Gedanke

Aus Yogawiki
Gedanken können wie ein Orkan sein. Gedanke - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Ein Gedanke ist ein Akt mentaler Tätigkeit, ein Akt des Denkens und erfolgt unter Einbeziehung des Bewusstseins. Das Wort "Gedanke" wird aber auch im Sinn von "Idee, Einfall" gebraucht: "Mir kommt da gerade ein Gedanke". Gedanken sind elektromagnetische Wellen, Vrittis, Gedankenwellen. Diese bilden Muster in unserem Geist, Samskaras. Samskaras vertiefen sich mit jeder Wiederholung.

Die Quellen der Gedanken sind der Wille, das Unterbewusstsein und die Reaktion auf innere und äußere Reize und Umstände. Raja Yoga legt besonderen Wert auf die Entwicklung von Gedankenkraft. Ein Gedanke kann uns selbst und die Entwicklung unserer Umwelt nachhaltig beeinflussen. Wir bestimmen selbst, was geschieht. Der Einfluss des Beobachters und seiner Erwartungen auf Ereignisse wurde von der Quantenphysik experimentell nachgewiesen.

Beherrschung der Gedanken

Der indische Yoga Meister Swami Sivananda schrieb über das Thema „Gedankenkontrolle“:

Wer seine Gedanken in der Hand hat, kann die Natur beherrschen. Wenn man nach Jahren einen guten Freund wiedersieht, entspringt die Freude (Ananda), die man empfindet, nicht seinem Dasein, sondern den eigenen innersten Tiefen. Alle Gedanken konzentrieren sich auf diesen Augenblick. Ananda erwacht in dir.

Wenn die Gedanken nach verschiedenen Richtungen zerstreut sind, empfindet man Unbehagen. Werden sie durch Übungen zusammengefasst und vereinigt, erwächst aus dieser Konzentration Glückseligkeit (Ananda) in deinem Inneren. Im gleichen Ausmaß, in dem sich das Bewusstsein entwickelt, tritt der Schüler in bewusste Beziehung zu den geistigen Strömen, zu dem Bewusstsein der anderen, seien sie nah oder fern, lebendig oder tot. Ist sein Glaube stark genug, vermögen sich seine Gedanken mit Leichtigkeit auf den Gegenstand zu konzentrieren, den er erkennen will, und hieraus erwächst die Erkenntnis.

Bereitet die Konzentration im Herzen, zwischen den Augenbrauen (Trikuta) oder am Scheitel des Kopfes Schwierigkeiten, kann man sich auch auf irgendeinen Gegenstand im Außen konzentrieren, auf den blauen Himmel, auf das Sonnenlicht, die alles durchdringende Luft, auf Sonne, Mond oder Sterne. Dies soll man insbesondere tun, wenn man Kopfweh oder Schmerzen im Schädel spürt. Hat der Schüler gleiche Beschwerden, wenn er sich auf den Zwischenraum zwischen beiden Augenbrauen (Trikuta) oder durch Aufwärtsrichten der Augen konzentriert, soll er diese Übung sofort aufgeben und sich im Herzen konzentrieren. Gewöhnliches Denken beschäftigt sich mit Worten und ihrer Bedeutung, bisweilen auch mit dem Gegenstand selbst. Will man die Gedanken auf einen Punkt ausrichten, darf man weder an den Gegenstand noch an Worte und ihre Bedeutung denken.

Es gibt Medizinstudenten, die die medizinischen Kollegs sehr schnell nach Beginn ihres Studiums wieder verlassen, da es sie ekelt, Eitergeschwüre zu reinigen und Tote zu sezieren. Sie begehen einen ernsten Fehler. Mag das Studium auch zunächst abstoßend sein, nach Pathologie, Chirurgie, pathologischer Anatomie und Bakteriologie wird es bald sehr interessant. In gleicher Weise geben auch viele Schüler des geistigen Wegs nach kurzer Zeit die Konzentrationsübungen auf, weil sie ihnen zu schwer erscheinen, und begehen damit den gleichen Fehler wie die Medizinstudenten. Wenn du am Anfang darum kämpfen musst, das körperliche Bewusstsein zu überwinden, wird dieser physische Kampf unangenehm und peinlich sein. Erregungen und Gedanken (Sankalpas) werden übermächtig erscheinen.

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Nach zwei Jahren der Übung aber sind die Gedanken unbeteiligt, rein und stark geworden. Der Schüler wird darüber unendliche Freude (Ananda) empfinden, der gegenüber die Freuden der ganzen Welt nichts sind. Deshalb darf er unter keinen Umständen die Übungen aufgeben, sondern muss weitergehen und durchhalten. Geduld (Dhriti), Fröhlichkeit (Utsaha), Zähigkeit und Ausdauer (Sahasa) sind erforderlich, um Erfolg zu erzielen. Ernste Einsicht wird dazu beitragen, die verschiedenen Hindernisse zu erkennen, die den Weg der Konzentration hemmen. Der Schüler kann sie nun geduldig mit aller Anstrengung nacheinander entfernen, darf aber nicht neue Begriffe (Sankalpas) oder unbewußte Erinnerungen (Vasanas) wieder Wurzel schlagen lassen. Durch Unterscheidung (Viveka, Vichara) und Meditation (Dhyana) muss er sich im Keim vernichten.

Aufgabe des Menschen ist es, seine Stimme zu beherrschen und seine Gedanken zu konzentrieren. Es gab einmal einen Bogenmacher. Eines Tages war er so eifrig in seine Arbeit versunken, dass er nicht einmal des festlichen Zugs des Königs gewahr wurde, der vor seinem Laden vorbeizog. So stark muss die Konzentration sein, wenn man seine Gedanken auf Gott richtet. Man darf nur die Idee von Gott und diese allein haben. Zweifellos bedarf es Zeit und harten Kampfes, bis man eine solche vollkommene Konzentration (Ekagrata) erlangt hat. Diesen Bogenmacher ernannte Sri Dattatreya zu einem seiner geistigen Lehrer (Guru).

Selbst wenn die Gedanken während der Meditationsübung entweichen, soll der Schüler sich nicht beunruhigen. Er soll sie laufen lassen und sie dann langsam wieder zur Mitte (Lakshya) zurückführen. Durch wiederholte Übungen wird er es erreichen, sich in seinem Herzen zu konzentrieren, im Atman, der in seinem Herzen wohnt und der das Endziel des Lebens ist. Zu Anfang werden die Gedanken achtzigmal entlaufen, nach sechs Monaten vielleicht siebzigmal, nach einem Jahr mögen es noch fünfzigmal sein, nach zwei Jahren dreißigmal. Nach fünf Jahren werden sie sich endlich vollkommen auf das göttliche Bewusstsein konzentrieren und nicht mehr entweichen, selbst nicht, wenn der Schüler sich die größte Mühe gibt, sie fortzulassen. Sie werden dem Stier gleichen, der die Angewohnheit hatte, in die Gärten der Nachbarn einzudringen, um in ihnen zu weiden, und der nun Gras und Leinsamen wiederkaut, ohne seinen Ruheplatz zu verlassen. Das ist die immer wiederkehrende Erfahrung all derer, die die Beherrschung ihres Bewusstseins erreicht haben.

Sammelt eure Gedanken. Mit der gleichen Sorgfalt und Anstrengung, mit der man seine Jacke, die auf eine stachlige Pflanze gefallen ist, hochhebt und die Dornen langsam einzeln herauszieht, muss man die zerstreuten Gedanken einsammeln, die sich viele Jahre lang über die Gegenstände sinnlicher Wahrnehmung verstreut hatten.

Hat man einen stark entzündeten, schmerzhaften Furunkel auf dem Rücken, so wird man nachts nach dem Einschlafen den Schmerz nicht mehr spüren. Denn nur, wenn das Bewusstsein durch Nerven und Gedanken mit der schmerzhaften Stelle in Verbindung steht, empfindet man Schmerz. Zieht man die Gedanken bewusst von der kranken Stelle fort und konzentriert sie auf Gott oder ein anderes geeignetes Objekt, wird man keinen Schmerz mehr empfinden, auch nicht, wenn man wach ist. Das gleiche gilt, wenn man über einen starken Willen und große Ausdauer (Titiksha) verfügt. Denkt man dagegen unaufhörlich an Sorgen oder Krankheit, wird man Qual und Leiden noch verstärken.

