Widersacher
Ein Widersacher ist ein Gegner, der anderes will als man selbst, einem Steine in den Weg legt. Es gibt Widersacher in politischen, in rechtlichen und geistigen Auseinandersetzungen. In manchen Religionen wird auch vom Teufel als dem Widersacher gesprochen. Wie man mit Widersachern umgeht, das ist eine wichtige Frage für jeden https://www.yoga-vidya.de/tantra/tantra-philosophie-shiva-und-shakti/mensch-und-evolution/ [Menschen], der sich um ethisches Verhalten bemüht.
Liebevoller Umgang mit Widersachern
Was sind Widersacher?
Widersacher, das sind Menschen im wörtlichen Sinne die, die eine Sache anders sehen als du. Ein Widersacher könnte man sagen,- wider ist etwas was dagegen gerichtet ist und Sache ist eine Angelegenheit, also ein Widersacher ist jemand der dir in einer Angelegenheit entgegen gesetzt ist. Der will in einer Angelegenheit etwas anderes tun als du und du kannst auf verschiedenen Ebenen Widersacher haben.
Du könntest einen Widersacher haben auf beruflicher Ebene. Da mag es jemand geben der unter deinen Kollegen immer das Gegenteil sagt als du. Es mag unter deinen Mitbewerbern, wenn du irgendwo Freiberufler bist, jemanden geben der immer versucht dich zu unterbieten oder schlecht über dich spricht. Es mag in einem gemeinnützigen Verein jemanden geben, der oder die immer etwas entgegengesetzt ist und direkt oder indirekt gegen dich argumentiert und gegen dich arbeitet.Es mag in einer Partei oder in einem Stadtrat, oder Gemeinderat wo du drin bist,- dort mag es jemand geben der immer wieder das Gegenteil von dem tut was du gerne hättest. Wie gehst du damit um?
Wie geht man mit Widersachern um?
Jesus hat gesagt: "Liebe deine Feinde, liebe deinen Nächsten wie dich selbst und auch dein Widersacher ist dein Nächster." Wir sprechen heute lieber von Widersachern als von Feinden obgleich in den letzen ein, zwei Jahren der Umgangston auch in den Mitteleuropäischen rauer geworden ist.
Es gibt Entwicklungen die ich vor ein paar Jahren nicht für wahrscheinlich gehalten hätte. Aber gerade im spirituellen Bereich sprechen wir sicherlich nicht von Feinden, aber Widersacher könnte man schon sagen. Und Widersacher können wir tatsächlich erleben. Gerade wenn du realistisch drauf bist, wenn du gerne gutes bewirkst dann ist es manchmal sehr frustrierend das es Widersacher gibt die genau das Gegenteil tun und dir immer wieder entgegen wirken. Wie gehst du damit um?
- Zunächst einmal sei dir bewusst hinter allem ist das Göttliche, auch in deinem Widersacher. Gott manifestiert sich auf so viele weisen.
- Zweitens: Wenn Gott will das eine gute Sache zum Erfolg kommt, dann kommt sie auch zum Erfolg. Es ist nicht allein deine Aufgabe, deshalb kannst du auch etwas entspannen. Du kannst dich zum Instrument machen und du kannst merken, ja ich will der guten Sache zum Durchbruch verhelfen aber es ist Gottes Aufgabe das zu bewirken. Wenn Gott es will dann wird er mir die Kraft geben und die Inspiration, und die Energie und Überzeugungskraft. Wenn Gott mir das nicht gibt, dann ist es auch ok, dann geht der Druck etwas weg.
- Drittens: Erkenne, Karma ist dazu da um zu wachsen. Wenn du also einen Widersacher hast dann ist es nicht eine Ironie des Schicksals, sondern es ist nicht so dass alles gut wäre wenn du nur nicht diesen Widersacher hättest, sondern du kannst davon überzeugt sein, was da jetzt geschieht, geschieht auch damit du besser daran wächst, das andere daran wachsen, das du die richtigen Erfahrungen machst, das du das richtige lernst. Geh also davon aus, der scheinbare Widersacher ist geschickt worden, damit du daran wächst.
Jesus hat es in der Bibel so ausgedrückt: "Es muss ja Übles kommen, aber wehe dem durch den es geschieht". In diesem Sinne, Menschen müssen kommen die Dinge tun die dir nicht passen. Wenn sie es aus eigenem Antrieb heraus tun, dann schaffen sie sich selbst ihr Karma. Deshalb du musst auch nicht deine Widersacher bekämpfen, du musst es ihnen nicht heimzahlen, sondern, du kannst sehen, entweder sie machen das selbst aus Idealismus heraus was ja auch gar nicht mal selten ist, also sie meinen es selbst gut und dann gibt es nur ein Ringen um den richtigen Weg. Oder sie tun es tatsächlich um dir zu schaden dann wird das Karma ihnen die richtigen Lernlektionen geben damit sie lernen darüber hinauszuwachsen. Also vertrauen in Karma kann dir helfen, mit Liebe, mit Widersachern umzugehen.
- Nächste Möglichkeit ist natürlich, ihr wollt beide das Gute und dein Widersacher ist nicht aus bösartigen Gründen Widersacher sondern hat einen anderen Weg oder auch ein anderes Anliegen und dort könnt ihr sportlich aber liebevoll um den rechten Weg ringen. Und selbst wenn der andere es weniger liebevoll macht, dann kannst du es mit Liebe tun und in jedem Fall mit Ethik und in jedem Fall auch mit Respekt vor dem anderen. Schließlich,- evtl. wollt ihr beide ja das gleiche und so sehr unterscheidet ihr euch gar nicht im Weg. Vielleicht seid ihr einfach nur zu sehr auf eine Sache mit Scheuklappen eingestimmt oder habt euch da irgendwo festgebissen. Und es wäre klug sich mal zusammen zu setzen und zu sagen: "Worum geht es dir, darum geht es mir, das wäre mein Vorschlag voran zu kommen, was ist dein Vorschlag? Gibt es Möglichkeiten das wir zusammen wirken, zusammen arbeiten? Könnten wir vielleicht unsere kleinen Differenzen irgendwo hinten anstellen. Können wir, statt uns gegenseitig zu blockieren, gemeinsam Gutes bewirken?"
Oft bekämpfen sich Idealisten gegenseitig
Es ist leider gar nicht mal selten dass z.B. die größten Gegner von Heilpraktiker, andere Heilpraktiker sind. Und die größten Gegner von Yogalehrern sind andere Yogalehrer. Anzeigen z.B. geschehen gar nicht mal selten von anderen Heilpraktikern oder von anderen Yogalehrern, selten von anderen. Also, die Idealisten bekämpfen sich oft gegenseitig. Sie sind ihre gegenseitigen Widersacher und deshalb bewirken sie nicht so viel. Klüger wäre es, dass Idealisten ihre kleinen Differenzen hinten anstellen und das gemeinsame große Interesse für wichtiger halten.
Tue trotzdem Gutes
Das sind also einige Überlegungen zum Thema - Liebevoller Umgang mit Widersachern. Wenn du etwas Gutes bewirken willst, dann bewirke etwas Gutes. Es gibt ja auch dieses berühmte Lehrgedicht von Kent Kieth, das heißt "Trotzdem". Auf unseren Internetseiten findest du es und dort heißt es, ich hab es nicht genau im Kopf: "Wenn du erfolgreich bist, wirst du viele Neider haben, sei trotzdem erfolgreich. Wenn du Gutes tust wird es nie genug sein. Wenn du Erfolg hast wirst du wenige Freunde haben, wirst du falsche Freunde bekommen und echte Feinde, sei trotzdem erfolgreich". Also, gehe liebevoll mit Widersachern um, lass dich von ihnen nicht zu sehr beeindrucken und je nach Art der Widersacher bemühe dich um Kooperation oder sieh einfach Lernlektionen darin. Und sei dir auch bewusst, es ist nicht deine Verantwortung allein, letztlich du willst Gutes bewirken in Zusammenarbeit mit anderen als Dienst an Gott.
Aus folgendem Vortrag von Sukadev Bretz:
Widersacher als der politische Gegner
Westliche Demokratie ist als Wettbewerb organisiert: Jemand muss in einer Partei aufgestellt werden, um sich um ein politisches Amt zu bewerben. Auf jeder Stufe der Karriere kann es dabei andere geben, die das gleiche Amt haben wollen. Diejenigen, die sich um das gleiche Amt bewerben, werden als Widersacher gesehen. So kommen diejenigen in Verantwortungspositionen, die ihre Widersacher ausschalten konnten.
Aber das ist nur die halbe Wahrheit: Menschen sind auf Kooperation aus. Wichtiger als die Bekämpfung von Widersachern ist die Fähigkeit, verschiedene Menschen miteinander zusammenzubringen.
Widersacher in der Wissenschaft
Die Wissenschaft ist in ständiger Veränderung und Entwicklung begriffen. Dabei kann es auch einen Wettstreit um Ideen geben. Von der Theorie her sollten alle objektiv nach der Wahrheit streben. Aber allzuhäufig sind auch Wissenschaftler sehr menschlich: Sie betrachten sich gegenseitig als Widersacher. Und heutzutage wird probiert, auch Universitäten und Professuren nach marktwirtschaftlichem Wettbewerb aufzubauen. Auch das führt dazu, dass Menschen vermehrt sich mit Widersachern auseinandersetzen müssen.
Widersacher gegen spirituelle Gemeinschaften
In Deutschland entwickeln sich immer wieder spirituelle Gemeinschaften. Zum Teil können sie gut Fuß fassen, zum Teil werden sie von der örtlichen Bevölkerung willkommen geheißen. Gar nicht mal selten gibt es aber auch Widersacher, also Menschen, denen es gar nicht passt, dass da etwas aus einer fremden Kultur oder Weltanschauung in ihre Nähe kommt. Die Auseinandersetzung mit solchen Widersachern ist nicht einfach. Manchmal hilft es, auf diese Menschen zuzugehen, manchmal muss man lernen sich freundlich aber bestimmt zur Wehr zu setzen. Und manchmal muss man erkennen, dass man trotz aller Ideale der Liebe, der Kooperation, der Zusammenarbeit, der gewaltfreien Kommunikation, lernen muss, sich mit Widersachern zu arrangieren.
Widersacher als religiöses Konzept
In manchen Religionen, z.B. im Parsismus und in manchen Ausprägungen des Christentums und des Islam, gibt es das Konzept des Widersachers als transzendentes Prinzip, das dem Guten entgegengesetzt ist. Z.B. gibt es im Parsismus Ahriman, der dem göttlichen Prinzip Ahura Mazda entgegengesetzt ist. Rudolf Steiner zählt sogar ganze Gruppen von Widersachern auf, welche in die Menschheitsgeschichte eingegriffen haben sollen. Und in vielen mittelalterlichen und manchen neuzeitlichen spirituell-religiösen Ratgebern wird vor dem Widersacher an sich gewarnt.
Dieses Konzept des Dualismus zwischen Gut und Böse, zwischen Mächten des Lichts und der Dunkelheit, hat unendliches Leid über die Menschheit gebracht. Wenn man nämlich von dem Bösen an sich spricht, dann muss man dieses bekämpfen. Es gibt niemanden, der sich ernsthaft als Werkzeug eines bösen Widersachers begreift. Aber es gibt jede Menge von Menschen die sich selbst auf der Seite des Guten wähnen und die anderen als Werkzeuge des Widersachers, von Satan, vernichten wollen.
Überwinde das Konzept des Widersachers
Jesus hat gesagt: Liebe deine Widersacher.
Patanjali hat gesagt: Wer tief im Mitgefühl verankert ist, der erfährt keine Feindschaft.
Erkenne, dass alle Menschen es tief im Inneren gut meinen. Menschen mögen auf Abwege geraten. Menschen mögen eigenartige Dinge tun, Verbrechen und Gewalttaten begehen. Sie bleiben doch tief im Inneren gut. So gibt es nicht wirklich Widersacher und erst recht nicht das Böse an sich.
Vielmehr gibt es verschiedene Weisen des Strebens nach dem Guten, manche geeigneter, manche ungeschickter.