Verstand: Unterschied zwischen den Versionen

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In einem weiteren [[Sinn]] ist Verstand aber die Zusammenfassung aller geistig-emotionaler [[Fähigkeit]]en und damit gleichzusetzen mit [[Gemüt]] und [[Psyche]], also die [[Übersetzung]] des englischen Begriffs "mind". Im [[Raja Yoga]] und [[Jnana Yoga]] werden die Sanskrit Begriffe [[Chitta]], [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Ahamkara]] manchmal mit Verstand übersetzt. [[Chitta]], [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Ahamkara]] haben aber unterschiedliche Bedeutungen. Wenn man also im [[Yoga]] Kontext auf den Begriff "Verstand" trifft, muss man herausbekommen, welcher Verstandesbegriff gemeint ist.  
In einem weiteren [[Sinn]] ist Verstand aber die Zusammenfassung aller geistig-emotionaler [[Fähigkeit]]en und damit gleichzusetzen mit [[Gemüt]] und [[Psyche]], also die [[Übersetzung]] des englischen Begriffs "mind". Im [[Raja Yoga]] und [[Jnana Yoga]] werden die Sanskrit Begriffe [[Chitta]], [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Ahamkara]] manchmal mit Verstand übersetzt. [[Chitta]], [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Ahamkara]] haben aber unterschiedliche Bedeutungen. Wenn man also im [[Yoga]] Kontext auf den Begriff "Verstand" trifft, muss man herausbekommen, welcher Verstandesbegriff gemeint ist.  
== Der Verstand sattwig, rajasig, tamasig ==
''- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -''
'''Kommentar zum 18. Kapitel Bhagavad Gita ab Vers 29'''
Sattwiger, tamasiger und rajasiger Verstand. Buddhi in Bezug auf die drei Gunas.
'''Vers 29:'''
Krishna sagt:
: buddherbhedaṃ dhṛteścaiva  guṇatastrividhaṃ śṛṇu
: procyamānamaśeṣeṇa  pṛthaktvena dhanaṃjaya
''"Nun höre von der Dreiteilung von Buddhi, der Vernunft und der Beständigkeit entsprechend der Gunas wie ich sie vollständig und genau erkläre oh Arjuna. Buddhi, der Verstand, der den Pfad des Handelns und auch die Entsagung kennt, der weiß was zu tun und zu unterlassen ist und der sowohl Furcht als auch Furchtlosigkeit, Bindung wie auch Befreiung kennt, diese Buddhi ist sattwig, oh Arjuna."''
Im 18. Kapitel gibt [[Krishna]] uns [[wertvoll]]e Mittel um herauszufinden: Sind wir auf einem guten [[spirituellen Weg]] im [[Alltag]]? Das sind sehr wunderbare Verse und man sollte sich selbst jeden Tag danach untersuchen, denn es ist so leicht ins [[Rajas]] und [[Tamas]] zu kippen und nicht mehr [[sattwig]] zu sein.
So gibt er die verschiedenen Aspekte des menschlichen [[Handeln]]s, [[Denken]]s und [[Fühlen]]s in Bezug auf die drei [[Gunas]]. Und hier sagt er: Der Verstand, der den Pfad des Handelns und auch die [[Entsagung]] kennt, also das [[Bewusstsein]] ja, das ist zu tun. Wer also bereit ist zu handeln, wer bereit ist loszulegen, wer [[verantwortungsbewusst]] ist, aber auch bereit ist loszulassen das ist schon mal sattwig und [[Buddhi]], die weiß was zu [[tun]] und zu unterlassen ist.
Ist der [[Geist]] [[klar]] und trainiert und wenn Du auch sonst Dich um Sattwa bemühst dann weißt Du entweder [[intuitiv]] oder durch [[ethisch]]e [[Klarheit]] was zu tun ist. Es ist letztlich Buddhi, die überlegt vom ethischen [[Standpunkt]] aus: Was ist richtig? Und dann heißt es natürlich auch, das zu tun. Und Buddhi kennt zum einen [[Furcht]] - [[Maya]] - denn es gibt auch bestimmte [[Gefahr]]en und die gilt es mit einzubeziehen. Aber erkennt auch [[Furchtlosigkeit]] und weiß, manchmal muss man [[mutig]] sein. Und die Buddhi erkennt auch, dass man manchmal eine Neigung hat etwas nicht zu tun aus [[Angst]] und weiß was zu tun ist aus Furchtlosigkeit. Sie erkennt ja – hier ist mein [[Motiv]] – die Angst. Hier musst Du [[aufpassen]]. Soll ich aus Angst heraus handeln? Oder, die Buddhi weiß auch, ja da ist meine [[Bindung]], da ist meine [[Verhaftung]], aber die Buddhi weiß auch – was heißt [[Befreiung]]. Also die Buddhi weiß, wann etwas zu tun ist, wann etwas nicht zu tun ist, die Buddhi erkennt die eigenen [[Ängste]] und kennt auch die eigenen Bindungen und weil die Buddhi das kennt wird sie natürlich nicht aus Angst und auch nicht aus Bindung handeln sondern als [[Dienst]] und aus [[Intuition]] zum Wohl der guten Sache und aus Ethik heraus.
