Fasten wissenschaftlich und spirituell

Aus Yogawiki

Auf dieser Seite findest du viel Hintergrundwissen zum Thema Fasten, was ja im Yoga und Ayurveda ein wichtige Rolle einnimmt. (Quelle: nach der engl. Wikipedia)

Fasten kann verschiedentlich helfen

Fasten wissenschaftlich

Fasten ist der Akt, willentlich für einen bestimmten Zeitraum Enthaltsamkeit von einigen oder allen Lebensmitteln, von Getränken oder von beidem zu üben. Absolutes Fasten wird normalerweise definiert als eine Abstinenz von jeglicher Nahrung und Flüssigkeiten für einen klar definierten Zeitraum, gewöhnlich für einen Tag (24 Stunden) oder für mehrere Tage. Andere Arten zu fasten können auch nur teilweise restriktiv sein, indem sie sich auf bestimmte Nahrungsmittel oder andere Substanzen beschränken. Das Fasten kann auch natürlich eingeschränkt werden. Fasten-Praktiken können sexuelle oder andere Aktivitäten genauso wie Nahrungsmittel ausschließen.

In Bezug auf die Physiologie kann sich Fasten erstens auf den Status des Stoffwechsels beziehen für eine Person, die über Nacht nicht gegessen hat und zweitens auf den Status des Stoffwechsels, der erreicht wurde nach einer vollständigen Verdauung und Absorption einer Mahlzeit. Während des Fastens kommen verschiedene metabolische Zustände vor und es werden diagnostische Tests verwendet, um einen Fasten-Status zu bestimmen. Wenn jemand zum Beispiel das Fasten beginnt, ändert sich der Stoffwechsel nach 8-12 Stunden zu einem Fasten-Status hin. Nach der Absorption einer Mahlzeit (typischerweise 3-5 Stunden nach Einnahme des Essens) beginnt der “Post-absorbtive Status”, der gleichbedeutend mit dem Zustand ist, im Gegensatz zu dem Post-prandialen” Status der mit der einsetzenden Verdauung beginnt. Beim diagnostischen Fasten wird für einen verlängerten Zeitraum gefastet (altersabhängig von 8 bis zu 72 Stunden), dieses Fasten wird unter Beobachtung durchgeführt. um bestimmte Problemstellungen anzugehen, für gewöhnlich die Hypoglykämie. Ausgedehntes Fasten wird von Gesundheitsspezialisten der meisten Kulturkreise empfohlen als Therapie für bestimmte Zustände und zwar von der Antike bis in die Moderne durch alle Zeitalter.

Wirkungen auf die Gesundheit

Glukose ist der wichtigste Treibstoff des menschlichen Körpers und essentiell für die Gehirnfunktion. Wenn Glukose für mehr als 4-8 Stunden nicht zugeführt wird, bezieht der Körper aus der Leber Glykogen, eine Speicherform von Glukose, um diesen Brennstoff zur Verfügung zu haben.

Ein Prozess, der Glykogenlyse genannt wird, wandelt Glykogen in eine verwendbare Form von Brennstoff um. An diesem Punkt nutzt der Körper auch geringe Dosen von Proteinen, um diesen Brennstoff zu ergänzen. Der Brennstoff reicht für bis zu 12 Stunden, bevor der Körper Glykogen angreifen muss, das in den Muskeln gelagert wird, welches dann für ein paar Tage mehr reicht. Wenn Glukose an diesem Punkt noch nicht zugeführt wird, wird das weitere Angreifen von Muskulatur verhindert, indem zeitweise dazu übergegangen wird, Fett als hauptsächlichen Brennstoff zu verwenden, indem Glukose als Nebenprodukt während der Ketose hergestellt wird. Das Gehirn kann dann diese Glukose oder sogar Ketone als Treibstoffquelle verwenden, während der übrige Körper zuallererst auf Fett zugreift. Der Körper setzt fort, Fett zu verwenden, so lange Fett zum Verbrauch vorhanden ist.

Der Körper zeigt im Allgemeinen mit einem verstärkten Verlangen nach Nahrung dem Fastenden an, wenn die Fettspeicher extrem heruntergefahren sind (weniger als 7% und 10% des Körpergewichts für Männer bzw. Frauen). Das Fasten wird normalerweise lange vor diesem Zeitpunkt gebrochen. Wenn das Fasten nicht gebrochen wird, beginnt eine Periode des Hungerns, da der Körper beginnt, Proteine als Brennstoff zu verwenden. Gesundheitliche Komplikationen gehen einher mit Fasten induzierten Phasen des Hungerns, einschließlich elektrolytischer Dysbalancen, dünner werdendem Haar, Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen. Der Tod tritt ein, wenn das Fasten bis zum vollständigen Verhungern fortgesetzt wird.

