Yogasutra: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Patanjali.jpg|thumb|300px|Darstellung Patanjalis als Mischwesen bestehend aus einem männlichen Oberkörper und einer Schlange als Unterkörper. Über seinem Kopf breitet sich eine Schlange mit mehreren Köpfen aus.]]  
[[Datei:Patanjali.jpg|thumb|Darstellung Patanjalis als Mischwesen bestehend aus einem männlichen Oberkörper und einer Schlange als Unterkörper. Über seinem Kopf breitet sich eine Schlange mit mehreren Köpfen aus.]]  


Das '''Yogasutra'''  ([[Sanskrit]]: योगसूत्र yogasūtra  ''n.'') wörtl.: "Leitfaden" ([[Sutra]]) des [[Yoga]], auch पातञ्जलयोगसूत्र pātañjalayogasūtra ("''Yogasutra'' des [[Patanjali]]") genannt. Das ''Yogasutra'' ist das Standardwerk des Yoga. Es wurde von [[Patanjali]] verfasst, der vermutlich im 2. Jh. n. Chr. lebte und stellt den [[Yoga]] als eines der sechs indischen orthodoxen philosophischen Systeme ([[Shaddarshana]]) dar.
Das '''Yogasutra'''  ([[Sanskrit]]: योगसूत्र yogasūtra  ''n.'') wörtl.: "Leitfaden" ([[Sutra]]) des [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga], auch पातञ्जलयोगसूत्र pātañjalayogasūtra ("''Yogasutra'' des [[Patanjali]]") genannt. Das ''Yogasutra'' ist das Standardwerk des Yoga. Es wurde von [[Patanjali]] verfasst, der vermutlich im 2. Jh. n. Chr. (oder irgendwann zwischen 200 v.Chr. und 400 n.Chr.) lebte und stellt den [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] als eines der sechs indischen orthodoxen philosophischen Systeme ([[Shaddarshana]]) dar.


==Sutras==
==Sutras==
Es gibt verschiedene Formen indischer Schriften. Sutras sind die kürzeste und prägnanteste Weise, etwas zu sagen - nicht nur im Yoga, sondern auf allen Gebieten. Es gibt zum Beispiel das [[Nathya Sutra]] über indischen Tanz, es gibt Sutras über Politik usw. Für den [[Jnana Yoga]] ist zum Beispiel das [[Brahma Sutra]] sehr wichtig. Aber es kann nur dann ein [[Sutra]] geben, wenn die Tradition schon einige Jahrhunderte alt und reif dafür ist, in Sutraform komprimiert zu werden.
Das [[Sutra]] ist eine literarische Form, die in [[Indien]] am meisten verbreitet ist bzw. war. Damit werden Inhalte kurz und prägnant vermittelt. Diese literarische Form wird nicht nur im yogischen Bereich eingesetzt, sondern geht auch in andere Bereiche. Für den traditionellen indischen [[Tanz]], [[Bharata Natyam]], gibt es zum Beispiel das [[Natya Sutra]]. Der [[Jnana Yoga]] wird im [[Brahma Sutra]] beschrieben.  


Ein Sutra ist kein Lehrbuch, das man liest, und anschließend hat man alles verstanden. Es ist vielmehr als Leitfaden für den Lehrer gedacht, um dem Schüler Raja Yoga beizubringen, indem er ihn Vers für Vers durchgeht. Und es ist gleichzeitig auch ein Leitfaden für den Schüler. In früheren [[Zeit]]en war es üblich, dass die Schüler ein Sutra vollständig auswendig lernten, bevor der [[Lehrer]] irgendwelche Kommentare dazu abgab. Erst wenn der Schüler sie auswendig konnte, wurde er als würdig erachtet, im Raja Yoga unterwiesen zu werden. Das Yoga Sutra ist übrigens nicht so schwer auswendig zu lernen, denn die Verse sind tatsächlich inhaltlich wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht. Man kann aus dem letzten Wort des jeweiligen vorhergehenden Verses fast schon den Anfang des folgenden Verses erraten.
Das Yogasutra von [[Patanjali]] ist kein Buch, das man einfach so runterliest und den Inhalt dann erfasst hat. Es soll vielmehr einem [[Lehrer]] als Leitfaden dienen, um seinem Schüler [[Raja Yoga]] zu vermitteln, indem er ihm Sutra um Sutra erklärt. Und gleichzeitig hilft das Yogasutra auch dem Schüler, sich an die Sutras zu erinnnern und sie in der richtigen Reihenfolge vorliegen zu haben. Früher unterrichteten die Lehrer ihre Schüler so, dass diese zunächst ein Yogasutra auswendig lernen mussten, bevor sie sich selbst überhaupt dazu geäußert hatten. Erst wenn ein [[Schüler]] sich die Mühe gemacht hat, das Sutra auswendig zu lernen, wurde er als würdig angesehen, darin ausführlicher belehrt zu werden. Es ist in der Tat ganz einfach, das Yogasutra auswendig zu lernen, denn die Verse bauen aufeinander auf. Am letzten Wort des vorhergehenden Verses kann man schon leicht den nächsten Vers erkennen.


Ein Sinn des Auswendiglernens besteht darin, dass der Text im [[Geist]] präsent ist. In früheren Zeiten gab es kaum Bücher. Die Inder haben auf Palmblätter geschrieben. Palmblätter sind schwierig zu präparieren und zu beschreiben und halten auch nur einige Generationen lang. Dann müssen sie neu abgeschrieben werden. Einer der Gründe, warum man so große [[Schwierigkeit]]en hat zu bestimmen, aus welcher Zeit eine indische Schrift stammt, ist, dass man auf kein Original mehr zurückgreifen kann, sondern nur auf wiederholte Abschriften. Man kann also nicht beurteilen, ob eine Schrift nun schon Tausende oder "nur" Hunderte von Jahren alt ist. Die Sutras wurden vorgelesen, vom Lehrer erklärt und von den Schülern gelernt. So lernten die Schüler auch ihren Geist und seine Arbeitsweise kennen.
Wenn man einen Text auswendig lernt ist er im eigenen [[Geist]] gegenwärtig. Früher gab es ja kaum Bücher, wichtiges Wissen wurde auf Palmblättern niedergeschrieben, die schnell verfallen sind, so dass der Inhalt neu abgeschrieben werden musste. Dies war kein leichtes Unterfangen und die Blätter hielten nur eine Generation lang. Da war es natürlich besser, einen Inhalt im [[Gedächtnis]] gespeichert zu haben, als sich auf Palmblätter zu verlassen. Ein Grund dafür, dass man die [[Zeit|Entstehungszeit]] einer [[Indische Schriften|indischen Schrift]] nur sehr schwer datieren kann, ist, dass die Originalschrift wahrscheinlich nicht erhalten ist, und man es immer wieder nur mit Abschriften zu tun hat. Deswegen kann man auch nicht bestimmen, ob ein Inhalt seit hunderten oder schon seit tausenden von Jahren auf der [[Erde]] ist.


Das Yoga Sutra lernt man hauptsächlich wegen seines Inhalts. Man rezitiert es meist nicht wie etwa die [[Bhagavad Gita]] oder die [[Upanisade]]n, die gleichzeitig [[Mantra]]charakter haben und durch ihre Klangschwingung wirken. Man findet es in [[Indien]] sehr häufig, dass die Bhagavad Gita öffentlich rezitiert wird - sehr viel seltener das Yoga Sutra.
Das Yogasutra dient nicht der Rezitation. Es hat keinen [[Mantra]]-[[Charakter]] und wird eher selten öffentlich rezitiert. Dafür werden die [[Bhagavad Gita]] und die [[Upanishade]]n eingesetzt, die durch ihre [[Klang]]schwingung eine bestimmte [[Wirkung]] erzeugen. Das Yogasutra wirkt durch seinen [[Inhalt]]. Der Schüler kann durch das Auswendig-Lernen seinen Geist, sein Gedächtnis trainieren und gleichzeitig etwas über seinen Geist und dessen Funktionsweise lernen.


====Patanjali Yoga Sutra: Suche dir Vorbilder====
====Patanjali Yoga Sutra: Suche dir Vorbilder====
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====Die Yamas im Raja Yoga Sutra – Lesung als Mp3 mit Sukadev====
====Die Yamas im Raja Yoga Sutra – Lesung als Mp3 mit Sukadev====
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====Dwesha nach dem Raja Yoga Sutra -mp3-Lesung mit Sukadev Bretz====
====Dwesha nach dem Raja Yoga Sutra -mp3-Lesung mit Sukadev Bretz====
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==Aufbau des Raja Yogasutras==
==Aufbau des Raja Yogasutras==
Das Yogasutra besteht aus 195 Versen in vier Kapiteln. Die in [[Sanskrit]] verfassten Verse sind sehr knapp gehalten, so dass für die [[Interpretation]] ein großer Spielraum entsteht, was in den vielen Kommentaren und Übersetzungen deutlich zum Ausdruck kommt. Der Autor [[Patanjali]] fasst im Yogasutra das [[Wissen]] des [[Raja Yoga]] zusammen, wobei  er sich eng an das System vom [[Samkhya]] anlehnt, aber auch [[Gedanke]]ngut aus verschiedenen Traditionen übernimmt. Patanjali gilt daher nicht als Begründer des Yoga, sehr wohl aber als erster, der den Yoga in einem Buch als ganzes systematisch zusammengefasst hat.
Das Yogasutra setzt sich aus vier Kapiteln zusammen und besteht aus 195 bzw. 196 Versen. Der kurze und prägnante Stil der Yogasutras eröffnet einen großen [[Interpretation]]sspielraum, was man auch an den zahlreichen Kommentaren dazu erkennen kann. Patanjali beschreibt im Yogasutra das zentrale [[Wissen]] des Raja Yoga. Dabei lehnt er sich an die [[Samkhya]] [[Philosophie]] an, trägt aber auch das [[Gedanke]]ngut unterschiedlicher Traditionen zusammmen. Patanjali ist deswegen nicht der "Vater" des [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga], er hat einfach nur die Informationen über Raja Yoga in einem Buch zusammengetragen.


Das Yoga Sutra besteht aus vier Teilen, den sogenannten „Padas“. „Pada“ bedeutet wörtlich "Fuß" oder im übertragenen Sinn Kapitel. Jedes Kapitel ist in Verse unterteilt, die ebenfalls als Sutras, Aphorismen, Verse, bezeichnet werden. Das Wort Sutra bezieht sich sowohl auf das Gesamtwerk wie auch auf jeden einzelnen Aphorismus . Die vier Füße, Kapitel, auf denen die Sutras stehen, sind:
Die Kapitel des Yoga Sutra nennen sich "Pada", was wörtlich "Fuß" und im übertragenen Sinn "Kapitel" bedeutet. Jedes Kapitel besteht aus zahlreichen Sutras, die man für den westlichen Menschen auch als "Aphorismen" oder "Verse" übersetzen kann. "Sutra" ist Teil des Titels des gesamten Werkes, das Wort wird allerdings auch für jeden einzelnen Vers angewendet.
 