'''31. Vers:'''
''"Das, wodurch irrtümlich das Richtige für das Falsche gehalten wird und das, wodurch verwechselt wird, was es zu tun und was es zu unterlassen gilt, diese Buddhi oh Arjuna ist rajasig."''
Manchmal scheint es mir so, als wenn Krishna die Unterteilung zwischen rajas und tamas bewusst vermischt, denn an einer anderen Stelle hätte er gesagt, falsches Wissen ist eher tamasig, [[Unwissenheit]] und [[Täuschung]] sind tamasig. Hier sagt er jetzt: Wenn man das Rechte für [[Unrecht]] hält und das Unrecht für Recht, das ist schon mal rajasig. Wenn man nicht das [[Richtig]]e weiß was zu tun ist und was man sein lässt, das ist rajasig. Vermutlich will uns Krishna auch damit sagen: Ja, halte Dich nicht zu sehr an den Details auf, sei sattwig. Also, sei Dir [[bewusst]] auch umgekehrt, ist Dein Geist rajasig, wunschgetrieben, dann wirst Du auch [[Entscheidung]]en nicht richtig treffen können. So könnte man’s auch sagen, man könnte sagen: Ein rajasiger Verstand, der also voller [[Wünsche]] ist, voller Verhaftungen und [[Identifikationen]], der irgendwo erfolgsgetrieben ist, der vergisst, was Recht ist und was Unrecht ist achtet nicht mehr auf die [[Ethik]]. Um das zu erreichen ist er bereit notfalls über [[Leiche]]n zu gehen.
Wie so viele Menschen, die vielleicht am Anfang [[idealistisch]] sind und dann plötzlich denken: Das steht mir zu, das will ich und dann nicht mehr erkennen, was Recht und Unrecht ist. Und dann eben auch vergessen: Das muss getan werden und das muss sein gelassen werden.
Lasst uns noch hören, was Krishna als tamasig ansieht:
'''Vers 32:'''
''"Das, was in Dunkelheit gehüllt Adharma als Dharma sieht und alles verdreht, das oh Arjuna, diese Buddhi ist tamasig."''
Also noch einmal etwas weiter ausgebaut, was er über Rajas gesagt hat: Wo man alles [[verdreht]], alles rechtfertigt was [[falsch]] ist und das überhaupt nicht tut was richtig ist und auch einen längeren Zeitraum hindurch das Falsche tut, das ist tamasig.
So, jetzt kannst Du auch wieder [[nachdenken]]: Hast Du eine Buddhi, die sattwig ist? Wie häufig hast Du eine Buddhi, die wunschgetrieben ist, deshalb rajasig und wie häufig eine Buddhi, also einen Verstand, eine [[Vernunft]], eine [[Unterscheidungskraft]] die alles total [[verwirrt]] – tamasig.
Prüfe im Alltag, immer wieder Deine Buddhi auf Sattwa, Rajas und Tamas. Und folge Deiner Buddhi nicht, wenn sie rajasig und tamasig ist. Es heißt auch, man soll nie eine wichtige Entscheidung treffen, wenn der Geist in Rajas oder Tamas ist. Du wirst dann nicht wissen was zu tun ist, Du wirst nicht wissen, was zu unterlassen ist und Du wirst sogar [[Adharma]] das Unrecht für Recht halten. Mache Deinen Geist sattwig und erkenne wann Dein Geist sattwig ist, wann Deine Buddhi sattwig ist und dann wirst Du gute Entscheidungen treffen können. Soweit für heute.
Beim nächsten Mal geht es um [[Beständigkeit]] nach den drei Gunas. Denn Krishna hat ja auch Beständigkeit empfohlen, aber auch die Beständigkeit kann sattwig, rajasig und tamasig sein. Bis zum nächsten Mal, vielleicht willst Du das Ganze ja auch nachlesen in dem Buch "[https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/buecher/bhagavad-gita-deutsch Die Bhagavad Gita für Menschen von heute]" 18. Kapitel es war Vers 29 bis 32.
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Version vom 19. Mai 2019, 14:21 Uhr