Die Forschung ist der Ansicht, dass der gesundheitliche Nutzen der Kalorienbeschränkung größer ist als die Nachteile. Die Vorteile beinhalten geringere Risiken an Krebs, cardiovaskulären Krankheiten, Diabetes, Insulinresistenz und Störungen des Immunsystems zu erkranken sowie im Allgemeinen das Verlangsamen des Alterungsprozesses und die Möglichkeit, eine verlängerte Lebenszeit zu erreichen. Neben diesen gesundheitlichen Vorteilen, hat eine von Valter Longo durchgeführte Studie einen möglicherweise bestehenden Zusammenhang zwischen Fasten und der Wirksamkeit von Chemotherapien aufgezeigt.

Die Einhaltung von Fastenperioden über 40 Tage trägt zu einer Verbesserung der Blut-Lipidwerte bei, einer Gesamtabnahme des Cholesterins und einer LDL-Abnahme sowie einer Verringerung des LDL im Verhältnis zum HDL. Eine statistisch signifikante Abnahme des HDL wurde auch beobachtet. Diese Ergebnisse zeigen möglicherweise eine positive Wirkung auf unterschiedliche Adipositas-Werte von Einzelpersonen, die sich an diese Fasten-Perioden halten. Änderungen in der Chemie des Blutes während des Fastens in Kombination mit der Einnahme von verschiedenen Medikamenten haben möglicherweise gefährliche Auswirkungen, so wie z.B eine erhöhte Disposition für eine Paracetamol-Vergiftung.

Exzessives Fasten zur Kalorienreduktion zusammen mit starken Ängsten übergewichtig zu werden stehen in Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen, wie z. B. Magersucht/Anorexia Nervosa.

Medizinische Anwendung

Fasten wird oft verordnet vor einer Operation oder anderen Eingriffen, die eine Vollnarkose erfordern, weil das Risiko besteht, dass Mageninhalt aspiriert wird nach dem Zuführen eines Betäubungsmittels (d.h. Erbrechen und Erbrochenes wird eingeatmet, was eine lebensbedrohende Aspiration in die Lungen hervorruft). Außerdem erfordern bestimmte medizinische Tests so wie Cholesterin-Tests (Lipidspiegel) oder bestimmte Blutzucker-Messungen ein Fasten für einige Stunden, so dass eine Basislinie hergestellt werden kann. Im Falle von Cholesterin werden mit Sicherheit erhöhte Triglyzerin-Werte gemessen, falls ein Fasten für 12 Stunden (einschließlich von Vitaminen) fehlschlägt.

Menschen verweigern am Ende ihres Lebens manchmal bewusst Essen und/oder Wasser. Der Fachausdruck in der medizinischen Literatur für die Verweigerung des Patienten von Nahrung und Flüssigkeiten heißt Austrocknung.

Verlängertes Fasten hat auch eine, obgleich kontrovers betrachtete, lange Geschichte als Form der medizinischen Behandlung. Seit Beginn des letzten Jahrhunderts wurden hunderttausende von Fasten-Therapien überwacht und aufgezeichnet. Viele Fastenprotokolle werden von ganzheitlich praktizierenden Medizinern als Teil einer angenommenen Entgiftung oder reinigenden Diäten benutzt.

Viel Wasser trinken hilft

Politische Anwendung

Fasten wird oft als Werkzeug benutzt, um ein politisches Statement abzugeben, zu protestieren oder Bewusstsein für eine Angelegenheit zu bewirken. Ein Hungerstreik ist eine Methode des gewaltfreien Widerstands, bei der die Teilnehmer fasten als ein Akt des politischen Protests, oder um Gefühle von Schuld hervorzurufen, oder um ein Ziel zu erreichen wie eine politische Änderung. Das Fasten verbindet persönlichen Glauben mit dem Wunsch, persönliche Prinzipien auszudrücken, im Allgemeinen in Verbindung mit sozialer Ungerechtigkeit. Bekannte jährliche Fastenaktionen einschließlich das Hungerhilfe-Fasten bringen Bewusstsein in das Thema Armut und Hunger in der Welt.

Verschiedene Aktivisten haben das Fasten benutzt, um Aufmerksamkeit auf eine Angelegenheit zu lenken und auf Behörden oder Regierungen Druck auszuüben. Im britischen Teil Indiens unternahm etwa der religiöse Führer Mahatma Gandhi aus Gründen des politischen und sozialen Protests verschiedene längere Fastenaktionen. Gandhis Fasten hatte signifikanten Einfluss auf den englischen Raja und die indische Bevölkerung insgesamt.

Fasten in den Weltreligionen

Islam

Der Muslim fastet beim Ramadan

Fasten ist die vierte der sog. Fünf Säulen im Islam und meint vor allem das Fasten während des heiligen Monats Ramadan, was höchstwahrscheinlich die bekannteste Fastenzeit unter Muslimen ist, und zwar von fajr (Sonnenaufgang) bis maghrib (Sonnenuntergang). Muslims ist es verboten, zu essen, zu trinken (einschließlich Wasser) und sexuell aktiv zu sein. Sie werden auch dazu ermutigt, negative Emotionen zu unterdrücken, wie Ärger und Suchtgedanken.

Durch das Fasten entweder im Monat Ramadan oder zu anderen Zeiten, kommt ein Muslim Gott näher durch das Loslassen von körperlichen Vergnügungen wie Essen und Trinken. Das macht die Ernsthaftigkeit ihres Glaubens und ihrer Hingabe zu Gott (arabisch Allah) offensichtlicher.

