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'''- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von [[James Swartz]] -''' | |||
Tamas, die verhüllende Kraft, hemmt die Assimilierung von Erfahrung so effizient wie rajas, aber aus anderen Gründen. Unter seinem Einfluss ist der feinstoffliche Körper zwar scheinbar ruhig, aber eigentlich träge. Effiziente Beurteilung von Erfahrungen erfordert geistige Klarheit, aber wenn ein träger Schleier den feinstofflichen Körper bedeckt, ist die Wahrnehmung getrübt und die Aufnahmefähigkeit eingeschränkt. Wenn der Intellekt träge ist, hat er Schwierigkeiten, die Ergebnisse seines Handelns mit den Gedanken zu verbinden, die ihn zur Handlung motiviert haben. Dies verursacht eine Unsicherheit bezüglich dessen, was getan werden sollte oder nicht. Wenn der feinstoffliche Körper überwiegend träge ist, durchquert man den Ozean von saṃsāra in einem Schiff ohne Kompass oder Ruder. „Wohin soll ich gehen? Was soll ich tun? Was ist hier los? Ich weiß es nicht und ich will es nicht wissen.“ sind charakteristische tamasige Gedanken. | |||
Ein tamasiger Geist läuft gedankenlos nach konditionierten Mustern ab. Im Gegensatz zu rajas hasst er das Neue, weil er gezwungen ist, sich anzupassen. Weil kreatives Denken so viel Energie erfordert, schätzt der tamasige Verstand die Untersuchung nicht. Er kann daher keine Kontrolle über die Ereignisse erlangen und ist wiederholt gezwungen, dieselben negativen Situationen zu erleben. Folglich ist tamas verantwortlich für die Gefühle der Hilflosigkeit, die tiefe und anhaltende Depressionen verursachen. | |||
Tamas löst Probleme, indem es sie leugnet. Wenn unerwünschtes karma passiert, schließt es sich mit rajas zusammen, um die Schuld auf etwas anderes zu schieben. Der unverdaute Erfahrungsrückstau, der durch den tamasigen Verstand hervorgerufen wird, führt dazu, dass das Ego zögert und Dinge auf die lange Bank schiebt. | |||
Wenn du einen rajasigen Lebensstil hast und dich ständig erschöpft fühlst, weißt du, dass rajas tamas verursacht. Wenn tamas besonders schwer auf uns lastet, erscheinen selbst kleine alltägliche Dinge wie Zähneputzen, Haare kämmen oder Müll rausbringen wie gigantische Unternehmungen. Vernachlässigung ist tamasig und ist maßgeblich für die um sich greifende emotionale Dysfunktion in materialistischen Gesellschaften verantwortlich. Viele Eltern sind so sehr mit ihrem Leben beschäftigt, dass die Kinder vernachlässigt werden. Ungeliebte Kinder entwickeln schnell ein geringes Selbstwertgefühl und können ihre Rolle in der Gesellschaft nicht richtig erfüllen. | |||
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*Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005 | *Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005 | ||
* [https:// | * Swami Vishnudevananda:[https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/meditation-entspannung/meditation-mantras Meditation und Mantras] | ||
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* [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/yogatherapie/der- | * Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: [https://shop.yoga-vidya.de/de/buecher/yogatherapie/sukadev-bretz-ulrike-schoeber-der-pfad-gelassenheit Der Pfad zur Gelassenheit] | ||
* James Swartz: [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/yoga-drei-energien-james-swartz Yoga der drei Energien], auch als [https://shop.yoga-vidya.de/de/yoga-vidya-verlag/ebooks/e-book-yoga-drei-energien-james-swartz eBook] | |||
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Version vom 17. April 2021, 13:55 Uhr
Tamas (Sanskrit तमस् tamas n.) ist einer der drei Gunas (Eigenschaften der Natur). Es hat den Charakter von Dunkelheit, Finsternis und Trägheit, ist verdunkelnd, dicht und kondensiert; es entspricht der Unwissenheit (Avidya) und ist die Kristallisierung einer mit Rajas-Eigenschaften behafteten Energie, deren Essenz Sattva ist.
