Sünde
Sünde ist in den Religionen ein Verstoß gegen ein Gebot Gottes, ein göttliches Gesetz. Im Christentum spielt der Glaube an die Vergebung der Sünden eine große Rolle: Denn wer ohne Vergebung der Sünden stirbt, der landet nach christlichem Glaube in der Hölle, in der ewigen Verdammnis. Im Buddhismus und Hinduismus gibt es im Kontext der Karmalehre den Begriff "Verfehlung" (Sanskrit Pāpa), der häufig mit Sünde übersetzt wird. Diese Art von Sünde ist weniger tragisch als der christliche Sündenbegriff: Wer eine Sünde im Sinne von Verfehlung, Papa, begeht, kann diese sühnen oder wird irgendwann die karmischen Konsquenzen ernten - aber keine Ewige Verdammnis.
Yoga und Sünde
Im Yoga wird das Wort Sünde gerne abgeleitet von sondern, absondern, Absonderung, also Trennung. Die Ursünde ist demgemäß das Gefühl der Getrenntheit. In dem Augenblick, wo der Mensch sich als getrennt erlebt, fühlt er schmerzhaft diese Absonderung. Und wenn er aus einem Gefühl der Getrenntheit handelt, dann lebt er in Sünde. Sünden können überwunden werden durch Handlung aus Liebe, Verbundenheit - letztlich aus der Verwirklichung der Einheit.
Heutige Verwendung des Begriffs Sünde
Umgangssprachlich bedeutet Sünde heute ein Verstoß gegen bestehende moralische Verhaltensnormen, eine Verfehlung. Eine Weile lang galt Sexualität, insbesondere außergewöhnliche Sexualität, als Sünde. Heutzutage wird der Begriff Sünde häufig in Bezug auf das Essen angewandt. Wer sagt, ich habe gestern gesündigt, meint meist, er habe zuviel Süßigkeiten gegessen. Sich eine Sünde zu genehmigen, kann heißen, ein Stück Kuchen zu essen. So hat sich der Begriff Sünde weit von
Swami Sivananda über Sünde aus Yoga-Sicht
Artikel aus dem Buch "Practice of Karma Yoga" von Swami Sivananda
Sünde ist nur ein Fehler
Der unwissende Mensch sagt nur: „Ich bin ein großer Sünder.“ Dies ist ein schwerwiegender Fehler. Denke nie auch nur für einen Augenblick, dass du ein Sünder bist. Du bist heilig, du bist der ewig reine Atman. Die Sünde kann dich nicht berühren. Du stehst über Gut und Böse, Dharma und Adharam. Punya und Papa sind bloße geistige Erfindungen. Sünden sind nur Fehler. Ein unwissender Jiva begeht diese Fehler auf seiner Reise durch diese Welt aufgrund von Avidya. Durch Fehler wird er an Erfahrung reicher und schreitet auf seinem spirituellem Weg voran. Jeder Fehler ist dein bester Lehrer. Man muss durch Sünden und Fehler lernen. Diese Fehler sind unvermeidbar. Manche Menschen werden zum Opfer ihrer Gedanken über die Sünde. Sie denken immer wieder: „Wir sind große Sünder. Wir haben viele Verbrechen begangen.“ Dies ist ein großer Irrtum.
