Seniorenyoga: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K (Textersetzung - „kongress-yoga-ayurveda.podspot.de“ durch „jkv3wg.podcaster.de/download/“)
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:


[[Datei:Padmakshi medisitz.jpg|thumb|[[Padmakshi Berger|Padmakshi]] im [[Meditation]]ssitz]]
[[Datei:Padmakshi medisitz.jpg|thumb|[[Padmakshi Berger|Padmakshi]] im [[Meditation]]ssitz]]
== Seniorenyoga ==
Als Seniorenyoga bezeichnet man [https://www.yoga-vidya.de/ Yoga] für Menschen ab 60 oder 65 Jahren. Bei diesem Yoga werden drei Hauptzielgruppen unterschieden.
*Die erste Gruppe beim [[Seniorenyoga]] sind die fitten Alten. Viele Menschen zwischen 60 und 70 sind sehr fit. Wer sportlich aktiv gewesen ist, vielleicht Yoga schon seit vielen Jahren gemacht hat, der braucht kein spezielles Seniorenyoga. Seniorenyoga für die Gruppe der fitten Menschen ist wie normales Yoga. Manchmal machen auch diese 65 der 70 jährigen Senioren den 20 oder 30 Jährigen gut vor, wie man den Kopfstand oder wie man in fortgeschrittene [https://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asanas] hineinkommt. Heutzutage sind viele junge Menschen steif, weil sie wenig körperlich aktiv gewesen sind. Aber manchmal gibt es die fitten [[Senioren]], die einfach unter sich sein wollen und es schön finden, Gleichaltrige zu haben mit denen man zusammen [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] übten kann.
Wenn du in einer Seniorengruppe hauptsächlich die fitten Senioren hast, dann unterrichte sie ganz normal wie du alle unterrichten würdest.
*Die zweite Zielgruppe des Seniorenyogas, sind Senioren, die die eine oder andere Einschränkung haben. Viele Menschen ab sechzig haben Verschleißerscheinungen an den Gelenken, sie sind etwas steifer, sie können vielleicht nicht mehr ganz so schnell aufstehen und so weiter. Diese zweite Gruppe des Seniorenyoga sind im Grunde die, die auch im normalen Yoga üben, aber dieses langsamer angehen.
Es gibt den [[Rückenyoga]]kurs auf unseren Internetseiten, der sich auch als Seniorenyogakurs eignet. Bei Yoga Vidya haben wir die [https://www.yoga-vidya.de/seminare/ Seniorenyogaübungsleiterausbildungen] und Seniorenyogaweiterbildungen für alle ausgebildeten [[Yogalehrer]] und Yogalehrerinnen, in denen du lernen kannst wie du diese Yogastunden für Menschen mit der einen oder anderen Einschränkung anpassen kannst.
*Die dritte Gruppe, bei der Seniorenyoga besonders gut ist, umfasst Menschen, die gewisse Einschränkungen haben, beispielsweise mit dem Aufstehen oder dem Wiederhinlegen. Dabei wird das Seniorenyoga etwas stärker angepaßt. Die Menschen können selbstständig aufstehen und sich hinsetzen und hinlegen und so weiter aber dies ist ein etwas größerer Aufwand. Hier wird man das Yoga vielleicht so anpassen, dass man zuerst stehende Übungen macht, dann die sitzenden Übungen auf einem Stuhl und dann nachher die Übungen, die man auf dem Rücken oder auf dem Bauch macht. So erfolgt kein ständiger Wechsel zwischen aufstehen und liegen. Das bezeichnet die dritte Gruppe für Seniorenyoga.
Dies sind die Gruppen, die wir im Yogazentrum haben, wenn [[Yoga]] angeboten wird. Manchmal wird es auch gemischt zwischen den dreien, dann wird geschaut wie das Ganze aufzubauen ist. Manchmal findet im Ashram auch ein ganzes Seniorenyogawochenende oder eine ganze Woche statt, da muss man schauen welche Teilnehmer dort sind.
*Die vierte Gruppe, die für Seniorenyoga geeignet ist, sind Menschen mit stärkeren Mobilitätseinschränkungen. Vielleicht sind diese Menschen sogar bettlägerig. Dort würde man vielleicht sagen, was in Seniorentreffs oder Heimen stattfindet, sollte man noch mehr anpassen an diese Zielgruppe der Senioren. Man kann Yoga auch im Bett machen oder auch reinen Stuhlyoga. Es gibt auch Menschen, die sich nicht auf den Boden legen können und geschweige denn wieder aufstehen können. Aber vielleicht können sie auf einem [[Stuhl]] sitzen und dann wieder aufstehen. Bei diesen Menschen würde man alles auf den Stuhl verlagern und die Übungen sitzend und stehend machen. Diese Inhalte lernst du, wenn du bei Yoga Vidya eine [https://www.yoga-vidya.de/seminare/?daterange=&q=senioren+yoga Seniorenyogalehrerausbildung] machst. Du lernst, wie du diese vierte Gruppe der Senioren im Yoga unterrichten kannst.


==Seniorenyoga==
==Seniorenyoga==
Zeile 12: Zeile 28:


===75+ ist das schönste Lebensalter===
===75+ ist das schönste Lebensalter===
Mit Blick auf die [[Senioren-Universität]] in Bad Meinberg wies [[Sukadev]] auf die jung gebliebene Einstellung und die Neugier der heutigen älteren Generation hin. Yoga ist sehr gut mit der Schulmedizin kombinierbar, z.B. bei Schlafstörungen, [[Rückenyoga|Rücken]]problemen, hohem Blutdruck, Arteriosklerose, Asthma. Nebenwirkungen einer Chemotherapie werden durch das Praktizieren von Yoga reduziert.
Mit Blick auf die Senioren-Universität in Bad Meinberg wies [[Sukadev]] auf die jung gebliebene Einstellung und die Neugier der heutigen älteren Generation hin. Yoga ist sehr gut mit der Schulmedizin kombinierbar, z.B. bei Schlafstörungen, [[Rückenyoga|Rücken]]problemen, hohem Blutdruck, Arteriosklerose, Asthma. Nebenwirkungen einer Chemotherapie werden durch das Praktizieren von Yoga reduziert.
Die klassischen Lebensstufen ([[Ashramas]]) im Yogasystem verschieben sich nach hinten: immer öfter üben über 70jährige Menschen noch eine intensive Lehrtätigkeit aus – neben der täglichen spirituellen Praxis. Sukadev: „75 plus ist das schönste Lebensalter“. [[Sannyas]], der Rückzug in die [[Spiritualität]], gepaart mit wachem [[Geist]], [[Gelassenheit]], Heiterkeit und [[Mitgefühl]], lässt uns doch sehr zuversichtlich in diese Lebensphase blicken.
Die klassischen Lebensstufen ([[Ashramas]]) im Yogasystem verschieben sich nach hinten: immer öfter üben über 70jährige Menschen noch eine intensive Lehrtätigkeit aus – neben der täglichen spirituellen Praxis. Sukadev: „75 plus ist das schönste Lebensalter“. [[Sannyas]], der Rückzug in die [[Spiritualität]], gepaart mit wachem [[Geist]], [[Gelassenheit]], Heiterkeit und [[Mitgefühl]], lässt uns doch sehr zuversichtlich in diese Lebensphase blicken.


Zeile 21: Zeile 37:
Alle spirituellen [[Aspirant]]en sind auf dem Weg. Es gibt keinen Stillstand. Selbst wenn sich äußerlich nicht viel ereignen mag, beispielsweise im Alter, so geschieht im Inneren sehr viel. Wir sind immer Werdende und sollten unser Leben als ein Kunstwerk betrachten, das wir fortwährend gestalten. Die Lebensalter sind nur eine Sache des Kopfes. Die [[Yogapraxis]] ist von Flexibilität geprägt. Wir haben als [[Yogi]]s also hervorragendes Handwerkszeug, um uns zu entwickeln. In verschiedenen Lebenslaufmöglichkeiten, die Prof. Mittwede vorstellte, tauchen für die letzte Lebensphase Begriffe auf wie Geistentfaltung, Einverständnis, Introversion, Sinnsuche. Gewarnt sei vor der Flucht in „esoterische Konzepte“. Prof. Dr. Mittwede zitierte das berühmte Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse, welches genau die Intention dieses Kongresses traf.
Alle spirituellen [[Aspirant]]en sind auf dem Weg. Es gibt keinen Stillstand. Selbst wenn sich äußerlich nicht viel ereignen mag, beispielsweise im Alter, so geschieht im Inneren sehr viel. Wir sind immer Werdende und sollten unser Leben als ein Kunstwerk betrachten, das wir fortwährend gestalten. Die Lebensalter sind nur eine Sache des Kopfes. Die [[Yogapraxis]] ist von Flexibilität geprägt. Wir haben als [[Yogi]]s also hervorragendes Handwerkszeug, um uns zu entwickeln. In verschiedenen Lebenslaufmöglichkeiten, die Prof. Mittwede vorstellte, tauchen für die letzte Lebensphase Begriffe auf wie Geistentfaltung, Einverständnis, Introversion, Sinnsuche. Gewarnt sei vor der Flucht in „esoterische Konzepte“. Prof. Dr. Mittwede zitierte das berühmte Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse, welches genau die Intention dieses Kongresses traf.


Der Workshop „Vorbereitende Yogaübungen zur Öffnung der [[Gelenkmarma]]s und des gesamten Körpers“ mit Andrea Hermes brachte am ersten Kongresstag die notwendige Bewegung zwischendurch. Bei diesen Übungen werden Ablagerungen, [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/energiearbeit/ Energieblockaden] sowie Trockenheit in den Gelenken beseitigt – [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] fließt, die Körperwahrnehmung verbessert sich. Die Übungen basieren auf der Praxis der indischen Kampfkunst, des indischen Tanzes und des [[Qi Gong]].  
Der Workshop „Vorbereitende Yogaübungen zur Öffnung der Gelenkmarmas und des gesamten Körpers“ mit Andrea Hermes brachte am ersten Kongresstag die notwendige Bewegung zwischendurch. Bei diesen Übungen werden Ablagerungen, [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/energiearbeit/ Energieblockaden] sowie Trockenheit in den Gelenken beseitigt – [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] fließt, die Körperwahrnehmung verbessert sich. Die Übungen basieren auf der Praxis der indischen Kampfkunst, des indischen Tanzes und des Qi Gong.  