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Schulung der Gedanken

Ein Artikel von Swami Sivananda

Die Schulung der Gedanken ist ein lebenswichtiges Thema. Sehr wenige Menschen kennen diese Kunst oder Wissenschaft. Selbst die sogenannten Gebildeten wissen nichts von dieser grundlegenden Erziehung. Sie alle denken aufs Geratewohl. Alle möglichen oberflächlichen Gedanken kommen und gehen. Es fehlen Ordnung und Harmonie, Rhythmus und Überlegung. Es ist kein abgestimmtes oder organisiertes Denken am Werk, weder System noch Disziplin. Alles ist höchstes Chaos und Unordnung. Die Gedanken werden nicht geklärt. Man kann nicht systematisch und ordentlich auch nur für zwei Minuten an etwas denken.

Ohne Verständnis der Gesetze des Denkens und des mentalen Bereichs herrscht inwendig ein vollkommenes Durcheinander vor. Alle Arten sinnlicher Gedanken kämpfen miteinander, um in den Denkbereich eines sinnenhaften Menschen einzudringen und gewinnen die Oberhand.

Das Sinnesorgan des Auges ringt darum, seine eigenen Gedanken anzubringen; es ist schaulustig und verlangt Sinnenhaftes zu sehen. Das Sinnesorgan Ohr will Radiomusik hören und so weiter. In den meisten Menschen existieren nur niedere Gedanken, lustvolle Überlegungen, Gedanken von Hass, Eifersucht und Angst. Sie können nicht einmal einen Augenblick einen einzigen edlen göttlichen Gedanken festhalten. Ihr Denken ist so geschaffen, daß die mentale Energie in die sinnlichen Eingrabungen einströmt.

Jeder hat seine eigene mentale Welt, seine eigene Art des Denkens, seine eigenen Wege des Verständnisses und Handelns. Ebenso wie Gesicht und Stimme jedes Menschen von denen der anderen unterschieden sind, ist es auch die Art des Denkens und Verstehens. Aus diesem Grund entstehen leicht Mißverständnisse zwischen Freunden. Man ist nicht in der Lage, die Ansichten eines anderen richtig aufzunehmen. So kommt es zu Bruch, Reibung, Zank selbst zwischen nahen Freunden. Man müsste auf die Denkschwingungen und mentalen Bewegungen eines anderen eingestellt sein, nur dann kann man ihn verstehen. Gedanken von Lust, Hass, Eifersucht und Ichhaftigkeit rufen entstellte Bilder im Denken hervor, überschatten das Verständnis und führen zu Verkehrungen des Intellekts, zum Verlust des Gedächtnisses und zu Verwirrung.

Jeder Gedanke hat ein Bild, hat eine Form, eine Dimension, Gewicht, Form, Farbe und so fort . Der Gedanke ist ebenso Stoff wie ein Stück Stein. Er bewegt sich und geht von einem Menschen zum anderen. Das Denken beeinflusst die Menschen. Mit starken Gedanken kann man leicht Menschen schwachen Denkens beeinflussen. Telepathie ist ein Zweig der okkulten Wissenschaft, durch den der Yogi Botschaften irgendeinem Menschen in irgendeinem Weltteil zukommen lassen kann. Es ist das erste bekannte telegrafische oder telefonische System dieser Welt, von dem die Yogis und Okkultisten alter Zeiten wußten.

Gedanken des Ärgers oder Hasses senden Pfeile gegen die gemeinte Person, fügen ihr Schaden zu und bringen Missstimmigkeit und Disharmonie in deren Gedankenwelt hervor. Später kommen sie zu dem Sender zurück und fügen auch ihm Schaden zu. Wenn man Wirkung und Kraft der Gedanken versteht, muss man sehr sorgfältig mit seinen Gedanken umgehen. Man sollte die Fähigkeit schaffen, nur Sattva-Denken zu entwickeln, indem man Zucht im Mentalen, Disziplin und Diät hält, indem man sinn- und heil volle Verse wiederholt, in guter Begleitung lebt, fromme Bücher studiert, Japa, Meditation, Atemschulung übt, Gebete spricht, etc.

Ein guter Mensch kann durch gute Gedanken seinem Freund helfen, auch wenn er sehr weit entfernt wohnt. Ihr dürft üblen Gedanken nicht den Weg in euer Mentales freigeben. Beobachtet stets eure Gedanken. Vermeidet sinn- loses und niederes Denken. Bewahrt und erhaltet alle eure Denk-Energie, die durch nichtiges Denken verschwendet wird. Beschäftigt euch mit tugendhaften Handlungen und dem Studium religiöser Bücher. Hierdurch könnt ihr gute und erhabene Gedanken ausbilden. Zerstört willkürliches Denken. Nehmt einen Gegenstand und denkt über seine verschiedenen Aspekte und Verhaltensweisen nach. Kein anderer Gedanke darf in das Bewusstsein eindringen. Holt immer wieder die Gedanken zu dem augenblicklichen Thema zurück.

Beginne mit dem Gedanken an Leben und Lehren des Jagadguru Adi Shankaracharya. Denke an seinen Geburtsort, an seine Jugend, seinen Charakter, seine Persönlichkeit, seine Tugend, seine Lehren, seine Schriften, seine Philosophie, an die Kräfte, die er von Zeit zu Zeit zur Schau stellt, an seine vier Schüler, seine vier Maths, an seinen Kommentar über die Gita, die Upanishaden und die Brahma Sutras.

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Denke nacheinander an diese Themen und in der richtigen Reihenfolge. Schöpfe sie wieder und wieder ganz aus. Dann nimm ein anderes Thema. Durch solche Übung wirst du geordnetes Denken entwickeln. Die mentalen Bilder werden intensive Stärke und Kraft gewinnen. Sie werden klar geformt und genau abgegrenzt sein. Bei den Durchschnittsmenschen sind sie gestört und nicht fest umgrenzt. Jeder Gedanke hat ein Bild. Ein Tisch ist ein gedankliches Bild, zu dem noch etwas Äußeres hinzukommt. Was immer du im Außen siehst, hat sein Gegenstück im Mentalen. Dem Schüler erscheint das Auge als ein kleines rundes Ding. Die Retina ist ein kleines Gebilde. Wie geschieht es dann, daß das Bild eines großen Berges durch eine kleine Öffnung hindurch auf den Denkapparat geworfen werden kann?

Wunder der Wunder! Das Bild eines Berges besteht schon im Denkorgan. Es gleicht einem großen weiten Segeltuch, auf dem alle Bilder der Gegenstände eingetragen sind, die außen gesehen werden.

Du mußt die Gesetze des Denkens kennen, das heißt das Gesetz der Assoziation, der Relativität und das Gesetz der Berührung. Dann kannst du sehr leicht das Denken schulen. Durch das Gesetz der Assoziation kannst du dich an Dinge erinnern.

Setz dich in Yogastellung, in Virasana, Padmasana oder Siddhasana. Wiederhole dein Mantra: Om oder Ram oder Hari Om zehn Minuten lang. Dann übe die Schulung der Gedanken.

Nachts tue das gleiche. Wenn du an einen Gegenstand denkst, laß keinen anderen eindringen. Wenn du an eine Rose denkst, dann denke nur an die verschiedenen Arten von Rosen, nicht an anderes. Denkst du an Barmherzigkeit, tue nur dies und denke nicht an Vergebung und Toleranz. Wenn du die Gita studierst, sollst du nicht an Tee oder Fußball denken. Du musst immer nur mit dem Thema, das du dir vorgenommen hast, beschäftigt sein.

