Gnade: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gnade''': (althochdeutschen ''ginada'' und mittelhochdeutschen ''genade'', mit dem  Wortstamm ''neth'' und  dem indogermanischen ''*net'' und dem altindischen ''nath'' verwandt: ''um Hilfe bitten''); außerdem ''göttliche Gnade'' (lat. gratia, griech. charis)].
'''Gnade''': (althochdeutschen ''ginada'' und mittelhochdeutschen ''genade'', mit dem  Wortstamm ''neth'' und  dem indogermanischen ''*net'' und dem altindischen ''nath'' verwandt: ''um Hilfe bitten''); außerdem ''göttliche Gnade'' (lat. gratia, griech. charis)].


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[[Datei:Tanz Shiva Nataraj.jpg|thumb|Gnade - erläutert vom [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] Standpunkt aus ]]


Religionswissenschaftlich die Hilfe [eines] [[Gott]]es, in den prophetischen [[Religion]]en (z.B. [[Judentum]], [[Christentum]], [[Islam]]) vornehmlich als unverdiente [[Vergebung]] [[Mensch|menschlich]]er Sünden, in den mystischen Religionen indischer Herkunft in erster Linie als Erlösung aus irdischer Vergänglichkeit. Der [[Hinduismus]] kennt den [[Erlösung]]sweg der "[[Hingabe|Hingebung]]" ([[Bhakti]]), der im vertrauenden [[Glaube]]n an die Gnade eines monotheistischen Gottes besteht, der "Herr" ([[Ishvara|Ischwara]]) oder "Erhabener" ([[Bhagawan]]) genannt wird.  
Religionswissenschaftlich die Hilfe [eines] [[Gott]]es, in den prophetischen [[Religion]]en (z.B. [[Judentum]], [[Christentum]], [[Islam]]) vornehmlich als unverdiente [[Vergebung]] [[Mensch|menschlich]]er [[Sünde]]n, in den mystischen Religionen indischer Herkunft in erster Linie als Erlösung aus irdischer Vergänglichkeit. Der [[Hinduismus]] kennt den [[Erlösung]]sweg der "[[Hingabe|Hingebung]]" ([[Bhakti]]), der im vertrauenden [[Glaube]]n an die Gnade eines monotheistischen Gottes besteht, der "Herr" ([[Ishvara|Ischwara]]) oder "Erhabener" ([[Bhagawan]]) genannt wird.  


Innerhalb des [[Buddhismus]] ist die Japanische "Schule des reinen Landes" (Dschodo-schu) typische Vertreterin einer Gnadenreligion. Sie bekennt sich, dass allein die Gnade des Amida [[Buddha]] (Aamitabha) erlöse und aus dieser [[Welt]] zum "reinen Land" (Dschodo) [[führung|führe]]. Die Grundposition des Islams ist gekennzeichnet durch das häufigste Attribut, mit dem der [[Prophet]] [[Mohammed]] im "[[Koran]]" das Wesen [[Allah]]s kennzeichnet, "der barmherzige Erbarmer".
Innerhalb des [[Buddhismus]] ist die Japanische "[[Schule]] des reinen Landes" (Dschodo-schu) typische Vertreterin einer Gnadenreligion. Sie bekennt sich, dass allein die Gnade des Amida [[Buddha]] (Aamitabha) erlöse und aus dieser [[Welt]] zum "reinen Land" (Dschodo) [[führung|führe]]. Die Grundposition des Islams ist gekennzeichnet durch das häufigste Attribut, mit dem der [[Prophet]] [[Mohammed]] im "[[Koran]]" das Wesen [[Allah]]s kennzeichnet, "der barmherzige Erbarmer".


Gnade ist die Bezeichnung für etwas Gutes, das kommt, ohne dass man es subjektiv gesehen verdient bzw. bewusst herbeigeführt hat. Gnade kann sein (1) die Güte Gottes, oft die verzeihende Güte Gottes (2) die Gunst eines sozial bzw. gesellschaftlich höher Gestellten gegenüber einen gesellschaftlich niedriger Gestellten (3) die Milde und Nachsicht in Bezug auf eine verdiente Strafe - man erlässt Gnade vor Recht. Gnade kommt vom althochdeutschen Ginada, göttliches Erbarmen, Hilfe und Schutz. Wir ruhen in Gottes Gnade - in göttlichen Armen.
Gnade ist die Bezeichnung für etwas [[Gutes]], das kommt, ohne dass man es subjektiv gesehen verdient bzw. bewusst herbeigeführt hat. Gnade kann sein:


Gnade - eine [[Tugend]]. Was versteht man unter Gnade? Was will man mit diesem Wort sagen? Wozu ist Gnade gut? Was sind Begriffe mit ähnlicher Bedeutung, was Begriffe mit entgegengesetzter Bedeutung zu Gnade? Wäre es wünschenswert, diese Eigenschaft zu kultivieren, stärker werden zu lassen? Dieser Yoga Wiki Artikel will dich auch zum Nachdenken anregen.  
*(1) die [[Güte]] [[Gott]]es, oft die verzeihende [[Güte]] Gottes
*(2) die [[Gunst]] eines sozial bzw. gesellschaftlich höher Gestellten gegenüber einen gesellschaftlich niedriger Gestellten
*(3) die [[Milde]] und [[Nachsicht]] in Bezug auf eine verdiente [[Strafe]] - man erlässt Gnade vor [[Recht]]. Gnade kommt vom althochdeutschen Ginada, göttliches [[Erbarmen]], [[Hilfe]] und [[Schutz]]. Wir ruhen in [[Gott]]es Gnade - in göttlichen Armen.


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Gnade - eine [[Tugend]]? Was versteht man unter Gnade? Was will man mit diesem Wort sagen? Wozu ist Gnade gut? Was sind Begriffe mit ähnlicher Bedeutung, was Begriffe mit entgegengesetzter Bedeutung zu Gnade? Wäre es wünschenswert, diese Eigenschaft zu kultivieren, stärker werden zu lassen? Dieser Yoga Wiki Artikel will dich auch zum Nachdenken anregen.


==Gnade und eigene Anstregung als hilfreiche Tugend==
==Gnade und eigene Anstregung==
'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''
'''Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz'''


[[XX|thumb|]]
[[Datei:KaliMitShiva gr.jpg|thumb|]]
 
Gnade ist ein wichtiger Begriff in allen [[spirituell]]en [[Tradition]]en oder mindestens in den meisten [[spirituell]]en Traditionen. Manchmal wird ja den fernöstlichen Traditionen vorgeworfen, dass sie meinen, man könnte sich das [[Heil]] [[selbst]] erarbeiten, selbst erwirken. Aber das stimmt so nicht, sondern es wird immer gesagt, [[spirituell]]er [[Fortschritt]] ist eine Mischung aus eigenem [[Bemühen]] und Gnade.
 