Das Schöne am [[Yogakongress]] war wieder einmal die Mischung von Theorie und Praxis. Man konnte auch andere [[Tradition]]en und Praktiken kennen lernen. So in der Stunde „Yoga und Ki-Massage“, einer japanischen Variante des [[Hatha Yoga]], gehalten von Fukumi Iida. Hatha Yoga Übungen werden kombiniert mit Ki Massagetechniken. Gearbeitet wird an den Füßen, zwischen den Zehen, mit den Händen, Armen und Schultern, die Ferse wird mal eben zu Bauch, Brust und Stirn geführt – bewundernswert, wie Herr Iida dies praktizierte, zählt er doch zur kongressthema-relevanten Altersgruppe!  
Das Schöne am [[Yogakongress]] war wieder einmal die Mischung von Theorie und Praxis. Man konnte auch andere [[Tradition]]en und Praktiken kennen lernen. So in der Stunde „Yoga und Ki-Massage“, einer japanischen Variante des [[Hatha Yoga]], gehalten von Fukumi Iida. Hatha Yoga Übungen werden kombiniert mit Ki Massagetechniken. Gearbeitet wird an den Füßen, zwischen den Zehen, mit den Händen, Armen und Schultern, die Ferse wird mal eben zu Bauch, Brust und Stirn geführt – bewundernswert, wie Herr Iida dies praktizierte, zählt er doch zur kongressthema-relevanten Altersgruppe!  
Zeile 44: Zeile 60:


===Heil und Heilung – ein Vortrag von Eugen Drewermann===
===Heil und Heilung – ein Vortrag von Eugen Drewermann===
Nach dem [[Satsang]] war [[Eugen Drewermann]] (Psychoanalytiker, Philosoph, Theologe, Schriftsteller und vieles mehr) wieder da. Sein Thema: „Heil und Heilung – von [[Religion]] und Medizin“. Er erzählte uns von Seelsorge und Seelen-Heilkunde, vom Denken, Fühlen, Glauben und Wissen. Vom Menschen als freies Wesen, das dann doch im Erziehungsprozess erlernen muss, was gut und was böse ist – dies kann natürlich nur aus der Sicht des jeweils Erziehenden sein! Eugen Drewermann möchte an die Stelle von Strafe [[Vertrauen]] setzen, Unarten von Kindern sollten „überliebt werden“. Wie vielschichtig überhaupt ist das Verhalten eines Kindes! Wie schnell fühlt es sich ungeliebt und verlassen! Wir alle sollten uns als versöhnt betrachten. [[Jesus]] heilte mit den Worten: „Deine Sünden sind dir vergeben“. Das ist ein „Freispruch“ für den Menschen, die Loslösung aller Schuldgefühle. Mit einem gesunden [[Ich-Bewusstsein]] können wir selbst zwischen Pflicht und Neigung entscheiden und unsere Handlungen persönlich verantworten. Die menschliche Seele beschrieb Eugen Drewermann mit Worten wie [[Geduld]], emotionale Wärme, Akzeptanz, Zuwendung und [[Liebe]].  
Nach dem [[Satsang]] war Eugen Drewermann (Psychoanalytiker, Philosoph, Theologe, Schriftsteller und vieles mehr) wieder da. Sein Thema: „Heil und Heilung – von [[Religion]] und Medizin“. Er erzählte uns von Seelsorge und Seelen-Heilkunde, vom Denken, Fühlen, Glauben und Wissen. Vom Menschen als freies Wesen, das dann doch im Erziehungsprozess erlernen muss, was gut und was böse ist – dies kann natürlich nur aus der Sicht des jeweils Erziehenden sein! Eugen Drewermann möchte an die Stelle von Strafe [[Vertrauen]] setzen, Unarten von Kindern sollten „überliebt werden“. Wie vielschichtig überhaupt ist das Verhalten eines Kindes! Wie schnell fühlt es sich ungeliebt und verlassen! Wir alle sollten uns als versöhnt betrachten. [[Jesus]] heilte mit den Worten: „Deine Sünden sind dir vergeben“. Das ist ein „Freispruch“ für den Menschen, die Loslösung aller Schuldgefühle. Mit einem gesunden Ich-Bewusstsein können wir selbst zwischen Pflicht und Neigung entscheiden und unsere Handlungen persönlich verantworten. Die menschliche Seele beschrieb Eugen Drewermann mit Worten wie [[Geduld]], emotionale Wärme, Akzeptanz, Zuwendung und [[Liebe]].  


Die heutige [[Psychoanalyse]] befreit, indem Schmerzendes und Peinliches ausgesprochen wird. „Einzig die Wahrheit wird dich freimachen“, steht im Johannes-Evangelium. [[Wahrhaftigkeit]] ist ein Element der seelischen Heilung.  
Die heutige [[Psychoanalyse]] befreit, indem Schmerzendes und Peinliches ausgesprochen wird. „Einzig die Wahrheit wird dich freimachen“, steht im Johannes-Evangelium. [[Wahrhaftigkeit]] ist ein Element der seelischen Heilung.  
Kann ein Mensch über andere Menschen richten? Wir können vergeben, uns und anderen, im Bewusstsein von: Das bist du – [[Tat twam asi]]. Wir erfuhren etwas über das Primat der Bilder vor den Worten, über die Gleichnisse Jesu, über Blindheit und die Heilung des Blinden durch Jesus, über die Bedeutung der Träume. Reifung – Selbstwerdung – Heilung, die Integration all dessen, was war. Wichtig ist nur, wie wir uns selbst sehen, nicht wie die anderen uns (an-)sehen! Am Ende seines Vortrages, den Eugen Drewermann wieder vollkommen frei gehalten hat und den ich wie Balsam auf tief liegende Wunden empfunden habe, zeigte er die fröhliche Seite seines Wesens: Er kann wunderbar Geschichten und Anekdoten erzählen, vom [[Rabbi]] und der Beichte, vom Tausendfüßler und der Eule, u.a.. Gerne hätten wir noch viel mehr von ihm gehört. Es sei für ihn eine große Freude, bei [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya] zu sein, sagte er, nachdem der heftige Applaus allmählich abgeklungen war.
Kann ein Mensch über andere Menschen richten? Wir können vergeben, uns und anderen, im Bewusstsein von: Das bist du – [[Tat twam asi]]. Wir erfuhren etwas über das Primat der Bilder vor den Worten, über die Gleichnisse Jesu, über Blindheit und die Heilung des Blinden durch Jesus, über die Bedeutung der Träume. Reifung – Selbstwerdung – Heilung, die Integration all dessen, was war. Wichtig ist nur, wie wir uns selbst sehen, nicht wie die anderen uns (an-)sehen! Am Ende seines Vortrages, den Eugen Drewermann wieder vollkommen frei gehalten hat und den ich wie Balsam auf tief liegende Wunden empfunden habe, zeigte er die fröhliche Seite seines Wesens: Er kann wunderbar Geschichten und Anekdoten erzählen, vom Rabbi und der Beichte, vom Tausendfüßler und der Eule, u.a.. Gerne hätten wir noch viel mehr von ihm gehört. Es sei für ihn eine große Freude, bei [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya] zu sein, sagte er, nachdem der heftige Applaus allmählich abgeklungen war.


Der Sonntag begann für mich früh morgens um fünf Uhr mit einer [[Puja]] mit [[Leela Mata]]. Da musste ich schon all meine yogischen Reserven aktivieren. An die 80 Menschen waren gekommen. Um sieben Uhr [[Meditation]], [[Mantra]]singen und [[Arati]]. In einem kurzen Vortrag ging Sukadev auf das Wesen des Alters ein: Wir erkennen das, was jenseits allen Werdens ist und erlangen höchste [[Weisheit]]. Nämlich das Wissen darum, dass wir nicht in all den Veränderungen sind. Es gibt etwas, das im Leben gleich bleibt. Es gibt etwas, das den Tod überwinden wird. Das bin ich. Daraus erlangen wir [[Gleichmut]] und [[Kraft]], Liebe und Heiterkeit.
Der Sonntag begann für mich früh morgens um fünf Uhr mit einer [[Puja]] mit [[Leela Mata]]. Da musste ich schon all meine yogischen Reserven aktivieren. An die 80 Menschen waren gekommen. Um sieben Uhr [[Meditation]], [[Mantra]]singen und [[Arati]]. In einem kurzen Vortrag ging Sukadev auf das Wesen des Alters ein: Wir erkennen das, was jenseits allen Werdens ist und erlangen höchste [[Weisheit]]. Nämlich das Wissen darum, dass wir nicht in all den Veränderungen sind. Es gibt etwas, das im Leben gleich bleibt. Es gibt etwas, das den Tod überwinden wird. Das bin ich. Daraus erlangen wir [[Gleichmut]] und [[Kraft]], Liebe und Heiterkeit.
Zeile 55: Zeile 71:


===Hormonyogastunde mit Amba Popiel-Hoffmann===
===Hormonyogastunde mit Amba Popiel-Hoffmann===
Kenntnisse über [['''Hormonyoga''']] braucht man für den eigenen Unterricht, die Nachfrage danach ist lebhaft und Männer profitieren auch davon! So fanden sich mindestens 80 Yoginis und Yogis im Sivananda Saal ein. [[Amba]] mit ihrer langjährigen Erfahrung unterrichtete lebendig und kenntnisreich. Fürs Thema ist sie aber auch prädestiniert, ist sie doch im Grundlagenwerk „Hormon-Yoga“ von [[Dinah Rodrigues]] eines der „Models“. Von ihren Ansagen werde ich einiges in meinen Unterricht übernehmen, weil ich es gut finde, immer wieder mal etwas Neues in meine [[Yogastunde]] einzubauen. Ein neuer Aspekt, eine neue Formulierung, eine ungewöhnliche Haltung oder Bewegung – es gibt Vieles, das die Yogastunde auch nach Jahren noch lebendig bleiben lässt. Für mich und meine Schüler/Innen.
Kenntnisse über [[Hormonyoga]] braucht man für den eigenen Unterricht, die Nachfrage danach ist lebhaft und Männer profitieren auch davon! So fanden sich mindestens 80 Yoginis und Yogis im Sivananda Saal ein. [[Amba]] mit ihrer langjährigen Erfahrung unterrichtete lebendig und kenntnisreich. Fürs Thema ist sie aber auch prädestiniert, ist sie doch im Grundlagenwerk „Hormon-Yoga“ von [[Dinah Rodrigues]] eines der „Models“. Von ihren Ansagen werde ich einiges in meinen Unterricht übernehmen, weil ich es gut finde, immer wieder mal etwas Neues in meine [[Yogastunde]] einzubauen. Ein neuer Aspekt, eine neue Formulierung, eine ungewöhnliche Haltung oder Bewegung – es gibt Vieles, das die Yogastunde auch nach Jahren noch lebendig bleiben lässt. Für mich und meine Schüler/Innen.


===Quicklebendig mit 81 Jahren dank Yoga===
===Quicklebendig mit 81 Jahren dank Yoga===
[[Sigmund Feuerabendt]] (Altersforscher, Entspannungsmeister, Sacharow-Schüler und Nachfolger, [[Kundalini Yoga]] Meister), zusammen mit seiner Frau ein langjähriger Wegbegleiter von Yoga Vidya, war mit seinen 81 Jahren quicklebendig und breitete all sein Wissen und seine Erfahrung vor uns aus. So schnell konnte ich gar nicht mitschreiben! Einige Kernsätze: Wir brauchen Beidseitigkeit im Gehirn und im körperlichen Bereich, was die Praxis des Yoga gewährleistet. Auch die Pflege des Gesanges ist ganz wichtig  für die Entwicklung der Beidseitigkeit. Begegnungen sind lebensverlängernd. [[Yama]] = Dienst am Du; Gruppen sind gut für uns; wir sollten häufiger Partnerübungen machen, Komplimente austeilen, denn sie bauen auf. Verheiratete werden meist älter als Einzelgänger.  Yoga ist eine unspezifische Therapie. Jede Übung ist ganzheitlich zu werten. Vorsicht vor zu extremen Stellungen! – [[Pratyahara]] = Zurückziehen der Sinne immer wieder praktizieren. Dass uns [[Yoga]] begegnete, ist ein Geschenk des Himmels an uns und karmisch bedingt. Wir können bei anderen die Glaubensfähigkeit fördern, es geht um [[Erfahrung]] und [[Erkenntnis]]. Ein Feuerwerk an Gedanken und Ideen – viel Beifall für Herrn Feuerabendt.
Sigmund Feuerabendt (Altersforscher, Entspannungsmeister, Sacharow-Schüler und Nachfolger, [[Kundalini Yoga]] Meister), zusammen mit seiner Frau ein langjähriger Wegbegleiter von Yoga Vidya, war mit seinen 81 Jahren quicklebendig und breitete all sein Wissen und seine Erfahrung vor uns aus. So schnell konnte ich gar nicht mitschreiben! Einige Kernsätze: Wir brauchen Beidseitigkeit im Gehirn und im körperlichen Bereich, was die Praxis des Yoga gewährleistet. Auch die Pflege des Gesanges ist ganz wichtig  für die Entwicklung der Beidseitigkeit. Begegnungen sind lebensverlängernd. [[Yama]] = Dienst am Du; Gruppen sind gut für uns; wir sollten häufiger Partnerübungen machen, Komplimente austeilen, denn sie bauen auf. Verheiratete werden meist älter als Einzelgänger.  Yoga ist eine unspezifische Therapie. Jede Übung ist ganzheitlich zu werten. Vorsicht vor zu extremen Stellungen! – [[Pratyahara]] = Zurückziehen der Sinne immer wieder praktizieren. Dass uns [[Yoga]] begegnete, ist ein Geschenk des Himmels an uns und karmisch bedingt. Wir können bei anderen die Glaubensfähigkeit fördern, es geht um [[Erfahrung]] und [[Erkenntnis]]. Ein Feuerwerk an Gedanken und Ideen – viel Beifall für Herrn Feuerabendt.