Napoleon zügelte seine Gedanken in folgender Weise: »Wenn ich an erfreulichere Dinge denken möchte, schließe ich die Schubladen meiner Gedanken, in denen die weniger erfreulichen Dinge des Lebens liegen und öffne die Schubladen, die erfreulichere Gedanken enthalten. Wenn ich schlafen will, schließe ich aIle Schubladen des Denkens."

Gedanke ist Kraft und Bewegung. Gedanke ist Dynamik. Gedanken bewegen sich. Es gibt verschiedene Arten von Gedanken: instinktive, visuelle, mit den Ohren vernehmbare oder symbolische Gedanken. Es gibt auch emotional bedingte Gedanken. Bei geistiger Ermüdung verändert sich die Art des Denkprozesses vom Sehen zum Hören und schließlich vom Hören zur Bewegung. Es gibt eine sehr nahe Beziehung zwischen Denken und Atmung, ebenso zwischen dem Denkorgan und Prana. Wenn die Gedanken konzentriert sind, wird die Atmung langsamer. Beim schnellen Denken atmet man auch schneller. Es gibt eine Maschine, die Gedanken liest, den Psychograph, sie registriert fehlerlos die Art des Denkens.

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Kontrolle der Gedanken – Artikel von Swami Sivananda

Swami Sivananda schreibt zum Thema „Beherrschung der Gedanken“:

Swami Krishnananda mit Swami Sivananda 1945

Du mußt die Gewohnheiten und Wege deiner Gedanken kennen. Nur dann wirst du sie mit Leichtigkeit beherrschen und Willen, Gedächtnis und Denkschulung entwickeln. Eine der wesentlichsten Angewohnheiten der Gedanken ist ihr Herumwandern. Sie können nicht an einem Punkt bleiben. Darin gleichen sie der Luft. Das Denken ist voller Unruhe. Es ist ungestüm, stark und schwer zu bändigen.

»Es schwankt der innere Sinn,
Krishna ist ungestüm, gewaltsam, hart;
Zu zügeln ihn, acht' ich so schwer
als des Windes Zügelung.«

(Bhavagad Gita, Kap. 6,34)

Sri Krishna beschreibt mit doppelsinnigen Begriffen die Art, wie die Gewohnheit der wandernden Gedanken gezügelt werden kann. Zerstörung von Begierden und Beherrschung der Indriyas sind die wesentlichen Stufen der Gedankenkontrolle.

Das Begehren macht die Gedanken ruhelos. Die Indriyas laufen den Gegenständen nach und das Denken folgt den Indriyas wie der Hund seinem Herrn. Die Gedankenschwingungen zerstreuen sich in die Objekte. Alle mentalen Strahlen verteilen sich auf Erwerb, Besitz und Genuss von Sinnesfreuden. Dieser kleine hoffnungslose Mensch (Jiva) fällt in die Maschen und Netze der Gedanken und der trugvollen Indriyas. So gibt er allen Einflüsterungen und Gedanken nach, die ihm erfreuliche Empfindungen anbieten: ob dies Genuß für die Zunge oder sexuelle Befriedigung ist.

Wenn du dieses Herumwandern der Gedanken einstellen willst, mußt du allem Verlangen entsagen und die Indriyas beherrschen. Erst dann wirst du in der Übung der Konzentration und Meditation, in Willens-, Gedächtnis- und Gedankenschulung erfolgreich sein. Rechte Meditation kann nur nach innerer Reinigung geschehen. Man muss den Begierden dieser Welt entsagen und die Gedanken in Zucht halten. Will man anders meditieren, gleicht man einem Menschen, der einen wilden Elefanten mit einem dünnen Seidenfaden anbindet.

Sri Krishna zeigt die Art, wie man die wandernden Gedanken zurückhält. Gib ohne Einschränkung alles Verlangen auf, das vom Denken aus der Phantasie geholt wird und zügele auf jeder Seite die Ansamm- lung der Sinneswahrnehmungen. Mit Hilfe der Vernunft, die von Standhaftigkeit beherrscht wird, wird dein Sinnenleben immer ruhiger. Wenn dein Denken im Selbst ruht, sollte es sich mit nichts anderem beschäftigen. Sooft die schweifenden und wandernden Gedanken auftreten, zügele sie und bringe sie unter die Kontrolle des Selbst. Die Früchte, die aus dieser Übung hervorgehen, sind höchste Freude und Frieden.

Merke dir gut die Worte Sri Krishnas: »Alles Verlangen sollte ohne Einschränkung aufgegeben werden.« Die meisten Sadhaks und Schüler behalten noch einige Begierden, deren Erfüllung sie erstreben. Diese verstecken sich im Denkorgan. Weiter heißt es: »Auf jeder Seite.« Beherrschung eines Indriya allein genügt nicht. Alle Indriyas müssen von jeder Seite beherrscht werden. Auch dies ist ein lebenswichtiger Punkt. Da diese Übung schwer und mühsam ist, darfst du nicht entmutigt werden, sondern musst geduldig auf die Ergebnisse warten. Manche Menschen üben stoßweise, etwa drei Monate lang sechs Stunden am Tag. Wenn sie finden, daß sie keine greifbaren Erfolge in Gestalt von Kräften (Siddhis) erlangt haben, geben sie die Übung auf. Dies ist äußerst falsch. Deshalb sagt Sri Krishna: l) "Übe nach und nach und bleibe standhaft in der Übung." Abhyasa (Übung) bedeutet, dass man die Gedanken immer wieder zu dem einen Punkt zurückbringt, auf den sie fixiert und konzentriert sind. Dharana ist Konzentration der Gedanken auf einen Punkt. Wenn du dies erreicht hast, ist der Zustand der Konzentration (Ekagrata) erlangt. Nur noch ein Gedanke ist vorhanden.

Für den Anfänger ist das Thema der Konzentration unerfreulich und ermüdend. Dennoch ist es das wichtigste und segensreichste der Welt. Wenn man in der Konzentration vorankommt, wenn man sich wirklich dafür interessiert und einige Wohltaten erfahren hat, kann man die Übung nicht mehr aufgeben. Selbst nicht für einen Tag kann der Mensch ohne Konzentration bleiben; er wird unruhig, bis er sie übt. Konzentration bringt höchste Freude, innere geistige Kraft, nie endende Glückseligkeit und ewigen Frieden . Sie führt zu tiefer Erkenntnis und Innenschau, zu Intuition und Vereinigung mit Gott. Dies ist ein wunderbares Wissen in den drei Welten.

Konzentration auf einen Stuhl bedeutet, dass man den Stuhl, seine verschiedenen Teile, das besondere Holz, aus dem er hergestellt ist, seine Verarbeitung, seine Haltbarkeit, seine Kosten, die Behaglichkeit beim Sitzen und anderes mehr genau kennenlernt. Bei dieser Konzentration richten sich alle Gedanken auf den Stuhl. Meist aber wandert das Denken willkürlich von einem Gegenstand zum nächsten, zum dritten und so fort, einem Affen gleich.

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Immer arbeitet das Gesetz der Assoziation. Du magst an ein Buch denken, dann fällt dir das Bücherbord ein, von dem es genommen wurde, dann der Freund, den du auf dem Rückweg trafst. Nun denkst du an die Bahn, mit der du gefahren bist, dann weiter an Reisen, Alpen, Pinien und so fort. Dies alles geschieht in einem Augenblick. Die Gedanken arbeiten und bewegen sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit. Sie fangen einen Gegenstand, stellen etwas fest, verlassen dann diesen Gegenstand, und springen zu anderen über.

Es mag auch hierin eine Art von Konzentration liegen, wenn diese auch keine Kontinuität besitzt. Wirkliche Konzentration herrscht erst, wenn die Gedanken in einem Strom unaufhörlich über ein einziges Thema laufen, wie Öl von einem Gefäß zum anderen oder der anhaltende Klang einer Kirchenglocke. Der Schüler sollte seine Gedanken zurückholen, sobald sie ausweichen, und wieder in den gleichen Strom, in den gleichen Denkvorgang bringen, der sich mit einem einzigen Subjekt und einer einzigen Idee beschäftigt. Dies ist der geistige Weg (Sadhana). Dies ist Konzentration und Meditation. Der Erfolg führt zu Samadhi, dem Zustand des Überbewußtseins, der vierten Dimension, Turiya.