Das Sanskritwort Tamas
Tamas (Sanskrit तमस् tamas n.) Finsternis, Dunkel; das Dunkel der Hölle, Hölle, eine bestimmte Hölle; ein Beiname Rahus, des Sonne und Mond verfinsternden Dämons; die über den Geist ausgebreitete Finsternis, Irrtum, Verblendung, Wahn; Dunkelheit, Unwissenheit als eine der drei Grundeigenschaften alles Seienden; (im Sankhya:) eine der fünf Formen der Avidya; Sünde; Trauer.
Beschreibung Tamas
Tamas manifestiert sich im Menschen als Trägheit und Ignoranz; diese Eigenschaften binden ihn durch die Verhaftung an die dadurch erfahrene Täuschung an die Welt der Manifestation Maya. Es gibt keinen reinen Zustand des Tamas ohne die beiden anderen Gunas Rajas und Sattva, da sich die Welt der Manifestation (Maya) aus den drei Gunas zusammensetzt. Solange ein Mensch an Maya und damit an irgendeinen der Gunas verhaftet ist, bleibt er gefangen. Er muss zuerst mit Hilfe von Rajas den Zustand von Tamas überwinden, und dann Rajas mit Hilfe von Sattva zu überwinden um sich schließlich selbst von Sattva zu befreien wenn er die völlige Befreiung (Mukti, Moksha) erreichen will.
Sukadev über Tamas
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Tamas
Tamas ist das, was nach unten bringt. Tamas ist das, was dich grob macht. Tamas ist das, was dich in der Unwissenheit hält. Als spiritueller Aspirant versuchst du, weniger tamasig zu sein, dein Sattva zu erhöhen. Zunächst gilt es, Tamas, die Trägheit, die Dumpfheit und die Verblendung, zu überwinden, eventuell durch mehr Rajas, durch Aktivität, indem du dir Ziele setzt, indem du aktiv wirst, indem du einiges tust.
Dann gilt es aber auch, auch über diese Aktivität hinauszuwachsen, zu Sattva zu kommen, zur Reinheit, zur Helligkeit, zur Offenheit. Es hilft manchmal, dir bewusst zu sein: „Ah, da ist Tamas“. Anstatt zu sagen, „mir geht es so schlecht und ich bin total kaputt“, kannst du sagen: „Ah, Tamas überwiegt gerade in meinem Prana. Ah, ich erlebe gerade einen tamasigen Gemütszustand. Ah, der Energielevel ist tamasig, vermutlich werde ich auch Dinge nicht klar sehen und deshalb ist auch das tamasig.“ Daher gilt es, dich nicht damit zu identifizieren. Wenn du sagst, „mir geht es so schlecht, ich bin so kaputt“, dann bist du es, dann wird es schwierig, dort herauszukommen.
Wenn du aber sagst, „Gemütszustand ist in Tamas“ oder „Energiezustand ist in Tamas“, dann kannst du da auch herauskommen. Da gilt es, den Energiezustand zu ändern, Gemütszustand zu ändern. Dann weißt du: „Ich bin nicht Tamas, ich bin in einem Gemütszustand, Gemütszustand ist änderbar.“ So also, das Konzept von Sattva, Rajas und Tamas hilft, dich weniger zu identifizieren, hilft, mehr zum Raja zu werden, zu jemandem, der nicht zum Sklaven seiner Stimmungen wird, sondern derjenige, der erkennt und letztlich auch gestalten kann. So wirst du zu jemandem, der Swaraja ist, sich selbst beherrschen kann, sich selbst steuern kann. Also, Tamas – Dunkelheit, Trägheit, Verblendung, Dumpfheit, etwas, was man als spiritueller Aspirant überwinden kann und sollte.
Sukadev über Tamas - Die Trägheit überwinden
Ich will etwas lesen aus der „Bhagavad Gita", dem Zwiegespräch zwischen Krishna, den Lehrer, Inkarnation Gottes, und Arjuna, dem Schüler. Wir sind im 14. Kapitel, und im 14. bis 15. Vers beschreibt Krishna etwas über Sattwa, Rajas, Tamas und welchen Einfluss das auf das nächste Leben hat:
"Wenn der Verkörperte dem Tod begegnet, während Sattwa vorherrscht, gelangt er zu den makellosen Welten derer, die das Höchste kennen. Wer in Rajas auf den Tod trifft, wird unter denen wiedergeboren, die an Handlung verhaftet sind, und wer im Tamas stirbt, wird im Schoss der Vernunftlosen wiedergeboren."