Sukadev hielt den Abschlussvortrag mit dem Thema „[[Vanaprastha]] – sinnvolles Leben im Alter“. Yoga wird für die Senioren in unserer Gesellschaft immer bedeutender. Ältere sind heute multikulturell veranlagt, sie sind offen für das Neue. Sukadev warnte vor dem Modell, dass man sich ab 50 zurückziehen sollte. Der letzte Teil des Lebens könnte der längste sein! Das klassische Modell der vier [[Ashramas]] verschiebt sich immer mehr nach hinten und wir sollten uns von ihm nicht prägen lassen. [[Swami Sivananda]] beispielsweise war nach seinem 60. Geburtstag am aktivsten. Viele Menschen verwirklichen spät ihre Ideen und Träume. Wir müssen unsere Talente nutzen, das ganze Leben lang. Die familiäre Einbindung lässt heute mehr und mehr nach, es werden sich spirituelle Seniorenresidenzen bilden. Sukadev appellierte an alle, sich nicht zurück zu ziehen. Die Jüngeren sollten Ältere dazu ermutigen, Neues zu beginnen, ihre Talente auszuprobieren, Initiativen auf die Beine zu stellen. Bei allem bedarf es des Respekts vor den Kulturen, vor allen [[Wesen]]. So können wir die Einheit in der Verschiedenheit auf unserem Planeten leben.  
Sukadev hielt den Abschlussvortrag mit dem Thema „[[Vanaprastha]] – sinnvolles Leben im Alter“. Yoga wird für die Senioren in unserer Gesellschaft immer bedeutender. Ältere sind heute multikulturell veranlagt, sie sind offen für das Neue. Sukadev warnte vor dem Modell, dass man sich ab 50 zurückziehen sollte. Der letzte Teil des Lebens könnte der längste sein! Das klassische Modell der vier [[Ashramas]] verschiebt sich immer mehr nach hinten und wir sollten uns von ihm nicht prägen lassen. [[Swami Sivananda]] beispielsweise war nach seinem 60. Geburtstag am aktivsten. Viele Menschen verwirklichen spät ihre Ideen und Träume. Wir müssen unsere Talente nutzen, das ganze Leben lang. Die familiäre Einbindung lässt heute mehr und mehr nach, es werden sich spirituelle Seniorenresidenzen bilden. Sukadev appellierte an alle, sich nicht zurück zu ziehen. Die Jüngeren sollten Ältere dazu ermutigen, Neues zu beginnen, ihre Talente auszuprobieren, Initiativen auf die Beine zu stellen. Bei allem bedarf es des Respekts vor den Kulturen, vor allen [[Wesen]]. So können wir die Einheit in der Verschiedenheit auf unserem Planeten leben.  
Zeile 66: Zeile 82:
Zu den Kongressen ist jede/r herzlich willkommen, ob Yogalehrer oder –schüler oder einfach interessiert. Wir alle können eine Unmenge lernen an diesen Tagen der Begegnung wie auch der Einkehr.
Zu den Kongressen ist jede/r herzlich willkommen, ob Yogalehrer oder –schüler oder einfach interessiert. Wir alle können eine Unmenge lernen an diesen Tagen der Begegnung wie auch der Einkehr.
Alles ist möglich.
Alles ist möglich.
== Video - Yoga für Senioren unterrichten ==
Hier ein Vortrag zum Thema '' Yoga für Senioren unterrichten '' von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe [[Yoga Vidya Schulung]], Vorträge zum ganzheitlichen [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga].
{{#ev:youtube|f15ujdKAivs}}