Im Koran steht geschrieben, dass das Fasten denen, die vor den Muslimen gelebt haben (d.h. den Juden und Christen) vorgeschrieben war und dass ein Moslem durch Fasten taqwa erreicht, was in einem Wort als “Gottbewußtsein” beschrieben werden kann. Man glaubt, dass das Fasten hilft, Keuschheit und Demut zu wecken und vor Sünden zu bewahren, vor dem Ausbrechen unkontrollierter Wünsche und Begierden und weit hergeholten Hoffnungen. Für die Moslems ist das Fasten ein Art Gewahrsam, mit dem der Muslim sich vor jahannam (Hölle) schützt.

Die Muslime glauben ferner, dass Fasten über den Verzicht von Essen und Trinken hinausgeht. Fasten beinhaltet auch jeglichen Verzicht auf Falschheit in der Sprache und der Handlung, der Verzicht auf jegliche ignorante und herab würdigende Sprache, Streiten, Kämpfe und lustvolle Gedanken. Deshalb stärkt das Fasten die Kontrolle von Impulsen und hilft ein moralisch gutes Verhalten zu entwickeln.

Während des heiligen Monats Ramadan streben Gläubige danach ihren Körper und ihre Seele zu reinigen und ihr tagwa (gute Taten und Gottbewusstheit) zu steigern. Diese Reinigung von Körper und Geist harmonisiert die innere und äußeren Bereiche des Lebewesens. Muslime streben danach Ihren Körper zu stärken, indem sie die Nahrungsaufnahme reduzieren und ein gesünderes Leben führen. Übertriebenem Genuss von Lebensmitteln wird abgeschworen und nur soviel gegessen, um die Schmerzen des Hungers zu beruhigen.

Moralisch betrachtet streben die Gläubigen danach, rechtschaffen zu sein und zu leben. Sie versuchen anderen Menschen Hingabe, Großzügigkeit und Gnade zu zeigen, Geduld zu üben und ihren Ärger zu kontrollieren. Zusammengefasst versuchen die Muslime zu verbessern was Moral, Charakter und Gewohnheiten betrifft. Der “Siyam” (Fasten) möchte den Muslimen Geduld und Selbstbeherrschung vermitteln und sie an die weniger Glücklichen in dieser Welt erinnern. Das Fasten wird auch als eine Buße für Gott betrachtet. Das gläubige Einhalten des Siyams hat die Funktion des Büßens für persönliche Vergehen und Missetaten, zumindest teilweise, und stattdessen einen Platz im Paradies zu verdienen. Weiterhin, dass es nützlich ist beim Kontrollieren des Temperaments, von Leidenschaften und Impulsivität. Fasten ist auch dafür gedacht, mehr Zeit für das Gebet zu schaffen und den Glauben zu stärken.

Während das Fasten im Monat Ramadam als “Fard” (verpflichtend) angesehen wird, sieht der Islam noch weitere bestimmte Tage für ein nicht verpflichtendes Fasten vor. Es gibt Ausnahmen für Personen bei bestimmten Umständen, wie Alter, schwere Krankheit, Schwangerschaft, Geburt usw. Das Fasten muss dann im Laufe des Jahres entweder nachgeholt werden oder eine Spende gegeben.

Buddhismus

Buddhistische Mönche und Nonnen, die den Vinaya-Regeln folgen, essen üblicherweise nichts mehr nach dem Mittagessen. Dies wird nicht als Fasten, sondern mehr als eine Art Disziplin betrachtetet, die bei der Meditation hilft und zum Erhalt der Gesundheit beiträgt. Als Buddha durch die Region von Kai reiste, begleitet von einer großen Sangha an Mönchen, teilte er ihnen folgendes mit: “Ich esse nicht am Abend. Ich befinde mich bei guter Gesundheit, frei von Krankheit und voller Antriebskraft und Stärke, es geht mir gut. Folgt mir dabei ebenfalls am Abend nichts mehr zu essen und ihr werdet gesund und zufrieden leben.“

Der abgemagerte Buddha, nachdem er strenge asketische Praktiken durchlebt hat.

Fasten wird von Laienbuddhisten während intensiver Meditation sowie während eines Retreats praktiziert. Der Mittlere Weg weist darauf hin, dass sowohl die Extreme der Maßlosigkeit sowie die der Selbstkasteiung zu vermeiden sind. Bevor er den Buddha-Status erreichte, praktizierte Prinz Siddhartha eine kurze Phase strikter Entbehrung gefolgt von Jahren der Klarheitsmeditation, die von zwei Lehrern angeleitet wurde. Während dieser Zeit aß Buddha sehr wenig. Diese Entbehrung zusammen mit fünf weiteren Übungspraktiken führten nicht zum Fortschritt in der Meditation, der Befreiung (Moksha) oder dem finalen Ziel der Erleuchtung (Nirvana). Fortan praktizierte Prinz Siddhartha nur Mäßigung beim Essen, welche er später zu seinen Grundsätzen übernahm. An Uposata-Tagen jedoch (ungefähr einmal wöchentlich) sind gläubige Buddhisten aufgefordert, die Acht Gebote zu beachten, die den Verzicht von Essen nach dem Mittagessen bis zum folgenden Morgen beinhalten. Die Acht Gebote ähneln den 10 Vinaya-Geboten für die Novizinnen und Novizen. Diese Vorgaben entsprechen jenen, mit dem zusätzlichen Verbot Geldgeschäfte abzuwickeln.