Verstand - Das deutsche Wort Verstand] hat viele verschiedene Bedeutungsnuancen. Verstand bedeutet zum einen, Probleme zu verstehen, Dinge zu begreifen, Sachverhalte analysieren zu können, auch andere Menschen verstehen zu können. In diesem Kontext ist die Vernunft weiter gefasst: Vernunft beinhaltet neben dem Verstand auch die Urteilskraft, das Unterscheidungsvermögen sowie die Entschlusskraft, die Fähigkeit, kluge Entscheidungen zu treffen.

Swami Sivananda - ein Yoga-Meister

In einem weiteren Sinn ist Verstand aber die Zusammenfassung aller geistig-emotionaler Fähigkeiten und damit gleichzusetzen mit Gemüt und Psyche, also die Übersetzung des englischen Begriffs "mind". Im Raja Yoga und Jnana Yoga werden die Sanskrit Begriffe Chitta, Manas, Buddhi und Ahamkara manchmal mit Verstand übersetzt. Chitta, Manas, Buddhi und Ahamkara haben aber unterschiedliche Bedeutungen. Wenn man also im Yoga Kontext auf den Begriff "Verstand" trifft, muss man herausbekommen, welcher Verstandesbegriff gemeint ist.

Der Verstand sattwig, rajasig, tamasig

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

Kommentar zum 18. Kapitel Bhagavad Gita ab Vers 29

Sattwiger, tamasiger und rajasiger Verstand. Buddhi in Bezug auf die drei Gunas.

Vers 29:

Krishna sagt:

buddherbhedaṃ dhṛteścaiva guṇatastrividhaṃ śṛṇu
procyamānamaśeṣeṇa pṛthaktvena dhanaṃjaya

"Nun höre von der Dreiteilung von Buddhi, der Vernunft und der Beständigkeit entsprechend der Gunas wie ich sie vollständig und genau erkläre oh Arjuna. Buddhi, der Verstand, der den Pfad des Handelns und auch die Entsagung kennt, der weiß was zu tun und zu unterlassen ist und der sowohl Furcht als auch Furchtlosigkeit, Bindung wie auch Befreiung kennt, diese Buddhi ist sattwig, oh Arjuna."

Im 18. Kapitel gibt Krishna uns wertvolle Mittel um herauszufinden: Sind wir auf einem guten spirituellen Weg im Alltag? Das sind sehr wunderbare Verse und man sollte sich selbst jeden Tag danach untersuchen, denn es ist so leicht ins Rajas und Tamas zu kippen und nicht mehr sattwig zu sein.

So gibt er die verschiedenen Aspekte des menschlichen Handelns, Denkens und Fühlens in Bezug auf die drei Gunas. Und hier sagt er: Der Verstand, der den Pfad des Handelns und auch die Entsagung kennt, also das Bewusstsein ja, das ist zu tun. Wer also bereit ist zu handeln, wer bereit ist loszulegen, wer verantwortungsbewusst ist, aber auch bereit ist loszulassen das ist schon mal sattwig und Buddhi, die weiß was zu tun und zu unterlassen ist.

