Wunsch danach. Du bist unzufrieden, dass du immer noch so altmodisch bist und so ein altmodisches Telefon hast, so einen altmodischen Podcastplayer. Also kaufst du dir irgendwann ein Smartphone. In dem Moment, wo du es gekauft hast, bist du plötzlich zufrieden.

Warum bist du zufrieden? Letztlich bist du glücklich. Warum bist du glücklich? Wirklich wegen des Gerätes? Wenn du wegen des Gerätes glücklich wärst, müsstest du bloß das Gerät ständig mit dir tragen und prompt wärst du glücklich. Aber ich kann dir sagen, Menschen, die ein Smartphone oder iPhone in der Tasche haben, sind nicht glücklicher als andere. Nur in dem Moment, wo sie es bekommen, sind sie glücklicher. Das Gefühl des Mangels ist vorbei. In dem Moment, wo das Gefühl des Mangels vorbei ist, bist du für ein paar Momente glücklich. Genieße dieses Glück, erwarte nicht, dass dich etwas Äußeres dauerhaft glücklich macht. Aber nimm das Glück, das kommt durch das Befriedigen eines Wunsches, als Zeichen deiner Seele. Genieße dieses Gefühl als Zeichen deiner Seele oder einfach als Erfahrung deiner Seele.

Aber denke nicht, dass etwas Äußeres dich glücklich macht. Wenn du das mal durchschaut hast, dieses Spiel des Geistes, ständig neue Wünsche zu erzeugen, um glücklich zu sein, um dann nach ein paar Momenten des Glücksgefühls wieder nach höherem Glück zu streben. Wenn du das erkannt hast, dann kannst du das gelassener angehen. Du kannst es ein bisschen genießen, du kannst dann mit deinem eigenen Geist umgehen, wie mit einem kleinen Kind. Also, Wunscherfüllung ist eine Möglichkeit, vorübergehend deine Seele zu erfahren. Du kannst diesem Spiel gelassener nachgehen, du musst aber auch nicht. Du kannst auch sagen: „Ich brauche nicht Dinge zu bekommen, um glücklich zu sein.“

Denn das zweite Prinzip ist, du kannst, sowie du im Hier und Jetzt bist und die Intensität deiner Bewusstheit hochdrehst, genauso glücklich sein, wie wenn du einen Millionengewinn in der Lotterie hast. Vieles, was Menschen machen, läuft ja auch darauf hinaus, in der Gegenwart intensiver zu sein, um deshalb Freude zu erfahren. Nimm als Beispiel Bungee-Jumping. Warum wollen Menschen mit einem Seil nach unten springen? Dieses Herunterspringen ist etwas, was tatsächlich eine intensive Erfahrung ist. Da ist eine Angst, natürlich ist die Gefahr dort, dass das Bungee-Seil reißt. Aber die Gefahr ist relativ gering. Es gibt auch die Gefahr, dass du dir die Wirbelsäule ruinierst. Die Gefahr ist nicht ganz so gering. Aber in jedem Fall ist diese Urangst des Menschen, dort runterzuspringen da und diese musst du überwinden. Und indem du sie überwindest, bist du ganz intensiv im Hier und Jetzt, und das gibt ein großes Glücksgefühl.

Oder Menschen haben ihre Lieblingssportart oder ihr Lieblingshobby. Ein Marathonläufer spürt nach einer gewissen Weile ein Glücksgefühl. Man nimmt an, dass es vielleicht durch Endomorphine erzeugt wird oder durch Serotoninausschüttung oder was auch immer. Jedenfalls entsteht ein Glücksgefühl. Dieses Glücksgefühl geschieht also biologisch betrachtet durch Neurotransmitter, oder durch Hormone, aber du bist dabei auch im Hier und Jetzt. Die Erfahrung eines Marathonläufers oder eines Langstreckenläufers, wenn er in diesen Flow hineinkommt, ist die vom Hier und Jetzt. Also, man versucht, etwas zu tun, was einen in dieses Glücksgefühl hineinführt. Es ist aber nicht dauerhaft. Du kannst schauen, womit kannst du dieses Flowgefühl erreichen. Manche erreichen es eben durch Langstreckenlauf. Manche erreichen es durch Musik. Manche erreichen es, indem sie in der Natur gehen und ganz die Natur genießen. Manche erreichen es durchs Golfspielen. Manche erreichen es durch Bocciaspielen.