Die Vajrayanapraxis von Nyung Ne basiert auf den tantrischen Praktiken von Chenrezig. Es heißt, dass Chenrezig einer indischen Nonne erschienen war, die an Lepra erkrankt und dem Tode nah war. Chenrezig lehrte ihr die Methode von Nyung Ne, in der die Acht Gebote am ersten Tag zu beachten sind, gefolgt von dem Verzicht auf Nahrung und Wasser am zweiten Tag. Obwohl sie gegen den Mittleren Weg verstoßen, scheint diese Praxis dazu zu dienen, sowohl das eigene negative Karma als auch das von anderen empfindenden Wesen zu spüren und wird deshalb als nützlich angesehen. Weiterhin wird so eine auferlegte Buße abgemildert.

Daoismus

Die Praxis des sog. Bigufastens entspringt der taoistischen Technik, ein Xian (transzendierter, Unsterblicher) zu werden und wurde später eine traditionelle Medizinkur gegen die Sanshi (3 Leichen), die Übel verursachenden, Lebens verkürzenden Geister, die im menschlichen Körper hausen sollen. Die Vermeidung von Gu “Körner, Getreide” hat in der Geschichte Chinas variiert, vom Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel wie Speisekörner, fünf Getreide (China) oder Grundnahrungsmittel bis zum Verzicht auf bestimmte Nahrung.

Hinduismus

Fasten ist ein fester Bestandteil der hinduistischen Religion. Einzelpersonen beobachten verschiedene Arten des Fastens, basierend auf persönlichen Überzeugungen und lokalen Bräuchen. Einige sind unten aufgeführt.

  • Einige Hindus fasten an bestimmten Tagen im Monat, wie Ekadasi, Pradosha oder Purnima.
  • Je nach persönlicher Überzeugung und Lieblingsgottheit sind auch bestimmte Wochentage zum Fasten vorgesehen. Zum Beispiel neigen Devotees von Shiva dazu, montags zu fasten, während Devotees von Vishnu donnerstags fasten, und Devotees von Rama dazu neigen, samstags zu fasten.
  • Das Fasten am Dienstag ist sowohl in Südindien als auch in Nordwestindien üblich. Im Süden des Landes wird angenommen, dass der Dienstag der Göttin Mariamman, einer Form der Göttin Shakti, gewidmet ist. Gläubige essen vor Sonnenaufgang und trinken zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nur Flüssigkeiten. Im Norden ist der Dienstag Lord Hanuman gewidmet und Devotees dürfen nur Milch und Obst zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang konsumieren.
  • Das Fasten am Donnerstag ist unter den Hindus in Nordindien üblich. Donnerstags hören sich Gläubige eine Göttergeschichte an, bevor sie ihr Fasten beginnen. Am Donnerstag verehren die Fastenden auch Vrihaspati Mahadeva. Sie tragen gelbe Kleidung und Mahlzeiten mit gelber Farbe werden bevorzugt. Frauen verehren den Bananenbaum und gießen ihn. Lebensmittel werden mit gelb gefärbtem Ghee hergestellt. Auch der Donnerstag ist dem Guru gewidmet und viele Hindus, die einem Guru folgen, werden an diesem Tag fasten.
  • Auch das Fasten während religiöser Feste ist weit verbreitet. Gängige Beispiele sind Maha Shivaratri (die meisten Menschen fasten streng an Maha Shivratri und trinken nicht einmal einen Tropfen Wasser) oder die neun Tage Navaratri ( die zweimal im Jahr in den Monaten April und Oktober/November während Vijayadashami kurz davor stattfinden Diwali, nach dem hinduistischen Kalender ). Karwa Chauth ist eine Form des Fastens, die in einigen Teilen Indiens praktiziert wird, wo verheiratete Frauen für das Wohlergehen, den Wohlstand und die Langlebigkeit ihrer Ehemänner fasten.
  • Im Bundesstaat Andhra Pradesh ist der Monat Kaarthika, der mit dem Tag nach Deepavali beginnt, für einige Menschen, insbesondere Frauen, oft eine Zeit des häufigen (wenn auch nicht unbedingt kontinuierlichen) Fastens. Häufige Anlässe zum Fasten in diesem Monat sind der Montag (für Lord Shiva), der Vollmondtag von Karthika und der Anlass von Nagula Chaviti.

Auch die Fastenmethoden sind sehr unterschiedlich und decken ein breites Spektrum ab. Wenn es strikt befolgt wird, nimmt die fastende Person vom Sonnenuntergang des Vortages bis 48 Minuten nach Sonnenaufgang des folgenden Tages keine Nahrung oder Wasser zu sich. Fasten kann auch bedeuten, sich auf eine Mahlzeit am Tag zu beschränken und/oder auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten und/oder nur bestimmte Lebensmittel zu essen. Auch wenn der fastende Hindu kein Vegetarier ist, darf er/sie an einem Fastentag keine tierischen Produkte (z. B. Fleisch, Eier) essen oder auch nur berühren. (Milch ist eine Ausnahme für tierische Produkte). Unter Hindus sind während des Fastens stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln und Sago erlaubt. Zu den anderen erlaubten Lebensmitteln gehören Milchprodukte und Erdnüsse. Es sei darauf hingewiesen, dass Erdnüsse und die oben erwähnten stärkehaltigen Produkte ihren Ursprung außerhalb Indiens haben.

In Srividya ist es einem verboten zu fasten, weil die Devi in ihnen ist, und Hungern würde im Gegenzug den Gott verhungern lassen. Die einzige Ausnahme in Srividya für das Fasten ist der Jahrestag des Todes der Eltern.

Mahatma Gandhi verwendete das Fasten als Werkzeug in „Satyagraha“. In dem Versuch, Teile des Ego und des Egoismus zu vermeiden, entwickelte Gandhi sehr klare Regeln des Fastens. Fasten war im Wesentlichen ein Ausdruck „leidender Liebe“. Laut Bhikhu Parekh hatte Gandhi in seinem Buch in der Reihe Past Masters im Wesentlichen vier Gründe für das Fasten genannt:

  • Es war seine Art, seine eigene tiefe Trauer darüber auszudrücken, wie die, die er liebte, ihn enttäuscht hatten.
  • ... als ihr Anführer für ihre Missetaten zu sühnen.
  • Es war sein letzter Versuch, in anderen tiefe spirituelle Gefühle zu wecken und an ihr moralisches Empfinden zu appellieren.
  • Es war seine Bestreben, die streitenden Parteien zusammenzubringen.

Vaishnavismus

An bestimmten Zeitabschnitten (wie Caturmasya, Ekadasi-Fasten...) heißt es, soll jemand, der an diesen Tagen fastet und die richtige spirituelle Praxis vollzieht, sich gerne mit Devotees – Sangha – verbindet, heilige Namen von Hari (Vishnu, Narayana, Rama, Krishna ...) (Kirtanam) und ähnliche rezitieren. Diese können von Sünden befreit werden, die sie/er über Hunderte von Leben angehäuft hat. An Tagen wie Krishna Janmashtami heißt es auch: „Wer fastet, dem Janmastami-Gelübde folgt und an diesem Tag die ganze Nacht Wache hält, wird von den Sünden von zehn Millionen Geburten befreit. Daran besteht kein Zweifel.“ Wer solche Gelübde jedoch nicht befolgt, ist als großer Sünder anzusehen. Es wird daher dringend empfohlen, Tage wie Ekadasi, Caturmasya, Janmashtami und andere Vaishnava-Feiertage zu begehen: „Wer an Lord Krishnas Geburtstag isst, ist der Niedrigste der Menschheit … Sein gutes Karma von zehn Millionen Geburten wird sofort zerstört … er wird ein Geier für zehn Milliarden Geburten, ein Schwein für hundert Geburten, ein Hund für hundert Geburten und ein Schakal für hundert Geburten."

Jainismus

Jains fasten ebenso

Es gibt viele Arten des Fastens im Jainismus. Einer heißt Chauvihar Upwas, in dem bis zum Sonnenaufgang am nächsten Tag weder Nahrung noch Wasser konsumiert werden dürfen. Eine andere heißt Tivihar Upwas, in der keine Speisen verzehrt werden dürfen, aber abgekochtes Wasser erlaubt ist. Das Hauptziel jeder Art des Fastens im Jainismus ist es, während dieser Zeit vollständige Gewaltlosigkeit (ahimsa) zu erreichen. Das Fasten wird normalerweise während Paryushana durchgeführt, kann aber auch zu anderen Zeiten durchgeführt werden. Wenn man die acht Tage von Paryushana fastet, wird es Atthai genannt, und wenn es einen Monat dauert, ist es als Maskhamana bekannt.

Außerdem ist es üblich, dass Jains nicht fasten, sondern nur ihre Nahrungsaufnahme einschränken. Wenn eine Person nur Linsen und geschmacklose Speisen mit Salz und Pfeffer als einzige Gewürze isst, wird von der Person gesagt, dass sie Ayambil ausübt. Es gibt andere Arten des Fastens, bei denen ein Jain nur eine Mahlzeit am Tag zu sich nimmt, die als Ekassana bekannt ist. In ähnlicher Weise erlaubt ein anderes Fasten namens Beasana zwei Mahlzeiten am Tag. Das Ziel all dieser Fasten ist es, das Verlangen und die Leidenschaft für die physische Welt zu verringern und durch Meditation Spiritualität zu erlangen.