Ist der Geist klar und trainiert und wenn Du auch sonst Dich um Sattwa bemühst dann weißt Du entweder intuitiv oder durch ethische Klarheit was zu tun ist. Es ist letztlich Buddhi, die überlegt vom ethischen Standpunkt aus: Was ist richtig? Und dann heißt es natürlich auch, das zu tun. Und Buddhi kennt zum einen Furcht - Maya - denn es gibt auch bestimmte Gefahren und die gilt es mit einzubeziehen. Aber erkennt auch Furchtlosigkeit und weiß, manchmal muss man mutig sein. Und die Buddhi erkennt auch, dass man manchmal eine Neigung hat etwas nicht zu tun aus Angst und weiß was zu tun ist aus Furchtlosigkeit. Sie erkennt ja – hier ist mein Motiv – die Angst. Hier musst Du aufpassen. Soll ich aus Angst heraus handeln? Oder, die Buddhi weiß auch, ja da ist meine Bindung, da ist meine Verhaftung, aber die Buddhi weiß auch – was heißt Befreiung. Also die Buddhi weiß, wann etwas zu tun ist, wann etwas nicht zu tun ist, die Buddhi erkennt die eigenen Ängste und kennt auch die eigenen Bindungen und weil die Buddhi das kennt wird sie natürlich nicht aus Angst und auch nicht aus Bindung handeln sondern als Dienst und aus Intuition zum Wohl der guten Sache und aus Ethik heraus.

31. Vers:

"Das, wodurch irrtümlich das Richtige für das Falsche gehalten wird und das, wodurch verwechselt wird, was es zu tun und was es zu unterlassen gilt, diese Buddhi oh Arjuna ist rajasig."

Manchmal scheint es mir so, als wenn Krishna die Unterteilung zwischen rajas und tamas bewusst vermischt, denn an einer anderen Stelle hätte er gesagt, falsches Wissen ist eher tamasig, Unwissenheit und Täuschung sind tamasig. Hier sagt er jetzt: Wenn man das Rechte für Unrecht hält und das Unrecht für Recht, das ist schon mal rajasig. Wenn man nicht das Richtige weiß was zu tun ist und was man sein lässt, das ist rajasig. Vermutlich will uns Krishna auch damit sagen: Ja, halte Dich nicht zu sehr an den Details auf, sei sattwig. Also, sei Dir bewusst auch umgekehrt, ist Dein Geist rajasig, wunschgetrieben, dann wirst Du auch Entscheidungen nicht richtig treffen können. So könnte man’s auch sagen, man könnte sagen: Ein rajasiger Verstand, der also voller Wünsche ist, voller Verhaftungen und Identifikationen, der irgendwo erfolgsgetrieben ist, der vergisst, was Recht ist und was Unrecht ist achtet nicht mehr auf die Ethik. Um das zu erreichen ist er bereit notfalls über Leichen zu gehen.

Wie so viele Menschen, die vielleicht am Anfang idealistisch sind und dann plötzlich denken: Das steht mir zu, das will ich und dann nicht mehr erkennen, was Recht und Unrecht ist. Und dann eben auch vergessen: Das muss getan werden und das muss sein gelassen werden.

Lasst uns noch hören, was Krishna als tamasig ansieht:

Vers 32:

"Das, was in Dunkelheit gehüllt Adharma als Dharma sieht und alles verdreht, das oh Arjuna, diese Buddhi ist tamasig."

Also noch einmal etwas weiter ausgebaut, was er über Rajas gesagt hat: Wo man alles verdreht, alles rechtfertigt was falsch ist und das überhaupt nicht tut was richtig ist und auch einen längeren Zeitraum hindurch das Falsche tut, das ist tamasig.

So, jetzt kannst Du auch wieder nachdenken: Hast Du eine Buddhi, die sattwig ist? Wie häufig hast Du eine Buddhi, die wunschgetrieben ist, deshalb rajasig und wie häufig eine Buddhi, also einen Verstand, eine Vernunft, eine Unterscheidungskraft die alles total verwirrt – tamasig.

Prüfe im Alltag, immer wieder Deine Buddhi auf Sattwa, Rajas und Tamas. Und folge Deiner Buddhi nicht, wenn sie rajasig und tamasig ist. Es heißt auch, man soll nie eine wichtige Entscheidung treffen, wenn der Geist in Rajas oder Tamas ist. Du wirst dann nicht wissen was zu tun ist, Du wirst nicht wissen, was zu unterlassen ist und Du wirst sogar Adharma das Unrecht für Recht halten. Mache Deinen Geist sattwig und erkenne wann Dein Geist sattwig ist, wann Deine Buddhi sattwig ist und dann wirst Du gute Entscheidungen treffen können. Soweit für heute.

