Liebevoll
Liebevoll kann man mit allen Menschen umgehen. Manche sind von Natur aus liebevolle Menschen. Manche können es lernen, mit sich und anderen liebevoll umzugehen. Liebe ist die Essenz des Lebens. Lieben lernen ist der Sinn des Lebens. Und um Liebe zu entwickeln, ist es gut, liebevoll mit sich und anderen umzugehen.
Liebevoll mit sich selbst umgehen
Liebevoll mit sich selbst umgehen heißt, Selbstliebe, Eigenliebe auf positive Weise zu leben. Selbstliebe ist keine narzisstische Liebe. Liebevoll mit sich selbst umgehen drückt sich aus in Gedanken, Worten und Taten:
- Liebevolle Gedanken: schicke dir selbst liebevolle Gedanken. Sei dir bewusst, wie du zu dir selbst sprichst. Ändere deine Worte, sprich liebevoller zu dir selbst
- Liebevolle Worte: Sei dir bewusst, wie du über dich zu anderen sprichst. Sprich auch über dich selbst liebevoll
- Liebevolle Handlungen: Gehe liebevoll mit dir selbst um. Lebe gesund, lebe so, wie es dir gut tut. Liebevoll mit sich selbst umgehen, heißt nicht jeden Wunsch zu erfüllen. Im Gegenteil kann das manchmal heißen, aus Liebe zu sich selbst auf die eine oder andere Sinnesbefriedigung zu verzichten
Liebevoll mit anderen umgehen
Maitri Bhavana, freundschaftliche Liebe, kann zu deinem Lebensprinzip werden. Du kannst dir vornehmen, mit anderen liebevoll umzugehen. Auch das heißt wieder, liebevoller Umgang in Gedanken, Worten und Tat:
- Liebevolle Gedanken: Schicke anderen Gedanken des Wohlwollens. Sieh das Gute in anderen. Entwickle Hochachtung
- Liebevolle Worte: Sprich freundliche, liebevolle Worte. Drücke deine Wertschätzung aus
- Liebevolle Handlungen: Behandle andere mit Freundlichkeit und Wohlwollen. Tue anderen immer wieder Gefallen und nimm auch die Gefallen anderer an. Liebe ist nicht einseitig. Wenn du liebevoll mit anderen umgehen willst, dann nimm auch die Liebe der anderen an, bitte um Hilfe und nimm die Hilfe anderer an
Liebevoll mit der Natur umgehen
Gehe liebevoll mit der Natur und mit Mutter Erde um. Auch hier gilt es, mit der Natur, mit unserem Planeten, mit Mutter Erde liebevoll umzugehen in Gedanken, Worten und Taten:
- Liebevolle Gedanken: Verbinde dich mit Mutter Erde. Gehe in die Natur. Spüre Liebe zu den Bäumen, zu den Wolken, zum Gesang der Vögel. Empfinde immer wieder von Neuem die Naturliebe
- Liebevolle Worte: Sei mutig und sprich öfter auch über deine Liebe zur Natur. Inspiriere anderen, ihre Erlebnisse in der Natur zu teilen. Wenn mehr Menschen ihre Liebe zur Natur ausdrücken, werden immer mehr Menschen sich auch liebevoll um die Natur kümmern. Es ist eine Sache, mit erhobenem Zeigefinger über Ökologie zu sprechen. Es ist eine andere und sehr viel tiefere Sache, aus Liebe sich ökologisch zu verhalten
- Liebevolle Handlungen: Aus Liebe zur Natur, zur Erde, zu unserem Planeten, verhalte dich liebevoll mit den Ressourcen unseres Planeten. Liebe muss sich ausdrücken. Liebe zur Natur heißt auch, dass du bei jeder deiner Handlungen überlegst, welche Auswirkungen das hat. Aus Liebe wirst du öfter mal zu Fuß oder mit dem Fahrradfahren. Du wirst eher Zugfahren als Autofahren. Bei der Größe deiner Wohnung, bei der Einrichtung, beim Einkaufen denke immer wieder daran, dass du liebevoll mit unserem Planeten umgehen willst.
Liebevoller Umgang mit sich selbst - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018
- Yoga der Gelassenheit -
Erhebe dich selbst, erniedrige dich nicht. Übe den Yoga des Gleichmutes und des liebevollen Umganges mit Anderen. Das ist die Essenz der Bhagavad Gita, 6.Kapitel ab 5. Vers.
Kommentar zur Bhagavad Gita, Kapitel 6, Vers 5
Der Mensch möge durch das Selbst nur erhoben werden, er erniedrige sich nicht selbst. Allein das Selbst ist sein Freund, allein das Selbst ist sein Feind. Du selbst bist verantwortlich für deine Freude oder dein Leid. Mach nicht andere dafür verantwortlich. Natürlich gibt es Lebensumstände die dich in Trauer stürzen, in vorübergehenden Ärger oder auch in Ängste. Die meisten psychischen Prozesse in dir, machst du selbst. Komm heraus aus der Opferrolle und gehe hinein in die Gestalter Rolle. Hör auf zu denken, dass deine Probleme wegen anderen kommen. Wenn es niemand anderen gäbe, gäbe es dich auch nicht.
Leg die Opferrolle ab
Angenommen du hättest keinen Vater oder Mutter, dann wärst du nicht in dieser Welt und hättest nicht diese Probleme. In diesem Fall sind andere Schuld. Aber du hast dich inkarniert in diese Welt. Es bringt dich nicht weiter zu denken, was bin ich für ein armer Schlumpf. Diese Opferrolle bringt dich nicht weiter.
Angenommen du hast gute Gründe, vielleicht bist du als Kind misshandelt oder missbraucht wurden. Selbst dann verharre nicht in der Opferrolle. Du kannst eine Psychotherapie machen, dir einen guten Therapeuten suchen. Auch bei traumatischen Erfahrungen, wo du sagst, dafür kann ich wirklich nichts. Es nutzt nichts wenn du verharrst.
Krishna sagt hier: „Erhebe dich selbst, erniedrige dich nicht selbst“.
Wie kann man sich selbst erniedrigen?
- 1. Indem man in der Opferrolle bleibt. Indem man ständig sein Leben beklagt.
- 2. Sich selbst immer wieder zu beschimpfen. Ich bin nicht gut genug, ich tauge nichts, ich kann nichts machen, sollte mehr meditieren, sollte liebevoller sein, ich mach ständig Fehler usw.
Wie kommst du da heraus?
- Indem du mehr Asanas und Pranayama übst. Dann hast du mehr Prana und dadurch mehr Energie. Wenn du mehr Energie hast, hast du mehr Enthusiasmus und kannst besser an dir arbeiten.
- Manchmal wenn es schwer fällt an dir (an deinem Geist) zu arbeiten, wenn du dich ausgeliefert fühlst, dann übe mehr Hatha Yoga, Kundalini, Mantra Rezitation usw.
- Erhebe dich damit. Anstatt in negativen Gedankenkreisen fest zu hängen, mache etwas was dein Prana erhebt.
- Mache etwas was deine Hingabe erhöht.
- Oder bitte um Hilfe und frage jemand der länger auf dem Weg ist.
Gehe heraus aus diesem Kreislauf, aus dem Suhlen im Schlamm. Erhebe dich selbst durch dich selbst. Erniedrige dich nicht selbst.
Selbstkritik, als positive Eigenschaft
Es gibt auch einen Trick, wie du dich erhebst, wenn du dich erniedrigst. Angenommen du bist immer selbstkritisch. Dann könntest du sagen: „Ja, es ist großartig, das ich selbstkritisch bin, setzte ich mir immer neue Aufgaben, bin nicht so hochmütig, ich bin nicht unvorsichtig und stelle mich nicht über andere.
Es ist gut das ich selbstkritisch bin.“ Dann erniedrigst du dich nicht mehr, denn du weißt du hast eine positive Eigenschaft, die Selbstkritik. „Ich habe eine positive Eigenschaft, nie zufrieden zu sein mit dem was ich erreicht habe“.
erhebende Gewohnheiten entwickeln
Erhebe dich selbst, heißt auch entwickele Gewohnheiten, die dich erheben. Gehe raus aus negativen Gewohnheiten.
- Angenommen du weißt, wenn du irgendwelche komischen Computerspiele spielst, das es dir danach schlecht geht. Dann hör damit auf.
- Angenommen du weißt, wenn du bestimmte Nahrungsmittel zu dir nimmst, dass dir das nicht gut tut. Höre auf damit.
- Wenn du weißt, das du mit bestimmten Menschen, bestimmt Dinge tust, die dir nicht gut tun. Höre auf damit.
Überlege, was tust du, was dir schlecht tut. Dann mache mehr, was dir gut tut. Erhebe dich.
Nimm dein Leben selbst in die Hand
Dein Selbst ist dein Freund und dein Selbst ist dein Feind. Du selbst stehst dir im Weg und du selbst erhebst dich. Komme heraus aus der Opferrolle, Rolle des Beklagens, des Jammerns usw. Nimm dein Leben selbst in die Hand.
Du magst sagen, der Sukadev hat gut reden, er lebt in einem Ashram und alles ist einfach. Das mag leichter sein, aber das Karma wird nie ausgeschaltet, auch nicht in einem Ashram. In einem Ashram gibt es auch genügend Gelegenheiten, wo man andere dafür verantwortlich machen kann.
In einem Ashram wird man immer wieder erinnert. Wenn du sagst, der Sukadev hat es leicht. Warum lebst du nicht in einem Ashram? Vielleicht sagst du ich habe aber Mann und Kind usw. Das Kind ist irgendwann älter und vielleicht kannst du dann einmal vier Wochen in einen Ashram gehen. Oder verbringe deinen Urlaub im Ashram mit uneigennützigen Dienen, du kannst auch dein Kind mitbringen. Es gibt Wege und Möglichkeiten.
Egal wo du bist. Yoga sagt, das was kommt ist die beste Möglichkeit zu wachsen. Karma bringt dir die Erfahrung, an denen du wachsen kannst. Deine Einstellung ist entscheidend. Gegenüber anderen Mitgefühl, Verständnis, Einfühlungsvermögen. Gegenüber dir selbst, Selbstverantwortung, dich selbst erheben, an der spirituellen Einstellung arbeiten, Sadhana üben.
Kommentar zur Bhagavad Gita, Kapitel 6, Vers 6
Das Selbst ist der Freund des Menschen, der sich durch das Selbst bezwungen hat. Für den Menschen, der sich selbst nicht bezwungen hat, ist dieses Selbst ebenso ein Feind, wie ein äußerer Widersacher.
Man könnte sagen, du selbst kannst dir Freund sein, wenn du dich selbst gezähmt hast, geschult hast usw. Wenn du deinen Gedanken, Wünschen, Gefühlen und Vorurteilen freien Lauf lässt, dann bist du dir selbst ein Feind. Du stehst dir selbst im Weg.
Manche Menschen denken, warum soll ich mich selbst beherrschen? Weil du dann ein Freund für dich selbst wirst.
Hunde Erziehung als Beispiel
Ich bin kein Befürworter von Haustieren. Es ist besser, Tiere in der Natur zu lassen. Aber angenommen du hättest einen Hund. Dann ist es wichtig, dass du ihn erziehst. Es gibt eine Vielzahl an Methoden die von Ahimsa (Nicht verletzten) geprägt sind. In den 60/70igern war die Erziehung nicht so gewaltfrei. Das hat sich glücklicherweise geändert.
Wenn du einen freundlichen Hund, den du nicht ständig beschimpfen musst, haben willst, dann musst du ihn erziehen. Ein gut erzogener Hund hat vollständige Freiheit. Er kann laufen wohin er will, Frauchen ruft, der Hund kommt. Ein Hund der nie erzogen wurde, den musst du ständig ziehen, rufen, oder sogar einen Maulkorb anziehen, weil er eine Gefahr für andere ist, usw.
Erziehung des Geistes
Dein Geist ist auch wie der Hund. Wenn du deinen Geist erziehst, wird er zu deinem Freund. Wenn du deinem Geist einfach nur freien Lauf lässt, ist er dein Feind. Erkenne wann etwas für dich und andere nicht gut sind. Lerne damit umzugehen.
Vielleicht willst du dir aufschreiben, was du für Gewohnheiten hast, dein Geist für Wünsche hat, für Vorurteile und Vorstellungen, die mich runterziehen, die mich in eine Opferrolle hineinbringen, in Konflikte mit anderen bringt. Was davon will ich jetzt angehen.
Vielleicht denkst du jetzt, stimmt der Sukadev hat recht. Ständig mach ich etwas was schlimm und nicht gut ist, ich bin kein guter Aspirant. Dann machst du dich auch wieder runter. Sage dir: “Ich habe hohe Ideale, das ist großartig, ich sehe es gibt noch viel zu tun und jetzt werde ich etwas angehen.“
Kommentar zur Bhagavad Gita, Kapitel 6, Vers 7
Das höchste Selbst, des selbstbeherrschten und friedvollen Menschen bleibt unberührt von Hitze und Kälte, von Vergnügen und Schmerz und auch von Ehre und Schmach. Das höchste Selbst ist im Atman und überall erhaben. Du bekommst dazu Zugang, wenn du Selbstbeherrschung übst und Friedfertigkeit entwickelst.
- Shitat mana heißt friedfertig
- Brashantasya der Selbstbeherrschung übt
- Shanti ist ein friedvoller Mensch
- Brashanti bedeutet großer Frieden
- Brashanta ein Mensch in Frieden verankert
Dieser Mensch, der unberührt von Hitze und Kälte, von Vergnügen und Schmerz und Ehre und Schmach, Lob und Tadel. Er ist Brashanta.
Gemütszustand unabhängig machen
Krishna spricht als hätte er die Probleme des 21. Jh. erahnt. Eines der harmlosesten Probleme, Tür auf oder Tür zu. Die einen schimpfen, das es zu kalt wird, das man krank wird, den Nacken verspannt, deshalb muss das Fenster zu sein. Die anderen sagen, wir brauchen Prana, wir brauchen frische Luft.
Du kannst dich so schulen, das es dir weitgehend egal ist, ob das Fenster auf ist oder zu. Der Mensch ist ausgerichtet auf Temperatur 12-35 Grad. Du kannst schauen, dass du dich wohl fühlst, der Menschliche Organismus kann das, egal welche Temperatur zwischen 12-35 Grad.
Erkältung hat nicht etwas mit Kälte zu tun, da gibt es empirische Studien. Es gibt nicht weniger Sauerstoff im Raum nur weil die Fenster zu sind. Evtl. sind mehr Ausdünstungen des Menschen in der Luft und die machen nicht so viel aus. Sei unberührt von Hitze und Kälte, mach deinen Gemütszustand unabhängig vom Wetter.
Friedvoll in Vergnügen und Schmerz
Klingt einfach, mal gibt es was Tolles zu essen, mal machst du tolle Sachen, mal packst du was Tolles aus, mal hast du eine tolle Zeit mit Jemand.
Vielleicht gibt es etwas, das dir unangenehm sein könnte, was in deiner Arbeit schwierig ist, eine Aufgabe die schwierig ist. Vielleicht ist etwas kaputt gegangen oder du hast etwas gemacht und dann ist Computer abgestürzt und alles ist verloren. Oder jemand hat das Ergebnis deiner Arbeit kaputt gemacht.
Gleichmütig in Vergnügen und Schmerz. Selbst wenn dein Körper Schmerzen hat, Kreuzschmerzen, Nackenschmerzen, Zahnschmerzen usw. Der menschliche Körper ist genial einem in Schmerzzustände zu bringen. Ursprünglich hat Schmerz die Aufgabe, dich auf etwas hinzuweisen.
Du kannst gerade durch Hatha Yoga Schmerzen überwinden, da gibt es einige Tipps. Du kannst schauen, kannst du etwas mit Affirmation und Visualisierung machen usw. Das geht besser, wenn du eine innerliche Ruhe hast und weißt, ich bin das höchste Selbst. Und dieses höchste Selbst, Atman, hat nichts zu tun mit Sukha Duhkha von Körper oder Psyche.
Unberührt bleiben von den Gegensätzen
Ist manchmal für Aspiranten schwieriger als die anderen Teile. Man will Anerkennung für das was man geleistet hat. Endlich soll mal jemand sagen, wie toll ich das gemacht habe. Warum werden andere gelobt und ich nicht. Oder Yogalehrer bekommt ein negatives Feedback von einem Teilnehmer. Er ist am Boden zerstört und da kommt sein Flucht-Kampf-Mechanismus zum Vorschein. Manche beschimpfen ihre Schüler, andere sagen sich, ich werde nie mehr unterrichten. Karma gibt dir manchmal Lob, manchmal Tadel. Das höchste Selbst ist unberührt davon. Wenn du gelobt wirst, freue dich darüber, aber werde nicht abhängig von ständigem Lob. Wenn du negatives Feedback bekommst, weißt du tief im inneren bleibe ich unberührt.
Dann schaue, ist an dem Feedback etwas dran, bekommst du wichtige Informationen, wo du etwas ändern kannst, dann setzte es um. Ist an dem Feedback nichts dran, schicke Mitgefühl. Wenn du nichts daran ändern kannst, las los. Erkenne dass der andere gute Gründe hat, dass er etwas nicht gut findet. Es ist auch seine Lektion. Bitte um Entschuldigung, zeige Verständnis, las los und erkenne, du bist das unsterbliche Selbst.
Es klingt so einfach. Aber es ist auch ein Test. Karma testet uns. Bleibst du wirklich unberührt von Hitze und Kälte, von Wetter und Temperatur. Ich stelle fest wie schwierig das bei Aspiranten, auch zum Teil bei jahrelangen Aspiranten ist.
Persönliche Erfahrung mit Hitze und Kälte
Irgendwann habe ich mir vorgenommen unberührt zu sein bei Hitze und Kälte, Fenster auf oder zu. Das war für mich nicht so einfach. Ich bin ein ökologischer Mensch, ich finde man sollte nicht heizen. Die Welt steht vor einer Klimakatastrophe und die Menschen heizen auf 22/23 Grad und sie lassen die Fenster auf. Da rege ich mich darüber auf. Es ist auch wichtig dass ich mich ökologisch engagiere und keine Heizenergie verschwendet wird. Aber mein Glück davon abhängig zu machen, ob Menschen ökologisch konsequent sind oder nicht, bringt nichts. Wenn ich was ändern kann, gut, wenn nicht, die Welt wird nicht von einem zu warmen Raum untergehen.
Aberglaube: Wer Yoga macht wird nie krank
Manchmal ist es schön, manchmal weniger. Auch wenn du körperliche Schmerzen hast, stelle nicht den spirituellen Weg in Frage. Es gibt den Aberglauben, das wenn du spirituelle Praktiken übst, das du nie krank wirst und wenn hast du etwas falsch gemacht.Ja, manchmal sind Schmerzen ein Zeichen, das man sich falsch verhalten hat. Ja, manchmal sind körperliche Schmerzen ein Zeichen das man etwas nicht gelernt hat und darauf hinarbeiten muss. Manchmal sind Krankheiten ein Test des Gleichmuts. Gott gibt uns Tests, damit wir wissen, ich identifiziere mich nicht mit dem Körper. Deshalb macht Krankheit mir nichts aus. Ich bin in der Lage mein Selbst zu lösen von den körperlichen Schmerzen.
Manchmal geht es nicht darum, das du völlig falsch gelebt hast, sondern das du dich mit dem Körper nicht identifizierst, um Schmerz hinter dir zu lassen und ins höhere Selbst zu gehen.
Gleichmut in Ehre und Schmach
Was Aspiranten aus dem Gleichmut bringt, sie hören das jemand negativ über sie redet, das finden sie so schlimm, warum sagt er mir das nicht direkt, warum hinten herum. Was könnte dir egaler sein, wenn du hörst, dass jemand anders gesagt hätte, er hätte gehört dass jemand anderes schlecht über dich gesprochen hat.
Was soll es, die Menschen reden über andere. Es macht Mensch aus, sich über andere zu unterhalten. In der Mehrheit sprechen Menschen über das Schlechte von anderen. Denkst du deshalb schlecht über die Menschen, über die du ab und zu schlecht sprichst. Es ist eine gewisse Neigung. Ich hab das Gefühl in Europa ist das verbreiteter als in anderen Teilen der Welt.
Sprich wertschätzend über andere
1980 als ich in Kalifornien war, gab es die Neigung immer positiv von anderen zu sprechen, ab und an negativ, aber das Positive hat überwogen. Hier in Mitteleuropa habe ich den Eindruck, die Menschen unterhalten sich lieber über die Schwächen und das Negative von anderen. Ich habe einmal eine Titelgeschichte gelesen in der Zeitschrift „Psychologie heute“. Da ging es um den Wert von Klatsch. Gruppen werden zusammen gehalten, indem sie über andere herziehen.
Als ich das gelesen habe, habe ich gedacht, ich habe eine neue Weise entdeckt uneigennützig zu dienen. Ich diene als Projektionsfläche. Menschen unterhalten sich über mich und unterhalten sich negativ über mich, auf diese Weise wird ihr persönliches Miteinander gestärkt. Ich brauche nichts zu tun und trotzdem trage ich dazu bei, dass Menschen sich verbinden.
Vielleicht kannst du das auch machen und sagen toll, ich konnte meinen Beitrag leisten, dass Menschen ein Gesprächsthema hatten und sich miteinander verbunden haben. Besser, als zu denken, schlimm und du dich aufregst und überlegst, wie du ihm das heimzahlen kannst. Umgekehrt, wenn du über andere sprichst, sprich wertschätzend über andere.
Kommentar zur Bhagavad Gita Kapitel 6, Vers 8
Der Yogi der in der Erkenntnis und der Weisheit des Selbst Zufriedenheit findet, der die Sinne bezwungen hat und für den ein Klumpen Erde, ein Stück Stein oder Gold als dasselbe bedeuten, gilt als in Harmonie befindlich.
Hier geht es darum, wie du Gleichmut und Gelassenheit erfährst. Es gibt Kriterien an denen du arbeiten kannst:
- Tiefe Weisheit, Erkenntnis des Selbst
- In der Meditation in der Lage zu sein, deine Seele zu spüren, dein Bewusstsein zu erfahren, dich selbst aus Bewusstsein erfahren, eins mit der Weltenseele
Wie kommst du zu Verbindung und Erkenntnis?
Die Sinne bezwingen, Sinne beherrschen und steuern können. Sinne sind sinnvoll, aber renne ihnen nicht hinterher. Er meint die 10 Sinne.
- Die 5 Wahrnehmungsorgane (sehen, riechen, schmecken, hören, fühlen) und
- die 5 Handlungsorgane (Mund, Hände, Füße, Geschlechtsorgane, Ausscheidungsorgane).
Wenn du etwas siehst, was der andere hat, nicht gleich denken „das muss ich auch haben“. Wenn du etwas Unangenehmes riechst, nicht gleich Nase rümpfen und dem Anderen negative Gedanken schicken. Wenn du etwas siehst was dir gut schmeckt, nicht gleich hinrennen und es kaufen. Sinnesorgane beherrschen.
Handlungsorgane beherrschen
Nicht gleich etwas sagen, wenn es verletzend ist für Andere. Nicht gleich wegrennen, wenn es schwierig wird. Aufpassen, was zu tun ist. Lass dich von deinem Sexualinstinkt nicht dazu verleiten, unethische Handlungen zu tun.
Beispiele für das Göttliche
Für den ein Klumpen Erde, ein Stein und Gold Dasselbe sind. Ob du reich bist oder arm, ob du etwas Wertvolles bekommst, wenn du etwas getan hast oder nichts wertvolles, es sei dir gleich bedeutsam.
Natürlich kannst du sagen, wenn du etwas Geld bekommst, kannst du uneigennützigen Dienst tun. Es gibt vieles Wunderbares in der Welt und selbst ein Klumpen Dreck, ist etwas Faszinierendes. In einem Komposthaufen ist das Wunder der Schöpfung enthalten. Mit großer Achtsamkeit und Ehrerbietung kannst du es sehen. Überall ist das Göttliche. Wenn dir das gelingt, bist du in Harmonie. Dann bist du in Gleichmut, Samata.
Kommentar zur Bhagavad Gita, Kapitel 6, Vers 9
Wer Wohltätigen, Freunden und Feinden, Gleichgültigen, Unparteiischen, Hasserfüllten, Verwandten, Rechtschaffenden und Sündern im selben Geist begegnet, der ist vortrefflich.
Ein weiteres Zeichen für Gleichmut ist, ein Geist der Liebe und des Verständnisses, gegenüber Allen. Wohltätern, Menschen die dir Gutes tun. Freunden, die mit dir verbunden sind.
Liebe alle
Leute die etwas gegen dich haben, gegen dich intrigieren. Menschen die dich hinten herum, fertig machen. Die sich ein Vergnügen daraus machen, dich zu quälen, mag es geben. Er sagt nicht dass du dir alles gefallen lässt aber allen begegnest im gleichen Geist, der Liebe. In Jedem ist das Göttliche. In jedem manifestiert sich, die kosmische Seele.
Du selbst bist in dem Selbst des Anderen. Alles was andere tun, ist für dich eine Lernlektion. Sei neugierig, welche Lernlektionen auf dich zukommen. Es gibt Menschen, die dir Gutes tun, zeige ihnen deine Dankbarkeit. Da gibt es Menschen mit denen du freundschaftliche Beziehungen hast. Pflege diese freundschaftlichen Beziehungen.
Es gibt Menschen, die dir Schlechtes antun. Da musst du dich manchmal wehren, [geschickt] handeln. Überlegen wie du das Gute in der Welt umsetzt, selbst wenn du Gegnerschaft hast. Aber entwickle Mitgefühl, vielleicht hat er gute Gründe, dich schlecht zu machen. Oder er hat gute Gründe, dass seine Ansichten den deinen entgegengesetzt sind.
Vielleicht ist er irregeleitet und macht sich und andere unglücklich. Bleibe trotzdem im Geist und Verständnis der Liebe.
Nachlässigkeit nicht akzeptieren
Das sind die, die weder Freund noch Feind sind. Man kann es auch interpretieren als, die Nachlässigen. Die gleichgültig und verantwortungslos sind. Wenn du eine Verantwortung hast, musst du sie darauf aufmerksam machen. Evtl. musst du ihnen Verwarnungen geben, oder schauen das sie das Richtige machen. Vielleicht musst du ihnen sagen, dass sie an dem falschen Ort, zur falschen Zeit und im falschen Job sind. Auch hier der Geist und des Mitgefühls und der Verbundenheit.
Sich von Hass befreien
Das sind die, die es aus einer anderen Warte her betrachten. Es gibt Menschen die dich hassen, ohne dass du etwas daran ändern kannst. Vielleicht hast du glücklicherweise keinen der dich hasst. Ich lebe glücklicherweise an einem Ort, wo das Gefühl des Hasses eher unbekannt ist.
Es gab einmal eine Zeit, wo wir im „Allumfassenden Gebet“, den Passus streichen wollten. „Befreie uns von Selbstsucht, Gier, Zorn und Hass.…“
Heutzutage ist unter Aspiranten keine Frage mehr, von Hass. Man kann mal enttäuscht oder verärgert sein. Aber Hass unter den Aspiranten eher nicht. Ich hoffe, das ich mich nicht täusche und das in Yoga Vidya Kreisen, das Wort Hass keinem Gefühl entspricht. Aber es gibt Hass in dieser Welt. Es gibt Menschen, die spirituelle Aspiranten, weil sie die Familie durcheinander gebracht haben, weil sie sich engagieren für etwas, was ihrem Geschäft entgegengesetzt ist, hassen. Es gibt auch Hass in Deutschland, gegenüber Flüchtlingen. Manchmal Hass, weil Menschen in der falschen Partei sind. Es scheint mir, das Hass-Potential in Deutschland ist mehr geworden, als ich es aus den 90iger Jahren her kenne.
Es ist wichtig Liebesgedanken zu schicken und darum bitten, mögen wir menschliche Spezies uns lösen können von Hass.
Im Geist der Liebe bleiben
Im Geist der Liebe gegenüber dem Hasserfüllten. Natürlich gegenüber den Verwandten und Freunden. Es gibt Menschen, die sind rechtschaffen, tun Gutes. Es gibt Sünder, die tun Schlechtes und Schlimmes. Allen sollte man im Geist der Liebe begegnen. Auch wenn man die stoppen muss, die Schlimmes tun wollen. Aber nicht hassen. Wir sind vortrefflich wenn es uns gelingt, all denen im gleichen Geist der Liebe zu begegnen.
Hier findest du ausführliche Kommentare der [www.schriften.yoga-vidya.de Bhagavad Gita] und anderer Schriften.
Verfasser: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Schüler von seinem Guru Swami Vishnu Devananda, dieser wiederum Schüler von Swami Sivananda / nach der Yoga Vedanta Tradition, die sich zum großen Teil auf den großen Meister Shankaracharya bezieht
Video - Liebevoller Umgang mit sich selbst
Siehe auch
- Liebe
- Ökologie
- Tiefenökologie
- Natur
- Permakultur
- Solidarische Landwirtschaft
- Höflichkeit
- Liebenswürdigkeit
- Freundlichkeit
- Befreiung
- Moksha
Literatur
Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- Stephan Hachtmann: Berührt vom Klang der Liebe: Wege zum Herzensgebet (2012)
- Thich Nhat Hanh: Jesus und Buddha - Ein Dialog der Liebe (2010)
- Franz Jalics: Der kontemplative Weg (2010)
- Ayya Khema: Das Größte ist die Liebe - Die Bergpredigt und das Hohelied der Liebe aus buddhistischer Sicht (2009)
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken
- Swami Sivananda: Inspirierende Geschichten
- Swami Sivananda: Japa Yoga
- Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda: Gedanken zur Kontemplation
- Swami Sivananda: Hatha-Yoga - Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte
- Swami Sivananda: Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
Weblinks
- Swami Sivananda: Diene, liebe, gib, reinige dich, meditiere, verwirkliche
- Swami Sivananda: Bhakti
- Bhakti Yoga
- Swami Sivananda
- Artikel von Swami Sivananda
- Swami Sivanandas Integraler Yoga
Seminare
Liebe
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- Dana Oerding