Also, in dem Moment, indem sie sich einer herausfordernden Situation aussetzen oder etwas tun, was schwierig ist, aber was sie dennoch fasziniert, sind sie im Hier und Jetzt. In dem Moment, wo du im Hier und Jetzt bist, bist du glücklich. Auch im Alltag. Du kannst sagen, du kannst jeden Moment des Alltags glücklich machen, indem du im Hier und Jetzt bist. Du kannst glücklich sein beim Bügeln. Wenn du das nächste Mal Hemden bügelst, versuche, ganz im Hier und Jetzt zu sein. Versuche, genau zu bügeln. Versuche, genau zu schauen, wie es aussieht das Bügeln. Versuche, die Temperatur zu genießen, die entsteht. Ein kleiner Temperaturunterschied beim Bügeln, aber du kannst dir dessen bewusst sein. Du kannst beim Staubsaugen ein Glücksgefühl erfahren. In dem Moment, wo du dich ganz auf das Staubsaugen konzentrierst, indem du ganz bewusst die Bewegung machst, kannst du im Glück sein.

Überlege jetzt, ob du jetzt in diesem Moment im Hier und Jetzt sein kannst. Versuche es auszuprobieren, was auch immer du machst. Angenommen, du isst, genieße das Essen im Hier und Jetzt. Angenommen, du fährst Auto, dann, ein paar Momente lang, schaue die Straße genau an, höre die Geräusche und ärgere dich nicht darüber, dass es so laut ist, jedes Geräusch kann dich letztlich auch zum Glücksgefühl führen. Genieße etwaige Gerüche. Genieße diese Schönheit der Straße, genieße die Schönheit der Autos, die Schönheit des Himmels, die Schönheit der Natur, die Schönheit der Bäume, je nachdem, wo du bist. Angenommen, du fährst Fahrrad, mache dasgleiche. Angenommen, du bist in deiner Wohnung, genieße das Hier und Jetzt.

Viveka Chudamani - Du bist die allerhöchste Glückseligkeit

Anandamayi Ma - Die glückselige Mutter

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 261 von Sukadev Bretz -

Das, was unvorstellbar, unbegrenzt, unvergänglich ist, verschieden vom Vergänglichen und Unvergänglichen, das Allerhöchste, Ewige, was immerdar glückselig und makellos rein ist – das ist Brahman, die Absolute Wirklichkeit. „Tat tvam asi“ das bist du. Versinke darin in der Tiefe deines Wesens.

Nimm jeden Vers als tägliches Motto

Om Namah Shivaya und herzlich willkommen zu einem weiteren Vortrag zum Viveka Chudamani, dem Kronjuwel der Unterscheidung. Es ist ein ganz besonderes Werk von Shankara. Wir sind in den Versen wo Shankara sagt, wer du bist. Wir sind jetzt beim 261. Vers. Angenommen du hast die bisherigen 260 Verse zuvor gehört/gelesen, dann wirst du sagen, dass es nichts Neues mehr gibt. Und das stimmt.

