Vibhuti

Aus Yogawiki
(Weitergeleitet von Asche)

Vibhuti, Sanskrit für herrlich, Großartikeit und Heilige Asche. Die Bedeutungen im Einzelnen:

Darstellung Patanjalis als Mischwesen bestehend aus einem männlichen Oberkörper und einer Schlange als Unterkörper. Über seinem Kopf breitet sich eine Schlange mit mehreren Köpfen aus.

1. Vibhuti (Sanskrit: विभूति vibhūti adj.) durchdringend, reichlich, herrlich.

2. Vibhuti (Sanskrit: विभूति vibhūti f.) Entfaltung, Offenbarung, Macht, Herrlichkeit, Glück, Reichtum; heilige Asche; göttliche Kraft; übernatürliche Fähigkeit, die aus dem Üben von Samyama hervorgeht. Solche Fähigkeiten, die auch Siddhis genannt werden, gelten laut Patanjali allerdings als Hindernisse auf dem Weg zur höchsten yogischen Verwirklichung, dem Zustand des Kaivalya.

Vibhuti hat, wie viele Sanskritbegriffe, vielfältige Bedeutung. Vibhuti kommt vom Begriff "Bhuti". Bhuti heißt Sein, Existenz, aber auch Wohlergehen, Macht und Kraft. "Vi" steht für anders, außergewöhnlich. So ist Vibhuti das, was außergewöhnlich existiert. Als Adjektiv kann es durchdringend, überall, machtvoll, aus der Fülle heraus bedeuten. Als Substantiv wird Vibhuti im Zusammenhang mit Entwicklung, Fülle, Großartigkeit benutzt. Im Yoga, insbesondere im Raja Yoga, steht Vibhuti für die außergewöhnlichen Kräfte, die auch als übernatürliche Kräfte bezeichnet werden. Vibhutis stehen in der Bhagavad Gita für besondere Manifestationen Gottes, in denen der Mensch Gott wahrnehmen kann, z.B. in der Sonne, in einem großartigen Berg, in einem außergewöhnlichen Baum etc. Vibhuti kann auch das heilige Pulver sein, welches für die Verehrung von Shiva benutzt wird, es wird auch "Bhashma" genannt.

3. Vibhuti, (Sanskrit विभूति vibhūti, f.), ist ein spiritueller Name und bedeutet Ausdehnung, Macht, Größe, Reichtum, Name Lakshmis, übernatürliche Fähigkeit, Bezeichnung für Asche aus Kuhdung (wird für religiöse Zwecke gebraucht). Vibhuti kann Aspirantinnen gegeben werden mit Lakshmi Mantra.

Sukadev über Vibhuti

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Vibhuti

Vibhuti heißt Macht, Herrlichkeit, Größe, Reichtum. Vibhuti heißt auch übernatürliche Kraft oder auch geistige Fähigkeiten. Vibhuti wird heutzutage auch manchmal die Asche genannt, die man auf das dritte Auge auftragen kann. In der Bhagavad Gita ist Vibhuti die Herrlichkeit Gottes. Es gibt ein Kapitel, das nennt sich "Vibhuti Yoga" und das heißt, der Yoga der Herrlichkeiten Gottes. In diesem Kapitel, Vibhuti Yoga, geht es darum, dass Gott beschrieben wird in all seiner Größe und Herrlichkeit. Und Krishna, eine Manifestation Gottes, erzählt seinem Schüler Arjuna wie er Gott erkennen kann - eben in den Vibhutis.

Du kannst dir die Sonne anschauen, und die Sonne ist großartig und in der Großartigkeit der Sonne erfährst du Gott. Wenn du einen Sonnenuntergang, einen Sonnenaufgang dir anschaust und vom Herzen her spürst, dann ist das Vibhuti, die Herrlichkeit Gottes. Wenn du einen wunderbaren Berg anschaust, Krishna erwähnt den Himalaya, aber es könnte auch ein anderer sein. Schaue dorthin und dort erfährst du Gott. Vibhuti ist eine Möglichkeit, Gott zu erfahren. Wenn du an einem spirituellen Kraftort bist, lasse dich dort ganz erfüllen von dieser Schwingung, dort ist eine Herrlichkeit Gottes, Gott erfahrbar. Wo auch immer Schönheit in der Natur ist, wo auch immer Großartigkeit in der Natur ist, das ist Vibhuti, eine Herrlichkeit Gottes, in der du Gott spüren kannst.