Die vier Kapitel heißen:
# Samadhi Pada,
# Samadhi Pada,
# Sadhana Pada,
# Sadhana Pada,
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===Samadhi Pada===
===Samadhi Pada===
Samadhi Pada wird oft auch als "Theorie des Geistes" bezeichnet. In diesem ersten Kapitel beschreibt Patanjali, welche Stufen des [[Bewusstsein]]s und welche Arten von [[Samadhi]] (überbewusster Zustand) es gibt, und wie der Geist funktioniert bzw. was er ist. Er behandelt der Reihe nach, was Yoga ist, dann die verschiedenen Gedanken im Geist, die verschiedenen Weisen, wie man den Geist beherrschen kann, die verschiedenen Samadhi-Stufen ([[Savitarka]], [[Nirvitarka]], [[Savicara]], [[Nirvicara]], [[Sananda]] und [[Sasmita]]) als Formen von [[Samprajnata Samadhi]] und schließlich [[Asamprajnata Samdhi]]. Weiterhin schreibt er über die [[Hindernis]]se auf dem Weg, Hinweise zu deren Überwindung und schließlich nochmals über Samadhi und die Folgen von Samadhi.
Im ersten Kapitel erläutert Patanjali die unterschiedlichen Stufen des Bewusstseins und die Arten von [[Samadhi]], die es gibt. Mit Samadhi ist ein Geisteszustand gemeint, der über das normale Bewusstsein hinausgeht und als überbewusster Zustand bezeichnet werden kann. Er erklärt, wie der Geist funktioniert und was er ist. Deswegen wird das erste Kapitel auch gerne als die "Theorie des Geistes" bezeichnet. Patanjali beantwortet zunächst, was Yoga ist, dann beschreibt er die Gedanken, die sich im Geist bewegen und wie man diese beherrschen kann. Schließlich erklärt er die Samadhi-Stufen, die Stufen des Überbewussten: [[Savitarka]], [[Nirvitarka]], [[Savicara]], [[Nirvicara]], [[Sananda]] und [[Sasmita]], die Formen des [[Samprajnata Samadhi]] und des [[Asamprajnata Samadhi]] sind. Er zählt auch die Hindernisse auf, die es auf dem Weg gibt, und gibt Hinweise, wie man diese überwinden kann. Er beschreibt den Zustand des Samadhi und was er zu bedeuten hat.


Zunächst gibt [[Patanjali]] die Definition von Yoga an:
[[Patanjali]] definiert Yoga:


अथ योगानुशासनम् || 1.1 ||
अथ योगानुशासनम् || 1.1 ||
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"Nun wird Yoga erklärt."
"Nun wird Yoga erklärt."


Yoga geschieht immer im [[Jetzt]]. Jetzt wollen wir üben. Jetzt ist der richtige Moment. Wenn du mal dazu neigst, etwas aufzuschieben, kannst du dir selbst sagen: "atha", jetzt, nicht morgen. Jetzt wird Yoga erklärt und praktiziert.
Yoga geschieht immer im [[Jetzt]]. Jetzt wollen wir üben. Jetzt ist der richtige Moment. Jetzt wird Yoga erklärt und praktiziert.


योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः || 1.2 ||
योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः || 1.2 ||
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"Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist."
"Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist."


Der Geist ist wie das [[Wasser]] in einem See, auf dessen Grund ein Schatz ruht. Wenn das Wasser sich bewegt, entstehen Wellen, und wir können nicht auf den Grund schauen, um diesen Schatz zu sehen.
Das ist der bekannteste Vers des Yogasutra. Der Geist ist wie das [[Wasser]] eines Sees. Wenn das Wassser bewegt ist, können wir nicht in die Tiefe des Sees blicken und den Schatz sehen, der auf dessen Grund zu finden ist. "Nirodha" ist das Zur-Ruhe-Kommen des Geistes, was als einer der fünf Grundzustände des Geistes gilt.
 
Die 5 Grundzustände des Geistes sind:
Nirodha ist das Zur-Ruhe-Kommen des Geistes, was als einer der fünf Grundzustände des Geistes gilt.
Die 5 Grundzustände des Geistes:


# Nirodha: ganz ohne Gedanken
# Nirodha: ganz ohne Gedanken,
# Ekagrata: vollkommen konzentriert
# Ekagrata: vollkommen konzentriert,
# Vikshipta: sammelnd
# Vikshipta: sammelnd,
# Kshipta: zerstreut
# Kshipta: zerstreut,
# Mudha: deprimiert/unklar
# Mudha: deprimiert/unklar.


====Yoga-Sutra-1.33====
====Yoga-Sutra-1.33====
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====Yoga Sutra 1.34 – mp3-Lesung mit Sukadev====
====Yoga Sutra 1.34 – mp3-Lesung mit Sukadev====
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====Yoga Sutra 1.37====
====Yoga Sutra 1.37====
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====Yoga Sutra 1.38 – mp3-Vortrag mit Sukadev====
====Yoga Sutra 1.38 – mp3-Vortrag mit Sukadev====
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===Sadhana Pada===
===Sadhana Pada===
Das zweite Kapitel hat als Hauptthema [[Sadhana]], die spirituelle Praxis. Patanjali beschreibt dort zunächst den sogenannten [[Kriya Yoga]], Praktiken, die auch ein Anfänger tun kann („kri“ bedeutet „tun“), dann die [[Klesha]]s, die Ursachen des Leidens, was [[Karma]] ist, sowie Teile der Yoga-[[Philosophie]], die aus dem [[Samkhya]]-System stammt. Dabei geht es um die Fragen: Was ist diese Welt, warum bin ich überhaupt in dieser Identifikation, was ist der Sinn des Ganzen, was ist [[Bindung]] und was ist [[Befreiung]]? Der bekannteste Teil des Yogasutra, die acht Stufen des Yoga, findet sich ebenfalls im zweiten Kapitel. Speziell die ersten fünf Stufen - [[Yama]], [[Niyama]], [[Asana]], [[Pranayama]], [[Pratyahara]] - sowie ihre Wirkungen, wenn wir diese Stufen (Glieder) üben, sind hier beschrieben.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich hauptsächlich mit [[Sadhana]], der [[spirituell]]en Praxis. Zunächst erklärt Patanjali [[Kriya Yoga]]. Danach erläutert er die [[Klesha]]s, die Ursachen des [[Leid]]ens und was [[Karma]] bedeutet. Er bespricht Teile der Yoga-Philosophie des Samkhya-Systems und beantwortet die Fragen nach dieser [[Welt]], nach dem [[Sinn]] des Daseins auf der Erde, was Gebunden-Sein bedeutet und im Gegenzug dazu Befreiung. Der wohl berühmteste Teil des Yogasutra, die acht Glieder des [[Raja Yoga]], befindet sich ebenfalls in diesem Kapitel. Insbesondere die ersten fünf Stufen - [[Yama]], [[Niyama]], [[Asana]], [[Pranayama]], [[Pratyahara]] und ihre Wirkungen, wenn wir sie üben, werden hier beschrieben.


====Vortrag über Kriya Yoga in der Tradition von Patanjali====
====Vortrag über Kriya Yoga in der Tradition von Patanjali====
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====Kriya Yoga im Yoga Sutra====
====Kriya Yoga im Yoga Sutra====
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Die Kapitel sind nicht so systematisch, wie die Überschriften dies vermuten lassen, eben weil es Sutra-[[Stil]] ist und als Leitfaden zur Unterweisung und für die Praxis dient. Es würde unter diesem Gesichtspunkt keinen Sinn machen, das erste Viertel nur mit Theorie zu füllen, das zweite nur mit Praxis. Im ersten Teil überwiegt zwar die Theorie und im zweiten die Praxis, aber gleichzeitig findet sich im ersten Kapitel auch Praxis und im zweiten auch Theorie. Trotzdem ist das Hauptthema des ersten Kapitels die Theorie des Geistes und des zweiten Kapitels die [[Spiritualität|spirituelle]] Übung. Letzteres umfasst sowohl die eigentlichen Praktiken (Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara) als auch die Lebenseinstellung des [[Yogi]].
Es ist nicht so, dass die Kapitel systematisch sortiert und aufgeteilt sind, im ersten Kapitel die Theorie und im zweiten die Praxis besprochen wird. Im ersten Kapitel ist auch Praxis und im zweiten auch Theorie zu finden. Dennoch beschäftigt sich das erste Kapitel mit der Theorie des Geistes und das zweite Kapitel mit der [[Spiritualität|spirituellen]] Praxis. Im zweiten Kapitel werden auch die Lebenseinstellungen des [[Yogi]]s beschrieben.


====Yoga Sutra 2.5 – Unwissenheit -mp3-Lesung mit Sukadev====
====Yoga Sutra 2.5 – Unwissenheit -mp3-Lesung mit Sukadev====
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====Yoga Sutra 2.34 – mp3-Lesung mit Yoga Meister Sukadev Bretz====
====Yoga Sutra 2.34 – mp3-Lesung mit Yoga Meister Sukadev Bretz====
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====Yoga Sutra 2-52 -mp3-Vortrag mit Sukadev====
====Yoga Sutra 2-52 -mp3-Vortrag mit Sukadev====
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===Vibhuti Pada===
===Vibhuti Pada===
Das dritte Kapitel beschreibt die höheren Stufen des [[Raja Yoga]], nämlich [[Ddharana]], [[Dhyana]] und [[Samadhi]], also [[Konzentration]], [[Meditation]] und [[Überbewusstsein]] und deren Auswirkungen. Der größte Teil des 3. Kapitels behandelt die Auswirkungen, die es mit sich bringt, wenn man in der Lage ist, den [[Geist]] ganz auf etwas zu konzentrieren. Wer zu einer großen Konzentration fähig ist, erhält außergewöhnliche [[Fähigkeit]]en. Das dritte Kapitel wird in den Kommentaren oft vernachlässigt in der [[Vorstellung]], das alles sei nur für sehr weit entwickelte [[Mensch]]en. Oder es heißt, die [[Siddhi]]s (übernatürliche Fähigkeiten), die dabei entstehen, seien doch nur Hindernisse auf dem spirituellen [[Weg]], mit denen man sich als [[Aspirant]] gar nicht so sehr abgeben solle. Aber da [[Patanjali]] ein Viertel seines ganzen Werkes diesem Thema widmet, kann es wohl doch nicht ganz so sein. [[Swami]] [[Vishnu-devananda]] hat während eines fortgeschrittenen Kurses einige [[Aphorismus|Aphorismen]] aus diesem dritten Kapitel erläutert und gezeigt, dass sie nicht nur [[Siddha]]s (großen Meistern) vorbehalten sind, sondern auf jeder [[Entwicklung]]sstufe ganz praktisch anwendbar sind, um bestimmte Probleme zu lösen und Hindernisse im Geist wegzuräumen. Indem wir lernen, uns zu konzentrieren, kommen alle möglichen Fähigkeiten. Patanjali sagt im Grunde, dass Konzentration alles ist. Und das gilt auf allen Stufen der Entwicklung. Konzentrationstechniken sind nicht nur für Menschen, die tatsächlich Samadhi erreichen, sondern auch für spirituelle Aspiranten, die ernsthaft auf dem Weg sind und Konzentration üben wollen. Swami Vishnu sagte immer: "Für einen Yogi mit Konzentration ist nichts unmöglich", oder "Konzentration ist der erste Schritt der Meditation", "Ein zerstreuter Geist ist unfähig zu meditieren". Er forderte uns immer wieder auf, im Alltag, im ganz Banalen, konzentriert zu sein. Diese Konzentration kann man im täglichen [[Leben]] mit Hilfe der anstehenden [[Aufgabe]]n entwickeln. Umgekehrt kann man auch die Schwierigkeiten des täglichen [[Spirituelles Leben|Leben]]s besser bewältigen, wenn man konzentriert ist.
Im dritten Kapitel erläutert Patanjali die höheren Stufen des [[Raja Yoga]]: [[Ddharana]], [[Dhyana]] und [[Samadhi]], also [[Konzentration]], [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] und [[Überbewusstsein]] und ihre Auswirkungen. Das dritte Kapitel befasst sich vor allem mit den Auswirkungen, die eine hohe Konzentration mit sich bringen kann. Wenn ein Geist sehr konzentriert ist, erlangt der [[Mensch]] außergewöhnliche [[Fähigkeit]]en. Dieses Kapitel wird häufig nicht so intensiv in den Kommentaren bearbeitet, da man davon ausgeht, dass es nur für sehr hoch entwickelte Menschen ist, oder aber man sieht diese außergewöhnlichen Fähigkeiten ([[Siddhi]]s) nur als Hindernisse auf dem spiritellen [[Weg]], die den Aspiranten von [[Gott]] ablenken könnten. Swami Vishnu-devananda hat auch über dieses Kapitel in einem fortgeschritteneren Kurs gesprochen und dabei gezeigt, dass sie Aspiranten auf den unterschiedlichsten [[Entwicklung]]sstufen dienlich sein können. Die beschriebenen Übungen können bestimmte Probleme lösen und einem Menschen helfen, mit seinem Geist so umzugehen, dass eine Weiterentwicklung stattfinden kann.
 
