Dama

Aus Yogawiki
Krishna

1. Dama (Sanskrit: दम dama m.) Kontrolle der Sinne, Selbstbeherrschung, Meisterschaft; das Zähmen, Bändigen; Züchtigung, Strafe, Geldbuße.

2. Dama (Sanskrit: दम dama m. u. n.) Haus, Wohnung, Heimat.


3. Dama (Sanskrit: दाम dāma n.) Band, Schnur, Guirlande.


4. Dama (Sanskrit: दामा dāmā f.) Band, Schnur, Girlande; Name einer der Mütter im Gefolge Skandas.


5. Dama (Sanskrit: डम ḍama m.) Angehöriger einer niedrigen Gesellschaftsschicht bzw. einer verachteten Mischlingskaste.

Dama im Yoga

Dama ist die Beherrschtheit des Geistes (Manas) über die Sinne (Indriyas) mittels göttlicher Verbindung.

Dama ist die Zweite der sechsfachen Tugenden Shatsampat eines spirituellen Aspiranten. Die fünf weiteren Tugenden des Shatsampat sind: Shama (Gleichmut), Uparati (Vermeiden), Titiksha (Duldungskraft), Shraddha (Glauben, Vertrauen) und Samadhana (Harmonie).

Dama ist der Sohn oder, laut Vishnu Purana, der Enkel von König Marutta des Sonnengeschlechts. Er rettete seine Braut Sumana von seinen Rivalen und einer von ihnen, Vapushmat, tötete anschließend Marutta, der, nachdem er die Krone seinem Sohn übergeben, sich in die Wälder zurückgezogen hatte. Als Vergeltungsschlag tötete Dama Vapushmat und bot dessen Blut im Bestattungsritual Marutta an. Er machte eine Opfergabe von Vapushmats Fleisch. Den Rest übergab er den Brahmanen, die von Rakshasa Herkunft waren, als Speise.

Worte von Swami Sivananda

aus der "Göttlichen Erkenntnis"

Dama ist die Kontrolle der Indriyas (Sinne). Es ist eine rationale Kontrolle. Es ist nicht Abstumpfen oder Abtöten der Sinne durch törichte Askesen. Dieser Körper ist der sich bewegende Tempel Gottes. Er muss gesund und stark sein. Er ist das Fahrzeug, das Dich an das andere Ufer der Furchtlosigkeit und Unsterblichkeit trägt. Er ist ein Pferd, das Dich ans Ziel bringt. Viele törichte Aspiranten amputieren das Fortpflanzungsorgan. Sie meinen, dass dadurch die Lust vollständig beseitigt werden kann. Es gibt Menschen, die Tonnen von Nux Vomica einnehmen, um dieses Organ zu töten. Welch törichter Akt! Lust ist im Geist. Wenn der Geist unterworfen ist, was kann dieses äußere fleischliche Organ dann anrichten? Es gelingt ihnen nicht, ihren Versuch sich in Brahmacharya zu festigen, erfolgreich zu beenden. Ihr Geisteszustand ist derselbe, obwohl die Einnahme von Nux Vomica sie impotent gemacht hat. Bedenke, dass es nur der schlechte Gebrauch oder Missbrauch der Organe ist, der Elend und ungünstige Ergebnisse bringt. Es bedarf einer vernünftigen Kontrolle der Indriyas. Man darf ihnen nicht gestatten, in den Furchen der Sinne ungestüm herumzulaufen. Sie dürfen uns nicht rücksichtslos in das tiefe Loch der Weltlichkeit werfen, sowie das ungestüme Pferd den Reiter hinträgt, wo es will. Die Indriyas müssen zum Dienst an Ihm den Lotusfüßen Gottes geweiht werden. Wenn die Indriyas richtig diszipliniert sind und unter Kontrolle gehalten werden, werden sie zu nützlichen Dienern. Die Menschen fragen: “Wozu ist die Praxis von Dama gut, wenn man Sama übt?” Dama, Kontrolle der Indriyas, sage ich, ist ebenfalls notwendig. Nur dann erlangt man höchste Kontrolle über Geist und Indriyas. Obwohl die Indriyas nicht unabhängig einen Schaden anrichten können, wenn der Geist unter Kontrolle ist, sichert doch die Kontrolle über sie vollkommene Sicherheit und höchsten Frieden des Geistes.

Sukadev über Dama

Meditation

Dama bedeutet Selbstbeherrschung, Sinnesbeherrschung. Dama spielt im Yoga eine wichtige Rolle, es ist wichtig, dass du lernst, dich selbst zu beherrschen, es ist wichtig, dass du deine Sinne beherrschen lernst. Das ist zwar etwas, was bei westlichen Aspiranten heute teilweise aus der Mode gekommen ist, dennoch ist Dama wichtig. Dama heißt, du nutzt Buddhi, deine Vernunft, dein Urteilsvermögen, deinen freien Willen, um zu erkennen: "Das ist gut, das ist nicht so gut." Und wenn du mal etwas magst und du merkst, es ist nicht gut, dann übst du Dama, Selbstbeherrschung.

Angenommen, du hast plötzlich Lust auf Schokolade, es gibt keinen Grund, deshalb Schokolade zu essen. Du übst Dama, Sinnesbeherrschung, Selbstbeherrschung. Angenommen, du gehst irgendwo durch die Stadt und du siehst plötzlich etwas, was du gerne kaufen willst und du stellst fest, "ich brauche es nicht wirklich", dann übst du Dama, du kaufst es eben nicht. Angenommen, es gibt jemanden, der dich ärgert und du hast den großen Wunsch, ihm die Meinung zu sagen, zu schimpfen oder bei anderen über ihn zu schimpfen. Du kannst etwas Abstand davon gewinnen innerlich und stellst fest: "Nein, will ich nicht." Du übst Dama, du übst Sinnesbeherrschung. Natürlich, es gibt Grenzen der Sinnesbeherrschung und manche Menschen, die im Westen leben, und die westlichen Sadhakas wollen manchmal authentisch sein und denken, authentisch sein heißt, einfach fließen lassen, was irgendwie kommt. Und manchmal ist es gut, authentisch zu sein, manchmal sind ja auch die Stimmungen gut und manchmal sind auch die Gedanken im Geist gut, aber manchmal gilt es auch, Dama zu üben, Sinnesbeherrschung.