Da gibt es [[Abhyasa]], das ist das [[Bemühen]], und es gibt [[Vairagya]], das [[Loslassen]], was darauf vertraut, dass [[Kripa]], die Gnade, schon kommen wird. Und so geht das in allem, wir bemühen uns und manchmal muss man erkennen, aus eigener [[Kraft]] kriegt man es nicht hin. Dann wird man eben letztlich sich bemühen, so gut, wie man kann. Man kann nicht alles [[selbst]] erreichen, aber wir können uns bemühen. Und in diesem [[Bemühen]], dort liegt dann auch die [[Eigenverantwortung]]. Und im [[Vertrauen]] auf göttliche Gnade liegt das [[Loslassen]].
 
Bei [http://www.yoga-vidya-kompakt.de/yoga-vidya-infos/ Yoga Vidya] leben wir in Lebensgemeinschaften, die sich bemühen oder wo alle Mitglieder sich bemühen, ein [[Leben]] zu führen, das dem [[spirituell]]en [[Fortschritt]] förderlich ist. Und wir bemühen uns in jeglicher [[Hinsicht]], unser [[Leben]] kreist um die so genannten vier "S", [[Sadhana]], [[Sattva]], [[Seva]] und [[Satsang]]. Wir gehen regelmäßig in den [[Satsang]], die [[Meditation]], Mantrasingen, [[Arati]], Lesung, jeden Tag nach Möglichkeit. Dort bemühen wir uns und dort setzen wir uns hin und wir öffnen uns, wir bitten um göttliche Gnade. Wir [[meditieren]] und wir bemühen uns, unseren [[Geist]] unter [[Kontrolle]] zu bringen, gleichzeitig lassen wir los, öffnen uns.
 
Dann singen wir [[Mantras]] und mit den [[Mantras]] stimmen wir uns ein auf göttliche Gnade und [[Segen]] und hoffen und erwarten und bitten darum, dass wir die göttliche [[Gegenwart]] spüren. Wir verbinden uns mit anderen im [[Raum]], mit den anderen [[Aspirant]]en und wir hoffen, dass wir auf diese [[Weise]] uns mit allen verbinden. Wir üben [[Sadhana]], [[spirituell]]e Praktiken, z.B. [[Asanas]], [[Yogastellungen]], [[Pranayama]], [[Atemübungen]], eigene [[Meditation]], [[Mantra]]-[[Rezitation]], [[Puja]]s, [[Homa]]s usw.
 
Da können unterschiedliche [[Mensch]]en Unterschiedliches üben und die gleichen Menschen probieren ja unterschiedliche [[Technik]]en aus. Auch hier wieder, bemühen und dann [[loslassen]] in der [[Hoffnung]], [[Gott]]es Gnade ist spürbar. [[Sattva]] ist ein wichtiger Teil, reiner Lebensstil. Wir enthalten uns von dem [[Verzehr]] von [[Fleisch]], [[Fisch]], [[Alkohol]], [[Drogen]], [[Tabak]] und wir bemühen uns auch sonst, in der [[Sprache]] eine mitfühlende Sprache zu haben, in unserem Umgang miteinander freundlich zu sein, mit unseren Gästen, mit unseren Teilnehmern.
 
Wir bemühen uns, aber wir sind nicht vollkommen. Wir [[wissen]], wir bemühen uns und manchmal gelingt es uns besser, manchmal weniger gut. Und in diesem [[Loslassen]] und [[Vertrauen]] auf Gnade beruht auch wieder sehr viel. Angenommen, es würde einem gelingen, alles so umzusetzen, wie wir es denken, dann würde es ein dickes [[Ego]] geben. Aber gerade dadurch, dass wir [[wissen]], wir können nicht alles aus uns [[selbst]] heraus machen, vertrauen wir auf Gnade.
 
Und dann gibt es schließlich noch als vierten Punkt [[Seva]], Seva heißt uneigennütziges [[Dienen]], Seva heißt aber auch allgemein [[Praxis]], Seva heißt, in einer [[spirituell]]en [[Lebensgemeinschaft]] zusammen mit anderen wirken. Und so wollen wir [[dienen]], wir wollen engagiert dienen, wir wollen gut dienen, wir wollen uneigennützig dienen, wir wollen verhaftungslos wirken.
 
Unser [[Ideal]] ist es, so zu leben, dass wir viel [[Gutes]] bewirken, dass wir aber gleichzeitig nicht haften an den Früchten unserer [[Handlung]]en, nicht haften an [[Ergebnis]]sen, nicht haften an [[Lob]], uns nicht ärgern über [[Tadel]], über [[Kritik]]. Das ist nicht immer einfach und nicht immer gelingt es, gutes [[Seva]] zu machen, nicht immer gelingt diese [[Bedingungslosigkeit]] und diese [[Verhaftungslosigkeit]]. Auch hier gilt wieder, wir können es machen, so gut wir es können und anschließend [[loslassen]]. Und wir bitten um Gnade.
 
Und manchmal ist das, was im Christlichen gerne gemacht wird, gar nicht so schlecht, wo wir sagen: "Oh [[Gott]], ich kriege es alleine nicht hin, ich schaffe es nicht, meinen eigenen und den Ansprüchen, wie es in der Schrift steht, gerecht zu werden. Nur mit deiner Gnade komme ich dorthin. Bitte, hilf mir. Bitte, schicke mir dein [[Licht]] und deine [[Wahrheit]], dass sie mich leiten. Bitte, hilf mir, ich vertraue auf deine Gnade."
 
In diesem [[Sinne]], auch wenn du nicht in einer [[Lebensgemeinschaft]] wohnst, mache dir bewusst, [[spirituell]]er [[Fortschritt]] ist eine Mischung aus eigener [[Anstrengung]] und Gnade. Und so bemühe dich und vertraue dann auf die göttliche Gnade. [[Krishna]] hat z.B. in der [[Bhagavad Gita]] gesagt: "Jeder [[Mensch]], der sich um [[Gutes]] bemüht, dem werde ich helfen. Egal, was du tust, bringe es [[Gott]] dar, vertraue auf göttliche Gnade, vertraue auf göttlichen [[Segen]]." [[Krishna]] hat auch gesagt: "Niemand, der sich für [[Gutes]] entschlossen hat und Gutes tut, wird jemals verlassen werden." Du musst also nicht perfekt sein, bemühe dich, [[Gott]]es Gnade wird dir weiter helfen.
 
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[[Höchste Gnade und eigenes Bemühen]]:
 
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== Viveka Chudamani - Durch die Gnade der Meister erreichst du die höchste Verwirklichung ==
[[Datei:Swami Sivananda-Ganges.jpg|thumb|Mach dich bereit für den Empfang des [[Meister]]s Gnade]]
'''- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 488 von Sukadev Bretz -'''
 
''Verehrung, nur Verehrung/Ehrerbietung Dir, dem großen Lehrer, der du mit einem Blick wie die herabströmende Lichtflut des Mondes meine Erschöpfung– die aus den Qualen des Kreislaufes von Geburt und Geburt entstanden sind – beseitigt hast. In einem Augenblick ist mir die ungeteilte Herrlichkeit und Freude, die unvergängliche Erhabenheit des Selbst zuteil worden.''
 
