Sonntag
Der Sonntag ist der Wochentag zwischen Samstag und Montag; nach der Schöpfungsgeschichte war es der Tag, an dem Gott ruhte; daher ist der Sonntag in Ländern mit christlicher Kultur kein Arbeitstag (was aber im frühen Mittelalter noch der Fall war), in den meisten muslimischen Ländern und in Israel dagegen schon. Nach dem jüdischen und den traditionellen christlichen Kalendern ist der Sonntag der erste Tag der Woche, nach der ISO-Norm der siebte.
Nach dem gregorianischen Kalender beginnt kein Jahrhundert an einem Sonntag und auch kein jüdisches Neujahr. Der Sonntag wird in seiner mystischen Bedeutung auch achter Tag genannt (Sonntag = erster Tag, Freitag = Kreuzigung = sechster Tag, Sonntag = Auferstehung = achter Tag); er ist in der christlichen Auslegung das Zeichen der Auferstehung und Vergebung, die den Menschen einen Neuanfang ermöglicht, während der Freitag den Sündenfall symbolisiert. Viele Menschen verbinden mit dem Sonntag das Beisammensein mit der Familie, ein gemeinsames Frühstück, Gottesdienst, Ausflüge in die Natur oder andere Freizeitunternehmungen.
Gedicht zum Sonntag
Gedicht von Lore Tomalla, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 15, Frühjahr 2006
- Weit dehnt sie sich aus
- meine Sonntagswiese,
- eine Stunde Fußweg
- aus der Enge der Stadt.
- Wie sich die Blumen recken!
- Wie eng sie stehen!
- Sie streben zum Licht.
- Ein Vogel hoch in der Luft
- zieht seine Kreise.
- Wir glauben, er genießt seine Freiheit,
- doch er sucht Futter.
- Er ahnt nicht
- die Begrenztheit der Pflanzen,
- die nie Futter suchen,
- denn sie wurzeln im Urgrund.
- Beobachter Mensch, dir fehlen
- Bewegungsfreiheit des Vogels
- und die Selbstverständlichkeit,
- mit der Pflanzen ihre Nahrung finden.
- Du brauchst nicht verzweifeln:
- Du hast Deine Wurzeln
- in Gott gefunden,
- bist Geistwesen aus einer anderen Dimension.
Sonntag
Sonntag gilt im Christentum sowie Judentum als der erste Wochentag. Heute wird zwar gesagt, dass die Woche am Montag beginnt, doch damit ist lediglich die Arbeitswoche gemeint. Der Sabbat (Samstag) war und ist der letzte Tag in der Woche. In der Bibel heißt es, dass man an sechs Tagen arbeiten sollte und am siebten ruhen, also am Sabbat. Im Christentum wurde dann allerdings der erste Tag der Woche (Sonntag) zum Feiertag erklärt, weil Jesus Christus am Ostersonntag wieder von den Toten auferstanden ist.
So wurde am 07.03. 321 durch einen Erlass von Kaiser Konstantin der Sonntag als gesetzlicher Ruhetag definiert. Es hieß, dass die Richter, Arbeiter, Handwerker und Einwohner der Städte am ehrwürdigen Tag der Sonne ruhen sollten. So wurde der Sonntag in ganz Rom zum Feiertag und dabei blieb es auch. Nach Erlass durch das Konzil von Laodicea im Jahre 336 n.Chr. feiert die christliche Kirche den Sonntag anstelle des Sabbats. Sonntag ist natürlich der Sonnentag und wird in Indien „Ravivara“ (Ravi=Sonne, Vara=Tag) genannt. Außerdem ist der Sonntag in Indien ebenfalls der Rama-Tag und der Vishnu-Tag. Die Sonne ist eine der Aspekte von Vishnu.
Im Christentum wird er weiterhin als Sonntag bezeichnet. Es gab den römischen Gott „Sol“ und die germanische Sonnengöttin „Sunna“. Die Germanen sind eines der wenigen Völker, die die Sonne als weiblich ansahen. Der Sonntag gilt also als Symbol der Sonne.
Sonntag Video
Hier findest du ein Video zu Sonntag mit einigen Informationen und Anregungen:
Audiovortrag zu Sonntag
Hier kannst du die Tonspur des Videos zu Sonntag anhören:
Siehe auch
- Dankbarkeit
- Mut
- Geborgenheit
- Sicherheit
- Alltag
- Sofern
- Somnambulismus
- Sonnenkarma
- Sonnerad
- Spiegelgesetze
- Spiritismus
- Spiritistisch
Literatur
- Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis
- Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken
- David Steindl-Rast, Einladung zur Dankbarkeit, September 2012, Kreuz-Verlag
- Louise Hay, Dankbarkeit erfüllt mein Leben, Januar 2009, Lüchow