Das Viveka Chudamani ist kein Werk, wo jeder Vers etwas Neues ist. Es gibt kürzere Werke von Shankara, wie zum Beispiel das Atma Bodha, wo das Ganze komprimierter ist. Viveka Chudamani ist ein Werk, wo du jeden Tag einen Vers liest, darüber nachdenkst oder eine Interpretation bekommst, wie jetzt zum Beispiel und dann den Tag unter diesem Thema gestaltest. Ich garantiere dir, wenn du das täglich machst, es sind ja über 500 Verse, also ca. 1 ½ Jahre lang, wird der Geist von Vedanta sehr tief sein. Du wirst glücklicher sein. Du wirst weniger leiden. Du wirst die Identifikation mit Körper und Geist und Psyche überwinden. Shankara würde sogar sagen, dass du Geburt und Tod überwinden würdest. Du musst dir das immer wieder bewusst machen. Es ist eine Sache, das intellektuell zu verstehen. Eine andere ist, aus diesem Geist zu leben und wieder eine andere Sache ist, es vollständig zu verwirklichen.

Drei Schritte im Vedanta

Nicht umsonst gibt es im Vedanta diese Schritte:

  • ShravanaHören, das machst du, wenn du diesem Vortrag als Podcast lauschst.
  • Manana – das heißt darüber nachdenken. Ich hoffe, du denkst darüber nach, während ich spreche und du nimmst dir auch danach immer einen kurzen Moment, darüber nachzudenken.
  • Nididhyasana – darüber meditieren. Du kannst auch deine Meditation damit füllen. Selbst wenn du die Mantrameditation übst, kannst du ein paar Minuten darüber nachdenken, spüren, in den Geist hineingehen und aus dem Geist heraus leben. Das ist noch wichtiger.

Egal was geschieht - Du bist unvergänglich

Wenn Shankara sagt: „Was du wirklich bist, ist unvergänglich.“ Das kannst du dir immer sagen, wenn du Angst hast, etwas zu verlieren. Wenn du Angst hast, deinen Job zu verlieren, deinen Kunden zu verlieren, dein Yogazentrum abgeben zu müssen, kannst du dir das sagen. All das ist nicht wichtig. Du bist unvergänglich. Oder wenn du denkst, dass du nicht weißt, ob du jemals wieder glücklich sein kannst, du so sehr leidest, dann sage dir: „Ich bin nityam avyaya-sukham.“ nityam : ewig, avyaya- sukham - unvergängliche Freude, niranjana - unbefleckte Freude, das bin ich.

Löse dich vom Vergänglichen und sei dir bewusst, was zählt, ist unvergänglich. Alles andere ist unvergänglich und man sollte sich nicht darüber aufregen. So wie Krishna auch sagt: „Die Sinnesobjekte, die entstehen durch den Kontakt der Sinne mit den Objekten, sind vergänglich. Ertrage sie tapfer.“ Genauso kommen und gehen Emotionen, aber in der Tiefe bist du das unendliche Selbst. Du bist Freude. Sat Chid Ananda Swarupoham – Meine wahre Natur ist Sein Wissen Glückseligkeit. Anandoham – ich bin reine Freude. brahma tat tvam asi - dieses unendliche Brahman bist du. Bhāvayātmani, verankere dich darin in der Tiefe deines Wesens.

Viveka Chudamani - Du bist Glückseligkeit nicht dieser Körper

Swami Sivananda - glückselig

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 415 von Sukadev Bretz -

Verwirkliche Atman als Wesen der ewigen, reinen Erkenntnis und Glückseligkeit! Nimm großen Abstand von dem begrenzten stumpfsinnigen/ dummen, unreinen Körper! Dann denke nicht mehr an ihn, denn ein Ding, das erbrochen wurde, ruft nur Abscheu / Ekel hervor, wenn es daran erinnert wird.

Du bist nicht der Körper

Das sind etwas krasse Worte und ich selbst würde es etwas anders ausdrücken. Shankara will mit diesen krassen Worten etwas Wichtiges ausdrücken. Moderne Aspiranten überbewerten den Körper. Sie überbewerten die Gesundheit. Sie messen den Grad ihres spirituellen Fortschrittes an ihrem Körper und ihrer Gesundheit des Körpers. Shankara sagt: „Höre auf damit!“ Du bist nicht der Körper.