==Yoga für SeniorInnen==  
==Yoga für SeniorInnen==  
Zeile 140: Zeile 162:
*[[Waden]]dehnung im Stehen
*[[Waden]]dehnung im Stehen
*Auf der Stelle gehen
*Auf der Stelle gehen
== Seniorenyoga unterrichten ==
''- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2020 -''
'''Tipps für Yogalehrende'''
Willst du wissen, was es beim Unterrichten für Menschen ab einem gewissen Alter zu beachten gilt? Welche verschiedenen Grade von Seniorität es letztlich gibt? Und wie man vielleicht die Yogakurse gut benennen kann? Ja, darüber möchte ich heute sprechen. Gleich der Hinweis, dies ist kein Yoga Übungsvideo, Yoga Übungsvideos gibt es in Hülle und Fülle auf den Yoga Vidya Internetseiten. Dies ist ein kurzes Video oder Audio mit Tipps zum Unterrichten.
Zunächst einmal wer ist überhaupt Senior, wer gehört zu den Senioren? Das ist heute gar nicht so einfach. Und wie benennt man sie eigentlich? Ich kann mich noch erinnern, als ich mit 18 Jahren begonnen habe Yoga zu unterrichten, da galt man als Senior ab 50. Ich würde mich heute nicht als Senior bezeichnen, obgleich ich über 50 hinaus bin und der Kameramann runzelt auch gerade die Stirn…, der ist auch inzwischen an den 50 angekommen und würde sich auch nicht als Senior bezeichnen.
Vielleicht ab 60, vielleicht ab 70, vielleicht ab 80, vermutlich 60/ 70 ist irgendwo das Alter, wo mindestens manche sich als Senioren bezeichnen. Oder zumindest diese Bezeichnung nicht vehement ablehnen würden. Gut dann gibt es ja auch verschieden andere Aussagen, Yoga für Junggebliebene oder Yoga ab 50 oder ab 60. Wobei man eine Erfahrung ist, wenn es heißt Yoga ab 50, dann kommen hauptsächlich die über 60jährigen. Wenn es heißt Yoga ab 60, dann kommen die über 70jährigen. So haben wir tatsächlich eine Weile Yoga ab 50 genannt und ich weiß nicht, vielleicht haben wir das jetzt noch in der Broschüre. Oder es gibt die Silver Ager, das ist, das die Haare ab einem gewissen Alter sich Silber färben. Aber viele, gerade die Frauen und manche Männer färben sich die Haare. Da sieht man gar nicht, dass sie Silver Ager sind. Und dann gibt es noch die Best Ager und es gibt auch noch Golden Yoga, so wurde es mal in Amerika bezeichnet, das Golden Yoga, Yoga für Senioren.
Ja, wie nennt man das jetzt gut. Ich habe da jetzt auch keine wirkliche Lösung. Im Französischen gibt es eigentlich einen guten Ausdruck troisième âge, drittes Lebensalter und dann gibt es noch den quatrième âge, das ist dann das letzte Alter. Und tatsächlich betrifft es sowas wie troisième âge, Yoga für Senioren. Wichtig ist, erstes Lebensalter ist das Aufwachsen, zweites Alter ist letztlich von 20 bis eben um die 60-70, drittes Lebensalter irgendwo 60 bis 75 und dann kommt schließlich 80, 85 bis zum Schluss.
Ich will es nochmal auf eine andere Weise definieren, weniger mit Terminologie und weniger mit festem Alter. Yoga für Senioren sind letztlich Menschen die in einem Alter sind, wo sie bemerkt haben, dass körperliche und physische Leistungsfähigkeit anfängt abzunehmen und wo es immer mehr Einschränkungen geben kann. Oder sie mindestens bei ihrem Altersgefährten erleben, dass die körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeiten abnehmen können. Unabhängig davon, ob man jetzt Senioreneintrittsalter 55 oder 65 oder 70 sehen will, man kann die Senioren in drei Gruppen einteilen:
* Es gibt die sogenannten fitten Senioren,
* es gibt die Senioren mit leichten Einschränkungen und verschiedenen Erkrankungen
* und es gibt die Senioren, die nicht mehr in der Lage sind selbstständig sich hinzulegen und wieder aufzustehen.
=== Yoga für die fitten Senioren ===
Fangen wir mit dem Ersten an, die fitten Senioren. Fitte Senioren sind solche die vielleicht Zeit ihres Lebens Sport gemacht haben, Yoga gemacht haben, Gymnastik gemacht haben. Diese sind fit, selbst wenn sie 65, 70 sind oder sogar 75. Die hätten auch keine Probleme einen Dauerlauf zu machen. Sie fahren Fahrrad, sie gehen auf Wanderungen, sie machen Bergsteigen und so weiter. Diese Gruppe der fitten Senioren, die können in ganz normalen Yogakursen dabei sein. Und sind auch gerne in Yogakursen wo auch jüngere Menschen da sind und besonders freuen sie sich, wenn sie mit 20jährigen zusammen sind und dann vielleicht in besserer körperlicher Verfassung sind als die 20, 25-jährigen.
Es gibt etwas zu beachten trotzdem, bei diesen fitten Senioren auch wenn sie durch körperliches Training und auch geistige Wachheit fit sind, Gehör lässt oft etwas nach. Und so ist es wichtig, wenn du Menschen über 55, 60 unterrichtest, dass du laut genug sprichst. Ja, es gibt auch jüngere die schlechter hören. Aber wenn du 20-30jährige hast, da schadet es auch nichts, wenn du in der Tiefenentspannung relativ leise bist. Aber wenn du Menschen über 50 in einem Kurs hast, pass auf, dass du laut genug sprichst. Wenn du Menschen über 50 hast und sie tun nicht was du ansagst sind die nicht renitent und auch nicht respektlos gegenüber dir, wo du jünger bist und es ist nicht so, dass sie sich von Jüngeren nichts sagen lassen wollen, sie hören dich nicht. Du bist zu leise. Oder wenn du jemand über 50 oder über 60 siehst der ständig die Augen aufmacht und andere anguckt, dann ist der nicht jemand der deinen Worten nicht folgt und obgleich du immer wieder sagst, sie sollen die Augen geschlossen halten die Augen öffnen, sondern du bist zu leise. Du kannst ja mal ausprobieren, du kannst einfach mal in deiner leisen meditativen Stimme sagen „Hebe das rechte Bein hoch.“ und dann schau mal wer das Bein unten lässt. Und das sind manchmal Menschen die diesen Test machen, die in ihrer langsamen Entspannungsstimmung sagen „Jetzt hebe das rechte Bein hoch.“ Sie sind zum Teil ganz entsetzt das die Hälfte das Bein nicht hochhebt. Wenn du in deiner meditativen Entspannungsstimme sprichst und Menschen tun nicht, was du sagst, hast du die anderen entweder eingeschläfert mit deiner langweiligen Singsang-Stimme oder du sprichst einfach zu leise.
Also, Prinzip für fitte Senioren sprich laut genug, sprich deutlich und frage den Menschen nach der Stunde einfach so, habe ich heute laut genug gesprochen. Beginne nicht, du bist ja der einzige über 70 und so möchte ich dich fragen, ob du als Senior mich verstehst. Mache das nicht. Dann frag nur einfach nachher „War ich heute laut genug?“. Das ist alles. Keine Vorrede. Oder du könntest auch irgendwo in der Mitte der Stunde auch fragen „Versteht ihr mich?“ oder „Wer meint, ich sollte etwas lauter sprechen?“. Das ist manchmal auch besser, als zu sagen „Bin ich laut genug?“, denn Menschen wollen nicht auffallen. Wenn sie sagen bin ich laut genug – o.k. im Verhältnis zu was? Aber du könntest fragen „Wäre es besser, wenn ich etwas lauter spreche?“. Und dann werden die ein oder anderen etwas sagen. O.k. und dann können die fitten Senioren alles mitmachen wie die anderen auch.
Vielleicht noch etwas zu den fitten Senioren. Meistens wenn ich jetzt schon im engeren Sinne sage, Senioren sind die über 65 und selbst die über 60jährigen, meistens haben die meisten mehr Zeit als Andere. Die fitten Senioren sind ja auch solche die sonst sich Zeit nehmen konnten überhaupt fit zu sein, Sport zu treiben und so weiter. Die haben typischerweise keine unter 14jährigen Kinder mehr, das mag so bei Männern mal anders sein, aber normalerweise haben die keine unter 14jährigen Kinder mehr und sie haben also etwas mehr Zeit und sie sind oft auch etwas geselliger.
Eine Erfahrung war, dass Menschen über 60/65 gerne früher zum Yogaunterricht kommen und länger im Yogazentrum bleiben. Und so ist ein Tipp für Seniorenyoga, schaffe die Möglichkeit, dass die Menschen etwas früher kommen und länger bleiben können. Sie unterhalten sich gerne, sie sehen gerne gleichgesinnte und sie fühlen sich irgendwo unter Yogamenschen gut. Deshalb gehen sie ja in das Yogazentrum.
Ein weiteres ist, Menschen in diesem Alter, die suchen sich gerne eine Yogaschule, wo sie die nächsten Jahre bleiben. Meine Erfahrung war immer, dass in Yogazentren, wo ich Menschen, jetzt muss ich sogar sagen ab 50, wenn ich diesen einen guten Yogaunterricht gegeben habe, dann blieben die auf Jahre treu. Sie waren auch solche die gerne mitgeholfen haben im Zentrum, bei der Rezeption mitgeholfen haben. Die vielleicht bei der Buchführung mithelfen. Bei anderem mithelfen und für die praktisch das Zentrum ihr Zuhause wird, ihre neue Wirkungsstätte. Fitte Senioren zwischen 55 und 70 sind schon solche die gerne ihre Kraft und ihre Energie und ihren Elan und ihr Wissen gerne wieder in den Dienst der Allgemeinheit bringen. Bei Frauen kommt dazu, es ist immer noch so, dass die jetzt 55-70jährigen oft ihre Kinder als Vollhausfrau oder mindestens höchstens einen Teilzeitarbeitsplatz habend,  groß gezogen haben. Die Kinder sind langsam aus dem Haus und die über 14jährigen haben anderes zu tun, als sich mit Mama und Papa rumzuschlagen. Eigentlich ist die Erziehung mit vierzehn zu Ende und zu probieren dort allzu viel einzuwirken führt eher zu überflüssiger Energieverschwendung und so könnte jetzt die Mutter sich mehr um Anderes kümmern, versucht berufstätig zu werden.
Oft gelingt das zum einen zum Beispiel mit Yogaunterricht, manchmal Teilzeitbeschäftigung und manchmal eben auch sind es Menschen die gerne im Yogazentrum mitwirken und mithelfen und deren Fähigkeiten eben auch ganz besonders sind. Jemand der Kinder groß gezogen hat, hat Einfühlungsvermögen gelernt, hatte gelernt mit anderen Menschen gut umzugehen, Kindergeburtstage zu organisieren, so viele andere tolle Eigenschaften. Das sind tolle Menschen, die im Yogazentrum sich engagieren und meistens haben sie auch eine gute Bildung gehabt, wenn sie in das Yogazentrum gehen und sich einbringen wollen und hatten auch schon einen guten, mindestens Beginn des beruflichen Lebens.
Was ich sage ändert sich vielleicht oder hoffentlich in 20 oder 30 Jahren. Es ist jetzt das Jahr 2018. Und vielleicht wird sich das etwas auspegeln mit Männern und Frauen, wer sich um die Kinder kümmert und wer seiner Karriere nachgehen wird. Aber wie in 20-30 Jahren das Arbeitsleben aussehen wird, weiß man sowieso nicht. Und wie dann vielleicht in 60-80 Jahren die 60 – 80 Jahren bis dahin fitten Senioren aussehen werden, wissen wir auch nicht. Und ob ich in der Lage bin, dann nochmal ein neues Video darüber zu machen, gilt auch noch abzuwarten.
O.k., also nächster Punkt. Senioren, auch die fitten Senioren haben schon etwas Zeit und sie sind treuer, sie bleiben bei dem. Sie reisen ein bisschen mehr als andere, weshalb sie manchmal ein paar Wochen nicht da sind, wo du dir vielleicht Sorgen machst und dann sind sie plötzlich wieder da. Aber sie bleiben typischerweise in der Yogaschule die sie irgendwo für gut finden und wenn du guten Yogaunterricht gibst und die Menschen mit Respekt behandelst, dann werden diese sehr dauerhaft bei dir bleiben.
Währenddessen die 18-19jährigen die wollen sich oft ausprobieren, die probieren diese Yogaschule aus, jene Yogaschule aus, ziehen um für Studium oder für ein Auslandspraktikum oder nach dem Bachelor machen sie den Master oder wenn sie ihre Klempnerausbildung zu Ende haben ziehen sie woanders hin und sie verlieben sich , bekommen Kinder, ziehen aufs Land oder wie auch immer.  Also so schön es ist junge Menschen zu unterrichten, die vielleicht einen offenen Geist haben, ihr Leben vor sich haben, denen du vielleicht auch Inspiration geben willst und die vielleicht auch schnellere Fortschritte machen, so schön ist es Menschen zu unterrichten die langfristig dabei bleiben. Es kommt noch eines dazu. Wenn die Senioren tatsächlich Zeit haben, es trifft nicht für alle zu, heißt das auch, dass Senioren oft auch häufiger als einmal in den Yogaunterricht kommen können. 
Wenn du meinst das stimmt nicht, das Senioren tatsächlich Zeit haben, dann schreib doch bitte einen Kommentar, es ist immer schön, wenn sich ein bisschen was tut bei den Kommentaren. Immerhin gibt es jetzt einige die diese Vorträge mit gefällt mir anklicken. Die Kommentare sind immer noch erheblich ausbaubar. Vielleicht sollte ich mal etwas ganz unsinniges sagen, vielleicht kriege ich dann mehr Kommentare dazu. Also großer Tipp schreibt mal Kommentare ich freue mich darüber.