Der Hungertod durch Fasten ist als Santhara bekannt und soll nach der Jain-Philosophie helfen, Karma abzubauen. Das Ritual kann bis zum freiwilligen Tod durchgeführt werden. Befürworter der Praxis glauben, dass Santhara nicht als Selbstmord angesehen werden kann, sondern als etwas, das man mit vollem Wissen und Vorsatz tut, während Selbstmord als emotional und voreilig angesehen wird. Aufgrund der anhaltenden Natur von Santhara wird dem Einzelnen ausreichend Zeit gegeben, über sein Leben nachzudenken. Das Santhara-Gelübde wird abgelegt, wenn man das Gefühl hat, dass das eigene Leben seinen Zweck erfüllt hat. Das Ziel von Santhara ist es, den Körper zu reinigen, und so strebt der Einzelne danach, jedes Verlangen aufzugeben.

Sikhismus

Der Sikhismus fördert das Fasten nicht, Ausnahmen bestehen aus medizinischen Gründen. Die Sikh-Gurus raten ihren Anhängern eindringlich von diesem Ritual ab, weil es“ keinen spirituellen Nutzen für eine Person bringt“.

Die heilige Schrift der Sikh, Sri Guru Granth Sahib besagt: “Fasten, tägliche Rituale und strenge Selbstdisziplin – diejenigen welche das praktizieren, sind ausgestattet mit weniger als einem Gehäuse.“ (Guru Granth Sahib Akt. 216)
Der menschliche Geist verlangt Weisheit, was erreicht werden kann durch Meditation und Auslegung der heiligen Worte, den Körper zu peinigen hat jedoch keinen Nutzen: „Er soll keine Nahrung essen, er peinigt seinen Körper. Ohne die Weisheit des Gurus, ist er nicht zufrieden.“ (Guru Granth Sahib Akt. 905)

Wenn Du das Fasten einhalten möchtest, dann auf einem Weg, auf dem Du Mitgefühl übernimmst, Dich gut fühlst und frage nach dem guten Willen von jedermann. “Lass Deinen Geist zufrieden sein und sei freundlich zu allen Wesen. Auf diese Weise, wird Dein Fasten erfolgreich sein.“ (Guru Granth Sahib Akt. 299)

Diene Gott, welcher allein Dein Heiland ist, anstatt einem Ritual zu frönen, er ist der einzige, der dich überall rettet. „Ich halte das Fasten nicht ein, oder beachte den Monat des Ramadaan. Ich diene nur dem Einen, welcher mich am Ende beschützen wird“ (Guru Granth Sahib Akt. 1136).

Bahá'í-Glaube

Im Bahai-Glauben wird während des Bahá'í-Monats 'Ala' (2. März bis 20. März) von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet. Bahá'u'lláh legte die Richtlinien im Kitáb-i-Aqdas fest. Es ist der vollständige Verzicht auf Essen und Trinken während der Tagesstunden (einschließlich des Verzichts auf das Rauchen). Die Einnahme von verschriebenen Medikamenten ist nicht eingeschränkt. Das Befolgen des Fastens ist eine individuelle Pflicht und verbindlich für Bahá'í zwischen 15 Jahren (als Reifealter betrachtet) und 70 Jahren. Ausnahmen vom Fasten sind Personen unter 15 oder über 70; diejenigen, die krank sind; Frauen, die schwanger sind, stillen oder menstruieren; Reisende, die bestimmte Kriterien erfüllen; und Personen, deren Beruf schwere Arbeit erfordert, und solche, die sehr krank sind, wo das Fasten als gefährlich angesehen würde. Denjenigen, die schwere Arbeit verrichten, wird empfohlen, privat zu essen und im Allgemeinen einfachere und/oder kleinere Mahlzeiten als normal zu sich zu nehmen. Zusammen mit dem obligatorischen Gebet ist es eine der größten Pflichten eines Bahá'í.

Judentun/Christentum

In der Bibel findet man im Alten wie auch im Neuen Testament Stellen, wo Fasten als gemeinschaftliche oder individuelle Praxis der Buße für Schuld genannt wird. Diese Praxis ist schon im Judentum selbstverständlich gewesen. Jesus hat offenbar selber 40 Tage in der Wüste mit Fasten und Gebet zugebracht. Auch die Urkirche soll gefastet haben. So fasten Juden und Christen bis heute, wobei es einige Unterschiede gibt.

Judentum

Juden fasten aus verschiedenen Gründen

Fasten bedeutet für Juden der vollständige Verzicht auf Essen und Trinken, einschließlich Wasser. Traditionell praktizierende Juden fasten sechs Tage im Jahr. Mit Ausnahme von Jom Kippur ist das Fasten am Sabbat niemals erlaubt, denn das Gebot, den Sabbat zu halten, ist biblisch verordnet und setzt sich über die späteren rabbinisch eingeführten Fasttage hinweg. Jom Kippur gilt als der wichtigste Tag des jüdischen Jahres und das Fasten als Mittel der Buße wird von jedem jüdischen Mann oder jeder jüdischen Frau über dem Alter der Bar Mizwa bzw. Bat Mizwa erwartet.

Der zweite große Fastentag ist Tisha B'Av, der Tag vor etwa 2500 Jahren, an dem die Babylonier den ersten Heiligen Tempel in Jerusalem zerstörten, sowie an dem die Römer vor etwa 2000 Jahren den zweiten Tempel in Jerusalem dem Erdboden gleich machten.

Abgesehen von diesen offiziellen Fastentagen können Juden persönliche oder gemeinschaftliche Fastenzeiten auf sich nehmen, oft um angesichts einer Tragödie oder eines bevorstehenden Unglücks Buße zu tun. Zum Beispiel wird manchmal ein Fasten eingehalten, wenn eine Sefer Tora fallen gelassen wird. Die Dauer des Fastens variiert, und einige Juden verkürzen die Dauer des Fastens durch Zedaka oder Wohltätigkeitshandlungen. Montag und Donnerstag gelten als besonders günstige Fastentage.

Das Judentum betrachtet drei wesentliche potenzielle Zwecke des Fastens, und eine Kombination einiger oder aller dieser kann für jedes Fasten gelten.

Ein Zweck des Fastens ist das Erreichen von Sühne für Sünden und Versäumnisse im Gottesdienst. Fasten wird nicht als das primäre Mittel angesehen, um Sühne zu erlangen; vielmehr ist aufrichtiges Bedauern und Berichtigung eines Fehlverhaltens entscheidend. Nichtsdestotrotz ist Fasten der Sühne förderlich, denn es neigt dazu, Reue hervorzurufen. Da gemäß der hebräischen Bibel Not und katastrophale Umstände als Folge von Fehlverhalten auftreten können (siehe zum Beispiel Leviticus, 26:14–41), wird das Fasten oft von der Gemeinschaft oder von Einzelpersonen unternommen, um Sühne zu erreichen und Katastrophen abzuwenden (siehe zum Beispiel Esther 4:3,16; Jona 3:7). Zweck des Fastens ist Gedenktrauer. Tatsächlich erfüllen die meisten kommunalen Fasttage, die fest im jüdischen Kalender verankert sind, diesen Zweck. Der dritte Zweck des Fastens ist Erinnerungsdankbarkeit. Da Essen und Trinken körperliche Bedürfnisse sind, bietet die Abstinenz davon eine einzigartige Gelegenheit, sich auf das Spirituelle zu konzentrieren.

Römisch katholische Kirche

Fasten gehört zur kirchlichen Praxis, zumindest bei Katholiken

Es gibt derzeit nur zwei obligatorische Fastentage: Aschermittwoch und Karfreitag. Alle Freitage sind Tage der Abstinenz, Fleisch zu essen ist nicht erlaubt, wohl aber Fisch. Kirchliche Lehren seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil drängen zum freiwilligem Fasten während der Fastenzeit vor Ostern und eben an allen Freitagen des Jahres, weil Jesus an einem solchen gestorben sein soll. Die Vorschriften beinhalten, dass solches Fasten die Arbeitsfähigkeit und/oder die Gesundheit nicht negativ beeinträchtigen dürfen. In früheren Zeiten war auch die Adventszeit eine Fastenzeit, in der man sich auf Weihnachten vorbereitet hat.

Zusätzlich zu den oben genannten Fasten müssen römische Katholiken auch das eucharistische Fasten einhalten, bei dem sie eine Stunde lang nichts als Wasser und Medikamente zu sich nehmen dürfen, bevor sie die Eucharistie empfangen. Früher fastete man von Mitternacht bis zur Messe an diesem Tag, aber als die Messen nach dem Mittagessen und am Abend üblich wurden, änderte man dies bald auf drei Stunden Fasten vor der Heiligen Messe.

Östliche Orthodoxie und griechischer Katholizismus

Für östliche Orthodoxe und griechische katholische Christen ist Fasten eine wichtige spirituelle Disziplin. Es ist angebunden an die orthodoxe Theologie des sog. Synergismus zwischen dem Körper (griechisch: soma) und der Seele (psyche). Es ist zu erwähnen, dass orthodoxe Christen keine Spaltung zwischen Körper und Seele sehen, sie betrachten sie als verbundenes Ganzes (das ist besser bekannt als psychosomatische Einheit zwischen Körper und Geist).

Der Zweck des Fastens ist nicht Schmerz zu verursachen, aber es dient dazu Fresssucht einzudämmen und unsaubere Gedanken, Taten und Wörter zu vermeiden. Fasten muss immer von Gebeten und Almosen geben begleitet werden. Ohne sie zu fasten, wird als nutzlos oder sogar spirituell schädlich angesehen. Seine Sünden zu bereuen und sich in Liebe anderen zuzuwenden, ist ein wesentlicher Bestandteil des wahren Fastens.

Orientalische Orthodoxe Kirchen

Christen dieser Kirchen kennen auch die Fastenzeit vor Ostern. Diese wird eingehalten. Die Disziplin des Fastens beinhaltet, dass man, abgesehen von Samstagen, Sonntagen und Heiligenfesten, von Mitternacht am Vorabend bis zu einer bestimmten Zeit am Tag, normalerweise drei Uhr nachmittags, vollständig von allen Speisen und Getränken fasten soll. Außerdem wird gelehrt, dass man seine tägliche Nahrungsaufnahme reduziert (in der Regel, indem man nur eine volle Mahlzeit pro Tag isst). Fasten in der äthiopischen Kirche bedeutet kein Verzicht auf Essen und Trinken. Es werden aber keine tierischen Produkte verzehrt, einschließlich Milchprodukte, Eier, Fleisch. Utensilien, die mit solchen Produkten in Berührung gekommen sind, müssen gewaschen werden, bevor sie die streng veganen Lebensmittel berühren, die an Fasttagen verzehrt werden. Da vor der Kommunion nichts gegessen werden kann, ist es Tradition, dass die Menschen auf Essen verzichten, bis die Messe vorbei ist (etwa 2 bis 3 Uhr am Nachmittag). Jeden Mittwoch und Freitag sind Fasttage.

Evangelische Kirchen

Im Protestantismus kritisierten die Reformatoren das Fasten als eine rein äußerliche Maßnahme, die dem Menschen niemals Heil bringen kann. Martin Luther glaubte aber, dass ein Christ sich dafür entscheiden kann, individuell zu fasten, als geistliche Übung, um sein eigenes ¨Fleisch¨ zu disziplinieren, aber dass Zeit und Art des Fastens dem Ermessen des Einzelnen überlassen werden sollten; damit lehnte er die kollektiven Speisevorschriften und -verbote ab, die das kanonische Recht der katholischen Kirche damals auferlegte. Diese Position wird seitdem von lutherischen Kirchen vertreten, indem das kollektive Fasten nicht offiziell durchgesetzt, während das freiwillige Fasten des Einzelnen gefördert wurde.

Johannes Calvin ging noch weiter, indem er argumentierte, dass kollektives öffentliches Fasten nur in Zeiten des Unglücks und der Trauer für die Gemeinschaft angemessen sein könne. Das ganze Leben solle der Buße dienen, Fasten als Ritual brauche man nicht.

In ähnlicher Weise begann die Schweizer Reformation des „Dritten Reformators“ Huldrych Zwingli mit einem demonstrativen öffentlichen Wurstessen während der Fastenzeit, obwohl Zwingli selbst nicht an dem Essen teilnahm.

Im Allgemeinen bleibt das Fasten in den meisten protestantischen Gruppen fakultativ und ist unter Protestanten weniger beliebt als bei anderen christlichen Konfessionen. Dennoch haben in den letzten Jahren viele Kirchen, die von liturgischen Erneuerungsbewegungen abstammen, begonnen, das Fasten als Teil der Fastenzeit und manchmal auch des Advents zu fördern. Mitglieder der Täuferbewegung fasten in der Regel privat. Die Praxis wird nicht durch kirchliche Autorität reguliert. Einige andere Protestanten betrachten das Fasten, das normalerweise von Gebeten begleitet wird, als einen wichtigen Teil ihrer persönlichen spirituellen Erfahrung, unabhängig von jeder liturgischen Tradition.

Anglikanismus

Das “Book of common prayer” schreibt bestimmte Tage als Tage für das Fasten und der Abstinenz vor, aber seit der Trennung der „Kirche von England” von der römischen katholischen Kirche im 16 Jh. gab es keine vorgeschriebenen Regularien zur Einhaltung der Tage oder Unterscheidungen zwischen Fasten und Abstinenz. Unter dem Einfluss der „Oxford Bewegung“ begannen viele Anglikaner seit dem 19. Jh. die beschriebenen Fastentage vor Ostern ernster zu nehmen. Anglikaner sind als einzelne frei in ihrer Entscheidung, welcher Maß an Abstinenz sie folgen wollen in der Einhaltung dieser Tage, obwohl bestimmte Gemeinden mehr fasten als andere.

Klassische Pfingstbewegung

Die klassische Pfingstbewegung hat keine festgelegten Tage der Abstinenz und der Fastenzeit, aber Einzelpersonen in der Bewegung fühlen sich möglicherweise vom Heiligen Geist geleitet, entweder kurzes oder längeres Fasten zu praktizieren.

Charismatische Gruppen

Bei charismatischen Christen wird das Fasten unter der Führung Gottes durchgeführt. Fasten wird praktiziert, um eine engere Nähe mit Gott zu suchen, sowie als ein Akt der Bitte. Manche fasten regelmäßig ein oder zwei Tage in der Woche als spirituelle Übung. Mitglieder von Bewegungen, wie sie von John Wesley und George Whitefield ins Leben gerufen wurden, praktizieren oft regelmäßiges Fasten.

Mormonen

Für Mitglieder der ¨Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage¨ bedeutet Fasten, völlige Abstinenz von Essen und Trinken, begleitet von Gebet. Die Mitglieder werden ermutigt, am ersten Sonntag jedes Monats, der als Fastsonntag bezeichnet wird, zu fasten. Am Fastsonntag fasten die Mitglieder für zwei aufeinanderfolgende Mahlzeiten und insgesamt 24 Stunden. Das Geld, das eingespart wird, weil keine Mahlzeiten gekauft und zubereitet werden müssen, wird der Kirche als Fastopfer gespendet, das verwendet wird, um Menschen in Not zu helfen.

Siehe auch