Wenn wir lernen, uns zu konzentrieren, erhalten wir ganz unterschiedliche Fähigkeiten. Pantanjali sagt, dass Konzentration am wichtigsten ist. Und Konzentration kann man auf allen Entwicklungsstufen anstreben. Die Konzentrationstechniken sind für alle da, die sich ernsthaft darum bemühen, zu Gott zurück zu kehren. Swami Vishnu sagte immer: "Für einen [[Yogi]] mit Konzentration ist nichts unmöglich.", oder "Konzentration ist der erste Schritt der [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation].", "Ein zerstreuter Geist ist unfähig zu meditieren." Er forderte seine Schüler immer wieder auf, auch bei ganz banalen Tätigkeiten im Alltag konzentriert zu sein. Dadurch ist man auch in der Lage die Probleme des täglichen [[Leben]]s mit Konzentration besser zu bewältigen.


====Yoga Sutra von Patanjali 3.12====
====Yoga Sutra von Patanjali 3.12====
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====Patanjali Yoga Sutra: Wie Tiere helfen positive Eigenschaften zu entwickeln====
====Patanjali Yoga Sutra: Wie Tiere helfen positive Eigenschaften zu entwickeln====
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[[Swami Nityananda]], ein Schüler von [[Swami Sivananda]], der heute in Delhi eine Schule für Kinder aus den Armenvierteln betreibt, pflegt, wenn er um Ratschlag gebeten wird, zu sagen: "Concentrate, just concentrate" - nicht auf etwas konzentrieren, sondern einfach nur konzentrieren, immer ganz konzentriert sein, dann kommt alles andere von selbst. Wenn wir eine so starke Konzentration entwickeln, entsteht [[Macht]], und Macht korrumpiert. Patanjali beschreibt hier ganz großartige Dinge: Wie wir zum Beispiel den Geist anderer Menschen kennenlernen und beeinflussen, [[Vergangenheit]] und [[Zukunft]] sehen, unsere früheren Leben erfahren, größer, kleiner, unsichtbar, schwer, leicht usw. werden können - was sowohl wörtlich zu verstehen ist als auch im übertragenen Sinn. Wie diese Techniken uns schwergewichtig machen, so dass wir wahrgenommen werden, wenn wir etwas zu sagen haben. Oder wie sie uns unsichtbar machen, so dass wir von anderen Menschen in einer bestimmten Situation nicht wahrgenommen werden. Es ist aber auch durchaus wörtlich zu nehmen. Ich selbst habe mehrmals erlebt, wie Swami Vishnu in die Zukunft sehen konnte, dass er [[Hellsehen|hellseherische]] Fähigkeiten hatte und Ereignisse, die eigentlich unmöglich waren, möglich gemacht hat. Wenn er eine [[Vision]] hatte, spielte es keine Rolle, ob es äußerlich möglich war oder nicht - es hat sich einfach manifestiert.
Ein [[Schüler]] von [[Swami Sivananda]], [[Swami Nityananda]], schlägt seinen Schülern immer vor, sich zu konzentrieren, einfach nur zu konzentrieren - nicht auf etwas Spezielles, sondern einfach nur konzentrieren. Er meint, es wäre wichtig, immer ganz konzentriert zu sein, dann komme alles von selbst. Wenn man dazu fähig ist, sich sehr stark zu konzentrieren, dann entwickelt man auch sehr viel [[Kraft]], und Kraft bedeutet auch [[Macht]], und Macht kurrumpiert.


Die [[Gefahr]] für einen erwachenden Aspiranten dabei ist, dass sein [[Ego]] sich aufbläst. Daher sagt auch Patanjali, die Siddhis, die sich dabei entwickeln, sind Nebenwirkungen, Hindernisse, denn sie verstärken das Ego. Je fortgeschrittener man ist, desto weniger wird man die übernatürlichen Kräfte benutzen. Allerdings für den, der fortschreitet, aber noch nicht so sehr weit gekommen ist, ist es gut, diese Techniken zu üben, um die Konzentration weiterzuentwickeln und seinen Geist zum Instrument [[Gott]]es werden zu lassen.
Patanjali beschreibt in diesem Kapitel, wie man den Geist anderer Menschen kennenlernen und einen Einfluss darauf nehmen kann, wie man die [[Vergangenheit]] und die [[Zukunft]] sehen kann, wie man mehr über die eigenen früheren Leben erfahren kann, wie man sich kleiner oder größer machen kann, wie man unsichtbar wird, schwer oder leicht usw. Dies kann man wörtlich verstehen, dies kann aber auch im übertragenen [[Sinn]] gesehen werden. Er beschreibt, wie bestimmte Techniken uns schwergewichtig machen können, damit wir wahrgenommen werden, wenn wir etwas sagen und dabei auch gehört werden möchten. Es gibt Techniken, die uns unsichtbar machen, so dass wir in bestimmten Situationen gar nicht wahrgenommen werden. Sukadev hat manachmal erlebt, wie Swami Vishnu-devananda in die Zukunft sehen konnte oder Ereignisse möglich gemacht hat, die eigentlich unmöglich erschienen.


Bei all dem müssen wir [[Hingabe]] zu Gott üben, uns bewusst sein, auch wenn wir unsere Konzentrationsfähigkeit benutzen, sind wir Diener Gottes und stellen all unsere Fähigkeiten als Werkzeug Gott zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund spricht nichts dagegen, sein inneres Instrument zu verbessern. Wir entwickeln diese Fähigkeiten, um ein besserer Diener Gottes zu werden, und nicht, um ein dickes Ego zu bekommen. Nicht: "Das habe ich toll gemacht", sondern: "Gott wirkt durch mich hindurch". Man muss sich immer als Kanal Gottes sehen und alles, was man an Fähigkeiten bekommt und erreicht, als Gnade Gottes empfinden.
Die größte Gefahr für einen erwachenden Aspiranten sind diese besonderen Fähigkeiten (Siddhis), sein [[Ego]] könnte sich dabei aufblasen, und er könnte vom rechten Weg abkommen. Deswegen betrachtet Patanjali die Sidddhis auch nur als Nebenwirkungen, denn es wäre gut, sie wirklich als solche zu sehen, und es nicht zuzulassen, dass sie das Ego wieder stärken. Je weiter man geistig und spirituell entwickelt ist, umso weniger wird man diese Fähigkeiten benutzen. Für jemanden, der geistig und spirituell noch nicht sehr weit entwickelt ist, kann es gut sein, diese Techniken zu üben, damit er fortschreitet und sich in den [[Dienst]] Gottes stellt. Es ist wichtig, dass man sich immer dessen bewusst ist, dass man, egal, was geschieht und welche Fähigkeiten man hat, sich immer in den Dienst Gottes stellt. Wir entwickeln Fähigkeiten, um sie in den Dienst Gottes zu stellen und nicht in den Dienst des Ego. Es ist unglaublich wichtig, dass wir uns immer dessen bewusst sind, dass nicht wir die Dinge tun, sondern Gott durch uns hindurch wirkt. Jede Fähigkeit, die man erreicht oder bekommt, sollte man als [[Gnade]] Gottes sehen.


===Kaivalya Pada===
===Kaivalya Pada===
Das vierte Kapitel ist [[Kaivalya]], die Befreiung. Es enthält einiges über Befreiung, aber relativ unzusammenhängend auch über alle möglichen anderen Themen. Es gab eine Theorie, nach der das vierte Kapitel nicht von Patanjali sein könne, weil hier ein Aphorismus auf den anderen folgt, ohne dass sie miteinander etwas zu tun hätten. Laut der modernen Kommentatoren soll es aber trotzdem von Patanjali sein. Er hat eben in dieses vierte Kapitel alles hineingebracht, was nicht in die Logik und Aufeinanderfolge von Versen der ersten drei Kapitel hineingepasst hat, aber trotzdem wichtig ist. Er spricht zum Beispiel nochmals über Siddhis, die übernatürlichen Kräfte, und deren mögliche Ursachen. Er geht erneut auf [[Karma]] ein, auf den Unterschied zwischen [[Citta]] und [[Purusa]] (Geist und Selbst), auf das [[Wesen]] des [[Gedanken]]s, die Philosophie der [[Wahrnehmung]], und er endet natürlich mit Kaivalya, der Befreiung.
Im vierten Kapitel geht es dem Titel nach um [[Befreiung]], [[Kaivalya]]. Allerdings ist dieses Kapitel eher unzusammenhängend aufgebaut, und man hat den Eindruck, dass Patanjali hier alle Verse mit einfügt, die er bisher noch nicht unterbringen konnte. Er thematisiert erneut die übernatürlichen Kräfte, und woher sie kommen könnten. Er geht auf das Thema [[Karma]] ein, auf den Unterschied zwischen [[Citta]] und [[Purusa]] (Geist und [[Selbst]]), auf das [[Wesen]] des [[Gedanke]]ns, auf die [[Wahrnehmung]], und er schließt mit dem Thema über Befreiung ab.


====Santosha - Kurzvortrag über Santosha, Zufriedenheit====
====Santosha - Kurzvortrag über Santosha, Zufriedenheit====
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====Yogena Chittasya Padena Vacha – Patanjali Mantra====
====Yogena Chittasya Padena Vacha – Patanjali Mantra====
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====Patanjali Mantra- Erlaeuterung von Sukadev als mp3====
====Patanjali Mantra- Erlaeuterung von Sukadev als mp3====
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==Kommentare==
==Kommentare==
Das Yogasutra wurde im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder neu kommentiert und übersetzt. Der erste Kommentar stammt von [[Vyasa]], der im 5.Jh. n.Chr. gewirkt hatte. Dieser [[Yogabhashya]] genannte Kommentar wurde von [[Shankara]] (788-820), einem der größten indischen [[Philosoph]]en, in einem umfangreichen Werk nochmals kommentiert. Andere wichtige Kommentare sind das "Rajamartanda" von König [[Bhoja]] (um 1040) und das "Yogavarttika" von Vijnanabhikshu (2.H.16.Jh.). Bis zum 18. Jh. wurden nicht weniger als 15 verschiedene Kommentare zum Yogasutra verfasst. Diese Zahl erhöht sich bis heute fortlaufend.
Das Yogasutra wurde im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder neu kommentiert und übersetzt. Der erste Kommentar stammt von [[Vyasa]], der im 5.Jh. n.Chr. gewirkt hatte. Dieser [[Yogabhashya]] genannte Kommentar wurde von [[Shankara]] (788-820), einem der größten indischen [[Philosoph]]en, in einem umfangreichen Werk namens [[Yogabhashyavivarana]] nochmals kommentiert. Andere wichtige Kommentare sind das [[Rajamartanda]] von König [[Bhoja]] (um 1040) und das [[Yogavarttika]] von [[Vijnana Bhikshu]] (16.Jh.). Bis zum 18. Jh. wurden nicht weniger als 15 verschiedene Kommentare zum Yogasutra verfasst. Diese Zahl erhöht sich bis heute fortlaufend.


==Übersetzungen==
==Übersetzungen==
Das Yogasutra wurde um 1000 vom muslimischen Universalgelehrten [[Al-Biruni]] ins Arabische übersetzt, dem "Kitab Batanjali". Ansonsten blieb das Yogasutra bis in die Neuzeit außerhalb Indiens unbeachtet. Mit dem Aufkommen des Interesses an Yoga in Europa und Nordamerika, wurde das Yogasutra immer wieder neu in westliche Sprachen übersetzt. Auf Deutsch gibt es mittlerweilen mehrere Übersetzungen, die sich zum Teil stark voneinander unterschieden. Auch die dazugehörigen Kommentare gehen je nach Ansicht des Autors weit auseinander.
Das Yogasutra wurde um 1000 vom muslimischen Universalgelehrten [[Al-Biruni]] ins Arabische übersetzt, dem "Kitab Batanjali". Ansonsten blieb das Yogasutra bis in die Neuzeit außerhalb Indiens unbeachtet. Mit dem Aufkommen des Interesses an Yoga in Europa und Nordamerika, wurde das Yogasutra immer wieder neu in westliche Sprachen übersetzt. Auf Deutsch gibt es mittlerweilen mehrere Übersetzungen, die sich zum Teil stark voneinander unterschieden. Auch die dazugehörigen Kommentare gehen je nach Ansicht des Autors weit auseinander.
== Hindernisse gemäß dem Yoga Sutra des Patanjali ==
[[Datei:Patanjali Statue.jpg|thumb|Patanjali Murti]]
'''- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von [[Swami Sivananda]] -'''
„[[Hindernisse]] für die [[Verwirklichung]] sind Krankheit, geistige Trägheit, Zweifel, Gleichgültigkeit, Faulheit, Verlangen nach Vergnügen, Täuschung, die Unfähigkeit zur Konzentration und Ruhelosigkeit des Geistes durch Ablenkungen.“ (YS 1.30)
=== Vyadhi, Krankheit ===
Krankheiten entstehen durch Störung der drei [[Doshas]] [[Vata]], [[Pitta]] und [[Kapha]]. Bei einem Übermaß an Kapha wird der Körper schwer. Man kann dann nicht lange in einem [[Asana]] sitzen. Tamas erhöht sich und man wird träge.
Ungleichgewichte beziehungsweise Krankheiten können zum Beispiel Folge sein von
* unregelmäßigem Essen
* nicht zuträglicher [[Nahrung]], die der Konstitution nicht zusagt
* durchwachten Nächten
* Samenverlust
* oder unregelmäßiger [[Ausscheidung]].
Hilfreich für eine gute [[Gesundheit]] sind:
* [[Asanas]]
* [[Pranayama]]
* Sport, Körperübungen
* [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation]
* Anpassung der [[Diät]]
* [[Fasten]]
* Abführmittel
* Bäder
* Sonnenbäder
* genügend Erholung und [[Ruhe]].
Zuerst muss man die Ursache diagnostizieren und dann ein geeignetes [[Heilmittel]] finden oder konsultiere einen Arzt.
=== Styana, geistige Trägheit ===
[[Styana]] bedeutet, dass man nicht in der Lage ist zu [[Spirituelle Praxis|spiritueller Praxis]] aufgrund mangelnden Wissens darüber und fehlenden diesbezüglichen [[Samskara]]s. Es ist die [[Unfähigkeit]] zu geistiger Arbeit.
Trägheit, Faulheit und so weiter kann man überwinden durch
* [[Pranayama]]
* [https://www.yoga-vidya.de/yoga-uebungen/asana/ Asanas]
* und [[bewusst]]e Aktivität.
=== Samshaya, Zweifel ===
ist das Schwanken zwischen diesem und jenem. Zweifel führt zu [[Unentschlossenheit]]. Dann ist man nicht in der Lage, auf dem [[Yogawege|Yogaweg]] weiter voranzuschreiten. Der [[Aspirant]]/die Aspirantin fragt sich, ob die Aussagen der Yoga-Schriften (Yoga [[Shastra]]s) tatsächlich stimmen oder nicht.
=== Praxistipps gegen Zweifel ===
[[Zweifel]] löst sich auf durch
* wahre [[Erkenntnis]]
* [[viveka]], Unterscheidungskraft
* [[Vichara]], Hinterfragen
* [[Studium der Schriften]]
* [[Satsang]] mit Weisen.
=== Avirati, Verlangen nach Vergnügen ===
ist die Tendenz des Geistes, die aufgrund von [[Anhaftung]] nach Sinnesbefriedigung strebt.
Gegenmittel sind:
* [[Vairagya]], Anhaftungs-/Wunschlosigkeit
* sich über der Unvollkommenheit weltlicher Objekte und des weltlichen Lebens im Klaren zu sein, wie etwa Vergänglichkeit, Krankheit, Tod, Alter, Elend und so weiter
* Zusammensein mit leidenschaftslosen [[mahatma]]s
* Studium von Schriften über Vairagya.
=== Bhranti-darshana, Täuschung ===
besteht in der falschen Vorstellung, die uns das für wünschenswert ansehen lässt, was in [[Wirklichkeit]] das Gegenteil ist.
=== Alabdha-bhumikatva, Unfähigkeit zur Konzentration ===
Alabdha-bhumikatva heißt wörtlich das Nichterreichen einer Stufe, die Unfähigkeit, einen Halt zu finden, im Zusammenhang des [[Raja Yoga|raja-yoga]] also die Unfähigkeit zur [[Konzentration]].
Es bedeutet also, das [[Ziel]] zu verfehlen; vom rechten Weg abzukommen, der zu [[samadhi]] führt und übernatürlichen Kräften zu verfallen ([[siddhis]]).
Davon kann man sich freimachen durch
* Vairagya
* intensive spirituelle Praxis.
=== Anavasthitatva, Ruhelosigkeit durch Ablenkung ===
ist jene Unbeständigkeit des Geistes, die den [[Yogi]] daran hindert, in einem meditativen Zustand beziehungsweise samadhi zu bleiben, obwohl er nach großer [[Anstrengung]] dorthin gekommen ist.
[[Maya]] ist machtvoll – „There is a slip between the cup and the lip“ , sagt ein englisches Sprichwort – bevor man trinken kann, ist da noch ein kleiner Abstand zwischen dem Mund und der Tasse.
All diese Hindernisse kommen nicht oder abgeschwächt, wenn man über [[Om]] meditiert, wie im 28. Vers des 2. Kapitels des [https://schriften.yoga-vidya.de/patanjali-raja-yoga-sutra/ Yoga Sutra] empfohlen wird.
Höre nicht bei jedem leichten Hindernis gleich mit der Praxis auf. Finde die geeigneten Mittel, ihnen zu begegnen. Schreite voran, bis du den höchsten [[Asamprajnata Samadhi]] erreichst. [[Erfolg]] muss kommen, wenn du ernsthaft und beständig in deiner [[Sadhana]] bist.
==Dr. Jayadeva Yogendra und Hansaji über einige Yoga Sutras==
(Die folgenden Kommentare entstammen dem von „The Yoga Institute“ herausgegebenen Buch „The Yoga Sutras of Patanjali – Stray Thoughts von Dr. Jayadeva Yogendra und Hansaji.)
„Es ([[Abhyasa]]) wird fest verwurzelt, nachdem man es sich über eine lange [[Zeit]] ohne Unterbrechung und mit aufrichtigem [[Glaube]]n zur [[Gewohnheit]] gemacht hat.“ (Yoga Sutra I, 14)
Kommentar: Abhyasa bedeutet Ausdauer, [[Durchhaltevermögen]], d.h. ein kontinuierliches Bemühen, ohne zurück zu blicken und ohne aufzuhören. Es ist nichts Halbherziges, d.h. anfangen, aufhören und wieder anfangen. Wenn jemand klar und entschlossen ist, entsteht ein anfänglicher [[Impuls]]. Als nächstes muss dann mit der [[Arbeit]] begonnen werden. Wenn man sich entsprechend bemüht, dann verliert man von selbst das [[Interesse]] an ablenkenden und zerstreuenden Dingen. Man kann nicht auf zwei Pferden zur selben Zeit reiten. Man entscheidet sich für eines und lebt dann danach.
Frage: Was ist der Unterschied zwischen yogischem Abhyasa und gewöhnlicher Bemühung?
Antwort: Im Yoga geht es um mehr als um kleine [[Anstrengung]]en; diese machen wir ja ein [[Leben]] lang. Wer praktiziert nicht Abhyasa, um Geld zu verdienen? Wer praktiziert nicht Abhyasa, um dies oder das zu erlangen? Das ist eine gewöhnliche Art von Bemühung. Im Yoga ist das [[Ziel]], das [[Chitta]] völlig zur [[Ruhe]] zu bringen. Im Yoga bemüht man sich, die mentalen Fluktuationen zu stoppen. Doch das Sutra sagt uns, dass die Anstrengungen nicht nur rein mechanisch sein sollten. Sie sollten begleitet sein von Gefühlen und [[Aufrichtigkeit]].
„Zurückhaltung, Befolgungen, Körperhaltungen, Beherrschung der Bioenergie, [[Abstraktion]], [[Konzentration]], [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] und [[Trance]]-[[Bewusstsein]] sind die acht Stufen des [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga]. (II, 29)
Kommentar: Yoga beruht auf einem definitiven System, nach dem man sich selbst entwickeln kann. Dieses System ist auch sozusagen die Grundlage aller [[Religion]]en. Ein gewisses Maß an vorbereitender [[Arbeit]] und an [[Willen]]sstärkung findet sich in allen Aktivitäten, die [[Selbstentwicklung]] oder Reinigung bzw. [[Läuterung]] zum Ziel haben. Dabei ist [[Stetigkeit]] wesentlich. Ohne [[Disziplin]] gibt es keinen Erfolg. Als nächstes muss man sein [https://www.yoga-vidya.de/prana/ Prana], d.h. biologische [[Energie]] [[bewahren]] und lenken, weil man für die spätere Arbeit an der Selbstentwicklung [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/energiearbeit/ Energiereserven] braucht. Schließlich kommt es zu einem Zustand tiefer Konzentration, in dem die wahre [[Transformation]] und [[Veränderung]] geschehen kann. Der achtfache Weg des Yoga nennt die Grundlagen.
Frage: Welches ist der Weg für die besten Lernenden, für die Mittelguten und für Anfänger?
Antwort: Für die Besten besteht der Weg aus Abhyasa (Ausdauer) und [[Vairagya]] (Nichtverhaftung, Uneigennützigkeit, Wunschlosigkeit). Für die Mittleren ist es [[Kriya Yoga]] (Tapas, d.h. Willensstärkung, ((sinnvolles)) Ertragen von [[Schwierigkeit]]en; [[Swadhyaya]], d.h. Studium des [[Selbst]], [[Selbsterforschung]], [[Mantra]]singen und [[Isvarapranidhana]], d.h. [[Hingabe]] an das Absolute/[[Gott]]). Anfänger sollten erst einige spirituelle Bücher lesen und dann die ersten fünf Stufen des achtfachen Weges üben, d.h. [[Yama]] (ethischer Verhaltenskodex, [[Niyama]] (Befolgung eines förderlichen Verhaltens sich selbst gegenüber), [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/asanas-als-besonderer-schwerpunkt/ Asana], [[Pranayama]], [[Pratyahara]] („Abstraktion“, Sinnesbeherrschung).
„Yoga bedeutet, das Chitta („Persönlichkeitskomplex“, „[[Geist]]“) davon zurück zu halten, sich zu modifizieren.“ (I, 2)
Kommentar: Eine der bedeutsamsten Definitionen des Yoga lautet: Yoga ist die Beendigung der mentalen Modifizierens des Chitta. Chitta besteht aus allerfeinster Materie. Da es so fein und sensitiv ist, ist es formbar und imstande, gleichsam wie [[Purusha]] (Bewusstsein) zu werden. Deshalb erscheint uns das Chitta als das Letztendliche. Auf die Frage „Wer bin ich?“, antworten wir mit „Ich“. Wir sagen nie „[[Bewusstsein]]“.
Das Chitta ist ein Instrument mit vielen [[Eigenschaft]]en. Es ist ständig aktiv und kann [[Vergnügen]] und [[Schmerz]] hervorbringen, so wie ein Fernseher ständig neue Bilder produziert. Viele Menschen bleiben ihr [[Leben]] lang ausschließlich damit identifiziert. Sie lassen sich zum Lachen und Weinen bringen. So funktionieren Chitta und Fernseher gleichermaßen. Das hält uns fern von der [[Realität]].
„Dann ruht der [[Seher]] in sich selbst.“ (I, 3)
Kommentar: Die Frage ist, weshalb wir unseren Geist (Chitta) überhaupt beherrschen sollen, denn uns gefällt doch die Show, die er ununterbrochen ablaufen lässt. Doch angenommen, vor Ihrem Fenster führen Schauspieler ein unterhaltsames Stück auf, möchten Sie dann nicht manchmal wissen, wer diese Schauspieler sind und weshalb sie immerzu gerade vor Ihrem Fenster spielen? Manchmal erfahren Sie, dass ein Betrüger sich für den Besitzer Ihres Hauses ausgibt. Möchten Sie dann nicht erfahren, wer der wahre Besitzer ist? Wir lassen uns von den Spielen, die unser [[Geist]] aufführt, unterhalten. Aber wir wissen nicht, wie und warum das Ganze funktioniert. Und zu unserem [[Unglück]] produziert unser Geist auch höllische Schaustücke. Doch erst wenn das Leben uns immer und immer wieder Schwierigkeiten bereitet, wollen wir schließlich herausfinden, wie es zu all diesen [[Schmerz]]en kommt. Auf diese Weise schafft es die [[Natur]], dass wir dem [[Zauber]] all der Schauspiele des materiellen Lebens irgendwann nicht mehr erliegen. Erst wenn man völlig desillusioniert ist, was den Geist angeht, kann das göttliche oder reine [[Bewusstsein]] verwirklicht werden.
Die Erfahrung des reinen Bewusstseins ist der Kern, die [[Essenz]] unserer [[Existenz]]. In einem solchen Zustand würde man alles verstehen, was der Geist produziert. In der [[Chandogya]] [[Upanischade]] wird das so ausgedrückt: Wenn man alles über einen Goldklumpen weiß, dann weiß man auch alles über die Quelle allen Goldschmucks, denn der Schmuck stellt nur Unterschiedlichkeiten von Namen und Formen dar. Es wird also gesagt, dass alle unsere [[Gedanke]]n und sogar die äußeren Objekte nur [[Variation]]en sind, in denen sich das Bewusstsein ausdrückt. Wenn man das Bewusstsein wegnimmt, dann existiert gar nichts. Wir müssen daran arbeiten, uns im reinen Bewusstsein zu etablieren.
„Oder [[Samadhi]] wird erreicht, indem man sich [[Ishvara]] völlig hingibt.“ (I, 23)
Kommentar: Es gibt viele [[Weg]]e, [[Methode]]n und [[Technik]]en, um spirituell erweckt zu werden. Die Essenz aller spirituellen [[Erfahrung]] besteht darin, sich dem höchsten Bewusstsein völlig zu überlassen und hinzugeben. Ein Weg dahin ist es, [[Asana]]s zu üben, die [[Demut]] erzeugen können; ein anderer ist die Übung von Niyamas. In den hinduistischen Tempeln ist die Decke des innersten Heiligtums immer sehr niedrig, so dass man sich beim Eintreten bücken muss. Das kann die Demut fördern.
„Ishvara (der HERR) ist ein besonderer [[Purusha]], unberührt von [[Klesha]]s, [[Karma]], der Frucht des [[Karma]] und den Trägern der Kleshas.“ (I, 24)
Kommentar: In diesem Sutra fügt Patanjali ein sehr wichtiges und neues Konzept hinzu, denn die [[Samkhya]]-[[Philosophie]] glaubt nicht an Gott ([[Bhakti]]). Im Yoga existiert Ishvara, doch er greift nicht ein. Er ist weder [[Schöpfer]], noch Erhalter, noch Zerstörer. Er ist einzigartig. Sein Zweck ist, als Vorbild zu dienen und dadurch einem aufrichtigen Lernenden zu helfen, sich spirituell zu entwickeln. Seine Funktion ist es, dafür zu sorgen, dass der spirituelle Fortschritt der Menschheit fortbesteht. Er entfernt Hindernisse beim spirituellen [[Fortschritt]] dadurch, dass er als [[Vorbild]] existiert.
„In Ihm ist die äußerste Saat der [[Allwissenheit]].“ (I, 25)
Kommentar: Es gibt nichts, was Gott nicht weiß. Es gibt eine Macht, die für alles und jeden von uns verantwortlich ist. Die [[Wissenschaft]] kann uns nicht sagen, wie Leben aus Nicht-Leben entstand. Wir wissen nicht, weshalb der Neokortex des menschlichen [[Gehirn]]s ständig an Falten zunimmt. Doch etwas steht fest: Wir kommen dem [[Glaube]]n an eine allerhöchste Realität immer näher. Die Wissenschaft weiß, wie unvorhersehbar die Bewegungen eines Teilchens in einem [[Atom]] sind. Für manche Wissenschaftler ist Gott Mathematiker, weil sich diese Bewegungen auf sehr mathematische Weise vollziehen. Das berühmte Gesetz von Heisenberg beinhaltet, dass wir nichts auf vollkommene Weise wissen können.
„Da er unbegrenzt durch [[Zeit]] ist, war Er auch der Lehrer der Alten. Gott ist der höchste unserer Lehrer.“ (I, 26)
Kommentar: Ishvara ist der allererste Lehrer und in diesem Sinne ist er ein Erschaffer. Doch obwohl er die Quelle allen spirituellen [[Wissen]]s ist und dieses vermittelt, ist er nicht der Schöpfer dieser ganzen Welt. Die Welt wird durch [[Pakriti]] geschaffen. Gemäß den materiellen Gesetzen ist Karma für den Schöpfungsprozess verantwortlich.
„Er wird bedeutet durch das heilige Mantra Om.“ (I, 27)
Kommentar: Man verwendet die Silbe Aum, um sich an Ishvara zu erinnern.
„Durch Wiederholung und [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] über die Bedeutung von [[Om]] wird [[Chitta]] einpunktig.“ (I, 28)
(Aus der Vierteljahresschrift „Yoga und ganzheitliche Gesundheit“, Jahresabo 20,- Euro. Mehr unter www.yoga-zeitschrift.de)