Es heißt auch, dass sie zu anderen Zeiten kommen können als andere wenn sie über 65 sind oder eben nicht mehr Hausfrau und Mutter, beziehungsweise sich aber nicht mehr den ganzen Tag um die Kinder kümmern müsste und vielleicht auch den Mut hat nicht ständig Taxifahrerin zu sein. Kinder können mit dem Fahrrad fahren, sie können mit der U Bahn fahren, sie können mit dem Bus fahren, sie können Mitfahrgelegenheiten mit anderen Jugendlichen organisieren. Mütter müssen nicht als Haupttätigkeit Taxifahrerin spielen. O.k. jetzt muss ich aufpassen, dass ich zu weit abgehe. Also wieder zurück, oft haben sie mehr Zeit und sie machen auch gerne zusätzliche Übungen und dann machen sie vielleicht auch bessere Fortschritte als die Jüngeren. Soweit also fitte Senioren. Es gibt noch einen Grund weshalb, wenn man Seniorenyoga auch anbieten kann für fitte Senioren, weil sie manchmal zu Zeiten Zeit haben, wo die Jüngeren keine Zeit haben. Und so kannst du um 16:00 Uhr einen Seniorenyogakurs haben und so ist dein Yogastudio vielleicht zu Zeiten gefüllt, wo berufstätige nicht regelmäßig Zeit haben. Und so habe ich auch in vielen Yogazentren um 16:00 Uhr Seniorenyoga unterrichtet. Habe ich auch immer gerne unterrichtet. Es gab auch 10:30 Uhr Unterricht und das es so zu Ende ist, dass die Senioren noch nach Hause fahren können, sich was zu essen machen können oder für Partner und sich selbst essen machen können. Das darf also auch nicht zu spät sein, so 10:00 Uhr oder spätestens 10:30 Uhr ist gut, dann kann auch um 12:00 Uhr gekocht werden oder 12:15 Uhr, das 13:15 Uhr, 13:30 Uhr das Essen auf dem Tisch ist. Alles kleine Dinge, die es zu beachten gilt.
=== Yoga für Senioren mit kleineren Einschränkungen ===
Zweite Gruppe der Senioren sind Senioren mit der ein oder anderen Einschränkung. Die meisten Menschen über 50, die nicht vorher Yoga geübt haben, fangen an mit den ein oder anderen Weh-Wehchen, Bluthochdruck, Arthrose, chronischere Rückenprobleme, Herz-Kranzgefäße Probleme, Autoimmunerkrankungen kumulieren sich und natürlich Frauen sind in den Wechseljahren. All das kann zu bestimmten Einschränkungen führen.
Und gerade, wenn es dann über 60, 65 wird, kann das heißen, dass die Teilnahme am normalen Anfängerkurs nicht mehr so einfach ist, wenn diese Altersgruppe nicht zu den fitten Senioren gehört. Wir haben auf unseren Internetseiten eine Reihe, die nennt sich Yoga für den Rücken und dort gibt es eben auch einen fünfwöchigen Rückenyogakurs und der eignet sich auch sehr gut für Seniorenyoga, wobei du dort natürlich dann die Atemübungen mit integrieren solltest. Die werden bei dem Rückenyogakurs weggelassen. Aber du könntest anhand dieses Rückenyogakurses den Seniorenyogakurs nutzen.
Letztlich gilt aber auch, wir haben ja auch den zehnwöchigen Yoga Anfängerkurs als Stundenbild für Präventionskurse für die Krankenkasse angepasst. Dort wird eben auch gesagt von der ZPP der Zentralstellen Prüfstelle für Prävention, das Kopfstand und Schulterstand nicht gemacht werden sollen und dort haben wir eben auch ein Stundenbild ohne Kopfstand, Schulterstand und dann ist der Rest recht gut machbar.
Also für diese zweite Gruppe kannst du dich an dem Rückenyogakurs orientieren, den es auf unseren Internetseiten gibt oder eben diesen ZPP Kurs. Vielleicht noch etwas sanfter, als einfach diesen zehnwöchigen Kurs auf zwanzig Wochen auszubauen und dann können die nicht mehr ganz fitten Senioren dort gut mit umgehen.
Zu dieser zweiten Gruppe gehören natürlich auch viele Senioren die verschiedenste Beschwerden haben. Auch junge Menschen haben Beschwerden, aber mit steigendem Alter, gerade bei Menschen die nicht so viel Yoga geübt haben, steigt auch die Anzahl von Beschwerden, beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit irgendwo Arthrose zu haben oder irgendwelche sogenannte Abnutzungserscheinungen zu haben oder eben Bluthochdruck oder nach einer Krebsbehandlung wieder in den Alltag zu kommen und so weiter.
Und so gibt es ja auch bei Yoga Vidya die Weiterbildung „Yoga bei Beschwerden“. Es gibt auch die Seniorenyoga Übungsleiterausbildung. Aber gerade die Weiterbildung „Yoga bei Beschwerden“ ist ausgesprochen gut, wenn du Seniorenyoga unterrichten willst und die Zielgruppe schon die Menschen umfasst, die leichtere Einschränkungen haben, so dass manche der Übungen abgewandelt werden müssen und andere Übungen eingefügt werden, die den Menschen helfen diese Einschränkung wieder zu überwinden. Ich muss zugeben, ich selbst habe immer diese zweite Gruppe ganz besonders gerne unterrichtet, also Senioren die schon gemerkt haben, dass die letzten fünf bis zehn Jahre immer mehr nicht geht, dass dort immer weitere Einschränkungen kommen. Wenn die nämlich mit Yoga anfangen, dann ändert sich plötzlich wieder ihre Lebenserfahrung. Es ist nicht so, dass immer mehr das ein oder andere weggeht, sondern es gehen plötzlich Dinge, die noch nicht mal in der Jugend gegangen sind.
Man kann auch Menschen mit leichten Einschränkungen ermutigen und kann ihnen helfen wieder flexibel zu werden. Vielleicht flexibler als sie jemals waren. Man kann ihnen helfen Gleichgewichtsübungen zu machen. Ich hatte schon Senioren gehabt, die als sie mit Yoga begonnen hatten schwere Formen von Arthrose hatten, nicht mehr gut gehen konnten, die nach fünf bis zehn Jahren Yoga den Skorpion alleine üben konnten. Da waren sie dann über 80 gewesen. Also das geht durchaus. Hier also für Menschen mit leichten bis mittelschweren Einschränkungen gilt also, fange langsamer an, lasse Menschen lernen sich zu entspannen, sich wohl zu fühlen.
Auch achte natürlich auf alle Prinzipien, die wir bei Yoga Vidya beachten, Atmung, Entspannung, Konzentration, Bewusstheit. Äußere vielleicht häufiger deine Anerkennung, wenn Senioren etwas weiter kommen. Hilf durchaus, sprich natürlich ausreichend laut, alles andere was ich vorher gesagt hatte gilt weiter. Und wenn die Senioren dann länger kommen, dann würde ich durchaus stärkere Ermutigung machen und den Senioren durchaus helfen weiter voranzuschreiten. Das ist wie eine neue Perspektive auf das Leben, dass es eben nicht so geht, dass jetzt Fähigkeiten verloren gehen, sondern dass es jetzt plötzlich wieder bergauf geht.
Eine Besonderheit sind sicherlich Senioren die länger als 10-20 Jahre Yoga üben. Das gibt es ja jetzt auch. Es ist ja das Jahr 2018. Die ersten Yogawellen gab es ja schon in den 60er, 70er Jahren und immer wieder hat sich die Anzahl der Yogateilnehmer erhöht. Inzwischen haben wir hier bei Yoga Vidya immer wieder Ausbildungsteilnehmer, die sagen, wie sie zum Yoga gekommen sind, meine Mutter oder mein Vater haben Yoga geübt und ich habe einfach mit geübt und jetzt will ich mal selbst eine Ausbildung machen. Und so gibt es auch Menschen, die in Seniorenyogakurse kommen, die vielleicht schon seit 20, 30, 40 Jahren Yoga üben. Aber vielleicht sich nicht mehr ganz so lange so intensiv anstrengen wollen. Hier hast du dann zwei verschiedene Menschen im Seniorenkurs. Die einen sind relativ neu und die könnten, weil sie eben bisher wenig geübt haben relativ zügig mit Üben weitere Fortschritte machen und die anderen üben ja schon regelmäßig und lange und die haben sicherlich erheblich weniger Probleme als die sonstigen Gleichaltrigen. Aber sie werden damit konfrontiert, dass sie eben auch wenn sie den Yogakurs besuchen eben nicht weitere Fortschritte machen in der körperlichen Flexibilität, Kraft und Leistungsfähigkeit, aber sie spüren Prana und neue Freude. Dann gilt bei dieser zweiten Gruppe der Senioren, dass es gut ist, wenn du einen gründliches Wissen hast wie du Yogastellungen variieren kannst, um auch bei verschiedenen Einschränkungen besser eingehen zu können. In dem großen Yoga Vidya Asanabuch findest du ja für jede Stellung eine Fülle von Variationen unter anderem auch einfachere Variationen und fortgeschrittenere Variationen. Vielleicht auch noch etwas, was für beide Seniorengruppen  häufiger der Fall ist, als manche das denken, die Senioren auch die mit Einschränkungen, die vielleicht jetzt über 65, 70, 75 sind heute solche die für Spiritualität offener sind als frühere Senioren und zum Teil offener als später Geborene.
Es ist das Jahr 2018, die 68er Generation feiert jetzt ihr 50jähriges Bestehen und wie alt sind die heute?, die sind jetzt 70 Jahre alt plus- minus 2-10 Jahre. Das heißt also die heutigen Senioren sind solche, die die Jugend verbracht haben mit Protesten gegen die Spießbürger Gesellschaft, gegen Vietnam, dagegen dass die Nazis weiter an den Schaltstellen der Macht sitzen und Scheinbar-Demokraten oder auch Echt-Demokraten geworden sind, Leugnung des Unrechts der Nazis oder nicht beachtet. Es sind auch solche die kommunistisch waren oder in einer Wohngemeinschaft gewohnt haben, oder Räucherstäbchen angezündet haben, die sexuelle Revolution mindestens gedacht haben. Die zum Teil gereist sind oder damit geliebäugelt haben, die meditiert haben, zum Teil in fernöstlichen Gemeinschaften sich mal ausprobiert haben oder sich mit all dem mal auseinander gesetzt haben. Im Laufe der Jahre haben sie den Marsch durch die Institutionen gemacht, sie sind zum Teil dann zu den Spießbürgern geworden von denen sie sich absetzen wollten. Aber jetzt wo sie im Rentenalter sind wollen sie tiefer in die Spiritualität gehen.
Also keine Hemmungen 70jährigen mit Mantrasingen irgendwo zu inspirieren. Keine Hemmungen Räucherstäbchen anzuzünden, Duftöle in die Atmosphäre zu bringen, hinduistische Bilder aufzustellen und über Spiritualität zu sprechen. Über 70jährige sind dort offener als die später geborenen, ist mindestens meine Erfahrung heute.
=== Yoga für Senioren mit Beschwerden ===
Als drittes gibt es noch eine Gruppe, nämlich Yoga für Senioren, die nicht mehr selbstständig sich hinlegen und wieder aufstehen können, oder denen das mindestens sehr schwer fällt. Ich spreche jetzt nicht von Bettlägerigen und Pflegefällen, sondern schon von solchen die selbstständig in einen Volkshochschulkurs gehen können, in eine Yogaschule gehen können.
Hier gibt es natürlich mehr zu wissen. Wenn du unsere Senioren Übungsleiter Ausbildung mitmachst lernst du dort mehr darüber oder auch bei der Weiterbildung „Yoga bei Beschwerden“ lernst du auch etwas mehr wie du mit dieser Gruppe von Senioren umgehen kannst.
Ein paar kleine Tipps dort. Wenn es Menschen schwerfällt sich hinzulegen und wieder aufzusetzen, aufzustehen, dann gilt es natürlich die Menge des Hinlegens und Aufsetzens zu vermeiden. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel Anfangsentspannung im Sitzen auf einen Stuhl. Dann einige Übungen, wie zum Beispiel die Schulterübungen, stehende Übungen im Stehen zu machen.
Eventuell eine sanfte Variation des Sonnengrußes, jetzt gibt es tatsächlich, dass auch diese Zielgruppe Sonnengruß machen kann, danach gäbe es die Stellungen im Liegen und zwar nicht immer wieder aufsetzen und eventuell auch nicht zwischen Stellungen hinlegen lassen, sondern von einer Stellung zur anderen gehen und zum Schluss die Tiefenentspannung und nach der Tiefentspannung vielleicht die Atemübungen.
Oder sitzende Anfangsentspannung auf einem Stuhl, dann auf einem Stuhl Kapalabhati, Wechselatmung, Atemübungen, dann Aufwärmübungen im Stehen, dann anschließend auf dem Boden sitzende Übungen wie sitzende Vorwärtsbeuge und vielleicht auch Drehsitz, dann vielleicht auf dem Bauch liegende Übungen, dann auf den Rücken drehen lassen und zum Schluss wieder aufsetzen auf den Stuhl.
Also hier würdest du zum Beispiel auch manche Übungen, die normalerweise am Schluss kommen im Stehen vorziehen vor den Sonnengruß oder nach dem Sonnengruß. Ja, das also ein paar Tipps für die dritte Gruppe der Senioren und wie gesagt in den Senioren Yoga Weiterbildungen, Senioren Yoga Übungsleiterausbildung bei Yoga Vidya erfährst du noch sehr viel mehr darüber. Und es gibt natürlich noch eine vierte Gruppe der Senioren und das würde jetzt den Rahmen hier etwas sprengen. Das sind Senioren die Pflegefälle sind, die nicht mehr selbstständig gehen können, eventuell noch mit dem Rollator, wenn ihnen ein bisschen reingeholfen wird. Zur dritten Gruppe der Senioren können auch flotte Rollator-Fahrer gehören, die eher den Rollator nehmen um nicht zu stürzen, aber eigentlich ginge es auch ohne. Aber die vierte Gruppe hat größere Probleme und hier gilt, dass es trotzdem möglich ist Yoga zu machen, aber das würde jetzt den Rahmen dieses Vortrages etwas sprengen.
Auch das ist Thema von manchen der Senioren Yoga Übungsleiterausbildungen oder eben auch „Yoga auf dem Rollstuhl“. Wobei bei den Rollstuhlfahrern es natürlich auch wieder viele gibt. Es gibt die jungen, fitten Rollstuhlfahrer, die durch einen Unfall oder vielleicht etwas was von Geburt an da ist nicht gehen können, aber ansonsten starke Arme haben, wachen Geist und viel tun, berufstätig und so weiter und es gibt natürlich die nicht mehr wirklich selbstständigen Senioren im Rollstuhl. Und die letzte Gruppe ist natürlich noch mal anders zu unterrichten als die fitten Rollstuhl-Fahrer.
So, ich hoffe du hast jetzt so ein paar Anregungen bekommen, ein paar Gedankenanstöße mindestens. Wenn du jemand bist, der selbst Senioren unterrichtet hat, egal aus welcher Gruppe, schreib doch einen Kommentar. Wenn dir diese Vortrag gefallen hat, Klick auf Daumen hoch oder fünf Sterne oder Gefällt mir. Und wenn du findest, dass auch andere davon wissen sollten, dann teile doch den Link zur Sendung.
Nochmal die Internetseite, wo du viel mehr weitere Tipps findest zu Seniorenyoga und auch den Internetshop mit Seniorenyogabüchern auf den Yoga Vidya Internetseiten.
=== Video - Seniorenyoga unterrichten ===
Hier ein Vortrag zum Thema '' Seniorenyoga unterrichten '' von und mit Sukadev Bretz mit vielen Tipps für Yogalehrer, die Seniorenyoga unterrichten wollen:
{{#ev:youtube|f15ujdKAivs}}


