Unerbittlichkeit

Aus Yogawiki

Unerbittlichkeit Unerbittlichkeit bedeutet eine innere Haltung oder eine Vorgehensweise, bei der man nicht durch Bitten anderer zu beeinflussen ist. Unerbittlichkeit kann auch ein Vorgehen sein, bei dem man auf nichts Rücksicht nimmt. Unerbittlichkeit kann Klarheit bedeuten und Entschlossenheit. Man spricht auch von der Unerbittlichkeit des Gesetzes. Aber Unerbittlichkeit kann auch Verstocktheit bedeuten und Brutalität. Man kann von einem Menschen sagen, dass er unerbittlich sei, wenn er getroffene Entschlüsse in die Tat umsetzt.

Mitgefühl ist eine Hilfe beim Umgang mit Unerbittlichkeit

Man kann z.B. von der Unerbittlichkeit der Vorgehensweise eines Firmensanierers sprechen, der Tausende von Arbeitsplätzen streicht. Man spricht auch von der Unerbittlichkeit des Todes - der irgendwann kommt und sich nicht durch Bitten erweichen lässt. Im Yoga sagt man: Es ist gut und wichtig, Prinzipien zu haben, an die man sich hält. Aber ein besonders wichtiges Prinzip ist die Liebe, das Mitgefühl. Da ist es oft wichtig, Gnade vor Recht ergehen zu lassen. Absolutes richtig und falsch gibt es oft nicht. Oft gehört Interessenabwägung dazu, liebevolle Berücksichtigung der Anliegen aller. Da ist eine Unerbittlichkeit oft nicht angemessen. Aber natürlich gilt auch: Manchmal muss man auch bei seinen Prinzipien bleiben, manchmal gilt es, die Regeln anzuwenden trotz Bitten und Flehen. Nicht immer ist es einfach, die richtige Vorgehensweise zu finden.


Positive und negative Aspekte über Unerbittlichkeit

Sukadev Bretz 2016

Zu sehen: Swami Bodhichitananda, Swami Nirgunananda, welche gerade zur Nonne geweiht wird und weiter unten Sukadev

Unerbittlichkeit ist eine der Ausdrücke, die eine Doppelbedeutung haben. Auf der einen Seite ist Unerbittlichkeit etwas Gutes, auf der anderen Seite etwas nicht so Gutes. Viele würden Unerbittlichkeit eher als nicht so gut einschätzen.

Aber zunächst einmal muss man wissen, ja, es braucht Regeln im zwischenmenschlichen Zusammensein, aber auch Konsequenz. Es braucht also auch eine Unerbittlichkeit. Wenn man mit anderen zusammen Regeln ausmachst und dann immer wieder Menschen, wenn sie nur ausreichend bitten, aus diesen Regeln entlässt, ist das nichts Gutes. Es gefährdet den Zusammenhalt der Gruppe und ist auch für die Person nicht gut, die ständig immer wieder Ausnahmen von den Regeln bekommt. Wenn man etwas ausmacht, sollte man sich auch daran halten. Tatsächlich weiß man, dass die guten Lehrer, zum Beispiel in der Schule, diejenigen sind, die eine gewisse Unerbittlichkeit haben, sagen, was sie von den Schülern wollen, klar äußern, was die Aufgaben sind und dann auch darauf bestehen, dass es gemacht wird. Genauso auch, Menschen entwickeln sich besonders, zum Beispiel wenn sie einen Chef haben, der eine gewisse Unerbittlichkeit im Sinne von, er fordert etwas und ist herausfordernd, aber er ist eben auch verlässlich. Um im Leben erfolgreich zu sein braucht es Durchhaltevermögen und Konsequenz des Handelns.

Aber die Ethik ist nicht immer so einfach. Wenn es um Tugenden geht, gibt es immer Grenzen. Jede Eigenschaft, die übertrieben wird, wird letztlich zu einem Laster. Und so ist das auch mit Konsequenz. Wenn du zu konsequent, unerbittlich bist, dann ist das unmenschlich. Der beste Lehrer ist auch der, der weiß, wann es dem Schüler zum Beispiel tatsächlich schlecht geht oder tatsächlich mal Hilfe braucht und tatsächlich eine Ausnahme von der Regel macht. Auch bei der Kindererziehung wird gesagt, dass Konsequenz wichtig ist, aber es auch mal gut ist, wenn sich Eltern erweichen lassen. Es ist nicht gut, wenn die Eltern immer abgeben, in der Mehrheit der Fälle ist Konsequenz gut, und eine gewisse Unerbittlichkeit gut. Aber manchmal muss man sich auch erweichen lassen. Und auch die herausfordernden Chefs, die von ihren Mitarbeitern viel fordern, sollten öfters mal schauen, was die Mitarbeiter brauchen und vielleicht auch mal ungerade gerade sein lassen.

In diesem Sinne, Unerbittlichkeit hat positive Aspekte, aber übertrieben nicht so gut. Aber sich immer wieder erweichen zu lassen, ist auch nichts Gutes. So muss man das immer wieder abwägen. Und es ist auch gut, wenn du diese Vorträge hörst, dass du selbst überlegst "wie bin ich im Umgang mit anderen? Mit meinen Kindern, Mitarbeitern, Kollegen? Bin ich verlässlich oder unverlässlich? Konsequent oder konzequenzlos?

Unerbittlichkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Unerbittlichkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Unerbittlichkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Unerbittlichkeit sind zum Beispiel Strenge, Gewalt, Grobheit, Hartherzigkeit, Kompromisslosigkeit, Lieblosigkeit, Mitleidlosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Schärfe, Unbarmherzigkeit, Unnachgiebigkeit, Unverwüstlichkeit, Unbeugsamkeit, Erbarmungslosigkeit, Härte, Standfestigkeit, Beharrungsvermögen, Durchsetzungsfähigkeit, Robustheit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Unerbittlichkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Unerbittlichkeit sind zum Beispiel Verbitterung, Unmut, Unwille, Animosität, Ärger, Verstimmung, Groll, Feindschaft, Hass, Missstimmung, Unzufriedenheit, Aversion, Zorn, Bettelhaftigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Unerbittlichkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Unerbittlichkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Unerbittlichkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Unerbittlichkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Unerbittlichkeit sind zum Beispiel das Adjektiv unritterlich, das Verb erbitten, sowie das Substantiv Unerbittlicher.

Wer Unerbittlichkeit hat, der ist unritterlich beziehungsweise ein Unerbittlicher.

Siehe auch

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Seminare zum Thema Gottvertrauen entwickeln:

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Tarana Chaitanya , Marco Büscher, Mo Hari Om

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