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Yoga Sara]]
*[[Yoga Schriften]] 
*[[Yoga Yajnavalkya]]
*[[Yogashastra]]
*[[Yogachudamani Upanishad|Yogachudamani Upanishad Text und Übersetzung]]
*[[Goraksha Shataka|Goraksha Shataka Text und Übersetzung]]
*[[Goraksha Paddhati|Goraksha Paddhati Text und Übersetzung]]
*[[Raja Yoga]]
* [[Hathapradipika]]
* [[Hathapradipika]]
* [[Yogayajnavalkya]]
* [[Patanjali]]
* [[Patanjali]]


==Literatur==
==Literatur==
* [[Sukadev]] [[Volker Bretz]]: ''Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute''. Petersburg: [[Verlag]] [[Via nova]] (2001)
* [[Sukadev]] [[Volker Bretz]]: ''Die Yogaweisheit des Patanjali für Menschen von heute''. Petersburg: [[Verlag]] [[Via nova]] (2001)
* T.K.V. Desikachar: ''Über Freiheit und Meditation – Das Yoga Sutra des Patanjali''. Petersburg: Verlag Via Nova (1997)
* [[T.K.V. Desikachar]]: ''Über Freiheit und Meditation – Das Yoga Sutra des Patanjali''. Petersburg: Verlag Via Nova (1997)
* Swami Durgananda: ''Yoga-Sutren des Patanjali''. Lautersheim: Mangalam Books (2003). ISBN 3-922477-79-8
* [[Swami Durgananda]]: ''Yoga-Sutren des Patanjali''. Lautersheim: Mangalam Books (2003). ISBN 3-922477-79-8
* Swami Prabhavananda & Christopher Isherwood: ''Gotterkenntnis – Die Yoga-Sutras des Patanjali''. Berlin: Ullstein Verlag (1998)
* [[Swami Prabhavananda]] & [[Christopher Isherwood]]: ''Gotterkenntnis – Die Yoga-Sutras des Patanjali''. Berlin: Ullstein Verlag (1998)
* Karl-Otto Schmidt: ''Selbsterkenntnis durch Yoga-Praxis, Patanjali und die Yoga-Sutren''. Hammelburg: [[Drei Eichen Verlag]] (2009).
* [[Karl-Otto Schmidt]]: ''Selbsterkenntnis durch Yoga-Praxis, Patanjali und die Yoga-Sutren''. Hammelburg: [[Drei Eichen Verlag]] (2009).
* R. Sriram: ''Yogasutra''. [[Theseus-Verlag]] (2006). ISBN 3-89620-292-8
* R. Sriram: ''Yogasutra''. [[Theseus-Verlag]] (2006). ISBN 3-89620-292-8