Drei Gunas: Sattwa, Rajas, Tamas. Sattwa: Erhabenheit im Sinne von Licht, Erkenntnis, Liebe, Mitgefühl. Rajas: Gier und Handlung, Aktivität, Unruhe, Getriebenheit. Tamas: Trägheit, Verblendung und irgendwo Dunkelheit.
Nach der Karma und Reinkarnationslehre, die Krishna hier lehrt, heißt es, dass die letzten Gedanken, die wir vor dem Tod haben, einen großen Einfluss darauf haben, ob und wo wir nach dem physischen Tod wiedergeboren werden. Wenn wir mit einem sattwigen Gemüt sterben, also voller Liebe, Mitgefühl, Erkenntnis und Licht sind, dann kommen wir im nächsten Leben zu einer Inkarnation, wo wir relativ zügig auf dem spirituellen Weg voranschreiten können.
Wenn wir als letzte Gedanken haben: "Oh, das hätte ich noch erreichen müssen, jenes hätte ich noch erreichen müssen und was passiert jetzt mit dem, was ich angefangen habe?", dann führt das dazu, dass wir im nächsten Leben dort geboren werden, wo Menschen sind, die an Handlung verhaftet sind. Wenn wir mit dem letzten Gedanken sterben: "Oh, wie war doch mein Leben so schlimm und was war alles so schlimm gewesen", dann werden wir im nächsten Leben in Menschen geboren, in einer Umgebung geboren, wo viele Menschen diese Gedanken, diese Depressionen haben. Zumindest sagt Krishna das in diesem Vers.
Für uns bedeutet das jetzt konkret: Es ist gut, wenn wir uns in diesem Leben um Sattwa bemühen. Uns in diesem Leben um Sattwa zu bemühen, hat sowohl einen sofortigen Effekt: Wir spüren eine wunderbare Wirkung auf Körper, Seele und Geist, z.B. wenn wir uns von Vollkornprodukten ernähren, von Obst und Gemüse, wenn wir auf unsere Kleidung achten, wenn wir Asanas und Pranayama sowie Meditation üben, wenn wir positive Beziehungen pflegen usw. Dann sind wir Licht durchflutet und haben viel Prana, um schon in diesem Leben dem Höchsten näher zu kommen oder es zu verwirklichen.
Uns um Sattwa zu bemühen hat auch einen weiter entfernten Effekt, nämlich im nächsten Leben, in eine sattwige Umgebung geboren zu werden. Was Krishna in diesem Vers sagt, kann uns trösten, kann uns eine stärkere Verbundenheit mit Gott spüren lassen und gibt uns Hoffnung, wenn wir es in diesem Leben noch nicht geschafft haben, Sattwa ganz zu erreichen, wir im nächsten Leben gute Voraussetzungen haben, es zu schaffen. Genauso wäre es mit Rajas und Tamas.
"Die Frucht guten Handelns ist sattwig und rein. Die Frucht von Rajas ist Schmerz, und Unwissenheit ist die Frucht von Tamas".
Noch ein weiterer Aspekt, den Krishna anführt, um uns zu einem sattwigem Handeln zu ermutigen. "Die Frucht guten Handelns". Also: Wenn es uns schon nicht gelingt, wirklich ganz sattwig zu sein, können wir mindestens sattwig handeln. Wir können versuchen, anderen Gutes zu tun, wir können versuchen, unsere Aufgaben gut zu erfüllen. Wir können probieren, liebevoll zu sein. Wir können probieren, die Dinge, die wir haben, mit anderen zu teilen. Es ist manchmal ein Problem, dass Menschen sagen: "Ich würde ja gerne andern helfen, aber irgendwo, ich warte noch, dass mein Herz da ganz dabei ist". Und manche warten dann Jahre und vielleicht Jahrzehnte, denn "Ja, es wäre ja gut, wenn ich Gutes tun würde und nicht nur für mich selbst und für meine engste Familie, sondern wenn ich in größerem Masse was Gutes tue, aber ich muss erstmal warten, bis die Mission da ist, bis der richtige Augenblick da ist, bis mein Herz ganz da ist".