Aber Gott manifestiert sich auch im Menschgemachten oder auch im Menschen selbst. Menschen sind manchmal sehr mutig. Der Mut der Menschen ist eine Vibhuti Gottes. Menschen können auch manchmal einen machtvollen Zorn haben, auch darin kannst du Vibhuti Gottes sehen. Menschen können über sich selbst hinausgehen, Menschen können zu uneigennütziger Liebe fähig sein. Menschen können Hartnäckigkeit beweisen, Weisheit haben usw. Krishna sagt, wann immer du etwas Großes siehst unter Menschen, da ist Vibhuti, die Herrlichkeit Gottes.

Auch in der Anatomie kannst du Vibhuti sehen, wie ein Herz funktioniert, wie die Haut funktioniert, wie ein Auge funktioniert - das ist großartig. In allem Großartigen kannst du Vibhuti Gottes sehen. So empfiehlt Krishna Arjuna, Gott zunächst in allem Großartigen zu sehen, in Vibhuti, und es zur Alltags-Spiritualität zu machen, immer wieder innezuhalten, zu staunen und Gottes Gegenwart zu fühlen. Das ist Vibhuti Yoga der Bhagavad Gita. Im Yogasutra gibt es auch ein Kapitel, das nennt sich "Vibhuti Pada", das heißt, das Kapitel über Vibhuti. Das Vibhuti Pada im Yogasutra beschreibt geistige Fähigkeiten und Kräfte.

Du kannst dabei Vibhuti Pada auf zwei Weisen interpretieren. Zum einen kannst du darin Anleitungen sehen, wie du übernatürliche Kräfte bekommen kannst. Du könntest dort sehen, Verse über Telepathie über Psychokinese, über Astralreisen, Hellsehen, letztlich auch Astralkörper-Projektion und vieles, vieles andere. Das ist eine Möglichkeit. Ich selbst, in meinem Buch "Die Yogaweisheit des Patanjali", lege insbesondere Wert darauf, dass dieses Vibhuti Yoga ein Kapitel ist, in dem du lernst, wie du geistige Kräfte entwickeln kannst, und das kann jeder, unabhängig davon, ob das jetzt so genannte übernatürliche Kräfte werden oder nicht.

Das Kapitel "Vibhuti Pada" gibt dir Empfehlungen, wie du mehr Einfühlungsvermögen entwickeln kannst, wie du dich in andere Menschen besser hineinversetzen kannst, wie du Zugang finden kannst zu den Instinkten deines Körpers, zu deiner Intuition, wie du mehr erfahren kannst, was deine Aufgabe ist, wie du lernen kannst, alle möglichen geistigen Fähigkeiten zu entwickeln, von innerer Festigkeit, bis Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, von Klarheit des Geistes bis Durchsetzungsvermögen, Mitgefühl usw. Vibhuti Pada ist also das dritte Kapitel von Patanjalis Yogasutra, ein Kapitel, um deine geistigen Kräfte zu entwickeln. Es wird in diesem Rahmen auch noch einen Vortrag geben über Vibhuti Pada.

Vibhuti, als drittes, wird heutzutage oft auch als Bezeichnung verwendet für Bhasma, also für Asche. Shiva Asche ist etwas, was du auf das dritte Auge auftragen kannst. In der Verehrung von Shiva nimmt man Bhasma, also Asche, drei Streifen und gibt sie über das dritte Auge. Heutzutage wird dafür meistens die Asche genommen aus Yajnas, Homas, also Feuerritualen, oder oft wird es heute auch einfach industriell hergestellt. Aber Vibhuti in diesem Sinne ist Asche, die in einem heiligen Ritual hergestellt wurde, spirituelle Kraft ausstrahlt und das Ajna Chakra, das dritte Auge, öffnet.

Vibhuti ist dann manchmal auch die Asche, die von Meistern manifestiert wird. Es gibt so die Tradition, dass ein Meister seine Hand bewegt, und dann kommt aus seiner Hand Vibhuti heraus. Ob das tatsächlich physisch so ist, sei dahingestellt. Es gibt in Indien auch Vibhuti Tabletten zu kaufen, die kannst du in deine Hand nehmen und dann kannst du so ein bisschen draufdrücken und nachher kommt dort Vibhuti, Asche, heraus. Inwieweit manche Meister das als eine Art Trick nehmen, sei dahingestellt. Mir haben aber schon eine Reihe von Schülern gesagt, dass sie genau geschaut haben, was der Meister in der Hand hat, und er hatte nichts in der Hand, und sie haben genau geschaut und der Meister hat die Hand geöffnet, Vibhuti ist herausgekommen.

Sei es, wie es ist, Vibhuti hat verschiedene Bedeutungen, wörtliche Bedeutung heißt Herrlichkeit, Schönheit, Kraft, Wohlstand. Vibhuti kann sich auf Vibhuti Gottes beziehen, Gott in Herrlichkeiten zu sehen, Vibhuti Gottes überall zu sehen. Vibhuti können die eigenen Kräfte sein, die du entfaltest. Vibhuti kann die Asche Shivas sein und die Gabe eines Meisters.

Swami Sivananda über Vibhuti

Auszüge aus dem Buch "Lord Krishna, His Lilas and Teachings" von Swami Sivananda, The Divine Life Society Publication. Nacherzählung der Geschichte "Vibhuti , die Herrlichkeit und Macht Gottes"

Uddhava sprach: „Du bist das höchste Brahman ohne Anfang und Ende. Du bist die Ursache aller Wesen, ihr Schutz, ihre Erhaltung, Geburt und Tod. Wer den Veda in seinem wahren Sinn verstanden hat, verehrt dich in deiner wahren Form, als die Wirklichkeit in allen Lebensform – groß oder klein, einfach oder komplex. Aber deine wahre Natur ist jenen nicht bekannt, die ihren Geist nicht zu beherrschen gelernt und auch sonst kein spirituelles Training erhalten haben. Sage mir, in welchen deiner Erscheinungsformen die großen Rishis dich mit Hingabe verehren und so Vollkommenheit erreichen. Du bist der Schöpfer und innere Lenker (Antaryamin) aller Geschöpfe. Du weilst und handelst unerkannt in ihnen. Durch deine Maya getäuscht, sehen sie dich nicht, aber du siehst alle. Bitte erzähle mir, der ich mich zu deinen Lotosfüßen verneige, der du die Quelle aller heiligen Flüsse, der Reinheit und alle Pilgerstätten bist, von all den großartigen Gestalten, in denen du dich vielfach auf der Erde, in den Unterwelten und den Himmelsebenen manifestierst.“

Krishna sprach: „Du stellst gute Fragen. Arjuna hat mich damals auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra dasselbe gefragt. Er war in einem Gewissenskonflikt, weil er sich mit seinem Körper identifizierte und dachte: „Ich bin es, der meine Verwandten tötet.“ Zu Beginn des Kampfes erklärte ich ihm die Zusammenhänge und im Laufe dieses Gesprächs fragte er mich ebenfalls nach meinen Vibhutis. Hier wiederhole ich dir, was ich Arjuna damals sagte:

Ich bin das Selbst aller Wesen, o Uddhava, ihr Freund und Lenker. Ich selbst bin all diese Wesen. Ich erschaffe und beschütze sie und lasse sie auch wieder verschwinden.

Ich bin die Bewegung im Bewegten und Zeit in denen, die etwas bewirken. Unter den Tugenden bin ich Gleichmütigkeit und auch die Essenz und Natur aller Eigenschaften. In allem Belebten bin ich der Prana (die Lebensenergie) und die Intelligenz im Klugen. Ich bin das Subtilste im Subtilen und der Geist des Siegreichen. Ich bin das Brahman der Vedas bzw. Hiranyagarbha, der die Vedas als Erster verkündete. Unter den Mantras bin ich das Om (Aum), das aus A, U und M besteht; unter den Buchstaben bin ich der erste, das A, und unter den Metren (Versmaßen) die Gayatri. Ich bin Indra unter den Göttern, Agni unter den Vasus, Vishnu unter den Adityas und Shiva unter den Rudras. Unter den Maharishis (den brahmanischen Weisen) bin ich Bhrigu , und Manu unter den Rajarishis (Weisen königlicher Abstammung). Unter den Deva Rishis (himmlischen Weisen) bin ich Narada und Kamadhenu unter den Kühen. Unter den großen Siddhas bin ich Kapila , Garuda bin ich unter den Vögeln, Daksha unter den Vorvätern und Aryaman unter den Ahnen (Pitris). Unter den Daityas bin ich Prahlada und Soma (Mond, heilige Pflanze) unter den Gestirnen und den Pflanzen; unter den Yakshas und Rakshasas bin ich Kubera. Ich bin Airavata unter den Elefanten; unter den Wesen, die im Wasser leben, bin ich deren Herrscher Varuna. Ich bin die Sonne unter allen Objekten, die Wärme und Licht spenden, und der König unter den Menschen. Unter den Pferden bin ich Ucchaisravas . Unter den Metallen bin ich das Gold. Ich bin Yama (Gott des Todes) unter den kontrollierenden Mächten, und unter den Schlangen deren König Vasuki. Unter den Schlangenfürsten (Nagas) bin ich Ananta , und unter den Wildtieren der Löwe. Ich bin Sannyasa, das vierte der vier Lebensstadien, und die Brahmanen unter den sozialen Ständen. Unter den Flüssen bin ich Ganga (der Ganges) und unter den Gewässern das Meer. Unter den Waffen bin ich der Bogen und Shiva unter den Bogenschützen. Ich bin der Berg Meru unter den göttlichen Wohnstätten und der Himalaya unter den unzugänglichen Gebirgen. Ich bin der Ashvattha unter den Bäumen und die Gerste (Yava) unter den Feldfrüchten. Ich bin Vashistha unter den Priestern, Brihaspati unter den Lehrern und Kennern des Veda, Skanda unter den Generälen und Brahma unter den Rechtschaffenen. Unter den Opfern bin ich das Studium der Vedas (Brahmayajna) und unter den Gelübden Ahimsa (Nichtverletzen). Unter den reinigenden Kräften bin ich der Wind, das Feuer, die Sonne, das Wasser und die Sprache (Vak) und der Atman, und unter allen reinen Dingen die Reinheit selbst. Von den acht Gliedern des Yoga bin ich Samadhi. Ich bin der Ratgeber für Eroberer und das Recht in allen Gesetzen. Unter den intellektuellen Fähigkeiten bin ich die Unterscheidungskraft zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, und ich bin der Zweifel/das Infragestellen in philosophischen Debatten. Unter den Frauen bin ich Shatarupa und unter den Männern ihr Gatte Svayambhuva Manu , der Sohn Brahmas. Unter den Weisen und Heiligen bin ich Narayana und Sanatkumara unter den Brahmacharis. Unter den Tugenden bin ich die Entsagung (Sannyasa). Unter allen tugendhaften Pflichten bin ich das Versprechen, andere zu beschützen. Unter allen Dingen, die Ruhe und Geborgenheit mit sich bringen, bin ich die Innenschau und Meditation. Unter den Geheimnissen bin ich Stillschweigen und sanfte Sprache und unter den Paaren bin ich Prajapati, welcher Manu und Shatarupa, das erste Paar, aus sich heraus erschuf. Unter den Beständigen und Regelmäßigen bin ich das Jahr (Samvatsara); unter den Jahreszeiten der Frühling (Vasanta) ; unter den Monaten bin ich Margashirsha und unter den Sternbildern Abhijit. Unter den Weltaltern (Yugas) bin ich Krita Yuga (auch Satya Yuga genannt) und unter den Tapferen und Beständigen Devala und Asita. Dvaipayana bin ich unter den Ordnern der Vedas und Shukra unter den Gelehrten. Unter den Avataren bin ich Vasudeva (Name für Krishna) und unter den Anhängern Krishnas bin ich du, Uddhava. Unter den Kimpurushas bin ich Hanuman und unter den Vidyadharas bin ich Sudarshana. Unter den Edelsteinen bin ich der Saphir und der Rubin, unter allem Schönen die Lotosblüte. Ich bin das heilige Kusha-Gras unter den Gräsern und Ghee (geklärte Butter) unter den Feuer-Opfergaben. Ich bin das gute Schicksal für die Beharrlichen und die List im Betrüger und Falschspieler. Ich bin die Ausdauer in denjenigen, die geduldig ertragen und die Reinheit in den Sattvigen. Wisse, dass ich Festigkeit und Widerstandsfähigkeit bin im Starken und Hingabe im Gläubigen. Unter den Formen Gottes, die von Devotees verehrt werden, bin ich Vasudeva. Unter den Gandharvas bin ich Vishvavasu , und unter den Apsaras Purvachitti . Ich bin die Festigkeit der Gebirge und der Geruch der Erde. Ich bin der Geschmack im Wasser und die Sonne unter allem Strahlenden. Ich bin das Leuchten in Sonne, Mond und Sternen und der Klang im Äther. Ich bin Bali unter den Brahmanen-Verehrern und Arjuna unter den Kriegern. Ich bin der Ursprung, das Sein und Vergehen der Dinge. Ich bin die Bewegung, Sprache, Ausscheidung, Nehmen, Genuss, Berührung, Sicht, Geschmack, Gehör und Geruch aller Organe. Ich bin der subtile Sinn aller Sinne. Erde, Luft, Äther, Luftraum, Wasser, Licht, das Ich-Bewußtsein, die Intelligenz, die sechzehn Modifikationen von Prakriti – nämlich die fünf Tanmatras, die zehn Handlungs- und Sinnesorgane und der Geist; ich bin Purusha und Prakriti, die Gunas Sattva, Rajas und Tamas und das höchste Brahman - all das bin Ich. Ich bin auch ihre Klassifikation, das Wissen um sie und die Verwirklichung der Wahrheit.

Nichts existiert ohne meine Präsenz in meinem zweifachen Aspekt als Gott und Jiva, Attribut und Substanz, innewohnende Seele und grobstofflicher sowie feinstofflicher Körper. Eher kann man die Atome in den Elementen zählen als meine Herrlichkeit und Großartigkeit, welche sich in unzähligen Welten entfalten und daher unendlich sind. Wo immer Erhabenheit ist, Glück, Wohlstand, Macht, Schönheit, Ruhm, Besitz, Bescheidenheit, Freiheitlichkeit, Opfer, Mut, Duldsamkeit, Stärke, Erkenntnis, dort bin ich manifest. So habe ich dir in Kürze all diese Manifestationen als Beispiele meiner Vibhutis aufgezählt. Sie beschreiben das, was durch Sprache ausgedrückt werden kann. Meine wahre Natur hingegen ist jenseits von Worten und Beschreibungen und dem Fassungsvermögen des Geistes.

Arbeite daran, deine Worte, dein Denken und deine Emotionen, den Atem und die Sinne zu beherrschen und das (relative) Selbst durch das (höhere) Selbst. 

Dann brauchst du nicht mehr in diese physische Welt zurückzukehren. Wenn man nämlich als spirituell Strebende/r nicht zuerst an dieser Lenkung von Sprache, Geist und Sinnen arbeitet, haben die anderen spirituellen Praktiken, Vorsätze und Erfahrungen keine große Wirkung, weil sie sich verflüchtigen wie Wasser, das aus einem undichten Topf rinnt. Deshalb richte deinen Geist fest auf mich und beherrsche Geist und Sinne. Du wirst das höchste Ziel erreichen.“

Die Yoga Sutras des Patanjali

Vibhuti Pada ist die Bezeichnung für das dritte Kapitel des Yogasutra. Hier ein Vers zu den Vibhutis:

ते समाधावुपसर्गा व्युत्थाने सिद्धयः ||3.37||

te samādhāv upasargā vyutthāne siddhayaḥ ||3.37||

Diese übernatürlichen Kräfte (Vibhuti) sind Hindernisse für die Versenkung (Samadhi), aber sie erscheinen im Zustand der Aktivität als Vollkommenheiten (Siddhis).

Vibhuti in der Hatha Yoga Pradipika

Im 98. Vers des 3. Kapitels der Hatha Yoga Pradipika schreibt Svatmarama Yogi über Chandri und Vibhuti, also über Mondnektar und Heilige Asche:

Der spirituelle Name Vibhuti

Vibhuti ist ein Beiname von Lakshmi. Daher wird der Name Vibhuti Aspirantinnen geschenkt, die ein Lakshmi Mantra haben.

Vibhuti heißt Ausdehnung, heißt Macht, heißt Größe, heißt Reichtum. Bhu hat etwas mit werden zu tun. Vi ist das andere werden. Vibhuti, also Macht, Größe, Reichtum.

Wenn du den Namen Vibhuti hast, dann soll das heißen, du willst in allem Großartigen die Göttliche Mutter sehen. Und du willst dir immer wieder bewusst machen, dass das ganze Universum eine großartige Manifestation der Göttlichen Mutter ist. Und du siehst in allem Schönen und Guten die Göttliche Mutter. Vibhuti heißt auch besondere Fähigkeit, besondere Kraft. Und so willst du auch in dir alle Fähigkeiten und Kräfte entfalten. Es gibt ja auch ein Kapitel im Yoga Sutra, Vibhuti Pada, wo Patanjali über besondere Fertigkeiten und Fähigkeiten spricht, die im Menschen angelegt sind, und wie man diese Fertigkeiten und Fähigkeiten entfalten kann.

Wenn du den Namen Vibhuti hast, dann entfalte deine besonderen Fähigkeiten und Kräfte. Auf diese Weise dienst du Gott. Auf diese Weise manifestierst du die Göttliche Mutter.

Verschiedene Schreibweisen für Vibhuti

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann: Vibhuti auf Devanagari wird geschrieben "विभूति", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen "vibhūti", in der Harvard-Kyoto Umschrift "vibhUti", in der Velthuis Transkription "vibhuuti", in der modernen Internet Itrans Transkription "vibhUti".

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Siehe auch

Quelle

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