Im ganzheitlichen Yoga sagen wir, dass du dich um den Körper kümmern und ihn gesund halten sollst. Im ganzheitlichen Yoga sagen wir auch, kümmere dich um deine Psyche. Entwickele deine geistigen Kräfte.

Körper und Psyche beeinflussen sich gegenseitig

Im ganzheitlichen Yoga sagen wir auch, dass Gesundheit und Krankheit des Körpers auch von der Psyche beeinflusst werden. So kannst du durchaus über körperliche Probleme manchmal auch sagen, was in deiner Psyche ist. Du kannst an deinem Körper arbeiten, um an deiner Psyche zu arbeiten und an deiner Psyche arbeiten, um an deinem Körper zu arbeiten.

Es gibt aber eine gewisse Gefahr, dass moderne Aspiranten ihren Körper wieder zu ihrem Gott machen und, dass sie den Körper praktisch verehren und den Körper zum Maß von allem machen. Aber das ist eine unsinnige Sache. Man kann über den Körper an der Psyche arbeiten und über die Psyche am Körper arbeiten, aber dann löse dich von beidem. Du bist nicht der Körper. Du bist nicht die Psyche. Kümmere dich um den Körper wie um ein Instrument! Krishna sagt in der Bhagavad Gita, dass der Körper der Tempel der Seele ist. Er sagt es nicht genauso, sondern er sagt: „Ich bin im Körper. Quäle nicht den Körper. Wer den Körper quält, der quält mich, der ich im Körper bin.“

Erkenne dich als reine Glückseligkeit

In diesem Sinne ist in deinem Körper das Selbst. Aber du bist das Selbst. Du bist nicht der Körper. Und so wie du nicht die Kleidung bist, bist du nicht der Körper. Mache dir das immer wieder bewusst! Erkenne dich als ewige reine Erkenntnis, reine Erkenntnis und Glückseligkeit! Identifiziere dich nicht mit dem Körper!

Viveka Chudamani - Glückseligkeit

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 483 von Sukadev Bretz -

Ich lese den 483. Vers des Viveka Chudamani. Der Schüler hat die höchste Verwirklichung erreicht. Er ist in der Glückseligkeit, dem Unendlichen, dem Ewigen und es ist gut solche Worte zu hören, dann erwacht auch in dir die Sehnsucht das zu erfahren.

Ich will diesen Vers nicht kommentieren. Ich wiederhole ihn einfach, lass du ihn auf dich wirken:

Die Herrlichkeit der Höchsten Absoluten Wirklichkeit, gleich einem Ozean gesättigt mit der Flut der nektargleichen Wonne des Selbst, kann weder in Worte gefasst noch durch den Geist erfasst werden. Mein Geist, der wie ein Hagelkorn im Ozean verschwunden ist, hat sich in einem winzigen Teil desselben aufgelöst, und ist nun glücklich, eins geworden mit der Glückseligkeit des Selbst.

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu – Mantra bei Yoga Vidya

Auszug aus dem Buch: "Entstehung von Yoga Vidya, Lebensgemeinschaft und Lehrsystem"

Dieser Mantra ist einer der beliebtesten Mantras bei Yoga Vidya. Wenn du bei uns warst, hast du ihn höchstwahrscheinlich schon einmal gehört.

Wir wiederholen diesen Mantra zu Beginn und zum Ende von Yogastunden, bei Mitarbeiterbesprechungen, Sevaka-Versammlungen, bei Vorträgen und wenn er passt. „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ ist ein Sanskrit-Segensspruch, er bedeutet: „Mögen alle Wesen Glückseligkeit und Harmonie erfahren.“ Loka heißt „Welt“, Lokah „Welten“, aber auch „Menschen“. Samastah heißt „verbunden, vereinigt, alle“.

Im übertragenen Sinn kann Samastah stehen für Einigkeit. So kann „Lokah Samastah“ bedeuten, „alle Menschen, alle Wesen“ oder „alle auf dieser Welt“, es kann aber heißen, „mögen alle Harmonie erfahren“. Sukha bedeutet „Freude und Glückseligkeit“, Sukhina heißt „glücklich“. Bhavantu meint „sie mögen sein“. „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ kann also heißen: „Mögen alle auf dieser Welt glücklich sein.“ Oder wie wir gerne sagen: „Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren.“

Glück für alle Lebewesen!

„Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ ist ein Mangala Mantra, also ein Mantra des Wohlwollens, ein Glücks-Mantra, ein Segens-Mantra. Mangala Mantras, Svasti Vacha Mantras genannt, werden typischerweise zum Abschluss einer Yogastunde, einer Meditation, eines Satsangs, einer Puja, einer Homa rezitiert.

Mit einer Mangala Mantra wünscht man Frieden und Wohlergehen für alle Anwesenden und für alle auf der ganzen Welt. Man kann ein Mangala Mantra, ein Svasti Vacha Mantra, für eine bestimmte Person vortragen oder für eine Personengruppe.

„Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ ist ein Mangala Mantra in sich, ist aber auch Teil eines längeren Mantras bzw. einer längeren Mangala Stotra, die am Ende einer Puja rezitiert wird. In einer vollständigen Mangala Stotra werden verschiedene Mantras vorgetragen.

Eigentlich ist „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ die zweite Zeile einer Shloka in der Mangala Stotra. Der volle Teil ist: „Swasthi Prajabhyah Paripala Yantam Nyayena Margena Mahim Mahishah Go Brahma-Nebhyah Shubham Astu Nityam Lokah Samastah Sukhino Bhavantu.“ „Möge das Wohlergehen aller beschützt sein. Möge der Herrscher der Erde über den Pfad der Tugend schreiten.

Es soll das Göttliche und die Gelehrten gesegnet sein. Mögen alle Welten, „alle – Samastah“, „Welten – Lokah“ voll „Wohlergehen – Sukhina“ werden. Om Shanti, Shanti, Shanti. Om Frieden, Frieden, Frieden.“ Im Speziellen sind es die drei Ebenen, die Unterwelt, der Himmel und die Erde, im übertragenen Sinne alle Wesen. Samastah – alle Wesen.

Das „Lokah Samastah“ ist somit ein Mantra, der helfen kann, das Herz zu öffnen, Freude, Verbundenheit und Liebe zu spüren. Im Yoga gehen wir davon aus, dass die Schwingungen des Friedens und des Wohlwollens, die durch ein Mangala Mantra erzeugt werden, eine positive Energie des Friedens verbreiten.

Wenn Menschen zusammen das „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ rezitieren und sich dessen Bedeutung bewusst sind, entsteht ein Verbundenheitsgefühl, eine Herzensverbindung, eine Freude, fast eine mystische Erfahrung. Manche fühlen sich von der Heilenergie dieser Mantras ergriffen.

Die Rezitation von Friedens-Mantras gehört zu den genannten Maitri Bhavana Techniken, also zu den Mitteln, Liebe und Mitgefühl kultivieren und entwickeln können. Indem du regelmäßig bewusst das Gespür von Liebe, von Herzensverbindung, von Friedenswünschen, Wohlwollen hervorrufst, wird dieses Gefühl zum Grundgefühl in deinem Alltag. Du kannst leicht eine schöne Emotion haben, wenn du anderen Gutes wünschst.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

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Nada Gambiroza-Schipper, Prof Dr Catharina Kiehnle, Shivapriya Grubert
01.01.2025 - 10.01.2025 Yogalehrer Weiterbildung Intensiv A1 - Jnana Yoga und Vedanta
Kompakte, vielseitige Weiterbildung für Yogalehrer rund um Jnana Yoga und Vedanta.
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Vedamurti Dr Olaf Schönert, Tara Devi Anja Schiebold

Meditation

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