Ayurveda Konstitutionslehre

Aus Yogawiki

A Die körperliche Ebene

Konstitution (PAKRITI)

Die Ermittlung der individuellen Konstitution (Pakriti) ist die Grundlage der ayurvedischen Behandlung. In der ayurvedischen Medizin steht der Patient mit seinem Lebensstil und seiner Veranlagung im Vordergrund und dies macht außergewöhnliche Stärke dieses Medizinsystems aus.

Eine Krankheit wird als Komplikation angesehen, wenn die Konstitution aus dem Gleichgewicht geraten ist und nicht eine eigenständige Kraft, die von außen angreift.

Die Konstitution (Pakriti) eines Menschen wird durch das Verhältnis der Elemente, Doshas und Gunas zum Zeitpunkt der Befruchtung festgelegt. Dieses Verhältnis in einem Menschen bleibt lebenslang konstant.

Die Konstitution eines Menschen hängt ab von:

  • der Ernährung und anderen Verhaltensweisen der Mutter während der Schwangerschaft

und

  • den Elementen, aus denen der Fötus zusammengesetzt ist
  • der gesellschaftlichen Schicht
  • der Ernährung und anderen Verhaltensweisen des Menschen
  • der Jahreszeit
  • Ort und Zeit (Tageszeit)
  • Alter (Lebensalter)
  • individuellen Faktoren und
  • Umwelteinflüssen

Außer der körperlichen Konstitution, die durch das Verhältnis der Elemente entsteht, gibt es noch die psychologische Konstitution, die durch die Zusammensetzung der 3 Gunas entsteht.

Zusätzlich gibt es noch die funktionelle oder energetische Konstitution, welche durch das Verhältnis der Doshas entsteht und dies ist das wichtigste Merkmal bei einer Untersuchung – sowohl von gesunden Menschen als auch von kranken Patienten.

Verschiedene Konstitutionen

Funktionelle (durch die Doshas bestimmte) Konstitution Es gibt 7 Arten von Konstitutionen entsprechend des vorherrschenden Dosha:

  • Vata-Kapha (V/K)
  • Vata-Pitta (V/P)
  • Pitta-Kapha (P/K)
  • Vata-Pitta-Kapha (V/P/K)

Ein einziges vorherrschendes Dosha ist genau so selten, wie die ausgeglichene Konstitution mit allen Doshas im gleichen Verhältnis (Samaprakriti).

Diese ausgeglichene Konstitution ist am günstigsten und hat die höchste Immunität. Reine Vata-Konstitution ist im Allgemeinen ungünstig. Eine reine Kapha-Konstitution ist vorteilhaft und eine reine Pitta-Konstitution steht dazwischen. Die Vata-Kapha-Konstitution ist problematisch, Pitta-Kapha-Konstitution heikel und Vata-Pitta-Konstitution kritisch.

Eigenschaften der gemischten Konstitution

a) Vata Kapha Konstitution:

Sind im allgemeinen:

  • sehr groß, athletisch
  • sensibel
  • Kapha´s Trägheit (Lethargie) wird durch die Hyperaktivität von Vata aufgehoben
  • sie neigen zu Gefühlskälte aufgrund der gemeinsamen Kälteeigenschaften von Kapha und Vata
  • fehlendes Feuer – Element wir durch regelmäßige Ölmassagen ersetzt und dies sorgt dafür, dass die Gewebefeuer funktionieren.

b) Vata Pitta Konstitution:

Diese Konstitution funktioniert so, als ob man Luft mit einem Blasebalg in ein Feuer bläst.

Die Menschen sind:

  • aktiv
  • intelligent
  • sehr intensiv, in dem was sie tun

Sie neigen dazu sich selbst aufzubrauchen und aufzuopfern. Unruhige Typen müssen gebremst werden. Dieses kann man mit kapha-fördernder Ernährung tun, diese Ernährung hilft ihnen zu erden, sie dürfen viel Süßes essen und trinken. Durch die Unruhe im Leben können sie ihren Partnern und anderen Menschen auf die Nerven gehen. Sie müssen lernen ihr Temperament gegenüber anderen unter Kontrolle zu halten.

c) Kapha Pitta Konstitution:

Sie sind:

  • von rundlicher Gestalt
  • eher klein
  • feurig, sozial und lebensfroh
  • liebevolle Eltern und Partner und kommen mit jedem gut aus
  • sie haben einen runden Kopf

Wenn das Vata-Element in ihrer Konstitution fehlt, können sie verbissen und unflexibel sein:

Ernährung:

Beim Essen sollten sie moderat sein, fettiges und öliges vermeiden, sie sollten Sport treiben und Yoga üben, um ihre Struktur zu kräftigen. Sie sind emotional und ausgeglichene Menschen. Das Feuer von Pitta gleicht die Trägheit von Kapha aus. Sie neigen zu Herzlichkeit, die sie allgemein beliebt macht. Kräftige Massagen mit leichtem Öl und Schwitzbad mit milden Temperaturen helfen dem Gewebe, zu entschlacken.

d) Tridosha Konstitution:

Diese ist selten. Menschen mit Tridosha Konstitution haben eine ausgeglichene Natur und haben eine gute Widerstandskraft gegenüber gesundheitlichen Faktoren. Trotzdem können auch durch äußere Einflüsse Störungen entstehen, welche der Gesundheit schaden. Daher ist es auch hier wichtig eine Vorsorge zu treffen durch:

  • jahreszeitlich eingestellte Ernährung
  • Ölbehandlungen

Durch die Tridosha Konstitution haben sie eine gute Immunität und sind gegenüber äußeren Einflüssen sehr sensibel.

Eigenschaften der 3 Reinformen der funktionellen Konstitution:

a) Vata Konstitution:

Vata-Konstitutionstypen sind

  • im allgemeinen sehr groß
  • nicht besonders kräftig
  • dünn

und sie haben

  • eine geringere Wiederstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten
  • ein geringeres Körpergewicht

Sie bilden keine kräftigen und stabilen Gewebe, weil die Qualität ihrer Verdauung und ihres Stoffwechsels dauernd schwanken. Diese Instabilität in ihrem Leben führt dazu, dass sie ihre Aufgaben nicht gleichmäßig und kontinuierlich ausführen können. Sie sind nicht beständig. Sie haben im allgemeinen eine kürzere Lebenszeit als die anderen Konstitutionstypen. Sie brauchen körperlich nicht anstrengende Arbeit, die ohne große Konzentration oder Aufmerksamkeit ausgeführt werden kann. Diese Arbeit sollte nicht in einem kalten, klimatisierten Raum stattfinden, sonst erkranken sie

  • durch Gewichtsverlust

Das Lebensalter dieser Konstitution ist das Kindesalter von der Geburt bis zum 16. Lebensjahr (Balya).

b) Pitta-Konstitution

Diese Typen sind

  • dynamisch
  • mittelmäßig stark
  • arbeitsfähig
  • intelligent
  • kreativ
  • wohlhabend
  • Karrieretypen

sie haben:

  • ein gutes Aufnahmevermögen
  • ein gutes Fachwissen
  • eine hohe Verdauungs- und Stoffwechselaktivität

Durch die hohe Stoffwechselaktivität müssen sie regelmäßig essen und kühlende und fetthaltige Getränke zu sich nehmen. Ihre Gewebestoffe sind von guter, umgewandelter Qualität. Ihre Lebenserwartung ist unterdurchschnittlich, weil ihr Körperstoffwechsel und die Umwandlung so schnell ablaufen. Ihre Haut ist weich, ölig und glatt, sie neigen zur frühzeitigem Haarausfall und Haarergrauen.

passende Arbeitstätigkeit:

  • in einer kühlen oder klimatisierten Umgebung
  • Arbeit mit Chemikalien oder in Färbereien oder im Öl produzierenden Gewerbe

Sie neigen zu allen Arten von Entzündungserkrankungen und zu Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Pitta herrscht in dem mittleren Lebensabschnitt (Mathy) vor.

c) Kapha-Konstitution:

Diese Typen sind:

  • dick
  • robust
  • stämmig

und haben

  • große Körperabwehrkraft und große Körperkraft

Sie sehen gut aus und leben länger und gesünder als andere Konstitutionstypen, sie machen einen ruhigen, leisen Eindruck. Sie brauchen wenig Nahrung und Getränke, weil ihre Verdauung und ihr Stoffwechsel sehr langsam sind. Kapha herrscht im Alter, also in den späteren Lebensabschnitten vor.

passende Arbeitstätigkeit:

  • sie können schwere und anstrengende Tätigkeiten ausführen
  • keine Tätigkeit in einer kalten und feuchten Umgebung

Sie werden leicht dick und sind anfällig für Gelenkkrankheiten und Herzprobleme. Diese Konstitution wird durch das Verhältnis der 3 Gunas zum Zeitpunkt der Geburt bestimmt. Sie kann leicht verändert werden, da sie als geistiger Faktor durch das menschliche Verhalten und durch Lernen bestimmt wird.

Es gibt 3 Arten gemäß der 3 Gunas:

1. Sattwa-artige Konstitution

  • sie haben viel Wissen und bemühen sich fortwährend noch mehr zu lernen
  • sie neigen zu Reinlichkeit
  • sie haben einen starken Willen
  • sie fördern andere
  • sie sind höflich
  • sie glauben an das Göttliche
  • sie haben sich dem Guten verpflichtet

Es 7 Untergruppen von Sattwa mit den Namen von 7 bekannten Halbgöttern. Brahma als die Reinste, Rishi, Indra, Yama, Varuna, Kubera und Gandharva, welche Eigenschaften leicht weltlich sind. (Für die detaillierte Ausführung siehe "Das Neue Ayurvedische Praxis Handbuch von Dr. Hans Rhyner" Seite 145, 146).

Die 6 Typen der sattwigen Konstitution

Psychische Konstitution: - 1. Brahma (der Schöpfergott)

Eigenschaften:

  • hat materielles und spirituelles Wissen und Unterscheidungskraft
  • hat gutes Gedächtnis, Ausdruckkraft und Argumentationsvermögen

Psychische Konstitution: - 2. Rishi (der Seher)

Eigenschaften:

  • großartige intellektuelle Fähigkeiten

Psychische Konstitution: - 3. Indra (König der Götter)

Eigenschaften:

  • königliches Auftreten, Autoritätssprechen
  • führt gerne heilige Rituale durch
  • ist nicht hinterhältig
  • hat Voraussicht
  • Hingabe zu tugendhaften Handlungen, Erreichen von Wohlstand und Befriedigung der Sinne auf ethische Art und Weise

Psychische Konstitution: - 4. Yama (Gott des Todes)

Eigenschaften:

  • striktes Einhalten korrekter Handlungsweisen
  • Handeln im richtigen Augenblick
  • Rücksichtnahme auf andere
  • Bereitschaft für sofortiges Handeln
  • Erinnerungsvermögen und Kapazität Verantwortung zu übernehmen
  • ist unabhängig, neidlos, ohne Hass und Ignoranz

Psychische Konstitution: - 5. Varuna (König des Universums)

Eigenschaften:

  • ist mutig und geduldig, makellos und hat eine Abneigung gegen Unreinlichkeit
  • Freude an Wasser und Wassersport
  • hasst gemeine Handlungen
  • zeigt Freude und gerechte Wut zur richtigen Zeit und im richtigen Maß

Psychische Konstitution: - 6. Kubera (Gott der Schätze, Reichtümer und Hüter des Nordens

Eigenschaften:

  • hat Freude an Grundbesitz, Ehre, Luxus und Bediensteten
  • hat starke Zuneigung zu ethischer Handlungsweise, Reichtum und Zufriedenstellung der Sinne
  • hat Freude an Freizeitvergnügen

Psychische Konstitution: - 7. Gandharva (himmlische Musikanten)

Eigenschaften:

und die Gesellschaft des anderen Geschlechts

2. Rajas-artige-Konstitution:

Diese Personen bezwingen gerne die anderen.

  • Sie sind sehr dynamisch und antreibend
  • sie kritisieren gerne andere, nehmen aber selbst keine Kritik an
  • sie sind mit sich, ihrer Stellung und ihrem Besitz nie zufrieden, sie wollen immer mehr
  • sie sind egoistisch und heißblütig
  • sie sind fleißig und ehrgeizig und können über Leichen gehen
  • sie lassen Schmerzen und Vergnügen freien Lauf
  • sie sind mutig, eifersüchtig und grausam.

Es gibt 6 Untergruppen von Rajasika benannt nach Namen von 6 Dämonen: Asura, Rakshas, Paisaca, Sarpa, Preta und Sakuna. Die Eigenschaften sind detailliert ausgeführt im neuen "Ayurveda Praxis Handbuch" von Dr. Hans Rhyner, Seite 147.

Die 6 Typen der rajassigen Konstitution:

1. Asura (dämonische Götterklasse)

Eigenschaften

  • lobt sich gerne selbst

2. Rakshas (Wächter):

Eigenschaften:

  • nicht tolerant, immer voller Wut, ist gewalttätig und grausam
  • übermäßiges Essen und hat eine Vorliebe für Fleisch
  • schläft zu viel und ist faul
  • Neid

3. Paisaca (Dämon)

Eigenschaften:

  • Vorliebe für das andere Geschlecht
  • neigt zu unsauberen Gewohnheiten und hasst Sauberkeit
  • ist feige und hat einen furchteinflößenden Charakter
  • perverse Lebens- und Essgewohnheiten
  • übermäßiges Essen und Trinken

4. Sarpa

Eigenschaften

  • ist mutig, wenn er wütend ist und feige, wenn nicht
  • hat ein schnelles Reaktionsvermögen
  • ist faul
  • er handelt, isst und bewegt sich unter Angst

5. Preta (Gespenst)

Eigenschaften:

  • er wird von inneren Schmerzen getrieben in seinen Handlungen
  • ist neidisch
  • ist unentschlossen
  • hat eine ausgeprägte Gier
  • handelt ohne Diskriminierung

6. Sakuna

Eigenschaften

  • extrem leidenschaftlich, extremer Lebensstil und extreme Ernährungsgewohnheiten
  • ist instabil und rücksichtslos
  • ist nicht dazu in der Lage, für sich zu sorgen

7. Tamas-artige Konstitution:

  • sie sind faul und träge
  • sie arbeiten nicht gerne, wenn es nicht nötig ist
  • sie haben großes Interesse an Essen und Schlafen
  • Reinlichkeit und Gesundheit sind ihnen nicht wichtig
  • sie fürchten sich vor vielen Dingen, zum Beispiel vor Misserfolg bei irgendwelchen Aktivitäten, daher ergreifen sie auch keine Initiative

Die 3 Typen der tamassigen Konstitution

Es gibt 3 Untergruppen, der erste Name, Pashava, bedeutet Tier, der zweite, Matsy, bedeutet Fisch und der dritte Konstitutionstyp, Vanaspatya, ist mit pflanzlichem Leben zu vergleichen – also ohne intellektuelle Fähigkeiten.

Pashava:

Eigenschaften

  • abstoßendes Verhalten und schlechte Essgewohnheiten
  • exzessive sexuelle Aktivität und exzessiver Schlaf


Matsya (Fisch):

Eigenschaften:

  • ist instabil
  • ist ständig leidenschaftlich und aufgebracht
  • ist ständig in Bewegung und durstig

Vanapatya:

Eigenschaften

  • Mangel an intellektuellen Fähigkeiten
  • große Faulheit
  • übermäßige Nahrungsaufnahme

Die drei psychischen Konstitutionen

Überwiegend Sattwa:

  • Wissensvermehrung mit fairen Mitteln
  • sehr intelligent
  • akzeptiert Status, Geld, Essen, kein starker Ehrgeiz
  • gibt anderen ihren fairen Anteil uneigennützig
  • höflich und freundlich
  • ruhig und leise
  • angeborene Gesundheit und ist sich seiner Belastbarkeit bewusst

Überwiegend Rajas:

  • Wissensvermehrung um jeden Preis
  • bezwingt andere in eigennütziger Weise
  • manchmal grob und ärgerlich
  • kühn, grausam und gierig
  • folgt Gesundheitsratschlägen, wenn er überzeugt ist

Überwiegend Tamas:

  • nicht intelligent
  • lethargisch
  • eigennützig, aber kämpferisch
  • besorgt und niedergeschlagen
  • furchtsam und gemein
  • glaubt an die Falschheit
  • kümmert sich nicht um seine Gesundheit, folgt medizinischen Ratschlägen nicht

Physische (somatische) Konstitution

Diese Konstitution wird nach dem Vorherrschen der Elemente zum Zeitpunkt der Vereinigung von Samen und Ei bestimmt.

Durch die Eigenschaften der Doshas Kapha (wässrig), Pitta (feurig) und Vata (luftig) hängt die physische Konstitution mit der funktionellen Konstitution zusammen. Bei erdartiger Konstitution dominiert Kapha und bei ätherischer Konstitution Vata.

Menschen mit erdartiger Konstitution haben

- dicke, massige, schwere, breite und kräftige Körper,

– große Knochen und

– stark behaarte Körper.

Menschen mit ätherischer Konstitution sind

– leicht und locker

– die Sinne klar und

– mit weiten Körperöffnungen


Die Untersuchung der Konstitution

Die eigene Konstitution zu bestimmen, ist etwas leichter, weil wir uns selbst sehr gut kennen. Bei anderen Menschen, Freunden, Bekannten usw. ist es manchmal schwieriger. Sogar hoch qualifizierte ayurvedische Ärzte sind nicht immer einer Meinung, das heißt aber nicht, dass einem von ihnen eine fehlerhafte Einschätzung unterlaufen ist. Es heißt sogar, dass die Empfindlichkeit gegenüber den Doshas verschieden ausgeprägt ist, daher gibt es Ärzte, die auf die Behandlung nur eines der Doshas spezialisiert sind. Um die Konstitution zu bestimmen, soll am ehesten an den festen Eigenschaften des Körpers festgehalten werden: Körperbau, Gewicht, Hautfarbe usw.

V = Vata

P = Pitta

K = Kapha

1. Körperbau:

V – ungewöhnlich groß oder klein, dünn, schwach entwickelter Körper

P – mittlere Körpergröße, mäßig entwickelter Körper

K – stämmig, untersetzt, klein, gut entwickelter Körper

Vata Menschen:

sind überdurchschnittlich groß oder klein. Menschen, deren Größe aus dem Rahmen

fällt, sind typische Vata Menschen, sie sind jedoch im allgemeinen schlank.

Pitta Menschen

haben keinen ausgeprägten Körperbau als Merkmal, daher sind sie durch andere Merkmale zu erkennen

Kapha Menschen

sind korpulent, groß, aber auch untersetzt, sie haben einen breiten, schwergewichtigen Körperbau.

2. Körpergewicht

Vata

- leichtes Gewicht

- nimmt nicht an Gewicht zu

- hat hervortretende Knochen und Venen

Pitta

- mittleres Gewicht

- muskulöser Körper

Kapha

- stämmig, untersetzt und klein

- gut entwickelter Körper

Vata Menschen

haben schwammiges Gewebe, nehmen daher immer zu und ab und können durchaus dick sein. Exzessives Essen führt nicht zu Gewichtszunahme.

Pitta Menschen

haben normalerweise ein gleichbleibendes Gewicht, sogar, wenn sie viel essen, es sei denn sie essen viel rotes Fleisch oder fettiges Essen, dann nehmen sie zu.

3. Hautfarbe

V – glanzlos, braun, eher dunkel

P – rot, rotwangig, leicht errötend, glühend

K – weiß, blass

Dies bedeutet nicht, dass alle Schwarzen mit dunkler Hautfarbe Vata-Menschen sind, denn man muss die Charakteristika der ethnischen Zugehörigkeit berücksichtigen. Dass die Nordeuropäer zu rötlicher Haut neigen, heißt auch nicht, dass sie alle Pitta-Menschen sind.

Die Haut des Vata-Typ hat wenig Glanz und erscheint deshalb dunkel und stumpf.

Der Pitta-Typ hat heiße und leicht errötende Haut. Es scheint, als ob sie Licht abgibt.

Die Kapha-Haut ist weiß und perlmuttartig.

Krankheiten mit Hautverfärbungen sind im allgemeinen durch Pitta-Störungen hervorgerufen, sogar, wenn die Haut nur stellenweise pigmentiert (verfärbt) ist: Beispiel: Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder Albinismus.

4. Beschaffenheit und Temperatur der Haut

Vata: hat eine dünne, trockene, kalte, raue, rissige Haut mit ausgeprägten Venen

Pitta ist warm, feucht, rosa, mit Muttermalen, Sommersprossen und Akne

Kapha ist glatt, dick, weich, kalt und weiss

Die Beschaffenheit ist häufig ein verlässlicheres Merkmal als die Hautfarbe. Von Vata dominierte Menschen neigen zu Sonnenbrand, leiden häufig unter Wunden und Hautausschlägen wie Akne. Akne kann aber auch durch unreines Blut bei jedem Konstitutionstyp ausgelöst werden. Eine Pitta-Haut fühlt sich warm an.

Vata-Menschen leiden unter einer chronischen Trockenheit von Haut und Haaren.

Vata-Haut hat häufig Falten, Sprünge und Risse, ist kalt und nicht sehr dick.

Kapha-Haut ist ölig und unterhalb liegen häufig Fett- oder Wasserablagerungen. Die Haare sind fettig, die Haut fühlt sich kühl, feucht oder schwammig an.

5. Haare

V – spärlich, grob, trocken, leicht gelockt

P – mäßig, fein, weich, frühzeitig ergraut oder glatzköpfig

K – reichlich, ölig, dick, sehr gelockt, glänzend

Die Haarfarbe variiert auch nach rassischen Eigenarten. Aussagekräftig sind häufig daher Glanz, die Struktur und die Qualität des Haares.

Pitta-Menschen bekommen frühzeitig eine Glatze oder die Haare ergrauen, der Kopf wird dann rötlich und sonnenempfindlich.

Bei Vata-Menschen können auch die Haare frühzeitig ausfallen, weil sie Nahrung schlecht verwerten. Sie haben kräftige Schuppen und sind gegenüber Wind empfindlich. Sie haben eher eine dunkle Kopffarbe.

Kapha-Haare wirken attraktiv und sind reichlich und dick.

Der Kapha-Körper kann sehr stark behaart sein.

6. Kopf

V – klein, dünn, lang, unstet

P – mittelgroß

k – groß, untersetzt, ruhig

Die Größe des Kopfes zeigt eher die geistige Konstitution: Sattwa, Rajas oder Tamas. Ein größerer Kopf kann auch ein Zeichen von mehr Intelligenz sein.

Bei Menschen mit Vata-Dominanz fällt entweder ein steifer Nacken und ein starrer Kopf auf oder andererseits unkoordinierte, ziellose Kopfbewegungen.

Die Kapha-Menschen bewegen ihren Kopf sehr wenig und haben daher einen eher eckigen Schädel.

Pitta-Menschen sind in der Mitte von beiden Extremen.

7. Stirn:

V – hat eine kleine, gerunzelte Stirn

P – faltig

K – groß und breit

die Stirn spiegelt auch eher die geistige (psychische) Konstitution wieder. Meistens steht eine ausgeprägte Stirn für einen guten Verstand und ein gutes Gedächtnis, sogar bei einer Vata-Konstitution. Sonst gelten ähnliche Merkmale, wie beim Kopf.

8. Gesicht:

Der Vata-Mensch hat ein dünnes, kleines, langes, zerfurchtes, ausdruckloses und langweiliges Gesicht.

Der Pitta-Mensch hat ein Gesicht von mittlerer Größe und Breite, ist rötlich, hat scharfkantige Züge

Der Kapha-Mensch hat ein großes, rundes, fettes, weißes oder blasses, weiches Gesicht

Die Gesichter von Pitta-Menschen sind eher eckig und ihr Blick durchdringend.

Die Gesichter von Vata-Typen wirken hager und vom Wetter gehärtet zu sein. Die Farbe des Gesichtes hat die gleichen Kriterien, wie für die Hautfarbe, d.h. sie unterliegen der Charakteristika der Rasse. Ein guter ayurvedischer Arzt kann normalerweise aus dem Gesicht die Konstitution bestimmen.

9. Nacken

V – Vata-Nacken sind lang und dünn

P – Pitta-Nacken haben eine mittlere Länge und Dicke

K – Kapha-Nacken sind groß und dick.

Vata-Menschen haben starke Probleme mit zu lockeren Nacken-Sehnen, weil sie ein zu langes Genick haben.

Kapha-Nacken wirken kräftig, breit und derb durch ihre Größe und Dicke.

10. Augenbrauen

V – Vata-Augenbrauen sind ungleichmäßig, dünn und klein

P – Pitta-Augenbrauen sind mäßig und fein

K – Kapha-Augenbrauen sind sehr behaart, dick und buschig

11. Wimpern

Vata-Typen haben feste, trockene und kleine Wimpern

Pitta-Typen haben kleine, dünne, feine Wimpern

Kapha-Wimpern sind groß, dick, ölig und fest

12. Augen:

Vata-Augen sind eher klein, dünn, trocken, stumpf, typischerweise braun

Pitta-Augen sind eher schmal, mittelgroß, typischerweise grün, können leicht entzündlich, rötlich sein und wirken durchdringend.

Kapha-Augen sind eher hervorstechend, breit, dick, ölig, weiß und attraktiv.

Vata-Menschen blinzeln häufig, weil sie im allgemeinen trockene Augen haben. Die Augen zittern, besonders bei starken und ungerichteten Augenbrauenbewegungen. Es fällt ihnen schwer, ihre Augen lange auf einen bestimmten Punkt zu konzentrieren.

Pitta-Menschen haben häufig einen durchdringenden und bohrenden Blick. Die Augen sind lichtempfindlich, daher bekommen sie auch leicht Kopfschmerzen und brauchen Brillen und Sonnenbrillen.

Kapha-Menschen haben große, breite und attraktive Augen, die wie Perlen aussehen mit großen Wimpern und Augenbrauen. Die Augenbewegungen sind regelmäßig aber nicht präzise. Sie weinen leicht und die Augen neigen zu Schleimabsonderungen.

13: Nase:

Vata – die Nase ist dünn, klein, lang, trocken und gebogen

Pitta – die Nase ist mittelgroß

Kapha – die Nase ist dick, groß, fett und ölig

Obwohl zur Beurteilung vom Konstitutionstyp die Nase hilfreich sein kann, bestimmt die Menschenrasse die Nasenform. Die Größe, Breite und Farbe sind die wichtigsten Merkmale.

Pitta-Menschen haben häufig eine kantige und spitze Nase.

Vata-Menschen haben eine lange und spitze Nase.

14. Lippen:

Vata – sind dünn, klein, dunkel, trocken und unstet

Pitta – mitteldick, weich, rot

Kapha – dick, ölig, glatt, fest

Vata-Typen beißen sich sehr häufig auf ihre dünnen Lippen.

Pitta-Typen haben rote Lippen und ein rotes Gesicht.

Kapha-Typen haben große und attraktive Lippen.


15. Zähne und Zahnfleisch:

Vata – Zähne: dünn, klein, gebogen und rau, das Zahnfleisch ist wenig und trocken.

Pitta – die Zähne sind mittelgroß, das Zahnfleisch ist leicht blutend, weich und rosa.

Kapha – Die Zähne sind dick und groß, das Zahnfleisch ist weich, rosa und schleimig

Die allgemeine Struktur der Zähne, seine Farbe und Form sind wichtige Merkmale bei der Konstitutionsbestimmung. Der Zustand des Mundes hängt natürlich von der Ernährung und der Zahnhygiene ab.

Vata-Typen haben Zwischenräume zwischen den Zähnen.

Kapha-Typen haben große, weiße und attraktive Zähne.

16. Schultern:

Vata-Typen haben dünne, kleine, flache und krumme Schultern.

Pitta-Typen haben mittelgroße Schultern.

Kapha-Typen haben breite, dicke, feste und ölige Schultern.

Vata-Menschen haben auf Grund häufiger Angstzustände bucklige Schultern, die zudem eher verspannt sind.

Pitta-Menschen haben im allgemeinen breit gebaute Schultern und sie sind normalerweise weder über- noch untergewichtig.

17. Brust:

Vata-Typen haben eine dünne, kleine, schmale, schwach entwickelte Brust, der Winkel zwischen den Rippenbögen ist klein.

Pitta-Typen haben eine mittelbreite Brust und sind häufig drahtig gebaut

Kapha-Typen haben eine breite, große Brust. Sie ist gut oder zu stark entwickelt. Der Winkel zwischen den Rippenbögen ist groß.

18. Arme:

Vata-Arme sind dünn, übermäßig kurz oder lang und schwach entwickelt. Vata Typen können dünne, spindelartige Arme mit deutlich sichtbaren Ellbogen haben.

Pitta-Arme sind mitteldick und lang und drahtig.

Kapha-Arme sind groß, dick, rund und gut entwickelt und fleischig.

19. Hände:

Die Hände zeigen auch den geistigen Zustand, also den Anteil an Sattva. Feine Hände deuten auf einen höher entwickelten Charakter hin. Lange und elegante Hände spiegeln mehr Empfindsamkeit wieder als kleine, klobige Hände mit kurzen und dicken Fingern.

Vata-Hände sind rau, dünn, trocken, rissig, kalt, klein und unstet. Vata-Typen tendieren zu schmalen Händen mit vielen Linien, hervorstehenden Gelenken und eventuell unregelmäßig geformten Fingern. Die Venen auf den Händen sind so ausgeprägt wie überall.

Pitta-Hände sind mittelgroß, warm, rosa und die Pitta-Menschen haben selbst bei kaltem Wetter häufig warme Hände.

Kapha-Hände sind groß, dick, ölig und kalt und fest. Die Hände sind häufig groß und kräftig gebaut mit wenigen Linien.

20. Oberschenkel:

V - dünn, schmal

P – mittlere Stärke

K – sind gut entwickelt, rund und fett. Diese Typen haben häufig große und plumpe Oberschenkel und neigen zu Cellulitis.

Natürlich gilt es, dass Frauen mehr Körperfett und größere Oberschenkel haben als Männer, bei denen eher die Schultern stärker entwickelt sind.

21. Beine:

Vata-Beine sind dünn, außergewöhnlich lang oder kurz mit hervorstehenden Knien. Die Vata-Menschen gehen häufig und gerne. Sie haben häufig Koordinationsstörungen beim Gehen.

Pitta-Typen haben mittellange und dicke Beine.

Kapha-Typen haben große und stämmige Beine. Es macht ihnen nichts aus, länger zu stehen.

22. Waden:

Vata-Waden sind klein, hart und verspannt.

Pitta-Waden sind weich und locker.

Kapha-Waden sind fest und wohlgeformt.

23. Füße:

Vata-Füße sind klein, lang, dünn, rau, trocken, rissig und unstet. Die Trockenheit von Vata manifestiert sich auch häufig an den Füßen, die dann einer regelmäßigen Ölung bedürfen.

Pitta-Füße sind mittelgroß, weich und rosa. Die Typen haben selbst an den Füßen eine gesunde Hautfarbe und Durchblutung.

Kapha-Typen haben große, harte, dicke und feste Füße. Mit ihrer dicken Haut können sie auch leicht barfuss laufen.

24. Gelenke:

Vata – klein, unruhig, trocken, schlecht gepolstert und knackend. Herausstehende Gelenke sind typische Merkmale von Vata-Typen. Die Ursache ist häufig, dass die Gelenke durch das geringe Körpergewicht gut sichtbar werden.

Pitta-Gelenke sind mittelgroß, weich und locker. Die Gelenke sind geschmiert und daher weich.

Kapha-Typen haben große, dicke und gut gebaute Gelenke. Sie haben größere Gelenke, die aber durch das umgebende Gewebe verdeckt sein können.

25. Nägel:

Vata-Menschen haben kleine, dünne, raue, trockene, dunkle Nägel mit Sprüngen und Rissen. Sie haben die schlechtesten Nägel.

Pitta-Menschen haben mittelgroße, weiche und rosafarbene Nägel.

Kapha-Menschen haben große, dicke, weiße, weiche, ölige und feste Nägel.

Die Nägel zeigen an, wie unser allgemeiner Ernährungszustand ist, wie gut unser Körper Mineralien aufnimmt und wie der Stoffwechsel des Knochengewebes beschaffen ist.


B Abfallprodukte / Stoffwechsel

1. Urin

Vata-Menschen haben spärlichen, farblosen Urin und Schwierigkeiten beim Wasser lassen. Der Urin ist schaumig.

Pitta-Menschen haben üppigen, gelben oder roten und brennenden Urin.

Kapha-Menschen haben weißlichen, milchigen Urin mit durchschnittlicher Menge.

In der ayurvedischen Medizin ist die Urinanalyse ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel.

2. Stuhl

Der Stuhl ein weiteres wichtiges Merkmal bei der Konstitutionsbestimmung.

Vata-Stuhl ist spärlich und trocken. Der Vata-Mensch hat Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Stuhlgang. Er hat Blähungen und eine Tendenz zur Verstopfung. Chronische Verstopfung, vor allen Dingen bei älteren Menschen, ist auf Vata zurückzuführen.

Pitta-Stuhl ist reichlich, locker und manchmal gelblich. Der Typ hat die Tendenz zu Durchfall, neigt zu Fieber und zu Darmträgheit.

Kapha-Stuhl ist fest, manchmal hell und von durchschnittlicher Menge. Es gibt Schleim im Stuhl. Diese Typen können aufgrund ihres langsamen Stoffwechsels Verstopfung haben, aber der Stuhl ist nicht hart.

3. Schweiß/ Körpergeruch

Vata: bei Vata-Menschen ist der Schweiß spärlich und geruchlos, sie schwitzen selten.

Pitta: bei Pitta-Menschen ist er reichlich, heiß und mit starkem Geruch. Bei Hitze schwitzen sie sehr viel.

Kapha: bei Kapha-Menschen ist er kalt, von durchschnittlicher Menge und mit angenehmem Geruch. Sie schwitzen nur bei körperlicher Anstrengung stark.

Viele Faktoren, wie Temperatur und Ernährung beeinflussen wie stark man schwitzt und dies muss bei der Analyse berücksichtigt werden, so z.B. Beispiel schwitzt jemand, der Fleisch isst, stärker als ein Vegetarier.

4. Appetit:

Vata-Menschen haben unterschiedlichen Appetit und er ist nicht vorhersehbar. Pitta-Menschen haben einen starken und heftigen Appetit Kapha-Menschen haben eine geringen und gleichbleibenden Appetit

Der Appetit ist über lange Sicht betrachtet, einer der besten Indikatoren der Konstitution und in dieser Hinsicht sind die Vata-Menschen extrem – entweder sie haben keinen Appetit oder starken Hunger. Hunger macht sie leichtsinnig und ängstlich. Kapha-Menschen haben einen regelmäßigen, aber geringen Appetit, sie hängen am Essen und haben gerne Speisen um sich oder haben beruflich mit Nahrungsmitteln zu tun. Pitta-Menschen sind in der Lage, fast alles zu verdauen und große Mengen Nahrung zu sich zu nehmen, ohne dass sie dabei an Gewicht zunehmen, Sie werden leicht ärgerlich, wenn sie nichts gegessen haben.


5. Geschmack:

Der Vata-Mensch mag süßes, saures oder salziges Essen, er mag auch Gekochtes und gut Gewürztes.

Der Pitta-Typ mag süßes, bitteres oder zusammenziehend schmeckendes Essen. Er mag es entweder roh oder nur wenig gekocht, ohne Öl und Gewürze.

Der Kapha-Typ mag sein Essen scharf, bitter oder zusammenziehend. Das Essen ist am besten mit Gewürzen, aber ohne Öl gekocht.

Die Geschmacksrichtungen treffen aber nur zu, wenn die Doshas einigermaßen im Gleichgewicht sind. Falls das System jedoch vergiftet ist, können diese Geschmacksneigungen sich bis in ihr Gegenteil umkehren. Kultur und äußere Einflüsse spielen bei Geschmacksmerkmalen eine große Rolle, z.B. essen Inder gerne Süßspeisen. Daher ist es besser, nach den Geschmacksrichtungen zu urteilen, bei denen sich die Menschen besser, gesünder und freier von Giftstoffen fühlen.

6. Kreislauf

Der Vata-Typ hat einen schlechten Kreislauf und bekommt leicht Herzklopfen. Sein Bauch und seine Extremitäten sind häufig kalt und trocken. Der Vata-Kreislauf ist unregelmäßig, schlecht und unterschiedlich.

Der Pitta-Kreislauf ist gut und der Pitta-Typ hat einen warmen Körper und er hat eine sehr gute Durchblutung, daher errötet er auch leicht.

Der Kapha-Kreislauf ist regelmäßig und langsam. Der Kapha-Typ kann wegen seines Übergewichtes eine schlechte Durchblutung in der Peripherie (d.h. am Rande) und in den Gliedern haben, dann sind diese kalt. Sein Bauch ist jedoch warm.

C Allgemeine Charakteristika

1. Aktivität

Die Aktivität der Vata-Menschen ist schnell, leichtsinnig, unstet, nicht vorhersagbar und überaktiv. Sie neigen in Bezug auf ihre Aktivität zu Extremen, ihre Überaktivität kann sie jedoch in einen Zustand der Erschöpfung, des Weggetretenseins oder der Lähmung führen. Unsere äußere Aktivität kann auch durch ausgeprägte geistige Arbeit leiden.

Die Aktivität der Pitta-Menschen ist motiviert, mittelschnell, absichtsvoll und zielgerichtet. Pitta-Menschen sind nur auf ein bestimmtes Ziel hin aktiv.

Die Aktivität der Kapha-Menschen ist langsam, stetig und würdevoll. Kapha-Menschen sind zuverlässig, aber nicht immer anpassungsfähig in ihren Handlungen und diese sind möglicherweise vereinfacht. Sie haben keinen ausgeprägten Tatendrang.

2. Körperkraft / Fähigkeit zur Anstrengung:

Vata:

Die Körperkraft des Vata-Typs ist schwach und hat geringe Ausdauer, aber eine gute Schnellkraft (Elastizität). Vata-Typen sind gute Läufer und können ein hohes Maß an körperlicher Anpassungsfähigkeit entwickeln. Sie können schwere Gewichte heben und tragen.

Pitta:

Die Typen haben eine mittlere Körperkraft und vertragen keine Hitze. Sie demonstrieren gerne ihre Macht und sind gern stark, dabei haben sie weniger Ausdauer, als sie gerne hätten.

Kapha: Die Körperkraft ist stark, gute Ausdauer und der Typ ist langsam beim starten. Er ist nicht besonders leistungsfähig, hat aber Ausdauer.

3. Sexualität

Vata-Sexualität:

Ist sprunghaft, ungleichmäßig und abartig. Diese Typen haben ein starkes Bedürfnis nach Sex, aber geringe Energie, sie haben auch weniger Kinder. Ihr Sexualverhalten kann extrem sein. Sie wechseln die Partner häufiger als andere und haben ein von der Norm abweichendes Verhalten, andererseits können sie auch Zölibatäre sein.

Pitta-Typen

Sind dominant, streitsüchtig, leidenschaftlich und haben mäßige Bedürfnisse nach Sex. Beim Sex spielen sie gern die führende Rolle und lieben das Dramatische.


Kapha-Typen haben ein geringes, aber gleichbleibendes sexuelles Bedürfnis und starke sexuelle Energie. Beim Sex ordnet er sich unter. Sie haben viele Kinder. Sie wechseln ungern ihren Partner und würden aber niemals auf Sexualität verzichten. Es sei denn sie haben von Kind an starke Bindungen zu einem traditionellen oder klösterlichen Glauben.


4. Abneigungen, Ängste und Vorlieben

Vata-Menschen haben Angst vor Kälte und Wind, sie sind empfindlich gegen Trockenheit. Sie sind am empfindlichsten gegenüber den Elementen der Natur und müssen sich gut schützen.

Pitta-Menschen haben Angst vor Hitze und Abneigung gegen Sonne und Feuer.

Kapha-Menschen haben Angst vor Kälte und Feuchtigkeit, aber eine Vorliebe für Sonne und Wind. Sie fühlen sich wohl im Freien – eher bei Sonnenbad und Entspannung, als bei der Arbeit oder einer anstrengenden Tätigkeit.

5. Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten

Vata´s Widerstandsfähigkeit

ist unterschiedlich. Die Typen haben allerdings ein schwaches Abwehrsystem im allgemeinen. Sie neigen dazu jede Krankheit, die gerade in der Luft liegt – zu bekommen und wenn sie nicht aufpassen, kann diese Krankheit leicht in eine chronische Form übergehen.

Pitta´s Widerstandsfähigkeit

ist mittelmäßig und die Typen sind anfällig gegenüber Infekten, sie neigen zu Infektionen und Blutungen.

Kapha´s Widerstandsfähigkeit

ist gut und verlässlich und alle Typen haben ein starkes Abwehrsystem. Sie sind – viel mehr als andere – in der Lage, den meisten Krankheiten zu widerstehen.

6. Krankheitsanfälligkeiten

Vata Krankheiten

sind Schmerzustände, Krankheiten des Nervensystems, Arthritis und geistige Störungen. Die Vata-Menschen bekommen leicht Schmerzen und sind sehr schmerzempfindlich. Die Krankheiten betreffen meistens die Knochen und die Nerven.

Pitta-Krankheiten

sind Infektionen, fiebrige Krankheiten und Entzündungen. Die Menschen neigen zu Krankheiten, die mit dem Blut zu tun haben.

Kapha-Krankheiten

sind Schleimbildungen, Atemwegserkrankungen und Wasserablagerungen (Ödeme)- Es kommt häufig zu Verstopfungen von Kanälen und zu Lungenerkrankungen.


7. Reaktionen auf Behandlung mit Medikamenten

Vata-Menschen reagieren rasch auf Behandlungen mit Medikamenten, wobei eine niedrige Dosis ausreichend ist. Es gibt unerwartete Nebenwirkungen oder nervöse Reaktionen. Sie neigen zu Überempfindlichkeit gegenüber Arzneien und reagieren leicht über das gewünschte Ziel hinaus. Sie reagieren manchmal extrem oder ehr unvorhersehbar auf pflanzliche Produkte oder Medikamente.

Pitta-Menschen reagieren mittelschnell.

Kapha-Menschen reagieren langsam auf Medikamentenbehandlungen, dabei ist eine hohe Dosis erforderlich mit langsamer Wirkung. Sie benötigen – bis ein Effekt eintritt – mitunter starke Dosen und Therapien.

8. Puls

Der Puls ist für die ayurvedischen Ärzte das wichtigste Merkmal zur Konstitutionsbehandlung.

Vata Puls ist dünn, schnell, unregelmäßig und schwach, „wie eine Schlange“.

Pitta Puls ist drahtig, springend und mäßig stark, wie „ein Frosch“.

Kapha Puls ist langsam, regelmäßig, rollend und schlüpfrig, wie „ein Schwan“.


9. Stimme

Der körperliche Gesamtzustand ist ebenso vorübergehend durch Umstände beeinflusst, wie die Stimme auch.

Die Vata-Stimme ist leise, schwach und heiser. Vata-Menschen neigen zu einer monotonen Stimme. Die Pitta-Stimme ist hoch und scharf. Pitta-Menschen sind gute Redner. Die Kapha-Stimme ist angenehm tief und wohlklingend. Kapha bewirkt eine schöne Stimme und sie sind gute Sänger.

10. Sprechweise

Die Sprache ist weiteres wichtiges Merkmal.

Vata-Menschen sind geschwätzig, sprechen schnell, zusammenhanglos und sprunghaft. Sie sind in ihrer Sprache überaktiv und reden immerzu drauflos. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht still sein können, dann reden sie im inneren weiter.

Pitta-Menschen sprechen mäßig schnell, argumentieren und überzeugen. Sie reden lieber auf andere ein als mit ihnen.

Kapha-Menschen sprechen langsam, entschieden und sind nicht geschwätzig. Sie reden wenig und es ist wichtig, dass es dabei auch tatsächlich zu einer Kommunikation kommt.

11. Verstand

Die geistige Natur hat ihren eigenen Charakter und geht nur teilweise mit der körperlichen Konstitution einher.

Vata-Verstand ist geschwind (schnell), anpassungsfähig und unentschlossen. Obwohl sie schnellen Verstand haben, ist dieser Verstand häufig oberflächlich. Ihre Stärken liegen bei Informationsaufnahmen und beim abstrakten Denken.

Pitta-Verstand ist kritisch, intelligent und durchdringend. Ihre Intelligenz besteht auf ihrer Fähigkeit zu hinterfragen, deshalb neigen sie auch zu Wissenschaften und sie sind dazu in der Lage, Ziele und Werte zu definieren.

Kapha-Verstand ist langsam und stumpf und unverständlich. Kapha-Menschen halten sich an grobe Prinzipien, bei denen ihre starken Empfindungen angesprochen werden. Ihr Verstand ist bei Detailfragen langsam.

12. Gedächtnis:

Das Gedächtnis gehört eher zur geistigen als zur körperlichen Konstitution. Ein guter Verstand geht häufig mit einem gutem Gedächtnis einher. Außer seiner Stärke ist die Qualität oder Art des Gedächtnisses ein wichtiges Merkmal.

Siehe auch

Weblinks