Rezitation
Rezitation Rezitation ist das Aussprechen von Heiligen Texten und eine spirituelle Praxis. In vielen Religionen spielt die Rezitation von Mantras oder von heiligen Schriften, von Versen ein wichtige Rolle. Insbesondere in Hinduismus, ganzheitlichen Yoga und Buddhismus spielt die Rezitation eine besondere Rolle. Im Unterschied zur Lesung ist bei der Rezitation wichtig, dass man den Text in der ursprünglichen Sprache rezitiert.
Mantra Rezitation – Die Kraft der heiligen Worte
Was ist Mantra Rezitation?
Die Mantra Rezitation ist eine zentrale Form spiritueller Praxis im Yoga und vielen östlichen Traditionen. Sie beinhaltet das wiederholte Sprechen, Singen oder Denken heiliger Silben, Wörter oder Verse – sogenannten Mantras –, um den Geist zu fokussieren, das Herz zu öffnen und sich mit einer höheren Wirklichkeit zu verbinden.
Ein Mantra ist mehr als ein Klang – es ist Schwingung, Bewusstsein und spirituelle Energie in verdichteter Form. Durch regelmäßige Rezitation entfalten Mantras eine transformierende Wirkung auf Körper, Geist und Seele.
Die Wurzeln der Mantra-Praxis
Mantras stammen aus den heiligen Schriften Indiens, insbesondere den Veden, den Upanishaden, der Bhagavad Gita und verschiedenen Tantra-Texten. Das Wort „Mantra“ kommt aus dem Sanskrit:
Ein Mantra ist also ein Werkzeug, um den Geist zu schützen, zu befreien und zu klären.
In den heiligen Schriften wird Mantra Japa – das wiederholte Rezitieren – als direkter Weg zu Selbsterkenntnis und Gottverbindung beschrieben.
Warum ist Mantra Rezitation eine so kraftvolle spirituelle Praxis?
1. Konzentration und Achtsamkeit
Die wiederholte Rezitation hilft, den Geist zu bündeln und ablenkende Gedanken zur Ruhe zu bringen. Sie wirkt wie ein Anker im Moment – ähnlich wie Atembeobachtung in der Meditation.
2. Energie und Schwingung
Mantras erzeugen feinstoffliche Schwingungen, die Chakras harmonisieren und das Energiefeld reinigen können. Das gesprochene Wort wird zur spirituellen Medizin.
3. Herzensöffnung und Hingabe
Besonders im Bhakti Yoga steht die Mantra Rezitation im Mittelpunkt. Sie öffnet das Herz, nährt Mitgefühl und Hingabe (Bhakti), fördert Vertrauen und Demut.
Wie praktiziert man Mantra Rezitation?
1. Japa – Wiederholung mit Mala
Ein klassischer Weg ist das Japa Yoga: das wiederholte Rezitieren eines Mantras mit einer Mala (Gebetskette) – meist 108 Perlen.
Beispiel:
„Om Namah Shivaya“ – ein kraftvolles Mantra zur inneren Reinigung und Verbindung mit dem Selbst.
2. Kirtan – Singen in der Gruppe
In der Mantra-Musik (Kirtan) wird das Mantra gemeinsam gesungen – oft im Wechselgesang. Dies schafft ein kraftvolles Feld von Verbundenheit, Freude und spiritueller Tiefe.
3. Stille Wiederholung (Ajapa Japa)
Ein fortgeschrittener Weg ist die mentale Wiederholung – ohne Stimme, ganz im Innern. Ideal während Meditation, Gehen oder im Alltag.
Beispiele für bedeutende Mantras
- Om – die Ur-Schwingung des Universums
- Om Namah Shivaya – Mantra der Transformation und Hingabe
- Soham – Ich bin Das (Identifikation mit dem höchsten Selbst)
- Gayatri Mantra – heiliges Licht-Mantra aus den Veden
- Lokah Samastah Sukhino Bhavantu – Segensmantra für alle Wesen
Tipps für eine regelmäßige Praxis
- Finde dein persönliches Mantra, das dich inspiriert
- Wähle eine feste Zeit (zum Beispiel: morgens) und beginne mit 5–10 Minuten
- Nutze eine Mala, um Fokus und Rhythmus zu halten
- Spüre statt zu bewerten – die Energie zählt, nicht die Perfektion
- Lasse dein Herz mitschwingen – Hingabe ist wichtiger als Lautstärke
Fazit: Mantra Rezitation – Dein Schlüssel zur Stille und Tiefe
- Die Mantra Rezitation ist eine kraftvolle spirituelle Praxis mit tief verwurzelter Tradition
- Sie wirkt beruhigend, klärend und herzensöffnend
- Durch den Klang heiliger Worte verbindest du dich mit uralter Weisheit, mit dir selbst – und mit dem Göttlichen
- Ob gesprochen, gesungen oder still gedacht – Mantra ist Schwingung der Seele
„Ein Mantra ist wie ein Licht, das du immer wieder anzündest – bis es nie mehr verlischt.“
Rezitation in anderen Religionen
- Zum Beispiel im Judentum gibt es die Rezitation der Tora. Das heißt zwar die Toralesung. Aber da wird gesagt mindestens im orthodoxen und zum Teil auch konservativem Judentum man sollte die Tora auf Hebräisch lesen, weil so hat sie eine besondere Kraft.
- Im Islam finden wir auch die Rezitation der Koranverse. Auch hier wird gesagt man solle den Koran auf Arabisch wiederholen. Dort ist eine besondere Kraft. Denn der Koran ist letztlich dem Propheten offenbart worden, enthüllt worden und zwar auf Arabisch, und zwar dem alten Arabisch. Dort steckt eine besondere Kraft dahinter. Und wenn du mal in einem moslemischen Land bist und dort dir eine Koran Rezitation zu hören kannst dann merkst du das hat eine Kraft. Das berührt dich vielleicht in der Seele. Sicherlich ein Grund weshalb Islam eine der populärsten Religionen ist, weil die Koranrezitation diese Kraft hat.
- Eine besonders ausführliche Theorie der Rezitation gibt es im Yoga. Und insbesondere eben auch im Hinduismus und im Buddhismus. Auch buddhistische Schriften werden rezitiert, wie zum Beispiel entweder der Palikanon, wo manche sagen das ist die Sprache, in der Buddha selbst gesprochen hat. Aber es gibt auch Sutras auf Sanskrit, die auf Sankrit rezitiert werden. Und im tibetischen Buddhismus gibt es auch Verse und Mantras, die man laut rezitiert.
Und so ist das Rezitieren in vielen Religionen eine wichtige spirituelle Praxis. Der Mensch spricht an auf Klang. Er spricht an auf Musik. Er spricht an auf Poesie. Und man kann sagen die heiligen Texte, die man rezitieren kann sind gleichzeitig Poesie und Musik.
Rezitation im Yoga
Im Yoga werden gerne Texte rezitiert und in der Yoga Vedanta Tradition sind das zum Beispiel die Bhagavad Gita, sind Schriften und Verse aus den Veden. Es sind manche Stotras also Zusammenstellungen von Shlokas. Das sind die Rezitationen. Also zum Beispiel rezitiere ich gerne die Shanti Mantras, Mantras für den Frieden.
- Oṁ Saha nāvavatu
- saha nau bhunaktu
- Saha vīryam karavāvahai
- Tejasvi nāvadhītamastu
- Mā vidviṣāvahai
- Oṁ Shāntiḥ, Shāntiḥ, Shāntiḥ
Sanskrit
Bei diesen Rezitationen gilt vor allem die Macht des Klanges. Und im Sanskrit, die Sprache, in der rezitiert wird, eine altindische Sprache, die heute eigentlich kaum noch gesprochen wird obgleich die Gelehrten sie noch kennen, aber es ist jetzt keine offizielle Landessprache in einem der indischen Bundesstaaten, dieses Sanskrit wird seit Jahrtausenden hoch gehalten und die alten Schriften sollen nicht verändert werden. Die Aussprache soll die gleiche bleiben. Warum? Weil man sagt die Rezitation dieser Schriften ist so wichtig.
Erhaltung der Aussprache
Die Aussprache soll die gleiche bleiben. Warum? Weil man sagt die Rezitation dieser Schriften ist so wichtig. Man sagt sogar, dass die altindische Sanskrit Grammatik entstanden ist, damit sicher gestellt werden würde, dass auch noch Jahrhunderte später diese Vedischen Texte genau so rezitiert werden, wie sie damals rezitiert wurden. Die Menschen waren fasziniert von der Kraft dieser Rezitationen und wollten sie konservieren. Es gab damals eben noch kein CD-Aufnahme Gerät. Es gab keine Aufnahmegeräte so wie jetzt. Also wenn man das dauerhaft sicher stellen will muss man die Sprache beschreiben, muss sagen wie wird etwas ausgesprochen, wie verändert sich ein Laut wenn er vor einem anderen ist und so weiter.
Und so nimmt man an, dass die Rezitationen, die heute in Indien gemacht werden insbesondere von den dafür ausgebildeten Pandits, das diese genau so ist wie vor zweitausend Jahren, vielleicht sogar wie vor dreitausend Jahren oder länger.
Wirkung der Rezitation
Die Rezitation wirkt durch die Kraft des Klanges. Sie spricht dich in der Tiefe deiner Seele an. Sie öffnet die Nadis, die Energiekanäle, aktiviert die Chakras und kann dein Bewusstsein auf höhere Ebenen bringen.
Rezitation bei Yoga Vidya
Du kannst ja mal wenn du zu Yoga Vidya kommst zu den Rezitationen dazu kommen.
- Es gibt natürlich im Rahmen der Satsangs morgens und Abends im Rahmen der Meditation immer ein paar Rezitationen, so die Avahana Mantras, die Friedensmantras, das sind alles Rezitationen.
- Es gibt das Stotra singen jeden Abend um 19:20 oder 19:25. Das ist eigentlich eine Stotra Rezitation.
- Und wir haben im Shivalaya jeden Tag die Om Tryambakam Rezitation.
- Manchmal haben wir Indische Veda Spezialisten, die rezitieren dann Veda Mantras.
Und auch bei Yoga Vidya selbst haben wir einen, nämlich Sitaram, der in Indien über viele Jahre gelernt hat wie man Texte genau richtig rezitiert. Und wenn er zum Beispiel die Puja Mantras rezitiert das hat eine eigene Power. Es rentiert sich dabei zu sein und die Kraft dieser Rezitation auf dich wirken zu lassen.
Mein Name ist Sukadev von Yoga Vidya.
Video Rezitation
Hier findest du einen Videovortrag zum Thema Rezitation :
Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu den Themen Yoga und Meditation.
Rezitation Audio Vortrag
Hier die Audiospur des oberen Videos zu Rezitation :
Siehe auch
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