Diese Menschen warten dann zum Teil sehr lange, vielleicht ihr ganzes Leben lang. Wir brauchen aber nicht wirklich so lange zu warten. Wir können in diesem Leben schauen, wo wir etwas tun können. Indem wir etwas tun, was gut ist, entsteht auch dieses Sattwa im Herzen und breitet sich im Herzen immer weiter aus. Nicht umsonst hat Swami Sivananda in einem seiner Leitsprüche gesagt: „Diene, liebe, gib, reinige dich, meditieren und verwirkliche.“ Auf die Reihenfolge kommt es an: Zuerst soll man dienen, dann lieben. Denn aus Dienen heraus entsteht auch Liebe. Dann wird die Handlung tatsächlich sattwig.
Noch der letzte Vers: "Aus Sattwa entsteht Erkenntnis, und Gier entsteht aus Rajas, aus Tamas entstehen Unachtsamkeit, Täuschung und Unwissenheit".
Viveka Chudamani - Merkmale von Tamas
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 113 von Sukadev Bretz -
Tamas hat die Kraft der Verhüllung und Verschleierung wodurch die Wirklichkeit anders erscheint als sie ist. Diese Kraft fesselt den Mensch an den Kreislauf von Geburt und Tod und löst ihrerseits die Kraft der Projektion aus.
Tamas erzeugt Täuschung
Tamas ist die Trägheit, Dunkelheit und verhüllt jedes Verständnis. Rajas macht unruhig, tamas ist wie ein Schleier der Unwissenheit, Avritir. So erscheint die Wirklichkeit anders als sie ist. Du bist in einer großen Täuschung. Auch das kannst du dir immer wieder bewusst machen. Sei dir bewusst, du unterliegst der Täuschung. Was du denkst was ist, ist Irrtums behaftet. Handle nicht darauf und lasse dich davon nicht gleich beeindrucken.
Tamas fesselt an Samsara
Denn er sagt dann auch hier: Diese Kraft fesselt den Menschen an Samsara, den Kreislauf von Geburt und Tod und löst ihrerseits die Kraft der Projektion aus. Das heißt du lebst nicht nur in der Maya du schaffst auch noch deine eigene Maya. Zum einen ist ein Irrtum und tamas zu sehen und nicht Brahman.
Überwinde die Täuschung
Innerhalb dieser Projektion schaffst du noch deine eigene Projektion, dein eigenes Selbstbild, das Bild von dir, von anderen Menschen, das Bild wie du denkst, dass dich andere sehen sollten. Neue zusätzliche Projektionen. Neue zusätzliche Maya. Überlege wie dieses tamas in dir wirkt. Ist das was du denkst von dir und der Situation richtig? Dann unterliegst du der Täuschung. Du unterliegst grundsätzlich der Täuschung. Aber kleine Täuschungen kannst und solltest du überwinden.
Viveka Chudamani - Die Verschleiernde Eigenschaft von Tamas
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 114 von Sukadev Bretz -
Auch wenn man noch so intelligent und gelehrt ist, geschickt und scharfsinnig in der Selbstbeobachtung. Selbst wenn man sich in den Schriften auskennt, erkennt man, solange man von der Trägheit des Geistes, tamas überwältigt ist, das Selbst nicht, sondern man hält aus Unwissenheit dasjenige für wahr, was als Trugbild auf das Selbst projiziert wird und identifiziert sich mit dessen Eigenschaften.
Die Kraft von Tamas ist machtvoll
Wie machtvoll ist die verschleiernde Kraft von tamas. Tamas ist zum einen die Trägheit, Dunkelheit, Verschleierung. Auf der einen Seite weißt du wie wichtig Meditation ist, du liest die Schriften, du hast jetzt schon so viel gehört. Warum setzt du es nicht um? Tamas. Du hast so oft gehört, es ist nicht gut egoistisch zu sein. Warum setzt du es nicht um und bist für andere da? Du hast so oft gehört, du bist nicht der Körper und die Psyche. Warum legst du das nicht ab? Einerseits ist es rajas, Getriebenheit, auf der anderen Seite ist es Gewohnheit, der Schleier der Unwissenheit und so ist es Trägheit.
Meditiere und erfahre dein wahres Selbst
Vielleicht, hoffe ich meditierst du jeden Tag. Aber mit welcher Intensität meditierst du? Mit welcher Wachheit? Tamas kommt immer wieder. Du hörst mir jetzt zu, aber mit welcher Intensität? Tamas. Immer wieder da. Überwinde dieses tamas. Erfahre dein wahres Selbst.
Viveka Chudamani - Tamasige Eigenschaften in der Psyche
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 115 von Sukadev Bretz -
Fehlurteile, falsche Einschätzungen, mangelndes Verständis und Verwirrtheit verlassen diejenigen nie und nimmer die im Bann der verhüllenden Kraft von tamas stehen. Dazu kommt noch, dass die zerstörerische Kraft der Projektion kein Ende nimmt.
Durch Tamas entstehen Fehlurteile
Durch tamas kommst du immer wieder zu Fehlurteilen. Nicht nur zum absoluten Fehlurteil, dass du denkst die Welt ist wirklich. Sondern gibt es auch relative Fehlurteile. Fehleinschätzungen deiner selbst, Mitmenschen, alle möglichen Irrtümer. Verwirrtheit kommt da raus. Mache dir bewusst, du kannst auch immer wieder verwirrt sein. Denke nicht, dass nur andere verwirrt sind. Überlege wo du einfach aus Trägheit, Dunkelheit, an etwas glaubst, was nicht richtig ist. Überlege, wie häufig lässt du dich davon beeindrucken. Wie häufig schätzt du deinen Partner / Partnerin falsch ein? Wie häufig deine Kinder? Wie häufig deine Kollegen oder das was sie von dir wollen? Dein Chef, deine Nachbarn? Immer wieder tamas führt zu Unwissenheit, immer wieder zur Täuschung. Erkenne das wenigstens.
Strebe mit klarem Verstand nach Sattva
Beziehe es ein, dass du in der Täuschung bist. Selbsterkenntnis ist der erste Weg der Besserung. Dann mit klarem Verstand, Buddhi strebe nach Leichtigkeit, sattva. Dann fällt es leichter das Höchste zu erfahren.
Viveka Chudamani - Tamas als Trägheit
- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 116 von Sukadev Bretz -
Unwissenheit, Trägheit, Schläfrigkeit, Nachlässigkeit, Dummheit sind die Eigenschaften von tamas. Wer von diesen beherrscht wird, begreift und versteht nichts. Er ist wie im Schlaf, wie ein Stück Holz.
Meditation und uneigennütziges Dienen
Vorher hat er mehr davon gesprochen, tamas schafft diese Illusion der Welt, wie ein Schleier. Auch zu Täuschung und Unwissenheit. Lass dich nicht beherrschen von Trägheit. Nimm dir vor zu meditieren und meditiere. Nimm dir vor die Schriften zu studieren und studiere sie. Nimm dir vor uneigennützig zu dienen und diene uneigennützig. Lass dich nicht von Trägheit übermannen. Wenn du merkst, ich habe gar keine Lust, ich bin zu müde, gib dir einen Tritt in den Hintern. Und los geht’s.
Rajas hilft Tamas überwinden
Ein bisschen rajas hilft tamas zu überwinden. Du kannst dich auch einfach nicht identifizieren. In dem du ausreichend Asana und Pranayama praktizierst, erhöhst du sattva, reduzierst du tamas. In dem du eine sattvige Ernährung. Kein Fleisch, Fisch, Alkohol, Drogen, Zigaretten. Damit machst du einiges, dass du nicht tamasig bist. Sattvige Ernährung ist wichtig.
Sattvige Atmosphäre im Ashram ist hilfreich
Oder gehe eine Weile in ein Ashram. Alles was auf sattva ausgerichtet ist, hilft dir tamas loszuwerden. Wenn du müde, träge, melancholisch, traurig bist, wie kommst du da raus? Geh zu anderen die sattvig sind. Geh in eine Yogastunde, Ashram. Nutze die Kraft von Räumen und dann lass dich durch Yoga in sattva führen. Wenn du müde bist, überlege nicht warum? Stattdessen merke: Aha, da ist tamasiger Gemütszustand. Wie komme ich da raus? Asana, Pranayama, Meditation, in einen Ashram gehen. Nicht in das Selbstmitleid, Opferrolle hineingehen. Nicht denken ich bin im Burnout. Sondern: Gemütszustand im tamas. Nicht so tragisch. Da komm ich raus. Mach ich. Los geht’s
Tamas und Assimilierung
- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -
Tamas, die verhüllende Kraft, hemmt die Assimilierung von Erfahrung so effizient wie rajas, aber aus anderen Gründen. Unter seinem Einfluss ist der feinstoffliche Körper zwar scheinbar ruhig, aber eigentlich träge. Effiziente Beurteilung von Erfahrungen erfordert geistige Klarheit, aber wenn ein träger Schleier den feinstofflichen Körper bedeckt, ist die Wahrnehmung getrübt und die Aufnahmefähigkeit eingeschränkt. Wenn der Intellekt träge ist, hat er Schwierigkeiten, die Ergebnisse seines Handelns mit den Gedanken zu verbinden, die ihn zur Handlung motiviert haben. Dies verursacht eine Unsicherheit bezüglich dessen, was getan werden sollte oder nicht. Wenn der feinstoffliche Körper überwiegend träge ist, durchquert man den Ozean von saṃsāra in einem Schiff ohne Kompass oder Ruder. „Wohin soll ich gehen? Was soll ich tun? Was ist hier los? Ich weiß es nicht und ich will es nicht wissen.“ sind charakteristische tamasige Gedanken.
Ein tamasiger Geist läuft gedankenlos nach konditionierten Mustern ab. Im Gegensatz zu rajas hasst er das Neue, weil er gezwungen ist, sich anzupassen. Weil kreatives Denken so viel Energie erfordert, schätzt der tamasige Verstand die Untersuchung nicht. Er kann daher keine Kontrolle über die Ereignisse erlangen und ist wiederholt gezwungen, dieselben negativen Situationen zu erleben. Folglich ist tamas verantwortlich für die Gefühle der Hilflosigkeit, die tiefe und anhaltende Depressionen verursachen.
Tamas löst Probleme, indem es sie leugnet. Wenn unerwünschtes karma passiert, schließt es sich mit rajas zusammen, um die Schuld auf etwas anderes zu schieben. Der unverdaute Erfahrungsrückstau, der durch den tamasigen Verstand hervorgerufen wird, führt dazu, dass das Ego zögert und Dinge auf die lange Bank schiebt.
Wenn du einen rajasigen Lebensstil hast und dich ständig erschöpft fühlst, weißt du, dass rajas tamas verursacht. Wenn tamas besonders schwer auf uns lastet, erscheinen selbst kleine alltägliche Dinge wie Zähneputzen, Haare kämmen oder Müll rausbringen wie gigantische Unternehmungen. Vernachlässigung ist tamasig und ist maßgeblich für die um sich greifende emotionale Dysfunktion in materialistischen Gesellschaften verantwortlich. Viele Eltern sind so sehr mit ihrem Leben beschäftigt, dass die Kinder vernachlässigt werden. Ungeliebte Kinder entwickeln schnell ein geringes Selbstwertgefühl und können ihre Rolle in der Gesellschaft nicht richtig erfüllen.
Tamas in der Bhagavad Gita
14-10 Devanagari Bhagavad Gita 14. Kapitel 10. Vers rajas tamas cabhibhuya sattvam bhavati bharata rajah sattvam tamas caiva tamah sattvam rajas tatha 14-10 Sattwa herrscht vor, oh Arjuna, wenn Rajas und Tamas in den Hintergrund getreten sind.