Mittel um ein schlechtes Gewissen wegen begangener Sünden zu beruhigen
Sollten dich jemals Sorgen dieser Art beunruhigen, dann denke: „Ich mache OM Japa. Dies verbrennt alle alten sündigen Handlungen. Dies wird meinen Geist reinigen. Ich mache Tapas, faste und bin wohltätig. Dies sind alles großartige Reinigungsmittel. Ich werde immer reiner. Nichts kann mich nun berühren. Ich bin wie ein reinigendes Feuer. Ich bin zur heiligen Person geworden.“ Versichere dir immer, wenn solch negative Gedanken über die Sünde dich heimsuchen: „Ich bin Nitya Suddha, der ewig reine Atman.“
Lehre Krishnas zur Sünde
Höre die versichernden Worte Krishnas aus der Bhagavad Gita: „ Auch wenn du der größte Sünder von allen bist, du wirst doch wahrlich mit dem Floß der Erkenntnis alle Sünden durchqueren. So wie das lodernde Feuer Öl zu Asche verbrennt, Oh Arjuna, so verbrennt das Feuer der Erkenntnis alle Handlungen zu Asche. Wahrlich, es gibt in dieser Welt keine Läuterung, die der Erkenntnis vergleichbar wäre. Wer im Yoga vollkommen ist, findet sie zur rechten Zeit im Selbst.“ (Kap. IV-36, 37, 38.)
„Selbst wenn ein Mensch der größte Sünder ist, wenn er Mich mit ausschließlicher Hingabe verehrt, muss er als rechtschaffen angesehen werden, denn er hat richtig entschieden. Bald wird er rechtschaffen und erlangt ewigen Frieden. Oh Arjuna, verkünde, dass der, der an Mich glaubt, mit Sicherheit niemals zerstört wird. Denn wenn sie bei Mir Zuflucht suchen, werden auch jene, die vielleicht in Sünde geboren wurden – Frauen, Baishyas (Angehörige der Kaste der Geschäftsleute) und auch Shudras (Bezeichnung eines Mitgliedes des vierten Standes, Dienende) das höchste Ziel erreichen. Um wieviel leichter erreichen dann Brahmanen und königliche fromme Heilige das Ziel? Da du auf diese unbeständige und unglückliche Welt gekommen bist, verehre Mich. Hefte deinen Geist an Mich; sei Mir ergeben; opfere Mir; verneige dich vor Mir; wenn du so gänzlich mit Mir verbunden bist, und Ich dein höchstes Ziel bin, wirst du zu Mir kommen.“ (Kap. IX-30-34.)
Sünde im Yoga
Sukadev Bretz über Sünde im Yoga (2016)
Sünde ein stark christlich geprägter Begriff
Der Begriff Sünde spielt ja gerade im Christentum eine besondere Rolle. Es gibt die Ursünde: Adam und Eva haben vom Apfel gegessen im Paradies, und deshalb sind sie aus dem Paradies verbannt worden. Und es heißt, dass Adam verflucht wurde von Gott. So wird es dargestellt in den Übersetzungen von Luther. Du musst im Schweiße Deines Angesichts Dein Brot verdienen, und die Frau muss noch zusätzlich unter Schmerz gebären. Also aus der Ursünde kommt noch so eine Art Bestrafung. Und dieser Bestrafung kann ein Mensch entgehen, indem er dann sich bemüht gut zu handeln. So ist der erste Begriff der Sünde.
Dann gibt es aber das Problem, wenn der Mensch versucht, allen Geboten zu folgen, dann wird er selbstgerecht. Also hat Jesus im Neuen Testament in den Evangelien die Messlatte noch höher gelegt, indem er nicht nur gesagt hat, was man tun soll, sondern er hat noch mehr gesagt, was man nicht tun soll. Das gab es schon im Alten Testament, die zehn Gebote, aber er geht dann noch weiter. Tausend verschiedenen Vorschriften, die wir in den Büchern Moses finden. Und Jesus sagt noch dazu, Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst. Und Du solltest immer die Wahrheit nicht nur sprechen, sondern denken.
Dann wird es so schwierig, dass es kaum ein Mensch tun kann. Und dann wird man feststellen, das ist ja die insbesondere bei Luther die Rechtfertigungslehre, der Mensch soll erkennen: Ich selbst kriege es nicht hin, den Geboten Gottes zu folgen. Um jetzt nicht in der Hölle zu landen, gilt es mir bewusst zu machen, ich schaffe es alleine nicht. Du solltest bereuen und darum ist Jesus für die Vergebung der Sünden gestorben. Indem ich daran glaube, dass Jesus für die Vergebung meiner Sünden gestorben ist, indem ich Gott um die Verzeihung, die Vergebung meiner Sünden bitte (im katholischen Christentum gibt es da noch zusätzlich die Möglichkeit der Beichte beim Priester, in manchen Ausprägungen des evangelischen Christentums hat es früher die Möglichkeit gegeben, der öffentlichen Beichte), und dann vergibt Gott einem die Schuld und dann wird man des Heils gewiss.
Also, Sünde heißt wir haben irgendetwas getan, was nicht richtig ist. Vielleicht vom Urbegriff, Sünde heißt absondern, man hat sich von Gott abgesondert und durch diese Absonderung tut man nicht das, was richtig ist. Jesus ist für die Vergebung der Sünden gestorben, wir bitten um Vergebung, wir glauben daran, und dann werden wir durch die Gnade Gottes gelöst von allen Sünden.
Im katholischen Christentum gibt es dann auch noch die Möglichkeit Sünden zu überwinden, indem man gute Werke tut. Aber das moderne katholische Christentum sagt, die Gnade ist absolut notwendig. Wir können zusätzlich einiges tun.
Sündenbegriff im Yoga
Wie ist jetzt der Sündenbegriff im Yoga? Denn eigentlich ist jetzt das Thema der Sündenbegriff im Yoga. Und ich habe jetzt mehr über Christentum gesprochen.
Im Yoga gibt es jetzt den Begriff „Papa“. Papa kann man übersetzen als Sünde. Es gibt Punja und Papa. Es gibt verschiedene Philosophiesysteme in Indien. Man könnte sagen, es gibt verschiedene hinduistische Strömungen. Da gibt es z.B die sogenannte Purva Mimamsa Philosophie. Und die sagt, man kommt im Himmel oder in die Hölle, man bekommt gutes oder schlechtes Karma, je nach Punja oder Papa.
Punja ist Verdienst, Papa ist Sünde. Wenn man viel Punja, viel Verdienst anhäuft, dann wird man gutes Karma bekommen und geht nach dem Tod in den Himmel ein. Und wenn man schlecht gehandelt hat, also Papas ausgeführt hat, dann kommt man in die Hölle und im nächsten Leben oder im diesen Leben kriegt man schlechtes Karma, also Krankheit, Leid, usw. Das ist jetzt nicht der yogische Sündenbegriff. Sondern in einer der philosophischen Richtungen, man kann sagen in einer der Untergruppierungen des Hinduismus.
Daraus würde man dann ableiten, man sollte Punjas tun und Papas vermeiden. Punjas heißt, gute Werke tun, für arme Menschen vieles geben. Dann Punjas bekommt man auch, indem man gute Rituale macht, indem man tapas übt, spirituelle Praktiken, Askeseübungen macht, man spirituelle Praktiken macht, indem man seine Pflicht und seine Aufgaben erfüllt.
Also wir können sagen, Folgendes führt zu Punja: Erstens seine Pflichten tun, die aus den Lebensumständen heraus kommen. Zweitens zusätzlich gute Werke tun. Also z.B. Armen etwas geben, Kranken helfen, usw. Drittes Prinzip ist, spirituelle Rituale mitmachen. Sogenannte yajna, spirituelle Rituale mitmachen. Das vierte wäre dann, Askeseübungen zu machen. Also Askeseübungen oder allgemein spirituelle Praktiken. In diesem Sinne könnte man Yoga verstehen, als etwas, wo man Punjas ausführt. Man macht spirituelle Praktiken. Wir machen Rituale, wir helfen und geben anderen. Und wir bemühen uns, unseren Aufgaben und Pflichten gerecht zu werden. So sammelt man Punjas an.
Und alles was dem entgegensteht ist Papa. Wobei Papa im engeren Sinne heißt, seine Pflichten und Aufgaben nicht richtig zu erfüllen und anderen Schlechtes zu tun. Papas kann man auflösen durch Punjas.
Okay, das wäre also ein Verständnis von Sünde, Vergehen zu üben. Das heißt gegen Ethik zu verstoßen und das heißt, seine Pflichten und Aufgaben nicht zu tun. Sünden könnte man in diesem Begriff entgegnen, indem wir Punja-Verdienste ansammeln. Und so gibt es tatsächlich auch im Hinduismus bestimme Schriften die sagen, wenn Du das und das Vergehen gemacht hast, dann musst Du diese und diese Punja erwerben, um das Vergehen wieder auszugleichen. Wenn Du in einer bestimmten schlechten karmischen Situation bist, dann könntest Du die und die Handlungen machen, um das Papa, das dahinter steht, aufzulösen, um das Punja Dir anzusammeln, dass das Karma zügig wieder besser wird.
Die Motivation ist entscheidend
Die Yogameister haben sich immer wieder gewehrt gegen dieses enge Verständnis des Karma‘s. Schon Krishna in der Bhagavad Gita sagt, wenn die Motivation für gutes Handeln nur ist, Punja‘s zu sammeln und Papas zu vermeiden, dann ist das nur wunschbehaftetes Verhalten, das nicht zur Befreiung führt.
Das Ziel im Yoga ist ja eben nicht in den Himmel zu kommen und irgendwelche himmlischen Freuden zu genießen oder positives Karma zu haben. Im Yoga sagen wir auch nicht, dass alles, was einem passiert, deshalb passiert, weil man Schlechtes getan hat. Es gibt sogar einen Yogameister namens Patanjali, der versucht zu sagen, was ist der Sinn des Karma‘s. Im zweiten Kapitel in dem zweiten Viertel könnte man sagen oder im zweiten Achtel, dort beschreibt er den Sinn der Erfahrungen. Und dann sagt er, wir sind hier, um zu lernen, um unsere Fähigkeit zu entwickeln und zu kultivieren. Wir sind hier, um Erfahrungen zu machen. Und wir sind auch hier, um etwas zu bewirken.
In diesem Sinne, nicht alles was auf einem zukommt, kommt auf uns zu, weil wir gut oder schlecht gehandelt haben. Wir haben einen Lehrplan, der da ist.
Als Analogie: Ein Kind, das in die Grundschule geht, muss lesen und schreiben lernen. Ob es das will oder nicht. Wenn das Kind jetzt sagt: „Mami, was habe ich schlechtes getan, dass ich lesen muss?“ Wird die Mutter sagen, „Kind, Du hast nichts Schlechtes getan. Das gehört einfach dazu. Um zu lernen, musst Du lesen und schreiben lernen.“ Das Kind kann aber zusätzlich Strafarbeiten bekommen. Ich weiß nicht, ob das heute noch üblich ist. Zu meiner Zeit als ich Kind war, gab es das. Gab es Strafarbeiten, wenn das Kind in der Schule irgendwie gestört hat. Deshalb bekommt es zusätzliche Aufgaben.
Also das Kind bekommt Aufgaben, schon deshalb, weil es Kind ist und weil es lernen soll und bekommt zusätzlich Aufgaben als Strafarbeiten. Jetzt wird es ganz Paradox: Und wenn das Kind besonders gut ist in der Schule, kriegt es auch Zusatzaufgaben. Also wenn Kinder besonders begabt sind, damit sie gefördert werden, kriegen sie auch noch zusätzliche Aufgaben.
Karma als Lernaufgaben und nicht als Sünde
Du könntest also sagen, Du hast Lernaufgaben die kommen einfach damit du lernst. Das kommt einfach als karmische Lektion. Eine Interpretation des Karma ist ja auch in der Reinkarnationslehre, jeder Mensch muss jede menschliche Erfahrung irgendwann mal machen in einem dem Leben, um irgendwann die höchste Verwirklichung zu bekommen. Das ist also eine der Interpretationen von Karma, die ich für besonders schön finde. Du kannst also sagen, was immer kommt, kommt einfach als Lernaufgabe für Dich. Zusätzlich kannst Du gegen die Ethik verstoßen, und das könnte man dann als Papa, als Sünde bezeichnen. Und das schafft dann zusätzliches Karma. Aber nicht als Bestrafung, sondern zusätzliches Karma, dass Du daran wächst, und dass Du daran lernen wirst, und Du vielleicht diese Papas nicht nochmal begehen wirst.
In diesem Sinne: Papa als Sünde heißt Verstoß gegen Ethik. Und das hat karmische Konsequenzen, und dann kannst Du lernen damit besser umzugehen. Papa hat aber sofort eine weitere Konsequenz. Sowie Du gegen Ethik verstößt, schrumpft Dein Astralkörper. Du fühlst Dich nicht mehr so gut, Du bist nicht mehr in der Liebe, Du fühlst Dich mehr abgesondert.
In diesem Sinne hat Papa auch diese Absonderung. Papa ist ja auch all‘ das, was Dich absondert. Wenn Du nicht Deine Aufgaben erfüllst, die in Deiner karmischen Situation da sind, was auch immer das sein mag. Und wenn Du bewusst das Leiden Andere in Kauf nimmst oder sogar bewusst verursachst, damit trennst Du dich ab. Das ist Papa.
Diese Papas führen zu karmischen Konsequenzen zusätzlich zu den anderen. Mit den Punjas kannst Du Dich wiederum reinigen und die Paps beseitigen. Aber es ist eben nicht nur Punja und Papa, sondern es gibt auch einen kosmischen Lernplan. Und wenn Du eine besondere starke Hingabe zu Gott hast, im Sinne von „Oh Gott, Dein Wille geschehe, alles, was ich tue, will ich Dir darbringen“, dann bist Du jenseits von Punja und Papa. Und das ist die Lehre der Bhagavad Gita. Wo Krishna sagt, lass nicht das Motiv Deines Handels werden Verdienste zu erwerben und Sünden zu vermeiden. Sondern handle als Dienst an Gott, als Dienst an den Menschen, fühle Dich als Instrument, handle aus Liebe heraus, handle aus der Verbundenheit heraus. Und dann bist Du jenseits von Papa und Punja. Und wenn Du alles was Du tust, Gott darbringst, dann stellt sich die Frage von Punja und Papa nicht mehr.
Krishna empfiehlt in der Bhagavad Gita, handle so gut Du kannst, handle ethisch, handle aus der Liebe, bringe alles Gott dar, hafte nicht an den Ergebnissen der Handlung. Hafte auch nicht an Belohnung, hafte auch nicht an der Handlung selbst. Dann gibt es weder Punja noch Papa, aber stattdessen gibt es das ausdehnende Bewusstsein, Erfahrung der Nähe Gottes. Und im Bhakti Yoga gibt es auch das Konzept der Gnade. Und die Gnade kann auch Sünden vergeben, bzw. Sünden überwinden, Papas überwinden, Dein Karma verändern.
Es gibt keine Sünde
Vielleicht noch einem weiteren Aspekt: Swami Sivananda hat auch gerne gesagt, Sünde gibt es nicht. Vivekananda hat mal gesagt, jemanden als Sünder zu bezeichnen, ist die einzig echte Sünde. Menschen sind nicht Sünder, sondern Menschen sind das unsterbliche Selbst. Menschen bemühen sich zu wachsen, Menschen wollen Gutes tun, Menschen wollen aus der Liebe heraus handeln. Das ist die tiefe Sehnsucht. Aus Verletztheit, aus Unwissenheit, aus Leid, aus falschem Verständnis, aus fehlgeleiteten Emotionen tun Menschen viele schlimme Sachen und Fehler. Swami Sivananda hat mal gesagt, der scheinbare Sünder von heute ist der Heilige von morgen.
Schließlich gibt es noch einen weiteren Aspekt im Yoga. Den Jnana Yoga – Vedanta. Sankarachaya sagt „napunja nanpapam“. Es gibt weder Verdienst noch Sünde. Sat chit ananand swarupoham shivoham, shivoham: Erkenne meine wahre Natur, rupa, ist Chid, reines Bewusstsein. Shivoham: ich bin Shiva, eins mit dem Göttlichen, höchstes Bewusstsein.
Das waren also einige Aspekte zum Sündenbegriff im Yoga. Mehr Informationen dazu findest Du auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de. Dort kannst Du z.B. eingeben Sünde und Du erfährst noch paar weitere Aspekte zum Thema Sünde. Oder gib ein papa (p-a-p-a) dort findest Du vielleicht auch einige Artikel über Papa im Sinne von Vater. Papa mit langem Vokal heißt Sünde. Mit kurzem Vokal heißt das auch in Indien Vater. Ob mit langem oder kurzen Vokal, das kann viele Unterscheide ausmachen.
Sünde - Synonyme und Antonyme
Synonyme Sünde - ähnliche Eigenschaften
Synonyme Sünde sind zum Beispiel Sakrileg, Übertretung, Unrecht, Verfehlung, Vergehen, Verstoß, Zuwiderhandlung, Fehltritt, Frevel, Übeltat, Schandtat, Untat, Laster, Fehler, Ungeschick .
Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:
Synonyme mit negativer Konnotation
Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel
- Sakrileg, Übertretung, Unrecht, Verfehlung, Vergehen, Verstoß, Zuwiderhandlung, Fehltritt, Frevel, Übeltat, Schandtat, Untat, Laster.
Synonyme mit positiver Konnotation
Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel
Antonyme Sünde - Gegenteile
Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Sünde sind zum Beispiel Tugend, Unschuld, Keuschheit, Unbescholtenheit, Unverdorbenheit, Züchtigkeit, Sittlichkeit, Ehre, Ethos, Anstand, Moral, Zucht, Scham . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.
Antonyme mit positiver Konnotation
Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Sünde, die eine positive Konnotation haben:
- Tugend, Unschuld, Keuschheit, Unbescholtenheit, Unverdorbenheit, Züchtigkeit, Sittlichkeit, Ehre, Ethos, Anstand, Moral
Antonyme mit negativer Konnotation
Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Sünde, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:
Eigenschaften im Alphabet davor oder danach
Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Sünde stehen:
Siehe auch
- Fehler
- Hölle
- Klesha
- Laster
- Bhakti
- Bhakti Yoga
- Hatha Yoga
- Vaishnava
- Dienst
- Karma Yoga
- Karma Yogi
- Fortschritt
Weblinks
- Swami Sivananda: Glaube, Bemühen und Selbstaufgabe
- "Hingabe" aus Sivananda Yoga von Swami Venkatesananda
- "Bhakti" aus Göttliche Erkenntnis - Göttliche Wonne von Swami Sivananda
- "Der Lohn des Glaubens" aus Inspirierende Geschichten von Swami Sivananda
- "Der Weg der Selbst-Eroberung" aus Göttliches Leben von Swami Sivananda
- Swami Sivananda: Shakti Yoga Sadhana
- Swami Sivananda: Was ist Jnana Yoga?
- "Die Last der Sünden" aus Inspirierende Geschichten von Swami Sivananda
- Sünde und Negativität gibt es nicht
- Verhaftungen aufgeben - BhG V.10
- Umgang mit Schuld, Unrecht, Leid und Sühne
- "Das Gewissen" aus Göttliche Erkenntis von Swami Sivananda
- Sei frei von der Identifikation – BhG VII.28
Seminare
Multimedia
Höchste Stufe der Hingabe (Bhakti Yoga) ist vollkommene Selbstaufgabe in Gott – Bh.G. XII 8
Vergebe mir aus Unwissenheit begangene Fehler – Bh.G. XI 44