== Siehe auch==
== Siehe auch==
Zeile 266: Zeile 193:
*[https://blog.yoga-vidya.de/?powerpress_pinw=28522-podcast Swami Sivanandas Leben und Werk Audio Vortrag]
*[https://blog.yoga-vidya.de/?powerpress_pinw=28522-podcast Swami Sivanandas Leben und Werk Audio Vortrag]
*[https://blog.yoga-vidya.de/58701/ Yoga für die seelische Gesundheit, Sukadevs tägliche Inspiration]
*[https://blog.yoga-vidya.de/58701/ Yoga für die seelische Gesundheit, Sukadevs tägliche Inspiration]
*[http://www.kongress-yoga-ayurveda.podspot.de/Mitschnitte aus den Kongressvorträgen]
*[http://www.jkv3wg.podcaster.de/download//Mitschnitte aus den Kongressvorträgen]


==Seminare==
==Seminare==

Aktuelle Version vom 23. November 2021, 21:36 Uhr

Seniorenyoga eignet sich besonders gut für Menschen im so genannten dritten Lebensabschnitt, weil hier die Fragen nach dem Sinn, nach innerer Wahrheit und Weisheit, noch einmal besonders drängen. Außerdem profitieren Körper und Geist umso mehr von einem achtsamen, bewussten und gesunden Lebenswandel. Was wäre da passender, als ein besonders sanftes und dabei energetisch intensives Yoga?

Seniorenyoga

Als Seniorenyoga bezeichnet man Yoga für Menschen ab 60 oder 65 Jahren. Bei diesem Yoga werden drei Hauptzielgruppen unterschieden.

  • Die erste Gruppe beim Seniorenyoga sind die fitten Alten. Viele Menschen zwischen 60 und 70 sind sehr fit. Wer sportlich aktiv gewesen ist, vielleicht Yoga schon seit vielen Jahren gemacht hat, der braucht kein spezielles Seniorenyoga. Seniorenyoga für die Gruppe der fitten Menschen ist wie normales Yoga. Manchmal machen auch diese 65 der 70 jährigen Senioren den 20 oder 30 Jährigen gut vor, wie man den Kopfstand oder wie man in fortgeschrittene Asanas hineinkommt. Heutzutage sind viele junge Menschen steif, weil sie wenig körperlich aktiv gewesen sind. Aber manchmal gibt es die fitten Senioren, die einfach unter sich sein wollen und es schön finden, Gleichaltrige zu haben mit denen man zusammen Yoga übten kann.

Wenn du in einer Seniorengruppe hauptsächlich die fitten Senioren hast, dann unterrichte sie ganz normal wie du alle unterrichten würdest.

  • Die zweite Zielgruppe des Seniorenyogas, sind Senioren, die die eine oder andere Einschränkung haben. Viele Menschen ab sechzig haben Verschleißerscheinungen an den Gelenken, sie sind etwas steifer, sie können vielleicht nicht mehr ganz so schnell aufstehen und so weiter. Diese zweite Gruppe des Seniorenyoga sind im Grunde die, die auch im normalen Yoga üben, aber dieses langsamer angehen.

Es gibt den Rückenyogakurs auf unseren Internetseiten, der sich auch als Seniorenyogakurs eignet. Bei Yoga Vidya haben wir die Seniorenyogaübungsleiterausbildungen und Seniorenyogaweiterbildungen für alle ausgebildeten Yogalehrer und Yogalehrerinnen, in denen du lernen kannst wie du diese Yogastunden für Menschen mit der einen oder anderen Einschränkung anpassen kannst.

  • Die dritte Gruppe, bei der Seniorenyoga besonders gut ist, umfasst Menschen, die gewisse Einschränkungen haben, beispielsweise mit dem Aufstehen oder dem Wiederhinlegen. Dabei wird das Seniorenyoga etwas stärker angepaßt. Die Menschen können selbstständig aufstehen und sich hinsetzen und hinlegen und so weiter aber dies ist ein etwas größerer Aufwand. Hier wird man das Yoga vielleicht so anpassen, dass man zuerst stehende Übungen macht, dann die sitzenden Übungen auf einem Stuhl und dann nachher die Übungen, die man auf dem Rücken oder auf dem Bauch macht. So erfolgt kein ständiger Wechsel zwischen aufstehen und liegen. Das bezeichnet die dritte Gruppe für Seniorenyoga.

Dies sind die Gruppen, die wir im Yogazentrum haben, wenn Yoga angeboten wird. Manchmal wird es auch gemischt zwischen den dreien, dann wird geschaut wie das Ganze aufzubauen ist. Manchmal findet im Ashram auch ein ganzes Seniorenyogawochenende oder eine ganze Woche statt, da muss man schauen welche Teilnehmer dort sind.

  • Die vierte Gruppe, die für Seniorenyoga geeignet ist, sind Menschen mit stärkeren Mobilitätseinschränkungen. Vielleicht sind diese Menschen sogar bettlägerig. Dort würde man vielleicht sagen, was in Seniorentreffs oder Heimen stattfindet, sollte man noch mehr anpassen an diese Zielgruppe der Senioren. Man kann Yoga auch im Bett machen oder auch reinen Stuhlyoga. Es gibt auch Menschen, die sich nicht auf den Boden legen können und geschweige denn wieder aufstehen können. Aber vielleicht können sie auf einem Stuhl sitzen und dann wieder aufstehen. Bei diesen Menschen würde man alles auf den Stuhl verlagern und die Übungen sitzend und stehend machen. Diese Inhalte lernst du, wenn du bei Yoga Vidya eine Seniorenyogalehrerausbildung machst. Du lernst, wie du diese vierte Gruppe der Senioren im Yoga unterrichten kannst.

Seniorenyoga

Artikel aus dem Yoga Vidya Journal von Christine Endris

In seiner Begrüßungsansprache zum 11. Yogakongress im November 2008 in Bad Meinberg zum Thema: „Gesundheit und Weisheit – Älter werden mit Yoga“, gab Sukadev gleich wichtige Informationen zum Kongressthema: Menschen ab 50 sind der am stärksten wachsende Bevölkerungsteil in Deutschland. Das Interesse am Yoga hat sich gewandelt. Es begann mit einem sanften Hausfrauenstil in den 70er Jahren, dann kam Yoga in die Fitness-Studios. Kinderyoga sowie Hormonyoga und Business Yoga kamen dazu, in den nächsten Jahren wird Seniorenyoga an Bedeutung gewinnen. Sukadev: „Das Interesse am Seniorenyoga und der Yogatherapie ist bei Yoga Vidya deutlich festzustellen.“ Verschiedene Richtungen und Meinungen im yogischen Bereich bilden eine Art von Sammlung von Grundsätzen, wie mit Yoga gearbeitet werden kann. Alles, was da ist, kann ausgebaut werden. Positiver Nebeneffekt: Man lernt sich selbst und andere dabei besser kennen.

Der Wechsel von Meditation, Mantrasingen und Ritualen mit ganz gezielter Praxis war es, der die Teilnehmer am Ende reich an Erfahrung und Seelennahrung heimkehren ließ.

75+ ist das schönste Lebensalter

Mit Blick auf die Senioren-Universität in Bad Meinberg wies Sukadev auf die jung gebliebene Einstellung und die Neugier der heutigen älteren Generation hin. Yoga ist sehr gut mit der Schulmedizin kombinierbar, z.B. bei Schlafstörungen, Rückenproblemen, hohem Blutdruck, Arteriosklerose, Asthma. Nebenwirkungen einer Chemotherapie werden durch das Praktizieren von Yoga reduziert. Die klassischen Lebensstufen (Ashramas) im Yogasystem verschieben sich nach hinten: immer öfter üben über 70jährige Menschen noch eine intensive Lehrtätigkeit aus – neben der täglichen spirituellen Praxis. Sukadev: „75 plus ist das schönste Lebensalter“. Sannyas, der Rückzug in die Spiritualität, gepaart mit wachem Geist, Gelassenheit, Heiterkeit und Mitgefühl, lässt uns doch sehr zuversichtlich in diese Lebensphase blicken.

Alter entsteht im Kopf

Den ersten Vortrag hielt Prof. Dr. Mittwede, Religionswissenschaftler und Indologe, zum Thema: Phasen und Wandlungen des Lebens – die Kraft der Transformation

Alle spirituellen Aspiranten sind auf dem Weg. Es gibt keinen Stillstand. Selbst wenn sich äußerlich nicht viel ereignen mag, beispielsweise im Alter, so geschieht im Inneren sehr viel. Wir sind immer Werdende und sollten unser Leben als ein Kunstwerk betrachten, das wir fortwährend gestalten. Die Lebensalter sind nur eine Sache des Kopfes. Die Yogapraxis ist von Flexibilität geprägt. Wir haben als Yogis also hervorragendes Handwerkszeug, um uns zu entwickeln. In verschiedenen Lebenslaufmöglichkeiten, die Prof. Mittwede vorstellte, tauchen für die letzte Lebensphase Begriffe auf wie Geistentfaltung, Einverständnis, Introversion, Sinnsuche. Gewarnt sei vor der Flucht in „esoterische Konzepte“. Prof. Dr. Mittwede zitierte das berühmte Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse, welches genau die Intention dieses Kongresses traf.

Der Workshop „Vorbereitende Yogaübungen zur Öffnung der Gelenkmarmas und des gesamten Körpers“ mit Andrea Hermes brachte am ersten Kongresstag die notwendige Bewegung zwischendurch. Bei diesen Übungen werden Ablagerungen, Energieblockaden sowie Trockenheit in den Gelenken beseitigt – Prana fließt, die Körperwahrnehmung verbessert sich. Die Übungen basieren auf der Praxis der indischen Kampfkunst, des indischen Tanzes und des Qi Gong.

Das Schöne am Yogakongress war wieder einmal die Mischung von Theorie und Praxis. Man konnte auch andere Traditionen und Praktiken kennen lernen. So in der Stunde „Yoga und Ki-Massage“, einer japanischen Variante des Hatha Yoga, gehalten von Fukumi Iida. Hatha Yoga Übungen werden kombiniert mit Ki Massagetechniken. Gearbeitet wird an den Füßen, zwischen den Zehen, mit den Händen, Armen und Schultern, die Ferse wird mal eben zu Bauch, Brust und Stirn geführt – bewundernswert, wie Herr Iida dies praktizierte, zählt er doch zur kongressthema-relevanten Altersgruppe!