Sukadev sagt dazu folgendes: Es sind also immer alle drei Kräfte im Menschen vorhanden und alle drei haben ihren Sinn. Mal herrscht die eine vor und mal die andere, während die anderen beiden weniger stark sind. Sie sind nicht verschwunden, sondern in dem Moment nicht so im Vordergrund.
Swami Sivananda über Rajas, Tamas und Sattva
Satva, rajas und tamas sind die drei gunas oder Eigenschaften des Geistes. Satva ist Reinheit oder Licht des Wissens. Rajas ist Leidenschaft oder Aktivität. Tamas ist Trägheit oder Dunkelheit. Durch das in Schach halten von rajas und tamas könnt ihr satva steigern. Wenn das satva gesteigert ist, wird der Geist ruhig wie die Flamme einer Lampe an einem windstillen Platz. Wer satvisch ist, kann wahre Konzentration und Meditation ausüben und leicht in Samadhi (überbewußter Zustand) eintreten. Ein rajasischer Mensch liebt die Macht und Sinnes-Objekte. Ein tamasischer Mensch führt auf Grund seiner Unwissenheit brutale Handlungen aus. Satva kann nicht für sich selbst stehen. Es ist vermischt mit dem störenden rajas und tamas. Wenn es ein Übergewicht von satva gibt, können rajas und tamas kontrolliert werden. Dennoch lauern sie ständig im Geist.
Wo es eine Steigerung von satva gibt, ist Glanz, Helligkeit, Freude, Reinheit, Stärke, Frieden und Erleuchtung. Eure wichtige Pflicht ist es, satva zu steigern und die Sinne und den Geist zu kontrollieren. Andere Pflichten sind nur zweitrangig. Nur ein vernünftiger Mensch kann diesen Punkt verstehen.
Der Geist wandert (ksipta) und ist schwankend durch die störende Energie von rajas (Leidenschaft), welche den Geist hinter zahlreichen Sinnes-Objekten hinterher rennen lässt. Der Geist wird vergesslich (mudha), wenn er mit tamas (Trägheit) gefüllt ist. Aufgrund eines Übermaßes an tamas kommt tiefer Schlaf hinzu.
Gott Shiva und Tamas
Shiva als Teil der göttlichen Trinität Brahma - Vishnu - Shiva manifestiert sich als der Zerstörer. Als solcher ist er jedoch auch Ursache der Schöpfung, denn ohne die Zerstörung des alten Zyklus kann keine neue Schöpfungsperiode entstehen. Brahma wirkt als Schöpfergott und Vishnu als Gott der Erhaltung. Die drei göttlichen Aspekte stellen die drei fundamentalen Kräfte der Natur dar, die es in der Welt gibt: Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Shiva verkörpert Tamas oder die Tendenz zur Auflösung und Vernichtung. Der Name Shiva bedeutet wörtlich "günstig, vielversprechend". Das Universum ruht nach der Zerstörung und vor dem nächsten Schöpfungszyklus in Shiva.
Tamas und Ernährung
Tamasige Menschen weisen ein gefährliches Temperament auf. Sie sind unberechenbar und sind darauf bedacht dem Menschen eher zu schaden. Sie sind faul, betreiben einen exzessiven Sex und Schlaf. Sie weisen keine oder nur geringe intellektuelle Fähigkeiten auf. Auch die Intelligenz lässt zu wünschen übrig. Die Tamaskonstitution wird im Ayurveda sogar mit dem pflanzlichen Leben verglichen.
Ein typischer Tamasmensch in der heutigen Zeit hat keine Lust zu arbeiten, sitzt täglich stundenlang vor dem Fernseher mit ungesunder Nahrung oder lenkt sich ab mit Computerspielen. Warum oder wie entsteht Tamas? Oft merken wir es gar nicht. Es kann sehr schleichend kommen. Davon können einige übergewichtige Menschen bestimmt ein Liedchen singen. Alkoholkonsum, Zuckerkonsum, Drogen, Kaffee und andere Betäubungsmittel sind in der heutigen Zeit sehr beliebt.