Beim nächsten Mal geht es um Beständigkeit nach den drei Gunas. Denn Krishna hat ja auch Beständigkeit empfohlen, aber auch die Beständigkeit kann sattwig, rajasig und tamasig sein. Bis zum nächsten Mal, vielleicht willst Du das Ganze ja auch nachlesen in dem Buch "Die Bhagavad Gita für Menschen von heute" 18. Kapitel es war Vers 29 bis 32.

Video - Der Verstand sattwig, rajasig, tamasig

<html5media>https://sukadev.podspot.de/files/yvs549-der-verstand-sattwig-rajasig-und-tamasig-bhagavad-gita-kap-18-verse-29-32.mp3</html5media>


Swami Sivananda über Verstand und Meditation in seinem Buch "Yoga im täglichen Leben"

Versuche nicht, unbedeutende und nebensächliche Gedanken zu verdrängen. Je mehr du das versuchst, umso eifriger kehren sie immer wieder und umso stärker werden sie. Du verschwendest nur Energie und Willenskraft.

Werde gleichgültig. Fülle deinen Geist mit göttlichen Gedanken, dann werden die anderen allmählich verschwinden. Gründe dich fest in der Ekstase (Nirvikalpa Samadhi) durch planmäßige Meditation.

Drei Doshas des Verstandes

Es gibt drei Doshas oder Mängel des Verstandes: Unreinheit (Malam), Unrast (Vikshepa) und Schleier der Unwissenheit (Avarana). Die Verschmutzung des Verstandes wie Begierde (Kama), Zorn (Krodha), Gier (Lobha), Verblendung (Moha), Hochmut (Mada), Stolz (Ascharya) nennt man Unreinheiten (Malam). Man beseitigt sie durch Zucht (Yama), Gehorsam (Niyama) und Handeln ohne Lohn zu erwarten (Mishkama Karma Yoga). Vikshepa ist Schwanken des Verstandes. Man beseitigt es durch Meditation (Upasana), auf einen Punkt starren (Tratak), Yoga und Pranayama. Avarana ist der Schleier des Nichtwissens. Man beseitigt es durch Studium der Vedantaliteratur, durch Meditation und Japa.

Geheimnisse und Kontrolle des Verstandes

Verstand ist Atma Shakti, eine Illusionskraft Gottes oder Brahmans. Der Sitz des Verstandes ist das Herz. Es wird aus den feinsten Essenzen der Nahrung geschaffen. Vritti ist eine Woge, die im Verstand-See sich hebt. Es gibt drei Eigenschaften der Weltenergie (Gunas) im Verstand: Reinheit (Sattwa), Leidenschaft (Raja) und Trägheit, Finsternis (Tamas). Beherrsche die Denkimpulse (Vrittis), vermehre dein Sattwa.

Wenn du Hassgedanken hegst, bist du in Wirklichkeit schon ein Mörder des Menschen, den du hasst. Du begehst einen Mord, weil diese Gedanken nur auf dich zurückprallen. Hass wird nur durch Liebe und nicht durch Hassen überwunden.

Deine Gedanken, Gefühle, Stimmungen und Launen drücken sich deutlich in deinem Angesicht aus. Das Antlitz des Menschen gleicht dem Anschlagbrett, auf dem alles bekannt gemacht wird, was im Verstand vor sich geht.

Da der erste Gedanke ICH ist und weil dieser ICH-Gedanke allen anderen Gedanken zugrunde liegt, ist Ahamkarta die Vorstellung: „Ich bin der Täter“ Saat für den Verstand. Buddhi (Bheda Buddhi), der Intellekt, der Unterschiede macht, ist die Ursache für diese Unterscheidung (dieses kleine ICH, die Anmaßung der überheblichen falschen Persönlichkeit), und damit wieder Ursache von Ahamkarta. Vernichte diese falsche ICH-Sucht und Bheda Buddhi durch Brahma Bhav, Fähigkeit der rechten Unterscheidung (Vichar) und verharre in deinem eigenen natürlichen Satchidananda Swarupa.

Copyright Divine Life Society

Entwicklung von Verstand

Verstand kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Verstand in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang ddeinen Verstand zu kultivieren.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich meinen Verstand kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein verständigerer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Verstand ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt und wie du den Verstand trainieren kannst
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle meinen Verstand ".

Am wichtigsten ist es tatsächlich, deinen Verstand zu gebrauchen. Immanuel Kant hat uns ermutigt: Sapere Aude - Wage es zu wissen. Und er meinte:

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unwissenheit.

So gilt:

Gebrauche deinen Verstand

  • Blicke hinter die Kulissen. Nimm nicht das für bare Münze was du siehst
  • Hinterfrage deine eigenen Motive - Verstand kommt von verstehen: Verstehe dich selbst!
  • Frage dich immer, wie die Dinge funktionieren. Der Verstand übt sich auch am Ergründen der technischen Funktionsweise von Geräten
  • Lies Bücher, insbesondere solche, die schwer zu verstehen sind. Trainiere so deinen Verstand!
  • Unterhalte dich mit Menschen, die einen starken Verstand haben
  • Lies viele Wiki Artikel hier - und hinterfrage sie mit deinem Verstand!
  • Über Yoga und Meditation - das schärft die Achtsamkeit, was wiederum dem Verstand zugute kommt

Verstand Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Verstand :

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Affirmationen zum Thema Verstand

Natürlich stärkst du deinen Verstand nicht mit Affirmationen. Aber Affirmationen geben dir die Energie, das zu tun, was deinen Verstand schärft.

Hier einige Affirmationen für mehr Verstand.

Klassische Autosuggestion für Verstand

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich habe einen scharfen Verstand

Entwicklungsbezogene Affirmation für Verstand

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich habe einen scharfen Verstand" - und haben das gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle einen scharfen Verstand
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Verstand

Dankesaffirmation für Verstand :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag meinen Verstand kultivieren kann

Gebet für Verstand

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Verstand :

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Verstand
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag meinen Verstand besser gebrauchen kann
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Verstand

Was müsste ich tun, um Verstand zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Verstand zu entwickeln?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen einen scharfen Verstand, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als Mensch mit messerscharfem Verstand, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Ohne Verstand

Manche Menschen werfen andere vor, sie seien ohne Verstand. Dabei meint man, dass sie nicht logisch denken, dass sie nicht einsichtig sind. Ohne Verstand sind dabei natürlich typischerweise die anderen.

Man sagt zwar auch mal von sich: Da muss ich den Verstand verloren haben. Aber meistens sagt man von anderen, dass sie ohne Sinn und Verstand etwas getan haben.

Die Redensart ohne Sinn und Verstand

Es gibt die Redensart "Etwas ohne Sinn und Verstand tun". Das soll bedeuten, dass man planlos vorgeht, dass man etwas tut, ohne vorher zu überlegen. Eine ähnliche Redensart ist "weder Sinn noch Verstand haben".

Verstand in Beziehung zu anderen Eigenschaften

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Verstand in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Verstand

Ähnliche Eigenschaften wie Verstand, also Synonyme zu Verstand sind z.B. Vernunft, Intellekt, Intelligenz, Einfühlung, Beobachtungsgabe, Denkvermögen, Erkenntnis, Erkenntnisfähigkeit, Urteilskraft, Scharfsinn.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Verstand übertrieben kann ausarten z.B. in Schläue, Gewieftheit, Durchtriebenheit, Gerissenheit, Irreführung, Überlistung, Arroganz, Hochmut, Arglist, Kälte, Gefühlskälte. Daher braucht Verstand als Gegenpol die Kultivierung von Herz, Gefühl, Intuition, Instinkt, Einfühlungsvermögen, Eingebung, Einfall, Idee, Inspiration, Impuls, Erleuchtung.

Gegenteil von Verstand

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Verstand, Antonyme zu Verstand :

Verstand im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Verstand

Eigenschaften im Alphabet nach Verstand

Literatur

Seminare zum Thema Positives Denken, Raja Yoga und Gedankenkraft: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/raja-yoga-positives-denken-gedankenkraft/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Weitere Informationen zu Yoga und Meditation