Shankaracharya, der große Yogameister, spricht von den Sadhana Chatushtayas, die Vierheit des Sadhanas. Und zu dieser Chatushtaya, Vierheit, gehört dann auch Shatsampat, die sechs edlen Tugenden. Shat – sechs, Sampat heißt eigentlich Wohlstand und Besitz, die sechsfachen Besitztümer. Shatsampat – sechs Reichtümer, sechs wertvolle Sachen. Und diese beginnen mit Sama. Sama heißt hier geistige Ruhe. Dann folgt Dama und das heißt Sinnesbeherrschung. Erst danach folgt dann Uparati. Nach Uparati kommt dann Titiksha. Nach Titiksha folgt dann Shraddha und Samadhana. Jetzt hast du eine ganze Menge Sanskrit-Ausdrücke. Ich will sie nochmal kurz erläutern.

Der erste ist Sama, das heißt, Ruhe des Geistes. Wenn es möglich ist, halte Ruhe des Geistes. Menschen sind freundlich zu dir, Menschen sind unfreundlich zu dir. Menschen tun, was du von ihnen erwartet hast, Menschen tun es auch manchmal nicht. Ereignisse sind mal schön, mal weniger schön. Mal scheint die Sonne, mal regnet es. Mal bist du gesund, mal bist du nicht ganz so gesund. Mal bist du erfolgreich, mal weniger erfolgreich. Sama heißt, du hältst Ruhe des Geistes, was auch immer kommt. Krishna sagt: "Yoga samatvam ucyate. Yoga ist die Fähigkeit, in Gelassenheit und Ruhe zu sein." Sama heißt dann eben Ruhe, Samatva, der Zustand der Ruhe. Nach Sama kommt aber dann Dama. Dama heißt Sinnesbeherrschung, was heißt, wenn du nicht in der Lage bist, deinen Geist zu beherrschen, dann beherrsche wenigstens deine Sinne und deinen Körper. Wenn Ärger in dir hochkommt und du kriegst es nicht geschafft, dich zur Ruhe zu bringen, ist auch ok. Aber jedenfalls, beherrsche deine Stimme, beherrsche deine Hände und setze nicht gleich das um, was in deinen Geist kommt.

Angenommen, du siehst etwas, was du gleich kaufen willst und du weißt, du brauchst es nicht wirklich, ist vielleicht sogar nicht ökologisch, dann mag es sein, der Wunsch bleibt weiter da – bei Sama wärst du in der Lage, den Wunsch abzuschalten und wieder in die Ruhe zu gehen. Wenn die geistige Ruhe nicht ist, dann mache eben Dama, das heißt, Sinnesbeherrschung. Gehe einfach vorbei und kaufe es nicht. Indem du Dama übst, bist du in der Lage, deinen Willen zu stärken. Stärkst du deinen Willen, fällt es leichter, zu meditieren. Stärkst du deinen Willen, dann ist es auch leicht, Dinge zu unterlassen, die nicht so gut sind. Daher, Dama, Sinnesbeherrschung. Manchmal ist es wichtig, einfach zu tun, was zu tun ist, ob du es magst, ob du es nicht magst, spielt keine Rolle. Dama – Sinnesbeherrschung, um in der Lage zu sein, das zu tun, was zu tun ist. Dama – Sinnesbeherrschung als Übung, um die Willenskraft zu stärken. Dama, um deine Kontrolle über den Geist zu stärken. Dama – Selbstbeherrschung, um letztlich das Höchste erfahren zu können. Dama – Selbstbeherrschung, Sinnesbeherrschung.

Dama दम dama Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Dama, दम, dama ausgesprochen wird:


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Literatur

Weblinks

Verschiedene Schreibweisen für Dama

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Dama auf Devanagari wird geschrieben " दम ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " dama ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " dama ", in der Velthuis Transkription " dama ", in der modernen Internet Itrans Transkription " dama ".

Video zum Thema Dama

Dama ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Dama , Sanskrit दम dama, zähmend, bewältigend. Dama ist ein Sanskritwort und bedeutet zähmend, bewältigend.

Shiva im Himalaya - Gemälde von Narayani


Verschiedene Schreibweisen für Dama

Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben, ebenso wie auch modernere indische Sprachen wie Hindi, Bengali, Gujarati, Panjabi, Urdu. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Dama auf Devanagari wird geschrieben " दम ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " dama ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " dama ", in der Velthuis Transliteration " dama ", in der modernen Internet Itrans Transkription " dama ".

Video zum Thema Dama

Dama ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität

Ähnliche Sanskrit Wörter wie Dama

Hier einige Links zu Sanskritwörtern, die entweder vom Sanskrit oder vom Deutschen her ähnliche Bedeutung haben wie Dama oder im Deutschen oder Sanskrit im Alphabet vor oder nach Dama stehen:

Siehe auch

Quelle

Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen

Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch

Sanskrit Dama - Deutsch zähmend, bewältigend
Deutsch zähmend, bewältigend Sanskrit Dama
Sanskrit - Deutsch Dama - zähmend, bewältigend
Deutsch - Sanskrit zähmend, bewältigend - Dama

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