Zunächst ist das Hauptziel, die Bewegungen der Gedanken zu begrenzen und sie auf einen Punkt, einen Gegenstand, immer wieder und wieder zu lenken. Wenn auch dieser eine Gedanke vergeht, ist Samadhi erreicht. Das Mentale ist rein, leer, unbewegt. Über diesen Zustand der Gedankenlosigkeit mußt du dich noch erheben und mit dem höchsten Purusha oder Brahman identifizieren. Er ist der schweigsame Zeuge des Mentalen, der diesem Kraft und Liebe gibt. Erst jetzt erlangst du das höchste Ziel des Lebens. Nun hat das Mentale keine Empfindungen mehr.

Die westlichen Psychologen und Okkultisten verstehen dies nicht. Sie tasten in äußerster Finsternis umher und meinen, dass es nichts jenseits von Denken und Überlegen gibt. Mögen sie diese Überzeugung behalten. Früher oder später werden sie die Wahrheit einräumen müssen.

Einige meinen sogar, das Denken sei eine Sekretion des Gehirns. Welche wilde, absurde Idee! Sie sind dennoch so weit, die Gegenwart des Unbewussten zuzugeben, die den Hindu-Weisen seit undenklichen Zeiten bekannt war. Das Mentale ist nicht selbstleuchtend wie Atman oder der höchste Geist, aus dem das Selbst hervorgeht. Es erscheint in geborgten Federn. Es gleicht einem Glühwurm in der Regenzeit. Atma ist die Sonne der Sonnen, das Licht der Lichter. Er ist das höchste Licht, das ewige Licht, der Glanz aus eigener Quelle.

Noch einmal zurück zur Konzentration: Wenn du an einen Gegenstand denkst, musst du alles bedenken, was mit ihm in Verbindung steht, nicht aber andere Objekte einbeziehen. Zuerst kannst du jeden Gegenstand zur Konzentration nehmen, der dir angenehm ist. Später einen unerfreulichen, für den du immer und immer wieder Interesse wachrufen musst. Vergiss niemals den Grundsatz: "Ein Ding zu seiner Zeit und dieses gut getan", das ist eine wichtige Regel. Bei jeder Arbeit, die du beginnst, sei mit ganzem Herzen, mit ganzem Denken und ganzer Seele beteiligt.

Verrichte sie mit vollkommener Konzentration. Wozu andere sechs Stunden brauchen, das kannst du in einer halben Stunde verrichten. Dies ist die Tätigkeit eines Yogi. Du wirst dieses nach andauerndem, nicht nachlassendem Bemühen erreichen. Werde nicht entmutigt. Es ist eine Frage der Zeit, aber gib die Übung nicht einen einzigen Tag auf, selbst wenn du krank bist. In deinem Versagen liegt das Geheimnis deines Erfolges, in deiner Schwachheit das Geheimnis deiner Stärke. Gehe weiter, gürte deine Lenden, sei kühn, voller Mut und heiter. Eine herrliche Zukunft erwartet dich.

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Viveka Chudamani - Gedanken und Handlungen verstärken die Wünsche

Überwinde Gedanken an Sinnesobjekte

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 315 von Sukadev Bretz -

Genährt von diesen zwei – Gedanken an Sinnesobjekte und Ichbezogene Handlung – bewirken die Vasanas weiter die Wiedergeburt. Das einzige Mittel, um diese drei – Anlage und Triebe, Gedanken an Sinnesobjekte und Ichbezogene Handlung – zu zerstören, ist, indem man alles – unter allen Umständen, immerdar …(im nächsten Vers geht es dann weiter mit … überall, bei jeder Gelegenheit) – einzig und allein als die Absolute Wirklichkeit (brahmamatra) sieht. Durch die Stärkung des Verlangens mit Brahman eins zu sein, werden diese drei vernichtet.

Vasanas werden stärker durch Gedanken und Handlungen

Genährt von diesen Zweien, Gedanken und Handlungen, werden die Vasanas stärker.

  • Es gibt Gedanken, die Vrittis.
  • Es gibt Handlungen, die Karmas.
  • Und es gibt Vasanas.

Umgang mit Vasanas und Vrittis

Angenommen du hast eine Neigung dazu, über andere zu schimpfen. Dann gibt es drei Dinge. Zunächst einmal gibt es Wünsche. Du hast den Wunsch, dass andere sich so oder so verhalten. Zum zweiten gibt es Gedanken. Du hast einen gewissen Gedanken und malst dir eine Situation aus, wie sie sein sollte. Und wenn das nicht geschieht, dann schimpfst du. Und so kommen alle drei zusammen.

Wenn du eines dieser drei reduzierst, dann werden die beiden anderen auch reduziert.

Beispiel Schokolade

Nehmen wir ein Beispiel. Angenommen du hast den Wunsch nach Schokolade. Da ist ein Wunsch, Vasana. Dann malst du dir öfters aus, dass das die allerbeste Schokolade isst. Vielleicht suchst du sogar heraus welche Schokoladen gut sind. Vielleicht bist du [Veganer] und überlegst, was die besten veganen Schokoladen sind. Es gibt inzwischen eine große Auswahl für vegane Schokoladen. Als ich im Jahr 2011 Veganer wurde, gab es nicht so viele. Jetzt 2017 gibt es ein ganzes Universum von Schokoladen. Du kannst darüber nachdenken und so weiter. Du kannst dir Informationen holen und dann folgt die Handlung. Handlung in diesem Fall heißt, du kaufst dir die Schokolade und isst sie. Indem du aus deinen Vasanas handelst, werden die Vasanas stärker. Wünsche werden nicht schwächer, wenn man sie erfüllt. In den meisten Fällen ist es so, dass Wünsche wachsen, wenn du sie erfüllst. Und so gilt es an allen dreien zu arbeiten.

Zum einen wenn du bemerkst, dass du an Schokolade denkst, dann denke an ein Mantra, dehne deine Bewusstheit aus und beobachte die Gedanken, ohne dich zu identifizieren. Wenn du merkst, dass da eine Gier ist und du es unbedingt haben willst, dann lerne, die Emotionalität zu reduzieren, indem du merkst, dass von hier bis hier eine Energie ist, die sich als Gier oder Ärger manifestiert und sie dort wahrnehmbar ist, oder atme tief mit dem Bauch ein und aus. Oder wiederhole: Om-Zufriedenheit. Und dann beherrsche die Neigung, dir das tatsächlich zu kaufen und zu essen. Mache es einfach nicht. Wenn du das eine Weile machst, an allen drei Quellen zu arbeiten, verschwindet der Wunsch nach Schokolade.

Beispiel bei Neigung zu ironischen Bemerkungen

Ein anderes Beispiel ist, wenn du zum Beispiel eine Neigung hast, ironisch-sarkastische Bemerkungen zu machen. Das kannst du in drei Schritten dir anschauen. Es gibt den gewissen Wunsch, sich über andere zu stellen. Eine Vasana, wichtiger zu erscheinen als andere. Darauf folgen die Gedanken, dass du Gedanken formulierst und schaust, was andere für Dummheiten machen, und anschließend entsteht daraus die Handlung. Du machst deine bissigen, spöttischen und ironischen Kommentare. All das verstärkt sich dann. Wunsch und Neigung, Vasana. Als zweites die Gedanken und als drittes die Handlung. Diese drei braucht es und diese drei schaffen dann Neigungen. Solange diese nicht überwunden sind, wirst du wieder und wieder wiedergeboren. Es gilt das zu unterbrechen.

Überwinde nicht positive und nicht sattvige Neigungen

Überlege, was eine starke Neigung von dir ist, die du immer wieder in Handlungen umsetzt und die nicht sattvig und positiv ist. Wie willst du sie angehen und überwinden?