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Buch_Raja.html Yoga Sutra Sanskrit (Umschrift) und Deutsch mit Kommentar von Sukadev Bretz]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sukadev/raja-yoga-patanjali/ Yoga Sutra Sanskrit (Umschrift) und Deutsch mit Kommentar von Sukadev Bretz]
*[http://12koerbe.de/hanumans/yoga.htm Patanjala-Yoga-Sutram sanskrit/ deutsch]
*[http://12koerbe.de/hanumans/yoga.htm Patanjala-Yoga-Sutram sanskrit/ deutsch]
*[http://openland.de/?i=6 Yogasutra von Patañjali auf deutsch]
*[http://openland.de/?i=6 Yogasutra von Patañjali auf deutsch]
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*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/patanjali-raja-yoga-sutra/ Patanjali Yoga Sutra: Sanskrit, deutsch, mit Kommentar Sukadev Bretz]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/patanjali-raja-yoga-sutra/ Patanjali Yoga Sutra: Sanskrit, deutsch, mit Kommentar Sukadev Bretz]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Art_Einfuehrung_Raja.htm Kommentar von Sukadev Volker Bretz zu den Raja Yoga Sutras von Patanjali (unbearbeitete, noch nicht korrigierte Version.]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Art_Einfuehrung_Raja.htm Kommentar von Sukadev Volker Bretz zu den Raja Yoga Sutras von Patanjali (unbearbeitete, noch nicht korrigierte Version.]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Rajayoga/Art_ErstesKap_Raja.html Yoga Sutra, erstes Kapitel: Samadhi Pada  Theorie des Geistes - Kommentar von Sukadev]
*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/spirituelle-praxis-im-spannungsfeld-von-yoga-und-tantra Spirituelle Praxis im Spannungsfeld von Yoga und Tantra]
*[https://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/the-art-of-yoga-der-online-yoga-kongress-2018 THE ART OF YOGA Online Kongress Oktober 2018]


==Seminare==
==Seminare==
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[[Kategorie:Yoga]]
 
[[Kategorie:Klassische Yogaschrift]]
[[Kategorie:Yoga Schriften]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Yoga]]
[[Kategorie:Yoga]]
[[Kategorie:Raja Yoga]]
[[Kategorie:Raja Yoga]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2022, 21:12 Uhr

Darstellung Patanjalis als Mischwesen bestehend aus einem männlichen Oberkörper und einer Schlange als Unterkörper. Über seinem Kopf breitet sich eine Schlange mit mehreren Köpfen aus.

Das Yogasutra (Sanskrit: योगसूत्र yogasūtra n.) wörtl.: "Leitfaden" (Sutra) des Yoga, auch पातञ्जलयोगसूत्र pātañjalayogasūtra ("Yogasutra des Patanjali") genannt. Das Yogasutra ist das Standardwerk des Yoga. Es wurde von Patanjali verfasst, der vermutlich im 2. Jh. n. Chr. (oder irgendwann zwischen 200 v.Chr. und 400 n.Chr.) lebte und stellt den Yoga als eines der sechs indischen orthodoxen philosophischen Systeme (Shaddarshana) dar.

Sutras

Das Sutra ist eine literarische Form, die in Indien am meisten verbreitet ist bzw. war. Damit werden Inhalte kurz und prägnant vermittelt. Diese literarische Form wird nicht nur im yogischen Bereich eingesetzt, sondern geht auch in andere Bereiche. Für den traditionellen indischen Tanz, Bharata Natyam, gibt es zum Beispiel das Natya Sutra. Der Jnana Yoga wird im Brahma Sutra beschrieben.

Das Yogasutra von Patanjali ist kein Buch, das man einfach so runterliest und den Inhalt dann erfasst hat. Es soll vielmehr einem Lehrer als Leitfaden dienen, um seinem Schüler Raja Yoga zu vermitteln, indem er ihm Sutra um Sutra erklärt. Und gleichzeitig hilft das Yogasutra auch dem Schüler, sich an die Sutras zu erinnnern und sie in der richtigen Reihenfolge vorliegen zu haben. Früher unterrichteten die Lehrer ihre Schüler so, dass diese zunächst ein Yogasutra auswendig lernen mussten, bevor sie sich selbst überhaupt dazu geäußert hatten. Erst wenn ein Schüler sich die Mühe gemacht hat, das Sutra auswendig zu lernen, wurde er als würdig angesehen, darin ausführlicher belehrt zu werden. Es ist in der Tat ganz einfach, das Yogasutra auswendig zu lernen, denn die Verse bauen aufeinander auf. Am letzten Wort des vorhergehenden Verses kann man schon leicht den nächsten Vers erkennen.

Wenn man einen Text auswendig lernt ist er im eigenen Geist gegenwärtig. Früher gab es ja kaum Bücher, wichtiges Wissen wurde auf Palmblättern niedergeschrieben, die schnell verfallen sind, so dass der Inhalt neu abgeschrieben werden musste. Dies war kein leichtes Unterfangen und die Blätter hielten nur eine Generation lang. Da war es natürlich besser, einen Inhalt im Gedächtnis gespeichert zu haben, als sich auf Palmblätter zu verlassen. Ein Grund dafür, dass man die Entstehungszeit einer indischen Schrift nur sehr schwer datieren kann, ist, dass die Originalschrift wahrscheinlich nicht erhalten ist, und man es immer wieder nur mit Abschriften zu tun hat. Deswegen kann man auch nicht bestimmen, ob ein Inhalt seit hunderten oder schon seit tausenden von Jahren auf der Erde ist.

Das Yogasutra dient nicht der Rezitation. Es hat keinen Mantra-Charakter und wird eher selten öffentlich rezitiert. Dafür werden die Bhagavad Gita und die Upanishaden eingesetzt, die durch ihre Klangschwingung eine bestimmte Wirkung erzeugen. Das Yogasutra wirkt durch seinen Inhalt. Der Schüler kann durch das Auswendig-Lernen seinen Geist, sein Gedächtnis trainieren und gleichzeitig etwas über seinen Geist und dessen Funktionsweise lernen.

Patanjali Yoga Sutra: Suche dir Vorbilder

Die Yamas im Raja Yoga Sutra – Lesung als Mp3 mit Sukadev

Dwesha nach dem Raja Yoga Sutra -mp3-Lesung mit Sukadev Bretz

Aufbau des Raja Yogasutras

Das Yogasutra setzt sich aus vier Kapiteln zusammen und besteht aus 195 bzw. 196 Versen. Der kurze und prägnante Stil der Yogasutras eröffnet einen großen Interpretationsspielraum, was man auch an den zahlreichen Kommentaren dazu erkennen kann. Patanjali beschreibt im Yogasutra das zentrale Wissen des Raja Yoga. Dabei lehnt er sich an die Samkhya Philosophie an, trägt aber auch das Gedankengut unterschiedlicher Traditionen zusammmen. Patanjali ist deswegen nicht der "Vater" des Yoga, er hat einfach nur die Informationen über Raja Yoga in einem Buch zusammengetragen.

Die Kapitel des Yoga Sutra nennen sich "Pada", was wörtlich "Fuß" und im übertragenen Sinn "Kapitel" bedeutet. Jedes Kapitel besteht aus zahlreichen Sutras, die man für den westlichen Menschen auch als "Aphorismen" oder "Verse" übersetzen kann. "Sutra" ist Teil des Titels des gesamten Werkes, das Wort wird allerdings auch für jeden einzelnen Vers angewendet.

Die vier Kapitel heißen:

  1. Samadhi Pada,
  2. Sadhana Pada,
  3. Vibhuti Pada,
  4. Kaivalya Pada.

Samadhi Pada

Im ersten Kapitel erläutert Patanjali die unterschiedlichen Stufen des Bewusstseins und die Arten von Samadhi, die es gibt. Mit Samadhi ist ein Geisteszustand gemeint, der über das normale Bewusstsein hinausgeht und als überbewusster Zustand bezeichnet werden kann. Er erklärt, wie der Geist funktioniert und was er ist. Deswegen wird das erste Kapitel auch gerne als die "Theorie des Geistes" bezeichnet. Patanjali beantwortet zunächst, was Yoga ist, dann beschreibt er die Gedanken, die sich im Geist bewegen und wie man diese beherrschen kann. Schließlich erklärt er die Samadhi-Stufen, die Stufen des Überbewussten: Savitarka, Nirvitarka, Savicara, Nirvicara, Sananda und Sasmita, die Formen des Samprajnata Samadhi und des Asamprajnata Samadhi sind. Er zählt auch die Hindernisse auf, die es auf dem Weg gibt, und gibt Hinweise, wie man diese überwinden kann. Er beschreibt den Zustand des Samadhi und was er zu bedeuten hat.

Patanjali definiert Yoga:

अथ योगानुशासनम् || 1.1 ||

atha yogānuśāsanam || 1.1 ||

"atha": jetzt, nun; "Yoga": Einheit, Vereinigung; "anusasana": Erklärung, Auslegung

"Nun wird Yoga erklärt."

Yoga geschieht immer im Jetzt. Jetzt wollen wir üben. Jetzt ist der richtige Moment. Jetzt wird Yoga erklärt und praktiziert.

योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः || 1.2 ||

yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ || 1.2 ||

"Yoga": Yoga; "Citta": Geist, Verstand, Denksubstanz; "Vrtti": Gedanken(welle), "Nirodha": Aufhören, zur Ruhe kommen, Beherrschung

"Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist."

Das ist der bekannteste Vers des Yogasutra. Der Geist ist wie das Wasser eines Sees. Wenn das Wassser bewegt ist, können wir nicht in die Tiefe des Sees blicken und den Schatz sehen, der auf dessen Grund zu finden ist. "Nirodha" ist das Zur-Ruhe-Kommen des Geistes, was als einer der fünf Grundzustände des Geistes gilt. Die 5 Grundzustände des Geistes sind:

  1. Nirodha: ganz ohne Gedanken,
  2. Ekagrata: vollkommen konzentriert,
  3. Vikshipta: sammelnd,
  4. Kshipta: zerstreut,
  5. Mudha: deprimiert/unklar.

Yoga-Sutra-1.33

Yoga Sutra 1.34 – mp3-Lesung mit Sukadev

Yoga Sutra 1.37

Yoga Sutra 1.38 – mp3-Vortrag mit Sukadev

Sadhana Pada

Das zweite Kapitel beschäftigt sich hauptsächlich mit Sadhana, der spirituellen Praxis. Zunächst erklärt Patanjali Kriya Yoga. Danach erläutert er die Kleshas, die Ursachen des Leidens und was Karma bedeutet. Er bespricht Teile der Yoga-Philosophie des Samkhya-Systems und beantwortet die Fragen nach dieser Welt, nach dem Sinn des Daseins auf der Erde, was Gebunden-Sein bedeutet und im Gegenzug dazu Befreiung. Der wohl berühmteste Teil des Yogasutra, die acht Glieder des Raja Yoga, befindet sich ebenfalls in diesem Kapitel. Insbesondere die ersten fünf Stufen - Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara und ihre Wirkungen, wenn wir sie üben, werden hier beschrieben.

Vortrag über Kriya Yoga in der Tradition von Patanjali

Kriya Yoga im Yoga Sutra

Es ist nicht so, dass die Kapitel systematisch sortiert und aufgeteilt sind, im ersten Kapitel die Theorie und im zweiten die Praxis besprochen wird. Im ersten Kapitel ist auch Praxis und im zweiten auch Theorie zu finden. Dennoch beschäftigt sich das erste Kapitel mit der Theorie des Geistes und das zweite Kapitel mit der spirituellen Praxis. Im zweiten Kapitel werden auch die Lebenseinstellungen des Yogis beschrieben.

