Meditieren

Aus Yogawiki

In diesem Artikel findest du viele praktische Anregungen zum Meditieren. Hintergrundinformationen zum Thema Meditation kannst du im Artikel Meditation nachlesen. Der Begriff Meditation leitet sich vom lateinischen "meditatio" ab, was so viel bedeutet wie "zur Mitte finden". Der praktische Übungsweg der Meditation kann je nach Tradition und gewählter Technik unterschiedliche Ausprägungen haben. In diesem Artikel findest du einige Hinweise zur Praxis der Meditation im Yoga-Kontext.

Meditationssitz

Meditieren - was ist hilfreich?

Innere Haltung - Motivation

Warum möchtest du meditieren?

Manche Menschen suchen nach einem Ruhepol als Ausgleich zu den Anforderungen des Alltags, andere haben den Wunsch gelassener zu werden, wieder andere möchten bestimmte Eigenschaften oder brachliegende Potenziale ihrer Persönlichkeit entwickeln und auch Neugierde ist eine mögliche Motivation, sich der Meditation zuzuwenden. Vielleicht treibt dich aber auch eine tiefe spirituelle Sehnsucht an, und du hast den Wunsch etwas von der höheren Wirklichkeit zu erfahren, die Namen trägt wie Gott, kosmisches Bewusstsein oder wie auch immer du es nennen willst, abhängig von deinem persönlichen Hintergrund und Glaubenssystem.

Nicht selten erleben Menschen, die auf der Suche nach innerem Frieden begonnen haben zu meditieren, das sich diese spirituelle Sehnsucht von selbst einstellt. Sie gehört zum Wesen des Menschseins dazu, und manchmal braucht sie eine Gelegenheit um zu erwachen. Sobald du dir bewusst gemacht hast, warum du meditieren möchtest, lasse es los, und erwarte nichts. So bist du frei für alles, was geschieht. Nichts hindert dich mehr deinem Innersten zu begegnen, wie konkrete Erwartungen und Vorstellungen, vielleicht geprägt durch das, was du gehört oder gelesen hast. Hilfreich dagegen ist ein inneres Gebet und die Bitte um Segen, so kannst du dich ganz führen lassen.

Zeitpunkt - Regelmäßigkeit (Dein tägliches, ganz persönliches Ritual)

Swami Sivananda empfiehlt die Stunde Brahmamuhurta, also die morgendliche Stunde zwischen 3.30 Uhr und 5.30 Uhr als ideale Zeit für die Meditation (Konzentration und Meditation von Swami Sivananda, Seite 108) Zu dieser Tageszeit ist die Atmosphäre noch nicht voll von der Geschäftigkeit und dem Summen des Tages. Natürlich kannst du auch zu jeder anderen Tageszeit meditieren. Denn wenn deine Meditationspraxis dauerhaft zu deinem Leben gehören soll, musst du ihr in deinem Alltag einen festen Platz einräumen. Meditation braucht die tägliche Praxis und es ist besser, du meditierst jeden Tag 10 Minuten, als ein Mal die Woche eine Stunde. Wenn am Morgen deine Kinder deine Aufmerksamkeit möchten, du vielleicht schon sehr früh zur Arbeit musst oder andere feste Termine in deinem Alltag es dir nicht möglich machen, morgens zu meditieren, dann wähle eine andere Tageszeit. Manche Menschen sind auch morgens so müde, das sie statt zu meditieren in eine Art Sitzschlaf verfallen. Das ist dann keine Meditation, sondern der Versuch des Körpers, mangelnden Schlaf nachzuholen. Wirkliche Meditation ist ein sehr bewusster, wacher Zustand.

Überlass den Zeitpunkt, an dem du Meditation üben möchtest, nicht dem Zufall, sondern lege ihn entsprechend deinem Alltag fest. Und wenn du keinen regelmäßigen Rhythmus in deinem Leben hast, dann nimm dir zu Beginn einer jeden Woche kurz Zeit, deine täglichen „Meditationstermine“ festzulegen. Einfacher ist es für dich und dein (Unter-) Bewusstsein, wenn das eine sehr regelmäßige Tageszeit sein kann.

Ort

Wähle einen Platz, an dem du für die Zeit der Meditation ungestört sein kannst. Sorge dafür, dass dein Handy, Telefon oder andere Störenfriede ausgeschaltet sind. Für manche Menschen ist es tatsächlich eine neue Erfahrung an bestimmten Zeit "nicht erreichbar" oder nicht "on" zu sein. Wenn du mit anderen Menschen zusammenlebst, dann erkläre deinen Wunsch nach Ungestörtheit. Du kannst z.B. ein schön gestaltetes Schild an deine Tür hängen und deinen Kindern erklären, in welchen „Notfällen“ sie dich stören dürfen, wenn das Schild an der Tür hängt.

Ideal ist es, wenn du einen Platz oder eine Ecke im Raum für die Meditation und evtl. andere spirituelle Praktiken reservieren kannst. Dort wird sich im Laufe der Zeit eine besondere Schwingung aufbauen. Wenn das nicht möglich ist, dann wähle den Platz in deiner Wohnung, an deiner Arbeitsstelle oder wo immer du dich aufhältst, der dir am geeignetsten erscheint. Das kann auch auf dem Bett sein, wenn du z.B. in einem kleinen Zimmer wohnst.

Hilfreich ist es, wenn du nach Möglichkeit immer am gleichen Ort meditierst und diesen entsprechend gestaltest. Ein kleiner Altar mit einem Bild oder Symbol dessen, was dir heilig ist, eine Kerze, Räucherstäbchen oder eine Duftlampe können helfen, einen guten äußeren Rahmen zu schaffen. Den absolut idealen Ort gibt es nicht (Konzentration und Meditation von Swami Sivananda, S. 112), aber im Zweifel gibt es sogar Techniken, mit denen du in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit meditieren kannst.

Meditationssitz

Körperhaltung

Swami Sivananda schreibt „Jede bequeme Stellung ist Asana“ (Konzentration und Meditation von Swami Sivananda, S. 136) und zählt dann allerdings die kreuzbeinigen Stellungen Padmasana, Siddhasana, Svastikasana und Sukhasana als nützliche Meditationshaltungen auf, denen die gekreuzten Beine und der gerade aufgerichtete Rücken gemeinsam sind. Wenn für dich keine dieser Haltungen bequem ist, dann benutze einen Hocker, Stuhl, eine Sitzbank oder wie auch immer du für die Zeit der Meditation bequem und bewegungslos sitzen kannst, mit aufgerichtetem, geradem Rücken. Wenn du kein Sitzkissen hast, kannst du auch eine Decke aufrollen oder ein Kissen falten. Es gibt so viele Möglichkeiten. Solltest du deine Sitzposition nicht finden, dann lass dir von einem erfahrenen Lehrer helfen. Meditiere nicht im Liegen, es sei denn du kannst keine andere aufrechte Körperhaltung einnehmen. Es gibt auch Meditationstechniken im Gehen oder Stehen.

Hilfsmittel und Vorbereitung

Bereite zu Beginn der Meditation deinen Mediationsplatz vor und lege dir zurecht, was du brauchst. Es sollte auf jeden Fall eine Uhr/Timer (es gibt auch spezielle Meditationstimer mit einem angenehmen Klang) dabei sein. Stelle den Timer zu Beginn deiner Meditationszeit ein, und so braucht sich dein Geist nicht weiter damit beschäftigen, wann die festgelegte Zeit für die Meditation zu Ende ist. Du kannst eine Kerze anzünden, ein Räucherstäbchen darbringen oder auch eine Duftlampe benutzen. Der Raum sollte sauber, aufgeräumt und gut gelüftet sein. Vielleicht hast du eine besondere Unterlage, einen Meditationsschal, den du dir umlegen kannst oder eine zusätzliche Decke. Dann bereite Körper und Geist vor, indem du innerlich um Segen bittest, ein Mantra oder ein Gebet sprichst, oder was immer für dich das Angemessene ist. Am besten ist es, mit leerem Magen zu meditieren, wobei ein kleines Getränk vorher oft gut tut.

Welche Meditationstechnik passt zu mir?

Es gibt sehr viele verschiedene Wege in die Meditation zu finden. Videoanleitungen und mp3-Mitschnitte zu unterschiedlichen Techniken findest du weiter unten im Artikel. Dem Einen liegt es, mehr über die stete geistige (oder auch laute) Wiederholung eines Mantras die Sinne zu beruhigen, manche konzentrieren sich dabei auf das Abzählen der Perlen einer Mala, wieder andere bevorzugen eine Technik in der das "Sehen" mit eingebunden ist, oder beschäftigen den Geist mit einer systematischen Fragestellung. Konzentration auf verschiedene Energiezentren und die Vorstellung von Licht gehören ebenfalls zu den vielen möglichen Techniken. Wenn du anfängst zu meditieren, dann ist es vielleicht hilfreich für dich, dir einen Lehrer oder eine Lehrerin zu suchen, die dich bei den ersten Schritten begleitet und die du dann auch später noch fragen kannst. Oft ist es auch viel leichter in einer Gruppe zu meditieren. Für die meisten Menschen its das eine gute Ergänzung zur individuellen täglichen Praxis.

Die tägliche Meditation in den Alltag tragen

Wie wirkungsvoll deine tägliche Meditationspraxis ist, zeigt sich, wenn dich deine Erfahrungen und die daraus gewonnenen Kräfte im Alltag tragen. Wenn du mit einem Mantra meditierst (Siehe auch Mantraweihe.), merkst du vielleicht nach einiger Zeit, das du den ganzen Tag über immer wieder dein Mantra wiederholst, wenn du in der Schlange im Supermarkt stehst, wenn du die Spülmaschine ausräumst oder bei ganz anderen alltäglichen Tätigkeiten. Das geht natürlich auch ganz bewusst und hilft dir deinen Alltag zu spiritualisieren. Wenn du gehst, dann wiederhole mit jedem Schritt dein Mantra, so kannst du auch meditative Tiefe in deinen Alltag bringen.

Besondere Zeiten

Die Meditation muss als tägliche Praxis alltagstauglich sein. Um tiefere Erfahrungen zu machen, aufzutanken und vielleicht die eigene Sicht der Dinge zu hinterfragen, können Zeiten intensiverer Praxis an einem dafür geeigneten Ort wie ein Ashram, Kloster oder Bildungshaus hilfreich sein. Auch eine intensivere Praxis an bestimmten Festen im Jahreskreis setzen kleine Lichter im Alltag.

Führung durch einen Lehrer oder Meister

Viele Menschen meditieren innerhalb einer bestimmten spirituellen Tradition. Wenn du zu einen Lehrer oder einem Meister eine besondere Beziehung hast, dann bitte vor Beginn und am Ende der Meditation um Führung und Segen. Du kannst auch vorher ein Bild betrachten und/oder dich mit einem Gebet oder Mantra einstimmen. Es gibt aber auch die göttliche Stimme in dir, wenn du dich von ihr führen lassen möchtest, kannst du sie um Klarheit und Begleitung bitten. Es kommt nur darauf an, dass du mit Hingabe tust, was du tust, mit der inneren Haltung, nicht alles liegt in deiner Macht. Wirkliche Meditationserfahrungen sind geprägt von der Erfahrung großer Gnade.

Wie atmen beim Meditieren? - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018

Tiefe Bauchatmung für Zentrierung

Wie ist die Atmung in der Meditation? Welche Techniken des Atmens gibt es in der Meditation?

Das sind einige Fragen auf die ich gerne eingehen will.

Patanjali, der große Yogameister, der das Yogasutra geschrieben hat und damit den Grundlagentext zum Raja Yoga, beschreibt Meditation in sechs Stufen.

Aufgerichtet und entspannt hinsetzen

Erster Schritt - Wenn du dich zur Meditation hinsetzt wäre der erste Schritt setze dich gerade hin, Wirbelsäule aufgerichtet, Schultern entspannt, Kiefergelenke entspannt, Augen entspannt. Nimm dir vor die bestimmte Zeit ruhig zu sitzen.

Pranayama zur Prana - Aktivierung

Zweiter Schritt ist dann Pranayama. Also Pranayama, die Atmung spielt dort eine wichtige Rolle. Das bedeutet an der Stelle, das du ein paar mal mit dem Bauch tief ein und aus atmest. Fünf bis zehn mal tief atmen. Einatmen Bauch hinaus und ausatmen Bauch hinein. Einatmen Bauch hinaus und ausatmen Bauch hinein. Das aktiviert Prana, die Lebensenergie und verbessert die Sauerstoff Versorgung im ganzen Körper und insbesondere im Gehirn.

An dieser Stelle von Pranayama könntest du auch noch ein paar spezielle Energietechniken integrieren, zum Beispiel Mula Bandha, Bekenbodenverschluss beim Einatmen oder Ausatmen, oder auch kleines Khechari, Zungenspitze nach hinten oder sanfter Ujjayi Atem.

Das sind alles Techniken, die du auf unseren Internetseiten genauer lernen kannst. Das sind also Zusatztechniken, die du machen kannst. Du könntest auch den Atem sehr langsam machen und du könntest ihn auch verbinden mit Luft anhalten. Also wenn du merkst das du besonders gut auf Pranayama ansprichst dann könntest du das dann an dieser Stelle üben. So aktivierst du dein Prana und dann geht die Meditation weiter.

Atmung während der Meditation

Für die weitere Meditation hast du jetzt verschiedene Möglichkeiten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten in der Meditation zu atmen.

1. Eine Möglichkeit, das ist bei den meisten Meditationstechniken so, du ignorierst einfach den Atem. Du beachtest ihn nicht weiter. Du lässt ihn normal fließen. Also du konzentrierst dich auf deine Meditationstechnik und der Rest geht von selbst.

2. Zweite Möglichkeit ist die Atembeobachtung. Zum Beispiel in manchen der Achtsamkeitsmeditationen, insbesondere in der Atembeobachtungsmeditation oder auch in der einfachen Mantra-Meditation beobachtest du den Atem. Du bist neugierig wie der Atem sich entwickelt.

Du kannst den Atem entweder beobachten in den Nasendurchgängen oder du kannst die Bewegung der Luft auf der Oberlippe spüren. Oder du spürst die Bewegung der Bauchdecke beim Ein- und Ausatmen. Oder du spürst die Veränderung des Gefühls im Brustraum während du ein- und ausatmest. Indem du den Atem beobachtest wird er typischerweise ruhiger und langsamer. Ist nicht immer so, aber gar nicht mal selten.

3. Nächste Möglichkeit wäre du übst die so genannte Kevala Kumbhaka Atmung. Das heißt du reduzierst die Menge an Luft beim Ein- und Ausatmen. Das machst du beispielsweise bei der kombinierten Mantrameditation, oder auch bei der Kevala Kumbhaka Meditation. Du reduzierst die Menge an Luft, die ein- und ausströmt. Das führt zu einer großen Ruhe des Geistes.

Daneben gibt es gerade im Kundalini Yoga noch verschiedene andere Meditationstechniken und andere Atemtechniken. Es gibt zum Beispiel auch die Plavini Atmung in der Meditation. Es gibt die Plavini Kumbhaka Meditation. Es gibt auch die Murchha Meditation. Es gibt du Ujjayi Meditation. Es gibt die Sukha Pranayama Meditation, in der du sehr langsamen Atem verbinden kannst mit Luftanhalten.

Gerade wenn du merkst das du auf Atemübungen sehr gut ansprichst aber in der Meditation es dir schwer fällt zu meditieren könntest du auch spezielle Atemtechniken in der Meditation verwenden.

Zum Beispiel könntest du die Länge der Einatmung sehr verlangsamen und auch die Ausatmung verlangsamen. Du könntest theoretisch 30 Sekunden lang einatmen, 30 Sekunden lang ausatmen, oder eben so langsam wie es irgendwie geht.

Wenn dein Geist sehr unruhig ist würdest du die Zeit der Ausatmung verlangsamen. Du würdest zum Beispiel 10 Sekunden einatmen und 30 bis 40 Sekunden ausatmen.

Zur Energetisierung Luftanhalten integrieren

Wenn du dich energetisieren willst bei der Meditation könntest du auch Luftanhalten integrieren. Du atmest zum Beispiel recht langsam ein, hältst dann die Luft halb so lange an wie du eingeatmet hast, atmest genau so lange aus wie du eingeatmet hast und hältst dann die Luft halb so lange an wie du aus geatmet hast.

Das machen wir zum Beispiel bei Yoga Vidya in der so genannten Ujjayi Meditation, auch genannt kleines Kriya Yoga.

Nächste Möglichkeit wäre so langsam einatmen wie du kannst, die Luft anhalten so lange wie du kannst und ausatmen so lange wie du kannst. Wieder die Luft anhalten so lange wie du kannst. Das kannst du zum Beispiel verbinden mit deinem Mantra, das du vielleicht mehrmals in der Meditation wiederholst. Manche wiederholen 108 mal ihr Mantra während einem einzigen Atemzug. Also einatmen, anhalten, ausatmen und eventuell nochmals anhalten.

Zusammenfassung

Das sind also verschiedene Weisen mit dem Atem zu meditieren. Am populärsten allerdings sind drei Atemtechniken, die ich vorher erwähnt hatte:

  • Das erste wäre zu Beginn der Meditation tief ein- und ausatmen mit dem Bauch.
  • Zweitens, den Atem beobachten.
  • Drittens bei der Meditation den Atem sanfter fließen lassen.

Und natürlich grundsätzlich kannst du auch während der Hauptmeditation den Atem einfach ignorieren.

Ja, das waren einigen Anregungen zu Atmen in der Meditation, verschiedene Weisen des Atmens beim Meditieren. Wenn dich das mehr interessiert gehe auf unsere Internetseite. Dort erfährst du noch viel mehr über Meditation und auch Atmung in der Meditation. Mein Name ist Sukadev von Yoga Vidya und wenn du denkst das auch andere von diesem Vortrag profitieren können, dann teile doch den Link zu dem Text per Email, per Facebook, Twitter oder per Messenger. Danke dir.

Video - Wie atmen beim Meditieren

WER MEDITIERT – und wer sollte vielleicht nicht meditieren?

Selig in Meditation

„Wer meditiert überhaupt? Wer auf der ganzen Welt meditiert? Wer sollte vielleicht nicht meditieren?“

Grundsätzlich ist Meditation etwas wunderschönes und ich meine jeder sollte meditieren, gerade in einer Gesellschaft, wie heute wo es so viele Ablenkungen gibt, wo Menschen so viel fremdorientiert sind, und die einzige Zeit wo sie nicht außen orientiert sind wenn sie in psychischen Krisen sind, dann ist es umso wichtiger dass man meditiert.

Meditation ist etwas ganz großartiges:

Dann ist die Frage – wer sollte nicht meditieren?

Eigentlich meine ich, es gibt überhaupt keinen Menschen der nicht meditieren sollte. Aber es gibt bestimmte Meditationsarten die nicht für jeden geeignet sind. Also ich meine jeder kann meditieren, jeder sollte meditieren, aber man sollte genau schauen welche Meditation ist die Richtige.

Meditiere so wie es dir angenehm ist

Gestalte deine Meditation so wie du sie gerne machst

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Kommentar zum Yoga Sutra von Patanjali Kapitel 1, Vers 39

मथाणबभतध्यानाद ्वा ॥ ३९॥

yathabhimatadhyanad va

Übe mit einer Meditation, die einem angenehm ist.

Das ist die Versreihe, wo Patanjali Tipps gibt, wie man mit Negativitäten des Geistes umgehen kann. Es hat so begonnen, dass er die Hindernisse vorstellt, die es gibt. Diese sind:

Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Sinnlosigkeit, Unruhe, Getriebenheit, Verzweiflung, Krankheit usw. Das sind alles Hindernisse, die dir begegnen können auf dem spirituellen Weg und wie gehst du damit um. Dazu hat er einige Tipps in den vorherigen Versen genannt.

Hier sagt er, indem du so meditierst wie es dir angenehm ist. Patanjali sagt, meditiere einfach, dann geht’s dir besser. Und meditiere so wie es dir angenehm ist. Wenn du überlegst, was ist die beste Meditationsart. Viele Anfänger fragen sich dies. Patanjali sagt nicht, meditiere auf die beste Weise, sondern wie es dir angenehm ist. Auch langfristig gesehen wirst du meditieren, wenn die Meditationsart, die du gefunden hast, dir angenehm ist. Va heißt oder, Dhyana ist Meditation, Yata sowie abhimata heißt wie es dir angenehm ist.

Meditieren in spirituellen Krisen

Wie kannst du so meditieren, dass es dir angenehm ist. Angenommen du bist in einer spirituellen Krise und du hast keine Lust auf spirituelle Praktiken. Dann kannst du überlegen, wie müsste ich Pranayama machen, das es mir angenehm ist. Wie müsste ich Asanas üben, das sie mir angenehm sind. Wie müsste ich meine Meditation gestalten, dass sie angenehm ist.

Gerade wenn du in schwierigen psychischen Phasen bist, ist es sehr schwierig dich zur Disziplin zu zwingen. Angenommen du bist ein disziplinierter Mensch, dann machst du es einfach. Vorher hat Patanjali gesagt, meditiere über einen Aspekt der Wahrheit. Wenn du das machst, geht es dir besser. Aber wenn es dir schwer fällt, dich zu Meditation, Pranayama, Asanas zu bringen. Dann überlege wie müsste ich meine spirituellen Praktiken machen, das sie mir angenehm sind.

Wissen von Ayurveda anwenden

Auf Ayurveda Doshas zurückgreifen

Hier kannst du auch auf Ayurveda zurückgreifen.

Kapha

Wenn du ein Kapha Übermaß hast, du bist träge und antriebslos, was kannst du machen. Dann nutzt es nichts, dir zu sagen, übe 20 Sonnengrüße, mache anstrengende Praktiken. Das wirst du nicht tun. Nimm dir Zeit, entzünde eine schöne Kerze, mache eine Duftlampe an, oder versprühe einen Duft im Raum. Das es angenehm ist. Spiel eine meditative Musik ab, wie du sie gern hast. Trinke einen kleinen Kräutertee.

Beginne mit Anfangsentspannung, unterstützter Schulterstand, unterstützten Fisch, sanfte Vorwärtsbeuge, sanften Drehsitz. Danach übe die Pranayama und Meditation, die dir angenehm sind. Gestalte dir deine Praktiken angenehm und dann machst du sie auch.

Vata

Angenommen du bist ein Vata Typ, dann wäre es gut, wenn du jeden Tag zur selben Zeit die gleiche Praxis machst. Das hilft dir eine gewisse Beständigkeit zu bekommen. Aber wenn dir die Vorstellung noch einmal die gleiche Übung von Kapalabhati und Wechselatmung die Haare zu Berge stehen lässt und du gar keine Lust darauf hast, dann übe anders.

Lass vielleicht mal Kapalabhati weg oder übe nur eine Runde. Mach nur wenige Runden Wechselatmung, übe auch mal Brahmari oder Murchha oder Plavini. Mache die Asanas ein bisschen anders, überlege wie wäre es angenehm. Dann übst du und das hilft dir wieder heraus zu kommen.

Angenommen du steckst irgendwo fest am Tag und du hast keine Lust zu machen, was zu tun ist. Angenommen du könntest das was zu tun ist, gern machen. Wie würde ich es machen. Angenommen ich könnte das so machen, dass es mir Freude bereitet. Wie würde ich es machen. Vielleicht bekommst du dann ein paar Inspirationen und plötzlich wird es leichter.

Vielleicht hast du gerade etwas was zu machen ist, was du nicht so gern machst. Überlege, angenommen ich könnte es so machen, das ich es gern mache. Wie würde ich es machen. Nicht was würde ich stattdessen machen, wie könnte ich das was zu tun ist, mit Freude machen. Angenommen ich könnte es mit Freude machen, wie würde es jemand machen der es mit Freude macht. Dann wird vieles leichter gehen.

Vielleicht hast du gerade eine Motivationskrise für Asanas, Pranayama und Meditation. Dann überlege wie mache ich es, dass ich es gerne mache. Dann mache es.

Hinweise

Das nächste Mal beginnt eine Reihe die zu Samadhi geht. Wie verhält sich jemand der Samadhi erreicht hat. Was sind die Erfahrungen? Welches höheres Wissen gibt es? Der nächste Vers leitet eine neue Versreihe ein.

Mehr zu diesen und anderen Kommentaren findest du in meinem Buch „Die Yoga Weisheit des Patanjali für Menschen von heute“.

Seminare zum Thema Yoga Sutra findest du bei Yoga Vidya. Es gibt auch eine 9-tägige Weiterbildung zum Thema Raja Yoga. Es gibt Wochenendseminare zum Raja Yoga 1. Dort kannst du mehr lernen zum 1. Kapitel vom Yoga Sutra. Oder du kannst auch eine Yogalehrerausbildung bei Yoga Vidya machen. Weitere Informationen unter www.yoga-vidya.de

Video - Meditiere so wie es dir angenehm ist

Hindernisse helfen dir

Wenn du deinen Meditationsweg gefunden hast, mit dem du gut zurecht kommst, dann bleibe dabei. Manchmal erleben gerade Anfänger wunderschöne Erfahrungen in der Meditation - wie ein "Anfangsbonus", der ermutigt weiter zu machen, und dann plötzlich hat man das Gefühl, es geht gar nichts mehr. Das ist dann der Zeitpunkt an dem du wirklich wachsen kannst. Hindernisse können immer auftauchen, auch wenn man schon viele Jahre regelmäßig meditiert, es sind immer Aufgaben zu wachsen und sich zu entwickeln. Irgendwann ist diese Phase vorbei und dann hat sich etwas verändert. Frage um Rat, wenn du nicht weiter weißt!

Hindernisse beim Meditieren

Überwinde die Hindernisse auf dem spirituellen Weg

- Auszug aus dem Buch "Die ersten Stufen des Yoga" von Swami Sivananda -

1. Trägheit (Alasya) und Unbeständigkeit des Denkens sind zwei ernste Hindernisse der Meditation. Leichte Sattva-Diät und Atemkontrolle (Pranayama) beseitigen die Trägheit. 'Überlade den Magen nicht. Gehe lebhaft auf deinem Grundstück eine halbe Stunde lang auf und ab. Sobald du einmal einen Entschluss gefasst hast, musst du ihn auch sofort unter allen Umständen ausführen. Das wird die Unbeständigkeit deiner Gedanken beseitigen und deine Willenskraft stärken.
2. Bete. Kämpfe gegen Lüsternheit und Ehrgeiz an, die zwei Haupthindernisse in der Yogaübung. Nimm Körper, Gedanken und Sinnesorgane (Indriyas) in Zucht. Verzichte auf irdische Dinge. Konzentriere dich, meditiere, verwirkliche.
3. Eine gesellige Natur ist gut für Karma Yoga, aber außerordentlich schädlich für Dhyana Yoga. Du wirst abgelenkt, deine Gedanken werden rastlos. Du ziehst zu viele Freunde an, welche dich auf vielerlei Weise stören werden.
4. Leidenschaftlichkeit (Rajas) und Trägheit (Tamas) versuchen die Meditation zu verhindern. Die Gedanken, die während des Meditationskursus ruhig waren, weil Reinheit (Sattwa) überwog, beginnen zu beben und zu zittern, weil Rajas die Obermacht gewann. Die Gedanken (Sankalpas) vermehren sich und werden immer rastloser. Die Gedanken werden zu Handlungen. Planen und Vorausdenken erwachen. Ruhe dich ein wenig aus. Übe Japa (Wiederholung heiliger Formeln). Bete und meditiere. Gehe eine Weile spazieren.
5. Die anderen vier Hindernisse sind Laya, Vikshepa, Kashaya und Rasaswada. Laya bedeutet Schläfrigkeit, Vikshepa übermäßiges Hin- und Herflattern der Gedanken von einem Gegenstand zum anderen. Es ist die übermäßige Affennatur des Denkens. Kashaya heißen die verborgenen feineren Begierden (Gudha Vasana) . Rasasvada ist die Seligkeit des niedrigen Samadhi (Savikalpa Samadhi, in dem es noch einen Erkennenden, Erkenntnis und das Erkannte gibt). Auch dieses ist solange ein Hindernis, wie es vom Genuss der höchsten Nirvikalpa — Seligkeit abhält. Vichara, Unterscheidung, Gebet, Atemkontrolle (Pranayama) , weiter ernsthafte und unnachgiebige Meditation werden die vier genannten Hindernisse beseitigen.
6. Zweifel (Samshaya Bhavana), das irrtümliche Gefühl, ich sei dieser mein Körper (Viparita Bhavana), Asambhavana, eine andere Art von Zweifel sind drei weitere Hindernisse. Vertiefung in die heiligen Schriften (Sravana) bringt den Zweifel (Samsaya Bhavana) zum Schweigen, Meditation (Manana) überwindet Asambhavana, Meditation (Nididhyasana) und Verwirklichung (Sakshatkara) klären Viparita Bhavana.
7. Andere Hindernisse sind Krankheit, Gleichgültigkeit im Denken, falsche Vorstellungen (Bhranti), eingebildete Furcht, das Bestreben des Denkens, sich nach außen auf seine Gegenstände zu stürzen, Schläfrigkeit, Rückfall aus einer schon erreichten höheren Stufe der geistigen Übung (Sadhana). Sorgfalt, Nachdenklichkeit, gesteigerte Begierdenlosigkeit (Vairagya), Ausruhen, intensive geistige Übung (Sadhana) beseitigen diese Hindernisse.
8. Wie Wolken die Sonne verhüllen und nicht durchlassen, so überschatten die Wolken der Krankheit, der Schwermut und Verzweiflung deinen Weg. Aber auch dann darfst du die Übung von Japa, Konzentration und Meditation nicht aufgeben. Diese kleinen Wölkchen der Krankheit und Verzweiflung werden bald vorüber sein. Präge deinem Denken ein: auch das wird vorübergehen. Wie man das Essen auch nicht einen einzigen Tag lang lässt, sollte man auch die geistigen Übungen nicht einen Tag lang unterbrechen. Dein Denken ist immer bereit, dich zu täuschen und von deinen Übungen abzuhalten. Höre nicht auf die Stimme deines Denkens. Höre vielmehr auf die liebliche laute Stimme deiner Seele.
9. Kämpfe gegen deine Gedanken an. Vermeide alle gewaltsamen Anstrengungen beim Meditieren. Entspanne alle Muskeln und Nerven. Entspanne auch das Hirn. Denke liebevoll an den Herrn. Wiederhole langsam dein Guru Mantra mit Andacht und beruhige das quirlende Denken. Bringe die Gedanken zum Schweigen.
10. Mache keine besonderen Anstrengungen, um deine Gedanken zu beherrschen, sondern lasse sie lieber eine Weile laufen und ihre Kräfte verbrauchen. Sie werden die Gelegenheit nützen und zuerst wie Affen, die man von der Kette löste, umherspringen, bis sie allmählich ruhiger werden und auf deine Befehle warten. Es wird zuerst eine Weile dauern, bis du sie bezähmst, aber bei jedem neuen Versuch werden sie in kürzerer Zeit zu dir zurückkehren.
11. Wenn schlechte Gedanken auftauchen, setze deine Willensstärke nicht ein, um sie zu vertreiben. Du verschwendest dabei nur Energie und spannst deinen Willen unnötig an. Dabei wirst du müde. Je größere Anstrengungen du machst, um so heftiger und um so schneller werden die schlechten Gedanken mit doppelter Kraft wiederkehren. Dabei werden die Gedanken nur mächtiger. Sei deshalb gleichgültig und bleibe ruhig. Dann werden sie bald wieder verschwinden. Oder stelle ihnen gute Gedanken entgegen (die Pratipaksha Methode), oder denke immer wieder angespannt an das Bild Gottes und an dein Mantra oder bete.
12. Spritze dir kaltes Wasser ins Gesicht, um die Schläfrigkeit zu vertreiben. Stehe fünf Minuten lang auf oder lege dich zehn Minuten lang über eine behelfsmäßige Schaukel und schwinge hin und her. übe zehn bis zwanzig milde Kumbhakas (Atemanhalten, eine Chung der Atemkontrolle oder Pranayama) . Nimm die Shirshasana- oder Mayurasana-Stellung eine Weile ein. Nimm abends nur Milch und Früchte zu dir. Mit diesen Methoden kannst du gegen den Schlaf ankämpfen. Gehe zehn Minuten spazieren. Lass das Licht brennen, wenn du schläfrig wirst.
13. Sehr oft wird der Neuling beim Meditieren niedergeschlagen, weil frühere Eindrücke (Samskaras) wirksam sind oder astrale Einflüsse, böse Geister, schlechte Gesellschaft, wolkiges Wetter, Magendrücken oder überladene Eingeweide. Man muss das schnell beseitigen durch fröhliche Gedanken, lebhaftes Auf- und Ab- gehen, Singen, Lachen, Beten, Atemübungen (Pranayama), Abführmittel und eine Dosis Mixtur gegen Blähungen.
14. Wenn eine Biene feststellt, dass ihre Füße mit Honig in Berührung kamen, leckt sie die Füße ein paar mal ab und fliegt vergnügt weiter. So musst auch du dich durch Leidenscnaftslosigkeit (Vairagya) und Meditation von den Gedanken befreien, welche sich infolge von Anziehung und Fesselung (Raga und Moha) an diesen Körper heften und klammern. Entfliehe fröhlich diesem Gefängnis aus Fleisch und Knochen zur Quelle Brahman, zum Absoluten.
15. Rede nicht mehr soviel. Du hast genug diskutiert und leidenschaftlich debattiert. Ziehe dich in einen abgeschiedenen Raum zurück. Schließe deine Augen und beginne tief und schweigend zu meditieren. Fühle Seine Gegenwart. Wiederhole Seinen Namen Om mit Inbrunst, Freude und Liebe. Erfülle dein Herz mit Liebe (Prem). Vernichte die Sankalpas, Gedanken, Launen, Einbildungen und Begierden, wenn sie aus deinem oberflächlichen Denken aufsteigen. Ziehe die schweifenden Gedanken ab und fixiere sie auf den Herrn. Dann wird die Meditation (Nishta) tief und intensiv. Öffne deine Augen nicht, stehe nicht von deinem Sitz auf. Versenke dich in Ihn. Tauche tief hinab in die innersten Winkel deines Herzens. Versenke dich in das leuchtende Atma der Seele in dir, trinke den Nektar der Unsterblichkeit. Genieße dann das Schweigen. ICH werde dich dort allein lassen. Freue dich, Sohn des Nektars, Freude, Friede, Schweigen, Schweigen, Herrlichkeit!

Meditieren für Konzentration - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018

Meditieren für Konzentration

Das sind einige Fragen, die mir gestellt wurden, auf diese will ich antworten:

  • Hilft die Meditation, um sich besser zu konzentrieren?
  • Gibt es spezielle Meditationstechniken, um sich besser konzentrieren zu können?
  • Kannst Du auch eine bestimmte Meditation empfehlen, um die Konzentration zu fördern?

Hilft die Meditation, um sich besser zu konzentrieren?

Ja, meditieren hilft für die Konzentration. Meditieren heißt ja, eine gewisse Art der Konzentration zu kultivieren. Und letztlich kann der menschliche Geist trainiert werden. So wie die Muskeln stärker und flexibler werden, wenn Du sie trainierst, so können auch der Geist, zum Beispiel das Gedächtnis und die Konzentration, kultiviert werden, indem Du das bewusst trainierst. Und Meditieren ist eine bestimmte Form der Konzentrationsübung. Und so hilft Meditation für die Konzentration.

Gibt es spezielle Meditationstechniken, um sich besser konzentrieren zu können?

Es gibt auch einige Studien, die zeigen, dass sowohl Meditieren als auch Yoga üben sehr hilfreich sind für Konzentration im Alltag. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: „Gibt es bestimmte Meditationsarten für eine bessere Konzentration?“ Und grundsätzlich kann man sagen: „Ja.“ Man könnte auch überlegen: „Welche Meditationsart hilft Dir in besonderem Maße, Dich zu konzentrieren?“

Kannst Du auch eine bestimmte Meditation empfehlen, um die Konzentration zu fördern?

Und hier gibt es zwei verschiedene Aspekte. Der eine wäre: Angenommen, Du bist im Alltag schon sehr konzentriert und Du hast eine Arbeit, die hohe Konzentration erfordert, dann brauchst Du in der Meditation eher Entspannung. Dann sind zum Beispiel solche Techniken wie die Achtsamkeitsmeditation und die einfache Mantra-Meditation hilfreich. Du beobachtest, was der Geist von selbst an Gedanken und Gefühlen produziert. Du beobachtest die Atmung und so weiter. Und gerade, indem Du dann in der Meditation eine so entspannte Technik übst, hat der Geist nachher die Kraft, wieder konzentriert zu sein.

Die zweite Möglichkeit: Du hast einen Tag, wo Du wenig Zeit hast, Dich auf eine Sache zu konzentrieren. Im Gegenteil, Du hast tausend verschiedene Sachen, die es zu tun gibt, die entweder langweilig sind oder Dich zerreißen. Also brauchst Du Konzentration. Dann würde ich Dir empfehlen, eine Meditationsart zu wählen, die Dir hilft, während der ganzen Meditation wirklich dabei zu sein. Das kann zum Beispiel die kombinierte Mantra-Meditation, eine Form der Energie-Meditation, die Ausdehnungs-Meditation oder die Tratak-Licht-Meditation sein. Wenn Du also die Meditation brauchst als Ausgleich des Tages, wo Du keine Gelegenheit hast, bei einer Sache zu bleiben, dann übe eine dieser Konzentrations-Meditationen.

Meditieren hilft einen klaren Geist zu haben

Es gibt noch einen weiteren Aspekt des Meditierens für Konzentration. Manche Menschen zerfleddern sich im Alltag, und sie würden sich gern konzentrieren auf das Wesentliche. Hier kann Meditieren auch helfen. Meditieren hilft Dir, einen klareren Geist zu haben. Und dann kannst Du auch am Ende der Meditation überlegen: „Was von dem, was ich tue, ist notwendig und hilfreich?“ Manchmal kannst Du am Ende der Meditation, wenn Dein Geist eine gewisse Klarheit hat, fragen:

  • Sollte ich das machen?
  • Muss ich das machen?
  • Will ich das machen?
  • Ist es hilfreich, das zu machen?

So wirst du Schritt für Schritt feststellen, dass eine ganze Menge von dem, was Du machst, nicht nötig ist. Und so kann Meditieren Dir helfen, Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Übrigens gibt es auch von Swami Sivananda ein Buch „Konzentration und Meditation“, wo er viele Tipps gibt, wie Du Dich konzentrieren kannst. Informationen findest Du dazu auf den Yoga Vidya Internetseiten. Da haben wir nämlich viele Artikel von Swami Sivananda über Konzentration aufgenommen. Schaue einfach auf unsere Internetseite und gib ins Suchfeld „Konzentation“ ein, dann bekommst Du noch viel mehr Tipps, wie Du Dich konzentrieren kannst.

Video - Meditieren für Konzentration

Meditieren bis zum Tod

Meditieren bis man den Körper verlässt? Was heißt meditieren bis zum Tod? Meditieren ist etwas, was einen auf den Tod vorbereitet. Du meditierst, damit du ein erfüllteres Leben hast. Du kannst meditieren, um mehr Freude, Gelassenheit im Leben zu haben und gesünder zu sein. Aber alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Die Meditation bereitet dich auch auf den Tod vor. So heißt es, wir meditieren bis zum Tod. Wir meditieren, bis wir den Körper verlassen.

Körper bewusst verlassen

In der Bhagavad Gita beschreibt Krishna – ich glaube es ist im 7. Kapitel – wie du in der Meditation deinen Körper verlassen kannst. Er sagt zunächst einmal: Lasse alles los. Angenommen du stirbst, dann gilt alles loszulassen. Vertraue alles Gott an. Sage allem Lebewohl. Yogis sagen nicht unbedingt Auf Wiedersehen, denn wir wollen ja nicht wiedergeboren werden, sondern Yogis sagen Lebewohl.

Mit dem Leben abschließen

Du weißt, dass mit deinem Tod deine Verantwortung für das physische Leben abgeschlossen ist. Es gilt loszulassen. Lasse los! Wünsche allen alles Gute. Bete vielleicht zu Gott, zu deinem Meister, vertraue dein Werk Gott an und danach ziehe deinen Geist nach innen. Verschließe die Tore, wie Krishna es beschreibt. Die sinnlichen Tore, damit keine Eindrücke mehr von außen kommen und auch die Tore nach außen. Du weißt, es gibt nichts mehr zu tun. Sammle so die Energie im Herzen. Spüre in der Tiefe deines Wesens deine wahre Natur. Und dann gehe von dort mit deiner Energie hoch zum dritten Auge und im dritten Auge wiederhole das [Om]. Meditiere über das Om und verlasse den physischen Körper über das dritte Auge. So erfährst du das höchste Selbst.

Den Tod als Meditation erfahren

In diesem Sinne heißt „meditieren bis zum Tod“ auch, dass du im Moment des Todes so meditierst, wie du die ganze Zeit meditiert hast. Und so ist es auch gut eine Meditation zu üben, die auch geht, wenn du stirbst. Deshalb habe ich gewisse Zweifel, dass die reine [Achtsamkeitsmeditation] sehr sinnvoll ist. Einfach nur beschreiben, was du wahrnimmst, wird nicht helfen zur Erleuchtung zu kommen.

Die Achtsamkeitsmeditation hat meiner Meinung nach sehr wichtige Aufgaben, um die Reiz-Reaktions-Ketten zu lösen, zu überwinden und zur Einsicht zu kommen. Aber letztlich brauchst du eine Meditation, die geeignet ist bis zum Tod, bis zum Verlassen des Körpers und die dir hilft, über den Körper hinauszuwachsen.

Meditieren über den Tod hinaus

Das waren einige Anregungen zum Thema „Meditation bis zum Tod“ bzw. „Meditation im Moment des Todes“. Es heißt auch, dass du über den Tod hinaus meditieren kannst. Wenn du keinen physischen Körper mehr hast, dann tun vielleicht die Knie und der Rücken nicht mehr weh. Du hast nicht mehr die innere Unruhe und ein spiritueller Aspirant, der in diesem Leben viel meditiert hat, kann auch nach dem physischen Tod viel meditieren. Man kann nach dem physischen Tod eventuell die Erleuchtung erlangen durch Meditation nach dem physischen Tod. Und selbst wenn du in der Astralwelt nicht die volle Verwirklichung erreichst, wirst du dann im nächsten Leben gut starten können.

Es ist erstrebenswert, früh mit Meditation zu beginnen und vielleicht im nächsten Leben die Gottverwirklichung zu erreichen.

Vortragsvideo "Meditieren bis zum Tod?"

In einer Höhle meditieren

Falkensteiner Höhle

- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von Swami Sivananda -

Die alten Rishis und Seher Indiens lebten in den Höhlen des Himalaya und übten intensive Praktiken (tapascharya). In Höhlen ist die Temperatur ziemlich gleichmäßig. Es ist kühl, da die Hitze des Sommers nicht eindringen kann und im Winter relativ warm. Äußere Geräusche werden abgehalten, sodass man in der Einsamkeit dieser Höhlen wunderbar meditieren kann. Man ist allein, ohne weltliche Atmosphäre und moderne Zivilisation. Spirituelle Ströme erheben die Seele.

Nicht für alle ist das Leben in einer Höhle angebracht. Es ist nichts für ängstliche, kränkliche oder verweichlichte Aspiranten. Es passt nur, wenn man einen starken, widerstandsfähigen Körper hat, keine Furcht kennt und sehr belastbar ist. Manche bekommen Hautausschläge oder Blutarmut wegen mangelnder Luftzirkulation.

Im Grunde eignet es sich nur:

In manchen jungen Aspiranten dämmert durch das Studium spiritueller Lektüre oder auch durch Unglücksfälle oder Schwierigkeiten im Leben ein Strahl von Unterscheidungskraft und Wunschlosigkeit auf. Unvorbereitet, ohne körperliche und geistige Disziplin, fliehen sie in eine Höhle im Himalaya. So wie ein Thermometer bei hohem Fieber schnell nach oben steigt, so steigt auch diese emotional aufwallende Begeisterung ihnen zu Kopf. Sie kühlt sich schnell ab und nach ein paar Tagen gehen sie wieder.

Man kann auch künstliche Höhlen mit guter Ventilation schaffen, sogar auf deinem eigenen Grundstück. Zwei Schächte, die frische Luft herein lassen und verbrauchte ableiten, machen die Höhle benutzbar. Eine solche Höhle ist zum Beispiel die Kaivalya Guha. Wer sehr ernsthaft ist und in der normalen Alltagsumgebung bleibt, könnte versuchen, sich eine solche Höhle zu schaffen. Das kann sehr unterstützen.

Es gibt aber auch einige Nachteile. Wer sich lange Zeit in eine Höhle zurückzieht, wird unter Umständen tamasig. Er ist nicht mehr in der Lage, irgendetwas zu tun und hat Angst davor, wieder mit Menschen zusammen zu sein. Sein Geist wird sofort abgelenkt, wenn er mit ein paar Leuten zusammentrifft oder das geringste Geräusch hört. Das ist kein ausgeglichenes Leben. Es ist eine einseitige Entwicklung. Wer in einer Höhle lebt, muss in der Lage sein, sein Gleichgewicht auch im geschäftigen Treiben einer Stadt zu behalten. Das ist ein Zeichen echten spirituellen Wachstums.

Die wirkliche geschützte, komfortable und berührende Höhle ist in deinem Herzen. Es ist Hridaya Guha, die Höhle des Herzens der Upanishaden, in der die alten Meister wie Dattatreya, Shankara, Yajnavalkya lebten. Und das gilt bis heute. Rishis und Weise, die ihre nach außen gerichteten Sinne und den Geist zurückziehen, wohnen dort und trinken dort in unvergänglicher Wonne den Nektar der Unsterblichkeit.

Möget ihr alle in dieser geheimnisvollen wunderbaren Höhle des Herzens leben, einzig und allein in Verbindung mit eurem innersten Selbst, brahman, dem Absoluten ohne ein Zweites, dem Ziel, der einzigen Zuflucht!

Meditieren bis zur Erleuchtung

Buddha - Der Erleuchtete

Meditation hat als Ziel die Erleuchtung. Meditation hat als Ziel die Gottverwirklichung. Wir meditieren um ganz tief zu gehen, in die Tiefe unseres Wesens. Wir wollen uns öffnen. Wir wollen zur Einheit kommen.

Erleuchtung ist einer der vielen Begriffe für das was man auch als Gott-Verwirklichung, als Selbstverwirklichung oder als Unio Mystica bezeichnet. Als Erlösung, als Befreiung. Im Sanskrit wird es als Moksha bezeichnet, oder als Kaivalya, das heißt Befreiung, oder auch als Aparoksha Anubhuti, die Erfahrung der höchsten Wirklichkeit, oder als Atma Bodha, die wahre Erkenntnis des Selbst.

Und so heißt es, dass wir meditieren sollen, bis wir die Erleuchtung erlangen. Also nicht aufhören, bevor wir die Erleuchtung erlangt haben, sondern wir meditieren bis zur Erleuchtung.

Woher kommt das Meditieren?

Mehr über Meditation findest du hier: Meditation

Wo kommt die Meditation her? Wer hat zuerst meditiert?

Meditation gibt es überall

Meditation ist eine uralte Praxis. Man könnte wohl sagen es ist eine menschliche Fähigkeit, die es seit Urzeiten gibt. In fast allen Kulturen findet man die Meditation. Im Christentum wird es manchmal als stilles Gebet bezeichnet. Im Katholizismus gibt es die Exerzitien. Man findet es auch im Islam, dort gibt es die Mystiker, die sitzen, oder das stille Gebet. Man findet es im Judentum, auch dort gibt es Formen der Meditation. Man findet es in den schamanistischen Kulturen. Man findet es überall. Vermutlich könnte man auch sagen: Meditieren ist ein tiefes Bedürfnis, von Menschen auf der ganzen Welt. Vielleicht nicht von allen Menschen, aber in allen Kulturen gibt es Menschen, die meditieren.

Meditation ist sinnvoll

So könnte man sagen: evolotionsbiologisch hat sich das Meditieren als sinnvoll erwiesen. Meditieren ist etwas, was Menschen hilft, sich zu regenerieren und kreativer zu sein. Meditieren hilft auch bewusster zu sein. Man könnte auch sagen: Meditieren kommt aus der Tiefe des Menschen. Allerdings wird in allen Religionen und allen spirituellen Systemen gesagt: Meditieren kommt von Gott. Zum Beispiel wird in Indien gesagt, Krishna hat die Meditation gelehrt. Oder bei den Shaivas heißt es: Shiva hat Meditieren gelehrt. Und es heißt sogar: Brahma, der Schöpfer, hat als erstes meditiert, bevor er die Welt erschaffen hat; was heißen soll: Meditation steht am Anfang allen Seins.

3 Möglichkeit woher die Meditation kommt

Und so sind es drei verschiedene Möglichkeiten, woher das Meditieren kommt:

  • evolutions-biologisch ist es sinnvoll, weil Meditation hilft, einen klaren Geist zu haben, mehr intuitiv zu sein, kreativer zu sein, gesünder zu sein, mit den Wechselfällen den Lebens besser umgehen zu können usw.
  • Zweite Möglichkeit: Meditieren kommt aus der Tiefe deines Wesens, aus Deinem spirituellen Kern, Meditieren ist Ausdruck der Sehnsucht Deiner Seele nach der Wirklichkeit.
  • Und die dritte Möglichkeit: Meditieren ist eine Inspiration des Göttlichen, und dieses Göttliche offenbart sich in allen Religionen, allen Kulturen als die Fähigkeit des Meditierens.

Mehr zur Meditation findest Du im Internet unter www.yoga-vidya.de/Meditation.

Viveka Chudamani - Meditiere über Tat Twam Asi

Shiva - Höchstes Bewusstsein - Das bist du

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 254 von Sukadev Bretz -

Das, was jenseits von Herkunft, Religion, Familie und Abstammung, frei von Namen, Formen, Verdienst oder Mangel ist, jenseits von Raum, Zeit und Sinnesobjekte ist – das ist Brahman, die Absolute Wirklichkeit. „Tat tvam asi“ das bist du. Meditiere darüber im Geist!

Meditiere über Brahman

Das ist der Beginn einer Versreihe, die den Refrain hat brahma tat tvam asi bhāvayātmani. Brahman (DAS) tat tvam asi (bist du) Bhavayatmani. Darüber meditiere atmani (in deinem Selbst). Also meditiere darüber. Worüber sollst du meditieren?

Meditiere darüber, dass du tat tvam asi bist, Brahman bist. Und was ist Brahman? Brahman ist das, was jenseits von jati ist, also jenseits von deiner Geburt, von deinem Stand, in den du geboren worden bist, jenseits von niti, einer Religionszugehörigkeit und Etikette, jenseits von Kula, von Familie, von Gotra, der Abstammungslinie. Du bist derjenige, der Abseits von all dem ist, duraga. Mache dir das bewusst.

Identifiziere dich nicht

  • Identifiziere dich nicht mit deiner sozialen Schicht,
  • identifiziere dich nicht mit deiner Religion,
  • identifiziere dich nicht mit deiner Familie,
  • deinen Eltern,
  • Kindern und so weiter.

Du bist jenseits von nama (Name). Identifiziere dich also nicht mit deinem Namen, deinem spirituellen Namen, deinem Vornamen oder Nachnamen. Du bist all das nicht. Identifiziere dich nicht mit den Namen und auch nicht mit Namen, die andere Menschen dir geben. Identifiziere dich nicht, wenn Menschen sagen, dass du das großartig gemacht hast oder dumm gemacht hast, du dumm bist. Das sind alles nur Worte (Nama).

  • Identifiziere dich auch nicht mit Rupa (deiner Form). Manche Menschen denken sie sind zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein. Ich habe eine zu große Nase, zu kleine Nase, zu dicke Nase und so weiter. Identifiziere dich nicht mit dieser Form.
  • Identifiziere dich auch nicht mit Dosha. Was ist Dosha? Dosha wird hier oft übersetzt mit Fehler. Aber Dosha im Ayurveda ist das vorherrschende Temperament. Es gibt Vata, Pitta, Kapha. Es gibt Menschen, die sich mit ihrem Dosha identifizieren. Sie sagen: „Ich bin halt Vata. Ich bin so leicht und beschwingt. So bin ich halt.“ Oder sie sagen: „Ich bin halt Pitta. Ich bin feurig, temperamentvoll.“ Oder sie sagen: „Ich bin Kapha. Ich bin gemütlich.“ Identifiziere dich damit nicht.
  • Identifiziere dich nicht mit deinem Namen, deiner Form, deinem Aussehen und identifiziere dich auch nicht mit deiner Psyche, mit Guna und Dosha.
  • Identifiziere dich aber auch nicht mit dem Raum, also dem Ort, wo du bist und allem, was in der Zeit (Kala) veränderbar ist.
  • Identifiziere dich nicht mit den Objekten, mit denen du zu tun hast. Du bist jetzt ein Körper. Bist du das? Nein, das bist du nicht. Aber Menschen identifizieren sich nicht nur mit ihrem Körper, sondern auch mit dem Raum, wo ihr Körper ist. Indem du sagst, ich bin Rheinhesse, ich bin Bayer, ich bin Sachse, ich bin Europäer sagst du was Falsches. Du bist kein Rheinhesse, Bayer, Sachse, Europäer. Du bist nichts, was im Raum ist.

Was sich in der Zeit ändert bist du alles nicht

Du bist nichts von dem, was sich in Kala, der Zeit, ändert. All das bist du nicht. Du bist auch nicht die Objekte, die mit diesem Körper in Beziehung stehen. Du bist nicht Auto, Kleidung, Beruf und so weiter. Du bist nicht die Familie, die mit dem Körper zu tun hat. All das bist du nicht.

Geh über alles Wahrnehmbare hinaus

Shankara sagt hier, dass du darüber hinausgehen sollst. Werde dir bewusst, womit du dich vielleicht identifizierst. Werde dir immer wieder bewusst, welche Probleme aus Identifikationen herauskommen. Identifizierst du dich mit deinem Namen und wie andere dich nennen, wie freundlich oder unfreundlich sie dir begegnen? Identifizierst du dich mit deinem Körper und wie er aussieht? Identifizierst du dich mit seiner Psyche und seinem Temperament? Identifizierst du dich mit Familie und so weiter, mit deiner Abstammung? Identifizierst du dich mit der Gegend aus der du kommst? Identifizierst du dich mit Objekten, die mit dem Körper in Beziehung stehen?

Los alle Vorstellungen los

Lass los! Lass los! Lass los!

Immer wieder sagt Shankara hier duragam (lass los!) Ativartin gehe darüber hinaus. Du bist Brahman, das Absolute. Tat Tvam Asi – Das bist du. Meditiere darüber (bhavaya) atmani in der Tiefe deiner Seele. Meditiere darüber, löse dich von Verhaftungen und Identifikationen.

Viveka Chudamani - Meditiere über die höchste Wirklichkeit

Richte deinen Geist auf Befreiung aus

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 264 von Sukadev Bretz -

Jeder soll selber im Geist über die Wahrheit dieser Unterweisungen – die in den vergangenen Versen der Schriften dargelegt worden sind – meditieren. Dadurch offenbart sich ihm die Wahrheit, frei von Zweifeln und Bedenken, klar wie Wasser auf der Hand.

Wir sind im 264. Vers des Viveka Chudamani, etwa in der Hälfte der Schrift. Wenn du dem folgst, was ich immer wieder empfehle, nämlich täglich einen Vers zu hören/lesen, dann hast du jetzt ein dreiviertel Jahr Viveka Chudamani studiert. Hoffentlich hast du aus diesem Geist heraus gelebt. Wie Shankara sagt: „Meditiere immer wieder darüber.“

Vier Schritte im Vedanta

Es gibt die vier Schritte des Vedanta. Diese sind:

Meditiere in der Tiefe deiner Seele

Shankara wiederholt öfters „Brahma tat tvam asi bhavayatmani – Du bist dieses Brahman. Meditiere in der Tiefe deiner Seele.“ Immer wieder gehe in die Tiefe deiner Seele, erkenne Tat Tvam Asi. Du bist dieses Brahman, erfahre das in der Tiefe deiner Seele.

Viveka Chudamani - Meditiere über die unendliche Glückseligkeit

Geh tief in die Meditation und erfahre die Unendlichkeit

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 320 von Sukadev Bretz -

Löse die außen und innen wahrgenommene Welt vollständig auf! Meditiere mit gesammeltem Geist über das reine Selbst, die reine Glückseligkeit! Verbringe damit deine Zeit, solange noch eine karmische Bindung (prarabdha karman) besteht.

Lass dich nicht von der Meditation abhalten

Hier sagt er sowie du gerade keine besondere Aufgabe hast, meditiere über das Unendliche, das Absolute. Und das ist auch ein guter Tipp für die Meditation. Denn in der Meditation hast du ja keine besondere karmische Aufgabe. Dort gilt es einfach zu sagen: „Ich bin das Unendliche, das Ewige, das unsterbliche Selbst.“ Meditiere darüber und wenn dein Geist jetzt während der Meditation dir den Vorschlag macht zwischendurch an dem heutigen Tag zu überlegen, was du machen sollst, zu reflektieren, was heute gewesen war oder gestern gewesen ist, wenn dein Geist dir vorschlägt über alles Mögliche nachzudenken, was noch deine Aufgaben sein könnten, dann sage deinem Geist, dass du jetzt gerade kein anderes Prarabdha Karma hast, als zu meditieren. Du kannst ihm auch sagen, dass du dich nach der Meditation wieder ihm zuwendest. Probiere das mal aus. Du könntest auch so mit deinem Geist sprechen: „Danke für deinen Vorschlag mich jetzt damit zu beschäftigen. Aber Wiedervorlage um 9.00 Uhr.“ Und wann immer dein Geist dich fragt, was heute sein wird, was du heute machen kannst und wie du es machen sollst, sage: „Danke, lieber Geist, mich damit zu beschäftigen. Wiedervorlage um 9.00 Uhr.“ Und so sage das immer wieder.

Atha Meditation - Jetzt Meditation

Und indem du dir das immer wieder sagst, wenn gerade kein Prarabdha Karma da ist, werde ich über die unendliche Glückseligkeit meditieren, hilft dir das für die Meditation. Es ist ein kleiner Tipp für die Meditation, wann immer du meditierst und dein Geist sich beschäftigen will mit dem, was nicht Meditation ist, sage ihm: „Atha Meditation. Anderes später.“

Viveka Chudamani - Meditiere über dein eigenes Selbst

Erfahre dich selbst als Beobachter

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 381 von Sukadev Bretz -

Ewig scheint dieser Atman, der wesenhafte strahlende Beobachter von allem, immer offenbar in der Hülle des Intellekts. Mache diesen Atman, der sich vom Unwirklichen unterscheidet, zum Ziel Deiner Einkehr, meditiere über ihn als Dein eigenes Selbst und löse Dich von allen anderen Gedanken.

Im Inneren bist du immer das Selbst

Ewig scheint dieses Selbst. Mache dir bewusst, dass du im Inneren immer das Selbst bist. Alles, was sich verändert, bist du nicht. Mache dir das heute am Tag immer wieder bewusst.

Alles was sich verändert bist du nicht

Mache dir das heute besonders bewusst! Mache dir öfters bewusst, wie Gedanken in deinem Kopf sind und wie sie wieder gehen. Spüre öfters die Stimmung und sei dir bewusst, dass sie wieder geht. Spüre etwaige Emotionen! Spüre wie sie wieder gehen! Der, der das spürt, bleibt gleich. Das ist der Atman. Und wann immer es dir gelingt den Atman, das Selbst, wahrzunehmen oder dich zu identifizieren, dann bist du in der Freude, in der Wonne.

Erfahre dich selbst als Beobachter

In diesem Sinne übe diese drei Schritte heute besonders:

1. Beobachte wie das Wahrnehmbare, Gedanken, Emotionen, Gefühle und Wahrnehmungen kommen und wieder gehen.
2. Sei dir bewusst, dass sie nicht von Dauer sind, sondern wieder vergehen.
3. Mache dir bewusst, dass du der Beobachter bist.

Erfahre dich selbst als der Beobachter und erfahre so Freude des Selbst!

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Videos

Multimedia

Klassische Yoga Tiefenentspannung mp3

Sakshi Bhav-Meditation mit Shivakami

Meditation: Aktiviere deine Energien und dehne deine Bewusstheit aus

Bhakti Yoga Meditation: Die göttliche Gegenwart erfahren

Meditation: Wortlose Bewusstheit: Alles ist wahrhaftig Brahman

Achtsamkeits-Meditation: Beobachte und löse dich vom Beobachtbaren

Kurze Beobachtungs-Meditation – auch für den Alltag

Atem-Meditation: Konzentration zwischen die Augenbrauen

Blitzentspannung Atembeobachtung Oberlippen – Meditation

Mantra-Meditation in 6 Schritten

Kurze Shiva-Shakti-Meditation

Achtsamkeitsmeditation auf den Atem 4-4

Sahasrara Chakra Erd-Himmels-Meditation

Achtsamkeitsmeditation auf den Atem 3-4

Rosen-Meditation im Sahasrara Chakra

Achtsamkeitsmeditation fuer den Atem 2-4

Phantasiereise zu Lakshmi

Achtsamkeitsmeditation für den Körper 1-4

Sahasrara Chakra Segens-Meditation