: yat-kaṭākṣa-śaśi-sāndra-candrikā-
: pāta-dhūta-bhava-tāpaja-śramaḥ |
: prāptavān aham akhaṇḍa-vaibhavā-
: nandam ātma-padam akṣayaṃ kṣaṇāt || 488 ||
 
=== Große Meister können dir helfen ===
 
Das ist das, was einen großen [[Meister]] auszeichnet. Er kann dir helfen, in die höchste [[Verwirklichung]] zu kommen. Meister können es tun, die in ihrem [[Körper]] sind. Meister, die nicht mehr in ihrem Körper sind, können es tun.
 
=== Persönliche Erfahrung Sukadev ===
 
Ich will dir eine [[Geschichte]] erzählen, was ich mit meinem Meister Swami [[Vishnu-devananda]] erlebt habe. Es war im Jahr 1984. Ich habe eine [https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer Ausbildung] mit gegeben. Ich habe die deutsche Gruppe betreut, die [[Yogastunden]], die Unterrichtstechniken gegeben, die [[Bhagavad Gita]] durchgenommen und die Vorträge von Swami [[Vishnu-devananda]] und Shanmug übersetzt. Ich war von morgens bis abends beschäftigt. Es war eine etwas kritische Gruppe. Die Gruppe hat immer wieder gefragt, ob sie dieses oder jenes machen müssen. Ich habe immer wieder versucht, mit [[Geduld]] und teilweise mit etwas Strenge die Gruppe zu [[inspirieren]].
 
Die Ausbildung war zu Ende und am Ende der Ausbildung konnte man mit seiner Sprachgruppe zu Swami Vishnu gehen und er hat einen dann ganz [[freundlich]] bewirtet. Man hat etwas Kakao bekommen und manchmal eine kleine Süßigkeit. Er hat jedem zugehört und Ratschläge gegeben, wenn man ihn etwas gefragt hat. Es war immer eine schöne [[Erfahrung]] mit einer Sprachgruppe zu Swami Vishnu zu kommen und ihn mal von dieser besonderen Seite zu erleben, seine persönliche Nähe zu [[spüren]].


Gnade ist ein wichtiger Begriff in allen spirituellen Traditionen oder mindestens in den meisten spirituellen Traditionen. Manchmal wird ja den fernöstlichen Traditionen vorgeworfen, dass sie meinen, man könnte sich das Heil selbst erarbeiten, selbst erwirken. Aber das stimmt so nicht, sondern es wird immer gesagt, spiritueller Fortschritt ist eine Mischung aus eigenem Bemühen und Gnade. Da gibt es Abhyasa, das ist das Bemühen, und es gibt Vairagya, das Loslassen, was darauf vertraut, dass Kripa, die Gnade, schon kommen wird. Und so geht das in allem, wir bemühen uns und manchmal muss man erkennen, aus eigener Kraft kriegt man es nicht hin. Dann wird man eben letztlich sich bemühen, so gut, wie man kann. Man kann nicht alles selbst erreichen, aber wir können uns bemühen. Und in diesem Bemühen, dort liegt dann auch die Eigenverantwortung. Und im Vertrauen auf göttliche Gnade liegt das Loslassen. Bei Yoga Vidya leben wir in Lebensgemeinschaften, die sich bemühen oder wo alle Mitglieder sich bemühen, ein Leben zu führen, das dem spirituellen Fortschritt förderlich ist. Und wir bemühen uns in jeglicher Hinsicht, unser Leben kreist um die so genannten vier „S“, Sadhana, Sattva, Seva und Satsang. Wir gehen regelmäßig in den Satsang, die Meditation, Mantrasingen, Arati, Lesung, jeden Tag nach Möglichkeit. Dort bemühen wir uns und dort setzen wir uns hin und wir öffnen uns, wir bitten um göttliche Gnade. Wir meditieren und wir bemühen uns, unseren Geist unter Kontrolle zu bringen, gleichzeitig lassen wir los, öffnen uns. Dann singen wir Mantras und mit den Mantras stimmen wir uns ein auf göttliche Gnade und Segen und hoffen und erwarten und bitten darum, dass wir die göttliche Gegenwart spüren. Wir verbinden uns mit anderen im Raum, mit den anderen Aspiranten und wir hoffen, dass wir auf diese Weise uns mit allen verbinden. Wir üben Sadhana, spirituelle Praktiken, z.B. Asanas, Yogastellungen, Pranayama, Atemübungen, eigene Meditation, Mantra-Rezitation, Pujas, Homas usw. Da können unterschiedliche Menschen Unterschiedliches üben und die gleichen Menschen probieren ja unterschiedliche Techniken aus. Auch hier wieder, bemühen und dann loslassen in der Hoffnung, Gottes Gnade ist spürbar. Sattva ist ein wichtiger Teil, reiner Lebensstil. Wir enthalten uns von dem Verzehr von Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Tabak und wir bemühen uns auch sonst, in der Sprache eine mitfühlende Sprache zu haben, in unserem Umgang miteinander freundlich zu sein, mit unseren Gästen, mit unseren Teilnehmern. Wir bemühen uns, aber wir sind nicht vollkommen. Wir wissen, wir bemühen uns und manchmal gelingt es uns besser, manchmal weniger gut. Und in diesem Loslassen und Vertrauen auf Gnade beruht auch wieder sehr viel. Angenommen, es würde einem gelingen, alles so umzusetzen, wie wir es denken, dann würde es ein dickes Ego geben. Aber gerade dadurch, dass wir wissen, wir können nicht alles aus uns selbst heraus machen, vertrauen wir auf Gnade. Und dann gibt es schließlich noch als vierten Punkt Seva, Seva heißt uneigennütziges Dienen, Seva heißt aber auch allgemein Praxis, Seva heißt, in einer spirituellen Lebensgemeinschaft zusammen mit anderen wirken. Und so wollen wir dienen, wir wollen engagiert dienen, wir wollen gut dienen, wir wollen uneigennützig dienen, wir wollen verhaftungslos wirken. Unser Ideal ist es, so zu leben, dass wir viel Gutes bewirken, dass wir aber gleichzeitig nicht haften an den Früchten unserer Handlungen, nicht haften an Ergebnissen, nicht haften an Lob, uns nicht ärgern über Tadel, über Kritik. Das ist nicht immer einfach und nicht immer gelingt es, gutes Seva zu machen, nicht immer gelingt diese Bedingungslosigkeit und diese Verhaftungslosigkeit. Auch hier gilt wieder, wir können es machen, so gut wir es können und anschließend loslassen. Und wir bitten um Gnade. Und manchmal ist das, was im Christlichen gerne gemacht wird, gar nicht so schlecht, wo wir sagen: „Oh Gott, ich kriege es alleine nicht hin, ich schaffe es nicht, meinen eigenen und den Ansprüchen, wie es in der Schrift steht, gerecht zu werden. Nur mit deiner Gnade komme ich dorthin. Bitte, hilf mir. Bitte, schicke mir dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten. Bitte, hilf mir, ich vertraue auf deine Gnade.“ In diesem Sinne, auch wenn du nicht in einer Lebensgemeinschaft wohnst, mache dir bewusst, spiritueller Fortschritt ist eine Mischung aus eigener Anstrengung und Gnade. Und so bemühe dich und vertraue dann auf die göttliche Gnade. Krishna hat z.B. in der Bhagavad Gita gesagt: „Jeder Mensch, der sich um Gutes bemüht, dem werde ich helfen. Egal, was du tust, bringe es Gott dar, vertraue auf göttliche Gnade, vertraue auf göttlichen Segen.“ Krishna hat auch gesagt: „Niemand, der sich für Gutes entschlossen hat und Gutes tut, wird jemals verlassen werden.“ Du musst also nicht perfekt sein, bemühe dich, Gottes Gnade wird dir weiter helfen.  
Die Prüfungen waren geschrieben, das Mittagessen gegessen und ich habe der Gruppe gesagt, dass wir heute noch zu Swami Vishnu gehen könnten. Ich dachte, die Gruppe müsse das ja [[lieben]]. Aber anstatt zu sagen, „Ja toll, das können wir machen“, fragten sie, ob das denn jetzt noch sein müsse, sie würden ja morgen wieder abfahren. Sie wollten gerne noch den Nachmittag frei haben. Dann habe ich mich geärgert. Es waren zwar nur zwei, die so etwas gesagt hatten, vermutlich wären die anderen 12-14 Teilnehmer gerne mitgekommen, aber ich war dann [[ärgerlich]] und dachte, dann gehe ich halt alleine.  


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Ich habe dort angerufen, mit der Assistentin gesprochen und ihr gesagt, dass ich dieses Mal alleine komme und die Gruppe nicht mitkommt. Dann sagte sie, dass das [[in Ordnung]] wäre und ich einfach hinkommen könnte. Swami Vishnu liegt in seiner Hängematte und ich sollte einfach dorthin gehen und dann könnte ich mich [[verabschieden]]. Ich habe noch gedacht, was ich dort machen soll: [[Swamiji]] in der Hängematte… aber ich dachte auch, die [[Gelegenheit]] Swamiji für mich alleine zu haben, will ich mir nicht entgehen lassen.
 
Ich ging also zur Hütte von Swamiji an einen Bach mit einem kleinen Wasserfall vorbei, in dem auch eine kleine [[Murti]], eine Statue von [[Swami Sivananda]] war. Sie war nicht sehr groß, vielleicht 30-40 cm und dahinter war auch Swami Vishnus Hängematte und Swami Vishnu liegend in der Hängematte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Dann setzte ich mich einfach neben Swamiji, vor seine Hängematte, und ließ einfach die [[Schwingung]] von ihm auf mich wirken. Ich bin langsam dorthin gegangen. Aber Swamiji hatte mich gesehen. Er setzte sich auf, saß weiter in der Hängematte, hatte aber die Füße auf dem Boden und fragte mich ein paar Worte. Ich antwortete ihm. Und dann sagte er: „Verneige dich vor Meister [[Sivananda]]. Bekomme deinen [[Segen]] und dann [[Meditieren|meditiere]].“
 
Ich ging also ein paar Schritte weiter. Dort war die Murti von Swami Sivananda. Ich verneigte mich. Setze mich dann gerade hin und plötzlich spürte ich einen Schwall von [[Energie]] in mich hineinströmen und ich spürte, wie diese [https://www.yoga-vidya.de/kundalini-yoga/yoga-der-energie/ Energie] nach oben stieg. Ich spürte mich in eine andere [[Bewusstseinsebene]] katapultiert. Eine Erfahrung von [[Freude]], [[Wonne]], [[Einheit]]. Ich weiß nicht, wie lange ich darin geblieben bin. Nachher wusste ich nur, dass es eine längere Weile gewesen sein musste. Schließlich kam ich aus dem [[Bewusstseinszustand]] heraus. Ich verneigte mich vor Swami Sivananda. Swami Vishnu-devananda saß weiter dort in seiner Hängematte, die Füße auf dem Boden mich anschauend, [[liebevoll]], voller [[Güte]]. Ich verneigte mich vor ihm. Er sagte noch ein paar Worte und ich war in der [[Tiefe]] meines Wesens [[Transformation|transformiert]].
 
=== Der Segen des Meisters kann in und durch dich wirken ===
 
So kann der [[Segen]], die Gnade eines Meisters in dich hineindringen und durch dich [[wirken]]. Und ich habe auch [[Erfahrungen]] mit Swami Sivananda gehabt, worüber ich vielleicht ein anderes Mal erzählen werde. Du kannst diese großartigen [[Bewusstseinserweiterung]]s-Erfahrungen haben mit einem lebenden Meister oder mit einem, der nicht mehr im physischen Körper ist. Es gilt dich auf den Meister einzustimmen, dem Werk des Meisters zu [[dienen]], die Lehren umzusetzen und zu gegebener Zeit wirst du dann ins [[Überbewusstsein]] hineinkatapultiert werden. Eigene [[Bemühung]]en, [[Gnade Gottes]], Gnade des Meisters, alles [[Verbinden|verbindet]] sich.
 
== Viveka Chudamani - Durch die Gnade des Meisters erfährst du das Höchste ==
[[Datei:Krishna shows Arjuna his universal form (bazaar art by C. Konddiah Raja, c.1950's.jpg|thumb|Arjunas Ehrerbietung nach der Vision der Kosmischen Form]]
'''- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 519 von Sukadev Bretz -'''
 
Der [[Schüler]], der durch die [[Gnade]] des [[Meister]]s die [[Gottverwirklichung]] erreicht hat, dankt dem Meister mit den folgenden Worten:
 
''„Durch die höchste Größte deiner Gnade habe ich die Großartigkeit des strahlenden Selbst erreicht, o edler Guru, edler Lehrer. Ehrerbietung sei dir wieder und wieder.“''
 
=== Der Guru wirkt durch dich ===
 
Sei dir [[bewusst]], dass [[spirituelles Wachstum]] auch eine Frage von [[Guruparampara]] ist, der Aufeinanderfolge von [[Guru]] und [[Schüler]]. Es geht nicht nur darum, dass dein [[Lehrer]] dich auf irgendeine Weise geschickt unterrichtet, dass er moderne Unterrichtsdidaktik kennt, sondern ein großer Teil des [[Lernen]]s ist, dass die [[Guru Shakti]] durch die Guru Parampara Shakti hindurchstrahlt.
 
=== Die Guru Parampara Shakti ist wichtig ===
 
Selbst wenn du [[Hatha Yoga]] Unterricht nimmst, sind es nicht nur die Korrekturen, die Übungen, die Korrektheit der Ansagen, die Auswahl der Übungen wichtig oder wichtig, dass der [[Lehrer]] dir genau die Übungen sagt, die für deinen Körper wichtig sind, sondern besonders wichtig ist die [[Ausstrahlung]] des Lehrers und, dass die Guru Parampara Shakti, die Unterrichtsenergie des [[Guru]]s durch den Lehrer oder die Lehrerin hindurchgeht. Mein Meister Swami [[Vishnu-devananda]] hat uns das immer wieder gesagt. Zu seiner Zeit haben auch schon die [[Berufsverbände|Yoga Verbände]] begonnen. Zum Teil haben die Yoga Verbände gesagt, dass die Yogalehrer, Yogalehrerinnen nur dann Yogalehrer, Yogalehrerinnen sein können, wenn sie den Anforderungen des Verbandes entsprechen.
 
=== Mach dich zum Instrument, dass es durch dich fließt ===
 
Swami Vishnu hat immer wieder nein dazu gesagt. Es sind nicht allein die Qualitätsstandards. Es ist nicht das Curriculum allein. Es ist nicht die Prüfung allein, die das ausmacht. Sondern es ist die Guru Parampara Shakti, die entscheidend ist. Es ist die Guru Shakti, die hindurch wirken sollte. Wenn du also [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] unterrichtest, dann mache dich zum Instrument, zum [[Instrument Gottes|Kanal]]. Bitte darum, dass diese Energie durch dich hindurchfließt.
 
=== Bitte den Guru um Führung ===
 
Wenn du selbst [[Meditieren|meditierst]], bitte den Guru vor der [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] um [[Segen]]. Wenn du [[Yoga]] unterrichtest, bitte den Lehrer um Segen. Bevor du Yoga übst, bitte den Lehrer um Segen. Wenn du abends nach Hause kommst oder vor der Abendmeditation oder dem [[Schlafen]], danke dem Lehrer, der Lehrerin für alles, was du erfahren durftest. [[Ehrerbietung]] plus [[Dank]] helfen dir, dass die Guru Parampara Shakti in dir wirken kann und du Fortschritte machst. Sie kann durch dich wirken und deinen Teilnehmern und Teilnehmerinnen tiefe [[Erfahrungen]] schenken.


==Aussagen anderer zum Thema Gnade==
==Aussagen anderer zum Thema Gnade==
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:Die Sonnenblume kann nicht ohne Sonne leben.  
:Die Sonnenblume kann nicht ohne Sonne leben.  
:Die [[Pativrata]] kann nicht ohne ihren Mann leben.  
:Die [[Pativrata]] kann nicht ohne ihren Mann leben.  
:Der Geist kann nicht ohne [[Prana]] leben.  
:Der Geist kann nicht ohne [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana] leben.  
:Die Flamme der Lampe kann nicht ohne Öl brennen.  
:Die Flamme der Lampe kann nicht ohne Öl brennen.  
:Und so kann auch ich nicht leben ohne Dich.  
:Und so kann auch ich nicht leben ohne Dich.  
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Die Gnade ist mächtiger als die [[Sünde]]:
Die Gnade ist mächtiger als die [[Sünde]]:
:''Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden.''
:''Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden.''
==Ein Kirtan von Sundaram==
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==Das Wort Gnade==
==Das Wort Gnade==
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*[http://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/krishnananda/upanishaden.html Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda]  
*[http://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/krishnananda/upanishaden.html Kostenloses Online-Buch Upanishaden von Swami Krishananda]  
*[http://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/andere-autoren/upanishaden.html Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980]
*[http://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/andere-autoren/upanishaden.html Klassische Upanishaden - Die Weisheit des Yoga von Paul Deussen, 1980]
*[http://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p597_Das-Kronjuwel-der-Unterscheidung-von-Shri-Shankaracharya.html Das Kronjuwel der Unterscheidung von Shri Shankaracharya, Kommentar von Emanuel Meyer, 2002 ]
* Sri Shankaracharya: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/philosophie/das-kronjuwel-unterscheidung-shri-shankaracharya Das Kronjuwel der Unterscheidung]
*[http://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p484_Vedanta-----Der-Ozean-der-Weisheit.html&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit]
*[http://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p484_Vedanta-----Der-Ozean-der-Weisheit.html&XTCsid=a793ba3e94d6e68c68e3244b0615a13f Swami Vivekananda, Vedanta - Der Ozean der Weisheit]
*Wilfried Huchzermeyer: ''Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.''(edition-sawitri.de)  ISBN 3-931172-22-8
*Wilfried Huchzermeyer: ''Die heiligen Schriften Indiens - Geschichte der Sanskrit-Literatur.''(edition-sawitri.de)  ISBN 3-931172-22-8
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*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-urlaub/ayurveda-urlaub/ Ayurveda Urlaub]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-urlaub/ayurveda-urlaub/ Ayurveda Urlaub]
*[https://www.yoga-vidya.de/seminartipp/retreat/ Retreat]
*[https://www.yoga-vidya.de/seminartipp/retreat/ Retreat]
==Seminare==
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==Videos==
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[[Kategorie: Glossar]]
==Seminare==
[[Kategorie: Bhakti Yoga]]
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yogalehrer-ausbildung/ Yogalehrer Ausbildung]===
[[Kategorie: Kundalini Yoga]]
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[[Kategorie: Meister]]
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/meditation/ Meditation]===
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[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Bhakti Yoga]]
[[Kategorie:Kundalini Yoga]]
[[Kategorie:Meister]]
[[Kategorie:Viveka Chudamani]]

Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:49 Uhr

Gnade: (althochdeutschen ginada und mittelhochdeutschen genade, mit dem Wortstamm neth und dem indogermanischen *net und dem altindischen nath verwandt: um Hilfe bitten); außerdem göttliche Gnade (lat. gratia, griech. charis)].

Gnade - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Religionswissenschaftlich die Hilfe [eines] Gottes, in den prophetischen Religionen (z.B. Judentum, Christentum, Islam) vornehmlich als unverdiente Vergebung menschlicher Sünden, in den mystischen Religionen indischer Herkunft in erster Linie als Erlösung aus irdischer Vergänglichkeit. Der Hinduismus kennt den Erlösungsweg der "Hingebung" (Bhakti), der im vertrauenden Glauben an die Gnade eines monotheistischen Gottes besteht, der "Herr" (Ischwara) oder "Erhabener" (Bhagawan) genannt wird.

Innerhalb des Buddhismus ist die Japanische "Schule des reinen Landes" (Dschodo-schu) typische Vertreterin einer Gnadenreligion. Sie bekennt sich, dass allein die Gnade des Amida Buddha (Aamitabha) erlöse und aus dieser Welt zum "reinen Land" (Dschodo) führe. Die Grundposition des Islams ist gekennzeichnet durch das häufigste Attribut, mit dem der Prophet Mohammed im "Koran" das Wesen Allahs kennzeichnet, "der barmherzige Erbarmer".

Gnade ist die Bezeichnung für etwas Gutes, das kommt, ohne dass man es subjektiv gesehen verdient bzw. bewusst herbeigeführt hat. Gnade kann sein:

  • (1) die Güte Gottes, oft die verzeihende Güte Gottes
  • (2) die Gunst eines sozial bzw. gesellschaftlich höher Gestellten gegenüber einen gesellschaftlich niedriger Gestellten
  • (3) die Milde und Nachsicht in Bezug auf eine verdiente Strafe - man erlässt Gnade vor Recht. Gnade kommt vom althochdeutschen Ginada, göttliches Erbarmen, Hilfe und Schutz. Wir ruhen in Gottes Gnade - in göttlichen Armen.

Gnade - eine Tugend? Was versteht man unter Gnade? Was will man mit diesem Wort sagen? Wozu ist Gnade gut? Was sind Begriffe mit ähnlicher Bedeutung, was Begriffe mit entgegengesetzter Bedeutung zu Gnade? Wäre es wünschenswert, diese Eigenschaft zu kultivieren, stärker werden zu lassen? Dieser Yoga Wiki Artikel will dich auch zum Nachdenken anregen.

Gnade und eigene Anstregung

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Gnade ist ein wichtiger Begriff in allen spirituellen Traditionen oder mindestens in den meisten spirituellen Traditionen. Manchmal wird ja den fernöstlichen Traditionen vorgeworfen, dass sie meinen, man könnte sich das Heil selbst erarbeiten, selbst erwirken. Aber das stimmt so nicht, sondern es wird immer gesagt, spiritueller Fortschritt ist eine Mischung aus eigenem Bemühen und Gnade.

Da gibt es Abhyasa, das ist das Bemühen, und es gibt Vairagya, das Loslassen, was darauf vertraut, dass Kripa, die Gnade, schon kommen wird. Und so geht das in allem, wir bemühen uns und manchmal muss man erkennen, aus eigener Kraft kriegt man es nicht hin. Dann wird man eben letztlich sich bemühen, so gut, wie man kann. Man kann nicht alles selbst erreichen, aber wir können uns bemühen. Und in diesem Bemühen, dort liegt dann auch die Eigenverantwortung. Und im Vertrauen auf göttliche Gnade liegt das Loslassen.

Bei Yoga Vidya leben wir in Lebensgemeinschaften, die sich bemühen oder wo alle Mitglieder sich bemühen, ein Leben zu führen, das dem spirituellen Fortschritt förderlich ist. Und wir bemühen uns in jeglicher Hinsicht, unser Leben kreist um die so genannten vier "S", Sadhana, Sattva, Seva und Satsang. Wir gehen regelmäßig in den Satsang, die Meditation, Mantrasingen, Arati, Lesung, jeden Tag nach Möglichkeit. Dort bemühen wir uns und dort setzen wir uns hin und wir öffnen uns, wir bitten um göttliche Gnade. Wir meditieren und wir bemühen uns, unseren Geist unter Kontrolle zu bringen, gleichzeitig lassen wir los, öffnen uns.

Dann singen wir Mantras und mit den Mantras stimmen wir uns ein auf göttliche Gnade und Segen und hoffen und erwarten und bitten darum, dass wir die göttliche Gegenwart spüren. Wir verbinden uns mit anderen im Raum, mit den anderen Aspiranten und wir hoffen, dass wir auf diese Weise uns mit allen verbinden. Wir üben Sadhana, spirituelle Praktiken, z.B. Asanas, Yogastellungen, Pranayama, Atemübungen, eigene Meditation, Mantra-Rezitation, Pujas, Homas usw.

Da können unterschiedliche Menschen Unterschiedliches üben und die gleichen Menschen probieren ja unterschiedliche Techniken aus. Auch hier wieder, bemühen und dann loslassen in der Hoffnung, Gottes Gnade ist spürbar. Sattva ist ein wichtiger Teil, reiner Lebensstil. Wir enthalten uns von dem Verzehr von Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Tabak und wir bemühen uns auch sonst, in der Sprache eine mitfühlende Sprache zu haben, in unserem Umgang miteinander freundlich zu sein, mit unseren Gästen, mit unseren Teilnehmern.

Wir bemühen uns, aber wir sind nicht vollkommen. Wir wissen, wir bemühen uns und manchmal gelingt es uns besser, manchmal weniger gut. Und in diesem Loslassen und Vertrauen auf Gnade beruht auch wieder sehr viel. Angenommen, es würde einem gelingen, alles so umzusetzen, wie wir es denken, dann würde es ein dickes Ego geben. Aber gerade dadurch, dass wir wissen, wir können nicht alles aus uns selbst heraus machen, vertrauen wir auf Gnade.

Und dann gibt es schließlich noch als vierten Punkt Seva, Seva heißt uneigennütziges Dienen, Seva heißt aber auch allgemein Praxis, Seva heißt, in einer spirituellen Lebensgemeinschaft zusammen mit anderen wirken. Und so wollen wir dienen, wir wollen engagiert dienen, wir wollen gut dienen, wir wollen uneigennützig dienen, wir wollen verhaftungslos wirken.

Unser Ideal ist es, so zu leben, dass wir viel Gutes bewirken, dass wir aber gleichzeitig nicht haften an den Früchten unserer Handlungen, nicht haften an Ergebnissen, nicht haften an Lob, uns nicht ärgern über Tadel, über Kritik. Das ist nicht immer einfach und nicht immer gelingt es, gutes Seva zu machen, nicht immer gelingt diese Bedingungslosigkeit und diese Verhaftungslosigkeit. Auch hier gilt wieder, wir können es machen, so gut wir es können und anschließend loslassen. Und wir bitten um Gnade.

Und manchmal ist das, was im Christlichen gerne gemacht wird, gar nicht so schlecht, wo wir sagen: "Oh Gott, ich kriege es alleine nicht hin, ich schaffe es nicht, meinen eigenen und den Ansprüchen, wie es in der Schrift steht, gerecht zu werden. Nur mit deiner Gnade komme ich dorthin. Bitte, hilf mir. Bitte, schicke mir dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten. Bitte, hilf mir, ich vertraue auf deine Gnade."

In diesem Sinne, auch wenn du nicht in einer Lebensgemeinschaft wohnst, mache dir bewusst, spiritueller Fortschritt ist eine Mischung aus eigener Anstrengung und Gnade. Und so bemühe dich und vertraue dann auf die göttliche Gnade. Krishna hat z.B. in der Bhagavad Gita gesagt: "Jeder Mensch, der sich um Gutes bemüht, dem werde ich helfen. Egal, was du tust, bringe es Gott dar, vertraue auf göttliche Gnade, vertraue auf göttlichen Segen." Krishna hat auch gesagt: "Niemand, der sich für Gutes entschlossen hat und Gutes tut, wird jemals verlassen werden." Du musst also nicht perfekt sein, bemühe dich, Gottes Gnade wird dir weiter helfen.

Höchste Gnade und eigenes Bemühen:

Viveka Chudamani - Durch die Gnade der Meister erreichst du die höchste Verwirklichung

Mach dich bereit für den Empfang des Meisters Gnade

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 488 von Sukadev Bretz -

Verehrung, nur Verehrung/Ehrerbietung Dir, dem großen Lehrer, der du mit einem Blick wie die herabströmende Lichtflut des Mondes meine Erschöpfung– die aus den Qualen des Kreislaufes von Geburt und Geburt entstanden sind – beseitigt hast. In einem Augenblick ist mir die ungeteilte Herrlichkeit und Freude, die unvergängliche Erhabenheit des Selbst zuteil worden.

yat-kaṭākṣa-śaśi-sāndra-candrikā-
pāta-dhūta-bhava-tāpaja-śramaḥ |
prāptavān aham akhaṇḍa-vaibhavā-
nandam ātma-padam akṣayaṃ kṣaṇāt || 488 ||

Große Meister können dir helfen

Das ist das, was einen großen Meister auszeichnet. Er kann dir helfen, in die höchste Verwirklichung zu kommen. Meister können es tun, die in ihrem Körper sind. Meister, die nicht mehr in ihrem Körper sind, können es tun.

Persönliche Erfahrung Sukadev

Ich will dir eine Geschichte erzählen, was ich mit meinem Meister Swami Vishnu-devananda erlebt habe. Es war im Jahr 1984. Ich habe eine Yogalehrer Ausbildung mit gegeben. Ich habe die deutsche Gruppe betreut, die Yogastunden, die Unterrichtstechniken gegeben, die Bhagavad Gita durchgenommen und die Vorträge von Swami Vishnu-devananda und Shanmug übersetzt. Ich war von morgens bis abends beschäftigt. Es war eine etwas kritische Gruppe. Die Gruppe hat immer wieder gefragt, ob sie dieses oder jenes machen müssen. Ich habe immer wieder versucht, mit Geduld und teilweise mit etwas Strenge die Gruppe zu inspirieren.

Die Ausbildung war zu Ende und am Ende der Ausbildung konnte man mit seiner Sprachgruppe zu Swami Vishnu gehen und er hat einen dann ganz freundlich bewirtet. Man hat etwas Kakao bekommen und manchmal eine kleine Süßigkeit. Er hat jedem zugehört und Ratschläge gegeben, wenn man ihn etwas gefragt hat. Es war immer eine schöne Erfahrung mit einer Sprachgruppe zu Swami Vishnu zu kommen und ihn mal von dieser besonderen Seite zu erleben, seine persönliche Nähe zu spüren.

Die Prüfungen waren geschrieben, das Mittagessen gegessen und ich habe der Gruppe gesagt, dass wir heute noch zu Swami Vishnu gehen könnten. Ich dachte, die Gruppe müsse das ja lieben. Aber anstatt zu sagen, „Ja toll, das können wir machen“, fragten sie, ob das denn jetzt noch sein müsse, sie würden ja morgen wieder abfahren. Sie wollten gerne noch den Nachmittag frei haben. Dann habe ich mich geärgert. Es waren zwar nur zwei, die so etwas gesagt hatten, vermutlich wären die anderen 12-14 Teilnehmer gerne mitgekommen, aber ich war dann ärgerlich und dachte, dann gehe ich halt alleine.

Ich habe dort angerufen, mit der Assistentin gesprochen und ihr gesagt, dass ich dieses Mal alleine komme und die Gruppe nicht mitkommt. Dann sagte sie, dass das in Ordnung wäre und ich einfach hinkommen könnte. Swami Vishnu liegt in seiner Hängematte und ich sollte einfach dorthin gehen und dann könnte ich mich verabschieden. Ich habe noch gedacht, was ich dort machen soll: Swamiji in der Hängematte… aber ich dachte auch, die Gelegenheit Swamiji für mich alleine zu haben, will ich mir nicht entgehen lassen.

Ich ging also zur Hütte von Swamiji an einen Bach mit einem kleinen Wasserfall vorbei, in dem auch eine kleine Murti, eine Statue von Swami Sivananda war. Sie war nicht sehr groß, vielleicht 30-40 cm und dahinter war auch Swami Vishnus Hängematte und Swami Vishnu liegend in der Hängematte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Dann setzte ich mich einfach neben Swamiji, vor seine Hängematte, und ließ einfach die Schwingung von ihm auf mich wirken. Ich bin langsam dorthin gegangen. Aber Swamiji hatte mich gesehen. Er setzte sich auf, saß weiter in der Hängematte, hatte aber die Füße auf dem Boden und fragte mich ein paar Worte. Ich antwortete ihm. Und dann sagte er: „Verneige dich vor Meister Sivananda. Bekomme deinen Segen und dann meditiere.“

Ich ging also ein paar Schritte weiter. Dort war die Murti von Swami Sivananda. Ich verneigte mich. Setze mich dann gerade hin und plötzlich spürte ich einen Schwall von Energie in mich hineinströmen und ich spürte, wie diese Energie nach oben stieg. Ich spürte mich in eine andere Bewusstseinsebene katapultiert. Eine Erfahrung von Freude, Wonne, Einheit. Ich weiß nicht, wie lange ich darin geblieben bin. Nachher wusste ich nur, dass es eine längere Weile gewesen sein musste. Schließlich kam ich aus dem Bewusstseinszustand heraus. Ich verneigte mich vor Swami Sivananda. Swami Vishnu-devananda saß weiter dort in seiner Hängematte, die Füße auf dem Boden mich anschauend, liebevoll, voller Güte. Ich verneigte mich vor ihm. Er sagte noch ein paar Worte und ich war in der Tiefe meines Wesens transformiert.

Der Segen des Meisters kann in und durch dich wirken

So kann der Segen, die Gnade eines Meisters in dich hineindringen und durch dich wirken. Und ich habe auch Erfahrungen mit Swami Sivananda gehabt, worüber ich vielleicht ein anderes Mal erzählen werde. Du kannst diese großartigen Bewusstseinserweiterungs-Erfahrungen haben mit einem lebenden Meister oder mit einem, der nicht mehr im physischen Körper ist. Es gilt dich auf den Meister einzustimmen, dem Werk des Meisters zu dienen, die Lehren umzusetzen und zu gegebener Zeit wirst du dann ins Überbewusstsein hineinkatapultiert werden. Eigene Bemühungen, Gnade Gottes, Gnade des Meisters, alles verbindet sich.

Viveka Chudamani - Durch die Gnade des Meisters erfährst du das Höchste

Arjunas Ehrerbietung nach der Vision der Kosmischen Form

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 519 von Sukadev Bretz -

Der Schüler, der durch die Gnade des Meisters die Gottverwirklichung erreicht hat, dankt dem Meister mit den folgenden Worten:

„Durch die höchste Größte deiner Gnade habe ich die Großartigkeit des strahlenden Selbst erreicht, o edler Guru, edler Lehrer. Ehrerbietung sei dir wieder und wieder.“

Der Guru wirkt durch dich

Sei dir bewusst, dass spirituelles Wachstum auch eine Frage von Guruparampara ist, der Aufeinanderfolge von Guru und Schüler. Es geht nicht nur darum, dass dein Lehrer dich auf irgendeine Weise geschickt unterrichtet, dass er moderne Unterrichtsdidaktik kennt, sondern ein großer Teil des Lernens ist, dass die Guru Shakti durch die Guru Parampara Shakti hindurchstrahlt.

Die Guru Parampara Shakti ist wichtig

Selbst wenn du Hatha Yoga Unterricht nimmst, sind es nicht nur die Korrekturen, die Übungen, die Korrektheit der Ansagen, die Auswahl der Übungen wichtig oder wichtig, dass der Lehrer dir genau die Übungen sagt, die für deinen Körper wichtig sind, sondern besonders wichtig ist die Ausstrahlung des Lehrers und, dass die Guru Parampara Shakti, die Unterrichtsenergie des Gurus durch den Lehrer oder die Lehrerin hindurchgeht. Mein Meister Swami Vishnu-devananda hat uns das immer wieder gesagt. Zu seiner Zeit haben auch schon die Yoga Verbände begonnen. Zum Teil haben die Yoga Verbände gesagt, dass die Yogalehrer, Yogalehrerinnen nur dann Yogalehrer, Yogalehrerinnen sein können, wenn sie den Anforderungen des Verbandes entsprechen.

Mach dich zum Instrument, dass es durch dich fließt

Swami Vishnu hat immer wieder nein dazu gesagt. Es sind nicht allein die Qualitätsstandards. Es ist nicht das Curriculum allein. Es ist nicht die Prüfung allein, die das ausmacht. Sondern es ist die Guru Parampara Shakti, die entscheidend ist. Es ist die Guru Shakti, die hindurch wirken sollte. Wenn du also Yoga unterrichtest, dann mache dich zum Instrument, zum Kanal. Bitte darum, dass diese Energie durch dich hindurchfließt.

Bitte den Guru um Führung

Wenn du selbst meditierst, bitte den Guru vor der Meditation um Segen. Wenn du Yoga unterrichtest, bitte den Lehrer um Segen. Bevor du Yoga übst, bitte den Lehrer um Segen. Wenn du abends nach Hause kommst oder vor der Abendmeditation oder dem Schlafen, danke dem Lehrer, der Lehrerin für alles, was du erfahren durftest. Ehrerbietung plus Dank helfen dir, dass die Guru Parampara Shakti in dir wirken kann und du Fortschritte machst. Sie kann durch dich wirken und deinen Teilnehmern und Teilnehmerinnen tiefe Erfahrungen schenken.

Aussagen anderer zum Thema Gnade

Gebete Sivanandas

Das Bitten um Gottes Segen

Oh barmherziger Gott!
Die Zeit verfliegt. Die Sinne rebellieren.
Der Geist springt umher. Maya führt in die Irre.
Die drei Feuer brennen. Die fünf Leiden quälen.
Freunde stören. Krankheiten plagen. Die Hitze des Sommers ist sengend. Fliegen, Moskitos, Käfer und Skorpione reizen.
Der Zauber der Welt ist verführerisch. Ich kann weder meditieren noch mich konzentrieren.
Ich kann auf dem spirituellen Pfad gar nichts tun ohne Deine gütige Gnade.
Oh Herr! Du bist ein Ozean der Gnade. Segne mich.
Wenn ich nur einen Tropfen aus dem Ozean erlange, wird er vertrocknen?

Die Suche nach Gott

Oh anbetungswürdiger Gott!
Die Menschen verkünden, dass Du Deenabhandhu, Deenanath, Kripa Nidham, Karuna Sagar, Anatha Rakshaka bist.
Du hast Ahalya, Draupadi, Prahlad, Dhruva, Gajendra erretet, aber in meinem Fall hast Du nichts getan.
Ich bin immer noch in Schmerz, Qual und Dunkelheit.
Ich rufe laut nach Deiner Gnade und Hilfe.
Oh Du abwesender Herr dieser Welt! Wohin bist Du gegangen?

Gott ist die Seel‘ meiner Seele

Oh strahlender Gott!
Der Fisch kann nicht ohne Wasser leben.
Die Sonnenblume kann nicht ohne Sonne leben.
Die Pativrata kann nicht ohne ihren Mann leben.
Der Geist kann nicht ohne Prana leben.
Die Flamme der Lampe kann nicht ohne Öl brennen.
Und so kann auch ich nicht leben ohne Dich.
Oh Herr, komm, komm, nimm Deinen Thron in meinem Herzen.
Du bist das Prana meines Pranas.
Du bist die Seele meiner Seele.

Gott ist die Seele des Universums

Du bist Göttliches Licht.
Du bist das Licht des Wissens.
Du vertreibst die Dunkelheit.
Du bist der höchste Guru.
Du bist jenseits von Geist und Sprache.
Du bist jenseits aller Begrenzungen.
Du bist die Überseele.
Du bist das Selbst des Universums.
Du leuchtest aus Dir selbst.
Du bist ohne Teile, ohne Handlung, ohne Glieder, ohne Makel oder Fehler, ohne Geburt und Tod.
Du bist unser Vater, Mutter, Bruder, Freund, Guru, Verwandter und einzige Zuflucht.
Du verkörperst Frieden, Glückseligkeit, Wissen, Macht, Stärke und Schönheit.

Was geschieht durch Gottes Gnade?

Oh gnädiger Gott! Durch Deine Gnade ...
... möge ich die Wahrheit erkennen!
... möge ich immer erhabene Gedanken denken!
... möge ich mich als das Göttliche Licht verwirklichen!
... möge ich der Menschheit mit höchster Hingabe dienen!
... möge ich frei sein von Gier, Lust, Egoismus, Eifersucht und Hass!
... möge ich das eine süße unsterbliche Selbst in allen Wesen erblicken!
... möge ich Brahman mit reinem Verständnis verwirklichen!
Möge dieses Licht der Lichter mich immer führen!
Möge Er meinen Geist von allen Unreinheiten befreien!
Möge Er mich inspirieren! Möge Er mir Kraft, Mut und Stärke verleihen!
Möge Er die Schleier von meinem Geist beseitigen!
Möge er alle Hindernisse auf dem spirituellen Pfad beseitigen!
Möge Er mein Leben glücklich und fruchtbar machen!
Ich verneige mich vor Dir, oh Gott der Götter, oh Herr der Herren, oh Brahman der Upanischaden, Unterstützer von Maya und Ishvara!

Biblische Aussagen

Die Gnade ist im Neuen Testament durch Jesus Christus geworden:

Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.

Die Gnade steht im Gegensatz zum eigenen Rühmen:

Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.

Die Gnade Gottes ermöglicht ein christliches Leben:

Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, daß wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.

Die Gnade Gottes ist unausschöpflich:

Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, läßt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.

Die Gnade ist mächtiger als die Sünde:

Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade noch viel mächtiger geworden.

Ein Kirtan von Sundaram

Das Wort Gnade

Gnade - Antonyme, Synonyme und andere Persönlichkeitsmerkmale

Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Gnade in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Gnade - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Gnade, also Synonyme zu Gnade sind z.B. Wohlwollen, Vergebung, Erbarmen, Milde, Nachsicht, Begnadigung, Segen, Güte, Gottesgnade.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Gnade übertrieben kann ausarten z.B. in Lethargie, Passivität, Trägheit, Gleichgültigkeit . Daher braucht Gnade als Gegenpol die Kultivierung von eigenes Bemühen, aus eigener Kraft, Anstrengung.

Gegenteil von Gnade - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Gnade, Antonyme zu Gnade:

Gnade Antonyme auf einen Blick

Direktheit Antonyme (Gegenteile) auf einen Blick:

  • Gnade, also Gegenteile, sind eigenes Bemühen, aus eigener Kraft, Anstrengung, Ungnade, gnadenlos, Herzlosigkeit, Unduldsamkeit.

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Gnade

Eigenschaften im Alphabet nach Gnade

Literatur

Weblinks

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