Yoga Sutra 2.5 – Unwissenheit -mp3-Lesung mit Sukadev

Yoga Sutra 2.34 – mp3-Lesung mit Yoga Meister Sukadev Bretz

Yoga Sutra 2-52 -mp3-Vortrag mit Sukadev

Vibhuti Pada

Im dritten Kapitel erläutert Patanjali die höheren Stufen des Raja Yoga: Ddharana, Dhyana und Samadhi, also Konzentration, Meditation und Überbewusstsein und ihre Auswirkungen. Das dritte Kapitel befasst sich vor allem mit den Auswirkungen, die eine hohe Konzentration mit sich bringen kann. Wenn ein Geist sehr konzentriert ist, erlangt der Mensch außergewöhnliche Fähigkeiten. Dieses Kapitel wird häufig nicht so intensiv in den Kommentaren bearbeitet, da man davon ausgeht, dass es nur für sehr hoch entwickelte Menschen ist, oder aber man sieht diese außergewöhnlichen Fähigkeiten (Siddhis) nur als Hindernisse auf dem spiritellen Weg, die den Aspiranten von Gott ablenken könnten. Swami Vishnu-devananda hat auch über dieses Kapitel in einem fortgeschritteneren Kurs gesprochen und dabei gezeigt, dass sie Aspiranten auf den unterschiedlichsten Entwicklungsstufen dienlich sein können. Die beschriebenen Übungen können bestimmte Probleme lösen und einem Menschen helfen, mit seinem Geist so umzugehen, dass eine Weiterentwicklung stattfinden kann.

Wenn wir lernen, uns zu konzentrieren, erhalten wir ganz unterschiedliche Fähigkeiten. Pantanjali sagt, dass Konzentration am wichtigsten ist. Und Konzentration kann man auf allen Entwicklungsstufen anstreben. Die Konzentrationstechniken sind für alle da, die sich ernsthaft darum bemühen, zu Gott zurück zu kehren. Swami Vishnu sagte immer: "Für einen Yogi mit Konzentration ist nichts unmöglich.", oder "Konzentration ist der erste Schritt der Meditation.", "Ein zerstreuter Geist ist unfähig zu meditieren." Er forderte seine Schüler immer wieder auf, auch bei ganz banalen Tätigkeiten im Alltag konzentriert zu sein. Dadurch ist man auch in der Lage die Probleme des täglichen Lebens mit Konzentration besser zu bewältigen.

Yoga Sutra von Patanjali 3.12

Patanjali Yoga Sutra: Wie Tiere helfen positive Eigenschaften zu entwickeln

Ein Schüler von Swami Sivananda, Swami Nityananda, schlägt seinen Schülern immer vor, sich zu konzentrieren, einfach nur zu konzentrieren - nicht auf etwas Spezielles, sondern einfach nur konzentrieren. Er meint, es wäre wichtig, immer ganz konzentriert zu sein, dann komme alles von selbst. Wenn man dazu fähig ist, sich sehr stark zu konzentrieren, dann entwickelt man auch sehr viel Kraft, und Kraft bedeutet auch Macht, und Macht kurrumpiert.

Patanjali beschreibt in diesem Kapitel, wie man den Geist anderer Menschen kennenlernen und einen Einfluss darauf nehmen kann, wie man die Vergangenheit und die Zukunft sehen kann, wie man mehr über die eigenen früheren Leben erfahren kann, wie man sich kleiner oder größer machen kann, wie man unsichtbar wird, schwer oder leicht usw. Dies kann man wörtlich verstehen, dies kann aber auch im übertragenen Sinn gesehen werden. Er beschreibt, wie bestimmte Techniken uns schwergewichtig machen können, damit wir wahrgenommen werden, wenn wir etwas sagen und dabei auch gehört werden möchten. Es gibt Techniken, die uns unsichtbar machen, so dass wir in bestimmten Situationen gar nicht wahrgenommen werden. Sukadev hat manachmal erlebt, wie Swami Vishnu-devananda in die Zukunft sehen konnte oder Ereignisse möglich gemacht hat, die eigentlich unmöglich erschienen.

Die größte Gefahr für einen erwachenden Aspiranten sind diese besonderen Fähigkeiten (Siddhis), sein Ego könnte sich dabei aufblasen, und er könnte vom rechten Weg abkommen. Deswegen betrachtet Patanjali die Sidddhis auch nur als Nebenwirkungen, denn es wäre gut, sie wirklich als solche zu sehen, und es nicht zuzulassen, dass sie das Ego wieder stärken. Je weiter man geistig und spirituell entwickelt ist, umso weniger wird man diese Fähigkeiten benutzen. Für jemanden, der geistig und spirituell noch nicht sehr weit entwickelt ist, kann es gut sein, diese Techniken zu üben, damit er fortschreitet und sich in den Dienst Gottes stellt. Es ist wichtig, dass man sich immer dessen bewusst ist, dass man, egal, was geschieht und welche Fähigkeiten man hat, sich immer in den Dienst Gottes stellt. Wir entwickeln Fähigkeiten, um sie in den Dienst Gottes zu stellen und nicht in den Dienst des Ego. Es ist unglaublich wichtig, dass wir uns immer dessen bewusst sind, dass nicht wir die Dinge tun, sondern Gott durch uns hindurch wirkt. Jede Fähigkeit, die man erreicht oder bekommt, sollte man als Gnade Gottes sehen.

Kaivalya Pada

Im vierten Kapitel geht es dem Titel nach um Befreiung, Kaivalya. Allerdings ist dieses Kapitel eher unzusammenhängend aufgebaut, und man hat den Eindruck, dass Patanjali hier alle Verse mit einfügt, die er bisher noch nicht unterbringen konnte. Er thematisiert erneut die übernatürlichen Kräfte, und woher sie kommen könnten. Er geht auf das Thema Karma ein, auf den Unterschied zwischen Citta und Purusa (Geist und Selbst), auf das Wesen des Gedankens, auf die Wahrnehmung, und er schließt mit dem Thema über Befreiung ab.

Santosha - Kurzvortrag über Santosha, Zufriedenheit

Yogena Chittasya Padena Vacha – Patanjali Mantra

Patanjali Mantra- Erlaeuterung von Sukadev als mp3

Kommentare

Das Yogasutra wurde im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder neu kommentiert und übersetzt. Der erste Kommentar stammt von Vyasa, der im 5.Jh. n.Chr. gewirkt hatte. Dieser Yogabhashya genannte Kommentar wurde von Shankara (788-820), einem der größten indischen Philosophen, in einem umfangreichen Werk namens Yogabhashyavivarana nochmals kommentiert. Andere wichtige Kommentare sind das Rajamartanda von König Bhoja (um 1040) und das Yogavarttika von Vijnana Bhikshu (16.Jh.). Bis zum 18. Jh. wurden nicht weniger als 15 verschiedene Kommentare zum Yogasutra verfasst. Diese Zahl erhöht sich bis heute fortlaufend.

Übersetzungen

Das Yogasutra wurde um 1000 vom muslimischen Universalgelehrten Al-Biruni ins Arabische übersetzt, dem "Kitab Batanjali". Ansonsten blieb das Yogasutra bis in die Neuzeit außerhalb Indiens unbeachtet. Mit dem Aufkommen des Interesses an Yoga in Europa und Nordamerika, wurde das Yogasutra immer wieder neu in westliche Sprachen übersetzt. Auf Deutsch gibt es mittlerweilen mehrere Übersetzungen, die sich zum Teil stark voneinander unterschieden. Auch die dazugehörigen Kommentare gehen je nach Ansicht des Autors weit auseinander.

Hindernisse gemäß dem Yoga Sutra des Patanjali

Patanjali Murti

- Auszug aus dem Buch "Konzentration und Meditation" von Swami Sivananda -

Hindernisse für die Verwirklichung sind Krankheit, geistige Trägheit, Zweifel, Gleichgültigkeit, Faulheit, Verlangen nach Vergnügen, Täuschung, die Unfähigkeit zur Konzentration und Ruhelosigkeit des Geistes durch Ablenkungen.“ (YS 1.30)

Vyadhi, Krankheit

Krankheiten entstehen durch Störung der drei Doshas Vata, Pitta und Kapha. Bei einem Übermaß an Kapha wird der Körper schwer. Man kann dann nicht lange in einem Asana sitzen. Tamas erhöht sich und man wird träge.

Ungleichgewichte beziehungsweise Krankheiten können zum Beispiel Folge sein von

  • unregelmäßigem Essen
  • nicht zuträglicher Nahrung, die der Konstitution nicht zusagt
  • durchwachten Nächten
  • Samenverlust
  • oder unregelmäßiger Ausscheidung.

Hilfreich für eine gute Gesundheit sind:

Zuerst muss man die Ursache diagnostizieren und dann ein geeignetes Heilmittel finden oder konsultiere einen Arzt.

Styana, geistige Trägheit

Styana bedeutet, dass man nicht in der Lage ist zu spiritueller Praxis aufgrund mangelnden Wissens darüber und fehlenden diesbezüglichen Samskaras. Es ist die Unfähigkeit zu geistiger Arbeit.

Trägheit, Faulheit und so weiter kann man überwinden durch

Samshaya, Zweifel

ist das Schwanken zwischen diesem und jenem. Zweifel führt zu Unentschlossenheit. Dann ist man nicht in der Lage, auf dem Yogaweg weiter voranzuschreiten. Der Aspirant/die Aspirantin fragt sich, ob die Aussagen der Yoga-Schriften (Yoga Shastras) tatsächlich stimmen oder nicht.

Praxistipps gegen Zweifel

Zweifel löst sich auf durch

Avirati, Verlangen nach Vergnügen

ist die Tendenz des Geistes, die aufgrund von Anhaftung nach Sinnesbefriedigung strebt.

Gegenmittel sind:

  • Vairagya, Anhaftungs-/Wunschlosigkeit
  • sich über der Unvollkommenheit weltlicher Objekte und des weltlichen Lebens im Klaren zu sein, wie etwa Vergänglichkeit, Krankheit, Tod, Alter, Elend und so weiter
  • Zusammensein mit leidenschaftslosen mahatmas
  • Studium von Schriften über Vairagya.

Bhranti-darshana, Täuschung

besteht in der falschen Vorstellung, die uns das für wünschenswert ansehen lässt, was in Wirklichkeit das Gegenteil ist.

Alabdha-bhumikatva, Unfähigkeit zur Konzentration

Alabdha-bhumikatva heißt wörtlich das Nichterreichen einer Stufe, die Unfähigkeit, einen Halt zu finden, im Zusammenhang des raja-yoga also die Unfähigkeit zur Konzentration.

Es bedeutet also, das Ziel zu verfehlen; vom rechten Weg abzukommen, der zu samadhi führt und übernatürlichen Kräften zu verfallen (siddhis).

Davon kann man sich freimachen durch

  • Vairagya
  • intensive spirituelle Praxis.

Anavasthitatva, Ruhelosigkeit durch Ablenkung

ist jene Unbeständigkeit des Geistes, die den Yogi daran hindert, in einem meditativen Zustand beziehungsweise samadhi zu bleiben, obwohl er nach großer Anstrengung dorthin gekommen ist.