Deine Gedanken sind nicht in Stein gemeißelt

Nicht hilfreiche Gedanken können durch Ersatzgedanken ersetzt werden

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Deine Gedanken sind eben nicht in Stein gemeißelt. Es wird dich freuen, das zu hören. Man kann auch mit Absicht denken. Dieses Buch schreibt sich nicht von selbst. Ich wähle bewusst Gedanken aus und arrangiere sie in einer logischen Reihenfolge, weil das Denken dieser Gedanken dein Leben verändern wird. Ich wähle nicht jeden Gedanken aus, der mir durch den Kopf geht, sondern nur die, die für das Thema relevant sind, und ich ändere oft einen Gedanken Minuten oder Wochen, nachdem ich ihn geschrieben habe, wenn er nicht zum Thema passt. Wenn du ein emotionales Problem hast, kannst du es schnell beseitigen, indem du deine Aufmerksamkeit von der Emotion abziehst, den Gedanken findest, der sie erzeugt, und einen Ersatzgedanken wählst, der eine hilfreichere Emotion erzeugt. vedānta ist ein Füllhorn voller Ersatzgedanken, das dein Leben völlig verändern und dich befreien wird.

D. Spontanes Denken: Wer die guṇas durchdringt, denkt spontan. Um dorthin zu gelangen, muss man wissen, was Realität ist und bewusst Gedanken denken, die der Realität entsprechen. Hier ist vedānta nützlich. Er lehrt dich, was Realität ist. Wenn du verstehst, was sie ist, kannst du sehr klar erkennen, welche deiner Gedanken wahr sind und welche Projektionen. Wenn du weißt, was eine Projektion ist, wirst du nicht geneigt sein, sie zu äußern, denn Projektionen verursachen Schmerz und erzeugen schlechtes karma. Vedānta ist bewusstes Denken; er erfordert Anstrengung, anders als emotionales und mechanisches Denken. Deshalb ist er nicht sehr verbreitet. Dieses Buch wird kein Bestseller, auch wenn es das Geheimnis des Erfolgs in sich birgt.

Die Menschen sind extrem faul, wenn es darum geht, ihren Geist zu disziplinieren, besonders die spirituelle Szene, die schon vor langer Zeit das intellektuelle Kind mit dem Bad ausgeschüttet hat. Sie wollen sich einfach nur gut fühlen, ohne zu merken, dass Gefühle eng mit Gedanken verbunden sind. Wenn du denkst, „Ich bin ein nutzloser Wurm“, wirst du dich nicht sehr gut fühlen. Wenn du denkst, „Ich bin das Licht der Lichter“, wirst du dich großartig fühlen, vorausgesetzt du verstehst, was es bedeutet. Tatsächlich ist die spirituelle Welt fasziniert von bestimmten Arten von Gedanken, zum Beispiel mantras. Mantras sind nur geschickt gestaltete Gedanken. Sie haben eine empirische Komponente, die durch die kunstvolle Anordnung angenehmer Klänge entsteht, und sie haben eine intellektuelle Komponente, eine besondere Bedeutung, die es zu lehren und dann zu verinnerlichen gilt. Die empirische Komponente beruhigt den Geist und erzeugt Glückseligkeit. Die Wissenskomponente gibt Einblick in die Natur der Realität. Aber die Bedeutung aus dem mantra herauszuziehen und sie unmittelbar auf den Verstand anzuwenden, ist harte Arbeit. Leichter ist es, sich in Trance fallen zu lassen und den Glücksgefühlen hinzugeben.

Spontanes Denken passt sich jeder Situation an und ist mühelos. Es braucht viel diszipliniertes Denken, um an diesen Punkt zu kommen, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Es fühlt sich an, als ob du nicht denkst, was du auch nicht tust! Die Realität in Form des dharma-Feldes denkt durch dich hindurch. Die Gedanken entstehen auf natürliche Weise und gehen durch deinen Geist, ohne dich zu stören. Es gibt keinen Widerstand (rajas) oder Anhaftung (tamas) an sie, weil der rajasige Macher durch Selbsterkenntnis neutralisiert wurde und nur der sattvige Erfahrende bleibt. Die Gedanken sind angemessen, interessant, humorvoll, ironisch und wahrhaftig und sie haben immer eine positive Wirkung auf andere. Sie sind guṇa-frei in dem Sinne, dass sie nicht durch den Wunsch motiviert sind, etwas zu bekommen oder in Ordnung zu bringen.

Wende den entgegengesetzten Gedanken an

Nutze den entgegengesetzten Gedanken zur Bereinigung

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Obwohl wir diese Idee bereits angesprochen haben, werden wir sie in diesem Kapitel weiterentwickeln. In Kapitel IX diskutierten wir die Eigenschaften der drei primären Kräfte und schlossen mit einer abschreckenden Liste negativer tamasiger Eigenschaften. Eine davon war die Fantasie.

Es ist für jeden, der über ein Minimum an Urteilkraft verfügt, offensichtlich, dass sich eine oder alle dieser Energien nicht über Nacht in positive Qualitäten verwandeln werden, obwohl sie bereinigt werden können. Es stimmt auch, dass der häufigste Grund, warum Menschen sich mit Spiritualität befassen, in direktem Zusammenhang mit Leiden steht, das durch die guṇas bestimmt wird. Ebenso ist es wahr, dass Menschen wie Tiere sind: Sie wollen keine Energie verschwenden, und deshalb suchen sie nach der zweckmäßigsten Lösung. Es stellt sich heraus, dass die zweckmäßigste Lösung zwar am sinnvollsten erscheint, aber nicht immer die beste ist. Hier kommt die Fantasie ins Spiel.

Es ist nämlich einfacher, sich vorzustellen, dass allein die Willenskraft oder eine ausgefallene spirituelle Technik Transzendenz erzeugen und die guṇas machtlos machen könnten, anstatt sich für den realistischen Ansatz zu entscheiden, der darin besteht, Īśvara anzurufen, die Ärmel hochzukrempeln und sich an die Arbeit zu machen, negative Qualitäten in positive Qualitäten zu verwandeln, bis man eine strahlende, sattvige Persönlichkeit hat.

Wie du siehst, ist eine gewisse Kreativität und ein gewisser Spielraum erlaubt in dieser Art von spirituellem Spiel. Wenn du also leidest, mache aus etwas Negativem etwas Positives:

  • Anhaftung: Hafte an den Lehren und lasse die Wahrheit nicht los.
  • Misstrauen: Misstraue deinen Gedanken und Gefühlen, bis du sie einer gründlichen Untersuchung unterzogen hast.
  • Konformität: Trachte danach, dass alle deine Gedanken der Schrift entsprechen.
  • Sturheit: Trachte danach, dass alle deine Handlungen stur dem dharma folgen.
  • Unbeweglichkeit: Praktiziere Hingabe kompromisslos.
  • Widerstand: Widerstehe beharrlich dem Gesang der Sirenen des weltlichen Begehrens.
  • Konservatismus: Vergeude keine Energie mit Sinnestätigkeiten und konserviere die guten Gewohnheiten.
  • Absolutismus: Lasse deine wahre Identität zur Geltung kommen, wenn Ängste und Wünsche dich stören.
  • Buchstabentreue: Nimm die Verbote und Verfügungen in der Heiligen Schrift wörtlich.
  • Vernachlässigung: Vernachlässige die unnötigen Wünsche.
  • Egoismus: Klammere dich egoistisch an das Selbst.
  • Geiz: Horte Zeiten des Alleinseins.
  • Sucht: Werde ein vedānta-Junkie.
  • Zwänge: Fühle dich verpflichtet, täglich zu hinterfragen und zu beten.
  • Vermeidung: Vermeide unnötige Wünsche, schlechte Gesellschaft und tamasige Nahrung.
  • Verleugnung: Leugne einschränkende Gedanken wie „Ich bin klein und wertlos.“
  • Schuld: Gib Īśvara die Schuld an Umständen, die außerhalb deiner Kontrolle liegen.
  • Perversion: Lerne aus dem durch egoistischem Handeln verursachten Leid und lasse es dir zum Vergnügen werden.
  • Gier: Spare gierig Zeit und investiere sie in die Selbst-Erforschung.
  • Hass: Hasse Egoismus, Faulheit, Unwissenheit und Täuschung.
  • Schuldgefühle: Fühle dich schuldig, wenn du spirituell nicht dein Bestes gegeben hast.
  • Eifersucht: Hüte eifersüchtig deine Reinheit.
  • Neid: Beneide die großen Seelen um ihre Weisheit und Reinheit.
  • Langeweile: Werde von den unerbittlichen Ängsten und Wünschen deines Egos gelangweilt.
  • Begehrlichkeit: Begehre Einsamkeit.
  • Wut: Sei jedes Mal wütend, wenn du vergisst, wer du bist.
  • Verschwendung: Verschwende keine Zeit mit oberflächlichen Dingen.
  • Lust: Lust auf die Wahrheit.
  • Untreue: Betrüge dein weltliches Ich.
  • Verzweiflung: Sei verzweifelt, wenn dein Verstand nicht an Īśvara denkt.
  • Trauer: Trauere, wenn deine Liebe nicht zum Selbst fließt.

Video - Selbst, Gedanken, Psyche

Die letzten Gedanken vor dem Tod

Der Tod ist ein Übergang von einem Körper in einen anderen Körper

- Abschnitt aus Karma und Reinkarnation von Sukadev Bretz -

Die letzten Gedanken vor dem Tod sind also sehr wichtig.

Krishna sagt in der Bhagavad Gita:

„Jeder, der beim Verlassen des Körpers an Gott (beziehungsweise das Selbst) allein denkt, gelangt zur Stunde des Todes zum Höchsten Wesen. Darüber besteht kein Zweifel (BhG VIII 5). Jeder, der am Ende den Körper verlässt und an ein bestimmtes Wesen denkt, geht zu diesem Wesen, durch sein ständiges Denken an dieses Wesen (BhG VIII 6)“.

Wer zur Befreiung, zur Selbstverwirklichung, zur Gottverwirklichung gelangen will, sollte zum Schluss an Gott denken, an das Unendliche, an das Ewige, an das Absolute. Das führt dazu, dass man danach in höhere Ebenen geht und vielleicht sogar ganz zur Befreiung kommt. Wenn man noch nicht ganz so weit war, kommt man im nächsten Leben relativ früh in Kontakt mit Yoga oder anderen spirituellen Praktiken. Vielleicht wächst man sogar in einer Familie auf, wo die Eltern Yoga praktizieren. So kann man relativ zügig seinen spirituellen Weg fortsetzen, egal ob es Yoga ist oder ein anderer Weg. Krishna sagt in der Bhagavad Gita über denjenigen, der im vorigen Leben spirituell an sich gearbeitet hat, aber am Ende des Lebens noch nicht die Vollkommenheit erreicht hat:

„Nachdem er (nach dem Tod) die Höheren Welten erreicht hat und sich dort lange aufgehalten hat, wird der, der die Vollkommenheit im Yoga noch nicht erreicht hat, in einem reinen und spirituell reichen Hause wiedergeboren werden (BhG VI 41). Oder er wird sogar in einer Familie weiser Yogis geboren. Wahrlich, eine solche Geburt ist in dieser Welt schwer zu erreichen (VI 42). Hier kommt er mit dem Wissen in Berührung, das er sich in seinem früheren Körper angeeignet hat, und strebt mehr als zuvor nach Vollkommenheit (VI 43). Eben wegen dieser früheren Praxis wird er sogar unwillkürlich weitergetragen. Der, der Yoga zu kennen wünscht, geht über rein intellektuelles Schriftenwissen hinaus (VI 44).“

Wir sollten es uns also jetzt schon vornehmen, dass wir im Moment des Todes an Gott denken wollen.

Es gibt dabei eine gewisse Schwierigkeit: Im Moment des Todes hat man seine Gedanken nicht so unter Kontrolle, dass man bewusst an das denken kann, was man will. Vielmehr werden die Dinge an die Oberfläche des Geistes kommen, die einem in diesem Leben besonders wichtig gewesen sind oder die im Leben besonders stark gewesen sind.

Das ist einer der Gründe, weshalb viele große Meister anraten, jeden Tag mindestens 20 Minuten mit ein und derselben Meditationstechnik, vorzugsweise mit einem Mantra, zu meditieren. Auch im weiteren Verlauf des Tages sollte man das Mantra immer wieder wiederholen. Wenn man jeden Tag so viele Minuten konzentriert und auch unbewusst an das Mantra denkt, wird der Gedanke an das Mantra zum stärksten Gedanken im Leben. Und dieser kommt dann im Moment des Todes ganz von selbst und verhilft zu einem angenehmen Tod und einem guten Übergang in höhere Ebenen des Seins.

Daher ist es auch wichtig, über viele Jahre bei der gleichen Meditationstechnik zu bleiben. Wenn man immer wieder die Meditationstechnik wechselt, ist keine Meditationstechnik im Unterbewusstsein stark verankert. Wenn man stirbt, sind dann andere Gedanken stärker. Wenn man aber über viele Jahre mit großer Hingabe jeden Tag meditiert hat, ist diese Meditation der stärkste Eindruck im Geist. Dann wird es im Moment des Todes leicht fallen, in Meditation zu gehen, selbst wenn man liegt, sogar wenn man einen Unfall hatte.

Als Gandhi erschossen wurde, waren seine letzten Worte: „He Ram.“ „He Ram“ ist ein Ausdruck für Gott. Er starb mit einem verklärten Lächeln im Gesicht. Daran erkennt man auch, dass konkrete Meditationstechniken, die einen auch emotional mit Gott verbinden, in diesem Kontext abstrakten Meditationstechniken überlegen sind. Man kann sehr leicht, auch in stark emotionalen Momenten von Angst und Entsetzen, seinen Geist zu Mantra und Gott bringen, wenn man das täglich in der Meditation gemacht hat und tagsüber immer wieder macht. In solchen Momenten den Geist bewusst von allem zu lösen, ist ausgesprochen schwer. Und so wird jemand, der hauptsächlich abstrakte Meditationstechniken übt, im Moment des Todes vermutlich mehr an irdische Dinge denken als jemand, der sich in der Meditation und am Tag immer wieder über ein Mantra oder Gebet mit Gott verbindet.

Es gibt einen einfachen Test, wenn man wissen will, ob man in der Meditation schon tief verankert ist. Man beobachte sich in Momenten, in denen man unvermutet einer Bedrohung ausgesetzt ist. Das können quietschende Autoreifen sein, ein Sturz vom Fahrrad, ein Ast, der von einem Baum neben einem herunterfällt, eine plötzliche Schimpftirade des Partners oder des Chefs, ein bedrohlicher Moment nachts auf der Straße oder im Wald. Woran denkt man in diesen Momenten? Kommt in diesen Momenten das Mantra oder ein Gebet ganz von selbst, dann ist man spirituell sicher verankert. Kommt kein solcher Gedanke, sollte man seine bisherige spirituelle Praxis etwas überdenken und eventuell neu ausrichten.

Man kann also sagen, dass ein spirituelles Leben nicht nur das Leben schöner, lebenswerter, sinnvoller macht, ja sogar die Lebenserwartung erhöht, sondern dass ein spirituelles Leben auch eine optimale Vorbereitung auf den Tod ist. Die Empfehlungen bezüglich Vorbereitung auf den Tod für diejenigen, die wissen, dass sie bald sterben werden, sind für jeden hilfreich und sind Grundlagen für ein gutes und erfülltes, liebevolles und verhaftungsarmes spirituelles Leben. Und die Empfehlungen für den Moment des Todes ähneln sehr stark den Empfehlungen für die Meditation.

Überbewerte die Gedankenkraft nicht

Aus einem Artikel von Sukadev Bretz im Yoga Journal/Frühjahr 2010

Hier sollte man sich auch vor der Überbewertung von Gedankenkraft hüten. Mir hat einmal eine Frau gesagt – ich war auf Besuch in einem Zentrum – „Ich würde ja gerne in den Ashram kommen, aber ich kann nicht.“ Ich habe sie gefragt, warum nicht. Sie hat erst herumgedruckst und dann gesagt, ja, sie sei so negativ, das könne sie nicht machen. Dann habe ich weiter geforscht: „Was soll das heißen?“ – Ja, wenn sie in den Ashram käme, dann würde sie die ganze Atmosphäre stören. Dann habe ich gesagt: „Überschätze dich mal nicht.“ Schließlich hat sie gesagt, sie hätte jemanden umgebracht. Da habe ich gedacht: Was mache ich denn jetzt? Fällt das unter das Beichtgeheimnis, obgleich ich kein Pfarrer bin oder gehört das zur staatsbürgerlichen Pflicht, muss ich es dem Staatsanwalt übergeben? Aber jetzt wollte ich es trotzdem wissen. Irgendwie ist mir dann etwas flapsig herausgerutscht: „Wie hast Du das denn angestellt?“ Manchmal rutscht einem ja das heraus, was in einer Situation gerade angebracht ist. Dann hat sie gesagt, sie hätte einen Chef gehabt, der ein richtiger Fiesling gewesen sei und eines Morgens hätte sie gedacht: „Wenn er nur bei einem Autounfall umkommen würde.“ Und am Nachmittag hat sie gehört, dass er an einem Autounfall ums Leben gekommen ist. – Es hat einiges an Überredungskunst gekostet, ihr klar zu machen, dass man mit einfachen Gedanken keinen Menschen umbringt. Wenn er so ein Fiesling war, haben vermutlich viele Menschen diese Gedanken gehabt und außerdem haben solche Gedanken nicht diese Kraft. Es war ein zufälliges Einhergehen von negativen Gedanken, die man hatte, Aggressionsgedanken und äußeren Ereignissen. So machtvoll sind Gedanken nicht. Man braucht sich da kein schlechtes Gewissen zu machen.

Man sollte natürlich positive Gedanken kultivieren. Positive Gedanken zu entwickeln ist gut, aber man braucht sich kein schlechtes Gewissen zu machen, wenn man ab und zu negative Gedanken hat. Allerdings kann man mit negativen Gedanken auf eine andere Weise umgehen. Man kann sich bewusst machen, dass, wenn sie kommen, vermutlich ein bestimmter Geisteszustand damit einhergeht. Und anstatt sich über die negativen Gedanken ein schlechtes Gewissen zu machen und zu überlegen, was man noch alles tun könnte, um sie abzustellen, könnte man eher überlegen: Was ist sonst los? Vielleicht brauche ich ein wenig mehr Ruhe? Vielleicht sollte ich lernen, meine Aggressivität anders zu leben. Vielleicht gibt es jemanden, der Dinge tut, die nicht gut sind und ich sollte mich geschickt zur Wehr setzen. Wie auch immer, man kann sie als Zeichen ansehen. Man braucht sich deshalb keine Vorwürfe zu machen, sondern kann sie als ein Zeichen sehen, um aktiv zu werden.

Gedanken zur Gedankenlosigkeit

Das Wort Gedankenlosigkeit hat im deutschen eine Vielzahl von Bedeutungen. Ich bin ja Yogalehrer , spiritueller Lehrer und in der Yogatradition unterscheiden wir gerne zwischen Sattwa, Rajas und Tamas. Sattwa – ist was erhebt, was schön ist, das was in der Liebe ist, das was uns verbindet mit einer höheren Wirklichkeit. Rajas ist das unruhige, was einen aus dem Gleichgewicht bringt und Tamas ist die Trägheit, die Faulheit. In diesem Sinne kann man Gedankenlosigkeit als sattwig, rajasig und tamasig ansehen.

Es gibt z. B. die sogenannte rajasige Gedankenlosigkeit. Die ist nicht wirklich Gedankenlosigkeit, sondern man hat eine solche Vielzahl von Gedanken, dass man alles Mögliche vergisst. Wenn man also jemandem z. B. Gedankenlosigkeit vorwirft, dann heißt das manchmal, der kann keinen klaren Gedanken fassen, er hat tausend Sachen, aber nichts ist klar. Dadurch vergisst er. Und weil er Dinge vergisst, nennt man ihn Gedankenlos. Diese rajasige Form von Gedankenlosigkeit kann man natürlich überwinden, indem man sich bewusst macht, was ist jetzt meine Aufgabe, was ist mein Ziel, was ist mein Anliegen, wie werde ich dem Gerecht und was ist jetzt dran. Priorisieren und evtl. aufschreiben, was zu tun ist. Hilfreich sind Merkzettel oder Checklisten. Und so vergisst du nicht, das was nötig ist. Also rajasige Gedankenlosigkeit im Sinne von Dinge vergessen, überwindet man, indem man sich konzentriert, fokussiert und systematisch vorgeht.

Dann gibt es die tamasige Gedankenlosigkeit. Tamasige Gedankenlosigkeit ist die Trägheit. Keine Ideen, man weiß nicht, was zu tun ist. Man weißt gar nicht, was das alles soll. Wie kannst du mit dieser tamasigen Gedankenlosigkeit umgehen? Das Beste wäre, übe Yoga, übe Meditation. Mit Yoga und Meditation bekommst du neues Prana, neue Lebensenergie. Wenn du Asanas - Yogastellungen übst, Pranayama - Atemübungen übst, wenn du meditierst, fließt wieder die Lebensenergie. Hast du Lebensenergie, bist du wacher, hast mehr Enthusiasmus, wenn du mehr Enthusiasmus hast, geht vieles so viel leichter.

Dann gibt es noch die sattwige Gedankenlosigkeit. Das heißt, volles Bewusstsein bei keinem Gedanken. Und der große Meister, Pantanjali bezeichnet diese Gedankenlosigkeit als etwas Großartiges. Im Vers 1.2 des Yogasutra des Pantanjali heißt es, yogash chitta-vritti-nirodhah - Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist. Tadâ drashtuh swarûpe ‘vasthânam - Dann ruht der Wahrnehmende (Seher) in seiner wahren Natur. Volle Bewusstheit ohne Gedanken, das ist Shamadi – Überbewusstsein, das ist Selbstverwirklichung, Gottverwirklichung. Das ist die Erfahrung des kosmischen Bewusstseins. Die Erfahrung dessen, was du wirklich bist. Diese Art von sattwige Gedankenlosigkeit, ist letztlich auch ein Ziel der Meditation – das ist die Erleuchtung. Das waren ein paar Gedanken zur Gedankenlosigkeit. Sattwige, rajasige und tamasige Gedanken- losigkeit. Mehr zu diesem Thema findest du auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de Dort kannst du auch suchen nach Raja Yoga. Raja Yoga spricht sehr viel über Gedanken, Konzentration und guten Umgang mit Gedanken, um letztlich zu einer sattwigen Gedankenlosigkeit zu kommen.


Gedankenchaos und Angst

Ein Eintrag im Yoga Vidya Lexikon der Tugenden ein Eintrag im Yoga Lexikon der Persönlichkeit und im Umgang mit Angst Podcast von www.yoga-vidya.de

Gedankenchaos, was hat Gedankenchaos und Angst miteinander zu tun? Es gibt verschiedene Formen von Angst und es gibt verschiedene Formen von Gedankenchaos. Grundsätzlich, Gedanken-chaos muss ja auch nichts schlechtes sein. Es ist durchaus gut, sich mal im Gedankenchaos zu befinden. Es ist gut, mal in der Unruhe zu sein, es ist gut, mal verschiedene Dinge durcheinander zu bringen. Manchmal kann es sein, dass irgendwas schief gegangen ist, manchmal kann es sein, das du 26 neue Möglichkeiten findest. Und es ist gut eine Weile das Gedankenchaos zuzulassen. Gedankenchaos kann etwas für Kreativität sein. Gedankenchaos kann dir helfen neue Orientierung zu finden. Es ist dann sogar hilfreich aufzuschreiben. Du schreibst einfach auf, was dir alles durch den Kopf geht. In dein Handy oder du kannst es diktieren oder dein Handy kann transkribieren, was du so hinein sprichst. Du kannst dein Gedankenchaos überwinden, indem du es erst ausdrücken lässt und du es als Chance begreifst und indem du es niederschreibst.

Gedankenchaos kann aber auch eine Manifestation oder eine der Stufen einer Vatastörung sein. Es gibt im Ayurveda System, dem indischen Medizinsystem, die drei Grundtemperamente, Vatta, Pitta und Kapha. Und dann gibt es noch weitere Zwischentemperamente Vatta-Pitta, Vatta-Kapha, Pitta-Kapha, Pitta-Vatta, Kapha-Vatta, Kapha-Pitta also noch viele Unterabteilungen und es gibt Menschen die in der einen Situation mehr Vatta und in der anderen mehr Pitta sind. Angenommen du hast jetzt mit Ayurveda nichts zu tun, dann bist du spätestens jetzt verwirrt. Macht aber nichts, ich möchte nur kurz sagen, es gibt das Kaphatemperament, welches ehr gemütlich ist. Es gibt das Pittatemperament, welches feurig, enthusiastisch, temperamentvoll, leistungs- und zielorientiert und es gibt das Vattatemperament, welches vielseitig Interesse hat, kreativ ist, tausend Ideen hat und das Vattatemperatment hat eine gewisse Neigung zur Freude, Enthusiasmus und Kreativität aber auch eine Neigung zum Gedankenchaos.

Wenn ein inneres oder äußeres Chaos zu lange andauert hat das einen Einfluß auf das Energiesystem und das hat einen negativen Einfluss auf Körper, Energie und Geist. Aus der Unausgeglichenheit kann dann das Gefühl von Angst entstehen. Das ist so eine Schrittfolge, die in Verbindung ist mit einer Störung des Vataelementes. Zuerst Freude und voller Enthusiasmus, viele Ideen und Lebendigkeit.

Der nächste Schritt wäre dann, dass aus Angst dann Panik entsteht. Das Vata-Element ist dann extrem gestört. Wie kannst du Vatta reduzieren? Dazu findest du auf unseren Internetseiten viele Tipps. Geregelte Malzeiten, Meditation, Tiefenentspannung, Yogapraxis, Massagen, das sind ein paar Aspekte dazu. Ich würde dir einfach raten, beobachte. Gehörst du zu den Vata-Typen, bei denen die Schritte sind: Gedankenchaos, Unausgeglichenheit, Angststörung, Panik – dann erkenne rechtzeitig, wenn Vatta erhöht ist und lerne Methoden Vatta zu reduzieren. Alle Tipps zu Vattaelement und was Vatta mit Angst zu tun hat und wie du Vatta zügig reduzieren kannst, findest du auf unseren (Vata-Störung)

Letzte Gedankenformen

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- Abschnitt aus dem Buch: Was wird aus der Seele nach dem Tode - von Swami Sivananda -

Der letzte Gedanke des Menschen beherrscht sein zukünftiges Schicksal, sein nächstes Leben. Gott Krishna sagt in der Bhagavad Gita:

"Denn woran man zuletzt gedacht,
Wenn man aus diesem Leib entweicht.
In das wird umgestaltet man,
So daß man nach dem Tod ihm gleicht." (8. Gesang, Vers 6)

Ajamela ließ von seinem frommen Benehmen ab und führte ein unehrenhaftes Leben. Er wurde zum Dieb und Räuber und fiel so sehr in sündhafte Gewohnheiten, dass er Sklave einer Dirne wurde und zehn Kindern, von denen er das letzte Narayana nannte, das Leben schenkte.

Als er im Sterben lag, beschäftigten sich seine Gedanken nur mit seinem letzten Sohn. Drei schreckliche Gesandte des Todes näherten sich Ajamela. In großer Not rief Ajamela den Namen seines letzten Sohnes: "Narayana!"

Bei der bloßen Erwähnung des Namens Narayanas eilten die Boten des Gottes Hari schnell herbei und hielten die Gesandten des Todes auf. Sie nahmen ihn mit zu Vaikuntha oder der Welt des Vishnu.

Die Seele des Sisupala ging mit einem glänzenden Funken unaussprechlicher Herrlichkeit und Pracht in den Höchsten Herrn ein. Dieser schlechte Sisupala verbrachte sein ganzes Leben damit, um Gott Krishna zu schmähen, und ging dann in den Herrn ein.

Wenn der Wurm an der Mauer von einer Wespe gestochen wird, nimmt er ihre Gestalt an. Ähnlich ist es beim Menschen, der seinen Hass auf Gott lenkt, er wird seiner Sünden ledig und erreicht Gott durch regelmäßige Anbetung, wie es die Gopis durch Kama (Leidenschaft), Kamsa durch Furcht, Sisupala durch Hass und Narada durch Liebe taten.

Gott Krishna sagt in der Gita:

"Wer unablässig nur an mich
Und nicht an etwas and'res denkt,
Von dem werd' unschwer ich erreicht,
Wenn er beharrlich sich versenkt.
Die Hochgesinnten, die bei mir
Erlangten höchste Herrlichkeit,
Sind gegen alle Wiederkehr
Zur leidenvollen Welt gefeit.
Die Welten bis zur Brahma-Welt
Entstehen nur, um zu vergehen,
Doch wer zur mir gekommen ist,
Wird nie ein neues Dasein sehen." (8. Gesang, Vers 14-16)

Dieses ständige Üben, seinen Geist nur auf den Herrn zu richten, obwohl der Mensch noch weltliche Pflichten zu erfüllen hat, wird es ihm selbst in der Todesstunde, ohne seinen bewussten Willen, ganz wie von selbst, ermöglichen, an Gott zu denken.

Der Herr sagt:

"Wer ständig übend sich bemüht
Und nie in der Versenkung wankt,
Nur in den höchsten Geist vertieft,
Mit Sicherheit zu ihm gelangt." (8. Gesang, Vers 8)

Und er sagt:

"Und wer zur Todesstunde mein
Gedenkt und dann den Leib verlässt,
Der geht in mein Wesen ein,
Das steht fürwahr gewisslich fest.
Denn woran man zuletzt gedacht,
Wenn man aus diesem Leib entweicht,
In das wird umgestaltet man,
So dass man nach dem Tod ihm gleicht.
Drum denke mein zu jeder Frist
Und rüste, Tapf'rer, dich zum Streit;
Wenn Du dein Herz mir zugewandt,
Erlangst du meine Wesenheit." (8. Gesang, Vers 5-7)

Und:

"Den Brahma-Zustand nennt man dies,
Wer den erlangt ist frei von Wahn,
Im Ewigen löst er sich auf
Am Ende seiner Lebensbahn." (2. Gesang, Vers 72)

Wer in diesem Leben die starke Gewohnheit hatte, Schnupftabak zu gebrauchen, macht die Bewegungen des Tabakschnupfens auch in dem bewusstlosen Zustand, der dem Tod vorangeht, so stark ist in ihm die Gewohnheit.

  • Der letzte Gedanke eines triebhaften Mannes wird der an eine Frau sein
  • und der eines unverbesserlichen Trinkers an eine Schnapsflasche,
  • der eines geizigen Geldverleihers an sein Geld,
  • der eines kämpfenden Soldaten an das Töten seines Feindes
  • und der einer liebenden Mutter an ihren einzigen Sohn.

Raja Bharata zog aus Mitleid einen Hirsch auf und hing sehr an ihm. Sein letzter Gedanke galt dem Hirsch, und er wurde daher als Hirsch wiedergeboren. Da er aber Erkenntnis besaß, behielt er die Erinnerung an sein letztes Leben.

Der letzte Gedanke eines Menschen wird nur dann Gott gelten, wenn er seinen Geist während des ganzen Lebens beherrscht und versucht hat, ihn durch ständiges Üben auf Gott zu richten. Das kann nicht durch gelegentliches Üben in wenigen Tagen, einer Woche oder in einem Monat erreicht werden, sondern es ist ein lebenslanges Bemühen und Ringen.

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Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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