Einige der Produkte gehören zu der Rajaskategorie, jedoch bei übermäßigem Verzehr, geht es schleichend in Tamas über. Viele Menschen sagen zu mir, dass sie doch nur ein bisschen Fleisch essen, ein bisschen Käse, ein bisschen Zucker, nur eine Tasse Kaffee am Tag trinken… Unter dem Strich ist es doch eine Menge. Uns ist unsere ungesunde Lebensweise oft nicht bewusst. Ein weiterer Grund, warum wir plötzlich im Tamas landen, ist, dass wir unser sensibles Körpergefühl verloren haben. Wir können durch regelmäßige Meditation unsere Sensibilität erhöhen.
Unsere Organe sind teilweise nicht mit Nerven durchzogen, wie z.B. die Leber. Viele trinken schon jahrelang fast täglich Alkohol und Kaffee, können aber nicht spüren, wie sehr ihre Leber darunter leidet. Wenn die Leber schreien könnte, würde wahrscheinlich niemand mehr ungesunde Nahrung zu sich nehmen. Die Leber meldet sich oft erst auf körperlicher Ebene , wenn sie kaum noch funktionstüchtig ist. Deshalb ist eine gesunde Ayurveda Ernährung wichtig, bevor wir körperliche Anzeichen wahrnehmen.
Tamasige Ernährung hat auch Einfluss auf unseren Geist. Im Fleisch befinden sich z.B. Angstzellen und das ganze Leid, dass die Tiere in ihrem Leben erfahren haben. Wenn wir also das Fleisch essen, essen wir auch die Hormone und das Leid mit! Es wäre genauso, als wenn wir in der Apotheke Angstpillen kaufen würden.
Eine vegetarische Ayurveda Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung, um aus dem Tamas zu kommen. Aktivität und frische Luft eine weitere. Dieses kann man wunderbar mit Asanas, die man draußen oder im Haus bei offenem Fenster ausführt, verbinden. Stoßlüftungen am Arbeitsplatz und Schlafen bei offenem Fenster sind auch wichtige gesundheitliche Maßnahmen. Eine ayurvedische Massage mit Kaphaöl bringt so manche Schlafeule auch aus seiner/ihrer Trägheit.
Verschiedene Schreibweisen für Tamas
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Tamas auf Devanagari wird geschrieben " तमस् ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " tamas ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " tamas ", in der Velthuis Transkription " tamas ", in der modernen Internet Itrans Transkription " tamas ".
Siehe auch
- Atma Vichara
- Selbstbefragung
- Samsara
- Tamaka
- Tamasa
- Tamasi
- Tamisra
- Tamomaya
- Guna
- Rajas
- Sattva
- Dhvanta
- Dosha
- Prakriti
- Spagat
- Tänzer
- Taube
- Shavasana
- Hindu
- Arjuna
- Geist
- Yoga Arten
Ähnliche Sanskrit Wörter wie Tamas
- Agnigriha
- Agnisharana
- Karakisalaya
- Anguriyaka
- Andhas
- Chanchalya
- Tamam
- Tamana
- Tamasa
- Tambulika
- Tamisra
Weitere Informationen zu Sanskrit und Indische Sprachen
- Sanskrit Wörterbuch
- Sanskrit Übersetzung
- Sanskrit Schrift
- Sanskrit Alphabet
- Sanskrit Übersetzung kostenlos
- Hindi
- Indien
- Hinduismus
Literatur
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
- Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005
- Swami Vishnudevananda:Meditation und Mantras
- Sukadev Bretz: Das Yoga Vidya Asana-Buch
- Yoga Vidya: Das große Yoga Vidya Hatha Yoga Buch
- Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken
- Häufige Krankheiten aus yogischer Sicht
- Sukadev Bretz, Ulrike Schöber: Der Pfad zur Gelassenheit
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
Weblinks
- Offizielle Homepage von Yoga Vidya
- Gunas und vedische Astrologie Englisch
- Englisch: Artikel über Gunas, Gott, etc.
Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Deutsch Finsternis, Dunkel, geistige Finsternis, Verblendung; Irrtum, Unwissenheit, (ph.). Sanskrit Tamas
- Sanskrit Tamas Deutsch Finsternis, Dunkel, geistige Finsternis, Verblendung; Irrtum, Unwissenheit, (ph.).
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Einführungsseminar Yoga und Meditation
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