Shiva
Shiva (Sanskrit: शिव Śiva m.) ist einer der Hauptgötter aus der hinduistischen Götter-Trinität (Brahma, Vishnu, Shiva). Wörtlich übersetzt heisst er: "der Liebevolle" oder "der Glücksverheißende".
Seine Frau ist Parvati und seine Söhne sind Subrahmanya und Ganesha. Sein Reittier ist der Stier Nandi. Symbolisch wird er mit dem Linga dargestellt. Er wohnt auf dem heiligen Berg Kailasa im Himalaya, und gilt als der Uryogi, der den Menschen die Weisheit des Hatha Yoga geschenkt hat.
Bedeutung
Shiva ist unser innerstes Selbst, jenseits aller Veränderung. Om Namah Shivaya bedeutet auch einfach Gruß an das Göttliche.
Shiva ist auch der Gott der Transformation, der Gott der Zerstörung aller Negativitäten in uns. Shiva symbolisiert unser wahres Selbst, das uns Kraft gibt unsere negativen Charaktereigenschaften zu überwinden.
Im Kundalini Yoga steht er für das kosmische Bewusstsein, das sich mit Shakti, der Kraft der Schöpfung, vereint, und aus dieser Verbindung Satchidananda (reines Sein, Wissen, Wonne) unserer wahren Existenz entsteht.
Über neunzig von hundert Tempeln sind Shiva gewidmet - auch als dem Zerstörer des Bösen; Trinität im Hinduismus. Geläufige Namen von Shiva sind: Bhava, Bhairava, Gangadhara, Girisha, Hara, Kapalika, Mahadeva, Maheshvara, Nataraja, Pashupati, Rudra, Sadashiva.
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Shivas Segen
Shiva ist der oberste Gott im Hatha Yoga. Wir können ihn als Symbol für einen siegreichen Yogi sehen. Er meistert das Leben mit den fünf Elementen Liebe (Perlenkette vor dem Herzchakra), Freude (inneres Glück, Meditationssitz), Weisheit (Kundalini-Schlange), Kraft (Dreizack, Trommel) und Ruhe (in der Ruhe leben, Mond über dem Kopf, Einheitsbewusstsein).
1. Der Sieger = Wir schütteln unsere Fäuste in Höhe des Kopfes und denken: "Ich erreiche meine Ziele. Meine Ziele sind ... ".
2. Der Starke = Wir reiben die Hände/Füße auf der Erde, visualisieren unter uns den Berg Meru und denken: "Ich bewahre Gleichmut bei Leid. Ich gehe mit Ausdauer meinen Weg."
3. Der Gelassene = Wir machen große Kreise mit den Armen, visualisieren um uns herum den Kosmos voller Sterne und denken: "Ich lebe in der großen Ordnung des Kosmos. Ich nehme die Dinge so an, wie sie sind. Ich fließe positiv mit dem Leben."
4. Der Hatha Yogi = Wir visualisieren in uns die Kundalini-Schlange, bewegen die Zehen, legen die Hände zusammen, kreisen mit den Daumen und denken: "Ich gehe den Weg des Hatha-Yoga. Ich rette mich durch meine spirituellen Übungen."
5. Der Karma Yogi = Wir bewegen segnend eine Hand vor dem Herzchakra und denken: "Ich sende Licht zu ... Mögen alle Wesen glücklich sein. Möge es eine glückliche Welt geben". Shiva bedeutet übersetzt "Der Gute". Er lebt im kosmischen Bewusstsein und sieht sich in allen seinen Mitwesen. Er möchte, dass alle Wesen glücklich sind.
6. Meister-Yoga = Wir reiben die Hände vor dem Herzchakra, visualisieren über uns im Himmel die erleuchteten Meister und denken: "Om allen erleuchteten Meistern. Ich bitte um Führung und Hilfe auf meinem Weg."
7. Shiva-Bild = Konzentriere dich auf ein Bild oder eine Statue von Shiva. Bewege eine Hand in Höhe des Herzchakras und nimm dadurch Energie von Shiva auf. Denke mehrmals das Mantra "Om Namah Shivaya" (Ich verbinde mich mit Shiva) und spüre, wie mit dem Mantra die Energie Shivas (aller erleuchteten Meister, aller Yogis) in dich hineinfließt.
8. Meditation = Wir legen die Hände in den Schoß, bewegen die Zehen und denken das Mantra "Om" im Bauch. Dann stoppen wir eine Minute alle Gedanken. Wir verweilen einige Zeit entspannt in der Meditation und kommen dann zurück.
Shiva
Geschichten über Shiva
Erzählt von Dr. Nalini Sahay
Shiva der Starke, der Schweigsame
Brahma’s Söhne hatten einen Wettstreit der Prahlerei. Agni, Vayu und Indra – jeder machte übertriebene Aussagen über ihre Versprechen. Auf einmal tauchte ein kleiner Kobold (Yaksha) auf, der ihnen einen Grashalm zeigte. Er fragte die drei, ob sie diesen zerstören könnten. Agnis Flammen konnte ihn nicht aufzehren, Vayus Atem konnte ihn nicht vertreiben. Indras Blitz konnte ihn nicht erschüttern. Im Einklang wunderte sich das Trio, warum sie ihn nicht verbrennen, wegblasen oder zerreissen konnten. Der kleine Kobold meinte höhnisch, dass dies ihre Fähigkeiten übersteige. Einstimmig fragten sie, wer das denn könne? Er antwortete glucksend Shiva und verschwand. Agni und Vayu waren niedergeschlagen, aber Indra erfasste seinen Donnerstab und blickte finster. Er entschloss sich, dass er diesen Shiva eine Lektion erteilen würde. Und so machte er sich auf den Weg nach Kailash.
Als er in Kailash ankam, sah er diesen nackten Asketen. Mit lauter Stimme fragte er ihn, wer er sei. Er antwortete, dass er Shiva sei. Inzwischen war Indra so großspurig, dass er meinte, wie es möglich wäre, dass ein nackter Asket mit Asche umhüllt, ihn, dem großartigen Indra und seinen Brüdern, eine Lektion erteile. Shiva war schweigsam. Indra war so in seiner Arroganz verhaftet, dass er seinen kleinen Donnerstab erhob, um Shiva dahinzustrecken. Shiva öffnete sein Drittes Auge nur leicht. Brahma, der die ganze Zeit über ruhig gewesen war, war bestürzt über Indras unverschämtes Verhalten. Er bat Shiva ihn nicht zu zerstören. Sein Grund war, dass wenn Indra der Anführer der Götter zerstört werden würde, Chaos herrschen würde. Das Universum würde von Dämonen überrannt werden.
Shiva schleuderte sein Feuer in den Ozean. Aus dem kochenden Wasser entstand der Dämon Jalandhara. Jalandhara wurde der Herrscher über die Dämonen-Sippe.
Die Götter wurden unterdrückt und Indra wurde aus Indralok vertrieben. Er war ein gebrochener Gott und ging zu Brahma, um Hilfe zu erhalten. Brahma gab ihm den Rat Shiva aufzusuchen und um Hilfe zu bitten. Aber Indra war nervös, da er sich erinnerte, dass Shiva zu ihm gesagt hatte, dass er durch ihn gedemütigt worden war. Brahma forderte ihn auf und meinte, dass Shiva nicht nachtragend wäre. Jalandhara stellte sich vor, dass er der Stärkste wäre und als Indra ihm über Shiva erzählte, fragte er ihn, wer Shiva wäre. Indra erzählte ihm, dass Shiva ein Asket sei, der in den Bergen von Kailash lebe. Der großspurige Jalandhara machte sich auf den Weg nach Kailash um Shiva zu bekämpfen. Shiva lächelte den Dämonen an und zog einen Kreis um seinen Zeh. Dann meinte er, dass er mit ihm kämpfen würde, wenn er dieses kleine Stück Land auf seinen Kopf tragen würde. Jalandhara willigte ohne weiteres ein und platzierte das Stück Land auf seinem Kopf. Es wurde größer und größer und schwerer und schwHalbmonerer. Jalandharas Nacken knickte ein und sein Schädel zerbrach. Seine letzten Gedanken waren, dass Shiva einen Halbmond auf seinem Kopf trug, wo hingegen er nicht einmal ein kleines Stück Land auf seinem Kopf halten konnte, wenn Shiva das nicht wollte.
Warum kleidete sich Shiva als Sadhu/Priester?
Es gab eine Zeit, da gab es nichts mehr im Universum. Alles war zerstört worden. Nur die Luft und eine flache Fläche aus Wasser. Brahma schlief Tausende von Ewigkeiten lang. Der Tag begann als Brahma erwachte. Er entwickelte fünf Köpfe und begann das Universum zu erschaffen. Gleichzeitig wurde ein zusätzlicher Körper hervorgebracht, der drei Augen hatte. Aus seinem Atem schuf Brahma Bewusstsein, mit dem er sich und Rudra, der Gott mit dem Dritten Auge, durchtränkte…
Rudra, dessen Bewusstsein ihn dirigierte Fragen zu stellen, fragte Brahma woher er käme und wer ihn erschaffen hatte. Brahma, dessen Anschauung sehr überzeugt war, nahm dies zum Anstoß und teilte mit, dass er, Brahma, alles erschuf. Ein heftiger Streit folgte. Zum Schluss schlug Rudra Brahmas fünften Kopf ab und wurde sodann Shiva benannt. Der Kopf blieb an Shivas Hand haften und würde nicht auf den Boden fallen. Shiva floh nach Varanasi und unternahm große Buße am Flussufer. Shiva wurde von seiner Sünde freigesprochen im Einverständnis, dass beide, er und Brahma, koexistieren. Aber als Teil seiner Buße, musste er Brahmas Schädel überall mitnehmen. So blieb Shiva immer ein suchender Asket.
Warum Shiva als ein Linga verehrt wird?
Es gibt mehrere Geschichten wie Shiva dazu kam, als Linga verehrt zu werden. Gemäß der Padmapurana, besuchte Bhrigu, ein großartiger Asket, Shiva in seiner Bleibe. Er dürfte jedoch nicht sofort diese betreten, da Parvati bei Shiva war. Bhrigu, aufgebracht und ungestüm, fluchte, dass wenn auch immer die Menschheit über Shiva nachdenkt, das bleibende charakteristische Eindruck sollte der eines Linga (Phallus) und einer Yoni (Vagina) sein.
Gemäß der Vamana Purana, war Shiva verrückt vor Trauer als Sati starb. Er wanderte von einer Einsiedelei zur nächsten, blind vor Schmerz, mit leerem Blick und ruhelos. Die Frauen der Einsiedler verliebten sich in ihn und folgten ihm. Dies erzürnte die Einsiedler und sie verfluchten ihn und sagten, dass er seine Männlichkeit verlieren würde. Vishnu und Brahma waren entsetzt und vermittelten für Shiva, welcher von all der Aufregung nichts bemerkte. Die Einsiedler erklärten sich einverstanden damit, ihren Fluch zurückzunehmen unter der Bedingung, dass Shiva nur durch den Linga (Phallus) dargestellt werden durfte, welches dann ein Symbol der Verehrung wurde.
Eine weitere Geschichte von Shiva aus den Puranas beschreibt wie der König von Kamarupa über ein Monster triumphierte, indem er den Linga anbetete. Bhima, das Monster, wurde unbesiegbar, nachdem es von Rama gesegnet wurde. Er griff den König von Kamrupa an und raubte seinen Reichtum und sein Königreich. Der König wurde in Einzelhaft in einem Kerker gehalten. Der König war ein Verehrer von Shiva und er machte fortan Lingas als Tonfiguren und betete diese täglich an. In der Zwischenzeit wurde Bhima immer mächtiger und böser. Er eroberte mehrere Königreiche und verbannte alle Gebete und Rituale. Die Götter waren schwer betroffen.
Sie baten Shiva ihnen zu helfen. Shiva versprach, Bhima durch die Anbetungen des Königs von Kamarupa zu zerstören. Eines Tages, als der König wieder vor dem Linga meditierte, kam ein Wächter in seine Zelle. Erstaunt rannte er zu seinem Meister Bhima, um ihm zu erzählen, was passierte. Bhima zog sein Schwert und brüllte Kamarupa an, welcher seine Meditation unerschrocken fortsetzte. Bhima schrie und schrie, aber der König reagierte nicht. Im Zorn entschied sich Bhima, den Kopf vom König abzuschlagen, aber er fürchtete sich davor, einen Mann zu berühren, der betete. So schlitzte er die Tonfigur Linga auf. Sofort erkannte er seine Torheit, denn der Linga war tatsächlich Shiva und nichts konnte ihn zerstören. Bhima und seine Armee wurden Anhänger des Shiva Linga und errichteten großartige Tempel für Shiva.
Shiva, der Yogi
Während Shiva Buße in Varanasi tat, kamen ihm viele Gedanken. Er war sich selbst böse, weil er Brahma’s Kopf abgeschlagen hatte. Er war betrübt über diesen Ärger. Es musste einen Weg geben, wie man sich lösen und aber seinen Geist unter Kontrolle halten konnte. Dann kam eine Offenbarung. Es musste ein Gleichgewicht zwischen Geist und Körper geben. Es musste eine Verbindung zwischen mentalen, körperlichen und emotionalen Prozessen geben.
Dies ist Yoga. Shiva begann zu unterrichten, währenddessen lernte und experimentierte er selbst. Er verlangte kein Lehrgeld und erklärte seinen Schülern, dass sie immer wiedergeboren werden würden, aufgrund ihrer Handlungen. Seine Lektionen wurden von Weisen, Asketen, Kobolden, Monstern und Götter besucht. All diese Personen fühlten den Druck des Lebens, der Wünsche und Sehnsüchte. Nachdem er die Philosophie von Yoga erklärt hatte, erklärte ihnen Shiva die Anwendung. Er sprach über die Bewusstwerdung der Handlungen und das Praktizieren von Disziplin.
Dann führte er 840 000 Stellungen (Asanas) vor, welche von Vögel, Tieren und Bäumen abstammten. Diese Asanas lösten Wohlgefühl im Körper aus und energetisierten die Ausübenden. Dann unterrichtete er Pranayama (Gleichgewicht der Lebenskraft) durch Atemtechniken. Er forderte sie auf ihre Gedanken und Gefühle durch Pranayama zu verinnerlichen. Die letzte Stufte war Meditation, welches zu Samadhi führte. Seine Studenten lauschten sprachlos. Sie folgten seinen Anweisungen und waren verzückt. Jetzt erkannten sie das Geheimnis des Lebens. Sie waren in Frieden mit sich selbst. Patanjali schrieb diese Lehren in den Yoga Sutras zusammen.
Warum belohnte Shiva seinen Verehrer Ravana?
Ravana, der berühmte Dämon des erhabenen Epos Ramayana, war ein leidenschaftlicher Anhänger Shivas. Im Lauf der Zeit praktizierte Ravana harte Entbehrungen um Brahma, Vishnu und Shiva zu gefallen. Er erhielt eine Vielzahl an Segen welche es ihm im Gegenzug ermöglichte die drei Welten - die Erde, den Himmel und die Unterwelt - zu beherrschen. Einmal als Ravana meditierte, war Shiva in Romanze mit Parvati. Jedoch passierte es Shiva, dass er einige Dinge zu Parvati sagte, welche sie wütend machten und sie sich von ihm abwandte.
Ravana verübelte Shiva die Tatsache, dass er seine Gebete und Waschungen ignorierte. In seiner Wut, nahm er den gesamten Mount Kailash in seine Hände und begann diesen umzukippen. Der alles-sehende Shiva verstand sofort den Grund der Turbulenzen.
Ängstlich kehrte Parvati augenblicklich zu Shiva zurück und umarmte ihn, all ihren Zank vergessend. Shiva war immens erfreut über das Wagnis seines Verehrers. Umgehend erschien Shiva vor Ravana und schenkte ihm sein berühmtes Schwert Chandrahasa.
Mythologische Geschichten um Shiva
Die Mutter Shivas
Artikel von Swami Sivananda
Vor langer Zeit lebte ein reicher Händler namens Dhanadatta in Karikal in Südindien. Dhanadatta war kinderlos, er betete zu Shiva um Kinder und Shiva schenkte ihm eine Tochter. Dieses Kind wurde Punitavati, später auch Karikal Ammaiar genannt und wird zu den Nayanars (den berühmten Shiva Bhaktas Südindiens) gezählt.
Punitavati war sehr intelligent, schön und fromm. Sie chantete die Namen und den Ruhm Shivas und strich heilige Asche auf ihre Stirn. Punitavati heiratete Paramadatta, den Sohn eines reichen Händlers aus Nagapattam. Auch Paramadatta war schön und intelligent und besaß einen guten Charakter. Mit der Erlaubnis seines Vaters lebte er im Haus seines Schwiegervaters.
Bei Tag und Nacht verteilte Punitavati mit großer Hingabe und Freude Essensspenden an Bhaktas und lausche, wie sie die Namen Shivas sangen. Sie erinnerte sich stets an die Aussage der Veden: "Lass Deinen Gast für Dich Gott sein —Atithi devo bhava." Sie und ihr Mann aßen das Essen, das nach den Versorgung der Bhaktas übrig blieb und genossen es, als sei es Nektar.
Eines Tages besuchte sie ein Bettelmönch und schenkte Paramadatta zwei reife Mangos. Paramadatta gab diese seiner Frau und ging fort zu seinen Geschäften. Ein Bhakta kam und bat Punitavati um etwas zu essen, er war sehr hungrig. Jedoch war das Essen noch nicht bereit und so gab sie ihm eine der Mangos und etwas Milch. Später kam Paramadatta heim und nahm sein Essen ein. Punitavati servierte ihm die verbliebene Mango. Paramadatta fand sie so köstlich, dass er sie auch um die zweite Mango bat. Punitavati betete zu Shiva und sofort fiel eine Mango in ihre Hände. Diese sah exakt genau so aus wie die, die sie Paramadatta zuvor serviert hatte. Sie brachte sie ihrem Mann und Paramadatta fand diese Mango noch tausend mal wohlschmeckender als die erste. Er fragte Punitavati: "Meine geliebte Punitavati, woher hast Du diese Mango?". Sie erzählte ihm alles. Paramadatta sprach: "Hol mir noch eine" und im nächsten Augenblick hatte Punitavati eine weitere Mango.
Paramadatta war von Ehrfurcht und Verwunderung getroffen. Er verstand, dass seine Frau eine geliebte Jüngerin Shivas war und dachte: "Ich bin ein großer Sünder. Ich habe eine große Jüngerin Shivas wie meine Dienerin behandelt. Ich kann Punitavati nicht länger als meine Frau betrachten. Es würde aber eine große Sünde sein, sie allein zu lassen. Was soll ich bloß tun?"
Er war in einem Dilemma. Schließlich beschloss er, sich von Punitavati zu trennen. Paramadatta sagte seiner Frau, dass er auf eine längere Geschäftsreise müsse, bekam ihre Erlaubnis und ging nach Madurai. Er blieb dort und heiratete eine andere Frau. Diese schenkte ihm eine Tochter, die Paramadatta Punitavati nannte.
Seine erste Frau wartete unruhig auf die Rückkehr ihres Ehemanns , doch es kam keine Nachricht. Sie wurde niedergeschlagen und traurig. Nach einiger Zeit erfuhr sie vom seinem Verbleib, reiste nach Madurai und traf ihren Ehemann. Paramadatta begrüßte sie voller Freude und warf sich zu ihrem Füßen nieder. Er sprach zu ihr: "Ich bin ein weltlicher Mann, durchdrungen von Leidenschaft und geizig. Du bist eine Göttin. Du kannst nicht meine Ehefrau sein. Bete und vergib mir."
Punitavati antwortete: "Ich habe meine Jugend und Schönheit nur für Dich bewahrt. Da Du mich nicht willst, suche ich nun nach Shiva." Umgehend verteilte sie ihre Juwelen an die Umstehenden. Sie diente frommen Brahmanen und entledigte sich allen überflüssigen Fleisches durch die Macht von Yoga. Schließlich sah sie aus wie ein Skelett und marschierte in den Norden. Sie kam zum Berg Kailash. Punitavati dachte, dass es eine Sünde sei, auf ihren Füßen den heiligen Himalaya zu betreten und so bewegte sie sich durch die Macht ihrer Tapas auf dem Kopf.
Parvati fragte Shiva: "Oh Herr, welch eine Person kommt da auf uns zu?" Shiva sprach: "Diese fromme Frau ist meine Mutter, sie ernährt meine Jünger." Shiva stand auf, ging ihr einige Schritte entgegen und begrüßte Punitavati mit den Worten: "Meine liebe Mutter, geht es Dir gut?" Punitavati beköstigte die Jünger Shivas wie eine Mutter. Der Herr macht keinen Unterschied zwischen sich und seinen Jüngern. Er hat gesagt: "Die Jünger formen mein Herz und ich forme ihres. Sie denken niemals an jemand andern als mich und ich denke niemals an andere als sie."
Gott weilt in den Herzen aller Wesen. Daher verdienen Gäste Verehrung. Die Srutis erklären: "Atithi devo bhava — lass Deinen Gast für Dich Gott sein.
Quellen
Multimedia
Shiva und Swami Vishnu
Was bedeutet Shiva? Wie kannst du die Shiva-Eigenschaften in dir stärken? Sukadev erläutert am Beispiel von Swami Vishnu-devananda, dass jeder Mensch mittels Shiva-Eigenschaften sein Leben auf dieser Erde erfüllter Leben kann. Mitschnitt eines Live Vortrags nach der Meditation im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg.
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Om Hrim Namah Shivaya -- mittelschnelle Rezitation
Sukadev Bretz rezitiert das Shiva Mantra Om Hrim Namah Shivaya in mittlerer Geschwindigkeit. Shiva heißt der Liebevolle oder der Glückverheißende. Es ist auch ein Mantra das hilft die eigene, niedere Natur zu transformieren. Du kannst das Mantra auch für Japa, die Mantra-Meditation, verwenden.
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Shivaratri - Bedeutung dieses wichtigen indischen Festes
Shivaratri ist eines der wichtigsten indischen Feste. Es feiert die Hochzeit von Parvati und Shiva und drückt so die Vereinigung der individuellen Seele mit der Kosmischen Seele aus. Sukadev Bretz erzählt über die Bedeutung dieses Festes und erzählt einige mythologischen Anekdoten sowie persönliche Erfahrungen mit früheren Shivaratris. Ausschnitt eines Satsangs bei Yoga Vidya in Bad Meinberg.
Asanas und Hatha Yoga Pradipika
Was sind Asanas und wozu sind sie gut? Was sagt Swatmarama, der Autor der Hatha Yoga Pradipika dazu? Welche Wirkungen haben Asanas auf den Körper, auf den Feinstoffkörper, auf die Psyche, auf die spirituelle Entwicklung? Wie kann man mit speziellen Konzentrationstechniken die Wirksamkeit der Yoga Stellungen verbessern? Darüber spricht Sukadev in diesem Vortrag im Satsang nach der Meditation bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Er erzählt dabei auch einige Hintergrundgeschichten der Hatha Yoga Pradipika. Insbesondere erzählt er, wie Hatha Yoga in die Welt gekommen ist, und dass Shiva, Parvati und Matsyendranath die ersten Hatha Yoga Lehrer waren. Und er erzählt die Geschichte vom Quirlen des Milchozeans durch die Devas und Asuras, über Kurmasana, den Schildkröten-Avatar, über Shiva der als Nilakantha das schreckliche Gift Halahala neutralisiert hat, über Dhanvantari, den Schutzherrn des Ayurveda und Amrita, den Nektar der Unsterblichkeit. Sukadev ermutigt dich besonders zum intensiveren Üben der Asanas.
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Siehe auch
- Erleuchtung
- Gott
- Guru
- Meditation
- Shiva Puja
- Shiva Archanam (die 108 Namen von Shiva)
- Shivaratri
Literatur
- Götter und Göttinnen im Hinduismus von Swami Sivananda
- Die Bildersprache des Hinduismus
- SHIVA - Der wilde, gütige Gott von Wolf-Dieter Storl