Maya ist machtvoll – „There is a slip between the cup and the lip“ , sagt ein englisches Sprichwort – bevor man trinken kann, ist da noch ein kleiner Abstand zwischen dem Mund und der Tasse.

All diese Hindernisse kommen nicht oder abgeschwächt, wenn man über Om meditiert, wie im 28. Vers des 2. Kapitels des Yoga Sutra empfohlen wird.

Höre nicht bei jedem leichten Hindernis gleich mit der Praxis auf. Finde die geeigneten Mittel, ihnen zu begegnen. Schreite voran, bis du den höchsten Asamprajnata Samadhi erreichst. Erfolg muss kommen, wenn du ernsthaft und beständig in deiner Sadhana bist.

Dr. Jayadeva Yogendra und Hansaji über einige Yoga Sutras

(Die folgenden Kommentare entstammen dem von „The Yoga Institute“ herausgegebenen Buch „The Yoga Sutras of Patanjali – Stray Thoughts von Dr. Jayadeva Yogendra und Hansaji.)

„Es (Abhyasa) wird fest verwurzelt, nachdem man es sich über eine lange Zeit ohne Unterbrechung und mit aufrichtigem Glauben zur Gewohnheit gemacht hat.“ (Yoga Sutra I, 14)

Kommentar: Abhyasa bedeutet Ausdauer, Durchhaltevermögen, d.h. ein kontinuierliches Bemühen, ohne zurück zu blicken und ohne aufzuhören. Es ist nichts Halbherziges, d.h. anfangen, aufhören und wieder anfangen. Wenn jemand klar und entschlossen ist, entsteht ein anfänglicher Impuls. Als nächstes muss dann mit der Arbeit begonnen werden. Wenn man sich entsprechend bemüht, dann verliert man von selbst das Interesse an ablenkenden und zerstreuenden Dingen. Man kann nicht auf zwei Pferden zur selben Zeit reiten. Man entscheidet sich für eines und lebt dann danach.

Frage: Was ist der Unterschied zwischen yogischem Abhyasa und gewöhnlicher Bemühung?

Antwort: Im Yoga geht es um mehr als um kleine Anstrengungen; diese machen wir ja ein Leben lang. Wer praktiziert nicht Abhyasa, um Geld zu verdienen? Wer praktiziert nicht Abhyasa, um dies oder das zu erlangen? Das ist eine gewöhnliche Art von Bemühung. Im Yoga ist das Ziel, das Chitta völlig zur Ruhe zu bringen. Im Yoga bemüht man sich, die mentalen Fluktuationen zu stoppen. Doch das Sutra sagt uns, dass die Anstrengungen nicht nur rein mechanisch sein sollten. Sie sollten begleitet sein von Gefühlen und Aufrichtigkeit.

„Zurückhaltung, Befolgungen, Körperhaltungen, Beherrschung der Bioenergie, Abstraktion, Konzentration, Meditation und Trance-Bewusstsein sind die acht Stufen des Yoga. (II, 29)

Kommentar: Yoga beruht auf einem definitiven System, nach dem man sich selbst entwickeln kann. Dieses System ist auch sozusagen die Grundlage aller Religionen. Ein gewisses Maß an vorbereitender Arbeit und an Willensstärkung findet sich in allen Aktivitäten, die Selbstentwicklung oder Reinigung bzw. Läuterung zum Ziel haben. Dabei ist Stetigkeit wesentlich. Ohne Disziplin gibt es keinen Erfolg. Als nächstes muss man sein Prana, d.h. biologische Energie bewahren und lenken, weil man für die spätere Arbeit an der Selbstentwicklung Energiereserven braucht. Schließlich kommt es zu einem Zustand tiefer Konzentration, in dem die wahre Transformation und Veränderung geschehen kann. Der achtfache Weg des Yoga nennt die Grundlagen.

Frage: Welches ist der Weg für die besten Lernenden, für die Mittelguten und für Anfänger?

Antwort: Für die Besten besteht der Weg aus Abhyasa (Ausdauer) und Vairagya (Nichtverhaftung, Uneigennützigkeit, Wunschlosigkeit). Für die Mittleren ist es Kriya Yoga (Tapas, d.h. Willensstärkung, ((sinnvolles)) Ertragen von Schwierigkeiten; Swadhyaya, d.h. Studium des Selbst, Selbsterforschung, Mantrasingen und Isvarapranidhana, d.h. Hingabe an das Absolute/Gott). Anfänger sollten erst einige spirituelle Bücher lesen und dann die ersten fünf Stufen des achtfachen Weges üben, d.h. Yama (ethischer Verhaltenskodex, Niyama (Befolgung eines förderlichen Verhaltens sich selbst gegenüber), Asana, Pranayama, Pratyahara („Abstraktion“, Sinnesbeherrschung).

„Yoga bedeutet, das Chitta („Persönlichkeitskomplex“, „Geist“) davon zurück zu halten, sich zu modifizieren.“ (I, 2)

Kommentar: Eine der bedeutsamsten Definitionen des Yoga lautet: Yoga ist die Beendigung der mentalen Modifizierens des Chitta. Chitta besteht aus allerfeinster Materie. Da es so fein und sensitiv ist, ist es formbar und imstande, gleichsam wie Purusha (Bewusstsein) zu werden. Deshalb erscheint uns das Chitta als das Letztendliche. Auf die Frage „Wer bin ich?“, antworten wir mit „Ich“. Wir sagen nie „Bewusstsein“.

Das Chitta ist ein Instrument mit vielen Eigenschaften. Es ist ständig aktiv und kann Vergnügen und Schmerz hervorbringen, so wie ein Fernseher ständig neue Bilder produziert. Viele Menschen bleiben ihr Leben lang ausschließlich damit identifiziert. Sie lassen sich zum Lachen und Weinen bringen. So funktionieren Chitta und Fernseher gleichermaßen. Das hält uns fern von der Realität.

„Dann ruht der Seher in sich selbst.“ (I, 3)

Kommentar: Die Frage ist, weshalb wir unseren Geist (Chitta) überhaupt beherrschen sollen, denn uns gefällt doch die Show, die er ununterbrochen ablaufen lässt. Doch angenommen, vor Ihrem Fenster führen Schauspieler ein unterhaltsames Stück auf, möchten Sie dann nicht manchmal wissen, wer diese Schauspieler sind und weshalb sie immerzu gerade vor Ihrem Fenster spielen? Manchmal erfahren Sie, dass ein Betrüger sich für den Besitzer Ihres Hauses ausgibt. Möchten Sie dann nicht erfahren, wer der wahre Besitzer ist? Wir lassen uns von den Spielen, die unser Geist aufführt, unterhalten. Aber wir wissen nicht, wie und warum das Ganze funktioniert. Und zu unserem Unglück produziert unser Geist auch höllische Schaustücke. Doch erst wenn das Leben uns immer und immer wieder Schwierigkeiten bereitet, wollen wir schließlich herausfinden, wie es zu all diesen Schmerzen kommt. Auf diese Weise schafft es die Natur, dass wir dem Zauber all der Schauspiele des materiellen Lebens irgendwann nicht mehr erliegen. Erst wenn man völlig desillusioniert ist, was den Geist angeht, kann das göttliche oder reine Bewusstsein verwirklicht werden.

Die Erfahrung des reinen Bewusstseins ist der Kern, die Essenz unserer Existenz. In einem solchen Zustand würde man alles verstehen, was der Geist produziert. In der Chandogya Upanischade wird das so ausgedrückt: Wenn man alles über einen Goldklumpen weiß, dann weiß man auch alles über die Quelle allen Goldschmucks, denn der Schmuck stellt nur Unterschiedlichkeiten von Namen und Formen dar. Es wird also gesagt, dass alle unsere Gedanken und sogar die äußeren Objekte nur Variationen sind, in denen sich das Bewusstsein ausdrückt. Wenn man das Bewusstsein wegnimmt, dann existiert gar nichts. Wir müssen daran arbeiten, uns im reinen Bewusstsein zu etablieren.

„Oder Samadhi wird erreicht, indem man sich Ishvara völlig hingibt.“ (I, 23)

Kommentar: Es gibt viele Wege, Methoden und Techniken, um spirituell erweckt zu werden. Die Essenz aller spirituellen Erfahrung besteht darin, sich dem höchsten Bewusstsein völlig zu überlassen und hinzugeben. Ein Weg dahin ist es, Asanas zu üben, die Demut erzeugen können; ein anderer ist die Übung von Niyamas. In den hinduistischen Tempeln ist die Decke des innersten Heiligtums immer sehr niedrig, so dass man sich beim Eintreten bücken muss. Das kann die Demut fördern.

„Ishvara (der HERR) ist ein besonderer Purusha, unberührt von Kleshas, Karma, der Frucht des Karma und den Trägern der Kleshas.“ (I, 24)

Kommentar: In diesem Sutra fügt Patanjali ein sehr wichtiges und neues Konzept hinzu, denn die Samkhya-Philosophie glaubt nicht an Gott (Bhakti). Im Yoga existiert Ishvara, doch er greift nicht ein. Er ist weder Schöpfer, noch Erhalter, noch Zerstörer. Er ist einzigartig. Sein Zweck ist, als Vorbild zu dienen und dadurch einem aufrichtigen Lernenden zu helfen, sich spirituell zu entwickeln. Seine Funktion ist es, dafür zu sorgen, dass der spirituelle Fortschritt der Menschheit fortbesteht. Er entfernt Hindernisse beim spirituellen Fortschritt dadurch, dass er als Vorbild existiert.

„In Ihm ist die äußerste Saat der Allwissenheit.“ (I, 25)

Kommentar: Es gibt nichts, was Gott nicht weiß. Es gibt eine Macht, die für alles und jeden von uns verantwortlich ist. Die Wissenschaft kann uns nicht sagen, wie Leben aus Nicht-Leben entstand. Wir wissen nicht, weshalb der Neokortex des menschlichen Gehirns ständig an Falten zunimmt. Doch etwas steht fest: Wir kommen dem Glauben an eine allerhöchste Realität immer näher. Die Wissenschaft weiß, wie unvorhersehbar die Bewegungen eines Teilchens in einem Atom sind. Für manche Wissenschaftler ist Gott Mathematiker, weil sich diese Bewegungen auf sehr mathematische Weise vollziehen. Das berühmte Gesetz von Heisenberg beinhaltet, dass wir nichts auf vollkommene Weise wissen können.

„Da er unbegrenzt durch Zeit ist, war Er auch der Lehrer der Alten. Gott ist der höchste unserer Lehrer.“ (I, 26)

Kommentar: Ishvara ist der allererste Lehrer und in diesem Sinne ist er ein Erschaffer. Doch obwohl er die Quelle allen spirituellen Wissens ist und dieses vermittelt, ist er nicht der Schöpfer dieser ganzen Welt. Die Welt wird durch Pakriti geschaffen. Gemäß den materiellen Gesetzen ist Karma für den Schöpfungsprozess verantwortlich.

„Er wird bedeutet durch das heilige Mantra Om.“ (I, 27)

Kommentar: Man verwendet die Silbe Aum, um sich an Ishvara zu erinnern.

„Durch Wiederholung und Meditation über die Bedeutung von Om wird Chitta einpunktig.“ (I, 28)

(Aus der Vierteljahresschrift „Yoga und ganzheitliche Gesundheit“, Jahresabo 20,- Euro. Mehr unter www.yoga-zeitschrift.de)

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare