Gesundheit: Unterschied zwischen den Versionen

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==Siehe auch==
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*[[Wissenschaftliche Studien|Wissenschaftliche Studien: Gesundheit und Yoga]]
*[[Wissenschaftliche Studien Meditation|Wissenschaftliche Studien: Gesundheit und Meditation]]
*[[Krankheit]]
*[[Krankheit]]
*[[Prävention]]
*[[Prävention]]

Version vom 31. Dezember 2016, 12:25 Uhr

Gesundheit ist harmonisches Funktionieren von Körper und Geist. Gesundheit versetzt in die Lage, ein großes Spektrum von Erfahrungen zu machen und viel zu bewirken. Gesundheit ist zum einen ein Geschenk, zum Teil auch ein Resultat von eigenem Tun. In diesem Artikel findest du verschiedene Definitionen von Gesundheit. Du erfährst, was du machen kannst für Gesundheit, wie du Krankheiten vermeiden und heilen kannst. Gesundheit ist ein Zustand körperlichen, geistigen und zwischenmenschlichen Wohlbefindens (Definition der WHO, Weltgesundheitsorganisation). In einem engeren Sinn ist Gesundheit die Abwesenheit von Krankheit. In einem anderen Sinn ist Gesundheit die subjektiv empfundene Fähigkeit, Erfahrungen in dieser Welt zu machen, zu wachsen und etwas zu bewirken, ohne vom eigenen Körper gestört zu werden.

Woman chopping vegetables for salad.JPG

Wichtigste Yoga Gesundheitstipps

Sukadevs Gesundheitstipps

Sukadev Bretz

Sukadev, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, gibt folgende Gesundheitstipps. Lies sie dir durch, und setze das um, was dir liegt. Schau dir die Liste immer wieder an - und setze immer wieder etwas Neues um:

Iss gesund

  • Iss jeden Tag Gemüse/Salate, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide
  • Iss ausreichend Rohkost
  • Iss 3-4 Stunden nach einer Mahlzeit nichts
  • Iss zwei Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr
  • Iss nicht zuviel und nicht zu viele verschiedene Speisen in einer Mahlzeit
  • Vermeide ungesunde Nahrung
  • Kaue die Nahrung ausreichend
  • Trinke mindestens 1-2 Liter pro Tag, am besten Wasser
  • Vermeide Fleisch, Fisch, Alkohol, Milchprodukte
  • Reduziere Zucker, Weißmehl, Konserven, Tiefgefrorenes

Bewege dich gesund

  • Gehe jeden Tag mindestens 20 Minuten an die frische Luft
  • Übe jeden Tag mindestens 10 Minuten, besser 30 Minuten Yoga Asanas. Übe ein Mal pro Woche 90 Minuten
  • Wenn du einen sanften Yoga Stil übst, dann mache zusätzlich 2-3 Mal pro Woche Ausdauertraining wie Wandern, Nordic Walking, Joggen, Fahrradfahren, Schwimmen
  • Nutze Treppen statt Aufzug
  • Mache Besorgungen mehr zu Fuß und mit dem Fahrrad statt mit dem Auto
  • Wenn du das Auto benutzen musst, parke so, dass du noch ein gutes Stück zu Fuß gehst
  • Auch am Tag dehne dich immer wieder, bewege dich. Sitze nicht zu lange bewegungslos. Stehe beim Telefonieren. Gehe ins Büro deines Kollegen statt zu telefonieren und Emails zu schreiben.

Entspannung für Gesundheit

  • Schlafe ausreichend, aber nicht zu viel. Das Schlafbedürfnis kann zwischen 5-8 Stunden betragen
  • Übe jeden Tag eine Tiefenentspannung. Schon 5-10 Minuten kann Wunder wirken, insbesondere in der Mittagspause oder am Nachmittag. Tiefenentspannung geht im Liegen und im Sitzen
  • Wenn du am Bildschirm arbeitest, entspanne deine Augen mindestens jede Stunde. Nutze eine der folgenden Techniken:
    • Schließe die Augen und stelle dir eine dunkle Farbe vor
    • Schaue weit weg durch's Fenster, am besten ins Grüne
    • Mache Yoga Augenübungen
  • Lege auch zwischendurch kurze Entspannungsphasen ein:
  • Verbringe einen halben Tag pro Woche entspannend: Übe mehr Yoga und Meditation. Wandere in der Natur. Lies ein spirituelles Buch.
  • Alle 2 Monate verbringe ein ganzes Wochenende besonders gesund: Nimm an einem Yoga Wochenende teil oder gestalte dein eigenes entspannendes und erhebendes Wochenende.
  • Ein oder zwei Mal pro Jahr verbringen mindestens 5 Tage, um dich wirklich vollständig zu regenerieren: Nimm an einer Yoga Woche teil oder gestalte deine eigene Yoga Woche, mit täglich viel Meditation, Yoga, Wandern, Lesen spiritueller Bücher und Selbstreflexion. Und/oder über Ayurveda oder Yoga Reinigungstechniken (Panchakarma/Kriyas).
  • Alle paar Jahre nimm dir eine etwas längere Auszeit von etwa 4 Wochen. Tue all das was gesund für dich ist. Reflektiere über dein Leben. Verstehe den spirituellen Sinn. Orientiere dich innerlich neu. Fasse dir neue Vorsätze für die kommenden Jahre. Bleibe aber offen.

Atmung für eine gute Gesundheit

  • Mache die tiefe Bauchatmung zu deiner normalen Atmung
  • Übe täglich mindestens 5 Minuten, am besten bis zu 30 Minuten Pranayama: Mindestens 1 Runde Kapalabhati, 3 Runden Wechselatmung
  • Nimm zwischendurch immer wieder 10 tiefe und bewusste Atemzüge
  • Der Atem ist dein spiritueller Lehrer: Wenn du einatmest, spüre dass du empfängst. Wenn du ausatmest, spüre dass du gibst. Fühle dich über den Atem in Liebe verbunden mit allen Geschöpfen
  • Wenn du Lampenfieber und kleine Ängste erfährst, übe die Lampenfieber Transformations-Atmung. Wenn du Alltagsärger erfährst, übe die Ärger Transformations-Atmung
  • Wenn du mehr Energie brauchst, übe die Energie-Atmung

Meditation für Gesundheit

  • Meditiere jeden Tag mindestens 5 Minuten, am besten mindestens 20 Minuten
  • Ein Mal pro Woche meditiere länger, z.B. 30, 40 oder 60 Minuten
  • Wähle dir eine Meditationsart, die dir liegt

Positives Denken und Fühlen

  • Beginne deinen Tag mit einer Affirmation: "Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es Gut. Ich freue mich auf den heutigen Tag"
  • Gehe davon aus, dass alles was kommt, Sinn macht: Es hilft dir und andere sich spirituell zu entwickeln. Oft erkennst du den Sinn nicht sofort. Habe Vertrauen: Er wird sich dir erschließen
  • Gehe davon aus, dass alles in dir es gut meint: Jeder Gedanke, jede Emotion, will dir behilflich sein. Du entscheidest welche Vorschläge deiner Gedanken und Gefühle du folgst - oder ob du etwas ganz anderes machst
  • Gehe davon aus, dass andere Menschen von ihrem Standpunkt aus es gut meinen. Entwickle Liebe und Verständnis für jeden
  • Um Entscheidungen zu treffen, bete und bitte um Führung. Wäge ab, berate dich. Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, bleibe dabei und denke nicht mehr nach über die Alternativen
  • Nutze positive Affirmationen und Visualisierungen

Spiritualität

  • Jeden Tag vergegenwärtige dir: Alles auf dieser Welt ist vergänglich. Auch dein Körper, dein Besitz
  • Jeden Tag vergegenwärtige dir: Es gibt eine höhere Wirklichkeit. Diese ist erfahrbar
  • Jeden Tag vergegenwärtige dir: Die Erfahrung der höheren Wirklichkeit ist der Sinn des Lebens
  • Richte dein Leben auf die Erfahrung einer höheren Wirklichkeit aus:
    • Mache jeden Tag spirituelle Praktiken
    • Diene uneigennützig
    • Spiritualisiere den Alltag mit einem Mantra oder einem Gebet
    • Entwickle deinen Charakter
    • Sieh in allem das Wirken des Göttlichen
    • Bringe alle deine Handlungen Gott dar.
  • Vermeide den spirituellen Aberglaube, dass Krankheit immer ein Zeichen ist, dass du etwas falsch gemacht hast. Manchmal ist der Sinn der Krankheit, dass du durch das Erfahren der Krankheit spirituell wächst.
  • Sei demütig - letzlich bist du nicht der Körper. Langfristig wird dein Körper sterben. Du hast einiges in der Hand - ein spiritueller Aspirant sollte sich um Gesundheit bemühen. Manches ist nicht in deinen Händen. Vertraue dich ganz Gott an.

Das Kosha-Modell und Gesundheit

Die 5 Koshas

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‎ Im Vedanta-System wird gesprochen von den 5 Koshas. Kosha heißt Hülle, Schicht. Kosha sind die 5 Ebenen des Menschseins. Man kann sie auch als die Fahrzeuge der Seele bezeichnen, durch welche die Seele diese Welt wahrnimmt und durch welche die Seele, der Atman, wirkt. Das Selbst, das Bewusstsein, drückt sich aus durch die 5 Koshas:

Jenseits der 5 Koshas ist Atman, die Seele.

Gesundheit und die 5 Koshas

Wenn man von Gesundheit spricht, wird meist die Gesundheit der Annamaya Kosha gemeint, die Gesundheit des physischen Körpers. Man kann auch von psychischer Gesundheit sprechen, dann ist die Gesundheit der Manomaya Kosha gemeint.

Alle 5 Hüllen beeinflussen sich gegenseitig. Gesundheit heißt, alle 5 Koshas sind harmonisch. Auf allen 5 Ebenen gibt es Wohlbefinden:

  • Annamaya Kosha: Auf einer physischen Ebene ist der Mensch gesund, wenn die Organsysteme harmonisch sind, wenn ein gutes Gleichgewicht (Homöostase) der verschiedenen Körperprozesse herrscht und sich der Organismus an die Herausforderungen der Umwelt gut anpassen kann
  • Pranamaya Kosha: Der Mensch ist gesund, wenn die Lebensenergien (Prana) harmonisch fließen. Der Mensch hat das Gefühl von Energie. Die wichtigsten Nadis, Energiekanäle sind geöffnet, die Chakras schwingen in Harmonie.
  • Manonmaya Kosha: Auf der emotionalen Ebene fühlt sich der Mensch im Gleichgewicht, Gefühle von Mitgefühl, Liebe, Wohlwollen, Freude überwiegen. Der Mensch fühlt sich in Harmonie mit sich selbst und seinen Mitmenschen. Liebevolle Beziehungen zu den Mitmenschen überwiegen
  • Vijnanamaya Kosha: Auf der intellektuell-geistigen Ebene gilt: Der Mensch kann klar denken. Er kann sich und andere gut verstehen. Er hat das Gefühl, einen Platz in der Welt zu haben. Er sieht einen Sinn im Leben, in seinen Erfahrungen und seinem Wirken.
  • Anandamaya Kosha: Auf der intuitiven Ebene hat der Mensch Zugang zu den Tiefen seiner Seele, zum Göttlichen. Gesundheit bezieht auch spirituelle Gesundheit mit ein.

Krankheit und die 5 Koshas

Alles hängt mit allem zusammen

Krankheit kann auf allen 5 Ebenen, und auch an mehreren Ebenen gleichzeitig beginnen. Oft ist nicht klar, wo die Krankheit begonnen hat. Auch die moderne Medizin spricht von multifaktoriellen Krankheitsursachen und multimodalen Behandlungsmöglichkeiten: Eine Krankheit kann viele Ursachen haben, und viele Behandlungsweisen können zu Gesundheit beitragen. Oft ist Krankheit ein Resultat von Rückkopplungsschleifen: Eine Krankheit beginnt auf einer Kosha. Dies führt zu Disharmonie in einem anderen Organsystem und einer anderen Kosha. Das wiederum wirkt sich aus auf ein weiteres Organsystem und sogar einer weiteren Kosha. Das wiederum verschlimmert die ursprüngliche Disharmonie. Ein Beispiel: Ein Mensch hat sich verhoben und deshalb Rückenbeschwerden. Rückenschmerzen führen zu Verkrampfungen der Rückenmuskulatur. Verkrampfte Muskulatur blockiert auch den Fluss des Prana, der Lebensenergie. Verkrampfungen verstärken die Schmerzanfälligkeit. Verstärkte Schmerzen führen zu mehr Krampf. Schmerzen beeinflussen auch die Manomaya Kosha, die Gefühlswelt. Niedergeschlagenheit, Frustration kann die Folge sein. Frustration und Niedergeschlagenheit verstärken die Anfälligkeit von Rückenschmerzen. Kreuzschmerzen können auch den Sinnkontext erschüttern, die Klarheit des Denkens behindern, zu einer Enge des Denkens führen: Der Mensch kann an nichts mehr denken als an Rückenschmerzen und zweifelt den Sinn seines Handelns an. Dies wiederum wirkt stark belastend und verstärkt Rückenprobleme und emotionale Probleme. So können vielfältige Rückkopplungsschleifen eine Erkrankung schrittweise verstärken und chronifizieren.

Krankheit kann auf allen 5 Koshas beginnen

Krankheit kann auf allen 5 Ebenen beginnen:

  • Annamaya Kosha: Wenn man etwas Schlechtes isst, einen Unfall hat, sich eine Infektion zuzieht, kann man sagen, ist die Ursache die physische Hülle. Auch wenn man sich schlecht ernährt, nicht ausreichend Bewegung hat, falsch atmet, nicht für Entspannung sorgt, kann das zu Krankheit führen. Physische Krankheit führt dann zu schlechterem Energiegefühl (Prana), emotionalem Leiden, unklarem Denken, schlechterem Zugang zur Spiritualität
  • Pranamaya Kosha: Eventuell hat der Mensch zu viel Prana ausgegeben, zu wenig Prana wieder aufgenommen. Mangel an Energie verschlechtert die Abwehrkräfte und die Selbststeuerungsprozesse des Körpers, was zu Krankheit führen kann. Mangel an Prana lässt den Menschen auch schlechter fühlen, unklarer denken, schlechteren Zugang zu seinem spirituellen Sein haben
  • Manomaya Kosha: Eine emotionale Verunsicherung, ein emotionaler Konflikt, kann Ursache von Krankheit sein: Eine Enttäuschung, eine Trennung, eine Auseinandersetzung kann die Gefühle des Menschen erschüttern. Das kann zu Prana Blockaden führen. Emotionale Verzweiflung hat Auswirkungen auf den physischen Körper: Verspannungen manifestieren sich, Herz-Kreislaufsystem wird beeinflusst, Verdauung funktioniert nicht mehr so gut, Immunsystem wird gestört etc. Dies kann zu ernsthaften Erkrankungen führen. Emotionale Enttäuschungen, Depression, Burnout erschüttern die Sinnkontexte, lassen den Menschen weniger klar denken. Oft geht das einher mit spirituellen Zweifeln.
  • Vijnanamaya Kosha: Manchmal gibt es ein äußeres Ereignis, welches einem am Sinn des Lebens verzweifeln lässt: Eine schwere Erkankung eines nahen Menschen, eine Trennung, eine Kündigung, stellen den Lebensmittelpunkt in Frage. Dies führt zur Antriebslosigkeit, also Mangel an Prana, zu emotionaler Verzweiflung, was wiederum den Körper beeinflusst. Mangelnde Abwehrkräfte sind die Folge, was dann zu Infektanfälligkeit führt. Auch können die Selbststeuerungsprozesse gestört werden, was zu Autoimmunerkrankungen etc. führen kann
  • Anandamaya Kosha: Durch Mangel an spiritueller Praxis kann ein spiritueller Aspirant den Zugang zu seiner spirituellen Mitte, zu Gott, zur Transzendenz verlieren. Seine Intuition wird gestört. Dies kann die Sinnkontexte erschüttern, den Menschen traurig machen und energielos. Dann funktionieren auch die Selbststeuerungsfähigkeiten auf der physischen Ebene nicht mehr

So kann Krankheit also auf allen 5 Koshas beginnen.

Gesundheit, Heilung und die 5 Koshas

Genau wie Krankheit auf allen 5 Koshas beginnen kann, kann auch Gesundheit wieder hergestellt werden auf allen 5 Ebenen. Heilung kann also auf allen 5 Ebenen beginnen:

  • Annamaya Kosha: Auf der physischen Ebene kannst du vieles tun, um Gesundheit wiederherzustellen, Heilung zu bewirken:
  • Pranamaya Kosha: Du kannst eine Menge tun, um das Prana zu erhöhen, Energieblockaden in den Nadis aufzulösen, die Chakras zu öffnen. Unter anderem gehört dazu:
    • Yoga Asanas beseitigen durch sanfte Dehnkung die Energie-Blockaden in den Nadis. Yoga Asanas aktivieren das Prana. Und öffnen die Chakras. Aus der Art der Erkrankung kann man oft auch schließen, welches der Pranas, also welches Vayu in Mitleidenschaft gezogen ist und kann entsprechende Asanas ausführen. Wenn man weiß, welche der Nadis (Energiekanäle) blockiert ist, kann man diese bewusst mit den richtigen Asanas öffnen. Ebenso kann man ganz spezifische Chakras mit spezifischen Asanas öffnen
    • Pranayama, Yoga Atemübungen, haben eine starke Wirkung auf das Prana. Prana wird aktiviert - und ein starkes Prana wirkt heilend auf allen Ebenen
    • Ernährung hat nicht nur Einfluss auf den physischen Körper sondern auch auf das Prana. Daher achten Yogis nicht nur auf die physische Wirkung der Nahrung, sondern auch auf die feinstoffliche Wirkung
    • Tiefenentspannung und Meditation wirken auch auf das Prana
    • Heilgebete, Om Tryambakam Mantra, Heilrituale
    • Nutzung der Heilenergie der Natur, der Bäume, des Wassers, der Erde, des Himmels, etc.
    • Darüberhinaus gibt es weitere feinstoffliche Behandlungsmöglichkeiten wie Energiemassage, Kristallakupunktur, Akupunktur, Shiatsu, Prana-Heilung, Reiki, diverseste Formen von Energie-Heilmethoden
  • Vijnanamaya Kosha: Du kannst bewusst mit den Techniken des Jnana Yogas arbeiten, um so Heilung auf der intellektuellen Ebene zu bewirken
    • Überzeugung, dass Krankheit einen Sinn hat - so kannst du sie annehmen, was zu einer besseren Heilung führt
    • Überlegung: Zu welcher Erfahrung führt die die Krankheit - und kannst du diese Erfahrung auch ohne Krankheit machen, und wenn ja, wie
    • Vichara, spirituelle Untersuchung: Wer bin ich? Wenn du erkennst: Ich bin das Unsterbliche Selbst, verlieren viele Erkrankungen ihren Schrecken - und können so schneller heilen
    • Besseren Selbstwert und Selbstvertrauen entwickeln
  • Anandamaya Kosha: Wende dich an eine höhere Wirklichkeit. Du kannst zu Gott beten und um Heilung bitten. Du kannst dich öffnen für den Segen der Göttlichen Mutter. Und du kannst das grenzenlose Vertrauen entwickeln, dass Gott hinter jeder Erfahrung ist

So kann Heilung auf jeder der Koshas, jeder Ebene des Menschseins beginnen. Heilung auf einer Ebene kann Heilung auf den anderen Ebenen bewirken. Meist ist eine kombinierte Therapie am besten.

Hatha Yoga und Gesundheit

Hatha Yoga stärkt die Gesundheit. Wer regelmäßig Hatha Yoga übt, wird seltener krank. Dies sagen die alten Hatha Yoga Schriften. Dies zeigen auch zahllose wissenschaftliche Studien. Der Yoga Meister Swami Vishnu-devananda sprach von den 5 Punkten des Yoga:

  • Richtige Körperübungen (Asanas)
  • Richtige Atemübungen (Pranayama)
  • Richtige Entspannung (Shavasana bzw. Yoga Nidra)
  • Richtige Ernährung (Mitahara)
  • Positives Denken (Vedanta) und Meditation

Die ersten 4 Punkte sind die Hauptpraktiken des Hatha Yoga. Zum Hatha Yoga gehören auch Kriyas, Reinigungsübungen, sowie Mudras und Bandhas. In den Hatha Yoga Schriften werden auch zahlreiche Meditationstechniken beschrieben und das Studium der Vedanta Philosophie empfholen.

Hatha Yoga stärkt die Selbstheilkräfte. Wer Hatha Yoga übt, ist belastbarer, leidet weniger und Infektionen. Wenn er mal krank wird, er schneller gesund.

Ayurveda und Gesundheit

Ayurveda Massage

Ayurveda ist die wichtigste und verbreitetste indische Naturheilkunde. Ayurveda gibt viele Empfehlungen für ein gesundes Leben. Wer gesund lebt, wird nicht so schnell krank. Und wer erkrankt ist, kann durch Ayurveda wieder gesund werden.

Ayurveda spricht, stark vereinfacht, von 3 Haupt-Ursachen von Krankheit:

  • Dosha Übersteuerung: Wenn eine der drei Bio Energien (Doshas) Vata, Pita oder Kapha zu stark wird, erkrankt der Organismus
  • Mangelndes Agni, Verdauungsfeuer: Ist Agni, das Verdauungsfeuer, zu schwach, werden Nährstoffe nicht richtig verdaut bzw. umgewandelt. Dann bekommt der Organismus zu wenig Nährstoffe und zu wenig Energie, Prana, aus der Nahrung#
  • Ansammlung von Ama, Unreinheiten, Stoffwechselprodukten: Durch ungesunde Lebensweise werden dem Körper zu viele Stoffe zugeführt, die er nicht braucht. Oder durch schwaches Agni werden statt Nährstoffe Amas erzeugt.

Ayurveda empfiehlt daher für gute Gesundheit:

  • Typgerechte Lebensführung um so die Doshas in ihrer natürlichen Prakriti, ihrem individuellen natürlichen Mischungsverhältnis zu halten
  • Techniken um Agni, das Verdauungsfeuer zu stärken
  • Regelmäßige Reinigungstechniken, um etwaige sich ansammelnden Amas abzubauen

Zu den vorbeugenden und damit gesundheitsstärkenden Maßnahmen im Ayurveda gehören auch

  • Dinachara, gesunder Tagesablauf, in dem viele gesunde Ayurveda Techniken integriert sind
  • Mitahara, gesunde Ernährung
  • Regelmäßige Selbstmassage sowie Genuss von vorbeugendem Abhyanga, Ölmassage
  • Hatha Yoga
  • Meditation

Wenn man erkrankt ist, gibt es ein umfangreiches Arsenal an Ayurveda Therapie Möglichkeiten. Dazu gehören unter anderem:

  • Rationale Therapie, wie Kräuterheilkunde, Ernährung, Massagen, Reinigungstechniken, Asanas, Pranayama, Tagesablaufsveränderungen
  • Energietherapie wie Edelsteintherapie, Yantras und Mantras
  • Geistig-emotionale Therapie wie Meditation, Techniken des positiven Denkens, Arbeit an den Emotionen
  • Spirituelle Therapie, Ausrichtung des Lebens auf eine höhere Wirklichkeit

Mehr dazu im Abschnitt Ayurveda Therapie.

Raja Yoga und Gesundheit

Meditation hilft der Gesundheit

Raja Yoga ist der Yoga der Geisteskontrolle. Im Hauptwerk zu Raja Yoga, dem Yoga Sutra des Patanjali, wird zwar das Wort Gesundheit nicht erwähnt. Überhaupt ist im Yoga Sutra von Patanjali Gesundheit und Krankheit kein Thema. Nur im ersten Kapitel, Vers 30 wird Vyadhi, Krankheit, als ein Hindernis auf dem Yoga-Weg erwähnt: "Die Hindernisse für die Verwirklichung sind Krankheit, geistige Trägheit, Zweifel, Gleichgültigkeit, Faulheit, Verlangen nach Vergnügen, Täuschung, die Unfähigkeit zur Konzentration und Ruhelosigkeit des Geistes durch Ablenkungen (Übersetzung von Sukadev Bretz". Dennoch kann man einiges zum Thema Gesundheit aus dem Yoga Sutra und aus Raja Yoga entnehmen:

  • Gesundheit des Körpers beginnt mit Gesundheit im Geist. Umgekehrt können geistige Probleme zu körperlichen Krankheiten führen
  • Körperliche Krankheiten können durch geistige Techniken behoben werden. Patanjali gibt in den Versen nach 1.30 Techniken zur Überwindung der aufgezählten Hindernisse, wozu Krankheit gehört - und diese sind im wesentlichen geistige Techniken
  • Zur Behebung der Hindernisse auf dem Weg und damit auch zur Überwindung von Krankheiten empfiehlt Patanjali
    • Meditation über einen Aspekt der Wahrheit (1,32): Durch Meditieren über die höhere Wirklichkeit wird der Geist ausgerichtet auf etwas Höheres. Damit wird der Geist weg gebracht vom krank Machenden
    • Kultivierung von Freundlichkeit, Wohlwollen, Zufriedenheit und Gleichmut (1.33): Es ist möglich, positive Eigenschaften und Liebe zu entwickeln. Indem der Geist von diesen Eigenschaften erfüllt wird, kann Gesundheit gefördert werden
    • Pranayama (1.34): Patanjali erwähnt Pranayama, Atemübungen, als Mittel zur Überwindung der Hindernisse. Durch Atemübungen wird das Prana beeinflusst. Prana verhilft zu Gesundheit
    • Techniken zur Entwicklung einer höheren Wahrnehmung (1.35): Wenn die Wahrnehmung mehr auf eine höhere Wirklichkeit ausgerichtet wird, und weniger auf das Problematische, kommt Gesundheit leichter. Jemand der sich mit dem Problematischen im Leben zu sehr beschäftigt, wird seine Krankheiten verschlimmern. Höhere Wahrnehmung im Sinne von Patanjali betrifft übersinnliche Wahrnehmung, Sinn im Leben, Wahrnehmung einer höheren Wirklichkeit
    • Konzentration auf den Zustand des Lichtes jenseits von Leid (1.36): In Wahrheit bist du reines Bewusstsein, welches als Licht und Freude erfahren werden kann. Indem du dich konzentrierst auf diesen Zustand des Lichtes, welcher jenseits allen Leidens ist, kommt Heilung
    • Durch Vergegenwärtigung eines Menschen, der menschliche Leidenschaften überwunden hat (1.36): Mit anderen Worten: Wenn du dich geistig mehr mit positiven Menschen beschäftigst, wirst du selbst positiver. Sich ständig mit den Fehlern anderer zu beschäftigen, kann auch krank machen. Es gilt auch: In jedem Menschen gibt es bewundernswerte Eigenschaften. Denke öfter an diese bewundernswerten Eigenschaften in anderen - das hilft für bessere Gesundheit.
    • Meditation durch Wissen aus Traumzustand und Tiefschlaf (1.38): Wissen aus Traumzustand und Tiefschlaf ist von zweierlei Natur: Zum einen zeigt dir Tiefschlaf und Traum, dass die Wirklichkeit im Wachzustand nur relativ ist. Wenn du weißt, dass diese welt und evtl. deine Erkrankung nur relativer Natur ist, die schon in Schlaf und Traum jede Nacht verschwindet, kannst du gelassener und heiterer damit umgehen. Zum anderen kommt manchmal im Traum und beim Aufwachen ein besonderes Wissen aus dem Unterbewusstsein, das die Hilfe geben kann zur Überwindung von Krankheiten
    • Meditation über das, was dir zusagt (1.39): Meditation an sich ist ein Heilmittel. Es ist dabei nicht erheblich, wie du meditierst. Wichtig ist, dass dir die Meditationstechnik zusagt.

Dies sind also die Verse, die Patanjalis Ratschläge beinhalten zur Überwindung der Hindernisse, zu denen Krankheit (Vyadhi) gehört. Aus dem Yoga Sutra und dem Yoga-System kann man aber noch weitere Tipps erhalten:

  • Pratipaksha Bhavana: Entwicklung einer inneren Einstellung (Bhavana), welche dem krank Machenden entgegengesetzt (Pratipaksha) ist. Wenn du weißt, dass bestimmte Einstellungen/Emotionen, geistige Reaktionen auf äußere Situationen der Gesundheit abträglich sind, kannst du dir bewusst vornehmen, das Gegenteil davon zu kultivieren, z.B. durch die Eigenschaftsmeditation oder andere Techniken
  • Kriya Yoga: Im zweiten Kapitel (2.1) nennt Patanjali den Kriya Yoga zur Überwindung aller Kleshas, aller Ursachen des Leidens, wozu ja auch Krankheit gehört. Die Bestandteile des Kriya Yoga sind:
    • Tapas: Aktives Tun, z.B. Fasten, Asanas, Pranayama etc.
    • Swadhyaya, Selbststudium: Verständnis seiner Selbst sowie des Sinns der Krankheit kann helfen zur Heilung
    • Ishvara Pranidhana, Hingabe an Gott: Hingabe an Gott kann heilend wirken - und helfen, mit der Krankheit zu leben
  • Samyama auf das entsprechende Körperteil: Im 3. Kapitel des Yoga Sutra beschreibt Patanjali Samyama, die Aufeinanderfolge von Dharana, Dhyana und Samadhi. In einem einfacheren Sinn heißt Samyama liebevolle, nicht wertende, nicht analysierende Achtsamkeit auf etwas. Die Folge von Samyama ist Jaya (Meisterung) und Prajna, also intuitives Wissen: Indem du deinen Geist entspannt auf das Organ richtest, welches erkrankt ist, kann die Kraft deines Geistes heilend wirken und du kannst den Sinn der Krankheit intuitiv erfahren. In deiner Intuition kannst du erfahren, was hilfreich für die Gesundheit. Tägliches Erspüren alle wichtigen Teile des Körpers, wie es im Hatha Yoga üblich ist, kann in diesem Sinn auch eine Art Prävention sein: Die Vergegenwärtigung der Körperregionen als Technik an sich stärkt die Gesundheit

Weitere Techniken für Gesundheit und Heilung von Krankheiten, die aus dem Yoga Sutra abgeleitet werden können, sind

  • Affirmationen. Beispiel: "Ich freue mich darauf, morgen ganz gesund zu sein"
  • Visualisierung. Beispiel: Stelle dir vor dass du beim Einatmen Licht vom Kosmos aufnimmst und beim Ausatmen in den entsprechenden Körperteil schickst
  • Selbstbefragung (Svadhyaya). Beispiel: "Liebes Körperorgan, bitte sage mir: Hast du eine Botschaft an mich? Was brauche ich, um heil zu sein. Was rätst du mir zu tun?"

Kundalini Yoga und Gesundheit

Kundalini Yoga gibt dir viel Energie

Kundalini Yoga ist der Yoga der Energie. Im Kundalini Yoga geht es um

  • Mehr Prana, mehr Energie, für alles, was man im Leben bewirken will
  • Harmonisierung des Prana, der Lebensenergie
  • Aktivierung schlafender Energien und Fähigkeiten - Entfaltung des vollen menschlichen Potentials
  • Verfeinerung der Energien, Zugang zu subtileren Ebenen des Seins
  • Erweckung der Kundalini, der Kosmischen Energie (Shakti) im Menschen
  • Vereinigung der Kundalini Shakti mit Shiva, dem Kosmischen Bewusstseins - Erfahrung des Überbewusstseins, der Einheit

Kundalini Yoga gibt folgende Empfehlungen für Gesundheit:

  • Halte deinen Prana-Level hoch
  • Öffne deine Nadis, die Energiekanäle
  • Aktiviere deine Chakras, die Energie-Zentren
  • Öffne dich für die Kosmische Energie, die Shakti; stimme dich auf die Göttliche Mutter ein
  • Ist die Kundalini erweckt, lass sie wirken und vertraue dich ihr ganz an

Um das Prana hochzuhalten, übe Asanas, Pranayama, Gesunde Ernährung, Tiefenentspannung, Meditation. Diese Praktiken helfen auch, die Nadis zu öffnen, die Chakras zu aktivieren.

Um dich auf die Kosmische Energie einzustimmen, sieh die Schönheit in der Natur, in anderen Menschen, überall. Bete und bitte um Segen und Führung.

Bist du erkrankt, dann analysiere:

  • Welches der Prana Vayus ist gestört?
  • Welche Nadis sind blockiert?
  • Welche Chakras sind verschlossen?

Wenn du weißt, an welchem Prana Vayu, an welchen Nadis bzw. Chakras es liegt, kannst du entsprechende Übungen praktizieren, welche auf Prana, Nadis und Chakras wirken.

Jnana Yoga, Vedanta und Gesundheit

Gesundheit ist kein langfristig erstrebenswertes Ziel. Denn langfristig sind wir, vom physischen Standpunkt aus gesehen, alle tot. Gesundheit ist vielmehr Mittel zum Zweck. Der höchste Sinn im Leben ist die Selbstverwirklichung, Atma Sakshatkara, auch Gottverwirklichung, Erleuchtung, Moksha, Samadhi, Nirvana genannt. Gute Gesundheit kann für die Erlangung dieses Ziels hilfreich sein. Mittel für die Selbstverwirklichung sind

  • Bewusstes Annehmen der Lektionen in diesem Leben: Gesundheit ermöglicht bewusstere Erfahrung
  • Ausführen der Aufgaben im Leben, Erfüllen des Dharmas, Gestaltung des Karmas. Bei guter Gesundheit kannst du mehr bewirken
  • Uneigennütziges Dienen führt zur Auflösung des Ego. Durch gute Gesundheit kannst du mehr dienen. Umgekehrt gilt: Du kannst dich um deine eigene Gesundheit uneigennützig kümmern. Du kannst sagen: Ich kümmere mich um meine Gesundheit, um anderen zu dienen. So ist es uneigennütziges Dienen, wenn du für deine eigene Gesundheit sorgst
  • Selbstbefragung, Vichara: Wer bin ich? Gute Gesundheit kann die Klarheit des Geistes fördern
  • Meditation über das unsterbliche Selbst: Meditation geht leichter bei guter Gesundheit

Vedanta bzw. Jnana Yoga rät aber, Gesundheit nicht überzubewerten: Letztlich bist du weder Körper noch Geist. Vielmehr bist du unsterbliches Selbst, Atman. Und in Wahrheit ist dein Selbst eins mit der Weltenseele, Brahman. Je nach Karma bist du gesünder oder kranker. Bis zu einem gewissen Grad kannst du deine Gesundheit beeinflussen. Jenseits diesen Grades ist Gesundheit durch das Karma bedingt. Schlechte Gesundheit bzw. Krankheit kann sogar sehr wertvoll sein:

  • Durch Krankheit erfährst du, dass die physische Ebene dich nicht dauerhaft zufrieden stellen kann
  • Krankheit verdeutlicht dir die Vergänglichkeit des Lebens
  • Durch Krankheit erfährst du, dass Leiden zu einem physischen Leben dazu gehört
  • Krankheit lässt dich nach einem höheren Sinn im Leben fragen
  • Krankheit lässt dich inne halten und aus dem Alltagstrott heraus zu gehen
  • Krankheit lässt dich Gott zu wenden

Swami Sivananda schreibt in seinem Artikel Gesundheit, dass Vedanta der Gesundheit helfen kann: Viele Krankheiten kommen von Selbstzweifeln, Ängsten und Sorgen. Indem du dir bewusst machst: "Ich bin das Unsterbliche Selbst, der Atman", verschwinden alle Zweifel, Ängste, Sorgen. So kann sich natürliche Gesundheit manifestieren. Indem du dich nicht mit dem Körper und Geist identifizierst, fällt es dir auch leichter, ein gesundes Leben zu führen und positive Gesundheitsaffirmationen zu wiederholen.

Letztlich ist aber die Erkenntnis: "Ich bin das Unsterbliche Selbst" das was dich jenseits der Sorgen um Gesundheit und Krankheit gelangen lässt. Wenn du die höchstes Selbst verwirklicht hast, bist du glücklich, egal wie gesund oder krank du bist.


Karma, Gesundheit und Krankheit

Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Das Gesetz des Karma sagt, dass jede Erfahrung einen Grund und einen Sinn hat. Das Gesetz des Karma wirkt sich auch auf Gesundheit bzw. Krankheit aus: Du kannst einiges tun, um gesund zu sein. Wenn du krank bist, kannst du einiges tun, um wieder gesund zu werden. Jede Krankheit hat aber auch einen Sinn und hilft dir in deiner persönlichen und spirituellen Entwicklung.

5 Untergesetze des Karma

Man kann 5 Untergesetze des Karma unterscheiden:

  • Direkte Gesetze: das sind die naturwissenschaftlich nachweisbaren Gesetze
  • Gesetze der Gedankenkraft: Gedanken sind Kräfte, welche die physische Welt beeinflussen
  • Gesetz der Kompensation: Wenn du gegen Dharma (natürliche Ordnung) verstößt, insbesondere wenn du andere verletzt oder deine Pflichten nicht erfüllst, hat das eine Auswirkung, die dich dazu veranlassen soll, künftig anders zu handeln
  • Gesetz der Evolution: Um spirituell zu wachsen, kommen Erfahrungen, die dir das ermöglichen
  • Gesetz der Gnade Gottes: Göttliche Gnade kann einschreiten, um deine spirituelle Entwicklung zu beschleunigen und auch als Antwort auf deine Gebete

Die 5 Untergesetze des Karma und Gesundheit

Alle 5 Untergesetze haben Auswirkungen auf die Gesundheit. Du kannst alle 5 Untergesetze nutzen, um gesund zu bleiben bzw. zu werden:

Direkte Gesetze des Karma und Gesundheit

Die Art deiner Lebensführung hat großen Einfluss auf deine Gesundheit. Durch eine gesunde Lebensweise trägst du zu deiner Gesundheit bei. Unter dem oberen Abschnitt Gesundheitstipps findest du dazu ja eine ganze Menge:

  • Richtige Ernährung: Iss gesunde Nahrungsmittel. Iss ausreichend, aber nicht zu viel. Iss nichts zwischen den Mahlzeiten. Iss bewusst und kaue genügend. Iss abwechslungsreich. Meide Fleisch, Fisch, Alkohol, Nikotin, Drogen. Soweit dir möglich, meide Milchprodukte, Industriezucker und Weißmehl. Iss Obst, Salate, Rohkost, Gemüse, Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen, Tofu), Vollkorngetreide
  • Richtige Bewegung: Übe täglich Yoga Asanas und Pranayama. Gehe jeden Tag an die frische Luft. Spaziergänge, Fahrradfahren und Laufen sind sehr gesund
  • Richtige Entspannung/Anspannung: Leben ist Rhythmus. Habe Phasen intensiver Aktivität - das stimuliert den ganzen Organismus. Entspanne und regeneriere dich anschließend. Übe jeden Tag Tiefenentspannung
  • Ökologie: Achte darauf, wie du wohnst, wie du dich kleidest

Gesetz der Gedankenkraft

Gedanken sind geistige Kräfte. Gedanken haben Einfluss auf deine Gesundheit und können Krankheiten hervorrufen. Die drei Grundemotionen Ärger, Angst und Depression haben besonders starken Einfluss auf deine Gesundheit und sind für viele Krankheiten verantwortlich. Einige Tipps:

Tipps zum Umgang mit Ärger

  • Ärger ist laut Ayurveda oft ein Ausdruck von zu viel Pitta. Wenn du merkst, dass Ärger/Reizbarkeit/Zorn über das rational Rechtfertigbare hinausgehen, nutze die Ayurveda Ratschläge zur Reduzierung von Pitta. Am einfachsten: Trinke viel kaltes Wasser. Übe täglich Tiefenentspannung. Entspanne dich etwas mehr. Iss mehr Rohkost. Reduziere scharfe Gewürze, Koffeingetränke etc. Sei freundlich zu dir selbst - und dann auch zu anderen.
  • Ärger ist manchmal Zeichen etwas zu tun: Sei deinem Ärger dafür dankbar und überlege, wie du geschickter mit der Situation umgehen kannst
  • Entwickle Geduld und Gelassenheit, z.B. mit der Eigenschaftsmeditation
  • Fühle dich in andere Menschen ein. Wenn du andere verstehst, ärgerst du dich weniger

Tipps zum Umgang mit Angst

  • Angst ist laut Ayurveda oft ein Ausdruck von zuviel Vata. Wenn du merkst, dass Angst, Lampenfieber, innere Unruhe etc. über das rational Erklärbare hinausgehen, nutze die Ayurveda Tipps zur Beruhigung von Vata. Besonders einfach: Trinke warmes Wasser. Übe täglich Tiefenentspannung. Erlerne die Lampenfieber Transformations-Atmung. Bringe mehr Regelmäßigkeit in dein Leben, insbesondere beim Essen und Schlafen. Iss mehr warme und wärmende Nahrung
  • Angst ist manchmal Zeichen etwas zu tun: Sei deiner Angst dankbar, und gib der Situation in der du bist, ausreichend Aufmerksamkeit
  • Entwickle Mut und Selbstvertrauen, z.B. mit der Eigenschaftsmeditation
  • Entwickle Vertrauen zum Schicksal. Es kommt das, was kommen soll. Es kommt das, was dir und allen Beteiligten hilft, spirituell zu wachsen. Bete.

Tipps zum Umgang mit Depression bzw. depressiven Verstimmungen

  • Depression im Sinne von Niedergeschlagenheit kann laut Ayurveda ein Ausdruck von zuviel Kapha sein. Wenn du Niedergeschlagenheit bemerkst, die über das rational Erklärbare hinausgeht, dann nutze die Ayurveda Tipps zur Reduzierung von Kapha: Werde aktiv. Setze dich stimulierenden Reizen aus. Mache etwas, was dir Spaß macht. Umgib dich mit Menschen, die dich aufheitern. Singe, pfeife, tanze :-). Bewege dich. Iss weniger fett und weniger süß. Iss stärker gewürztes Essen.
  • Niedergeschlagenheit und Trauer sind manchmal adäquate Reaktionen des Organismus auf Verluste und Niederlagen. Eine gewisse Zeit der Trauer ist hilfreich beim Verarbeiten von Verlusten und Niederlagen. Wenn du aber auf kleine Niederlagen und Kritik zu schnell auf längere Phasen von Niedergeschlagenheit/Depression reagierst, solltest du überlegen, welche Alternativen du hast
  • Entwickle Durchsetzungsvermögen, Beharrlichkeit und Selbstvertrauen
  • Entwickle Vertrauen zu Gott. Er gibt dir die Aufgaben, die für dich angemessen sind und an denen du wachsen kannst. Gott verlangt von dir nur das was du auch machen kannst.

Nutze deine Gedankenkraft durch positives Denken

  • Beginne deinen Tag mit der Affirmation: "Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf den weiteren Tag"
  • Wenn du etwas beginnst, sage dir: "Ich freue mich darauf, ... zu tun".
  • Sage Affirmationen wie: "Ich kann das". "Es wird geschehen"
  • Gib deine Wünsche ans Universum. Ergänze sie mit einem Gebet: "Nicht mein Wille, dein Wille geschehe"
  • Visualisiere, wie das was du tust bzw. planst, erfolgreich abgeschlossen sein wird
  • Interpretiere deine Erfahrungen positiv. Sieh das Positive hinter dem was geschieht. Sieh das halb gefüllte Wasserglas, nicht das leere...

Gesetz der Kompensation

"Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu"

- das ist die wichtigste Leitlinie.

Was auch immer du anderen zufügst, kommt auf dich zurück. Handle daher aus der Liebe heraus und im Wunsch anderen zu helfen. So kommt immer mehr Liebe und Hilfe auf dich zu.

Mache dir keine überflüssigen Gedanken bezüglich Schuld und Rache: Letztlich kannst du auch anderen nichts zufügen, das nicht in ihrem Karma ist. Handle aus dem Geist der Liebe - und wenn es dir mal nicht gelingt, wirst du Lebensumstände erhalten, welche dir helfen werden, die Liebe zu entwickeln. Und du brauchst niemandem "Lektionen" erteilen, niemandem etwas heimzuzahlen. Das Karma wird das auch ohne dein Zutun tun.

Gesetz der Evolution

Alles was du erfährst, hilft dir, dich spirituell zu entwickeln. Swami Sivananda sagte immer wieder: "Das Ziel des Lebens ist die Gottverwirklichung". Und die Erfahrungen helfen dir, dahin zu gelangen.

In diesem Sinne gibt es karmische Krankheiten: Das sind Krankheiten, die du nicht durch falsches Handeln oder Denken selbst geschaffen hast. Es sind vielmehr Krankheiten, die dir die Erfahrungen geben, die du brauchst, um spirituell zu wachsen.

Tipps zum Umgang mit karmischen Krankheiten

  • Überlege dir: Welche Erfahrung mache ich durch die Krankheit, die ich ohne diese Krankheit nicht machen würde? All diese sind menschlich wertvoll, all diese sind wichtig für deine Entwicklung. Möglichkeiten, auch sich widersprechende Möglichkeiten, wären z.B.
    • Erfahrung der Hilflosigkeit
    • Erfahrung, dass andere Menschen sich um einen Kümmern
    • Erfahrung von Schmerz
    • Erfahrung der Endlichkeit des Lebens
    • Erfahrung von Ohnmacht
    • Respekt vor Ärzten, Krankenschwestern etc.
    • Demut
    • Kämpfertum: Kämpfen gegen die Krankheit als wichtige menschliche Erfahrung
    • Umsicht: Notwendigkeit, die Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen
    • Notwendigkeit eigene Wege zu gehen
  • Überlege dir: Habe ich diese oder ähnliche Krankheiten schon gehabt? Wenn ja: In welcher Situation war ich? Könnte ich anders reagieren in diesen Situationen als mit Krankheit?
  • Überlege dir: Könnte ich die Erfahrung dieser Krankheit auch anders machen als durch Krankheit? Könnte ich die Erfahrung, zu welcher mich die Krankheit zwingt, auch bewusster und intensiver machen? Beispiele:
    • Bei Heiserkeit kann dir die Stimme weg bleiben. Du kannst dir bewusst vornehmen eine Weile nicht zu sprechen
    • Bei Fieber brauchst du Bettruhe. Du kannst dir bewusst vornehmen, ein paar Tage lang zu ruhen
    • Bei einem Beinbruch kannst du dich eine Zeitlang nicht allzusehr bewegen. Du kannst dir vornehmen, nicht wegzulaufen sondern das zu konfrontieren, was gerade anliegt
    • Durch Rückenschmerzen wird dein Rücken gekrümmt, du wirst zu Demut gezwungen. Du kannst dir bewusst vornehmen, demütig zu sein, dich zu krümmen, mit anderen respektvoll umzugehen
    • Die oberen Beispiele sind nur Beispiele. Für dich können die jeweiligen Krankheitsbilder ganz andere Bedeutungen haben
  • Nicht immer erschließt sich die Bedeutung sofort. Habe Vertrauen: Auch wenn du zunächst nicht weißt, welche Bedeutung diese Krankheit hat, wird sich dir die Bedeutung langfristig erschließen - und du wirst sicherlich daran wachsen.

Gnade Gottes und Gesundheit

Gesundheit und Krankheit sind auch Gnade Gottes. Du kannst zu Gott beten: Dein Wille geschehe. Nicht alles liegt in deiner Hand. Gott weiß, was für dich - und für das ganze Universum - gut ist. Vertraue dich Gott an.

Manchmal kommen Krankheiten auch als Antwort auf deine Gebete: Wenn du um Demut bittest, kann dich eine kurze und heftige Erkältung demütig machen. Wenn du Gott um Führung bittest, kann dich Gottes Führung in Form einer Krankheit von etwas abhalten, was nicht deine Aufgabe ist.

Du kannst auch zu Gott beten:

  • Bitte lass diese Krankheit an mir vorüberziehen. Nicht mein Wille, dein Wille geschehe
  • Lieber Gott, gib mir die Kraft, das zu tun, was möglich ist, um zu Gesundheit zu kommen. Gib mir das Vertrauen, die Krankheit anzunehmen, wenn ich sie nicht ändern kann. Gib mir die Weisheit, zwischen beiden zu unterscheiden

Du kannst auch andere bitten, für dich zu beten.

Letztlich ist das ganze Universum eine Manifestation Gottes im Sinne eines allumfassenden Bewusstseins. Dein Körper ist wie eine Zelle im kosmischen Organismus von Gott. Deine Gedanken und Gefühle sind Teile des Geistes Gottes. Dein Bewusstsein ist eins mit dem Bewusstsein Gottes. So ist letztlich alles Lila, Spiel Gottes. Oder anders ausgedrückt: Das gesamte Universum ist ein Ausdruck der Gnade Gottes. Lebe aus diesem Bewusstsein

Spiritueller Aberglaube und Gesundheit

Viele Menschen denken, dass Gesundheit ein Zeichen ist, dass sie ihr Leben richtig führen. Und sie glauben, dass Krankheit ein Zeichen ist, dass sie vieles falsch machen.

Ganz falsch ist diese Ansicht nicht. Manchmal ist Krankheit tatsächlich ein Zeichen, dass man einiges falsch macht. Krankheit kann zeigen, dass man die Ernährung umstellen sollte, mehr Asanas und Pranayama üben sollte, liebevoller mit seinen Mitmenschen umgehen kann, bewusster durchs Leben gehen sollte, sich das Leben und seine Aufgaben annehmen sollte.

Manchmal kommt Krankheit jedoch auch aus unerfindlichen Gründen. Im oberen Abschnitt war von den 5 Gesetzen des Karma die Rede. Davon sind 3 hier von Belang:

  • Gesetz der Kompensation: Vielleicht hast du in einem früheren Leben jemand anderen verletzt. Jetzt kommst du in eine Situation, in der du diese Erfahrung machst - um künftig mitfühlender zu sein. Du hast in den letzten Jahren alles richtig gemacht - was jetzt kommt ist eine karmische Reinigung
  • Gesetz der Evolution: Um zur höchsten Verwirklichung zu kommen, musst du alle wichtigen menschlichen Erfahrungen machen. Manches kommt einfach auf dich zu, weil es zum "Lehrplan" menschlicher Entwicklung gehört
  • Gesetz der Gnade Gottes: Vielleicht hast du darum gebetet, dass du dich schneller entwickelst. Dann kann es geschehen, dass Gottes Gnade dir Erfahrungen gibt, die dir eine schnellere Entwicklung ermöglichen - und dazu kann eben auch Krankheit gehören.

Auch Menschen, die Yoga praktizieren, werden mal krank. Viele Menschen denken, dass Krankheiten, die nach Beginn ihrer Yoga Praxis kommen, vom Yoga kommen. Oder sie glauben, dass die Krankheiten durch eine falsche Ausübung der Yoga Praxis kommen. Manchmal ist es wichtig, seine Yoga Praxis anzupassen - Krankheiten können dazu helfen. Manchmal haben die Krankheiten aber gar nichts oder nur wenig mit Lebensstil und Yoga Praxis zu tun. Du brauchst also nicht wegen einer Erkältung oder Magenbeschwerden dein ganzes Leben und deine spirituelle Praxis in Frage zu stellen. Nutze dagegen jedes Zeichen, deine Praxis zu intensivieren, bewusster zu Leben, mehr zu beten...

Und manche Krankheiten kommen auch, damit du lernst, dich nicht mit dem Körper zu identifizieren. Vom höchsten Standpunkt aus gilt: Du bist das unsterbliche Bewusstsein, jenseits von Körper und Geist. Du bist eins mit dem Göttlichen - jenseits von Gesundheit und Krankheit.

Siehe auch

Weblinks

Ausbildungen

Atem-Praxis

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Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft

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Meditation

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Asanas als besonderer Schwerpunkt

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Ernährung

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