Beim abendlichen Satsang erläuterte Sukadev die Bedeutung des Jaya Ganesha und bezog auch hier das Thema des Kongresses ein: Jaya Ganesha heißt neu anfangen. Dies gilt genauso im Alter, trotz vieler Bedenkenträger im Umfeld. Jaya Saraswati: Wenn die Tür nicht da ist, wo man gerade hindurch will, wo ist die Tür? Wo ist der Schlüssel? Wo ist ggf. der Schlosser? Kreativität ist gefragt. Stärke und Talent sind nötig, um miteinander zu sprechen, um die Mauer zu überspringen oder mit langem Atem darum herum zu gehen. Guru: Die ganze Welt ist unser Lehrer. Brahma, Shiva, Vishnu, Rama, Krishna, Vasudeva – sie alle stehen auch für Freude und Humor im Leben. Shri Ram, Jaya Ram: Rama repräsentiert ein Leben mit hohen ethischen Werten.

Überalterung als Chance für den Weltfrieden

Der Samstagmorgen begann für mich mit stiller Meditation und anschließendem Mantrasingen, Vortrag und Arati. Zu dieser frühen Stunde schon hatte Sukadev eine Menge Fakten und kluge Gedanken anzubieten: Der Anteil der über 80jährigen steigt derzeit um 70%. Die Lebenserwartung von Frauen beträgt 82 Jahre, sie ist höher als die von Männern; Yogis werden über 90. Katholische Mönche und Schwestern werden gleich alt: warum? Weil das spirituelle Leben in einer Gemeinschaft einfach gesünder ist! Eine sog. „alternde Gesellschaft“ ist friedlicher, die Menschen sind weniger bereit, Kriege zu führen. Somit ist die „Überalterung“ eine Chance für den Weltfrieden. Ältere haben mehr Muße, mehr Zeit für spirituelle Entwicklung, da ist wenig Platz für die Beschäftigung mit Waffen. Die 70-90jährigen in Deutschland haben große Enttäuschungen erlebt durch Krieg und den Zusammenbruch im Osten, die über 60jährigen sind eher im materialistischen Bereich enttäuscht worden. Es gilt, Mut im Alter zu entwickeln, immer wieder Neues zu beginnen, zu lernen und kreativ und achtsam zu bleiben. Die Endlichkeit unseres Lebens sollte uns stets bewusst sein. Irgendwann ist jede/r die letzte Generation in der Familie. Sinn- und Glaubensfragen treten in den Vordergrund. Besonders ältere Menschen können die Vorreiter sein für ein Zeitalter des Friedens, getragen von Toleranz und Mitgefühl.

Heilung als Prozess des sich entwickelnden Werdens

Prof. Dr. med. Arndt Büssing hielt einen interessanten Vortrag mit dem obigen Titel. Krankheit wird oft als eine störende Unterbrechung des Lebensflusses angesehen, bisweilen auch als persönliches Unvermögen und Versagen. Für die Heilung des Körpers sind Arzt und Krankenschwester zuständig, für die Heilung der Seele ist es der Seelsorger, für die Psyche der Psychologe. Es findet also eine „Zuständigkeitsfragmentierung“ statt. Dabei ist Heilung der Weg zur Ganzheit (heilig!), ein Prozess des Werdens. Wir stellen uns den sich aufdrängenden Fragen: Was ist mit mir? Wo stehe ich gerade? Lebensperspektiven werden reflektiert. Erkenntnis: Ich bin mehr als meine Krankheit. Das Leben hat einen Sinn. Heilung bedeutet, über Grenzen hinauszuschreiten in den Raum, in dem sich alles Wachstum vollzieht. Wir sind nicht Schmerz und Leid! Unsere Körper sind unterschiedlich, doch alle haben den gleichen göttlichen Impuls. So sind alle miteinander verwandt. Die Natur birgt für alle den einen Schöpfungsgedanken. Durch Ver-Störung oder Krankheit setzen heilsame Bewusstseinprozesse ein.

Samyama, Yamas und Niyamas in der Yogastunde

Sukadevs Yogastunde „Die Weisheit der Raja Yoga Sutras in Bezug zu den Asanas“ bot den zahlreichen Anwesenden einmal mehr die Möglichkeit, (be-)ständig Samyama zu üben. Samyama heißt in der Interpretation von Swami Vishnu-devananda, dass Konzentration, Meditation und Samadhi, die drei höchsten Glieder des Raja Yoga bei Patanjali, in einer ununterbrochenen Aufeinanderfolge auf ein Objekt zufließen – Samyama auf das, womit wir gerade beschäftigt sind. Aber auch die Yamas und Niyamas kommen im Hatha Yoga zum Tragen: das Nichtverletzen von uns und anderen (Ahimsa); Santosha, die Zufriedenheit mit dem, was wir können; Vairagya – wir wollen nichts, nur loslassen; Wahrhaftigkeit, Satya - wir gehen in unsere Stellung, ohne nachzuahmen. Im Schulterstand strengen wir uns an (Tapas) und verharren zufrieden in der Stellung (Santosha), der Pflug schenkt uns die Gelegenheit, Vairagya und Aparigraha (frei von Verlangen sein) zu üben. Der Fisch öffnet das Herz (Vairagya und Santosha). Die Vorwärtsbeuge schenkt uns die Gelegenheit, Selbststudien zu betreiben. Im Bogen ließ uns Sukadev mit folgenden Affirmationen verharren: Wie wäre es mir zumute, wenn mir zum Lächeln zumute wäre? Wie würde es mir gehen, wenn es mir gut ginge? Ratet mal, wie es den vielen Yogis und Yoginis im Sivananda Saal in diesem Moment ging. Den Drehsitz brachte Sukadev mit den fünf Kleshas, den größten Hindernissen auf dem spirituellen Weg, in Verbindung. Von diesen nannte er Avidya, die Unwissenheit, als schwerstes und größtes Hindernis. Durch Selbst-Studium im wörtlichen Sinn kommen wir weiter. Frage: Wer bin ich? In der erleuchteten Innenschau offenbart sich Ishwara, Gott, das unsterbliche Selbst.

Ilona Strohschein ist eine Vorreiterin des Yoga im Osten Deutschlands. Ihr Thema: „Von Kopf bis Fuß im Fluss“. Es geht um die Meridiane und um die maximale Nutzung unserer Energie. Sie ist das beste Beispiel dafür - eine ganz sympathische „Powerfrau“. Ihr Workshop war lebendig, vielseitig, anregend mit vielen praktischen Beispielen, die wir gleich selbst ausführten. Man spürte, dass sie ihr Wissen gerne mit-teilt. Zwei ihrer Ansagen: Alles, was wir nicht benutzen, verkümmert. Jede Zelle hat ihren Stoffwechsel, der in der Bewegung aktiviert wird.

Meridiane, Yin und Yang

Mit den Meridianen befasste sich auch die Ärztin Vani Devi Niggenkemper-Watanabe in ihrem Workshop „Meridian-Yoga-Energiebahnen“. Wir hörten über die Philosophie des Konfuzius, über die Einheit von Makro- und Mikrokosmos, über Yin und Yang, Feuer und Wasser, Hitze und Kälte, Willensstärke und Angst, Fülle und Leere. Wir lernten verschiedene Akupunkturpunkte kennen und probierten sie gleich aus, wir massierten den dreifachen Erwärmer um das Ohr herum und das Ohr gleich mit. Dieser Vortrag wurde sehr klug mit einer Fülle von Wissen und Erfahrung vorgetragen. Wir bekamen viele Anregungen für die eigene Praxis mit auf den Weg.

Heil und Heilung – ein Vortrag von Eugen Drewermann

Nach dem Satsang war Eugen Drewermann (Psychoanalytiker, Philosoph, Theologe, Schriftsteller und vieles mehr) wieder da. Sein Thema: „Heil und Heilung – von Religion und Medizin“. Er erzählte uns von Seelsorge und Seelen-Heilkunde, vom Denken, Fühlen, Glauben und Wissen. Vom Menschen als freies Wesen, das dann doch im Erziehungsprozess erlernen muss, was gut und was böse ist – dies kann natürlich nur aus der Sicht des jeweils Erziehenden sein! Eugen Drewermann möchte an die Stelle von Strafe Vertrauen setzen, Unarten von Kindern sollten „überliebt werden“. Wie vielschichtig überhaupt ist das Verhalten eines Kindes! Wie schnell fühlt es sich ungeliebt und verlassen! Wir alle sollten uns als versöhnt betrachten. Jesus heilte mit den Worten: „Deine Sünden sind dir vergeben“. Das ist ein „Freispruch“ für den Menschen, die Loslösung aller Schuldgefühle. Mit einem gesunden Ich-Bewusstsein können wir selbst zwischen Pflicht und Neigung entscheiden und unsere Handlungen persönlich verantworten. Die menschliche Seele beschrieb Eugen Drewermann mit Worten wie Geduld, emotionale Wärme, Akzeptanz, Zuwendung und Liebe.

Die heutige Psychoanalyse befreit, indem Schmerzendes und Peinliches ausgesprochen wird. „Einzig die Wahrheit wird dich freimachen“, steht im Johannes-Evangelium. Wahrhaftigkeit ist ein Element der seelischen Heilung. Kann ein Mensch über andere Menschen richten? Wir können vergeben, uns und anderen, im Bewusstsein von: Das bist du – Tat twam asi. Wir erfuhren etwas über das Primat der Bilder vor den Worten, über die Gleichnisse Jesu, über Blindheit und die Heilung des Blinden durch Jesus, über die Bedeutung der Träume. Reifung – Selbstwerdung – Heilung, die Integration all dessen, was war. Wichtig ist nur, wie wir uns selbst sehen, nicht wie die anderen uns (an-)sehen! Am Ende seines Vortrages, den Eugen Drewermann wieder vollkommen frei gehalten hat und den ich wie Balsam auf tief liegende Wunden empfunden habe, zeigte er die fröhliche Seite seines Wesens: Er kann wunderbar Geschichten und Anekdoten erzählen, vom Rabbi und der Beichte, vom Tausendfüßler und der Eule, u.a.. Gerne hätten wir noch viel mehr von ihm gehört. Es sei für ihn eine große Freude, bei Yoga Vidya zu sein, sagte er, nachdem der heftige Applaus allmählich abgeklungen war.

Der Sonntag begann für mich früh morgens um fünf Uhr mit einer Puja mit Leela Mata. Da musste ich schon all meine yogischen Reserven aktivieren. An die 80 Menschen waren gekommen. Um sieben Uhr Meditation, Mantrasingen und Arati. In einem kurzen Vortrag ging Sukadev auf das Wesen des Alters ein: Wir erkennen das, was jenseits allen Werdens ist und erlangen höchste Weisheit. Nämlich das Wissen darum, dass wir nicht in all den Veränderungen sind. Es gibt etwas, das im Leben gleich bleibt. Es gibt etwas, das den Tod überwinden wird. Das bin ich. Daraus erlangen wir Gleichmut und Kraft, Liebe und Heiterkeit.

Lebenszyklen und Lebensstile

Die Referentin Simran Kaur Wester ist eine Schülerin von Yogi Bhajan und erste Vorsitzende von 3HO Deutschland. Sie teilt das menschliche Leben in verschiedene Zyklen und Entwicklungsstufen ein. Die Entwicklung geht idealer Weise vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen. Die Gewohnheiten sollten mit den Lebensphasen übereinstimmen. Ab etwa 72 Jahren werden aufgebaute Projekte abgegeben, der Mensch wendet sich der inneren Einkehr zu. Gut wäre es, in dieser Phase weniger zu essen, vielleicht sogar zu fasten, in jeder Hinsicht zu „entrümpeln“, sich zu reinigen. Gelassenheit, Frieden, innere Freiheit, die Freude an kleinen Dingen und das Vertrauen, dass Gott in mir lebt, kennzeichnen diese Phase. Mit Hingabe und bewusstem Loslassen können wir uns auf den Tod vorbereiten.

Hormonyogastunde mit Amba Popiel-Hoffmann

Kenntnisse über Hormonyoga braucht man für den eigenen Unterricht, die Nachfrage danach ist lebhaft und Männer profitieren auch davon! So fanden sich mindestens 80 Yoginis und Yogis im Sivananda Saal ein. Amba mit ihrer langjährigen Erfahrung unterrichtete lebendig und kenntnisreich. Fürs Thema ist sie aber auch prädestiniert, ist sie doch im Grundlagenwerk „Hormon-Yoga“ von Dinah Rodrigues eines der „Models“. Von ihren Ansagen werde ich einiges in meinen Unterricht übernehmen, weil ich es gut finde, immer wieder mal etwas Neues in meine Yogastunde einzubauen. Ein neuer Aspekt, eine neue Formulierung, eine ungewöhnliche Haltung oder Bewegung – es gibt Vieles, das die Yogastunde auch nach Jahren noch lebendig bleiben lässt. Für mich und meine Schüler/Innen.

Quicklebendig mit 81 Jahren dank Yoga

Sigmund Feuerabendt (Altersforscher, Entspannungsmeister, Sacharow-Schüler und Nachfolger, Kundalini Yoga Meister), zusammen mit seiner Frau ein langjähriger Wegbegleiter von Yoga Vidya, war mit seinen 81 Jahren quicklebendig und breitete all sein Wissen und seine Erfahrung vor uns aus. So schnell konnte ich gar nicht mitschreiben! Einige Kernsätze: Wir brauchen Beidseitigkeit im Gehirn und im körperlichen Bereich, was die Praxis des Yoga gewährleistet. Auch die Pflege des Gesanges ist ganz wichtig für die Entwicklung der Beidseitigkeit. Begegnungen sind lebensverlängernd. Yama = Dienst am Du; Gruppen sind gut für uns; wir sollten häufiger Partnerübungen machen, Komplimente austeilen, denn sie bauen auf. Verheiratete werden meist älter als Einzelgänger. Yoga ist eine unspezifische Therapie. Jede Übung ist ganzheitlich zu werten. Vorsicht vor zu extremen Stellungen! – Pratyahara = Zurückziehen der Sinne immer wieder praktizieren. Dass uns Yoga begegnete, ist ein Geschenk des Himmels an uns und karmisch bedingt. Wir können bei anderen die Glaubensfähigkeit fördern, es geht um Erfahrung und Erkenntnis. Ein Feuerwerk an Gedanken und Ideen – viel Beifall für Herrn Feuerabendt.

Sukadev hielt den Abschlussvortrag mit dem Thema „Vanaprastha – sinnvolles Leben im Alter“. Yoga wird für die Senioren in unserer Gesellschaft immer bedeutender. Ältere sind heute multikulturell veranlagt, sie sind offen für das Neue. Sukadev warnte vor dem Modell, dass man sich ab 50 zurückziehen sollte. Der letzte Teil des Lebens könnte der längste sein! Das klassische Modell der vier Ashramas verschiebt sich immer mehr nach hinten und wir sollten uns von ihm nicht prägen lassen. Swami Sivananda beispielsweise war nach seinem 60. Geburtstag am aktivsten. Viele Menschen verwirklichen spät ihre Ideen und Träume. Wir müssen unsere Talente nutzen, das ganze Leben lang. Die familiäre Einbindung lässt heute mehr und mehr nach, es werden sich spirituelle Seniorenresidenzen bilden. Sukadev appellierte an alle, sich nicht zurück zu ziehen. Die Jüngeren sollten Ältere dazu ermutigen, Neues zu beginnen, ihre Talente auszuprobieren, Initiativen auf die Beine zu stellen. Bei allem bedarf es des Respekts vor den Kulturen, vor allen Wesen. So können wir die Einheit in der Verschiedenheit auf unserem Planeten leben.

Mein Respekt geht an die Organisatoren und die vielen Helfer, die diesen Kongress ermöglicht haben. An die Referenten, an die Technik, an die MitarbeiterInnen des Hauses, last not least an die Küche und an alle TeilnehmerInnen. Alle haben für einen erfolgreichen Ablauf gesorgt, aber auch für eine Atmosphäre, die ihresgleichen lange suchen muss! Herzlichen Dank an alle!

Zu den Kongressen ist jede/r herzlich willkommen, ob Yogalehrer oder –schüler oder einfach interessiert. Wir alle können eine Unmenge lernen an diesen Tagen der Begegnung wie auch der Einkehr. Alles ist möglich.

Video - Yoga für Senioren unterrichten

Hier ein Vortrag zum Thema Yoga für Senioren unterrichten von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga.

Yoga für SeniorInnen

Artikel von Edith Schumann aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 19 Sommer/Herbst 2008

Die drei Grundtypen

Wenn man an Yoga interessierte ältere Menschen unterrichtet, kann man in drei Gruppen unterteilen:

1. Die fitten SeniorInnen
Hierbei handelt es sich um ältere Menschen, die alle körperlichen Bewegungen ausführen können, die im „Rahmen des Normalen“ liegen. Sie sind beweglich, pflegen und versorgen sich komplett selber, treiben Sport und gehen auf Wanderschaft. Sie sind aufgrund ihrer Fitness in der Lage, ihr Leben selbständig zu gestalten und zu bewältigen. Sie wissen, dass sie durch Yoga ihre Beweglichkeit erhalten können. Mit ihnen wird die Yoga-Vidya-Grundreihe geübt.
2. SeniorInnen mit körperlichen Einschränkungen
Hier finden wir Menschen, die Herz- und Kreislaufprobleme (Herzinfarkt, Bluthochdruck), Arthrose und Arthritis (degenerative, auch entzündliche Gelenkveränderungen), Osteoporose (Abnahme der Knochenmasse) usw. haben. Yogaübungen müssen den Bedürfnissen und Möglichkeiten dieser Menschen angepasst werden.
3. behinderte SeniorInnen
Hierbei handelt es sich um Rollstuhlfahrer und Amputierte. Die behinderten SeniorInnen bedürfen eines Einzelunterrichtes.

Kommen ältere Menschen in den Yogaunterricht, bringen sie ganz unterschiedliche Krankengeschichten mit. Es sollte genau auf die Beweglichkeit geschaut werden, um dementsprechend die passende Gruppe zu finden. Die fitten SeniorInnen sollen sich nicht unterfordert, die Menschen mit Einschränkungen aber nicht überfordert fühlen, so dass man diese Menschen als Teilnehmer nicht verliert. Sportliche 60jährige wagen schon bald den Kopfstand. Andere wiederum müssen in einfachen Yogastellungen erst einmal wieder Vertrauen in sich selbst gewinnen. Unter Umständen müssen die Stellungen in einem langsamen Prozess eingeführt werden. Jede/r YogaschülerIn ist einmalig und die Sicherheit ist das oberste Prinzip, wenn Kraft, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit eines Neulings eingeschätzt werden müssen. Man sollte sich in der Nähe aufhalten, um sicherzugehen, dass er beim Üben nicht stürzt. Im Normalfall greift man so wenig wie möglich ein, da die meisten Menschen alleine lernen möchten, sich z. B. auf dem Boden niederzulassen und wieder aufzustehen.

Ein Yogaprogramm für SeniorInnen – 4 Vorteile

  • Yoga verbessert die Körperhaltung und die Atmung. Dadurch funktioniert der ganze Körper insgesamt besser.
  • Durch Yoga wird die normale Beweglichkeit der Gelenke und der Wirbelsäule erhalten oder wieder hergestellt, was zu einer Funktionstüchtigkeit im Alltag und somit Unabhängigkeit von anderen Menschen führt.
  • Yoga unterstützt die seelische und spirituelle Entwicklung und fördert so ein bewusstes Leben, Altern und Sterben.
  • über Verbesserung der Koordination hilft Yoga auch zu einem klaren Geist, besseres Gedächtnis und Stärkung der Sinnesfunktionen

Krankheiten und Energie Bei Krankheiten sollen YogalehrerInnen beim Unterrichten von SeniorInnen auf folgende Punkte achten:

  • AnfängerInnen mit zu hohem Blutdruck sollten keine Umkehrstellungen wie den Kopfstand oder den Schulterstand üben. Machen die Menschen im Laufe der Zeit Fortschritte, können durchaus sanfte Umkehrstellungen zum Programm gehören.
  • Yoga-Schüler mit Osteoporose sollten die Stellungen ganz bewusst ausüben. Stellungen, die einen brüchigen Knochen belasten, sollten mit äußerster Vorsicht eingenommen werden.
  • Yoga-Schüler mit Arthritis brauchen immer wieder viel Ermutigung, weil die Bewegungen schmerzen. Die Aufgabe besteht darin, zu motivieren und zu mobilisieren.
  • Yoga-Schüler dürfen energetisch nicht überfordert werden. Der/die YogalehrerIn muss ein Gespür dafür haben, wie viel ein älterer Mensch zu leisten im Stande ist.
  • Der Unterricht sollte körperlich, psychisch und spirituell erhellend sein. Ein gut abgerundetes Programm umfasst sowohl belebende Stellungen, die dehnen und stärken, als auch erholsame Stellungen, die dem Loslassen dienen.

Einige Allgemeine Richtlinien

1. Non nocere
Man unterlässt alles, was potentiell schadet oder Schmerzen verursacht. Hierbei kann die Diagnose eines Arztes, Heilpraktikers oder eines Physiotherapeuten gute Dienste leisten.
2. Ganzheitlichkeit
Mit älteren Menschen wird geübt wie mit jüngeren, eben nur angepasst: TiefenentspannungPranayamaAsanasMeditation und positives DenkenErnährung
3. Das allgemeine Anpassungsprinzip
Die Menschen werden in ihrer Beweglichkeit gefördert, indem man sie angemessen fordert, weil angepasste Reize den Heilungsprozess unterstützen. Außerdem fördert Yoga die Regeneration, zu der in den Yogastunden ausreichend Gelegenheit gegeben werden muss. Bei spezifischen Beschwerden werden besondere Übungen angeboten.
4. Die eigenen Grenzen kennen und beachten
Der/die LehrerIn sollte wiederholt an die SchülerInnen appellieren, dass sie selbstverantwortlich üben. Sie sollen ihre Grenzen wahrnehmen und achten, möglicherweise achtsam erweitern. Sie sollten akzeptieren, dass Yoga kein Wettkampf ist und dass Vergleiche mit anderen Übenden nicht förderlich sind. Jeder Mensch ist anders. Letztendlich bedeutet Yoga, nicht nur mit anderen Menschen und der Umwelt liebevoll und achtsam umzugehen, sondern auch mit sich selbst.
5. Die kosmische Energie wirken lassen
Der/die YogalehrerIn unterrichtet in der Tradition von Swami Sivananda und lässt so die Guru Parampara wirken. Er erinnert sich selbst und macht seine SchülerInnen darauf aufmerksam, dass der kosmische Fluss immer wirkt, dass wir mit allem verbunden sind und dass alles einen Sinn hat.

Weitere Empfehlungen für Yogastunden für ältere Menschen mit Beschwerden:

Ideen für Yogastunden für ältere Menschen mit Beschwerden:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare